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Kunstbulletin Juli/August 2020

Unsere Juli/August Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Lutz & Guggisberg, Musée d’art et d’histoire de Genève, Patrizia Pfenninger, uvm.

Unsere Juli/August Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Lutz & Guggisberg, Musée d’art et d’histoire de Genève, Patrizia Pfenninger, uvm.

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<strong>Juli</strong>/Aug. <strong>2020</strong> Fr. 10.–/€ 8.–<br />

7-8/<strong>2020</strong>


Verlängertbis<br />

9. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Denise Bertschi<br />

Manor Kunstpreis <strong>2020</strong><br />

*Aargauer Kunsthaus<br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di –So10–17 Uhr Do10–20Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Denise Bertschi<br />

Haunting Home, 2019 (Naturama, Aarau)<br />

©Denise Bertschi<br />

Sammlung Werner Coninx<br />

Eine Rundschau<br />

CARAVAN1/<strong>2020</strong><br />

Dominic Michel


FOKUS<br />

22 Lutz &Guggisberg — Sezieren, schichten, katalysieren. Giulia Bernardi<br />

34 Kunsträume — Salts, ein Gelände mit wachsendem Format. Valeska Marina Stach<br />

38 Musée d’art et d’histoire de Genève — Im Aufwind. Katharina Holderegger<br />

46 Ansichten — Schöner Wohnen für ein gutes Leben. Johanna Encrantz<br />

48 Arts visuels et danse — dans le miroir de l’autre. Françoise Ninghetto<br />

52 Patrizia Pfenninger — Per un’arte di valore. Laura Giudici<br />

HINWEISE<br />

54 Curator’s Choice — Animation / I’m OK<br />

54 Aarau — Public Art / Kris Martin — Calix<br />

55 Basel/Riehen — Matthias Zurbrügg<br />

56 Basel/Riehen — Motor<br />

57 Bern — Schweinehunde und Spielverderber<br />

58 Milano — Jean-Luc Godard — Le Studio d’Orphée<br />

59 Monthey — Brigitte Lustenberger<br />

60 Köln — Ulrich Tillmann<br />

61 Kriens — After Bob Ross<br />

62 Solothurn — Zart <strong>2020</strong><br />

63 Spiez — Friedrich Dürrenmatt<br />

64 Winterthur — Adriaen van Ostade<br />

65 Zürich — Énergie animale<br />

66 Zürich — Werner Casty — Valle Bollero<br />

67 Zürich — Sommer des Zögerns<br />

BESPRECHUNGEN<br />

68 Bregenz — Unvergessliche Zeit — Auf einmal alles anders<br />

70 Freiburg — Peter Aerschmann — I Miss You<br />

72 Luzern — Michael Günzburger, Hans Erni — Faszination Technik<br />

74 St. Gallen — Geta Brătescu — Mit Marker und Schere<br />

76 Warth — Pinsel, Pixel und Pailletten — Neue Malerei<br />

78 Wil — Olivia Wiederkehr — yes!yes!yes!no!no!<br />

80 Winterthur — Gerhard Richter — Spuren des Sehens<br />

82 Zürich — Hernan Bas — Interiors<br />

84 Zürich — Potential Worlds 1 — Schöne neue Welt<br />

86 Zürich — Whispering Walls — Home Sweet Home<br />

NOTIERT<br />

88 KUNSTRÄUME<br />

91 GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

93 NAMEN<br />

94 PREISE<br />

97 AUSSCHREIBUNGEN<br />

98 DIES UND DAS<br />

104 AGENDA<br />

143 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


30.5.– 8.11.<strong>2020</strong><br />

Adriaen van Ostade, Der Leiermann (Detail), 1647


Editorial — Narvik lässt grüssen<br />

Blauer Himmel, ein Smiley. Doch was auf dem verkommenen Stück<br />

Land herumliegt, stimmt nicht wirklich heiter. Im Vordergrund aufgerollte<br />

Dachpappenreste, über die flach getretene Wiese verstreut<br />

Verpackungsmüll, Holzlatten, ein abgefahrener Reifen… Der Titel,<br />

‹Treffen in Narvik›oder ‹The Narvik Convention› klingt harmlos, doch<br />

bald schwingen weitere Ebenen mit: Narvik ist nicht nur eine Kommune<br />

und ein Ort, der mit Bildern von grün fluoreszierendem Polarlicht<br />

und roten Häusern die Touristen anlockt. Narvik ist auch ein<br />

Industriehafen, vor dem im Zweiten Weltkrieg die deutsche Marine<br />

ihren Zerstörer versenkte, bevor ihn die Briten erbeuten konnten.<br />

Schon sind wir abgeschweift, wo waren wir? Bei der Dachpappe?<br />

Sind das nun massige Walrosse oder Zerstörer? Und der rote<br />

Punkt? Die Mitternachtssonne, eine ballistische Spur, ein formales<br />

Echo auf das kugelrunde Gesicht des «Eskimos» und die weisse<br />

Scheibe mitten im Bild? Derart gleiten die Gedanken zwischen dem<br />

Gesehenen, Erkannten, Vermuteten, Gewussten und Erwünschten<br />

hin und her. Mal bleiben wir da hängen, mal dort. Lutz &Guggisberg<br />

sind Geschichtenerzähler. Was sie auszeichnet, ist die Fülle<br />

an Details, Stichworten, Querverweisen, die sie uns zuspielen, und<br />

die lockere Souveränität, mit der sie uns dann sitzen lassen.<br />

Doch wieso erzählen wir uns überhaupt Geschichten? Dazu äussern<br />

sich die beiden nicht. Sie erzählen um des Erzählens willen, in<br />

schwindelerregendem Tempo und so kurvenreich und differenziert,<br />

dass wir uns gerne bei der Hand nehmen lassen. Vielleicht nur, damit<br />

wir uns in der Brache nicht zu verloren fühlen, damit uns die<br />

schwarzen Dachpappen-Zerstörer nicht zu nahe rücken und damit<br />

wir uns die Erfindungskraft bewahren, ohne die wir gegenüber den<br />

täglichen Zumutungen und Herausforderungen längst aufgegeben<br />

hätten. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Lutz & Guggisberg · Treffen in Narvik /The Narvik Convention, 2018, Öl auf C-Print,<br />

100 x 150 cm (Ausschnitt) © ProLitteris<br />

3


Réservation conseillée :<br />

mcba.ch<br />

À fleur de peau. Vienne 1900,<br />

de Klimt à Schiele et Kokoschka<br />

Prolongation 2.6 –23.8.<strong>2020</strong><br />

Tarifs CHF 20.–/12.–<br />

La collection<br />

Exposition permanente<br />

Entrée gratuite<br />

Taus Makhacheva<br />

4’224,92 cm 2 de Degas<br />

Prolongation 12.5–23.8.<strong>2020</strong><br />

Espace Projet–entrée libre<br />

Yersin dessinateur<br />

Quittez mines grises, le printemps est là!<br />

2.6 –20.9.<strong>2020</strong><br />

Espace Focus–entrée gratuite (billet «La collection »)


KALÉIDOSCOPE<br />

PERSPEKTIVEN AUF 30 JAHRE SAMMLUNG /<br />

REGARDS ACTUELS SUR LES 30 ANS DE LA COLLECTION<br />

4.7.–6.9.<strong>2020</strong><br />

Markus Raetz, Ombre, 2007, Schenkung des Künstlers / don de l’artiste, 2010, Stiftung Kunsthaus-Sammlung /<br />

Fondation Collection Centre d’art Pasquart, © <strong>2020</strong>, ProLitteris, Zürich<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch


Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />

langmatt.ch<br />

WIEDER<br />

ERÖFFUNG<br />

1.3. –<br />

6.12.20<br />

Magisches Venedig<br />

1.3.–6.12.20<br />

Sandra Senn<br />

1.3.–6.12.20<br />

Raumfahrt IV<br />

30.8.–6.12.20<br />

HERZ30 Jahre Museum Langmatt<br />

KAMMER<br />

Foto: Lee Li; Design: Barbieri Bucher


SCHÖNE HEILE WELT<br />

INGO GIEZENDANNER /GRRRR, CORNELIA HESSE-HONEGGER,<br />

LIKA NÜSSLI, THOMAS OTT<br />

in Kooperation mitFantocheFilmfestival<br />

16.<strong>August</strong>–20.September <strong>2020</strong><br />

Vernissage: Sonntag,16. <strong>August</strong>, 11Uhr,<br />

mit einer Performance von Lika Nüssli (Pinsel&Receiver) und Marc Jenny (Bass&Electronics)<br />

Fantoche Special: Freitag, 4.September,16.30 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang undGespräch mit CorneliaHesse-Honegger, Thomas Ott und Sarah Merten<br />

Finissage: Sonntag, 20.September,15Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Ingo Giezendanner/GRRRR,LikaNüssli und SarahMerten<br />

Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen auf der Webseite.<br />

Galerie imGluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse1,5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi–Sa15–18Uhr, So11–17Uhr<br />

Grafik:würmlibicker


Für Kinder<br />

bis 12 Jahre<br />

spiel mit maarsi<br />

und gewinne tolle preise!<br />

www.maarsi.com<br />

Hole dir deinen kostenlosen MAARSI-Pass und entdecke mehr als 140<br />

Museen, Schlösser und Gärten! Besuche MAARSI auf maarsi.com!<br />

!<br />

Deutschland - Schweiz - Frankreich<br />

*Der Pass gilt für Kinder unter 12 Jahre und ist für 6 Monate gültig. Er ermöglicht den freien Eintritt in die teilnehmenden<br />

iblioteca<br />

Engiadinaisa


PEDRO REYES.<br />

RETURN TO SENDER<br />

24.6.–15.11.<strong>2020</strong>


JOHANNES<br />

ITTEN & THUN<br />

NATUR IM<br />

MITTELPUNKT<br />

Johannes Itten, Herbst am Bach, 1912, Privatbesitz, Foto Christoph Wagner © <strong>2020</strong>, Pro Litteris, Zürich<br />

8.8.–<br />

22.11.<strong>2020</strong><br />

Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, 3602 Thun<br />

Di–So, 10–17 Uhr / Mi 10–19 Uhr, www.kunstmuseumthun.ch


VERLÄNGERT BIS<br />

11.10. <strong>2020</strong><br />

MARION<br />

BARUCH<br />

RETROSPEKTIVE —<br />

INNENAUSSENINNEN<br />

Marion Baruch, Blauwald, 2016, Grösse variabel, Detail, Courtesy the artist and Galerie Urs Meile, Beijing-Lucerne, Foto: Noah Stolz


Verlängert bis 6. September <strong>2020</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch<br />

Di bis Fr 12.00 –18.00 | Sa undSo 10.00 –17.00<br />

Friedrich Kiesler, Studie zur Salle de Superstition, Exposition Internationale du Surréalisme, 1947,<br />

©2019 Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung, Wien<br />

Fantastisch Surreal<br />

Die Sammlung<br />

—<br />

Breton Duchamp Kiesler<br />

Surrealistische Räume 1947


DANCE FIRST<br />

THINK LATER<br />

ANCE<br />

FIRST<br />

THINK<br />

LATER<br />

RENCONTRE<br />

ENTRE<br />

DANSE ET<br />

ARTS VISUELS<br />

EXPOSITION<br />

DU 21.08<br />

AU 13.09.<strong>2020</strong><br />

LE COMMUN–BÂTIMENT<br />

D’ART CONTEMPORAIN<br />

GENÈVE<br />

HALIL ALTINDERE<br />

ALEXANDRA BACHZETSIS & JULIA BORN<br />

PAULINE BOUDRY & RENATE LORENZ<br />

ALEX CECCHETTI<br />

CLÉMENT COGITORE<br />

GERARD & KELLY<br />

MARIE-CAROLINE HOMINAL<br />

LENIO KAKLEA<br />

LA RIBOT<br />

PIERRE LEGUILLON<br />

XAVIER LE ROY<br />

KLARA LIDÉN<br />

MELANIE MANCHOT<br />

OLIVIER MOSSET & JACOB KASSAY<br />

SAMUEL PAJAND + LOVESONG(S)<br />

CHRISTODOULOS PANAYIOTOU<br />

ALEXANDRA PIRICI<br />

JULIEN PRÉVIEUX<br />

MARINELLA SENATORE<br />

GREGORY STAUFFER<br />

BÁRBARA WAGNER & BENJAMIN DE BURCA<br />

EVÉNEMENTS ET PERFORMANCES EN COLLABORATION AVEC LA BÂTIE–FESTIVAL DE GENÈVE,<br />

L’ADC–ASSOCIATION POUR LA DANSE CONTEMPORAINE,<br />

LE MAMCO, LE MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE, LA FÊTE DE LA DANSE GENÈVE<br />

