Ratgeber PSP 2021 - Prof. Dr. Stefan Lorenzl
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wurden. So gibt es das
„hummingbird“-Zeichen
(Kolibri), das „penguin“-Zeichen
(Pinguin) und das „eye
of the tiger“-Zeichen (Auge
des Tigers), die manchmal
von den Röntgenärzten
oder Neurologen verwendet
werden. Neueste
Forschungsergebnisse
weisen darauf hin, dass eine
Degeneration, also eine
Abnahme des Volumens
des oberen Kleinhirnstiels
(Verbindung zwischen
Kleinhirn und Hirnstamm
und darüber zum Großhirn)
als frühes diagnostisches
Zeichen gewertet werden
kann.
Nuklearmedizinische
Verfahren untersuchen
die Verteilung bestimmter
Eiweißstoffe im Gehirn
und helfen insbesondere,
die PSP von der Parkinson’schen
Erkrankung zu
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unterscheiden.
Bei diesen Untersuchungen
werden dem Patienten in
zwei getrennten Untersuchungen
zwei radioaktive
Substanzen in die Blutbahn
gespritzt.
Die eine Substanz lagert
sich an die Dopamin-produzierenden
Zellen
an, die andere an die Dopamin-empfangenden
Zellen.
Das entstehende Signal
wird von Messap paraten
aufgefangen und zu farbigen
Bildern verarbeitet.
Anhand dieser Bilder
kann man den Gehalt
des Botenstoffes Dopamin
oder die Zelldichte in
verschiedenen Bereichen
des Gehirns bestimmen.
Im Gegensatz zur Parkinson’schen
Erkrankung
haben PSP-Patienten nicht
nur einen Verlust der Dopamin-produzierenden
Zellen,
sondern auch eine Abnahme
der Dopamin-empfangenden
Zellen.
Das ist auch der Grund,
warum die Wirkung
von Parkinsonmedikamenten
bei PSP- Patienten
nicht so ausgeprägt ist: Die
Dopamin-empfangenden
Zellen können die Medikamente
nicht aufnehmen.