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Bayreuther Festspielzeitung 2021

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Der eine so ... Der andere so ...<br />

Durch Einführungsvorträge<br />

die Werke vertiefen<br />

„Die Oper ist ein absurdes Ding und trotzdem gehen viele Menschen hin“, sagte einst<br />

Richard Strauss. Auch auf den Grünen Hügel pilgern alljährlich die Opernenthusiasten,<br />

um die Musikdramen von Richard Wagner, der als einer der bedeutendsten<br />

Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert gilt, zu konsumieren. Zehn<br />

Opern, kommen bei den <strong>Bayreuther</strong> Festpielen abwechselnd zur Aufführung ge-<br />

Diesmal digital<br />

bracht. Nicht immer leichte Kost. Der Direktor des Richard-Wagner-Museum, Dr.<br />

Sven Friedrich, und der freischaffende Komponist, Pianist und Dirigent, Hans Martin<br />

Gräbner, haben es sich zur Aufgabe gemacht, tiefer in die Bühnenwerke einzutauchen<br />

und einem interessierten Publikum, Zusammenhänge, Hintergründe und Wissenswertes<br />

zu erläutern. Die Einführungsvorträge finden am Aufführungstag statt.<br />

Es bleibt analog<br />

Der Direktor des Richard-Wagner-<br />

Museum, Dr. Sven Friedrich, setzt<br />

pandemiebedingt auf ein neues Format:<br />

Den Zoom-Vortrag. Mit dem Kauf des<br />

Festspieltickets gibt es den Zugang zur<br />

Online-Erläuterung gratis oben drauf.<br />

Verfolgten in den vergangenen Jahren<br />

am Vormittag des Aufführungstages<br />

zirka 300 Interessierte im Festspielhaus<br />

den Vortrag, sitzen Wissbegierige<br />

heuer vor Tablet oder Notebook. Sein<br />

bevorzugtes Format sei dies nicht, so<br />

Dr. Sven Friedrich, aber die einzige Möglichkeit,<br />

die das strenge Hygienekonzept<br />

im Festspielhaus zulasse. Angeboten<br />

werden die großen szenischen Opern:<br />

„Der fliegende Holländer“, „Tannhäuser“<br />

und „Meistersinger“. Situationsbedingt<br />

dauert der Einführungsvortrag, der<br />

wie üblich am Vormittag des Aufführungstages<br />

ab 10.30 Uhr stattfindet, nicht<br />

ganz eine Stunde. Um sich vorzubereiten<br />

besuchte Sven Friedrich die Proben, bevorzugt<br />

die Neuinszenierung des „Holländer“.<br />

„Damit ich weiß, wovon ich rede,<br />

wenn ich auf Dramaturgie, Konzept und<br />

die technische Seite eingehe“, sagt er.<br />

Auch Fragen der Zoom-Teilnehmer sind<br />

möglich. „Bedauerlich ist dabei die fehlende<br />

soziale Interaktion.“ Neben all den<br />

neuen Herausforderungen kann Sven<br />

Friedrich in der Online-Vortragsvariante<br />

sogar Vorteile sehen: „Keiner muss vor<br />

die Tür, kann abschalten, wenn ihm langweilig<br />

ist und die Zuhörerzahl ist nicht<br />

begrenzt.“<br />

Seine kurzweiligen Werkeinführungen<br />

im historischen Steingraeber-Palais,<br />

haben Hans Martin Gräbner ein Stammpublikum<br />

verschafft. Sein Vortrag gibt<br />

einen Überblick über die Handlungen.<br />

Am Liszt-Flügel erläutert er musikalisch<br />

die Schlüsselstellen der Wagnerschen<br />

Werke. Sein Schwerpunkt liegt dabei<br />

nicht auf den aktuellen Inszenierungen,<br />

sondern – neben einem kurzen Abriss<br />

der Entstehungsgeschichte – vor allem<br />

auf dem Werk an sich. Der Musiker und<br />

Pianist erläutert anhand vieler Klangbeispiele,<br />

teilweise sogar gesungen, informativ<br />

und liebenswürdig. Im gesamten<br />

Steingraeber-Palais wird ein ausgefeiltes<br />

fachmannisches Hygienekonzept<br />

verfolgt. Kontaktverfolgungen, Abstand,<br />

und Tests sind nach derzeitigem Stand<br />

nicht notwendig. Bei heuer nur 23 statt<br />

32 Vorstellungen und der beschränkten<br />

Zuschauerzahl im Festspielhaus<br />

habe er daran gedacht, die diesjährigen<br />

Einführungsvorträge ersatzlos zu streichen,<br />

um letztendlich nicht auf einem<br />

Defizit sitzen bleiben zu müssen. „Doch<br />

jede einzelne Vorstellung bringt mir so<br />

viel Spaß und außerdem möchte ich<br />

auch mein Stammpublikum nicht ent-<br />

täuschen“, sagt Hans Martin Gräbner.<br />

Die Werkeinführungen, finden an jedem<br />

Vorstellungstag und vor den Parsifal-<br />

Konzerten um 11 Uhr im Steingraeber-<br />

Palais statt und können auch ohne Eintrittskarte<br />

für die Festspiele besucht<br />

werden.<br />