COMMISSAIRE DE L’EXPOSITION: OLIVIER KAESER<br />

ORGANISATION ET PRODUCTION: WWW.ARTASPERTO.CH


Ein nächtlicher Tanz — Schräg, verspielt, sinnlich.<br />

KATHRIN VEITH DURAID ABBAS GHAIEB JEANNE DEVOS DANIEL KASZTURA VILMAR BIERI THIS MAAG<br />

ABRAKADABRA<br />

films<br />

Written & Directed by<br />

CARMEN STADLER<br />

«Ein wirklich toller Film. Man hat danach 100’000 Geschichten zu den Figuren im Kopf,<br />

die man weiterdenkt, aus denen man für sich selbst ganze Romane entwickelt.<br />

Tief berührend!» (SüDDEUTSCHE ZEITUNG)<br />

AB 23. JULI IM KINO


gast<br />

räume<br />

<strong>2020</strong><br />

Kunst im öffentlichen Raum<br />

Public Art in Zurich<br />

27.6.<strong>2020</strong>—20.9.<strong>2020</strong><br />

#kioer


EIN<br />

SCHIFF<br />

WIRD<br />

NICHT<br />

14.11.2019 -<br />

25.10.<strong>2020</strong><br />

KOMMEN


Thurgauer Köpfe<br />

Frauen erobern<br />

die Kunst<br />

6. Juni bis<br />

18.Oktober <strong>2020</strong><br />

museenthurgau.ch<br />

Kunstmuseum Thurgau<br />

Kartause Ittingen<br />

Thurgauer Köpfe: ein Thema – sechs Museen<br />

Sommer des Zögerns /<br />

Summer of Suspense<br />

26.05.–30.08.<strong>2020</strong><br />

Kunsthalle kunsthalle<br />

Zürich zurich.ch


Another..<br />

long..<br />

evening<br />

.ch<br />

1. <strong>Juli</strong> bis 31. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Ein Ausstellungsprojekt<br />

des Kunstvereins St.Gallen<br />

in Schaufenstern<br />

der Stadt St.Gallen


METAMORPHOSIS OVERDRIVE<br />

Bis 20. September <strong>2020</strong><br />

Camille Blatrix, Timothée Calame,<br />

Rä di Martino, Simon Dybbroe Møller,<br />

Guan Xiao, Yngve Holen,<br />

Diego Perrone, Ilona Ruegg


Putting fire to it, 1989 (Detail), Courtesy Parrino Family Estate / Musée des beaux-arts de La Chaux-de-Fonds | Foto: Pierre Bohrer, Le Locle<br />

Verlängert bis<br />

16. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Kunstmuseum Liechtenstein<br />

mit Hilti Art Foundation<br />

Städtle 32 · LI-9490 Vaduz<br />

Di–So 10–17 Uhr · Do 10–20 Uhr<br />

www.kunstmuseum.li


BIENNALEBREGAGLIA<strong>2020</strong><br />

NOSSA DONA | LAN MÜRAIA<br />

Selina Baumann | Nino Baumgartner | Alex Dorici<br />

Sonja Feldmeier | Asi Föcker | Zilla Leutenegger<br />

Noha Mokhtar & Lucas Uhlmann | Patrick Rohner<br />

Roman Signer | Not Vital | Anita Zumbühl<br />

biennale-bregaglia.ch<br />

5.7.–27.9.<strong>2020</strong>


FOKUS<br />

Lutz&Guggisberg — Sezieren,<br />

schichten, katalysieren<br />

Andres Lutz und Anders Guggisberg<br />

Seit über zwanzig Jahren arbeiten Andres Lutz und Anders<br />

Guggisberg zusammen. Sie schnitzen Holz, giessen Beton,<br />

verwenden gefundene Objekte oder Elemente aus vergangenen<br />

Arbeiten, die sie neu arrangieren. Sie schaffen Skulpturen,<br />

raumgreifende Installationen, ergänzen sie mit Malereien,<br />

Fotografien und Videos, mit Referenzen aus Kunst und Kultur.<br />

Schicht für Schicht entsteht ein immer dichterer Kosmos, der<br />

katalysiert, Gedankenspiele in Gang setzt, hineinreisst, um<br />

einen am Ende wieder auszuspucken, aber nie ganz loszulassen.<br />

Giulia Bernardi<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Erpelbert mit Gabe, <strong>2020</strong>, diverse Materialien, 55 x 40 x 40 cm © ProLitteris<br />

FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

23


Maisopfer, 2018, Öl und Acryl auf C-Print, 100 x 150 cm © ProLitteris<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

25


Treppe rauf, Treppe runter, links um die Ecke, und schon stehe ich im geräumigen Atelier,<br />

wo sich mir demnächst ein Mikrokosmos offenbaren wird. «Sali, komm rein. Ich<br />

bin Lutz, das ist Guggi.» Ich werde zwischen langen Arbeitstischen und aufgetürmtem<br />

Material hindurchgeführt, vorbei an Gips- und Betonskulpturen mit skurrilen<br />

Namen: ‹Dickichtbert›, ‹Erpelbert mit Gabe›, ‹Wachsbau›. Bevor ich überlegen kann,<br />

was wie nochmal hiess oder dass der ‹Erpelbert› tatsächlich wie eine Ente aussieht,<br />

einfach etwas gruseliger und anthropomorpher, oder dass mich der ‹Dickichtbert› an<br />

einen Wald aus Schrauben, Zweigen und Dübel erinnert,ist Andres Lutz schon bei der<br />

nächsten Skulptur angelangt – und ich beim nächsten Gedankenspiel. ‹Ofen, Geist<br />

und Meister›, ‹Oh my God I’m full of Plans!›<br />

Ich muss schmunzeln, bin fasziniert, und etwas überfordert; versuche langsam<br />

eine Ordnung zu schaffen, an der ich mich festhalten kann, verbinde Elemente miteinander.<br />

Vielleicht gehören sie zusammen. Vielleicht nicht. Vielleicht spielt es keine<br />

Rolle, denn im Kosmos von Lutz&Guggisberg herrschen eigene Gesetze.<br />

Dem Zufall überlassen<br />

Lutz &Guggisberg arbeiten mit Materialien wie Gips, Holz und Ton, mit gefundenen<br />

Objekten aus Brockenhäusern und Elementen aus vergangenen Arbeiten, die sie<br />

jeweils neu arrangieren. «Wenn man so lange zusammenarbeitet wie wir, greifen die<br />

Werke immer mehr ineinander», sagt Anders Guggisberg, überlegt. «24 Jahre sind es<br />

nun schon.» «Twenty-four years», wiederholt aus dem Hintergrund Andres Lutz, der<br />

mittlerweile an einem der Tische Platz genommen hat und grazile Holzzweige zu kleinen<br />

Leitern zusammenfügt. Er schnitzt, leimt, hört aufmerksam zu.<br />

24 Jahre. Das war 1996, als sich Lutz&Guggisberg nach dem Studium in einer<br />

Zwischennutzung an der Zentralstrasse in Zürich kennenlernten. Im selben Jahr<br />

fand ihre erste Ausstellung im Message Salon von Esther Eppstein statt, der Treffund<br />

Ausgangspunkt der unabhängigen Kunstszene war. Sie begannen mit raumgreifenden<br />

Installationen, später folgten Skulpturen, Malereien, Fotografien und<br />

Videos. Ähnlich, wie ihre Werke ineinandergreifen, vermischen sich auch die Genres:<br />

Lutz&Guggisberg behandeln den flachen Bildträger als dreidimensionalen Raum,<br />

ergänzen ihre Installationen mit Videoprojektionen. So etwa in ‹Galaxy Evolution Melody›<br />

aus dem Jahr 2014, die im September Teil einer Gruppenausstellung im Kunst<br />

Museum Winterthur ist. Stäbe werden ins Bild geschoben, Haarspangen hineingeworfen,<br />

Murmeln rollen umher. Dabei erinnert das Video an eine abstrakte Malerei<br />

von László Moholy-Nagy oder Wassily Kandinsky, gleichzeitig an die Bildsprache von<br />

Fischli/Weiss: Die alltäglichen Gegenstände, die scheinbar zufällig arrangiert werden,<br />

wobei jedes Geräusch gut hörbar ist. Das Schleifen, das Klappern, das Rollen.<br />

«Vieles entsteht durch Zufall», sagt Andres Lutz. «Wir möchten nicht alles bis ins<br />

Detail durchdenken, immer ein Konzept haben.» «Nei, jaa nöd!», schliesst sich Anders<br />

Guggisberg an. Vieles entstehe auch aus dem Nebenprodukt einer Arbeit. So war es<br />

beispielsweise bei ihrer ‹Bibliothek›: eine Serie von Holzbüchern, die sie über zwanzig<br />

Jahre fortführten. Ursprünglich haben sie ein Buch als Requisit für eine Fotogra-<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Wachsbau, <strong>2020</strong>, diverse Materialien, 45 x 33 x 33 cm © ProLitteris<br />

FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

27


28 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong><br />

Volle helle Halle, <strong>2020</strong>, diverse Materialien, Ausstellungsansicht Kunstdepot Altdorf © ProLitteris


Giardini di domani, 2018, diverse Materialien, Ausstellungsansicht Collezione Maramotti, Reggio Emilia © ProLitteris. Foto: Roberto Marossi<br />

FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

29


fie gebraucht. Um etwas Witz hineinzubringen, nahmen sie ein rechteckiges Stück<br />

Holz und versahen es mit einem selbst gestalteten Buchumschlag. Und plötzlich<br />

wurde das Neben- zum Hauptprodukt, entwickelte ein Eigenleben. So entstanden<br />

rund 450 Holzbücher, die an bestehende Literatur anlehnen, sie parodieren. Darunter<br />

etwa Alice Vollenweiders ‹Kochen mit alten Meeresfrüchten› vom Biogemüs Verlag,<br />

oder ‹Mengenlehre› mit unzähligen bunten Eimern auf dem Cover. «Methodik und Einführung<br />

in die Welt der modernen Mengenlehre», verrät der Klappentext. «Drüüeggli,<br />

Viereggli, Chraisli.» Nun werden die Holzbücher in einer Publikation vereint, die Ende<br />

Jahr in der Edizione Periferia veröffentlicht wird. Dabei mutet der Titel ‹Vergleichende<br />

Komparatistik› – wie könnte es anders sein –, nicht weniger absurd an. «Es ist ein<br />

Stöberbuch», sagt Andres Lutz. «Ein Nachschlagewerk», fügt Anders Guggisberg an.<br />

Fremd und vertraut<br />

Sie bringen Unordnung in die Ordnung – stets mit einem Augenzwinkern –, greifen<br />

bestehende Inhalte auf, öffnen etwas Abgeschlossenes und damit neue Denkräume.<br />

Dies zeigt sich auch in ihrer nächsten Einzelausstellung, die ebenfalls im Kunst<br />

Museum Winterthur zu sehen sein wird. Darin reagieren Lutz &Guggisberg auf die<br />

Künstlerinnen und Künstler der Sammlung: auf Meret Oppenheim, Hans Arp oder<br />

Alexander Calder. Einige ihrer Objekte stehen auf einem monumentalen Sockel, andere<br />

wiederum – und hier taucht wieder der ‹Dickichtbert› auf –, in einer orangefarbenen<br />

Vitrine, die nicht zur Schau stellt, sondern verschleiert.<br />

Die Frage nach der Präsentation im musealen Raum stellte sich bereits 2014 in<br />

der Gruppenausstellung ‹Gastspiel› im Museum Rietberg, als die historische Samm-<br />

Lutz & Guggisberg leben in Zürich<br />

Andres Lutz (*1968, Wettingen), Studium an der F + F Schule für Kunst und Design, Zürich<br />

