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DAS STADTGESPRÄCH-Sommerinterview mit Bürgermeister Frank Haberbosch
"Hände in den Schoß legen ist keine Option "
Frank Haberbosch, der Lübbecker
Bürgermeister, in unserem
traditionellen STADTGESPRÄCH-
Sommerinterview: Dabei geht
es ums Westertor, um schnelles
Internet, Schulen, die Ratsarbeit
sowie um die Lübbecker
Stadthalle. Und auch kahle Flächen
im Wiehengebirge machen
Sorgen. Wir sprachen mit Frank
Haberbosch in seinem Bürgermeister-Büro
am Vormittag des
15. Juli:
STADTGESPRÄCH: Unsere
Terminabsprache für dieses
Interview ging noch unkomplizierter
über die Bühne als
sonst. Ich hatte etwas Sorge,
das Interview mit Ihnen
könnte vielleicht scheitern,
weil Sie im Sommerurlaub
sind… Wann steht Ihr Urlaub
an?
Frank Haberbosch: In den Sommermonaten
bleibe ich eigentlich
immer hier am Wiehen.
Mein Urlaub liegt schon hinter
mir.
Erneut zum Segeln?
Mit der Familie auf der Ostsee.
Es waren wunderbare 10 Tage
bei meistens tollem Wetter.
Ist das nicht eher Arbeit als
Erholung?
Aktive Erholung, mit Betonung
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde auch das neue Theaterprogramm vorgestellt
Kulturring bietet erneut ganz viele Highlights
Ein sehr attraktives Programm
haben die Verantwortlichen
des Kulturrings Lübbecke für
das kommende Theaterjahr auf
die Beine gestellt. Los geht es
am Samstag, 25. September, 20
Uhr, mit einem Country-Konzert
unter dem Titel "Eine Nacht in
Nashville". Der Komödienklassiker
"Boeing, Boeing" mit Ralph
Morgenstern in der Hauptrolle
kommt am Samstag, 30. Oktober,
20 Uhr, an den Wiehen. Das
auf Erholung. Bei Manövern
gibt’s Arbeit, ansonsten gleiten
wir entspannt über das Wasser,
und das ist jedes Mal wieder unbeschreiblich
schön.
Vom Urlaub zurück zu Ihrer
alltäglichen Arbeit als Chef
der Stadtverwaltung: Neuester
Stand beim Thema Westertor?
Die Arbeiten schreiten zügig voran.
In diesen Tagen ist der neue
ZOB fertig geworden. So bekommt
die Baustelle mehr Platz,
und es muss nicht mehr so viel
hin- und hergeräumt werden.
Wann ist Einweihung?
Wir gehen von Sommer bis
Herbst 2022 aus.
Mit dem schnellen Internet in
Lübbecke geht es voran, auch
wenn die angestrebte Quote
von Anschlusswilligen mit
dem Anbieter nicht erreicht
worden ist. Wie geht es weiter?
Am 26. Juli startet die konkrete
Ausbauplanung. Wer sich bis
dahin noch für einen Anschluss
entscheidet, erhält ihn noch für
unschlagbar günstige 100 Euro.
Danach erhöht sich der Anschlussbeitrag
auf 500 Euro. Uns
war es wichtig, dass das Netz in
der Hand unserer Stadtwerke
bleibt. Über die Region hinaus
spricht man inzwischen vom
„Lübbecker Modell“, und das
verstehen wir als Kompliment.
Über den „Masterplan Schulen“
ist viel die Rede…
Wir wollen für unsere Grundschüler
beste Bedingungen zum
Lernen und Erleben schaffen
und den eigentlichen Unterricht
mit dem Offenen Ganztag noch
besser verzahnen. Alle Beteiligten
haben dazu tolle Ideen
Bild rechts gehört zur Generationenkomödie
"Monsieur Pierre
geht online", Termin ist am Freitag,
12. November, 20 Uhr (Foto:
Franziska Strauss).
Weitere Informationen zur
neuen Saison in der Lübbecker
Stadthalle gibt es im "Theatermagazin
2021/22", unter www.
kulturring-luebbecke.de sowie
auf der Umschlagseite (Seite 36)
dieser STADTGESPRÄCH-Ausgabe!
entwickelt, die wir jetzt umsetzen
wollen. Dafür müssen nicht
zuletzt räumliche Voraussetzungen
geschaffen werden. Es wird
zusätzlich auch in Personal für
die bestmögliche Betreuung unserer
Kinder investiert werden
müssen.
Wie sieht es mit Zuschüssen
aus?
An dieser Stelle werden wir vor
allem selbst in die Tasche greifen
müssen. Vom Land gibt es einen
festen Satz für jedes Kind im Offenen
Ganztag, die Kommune
gibt den Rest dazu.
Alle Grundschul-Standorte
sind sicher?
Das ist politisch so beschlossen.
Wie stellt sich aus Ihrer Sicht
derzeit die Ratsarbeit dar –
zumal nach der Wahl vergangenen
Herbst?
Es ist nicht einfacher geworden.
Das liegt weniger an den veränderten
Mehrheitsverhältnissen
als daran, dass rund die Hälfte
der Ratsmitglieder ganz neu ist.
Gremienarbeit folgt strengen
Spielregeln, die nicht ich mache,
sondern die Kommunalverfassung.
Als Verwaltung müssen
wir die Einhaltung der Regeln
sicherstellen, und da wünschte
ich mir etwas mehr Vertrauen in
die Arbeit der Rathaus-Mitarbeiterinnen
und -Mitarbeiter.
Menschen, die Verantwortung
tragen, müssen längere
Zeiträume in den Blick nehmen.
Was mag in den nächsten
20 Jahren alles auf Lübbecke
zukommen?
Wir müssen unsere Infrastruktur
fit machen für zukünftige Anforderungen.
Die Hände in den
Schoß legen ist keine Option. An
einigen Stellen, die uns heute
vielleicht noch ganz passabel erscheinen,
wird schon recht bald
Handlungsdruck entstehen.
Noch aus den 1970-er Jahren
stammen z.B. Stadthalle und
Hallenbad...
Da werden wir mindestens in
zeitgemäßen Brandschutz investieren
müssen, vielleicht ein
noch größeres Rad drehen. Über
das Wie gehen die Meinungen
noch auseinander, aber es ist
politisch unstrittig, dass wir den
Menschen in Lübbecke auch zukünftig
eine multifunktionale
Halle für Theater, Konzerte, Tagungen,
Ausstellungen, Partys,
Bälle und Familienfeiern bieten
wollen. Unsere Stadthalle ist in
der Region beliebt, und ich will,
dass sie das auch in 20 Jahren
noch ist.
Zum Abschluss dieses Gesprächs
sollten wir über den
Klimawandel oder doch zumindest
darüber reden, wie
kahl an einigen Stellen der
Wiehen geworden ist… Mitsprache
haben Stadtverwaltungen
in Forstbetriebsverbänden
und -bezirken, nicht
wahr?
Ja, wo ich mich als stellvertretender
Vorsitzender einbringe.
Trockenheit und Stürme haben
unsere Bäume geschädigt, und
der Käfer hat vor allem vielen
Fichtenbeständen den Rest gegeben.
Aus der Forstwirtschaft
hören wir, Schnellschüsse seien
eher kein geeignetes Mittel. Ein
Lösungsansatz kann sein, widerstandsfähigere
und trockenheitsresistente
Arten aufzuforsten,
wie etwa die Küstentanne.
Vor allem aber sind ganzheitliche
Konzepte gefragt. Auch unser
Wald will nachhaltig fit gemacht
werden für die Zukunft.
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