Aus Verantwortung für unsere Umwelt:<br />

Die Universität Bayreuth versteht sich<br />

als Vorreiter auf dem Feld der Nachhaltigkeit<br />

Anzeige<br />

Universitäten sind mehr als<br />

Ausbildungs- und Forschungsinstitute,<br />

sie haben eine gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

– auch für die Umwelt. Die Universität<br />

Bayreuth nimmt diese<br />

Verantwortung in ganz besonderer<br />

Weise wahr: Als eine der<br />

ersten Universitäten in Bayern<br />

hat sie sich im Frühjahr <strong>2021</strong><br />

eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />

gegeben. Diese legt verbindliche<br />

Ziele für den Campus fest,<br />

um Klimaneutralität zu erreichen.<br />

Dahinter steht ein ganz<br />

besonderes Mindset.<br />

Nachhaltigkeit ist in Bayreuth<br />

mehr als ein Trend-Wort. Das<br />

Leben auf dem Campus ist bunt<br />

und vielfältig – und umweltbewusst.<br />

Das fängt bei der Mensa<br />

an, zieht sich durch die Infrastruktur<br />

auf dem Campus und<br />

endet noch nicht bei den zahlreichen<br />

studentischen Initiativen.<br />

Wer in Bayreuth studiert, kann<br />

sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit<br />

in sein Studium integrieren.<br />

Ob durch ein Zusatzstudium<br />

Nachhaltigkeit, vertieft in<br />

speziellen Studiengängen oder<br />

mit einer Kombination aus mehreren<br />

Fächern. Die Forschung<br />

an der Universität Bayreuth: Sie<br />

kennt keine Fächergrenzen. So<br />

arbeiten Kunststoffexperten<br />

mit Tierökologen zusammen,<br />

erforschen Ingenieure nachhaltige<br />

Produktionsmethoden,<br />

ergründen Afrikaexperten auch<br />

globale Umweltprobleme. Das<br />

sind beste Voraussetzungen,<br />

um eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie<br />

zu entwickeln:<br />

„Wir haben den gesamten Campus<br />

intensiv eingebunden, so<br />

konnte ein Programm entstehen,<br />

das uns alle zu umsichtigem<br />

Umwelthandeln verpflichtet“,<br />

berichtet Universitätspräsident<br />

Prof. Dr. Stefan Leible. Er betont:<br />

„Wir konnten auf Vorhandenem<br />

aufbauen.“<br />

Die Universität Bayreuth verfügt<br />

bereits über international<br />

renommierte, fundierte Expertise<br />

auf dem Feld der Umweltforschung<br />

und kann daher auf<br />

Erkenntnisse in den Natur-,<br />

Ingenieur-, Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

zurückgreifen.<br />

Interdisziplinarität ist dabei mehr<br />

als nur Etikett. Darüber hinaus<br />

greift die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

das starke Engagement auf,<br />

das die Campus-Familie schon<br />

immer zeigt. „Wir wollten und<br />

werden dieses Engagement<br />

weiter stärken“, sagt Leible.<br />

Ganz konkret plant die Uni<br />

Bayreuth die Einführung eines<br />

Umweltmanagementsystems,<br />

sowie zahlreiche Maßnahmen<br />

zur Minderung des Ressourcenverbrauchs<br />

und zur Senkung<br />

umweltschädigender<br />

Treibhausgasemissionen. Aber<br />

auch in Forschung und Lehre<br />

spielt das Thema eine wichtige<br />

Rolle: Geplant ist eine Stärkung<br />

der Zusammenarbeit in der<br />

Nachhaltigkeitsforschung über<br />

Fächer- und Universitätsgrenzen<br />

hinweg, eine Steigerung<br />

der Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

und die Verankerung<br />

von „Nachhaltigkeit“ als Thema<br />

in möglichst vielen Studiengängen.<br />

Außerdem wurde <strong>2021</strong> das<br />

Zusatzstudium Nachhaltigkeit<br />

eingeführt, das allen Studierenden<br />

offensteht.<br />

Die Strahlkraft dessen ist nicht<br />

zu unterschätzen: Immerhin<br />

hat die Uni Bayreuth nicht nur<br />

13.500 Studierende, die allesamt<br />

Multiplikatorenwirkung<br />

haben. Sie ist mit knapp 260<br />

Professor*innen, etwa 1.400<br />

wissenschaftlichen und rund<br />

1.000 nichtwissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter*innen auch ein<br />

wichtiger Player in der Region.<br />

Deshalb ist Prof. Stefan Leible<br />

überzeugt: „Wir wirken in die<br />

Gesellschaft hinein, und das tun<br />

wir verantwortungsvoll.“<br />

www.uni-bayreuth.de<br />

Sonderausgabe der <strong>Bayreuther</strong> Sonntagszeitung 13

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