Anders Guggisberg (*1966, Biel), Studium an der Schule für Gestaltung, Zürich<br />

Seit 1996 arbeiten sie als Künstlerduo<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2018 ‹Giardini di domani›, Collezione Maramotti, Reggio Emilia<br />

2014 ‹Lutz & Guggisberg›, Museum im Bellpark, Kriens<br />

2013 ‹The Forest›, Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxembourg<br />

2010 ‹The Studio in Heaven›, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam<br />

2008 ‹Eindrücke aus dem Landesinnern›, Museum Folkwang, Essen; ‹Leben im Riff›, Aargauer Kunsthaus,<br />

Aarau<br />

2002 ‹The Great Unknown›, Kunstmuseum St. Gallen<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl):<br />

2019 ‹Umzug der Tiere und Möbel›, Manif d’art – La biennale de Québec<br />

2016 ‹dall’altra parte›, Strohhalle Göschenen<br />

2014 ‹Gastspiel› Museum Rietberg, Zürich<br />

2010 ‹Negotiations›, Today Art Museum, Beijing<br />

2001 ‹Sonsbeek 9›, Arnheim<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Globus, 2008, Holz, 88 x 65 x 65 cm © ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />

FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

31


Family of Sculptures, <strong>2020</strong>, Holz, 19 x 15 x 11 cm © ProLitteris. Foto: Carlo Hafen<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


lung mit zeitgenössischen Positionen ergänzt wurde. Dort zeigten Lutz&Guggisberg<br />

unter anderem die Skulptur ‹Globus›, die aus exotisch anmutenden Holzfiguren wie<br />

Elefanten, Nashörnern und Buddhas bestand, die aber wider Erwarten nicht aus fernen<br />

Ländern stammten, sondern aus dem Brockenhaus. Dadurch stellt sich an einem<br />

Ort wie dem Museum Rietberg einerseits die Frage nach Provenienz und Appropriation,<br />

andererseits nach der Rezeption: Ist das Fremde tatsächlich so fremd, wie es<br />

uns zunächst erscheint? Oder können wir dem Fremden doch etwas Vertrautes abgewinnen?<br />

Denn würde man genau hinschauen, entdeckte man im ‹Globus› auch christlich<br />

konnotierte Objekte: einen Fisch, einen Esel, einen Weihnachtsstern.<br />

Tiefgründig und trivial<br />

Was Geschichte, Kunst und Kultur hervorgebracht haben, türmt sich vor unseren<br />

Augen auf. Auch Lutz &Guggisberg stehen vor dieser überwältigenden Dichte,<br />

sezieren sie, um sie anschliessend wieder aufeinanderzuschichten. Dies wird in der<br />

permanenten Ausstellung ‹Volle helle Halle› im ehemaligen Getreidelager in Altdorf<br />

veranschaulicht, wo sie in einer 600 Quadratmeter grossen Halle dreissig Skulpturen<br />

aufgebaut haben, die einmal mehr ineinandergreifen. Das Gebäude, das 2017<br />

vom Sammler Christoph Hürlimann erworben wurde und Ende Juni eröffnete, soll<br />

nun Ort für Ateliers und Ausstellungsräume bieten. «Jede Installation gleicht einer<br />

Station unseres Schaffens, an der wir angehalten, etwas erarbeitet haben, um dann<br />

weiterzuziehen, ohne das Vergangene dabei ganz zurückzulassen», sagt Andres Lutz,<br />

während er den Blick durch die Halle schweifen lässt, durch den Kosmos, der das<br />

Tiefgründige, aber auch das Triviale in sich birgt. Dies vergegenwärtigt etwa die Installation<br />

‹Origamiameisentunnel›, ein langer, schwarzer Tunnel, an dessen einem<br />

Ende kleine, schwarze Origami zu sehen sind, am anderen ein Video, eine Art Origami-Tutorial.<br />

Die Hände falten das grell leuchtende Papier, als ob sie etwas Göttliches<br />

erschaffen würden. Allerdings wird das Papier planlos gefaltet, erschaffen wird<br />

nicht etwa ein künstlerisches Objekt, sondern – so Anders Guggisberg – ein «Tubel-<br />

Origami». «Die Arbeit erinnert mich an die Installation von Bruce Nauman, eine Spirale<br />

aus rot-blauem Neonlicht, die verheissungsvoll ankündigt: ‹The True Artist Helps<br />

the World by Revealing Mystic Truths›», sagt Anders Guggisberg. «Was ist diese unergründliche<br />

Wahrheit, nach der wir immer suchen? Ja – worum geht’s eigentlich im<br />

Leben?» Kurz in existenziellen Gedanken versunken, steigt er zugleich wieder auf,<br />

hin zum humorvoll Trivialen. «Siehst du die Finger, die ins Bild hineinragen?», fragt er<br />

und zeigt auf das Video. «Sehen sie nicht aus wie Zähne, die kauen, um am Ende ein<br />

Origami nach dem anderen auszuspucken?»<br />

Giulia Bernardi ist freie Autorin, lebt in Zürich. giulia.bernardi@outlook.com<br />

→ ‹Lutz & Guggisberg›, Kunst Museum Winterthur, 22.8.–10.1. ↗ www.kmw.ch<br />

→ ‹Bewegte Bilder›, Kunst Museum Winterthur, 12.9.–15.11. ↗ www.kmw.ch<br />

→ ‹Made in Witzerland›, Forum Schweizer Geschichte Schwyz, bis 24.1. ↗ www.forumschwyz.ch<br />

→ ‹Volle helle Halle›, Kunstdepot Altdorf, Eyschachen 8, Besuch auf Voranmeldung: +41 (0)41 728 09 09<br />

FOKUS // LUTZ & GUGGISBERG<br />

33


Kunsträume — Salts, ein Gelände mit<br />

On Fire, 2019, Sicht auf die Ausstellungsräume draussen:<br />

links die Garage, rechts die neue Box vor dem Weissanstrich.<br />

Mélodie Mousset, 2017, Installation für<br />

den Garagen-Ausstellungsraum.<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


wachsendem Format<br />

Body Splits, 2019, Ansicht Gelände, Wassertank-<br />

Ausstellungsraum.<br />

Twin Earth, 2019, Innenansicht,<br />

Ausstellungsraum im Bürobereich.<br />

FOKUS // KUNSTRÄUME<br />

35


Salts’ Kunst(t)räume sind divers,voller Ressourcen und sie reifen<br />

zukunftsorientiert ins Gestalten gegenwärtiger Fragestellungen.<br />

Salts ist Entwicklungsraum und Katalysator für neue künstlerische<br />

Ideen. Ausstellungen sind interdisziplinär, dialogisch und<br />

sie verhandeln kontextualisiert das Kollektive – einzigartig und<br />

visionär. Valeska Marina Stach<br />

Angefangen hat alles mit dem Umbau des heutigen Bürohauses – einer ehemaligen<br />

Metzgerei, die Samuel Leuenberger erbte und 2007 selbst bezog. Er verwandelte das<br />

Gebäude in einen Kunstraum, der 2009 eröffnet wurde. Zuerst fungierte er als privater<br />

Salon, in dem befreundete Kunstschaffende eingeladen waren, ihre Arbeiten<br />

vorzustellen. Hierzu wurden immer wieder Wände ver- und neu gesetzt, sodass jedes<br />

Werk, in den Wohnraum integriert, individuell seinen Platz finden konnte. Schliesslich<br />

wurde 2011 der Salts Kunstverein gegründet – und sehr früh unter anderem von<br />

Pro Helvetia gefördert.<br />

Salts befindet sich in einem Hinterhof in Birsfelden, ein paar Schritte über die Kantonsgrenze<br />

hinter Basel-Stadt und da, wo man einen Kunstraum nicht unbedingt erwarten<br />

würde. Er ist ein Juwel, das mit seiner Umgebung bricht und gleichzeitig eben<br />

genau hier, an dieser sonderbaren, industriell angehauchten Schnittstelle, zu glänzen<br />

beginnt. Mehrere Räume im Garten bilden einen vielseitigen Komplex, der zum Erkunden<br />

einlädt: ein umfunktionierter Garagen-Kunstraum, daneben ein grosser weisser<br />

Würfel – eigens für das 10-Jahr-Jubiläum im letzten Jahr neu gebaut –, ein farbiger<br />

Pavillon der venezolanischen Künstlerin Sol Calero und ein hölzerner runder Wassertank,<br />

der in dem üppigen Grün fast aussieht wie eine Waldhütte.<br />

Bisher haben hier insgesamt schon über achtzig Ausstellungen stattgefunden.<br />

Dabei kommen jeweils ganz unterschiedliche künstlerische Positionen vor Ort zusammen.<br />

Nach der Auswahl einer Künstlerin, des ersten Künstlers wird in Bezug darauf<br />

ein Gegenüber ausgewählt – meist begegnet dabei eine nationale einer internationalen<br />

Position. Es werden Gesten für einen der Räume beziehungsweise das<br />

ganze Gelände entworfen und darin entsprechend verortet. Es wird fast immer neu<br />

produziert und der Verein unterstützt die Künstlerinnen und Künstler mit reichlich<br />

Zeit und Ressourcen.<br />

Samuel Leuenberger kuratierte von Anfang an selbst. Der gebürtige Basler machte<br />

vor über zwanzig Jahren seinen Master in Bildender Kunst (London) und war danach an<br />

vielen internationalen Kunstinstitutionen kuratorisch tätig. Derzeit lehrt er unter anderem<br />

auch an der ZHdK in Zürich. Er berät als Ausschussmitglied das Basler Kulturdepartement<br />

und ist verantwortlicher Kurator des Parcours der Art Basel.<br />

Von 2014 bis 2019 war Elise Lammer Co-Kuratorin im Salts und dabei eine entscheidende<br />

Mitgestalterin des gesamten Formats. Seit diesem Jahr kuratiert nun Benedikt<br />

Wyss mit Leuenberger – zusammen mit weiteren kuratorischen Begleitern, zum Beispiel<br />

Fabian Schöneich.<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Salts ist eine Plattform sowohl für kuratorische wie künstlerische Kollaborationen.<br />

Sie unterstützt vor allem junge Kreative, die kurz vor ihrem Durchbruch stehen,<br />

bietet ihnen die Chance, einen Austausch aufzunehmen sowie in dialogischen Einzelausstellungen<br />

aufzutreten. Während des Aufbaus wird das Bürogebäude von den<br />

Kunstschaffenden wieder als Wohnraum genutzt, wodurch ein gemeinschaftliches<br />

Flair entsteht. Die Prozesse während des Machens wirken sich so weiterführend auf<br />

die Atmosphäre der späteren Ausstellungserfahrung aus. Diese ist vor allem geprägt<br />

von einem Aufbruch ins Neue und Werdende.<br />

Für die Zukunft hat Salts grosse Visionen. Der Richtungswechsel fand in diesem<br />

Jahr statt und soll in nächster Zeit noch ausgeprägter und bewusster als zuvor das<br />

Kollektive in den Vordergrund der Konzeption rücken. Wie kann eine Überproduktion<br />

von künstlerischem Material vermieden und vermehrt durch einen Vorgang der künstlerischen<br />

Wissensgenerierung abgelöst werden? Neben einem verstärkten Fokus auf<br />

Gruppenausstellungen soll eine Art Forschungsraum für unterschiedliche Themenfelder<br />

entstehen, die jährlich durch neue Gastkuratierende gestaltet werden.<br />

Zusätzlich zum Salts in Birsfleden, das nun den Vermerk City bekommen soll, wird<br />

im September das Country Salts auf dem Land, dem neuen Zuhause von Leuenberger<br />

und seiner Partnerin – der Schweizer Künstlerin Claudia Comte – eröffnet: mit einem<br />

separaten Programm für Kultur abseits der Stadt, für Ausstellungen mit einem Bezug<br />

zur Natur – und für Workshops und Künstlerresidenzen. Country Salts ist darüber hinaus<br />

Gastgeber für das nächste ‹Camp Solong›: Eine kleine Gruppe von Kunstschaffenden<br />

lebt und arbeitet in experimentellem Modus eine Woche lang im Freien und ergründet<br />

dabei die Formen von individuellen Rollen im Kollektiv.<br />

Ausserdem soll ein virtueller Cyber-Salts-Raum entstehen. Die City-Ausstellung<br />

wird auf die Online-Ebene übersetzt und bekommt zusätzliche Gaming-Features. Ein<br />

Besuch der Plattform soll einem physischen und sinnlichen Erleben von Kunst so nahe<br />

wie möglich kommen. Dafür haben sich die Entwickler ganz Besonderes überlegt. Die<br />

Teilnehmenden können während des digitalen Rundgangs auditiv miteinander kommunizieren<br />

und sogar flirten. Wenn das nicht zeitgemäss ist!<br />

Salts vermittelt Visionen und verbindet diese mit den ganz reellen Einforderungen<br />

unserer Zeit. Das transitorische Denken der Kuratierenden, die ihre eigenen Stile immer<br />

wieder neu prüfen und erweitern, schafft in den komplexen und gut vernetzten<br />

Kunsträumen einen raren, aber dringend benötigten Nährboden – und viel Kapazität:<br />

für alle kommende Generationen im Feld von Kunst und Kultur.<br />

Valeska Marina Stach, Lyrikerin und Künstlerin aus Berlin, lebt und arbeitet in Basel als freie Autorin und<br />

Prozessbegleiterin. valeskamarinastach@gmail.com<br />

Kunsträume — Die Reihe wird realisiert mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.<br />

→ ‹Based on a true story›, Salts in Birsfelden, bis 29.8.; Gruppenschau mit Raphael Linsi, Valentina<br />

Minnig, Tobias Spichtig, kuratiert von Cassidy Toner; Publikation zur Tätigkeit des Kunstvereins<br />

erscheint im September ↗ www.salts.ch<br />

FOKUS // KUNSTRÄUME<br />

37


Musée d’art et d’histoire<br />

de Genève — Im Aufwind<br />

Das MAHG geriet in den letzten Dekaden in den Sog städtischer<br />

Tagespolitik, bis ein überdimensioniertes Umbauprojekt 2016<br />

an der Urne scheiterte. Der 2019 berufene Direktor Marc-Olivier<br />

Wahler und sein Team arbeiten an einer Neuausrichtung des<br />

Museums. Mit der Künstlerkuratorin Jakob Lena Knebl lässt er<br />

einen philosophischen Geist aufleben. Katharina Holderegger<br />

Seit infolge der radikalen Revolution von James Fazy in Genf die privat gegründeten<br />

Museen 1847 verstaatlicht wurden, lenkt der jeweilige Kulturminister die Museen mit<br />

Berufung auf oft intransparente Expertengruppen. Anders lief es in Städten wie Basel,<br />

wo nach dem Ankauf des Amerbach-Kabinetts 1661 ein Museumsgesetz entwickelt<br />

wurde, das unabhängige Aufsichtskommissionen über die öffentlichen Sammlungen<br />

vorschreibt. Wohl nur so ist erklärbar, dass besonders das MAHG in den letzten Jahren<br />

oft negativ auffiel. Fatal war hier der Versuch der Stadt, durch das Hinunterfahren<br />

des Diskursniveaus das breite Publikum für das umstrittene Umbauprojekt von Jean<br />

Nouvel zu gewinnen. So wurde 2009 trotz erbittertem Widerstand der Freundeskreise<br />

des Museums der damalige hoch geachtete Direktor Cäsar Menz über Nacht einem<br />

paternalistischen Museumsmann aus der französischen Provinz geopfert.<br />

Es ist zu hoffen, dass die Umsetzung der 2018 angenommenen Initiative, die eine<br />

kantonale Koordination des Kulturlebens verlangt, auch eine Verbesserung des legalen<br />

Rahmens zeitigt. Inzwischen erscheint es als Segen, dass Marc-Olivier Wahler als<br />

Museumsdirektor und Leiter des neuen Umbauprojekts des MAHG gewählt wurde –<br />

eine aus der alternativen Kunstszene in Neuenburg entsprungene und international<br />

vernetzte, unbestechliche Persönlichkeit. Die Zukunftsfähigkeit des MAHG wird von<br />

seinen Vorgaben stark abhängen.<br />

Holderegger: Marc-Olivier Wahler, wie hast du deine neuen Aufgaben angepackt?<br />

Wahler: Das alte Programm läuft schon dieses Jahr aus und ich kann bald mit meinen<br />

ersten Ausstellungen beginnen, die ganz von der Idee geleitet sind, dass wir in rund<br />

zehn Jahren ein restauriertes, erweitertes Museum eröffnen. Was für ein Museum<br />

wird dies sein? Wir werden viele Formate testen, damit es nicht bereits 2030 wieder<br />

obsolet wird. Für mich ist die Ausstellung – man spricht selten darüber – das einzige<br />

Medium, das man physisch durchquert. Allen anderen steht oder sitzt man gegenüber.<br />

Nur in der Ausstellung gibt es diese Zeitlichkeit und Choreografie, die jedem<br />

Besuch eigen ist. Alles ist physisch. Ich habe deshalb als Erstes die Künstlerin und<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Marc-Olivier Wahler. Foto: Mike Sommer<br />

FOKUS // MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE DE GENÈVE<br />

39


Musée d’art et d’histoire de Genève · Museumsnacht 2019. Foto: Mike Sommer<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Kuratorin Jakob Lena Knebl (*1970, Baden, AT) eingeladen. Sie geht auf geniale Weise<br />

mit Objekten um, indem sie den negativen Raum dazwischen miteinbezieht. Aus der<br />

Frage, was mit uns dort geschieht, lässt sie eine Form entstehen. Sie schafft Verbindungen<br />

und mentale Brücken und wird so das Gebäude und die Sammlung in einem<br />

neuen Licht erscheinen lassen.<br />

Holderegger: Wo setzt ihr dabei konkret an?<br />

Wahler: Im Gebäude werden wir die Empfangsräume überdenken – die Information, den<br />

Shop und das Café –, sodass man Lust hat zu verweilen. Wir werden Wände entfernen,<br />

um die ursprüngliche Transparenz des Gebäudes wiederzufinden. Im MAHG gab es bis<br />

in die Dreissigerjahre keine Elektrizität, alles funktionierte mit natürlichem Licht! In<br />

Bezug auf die Sammlung werden wir aufhören, Dinge aus aller Welt kommen zu lassen,<br />

um sie zwischen Stellwänden in Szene zu setzen. Vielmehr werden wir mit den<br />

Sammlungsobjekten des Hauses transdisziplinär arbeiten. Bei zwei Dritteln handelt<br />

es sich dabei um vormalige Gebrauchsobjekte, Münzen, Behälter, Altäre, Uhren, die<br />

nun wie Kunstwerke behandelt werden. Wir werden die Reflexion über deren ästhetischen<br />

Wert zwar fortführen, aber auch versuchen, ihren Nutzwert zurückzuholen.<br />

Holderegger: Letztlich braucht es jedoch eine grosse Spezialisierung, um die Bedeutung<br />

einzelner Objektserien auf Augenhöhe der aktuellen Wissenschaften sowie<br />

ihre möglichen Botschaften an das Hier und Heute zu sehen. Wie gewinnst du das<br />

Team von Konservatoren und Konservatorinnen für dieses Projekt?<br />

Wahler: Sie betrachten mich zurzeit noch als eine flapsige Figur aus dem Bereich der<br />

zeitgenössischen Kunst. Aber ich möchte den allesamt hochkompetenten Fachleuten<br />

vermitteln, dass viele der Ideen, die ich mit ihnen durchspielen möchte, nicht neu<br />

sind. Fotos der Eröffnungsausstellung des MAHG von 1910 zeigen etwa, dass Altarretabel<br />

so inszeniert wurden, dass man sich davorsetzen und meditieren konnte. Ich<br />

versuche also nicht, das Rad neu zu erfinden. Es geht um das Klären, was in den alten<br />

Räumen funktioniert, ohne die Bedürfnisse des heutigen Publikums zu vergessen.<br />

Holderegger: Die Anhänglichkeit des lokalen Publikums an dieses labyrinthische<br />

Gebäude führte ja nicht zuletzt 2016 zur Ablehnung des Projekts von Jean Nouvel.<br />

Für mich wirkt der von einem Arkadenrundgang gesäumte Hof mit den Steinskulpturen<br />

wie ein Gedicht aus der Epoche von Marcel Proust, Henri Bergson und<br />

Aby Warburg, das sich um das Erinnern und Vergessen dreht.<br />

Wahler: Das Gedächtnis ist für mich zentral. Wir werden, sobald es die Lage wieder<br />

zulässt, jeden Donnerstag Performances und Happenings anbieten, und zwar unter<br />

der Ägide einer Stiftung, die nach einem der ersten Konservatoren benannt ist. Er<br />

war Archäologe, machte aber auch Kunstausstellungen und ist deswegen eine etwas<br />

mythische Person. Wir werden den Geist dieses Universalgelehrten aufgreifen und<br />

Geschichten erzählen, die im Museum verwurzelt sind. So spürt das Publikum, dass<br />

es sich an einem Ort befindet, den Menschen mit Interessen für bestimmte Zusammenhänge<br />

hervorgebracht haben, nicht in einem Geisterschloss.<br />

Holderegger: Dieses differenzierte Anknüpfen an Traditionen im MAHG erscheint mir<br />

wichtig. Die nun im MAHG wieder angestrebte Verknüpfung der Disziplinen war<br />

FOKUS // MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE DE GENÈVE<br />

41


ja nicht immer unproblematisch, sondern hat auch schon totalitäre Züge angenommen,<br />

während heute gerade das Aufzeigen der Heterogenität der Stimmen<br />

ein grosse Aktualität hat.<br />

Wahler: Das MAHG ist ein Haus der Kunstschaffenden und soll es bleiben. Wir finden<br />

in ihm Objekte, hergestellt von Menschen, die irgendwo, irgendwann Kunstschaffende<br />

waren und ihrer Epoche den schöpferischen Geist verliehen hatten. Dass wir ein<br />

eurozentristisches Museum haben, kann man kritisch beleuchten, aber nicht auslöschen.<br />

Dennoch muss es letztlich immer um die Erfindungskraft gehen, die alle diese<br />

Formen hervorgebracht hat.<br />

Holderegger: Natürlich gibt es auch Spargründe für die Zusammenlegung der heute<br />

auf fünf Orte verteilten Abteilungen am Hauptsitz des MAHG.<br />

Wahler: Das Betriebsbudget des MAHG ist zwar mit CHF 34,5 Mio. enorm. Aber neben den<br />

CHF 18 Mio. für 154 Vollstellen, CHF 6 Mio. für Restauration, Konservation und Sicherheit<br />

sowie CHF 10 Mio. für den Unterhalt aller Standorte bleiben weniger als CHF 200’000 für<br />

Ausstellungen übrig! Und ein Ankaufsbudget fehlt in den meisten Domänen komplett.<br />

Holderegger: Das Budget erscheint exorbitant, dennoch gibt Genf im Vergleich zu<br />

anderen Schweizer Städten wenig für seine Museen aus. Aber für eine stärkere<br />

Konzentration am Hauptsitz des MAHG scheint es auch besucherlogistische<br />

Überlegungen zu geben. So hiess es beispielsweise, dass das Musée Rath aufgegeben<br />

werden soll, was allerdings angesichts seiner zentralen Position zwischen<br />

der Altstadt und dem Quartier des Bains schade wäre.<br />

Wahler: Wir werden es nicht aufgeben. Während der vier Jahre, in denen das MAHG<br />

für den Umbau vermutlich geschlossen wird, werden wir dort Ausstellungen zeigen.<br />

Ich würde es begrüssen, wenn die transdisziplinäre Logik, in der wir uns nun innerhalb<br />

des MAHG befinden, dort metainstitutionell fortgeführt werden könnte, mit dem<br />

Mamco, dem Musée Ariana usw.<br />

Holderegger: Deine Pläne, die Sammlung zusammenzuziehen und darauf zu fokussieren,<br />

laufen nicht zuletzt auch auf ein ökologischeres Museum hinaus.<br />

Wahler: Dies ist eine essenzielle Reflexion. In der Kunstwelt sind alle ständig auf Achse.<br />

Man lässt Werke kommen, in Riesenkisten, mit Kurieren/innen, auf Lastwagen,<br />

in Flugzeugen. Dies ist alles zu einer CO 2 -Fabrik geworden, wobei ich fürchte, dass<br />

dieses Problem in den kommenden Jahren auch in der politischen Debatte über den<br />

Nutzen von Museen überhaupt zentral werden könnte.<br />

Holderegger: Ist die Neukonfiguration des MAHG nicht gerade auch eine Chance, ein<br />

öffentliches Gebäude energetisch zu minimieren und bei der Neubegrünung der<br />

Stadt teilzunehmen? So ruft die Fläche im Bereich Museumsinsel geradezu nach<br />

einer Revitalisierung. Zudem frage ich mich, ob in Museen nicht genereller über<br />

unsere Beziehung zu Objekten – ihre Produktion, ihren Konsum – nachgedacht<br />

werden sollte. Das Anhäufen von Spuren für ewige Zeiten müssen wir wohl ohnehin<br />

etwas herunterschrauben, wenn das Bewahren des Lebendigen gelingen soll.<br />

Wahler: Für mich ist dies effektiv die Hauptmotivation! Es sollte in einem Museum auf<br />

keinen Fall um die Demonstration einer Macht durch eine Masse spezieller Dinge<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Musée d’art et d’histoire de Genève, Architektur von Marc Camoletti. Fotos: Adrien Buchet (oben)<br />

Emmanuel Foëx (unten)<br />

FOKUS // MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE DE GENÈVE<br />

43


Musée d’art et d’histoire de Genève · Museumsnacht 2019. Foto: Mike Sommer<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Marc-Olivier Wahler (*1964, Neuenburg)<br />

1983–1987 Philosophie- und Kunstgeschichtsstudium in Neuenburg und Lausanne<br />

1987–1993 Lehrer am Lycée Denis de Rougemont, Neuenburg<br />

1993–1995 je ein Jahr Konservator am MCBA, Lausanne, und am Mamco Genève<br />

1995–2000 Gründungsdirektor des Centre d’art Neuchâtel<br />

2000–2006 Direktor des Swiss Institute New York<br />

2006–2012 Direktor des Palais de Tokyo, Paris<br />

2016–2019 Direktor Museum Eli and Edythe Broad Art Museum, East Lansing/MI<br />

Seit 2012 Gründungsdirektor der Chalet Society, Paris und Los Angeles<br />

Seit 2019 Gründungsdirektor und Mitverantwortlicher für die Programmation des Art Lab, Paris,<br />

und Direktor des Musée d’art et d’histoire de Genève<br />

Musée d’art et d’histoire de Genève MAHG<br />

Standorte: Hauptsitz MAHG, Musée Rath, Maison Tavel – Musée d’histoire urbaine et de vie<br />

quotidienne genevoise, Cabinet d’art graphique und Bibliothèque d’art et d’archéologie<br />

Leitung: Marc-Olivier Wahler, Direktor, sechs Konservatoren<br />

Träger: Stadt Genf<br />

Freundeskreise: Société des amis du Musée d’art et d’histoire; Hellas et Roma; Société des arts;<br />

Cercle des estampes<br />

Jährliche Mittel: CHF 34,5 Mio. Stadt; Ankaufsbudgets für Horlogerie/Bijouterie aus Versicherungsgeldern<br />

nach Diebstahl; für Cabinet d’art graphique aus privaten Zuwendungen<br />

Jährliche Betriebskosten: Löhne ca. CHF 18 Mio. (154 Vollzeitstellen); diverse Standorte Unterhalt<br />

CHF 10 Mio.; Rahmungen, Restaurationen CHF 6 Mio., Ausstellungen, Publikationen, ca. CHF 200’000<br />

Sammlung: 47’000 prähistorische Objekte, 28’000 antike Objekte, 100’000 Münzen und Medaillen,<br />

23’000 kunstgewerbliche Objekte, 6000 Waffen und Rüstungen, 900 Musikinstrumente, 20’000 Uhren<br />

und Kleinode, 6200 Gemälde, 1400 Skulpturen, 25’000 Zeichnungen, 350’000 Drucke, Multiples,<br />

Fotografien und Künstlerbücher, über 500’000 Bücher und Kataloge und digitale Ressourcen<br />

Besuchende pro Jahr: rund 200’000–300’000<br />

gehen. Man ist heute sogar weitgehend einer direkten pädagogischen Aufgabe enthoben.<br />

Information ist omnipräsent geworden. Wenn ich einen der vielen Nutzen,<br />

die Museen heute haben, herausgreifen müsste, dann wäre es der Effekt, dass man<br />

aus ihnen voller Ideen herauskommt. Nicht unbedingt über die ausgestellten Werke,<br />

sondern über das, was man tun könnte: sämtliche Möglichkeiten. Ein Museum sollte<br />

den poetischen, kreativen Geist des Publikums bis in das Persönlichste öffnen. Nach<br />

einem Besuch sagt man sich vielleicht: «Dieser Maler des 15. Jahrhunderts hatte<br />

kein einfaches Leben. Die Zwänge waren extrem. Aber er fand einen Weg, um sich<br />

die Welt vorzustellen, wie sie auch noch sein könnte.» Man mag vielleicht realisieren,<br />

dass man auf einer zu rigiden Linie unterwegs ist und dass man sich verlieben<br />

könnte, dass es Hypothesen und kreative Praktiken gibt, die man aufgreifen könnte.<br />

Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kritikerin, Kuratorin, lebt am Genfersee. kholderegger@hotmail.com<br />

→ MAHG: ‹La collection beaux-arts revisitée – dernière étape›/‹L’enfant dans l’art suisse – d’Agasse<br />

à Hodler›, bis 31.12.<br />

→ Cabinet d’arts graphiques: ‹Gilbert Albert – joaillier de la nature›, bis 15.11.<br />

↗ http://institutions.ville-geneve.ch<br />

FOKUS // MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE DE GENÈVE<br />

45


Ansichten — Schöner Wohnen<br />

für ein gutes Leben<br />

Wohn-Schlafraum von Emmy Graeser in Camille Graesers Zürcher Wohnatelier, Stadelhoferstrasse 33,<br />

ca. 1938 © Camille Graeser Stiftung, Zürich. Foto: Emmy Graeser<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Ein Bett, ein Regal und etwas Kunst genügen, um sich in diesem<br />

Raum zu Hause zu fühlen. Inspiriert vom kleinen, hellen Zimmer<br />

von Emmy Graeser schaue ich zurück auf die «Bleiben-Sie-zu-<br />

Hause-Zeit». Denn es verspricht nicht nur Geborgenheit, sondern<br />

sendet auch ein Statement für Formbewusstsein und damit<br />

ein selbstbestimmtes Lebensgefühl aus. Johanna Encrantz<br />

Die Wahrnehmung dessen, was mich umgibt, beeinflusst meine Stimmung. «Wir können<br />

überall arbeiten und leben, aber die Form der Räume und der Umgebung hat<br />

Einfluss auf Wohlbefinden und Kreativität», schreibt der Designer Frank Berzbach.<br />

Kurz vor der Heirat mit Emmy Rauch (1906–1984) zeichnete der Zürcher Künstler<br />

Camille Graeser (1892–1980) für sie beide eine gemeinsame Atelierwohnung mit je<br />

einem Wohn-Schlafzimmer. Das Liebespaar möblierte die kleine Wohnung nahe dem<br />

Bahnhof Stadelhofen in hellen Farben und organischen Materialien, ganz im Stil des<br />

zeitgenössischen «Swedish Modern» aus den 1930er-Jahren.<br />

Ich lebe in einer Dreiergemeinschaft in einer Vierzimmerwohnung: Vater, Mutter<br />

und das erwachsene Kind. Unsere Wohnung empfinde ich nicht als hässlich – es gibt<br />

ein paar stilvolle Details aus Skandinavien und die Aussicht geht über den Zürichsee –,<br />

aber im Lockdown fehlte die gewohnte Struktur und darum die Ordnung. Anders gesagt:<br />

Es herrschte ein «Puff», weil jeder zu abgelenkt oder zu träge war, seine Sachen<br />

wieder wegzuräumen.<br />

Das Betrachten dieses Fotos wirkte auf mich wohltuend, denn jedes kleine Ding<br />

hat hier seinen Platz, als wäre es innerhalb einer göttlichen Design-Ordnung organisiert.<br />

Das Interieur erinnert mich an die Bilder der Junggesellenwohnungen, die mein<br />

Vater in den 1950er- und 1960er-Jahren in Schweden bewohnt und fotografiert hat:<br />

Ein Bett aus Birkenholz, ein leichter grauer Lehnstuhl, ein Briefbeschwerer aus Glas<br />

und Vorhänge des bekannten Designers Josef Frank vor den grossen Fenstern. Denn<br />

die schwedische Volksheim-Idee versprach lichtes und schönes Design für alle.<br />

An der Wand in Emmys Zimmer hängt eine exotische Maske, sie verkörpert zwischen<br />

all der schlichten und modernen Sachlichkeit das Irrationale, welches die sichtbare<br />

Welt ins Imaginäre erweitert. Während mindestens zweier Mondphasen – so<br />

lange dauerte der Schweizer Lockdown etwa – schien das Gestirn als Ausdruck einer<br />

unsichtbaren Kraft in unser ungeordnetes Zuhause. Der vertraute Rhythmus von Steigen<br />

und Sinken wirkte beruhigend, wie Flut und Ebbe: Die Wellen von Panik lösten sich<br />

ab mit denen der inneren Zuversicht. In dieser seltsamen Zeit schaute ich nach draussen<br />

ins Universum. Und hey! Das Leben ist eine Summe von Zufällen und folgt keiner<br />

Logik. Darum ist es leicht und schön, passt zu leichtem und schönem Design.<br />

Johanna Encrantz, freie Autorin und Fotografin SBF in Zürich. info@johannaencrantz.ch<br />

→ ‹Camille Graeser – Vom Werden eines konkreten Künstlers›, Camille Graeser Stiftung, Wienand<br />

Verlag, Zürich und Köln, <strong>2020</strong>; Monografie zum weit gefächerten Leben und Werk des Künstlers<br />

→ Ansichten: ein Bild, ein Text – Autor/innen kommentieren eine visuelle Vorlage ihrer Wahl<br />

FOKUS // ANSICHTEN<br />

47


Arts visuels et danse — dans le<br />

miroir de l’autre<br />

Halil Altindere · Ballerinas and Police, 2017, HD video, sound, 9 min 39, Courtesy Pilot Gallery, Istanbul<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Lorsqu’il codirigeait le Centre culturel suisse à Paris, Olivier Kaeser<br />

a largement déployé l’éventail des disciplines artistiques.<br />

Ces approches multiples ont conforté une réflexion qu’il veut<br />

mener actuellement, alors qu’il est curateur indépendant, sur<br />

les rapprochements, les croisements, les traversées communes<br />

de la danse et des arts contemporains. Françoise Ninghetto<br />

Qu’il soit présenté physiquement ou plastiquement, l’art du corps en mouvement<br />

pointe la porosité des frontières artistiques. Si l’on se tourne du côté des artistes<br />

au travers des siècles, la liste des peintres et des sculpteurs qui ont exploré le corps<br />

et le corps dans l’espace est imposante, une liste qui s’est notablement étoffée durant<br />

le 20 e siècle. Mais, ce qui est tout à fait passionnant à étudier durant le siècle<br />

dernier, c’est la véritable rencontre des arts dont l’acmé de cette pluralité artistique<br />

fut, peut-être, les actions qui se déroulèrent à Black Mountain College au début des<br />

années 1950 avec la complicité de John Cage, Merce Cunningham, Robert Rauschenberg,<br />

Andy Warhol, Nam June Paik. Comme également les innovations du Judson<br />

Dance Theater à New York dans les années 1960 où les allers et retours esthétiques<br />

et formels entre plasticiens et chorégraphes sont incessants et où certains, comme<br />

Robert Rauschenberg, Yvonne Rainer, Robert Morris ou Trisha Brown se définissent<br />

autant comme plasticiens que comme chorégraphes.<br />

Durant les deux premières décennies de notre 21 e siècle, de nombreux artistes<br />

ont enjambé les frontières des disciplines classiques, un nombre considérable d’expositions<br />

ont proposé une réflexion sur le croisement et l’imbrication des catégories.<br />

Nous en retenons une, en particulier, qui s’est tenue au Centre Georges Pompidou en<br />

2012, ‹Danser sa vie. Art et danse de 1900 à nos jours›, une exposition qui, organisée<br />

en en trois tableaux, reste certainement majeure dans son exploration des thématiques<br />

communes entre la danse et les arts visuels.<br />

C’est dans ce courant foisonnant que s’inscrit le projet d’Olivier Kaeser et de sa<br />

récente association Arta Sperto, intitulé ‹Dance First. Think later›. S’il s’est approprié<br />

ces mots de Samuel Beckett dans ‹En attendant Godot›, c’est pour le lien direct que<br />

l’écrivain établit entre action et pensée et la préséance de l’action. Le choc entre le<br />

sens originel de la déclaration théâtrale et la popularité acquise par cette citation –<br />

déclinée sur maints t-shirts, mugs ou tubes de crème pour les mains – lui paraît correspondre<br />

à l’amplitude des formes que le terme de «danse» désigne.<br />

« La danse est partout, tout le monde peut être danseur», aimait à dire Anna<br />

Halprin. De la danse populaire ou folklorique à la danse dite savante, de la spontanéité<br />

du mouvement à la technique rigoureuse, de la danse en solo à celle en groupe<br />

ou en foule, de la scène à la boîte de nuit, aux espaces citadins et à la rue, les frontières<br />

entre les pratiques chorégraphiques et la danse populaire ont été largement<br />

abolies depuis Merce Cunningham qui ne voyait aucune contradiction entre l’art et<br />

le divertissement.<br />

FOKUS // ARTS VISUELS ET DANSE<br />

49


Focalisant son projet sur cet art du corps en mouvement, sa représentation<br />

comme sa mise en action, Olivier Kaeser l’aborde en l’ouvrant à toute la diversité<br />

de ce qui sous-tend les expressions du corps humain qu’elles soient sensuelles,<br />

conceptuelles, politiques, sociales ou identitaires. Pour cette ‹Rencontre entre<br />

danse et arts visuel› (sous-titre de l’exposition), il a choisi des œuvres créées dans<br />

l’histoire récente de ces vingt dernières années par une vingtaine d’artistes suisses,<br />

européens, américains et brésiliens.<br />

L’exposition sera aussi souple que son propos. Elle rassemblera, bien sûr des objets<br />

physiquement présents dans l’espace: sur le mode installatif, les grands miroirs<br />

d’Olivier Mosset et Jacob Kassay (‹Sans titre›, 2013–<strong>2020</strong>) qui, tout en évoquant une<br />

salle de répétition, réfléchissent l’ensemble des autres œuvres présentées. Loin du<br />

monumental de cette installation, Marie-Caroline Hominal, ouvre son champ d’action<br />

chorégraphique en bricolant avec ingéniosité de petites maquettes construites avec<br />

des matériaux récupérés, en lien avec ses chorégraphies ou pour le seul plaisir de<br />

laisser courir l’imagination dans un espace invitant un corps à s’y mouvoir (‹Maquettes<br />

en tout genre et pirouettes›). Le patient chercheur de documents, Pierre Leguillon<br />

organise un insolite Musée de la danse en valise avec des photographies trouvées sur<br />

Internet (‹La grande évasion I›, 2012). Autant photos de danse qu’évocatrices du mouvement,<br />

elles forment en résonance une manière de récit aléatoire qui se recompose<br />

dans l’esprit de chaque spectateur au fil des liens qu’il tisse lui-même.<br />

Quelques pièces s’apparenteraient plutôt à des objets mixtes croisant le concret<br />

et la performance. Ainsi la ‹Pièce distinguée no 54›, <strong>2020</strong>, de La Ribot qui commence<br />

avec cette présentation une nouvelle série de ‹Pièces distinguées›: une «sculp-<br />

Alexandra Pirici · Re-collection, 2018, Biennale de l’architecture, Chicago 2019. Photo: Daris Jasper<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


ture» aux allures de baraque dans laquelle, tel un atelier clandestin, deux personnes<br />

vont coudre, manger, se reposer sur un mode intermittent et évolutif tout au long<br />

de l’exposition. Exposées comme des motifs visuels, les ‹Jupes de Dervish›, <strong>2020</strong>, de<br />

l’artiste, poète et chorégraphe Alex Cecchetti inviteront les visiteurs à les porter et<br />

s’essayer à l’exceptionnel tournoiement méditatif des Derviches tourneurs…<br />

La mixité des pratiques<br />

Installées comme un paysage d’images mouvantes, les vidéos sont multiples dans<br />

leur acception de ce que peut être le mouvement : explorant les relations entre les<br />

éléments de la sous-culture et de la haute culture en Turquie (‹Ballerinas and Police›,<br />

2017, d’Halil Altindere ; interprétant corporellement la notation des mouvements et<br />

de l’espace ‹This Side Up›, 2008, d’Alexandra Bachzetsis, associée pour cette pièce<br />

à la graphiste <strong>Juli</strong>a Born qui a réalisé un poster; exprimant les violentes tensions<br />

sociales et politiques, les jeunes danseurs Krump (forme d’art né dans le ghetto noir<br />

de Los Angeles dans les années 1990) interprétant la transposition de l’opéra-ballet<br />

‹Les Indes Galantes› de Jean Philippe Rameau (1735) par Clément Cogitore en 2019.<br />

Last but not least: la présence du corps physique en mouvement dans des performances<br />

chorégraphiques qui auront lieu dans l’espace de l’exposition mais aussi,<br />

pour accentuer les croisements, qui le déborderont pour habiter d’autres lieux. Celle<br />

de Lenio Kaklea, ‹A Hand’s Turn›, 2019, intime, ne sera vue que par un ou deux spectateurs<br />

à la fois. Dans des mouvements lents et discrets, elle expose les gestes de la<br />

lecture, expérience que le spectateur pourra prolonger en s’appropriant le livre et en<br />

le performant. C’est assis sur le sol que le corps de Gregory Stauffer, ‹Sitting›, <strong>2020</strong>,<br />

travaillera le déplacement dans la découverte du rapport à la pesanteur, à la terre et<br />

à ses ressources pour en faire émerger notre rapport au monde.<br />

Le duo Gerard & Kelly, intéressé par l’architecture moderniste, interprétera<br />

au MAMCO une partition rythmée par des gestes correspondant à la position des<br />

chiffres sur le cadran d’une horloge, ‹Clockwork›, 2019; et c’est au Musée d’art et<br />

d’histoire que Alexandra Pirici, dans ‹Re-collection›, incarnera par le mouvement des<br />

objets fictifs ou non, formant une collection qui se constitue dans une mouvante évocation.<br />

L’exposition s’étendra jusque dans la rue avec la ‹Parade Genève› de Marinella<br />

Senatore. Une parade regroupant des groupes de danseurs comme des performeurs<br />

amateurs qui formeront un cortège animé des Bastions à la Vieille Ville lors de la Fête<br />

de la danse. Dans sa pluralité des approches, ce projet qui n’a aucune posture historiciste,<br />

aborde les différents registres de la création contemporaine en cherchant à<br />

mettre l’accent sur l’élément «trans» de transdisciplarité. Autrement dit il vise à apporter<br />

une réflexion sur la fluidité des disciplines et la vitalité de ce champ artistique<br />

qui ne cesse de se développer et s’enrichir.<br />

Françoise Ninghetto, historienne de l’art, conservatrice honoraire, MAMCO Genève. f.ninghetto@bluewin.ch<br />

→ ‹Dance first. Think later. Rencontre entre danse et arts visuels›, Le Commun, Bâtiment d’art contemporain,<br />

Genève, 21.8.–13.9.; avec La Bâtie/Festival de Genève, l’ADC/Association pour la danse contemporaine,<br />

le MAMCO, le Musée d’art et d’histoire, la Fête de la danse, Genève ↗ www.artasperto.ch<br />

FOKUS // ARTS VISUELS ET DANSE<br />

51


Patrizia Pfenninger — Per un’arte<br />

di valore<br />

Patrizia Pfenninger · Moka di Caffè, 2019, polvere di caffè e collante, 132 x 80 x 125 mm<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


La mostra alla Fondazione Museo Mecrì,curata da Valeria Manossa<br />

e Diego Stephani, ci fa scoprire l’universo di un’artista risolutamente<br />

pluridisciplinare. Ricettiva a una moltitudine di contaminazioni,<br />

crea delle opere a nostra misura, che ci suggeriscono come<br />

essere-del-mondo. Laura Giudici<br />

‹In direzione ostinata e contraria› è un mantra che si ripete nel lavoro e nella vita<br />

di Patrizia Pfenninger. Fedele alle proprie convinzioni, l’aderenza alla realtà è un<br />

suo principio guida, tanto quanto la necessità di proporre uno sguardo diverso sulla<br />

società. Da qui l’importanza di ritrovare una dimensione a scala reale, per ristabilire<br />

un confronto diretto con il mondo e poterlo guardare da nuove prospettive. Forti<br />

di una pratica che coniuga comunicazione ed espressione artistica, le creazioni di<br />

Pfenninger fanno uso di un linguaggio diretto e di grande impatto.<br />

La mostra si articola su tre livelli e indaga altrettanti temi: il valore, l’identità e<br />

l’attualità. A pianterreno si trovano delle piccole sculture tipografiche realizzate con<br />

delle banconote. L’accostamento tra l’origine delle valute e la parola creata genera<br />

un messaggio in armonia o in contrasto con l’identità della nazione rappresentata. La<br />

scrittura diventa così metafora del mondo, va oltre il significato puro per incontrare<br />

la forza del senso e invitare a riflettere sui valori che definiscono la nostra società. E<br />

proprio la società capitalista è messa in scena nel paesaggio post-apocalittico al primo<br />

piano. Disseminate su un terreno sabbioso, delle riproduzioni in cemento bianco<br />

di beni di consumo quotidiano. Privati della loro carica pubblicitaria ed emozionale,<br />

diventano dei reperti che testimonierebbero del nostro modo di vita in un futuro lontano.<br />

Come afferma l’artista, l’installazione presenta una ‹radiografia della nostra<br />

società› e rivela quanto gli oggetti che ci circondano descrivano la nostra identità e<br />

quanto le nostre scelte di consumatori contino. Il tema della scelta ritorna al secondo<br />

piano, dove ci accoglie la parola ‹indifferenza›. Una freccia ci porta poi verso la parola<br />

‹coinvolgimento› e, se scegliamo di seguire questa via, ci confrontiamo con ‹TsuMani›.<br />

Questo il titolo che annuncia la forza travolgente dell’onda scultorea che si sta per<br />

infrangere su di noi. È un’onda anomala però, di braccia e mani grigie, dalla quale<br />

possiamo tentare di fuggire oppure lasciarci trasportare, tendendo le nostre mani<br />

per diventare più forti insieme.<br />

L’appello all’unione lanciato da queste mani mi fa pensare al suggerimento di<br />

Donna Haraway di trasformare l’essere-nel-mondo in un essere-del-mondo. La filosofa<br />

ci ricorda che non siamo semplici abitanti della Terra, ma suo frammento e che<br />

la via per una coabitazione armoniosa è creare legami autentici con i nostri pari e<br />

tutti gli altri suoi frammenti.<br />

Laura Giudici, storica dell’arte e curatrice, vive e lavora a Berna. lauragiudicig@gmail.com<br />

→ ‹Patrizia Pfenninger – 1:1. In direzione ostinata e contraria›, Fondazione Museo Mecrì, Minusio,<br />

fino al 26.7. ↗ www.mecri.ch<br />

FOKUS // PATRIZIA PFENNINGER<br />

53


HINWEISE<br />

Animation / I’m OK<br />

Curator’s Choice — Nach einer stürmischen<br />

Liebelei beschliesst der österreichische<br />

Expressionist Oskar Kokoschka, sich freiwillig<br />

zum Dienst im Ersten Weltkrieg zu melden.<br />

Schwer verletzt auf einer Trage liegend, vermischen<br />

sich Visionen und Kokoschkas Erinnerungen<br />

zu einem bunten Film voller Symbolik.<br />

Inspiriert von Kokoschkas Leben und seiner<br />

Kunst, kreierte die in London lebende Elizabeth<br />

Hobbs ein malerisches Werk, das sich spielerisch<br />

mit den schwierigen Themen Krieg, Trennung<br />

und Trauma befasst. Die Bilder, mit Farbe<br />

und Tinte auf Papier gemalt, werden begleitet<br />

von Musik passend zu jener Zeit.<br />

Elizabeth Hobbs experimentiert in ihren Filmen<br />

gerne mit unterschiedlichen Animationstechniken<br />

und testet die Grenzen der jeweiligen Materialien.<br />

Inhaltlich befasst sie sich bevorzugt<br />

mit historischen Begebenheiten und Personen,<br />

wie Kokoschka oder Napoleon. ‹I’m OK› wurde<br />

an zahlreichen Filmfestivals gezeigt und war<br />

für den britischen Filmpreis (BAFTA) nominiert.<br />

Zusätzlich war der Kurzfilm auch Teil der<br />

Kokoschka-Retrospektive im Leopold Museum<br />

in Wien 2019. Die Werke von Oskar Kokoschka<br />

sind in Museen und Galerien rund um die Welt<br />

ausgestellt und sind in der Schweiz im Musée<br />

Jenisch in Vevey zu sehen. Dominique Marconi<br />

Elizabeth Hobbs · I’m OK, 2018, Animationsfilm,<br />

6’04’’<br />

↗ www.vimeo.com/417338176<br />

Public Art / Kris Martin — Calix<br />

Aarau — Mit freudig gerecktem Haupt trippelt<br />

der Zwergspitz auf mich zu, das Zünglein hängt<br />

ihm leicht schräg aus dem Maul, der Schwanzbüschel<br />

zuckelt lustig hin und her, die glänzend<br />

schwarzen Äuglein sind auf mich gerichtet. Er<br />

scheint ganz begeistert von der Aussicht auf<br />

unsere Begegnung. Ich bin etwas unsicher, ob<br />

ich seine Erwartungen werde erfüllen können.<br />

Zehn, zwölf Schrittchen noch und er steht vor<br />

mir. Fast spüre ich schon, wie seine Vorderpfötchen<br />

an meinen Hosenbeinen kratzen. Plötzlich<br />

aber jault das Tierchen auf, macht einen Satz<br />

zur Seite, senkt den Kopf in Kampfstellung,<br />

reisst ihn wieder hoch, kläfft den Himmel an<br />

und knurrt um eine Hausecke davon. Ihm nach<br />

folgt eine Frau mit einer tätowierten Rose auf<br />

dem Oberarm, die auf Portugiesisch in ihr Telefon<br />

nuschelt und dabei die grüne Hundeleine<br />

wie ein Lasso kreisen lässt.<br />

Kaum sind die zwei weg, wird es wieder ruhig<br />

auf dem hübschen Platz mitten im Aeschbachquartier.<br />

Auf der anderen Seite eines Grünstreifens<br />

fahren zwei Männer mit leisem Knacksen<br />

einen Teleskoplift zu einem Fenster hoch, entscheiden<br />

sich dann aber doch gegen das Putzen,<br />

denn schliesslich ist es gleich 17 Uhr. Zeit auch<br />

für den bärtigen Agenten des Immobiliengeschäfts,<br />

das grosse Office zu verlassen.<br />

Mächtiger Protagonist auf der Piazza ist der<br />

‹Calix›, eine mehr als drei Meter hohe Plastik<br />

des belgischen Künstlers Kris Martin (*1972,<br />

Kortrijk). Sie stellt einen Trinkbecher dar,<br />

dessen stark schematisierte Form mich an<br />

den Kelch meines Playmobil-Ritters erinnert,<br />

der sich nach geschlagener Schlacht gerne<br />

einen Schluck in seiner Kartonburg gönnte. Die<br />

Plastik ist aus Cortenstahl gegossen, einem<br />

Material, das schnell eine dekorative Rostschicht<br />

und darunter eine dichte Sperrschicht<br />

entwickelt – ein äusserst stabiles Teil also. Der<br />

Stahl soll an die industrielle Vergangenheit<br />

von Aaraus jüngstem Wohnquartier erinnern,<br />

wo unter anderem die Firma Aeschbach ihren<br />

«Artofex» herstellte, eine weltweit erfolgreiche<br />

Knetmaschine für Bäckereibetriebe. Der<br />

Calix will aber auch der Qualität des Aargauer<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Wassers ein Denkmal setzen, denn eigentlich<br />

handelt es sich um einen Brunnen. Die Schale<br />

des Kelchs soll sogar vergoldet sein, was<br />

indes nur die Bewohner der oberen Etagen in<br />

den umliegenden Häusern sehen können. Für<br />

Passanten par terre gibt sich der Brunnen nur<br />

dadurch zu erkennen, dass er in einem feinen<br />

Strahl auf den Boden des Platzes pinkelt – und<br />

so Hunde erschreckt, die plötzlich von dem<br />

Nass aus dem Nichts getroffen werden.<br />

Eigentlich möchte der Calix die «Community<br />

feiern», so Kris Martin, einen Trinkbecher evozieren,<br />

den man kreisen lässt. Was mich daran<br />

erinnert, wie viele Künstler sich noch bis vor<br />

wenigen Wochen darum bemüht haben, unserer<br />

distanzierten Gesellschaft Instrumente an die<br />

Hand zu geben, die für Berührung, Annäherung,<br />

Überschreitung der Individualgrenzen sorgen.<br />

Trinken mag heute niemand aus dem ‹Calix›.<br />

Tier und Mensch wenden sich lieber an den<br />

wenige Schritte entfernten alten Steinbrunnen,<br />

der mit einem Schild ausgerüstet ist, das auf<br />

die Geniessbarkeit seines Wassers hinweist.<br />

Aus einem rostigen Becher mag man eben nicht<br />

trinken, auch wenn er ein Herz aus purem Gold<br />

hat. Wieder trippeln Zwergspitz und Rosendame<br />

über den Platz. Das Tier schaut schnöde<br />

an mir vorbei in den blauen Himmel, wo ein<br />

einsamer Kondensstreifen langsam verblasst.<br />

«Ich kann nichts dafür», rufe ich ihm innerlich<br />

zu: «Es war die Kunst!» Samuel Herzog<br />

Kris Martin · Calix, 2019, Brunnen, 3,31 m,<br />

ø 2,95 m, Cortenstahl, Chrom, Wasserleitung<br />

→ Oehlerpark ↗ www.artlog.net/de/art/calix<br />

Matthias Zurbrügg<br />

Basel/Riehen — ‹ZEIT LOS LASSEN› ist eine<br />

Freiluftausstellung, die uns mitnimmt auf<br />

einen Spaziergang über einen Friedhof – und<br />

dabei Aphorismen-artige Sprachbilder in der<br />

Landschaft entwirft. Die Installation erstreckt<br />

sich über das gesamte Gelände und während<br />

des 3,4 km langen Rundgangs sind an unterschiedlichen<br />

Stellen immer wieder neue<br />

Wortformationen (insgesamt 26) zu entdecken.<br />

Aufrecht vor einem stehend sind sie eindrücklich,<br />

kraftvoll, teilweise höher als ihre Betrachterin<br />

selbst. Hängend, liegend oder auf der<br />

Wasseroberfläche schwimmend, erscheinen sie<br />

wiederum leicht und schwebend.<br />

Wie werden Gedanken, Worte, Zeilen physisch,<br />

wie kann das unsichtbare, lyrische Erleben<br />

eines Ortes sich visuell wahrnehmbar in ihm<br />

einschreiben? Matthias Zurbrügg installierte<br />

Buchstaben, aus einzelnen Holzbrettern<br />

zusammengebaut, und wählte Begriffe, die<br />

thematisch die Atmosphäre des Friedhofs<br />

aufgreifen – seine vergängliche Stimmung vom<br />

Sichauflösen der Zeit («Endlichkeit») – die vom<br />

Wechsel zwischen «Kommen» und «Gehen»<br />

erzählt und die das «L(i)eben» hinterfragt.<br />

Andererseits wirken die Wortbilder in ihrer<br />

Positionierung auch auf die räumliche Situation<br />

ein. Sie scheinen sich an ihr zu orientieren und<br />

sie mitzugestalten.<br />

Zurbrügg studiert im Vorfeld die Orte, die er<br />

bespielen will, und entwickelt seine orthografischen<br />

Objekte stets aufgrund von genauen<br />

Ansichten. Sich in der Landschaft verortend,<br />

widerspenstig und zugleich sich anpassend<br />

sind diese Figuren. Durch ihr haptisches<br />

Sichtbarmachen des Aussen, wie der Witterung:<br />

rohes, sprödes Material – für poetische,<br />

philosophische Form(ulierung)en.<br />

Die Dramaturgie von Zurgrüggs Arbeit entsteht<br />

jedoch erst durch das Sichfortbewegen des<br />

Besuchers oder der Besucherin – durch das<br />

Puzzle, das sich nach und nach aus den einzelnen<br />

Textteilen zusammensetzen soll. Mit dem<br />

Gang über den Friedhof sammelt man diverse<br />

Momente eines Sichausdrückens des Ortes,<br />

seine Verbegrifflichung ein und versucht, diese<br />

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / AARAU / BASEL/RIEHEN<br />

55


mit dem eigenen Erleben abzugleichen. Das<br />

schafft eine besondere Art der Achtsamkeit –<br />

für das, was (wirklich da) ist.<br />

Durch den Bauch eines grosses «O» hindurch<br />

wird ein langer Weg in einen hölzernen Rahmen<br />

gesetzt, durch die Buchstaben werden Bildausschnitte<br />

kreiert und formen so die Umgebung<br />

neu: werkimmanent. Dabei entstehen ganz<br />

eigene Wegweiser – durch die Fragen, die leise,<br />

zwischen den Zeilen gestellt werden. «LEBEN<br />

LIEBEN» in einem Wort, im Wasser schwimmend,<br />

dient ab und an als Insel für Enten und<br />

Nilgänse. ENDLICHKEIT ohne Ende, steht auf<br />

einem zukünftigen Gemeinschaftsgrabplatz.<br />

Sobald es die Situation wieder erlaubt, sollen<br />

zusätzlich inszenierte literarische Spaziergänge<br />

stattfinden, bei denen der Schriftsteller und<br />

Schauspieler Matthias Zurbrügg Auszüge aus<br />

seinen selbstverfassten Texten lesen wird. VMS<br />

Matthias Zurbrügg · LEBEN LIEBEN, 12. April<br />

<strong>2020</strong>, Schriftgrösse 100 cm, Tannenholz<br />

Matthias Zurbrügg · ENDLICHKEIT ohne Ende,<br />

auf einem zukünftigen Gemeinschaftsgrabplatz,<br />

13. März <strong>2020</strong>, Schriftgrösse 200 cm,<br />

Tannenholz. Foto: Kaspar Hiltbrand<br />

→ Friedhof am Hörnli, bis 16.8.<br />

↗ www.bs.ch<br />

Motor<br />

Basel/Riehen — Was ist der innere Antrieb der<br />

Kunst? Die Ausstellung ‹Motor› im Kunstraum<br />

Riehen geht dieser Frage nach – einer Frage,<br />

die nach Tagen der Isolation jetzt eine besondere<br />

Aufladung erhalten hat. Martin Chramosta,<br />

Künstler und Kurator, nutzte die Gunst der<br />

Stunde. Als nach dem abrupten Lockdown und<br />

der etwas plötzlichen Wiedereröffnung der<br />

Kunstinstitution ein zwischenzeitliches Ausstellungsvakuum<br />

entstanden war, lud er zwölf<br />

Kunstschaffende ein.<br />

‹Motor›, lateinisch für Beweger, lässt sich nicht<br />

nur im mechanisch-technischen, sondern auch<br />

im übertragenen Sinn verstehen – die Kunst als<br />

Treiberin und Hervorbringerin neuer Ideen. So<br />

sind Verwandlung und Bewegung eng mit dem<br />

Begriff verbunden, ebenso die Nutzung des<br />

emotionalen und psychischen Potenzials, das<br />

zu realen Kunstobjekten führt.<br />

Der ganze Ausstellungsraum wird quasi zu<br />

einem energetischen Hohlkörper, wo die einzelnen<br />

Werke als Elemente eines künstlerischen<br />

Getriebes auftauchen, ihre charakteristische<br />

Rolle übernehmen, aufeinander reagieren, um<br />

so ihren eigenen Wirkungsgrad zu entfalten.<br />

Die Ausstellung wird zur Visualisierung eines<br />

Systems, einer Art begehbarem Motor. Die<br />

Schaltzentrale ist eine netzartige Zeichnung von<br />

Anna Barbara Wiesendanger. An wirbelnde Rotatoren<br />

eines Getriebes erinnern die Bilder von<br />

Aldo Solari. Es sind stilisierte Körperfragmente<br />

von Schwimmern, kräftige Arme, in zentralsymmetrischer<br />

Komposition und komplementären<br />

Farben gemalt. Alexandra Navratil wirft den Motor<br />

mit einem Schwarzweiss-Video an. Sie lässt<br />

durch Überblendungen von mikro- und makroskopischen<br />

Ansichten visuelle und akustische<br />

Explosionen entstehen. Mit fragilen Lichtobjekten,<br />

den «Krautstrünken», die an Wuchsformen<br />

aus Glas erinnern, zelebriert Stefan Burger die<br />

Transformation von Energie. Samuli Blatter<br />

zeigt in einer veränderlichen Installation einen<br />

Teil seiner in Japan entstandenen Zeichnungen.<br />

Es sind formatfüllende Überlagerungen von<br />

zeichnerischen Gesten in Schwarzweiss, teilweise<br />

durch dunkle Gestalten belebt. Während<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


der Zeit der Ausstellung werden die Blätter<br />

schrittweise abgehängt. Als Tatbeweis düsterer,<br />

destruktiver Exerzitien bleiben nur die Fingerspuren<br />

an der weissen Wand. IKR<br />

Aldo Solari · Wende in Chromgrün und<br />

Kadmiumrot dunkel, 2011, Öl auf Leinwand,<br />

60 x 81 cm. Foto: Serge Hasenböhler<br />

Samuli Blatter · Strange Attractor 13<br />

(Daily Exorcism), <strong>2020</strong>, Bleistift auf Papier,<br />

30 x 21 cm. Foto: Samuli Blatter<br />

→ Kunstraum Riehen, bis 23.8.<br />

↗ www.kunstraumriehen.ch<br />

Schweinehunde und<br />

Spielverderber<br />

Bern — Warum getrauen wir uns nicht, die<br />

attraktive Busfahrerin zu küssen? Weil wir<br />

Hemmungen haben (und heutzutage auch<br />

Masken tragen). Hemmungen begleiten uns in<br />

unterschiedlicher Ausprägung fast ein Leben<br />

lang und lassen uns, zumindest in nüchternem<br />

Zustand, Konventionen einhalten. Was machen<br />

Hemmungen – das Wort verweist auf mechanische<br />

Konstruktionen – mit uns? Warum gibt es<br />

heisse Ohren, wenn jemand völlig hemmungslos<br />

über sein Sexleben erzählt? Diesen Fragen geht<br />

die auch in den Begleitheften durchgehend<br />

zweisprachige, von viel Interaktion lebende<br />

Ausstellung ‹Schweinehunde und Spielverderber›<br />

im Museum für Kommunikation nach.<br />

Vom Eingang führt der Weg durch einen edel<br />

eingerichteten Backstage-Bereich zu einem<br />

Vorhang, hinter dem eine Bühne lauert und<br />

unsere Hemmungen ein erstes Mal herausfordert.<br />

To perform or not to perform? Ist<br />

diese Klippe mehr oder weniger erfolgreich<br />

umschifft, grüsst hinter der nächsten Tür ein<br />

perfides Schild: «Rasen bitte nicht …» und die<br />

Skizze eines Schuhs. Was nun? Den Rasen gar<br />

nicht betreten oder nur ohne Schuhe? Denn<br />

über diesen Rasen muss gehen, wer seinen<br />

Weg fortsetzen möchte. Badetücher laden hier<br />

zum Verweilen ein, jedes mit einem kleinen<br />

‹Radi-Oh› und seinen spannenden Beiträgen<br />

ausgestattet. Beim Drehen des Senderknopfs<br />

rauscht es ähnlich herrlich wie einst in der Badi<br />

aus dem Transistorradio.<br />

In den nächsten Räumen kann hinter verschliessbaren<br />

Türen erforscht werden, warum<br />

in der (scheinbaren) Anonymität des Internets<br />

alle Hemmungen fallen gelassen werden. «Es<br />

ist ja nur virtuell, es schadet niemandem» wird<br />

als Rechtfertigung angeboten. Mit Hemmungen<br />

bis hin zum verschämten Schweigen belegt<br />

sind hingegen unsere eigentlich natürlichen<br />

Körperfunktionen, vor allem wenn sie nicht<br />

mehr ‹funktionieren› – wer spricht schon<br />

unbefangen davon, Windeln tragen zu müssen?<br />

Passend zum Themenfeld ist dieser Raum wie<br />

HINWEISE // BASEL/RIEHEN / BERN<br />

57


ein Wartezimmer eingerichtet; zudem träufelt<br />

zielgerichtete Werbung mit lauter perfekten<br />

Menschen von einem grossen Bildschirm.<br />

Der Ausgang ist mit Bändern verstellt, und<br />

ähnlich dem Check-in-Bereich eines Flughafens<br />

gilt es, sich einen Weg durch das Labyrinth<br />

an letzten Stationen vorbei zu bahnen, bis zum<br />

Schlusspunkt mit einer digitalen Bilderschau<br />

der freundlichen Mitarbeitenden, die für die Fotos<br />

tief in ihren privaten Alben gegraben haben.<br />

Und was machen wir jetzt mit der Busfahrerin?<br />

Küssen oder… TS<br />

Schweinehunde und Spielverderber · Ausstellungsansicht:<br />

Schuhe ausziehen oder nicht?,<br />

Museum für Kommunikation Bern, <strong>2020</strong><br />

Schweinehunde und Spielverderber · Bühne<br />

frei – wer lässt die Hemmungen fallen?, <strong>2020</strong>,<br />

Museum für Kommunikation Bern.<br />

Foto: digitalemassarbeit<br />

→ Museum für Kommunikation, bis 2.8.<br />

↗ www.mfk.ch<br />

Jean-Luc Godard — Le Studio<br />

d’Orphée<br />

Mailand — Nach jahrelangem, geduldigem<br />

Insistieren hat es Miuccia Prada geschafft,<br />

Jean-Luc Godard, den Erfinder der Nouvelle<br />

Vague und Meister des Cinéma Pensée, dazu<br />

zu überreden – trotz seiner Antipathie gegen<br />

Museen – für die Fondazione Prada in Mailand<br />

eine Dauerausstellung zu konzipieren. Idee und<br />

formale Umsetzung von ‹Le Studio d’Orphée›,<br />

einer multimedialen Installation, entsprechen<br />

voll und ganz dem Arbeitsansatz und der<br />

Struktur von Godards Universum: Indem der<br />

Genfer Filmemacher sein Atelier tel quel ins<br />

Museum verpflanzt, installiert er ein Set mit<br />

seinen bedeutungsvollsten Gegenständen und<br />

Bildern und unterstreicht damit die Bedeutung<br />

des handwerklichen Aspekts in seinem Metier<br />

als Regisseur und in der Condition humaine<br />

überhaupt. Sein letzter, in Cannes preisgekrönter<br />

Film ‹Le livre d’image› ist eine Bibel der<br />

Bilder, ein multimediales Feuerwerk aus dicht<br />

verwobenen und überblendeten Filmausschnitten,<br />

Tonsequenzen und Kunstwerken und wird<br />

direkt ab Final Cut auf einen gigantischen Bildschirm<br />

im Raum übertragen. Das testamentarische<br />

Werk beginnt bedeutungsträchtig mit<br />

dem Satz: «La vraie condition de l’homme, c’est<br />

de penser avec les mains.» Das Denken ist ein<br />

handwerkliches, konstruktives, das sich in den<br />

beweglichen Formen der menschlichen Kultur<br />

und schliesslich in der siebten Kunst verwebt<br />

und immer wieder auflöst. Das Nachdenken<br />

über das Machen von Bildern geschieht in einer<br />

Collage digital bearbeiteter Filmausschnitte<br />

mit schwarzen Leerräumen und überlagerten<br />

Ton- und Satzfragmenten. Die Kontraste<br />

werden radikalisiert, die Farben saturiert, die<br />

Abläufe verlangsamt oder beschleunigt, das<br />

Licht überblendet, Elemente wiederholt und<br />

der Ton durch ein Echo verfremdet. Die grossen<br />

Themen der Menschheit wie Krieg, Gewalt,<br />

Migration, Liebe, Trauer, Treue und Verrat verschieben<br />

sich so von einer narrativen auf eine<br />

abstrakte, bildnerische Ebene und lösen als<br />

offenes, dichtes Kaleidoskop freie und eigene<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Gedankenströme aus. Das Layout der sorgfältig<br />

ausgewählten und platzierten Gegenstände im<br />

Raum repräsentiert gleichermassen als Montage<br />

das offene Denkmaterial des Regisseurs, die<br />

Bedingung der handwerklichen Konstruktion<br />

seines Werks. Ein Kino, das über die Welt, sich<br />

selbst und über den Bezug der Darstellung zum<br />

Dargestellten nachdenkt. «L’acte de representer<br />

implique presque toujours de la violence<br />

envers l’objet representé» hören wir die schon<br />

etwas entrückte und heisere Stimme des<br />

89-jährigen Regierevolutionärs sagen. BF<br />

Jean-Luc Godard · Le Studio d’Orphée, 2019,<br />

Fondazione Prada, Milano © ProLitteris.<br />

Foto: Agostino Osio – Alto Piano<br />

Jean-Luc Godard, 2019, Courtesy Fondazione<br />

Prada, Milano © ProLitteris. Foto: Niccolò<br />

Quaresima<br />

→ Fondazione Prada, permanente Installation<br />

↗ www.fondazioneprada.org<br />

Brigitte Lustenberger<br />

Monthey — Selbst ihren Bildnissen haftet<br />

etwas Flüchtiges an. Vor dem immer gleichen<br />

schwarzen Grund wirken sie beinahe unwirklich.<br />

Als könnten sie von genau jener Dunkelheit<br />

verschluckt werden, die sie umgibt. Sie<br />

nagt bereits an den Gesichtern und verschattet<br />

sie, scheint Schritt für Schritt von ihnen<br />

Besitz ergreifen zu wollen. So, als würden die<br />

Gesichter, schweift unser Blick kurz ab, mit ihm<br />

verschwinden. Oder als würden diese Bilder,<br />

umgekehrt, nur kurz aufblitzen im unablässigen<br />

Gedankenstrom kollektiver Erinnerungen.<br />

Sie kreisen, um es mit Nietzsche zu sagen, um<br />

«die ewige Wiederkehr des Gleichen»: Geburt,<br />

Wachstum, Verfall und Tod.<br />

Das macht sie zeitlos und gilt nicht nur für die<br />

Porträts der Berner Fotografin, deren Arbeiten<br />

längst international Beachtung finden. Das gilt<br />

auch und insbesondere für die zweite Werkserie<br />

der Installation, die Pflanzenstillleben.<br />

Wie gut beide Serien sich ergänzen, davon<br />

kann sich überzeugen, wer einen Ausflug nach<br />

Monthey, ins Walliser Chablais, unternimmt.<br />

Dort zeigt die Kuratorin <strong>Juli</strong>a Hountou unter<br />

dem Titel ‹What is Love› 40 Fotografien Brigitte<br />

Lustenbergers (*1969) unter freiem Himmel<br />

und für den Zeitraum von zwei Jahren. Eine<br />

Dauerausstellung also, die im Sinne einer<br />

Retrospektive Einblicke in das Schaffen der<br />

letzten zehn Jahre eröffnet, für jedermann<br />

zugänglich, im öffentlichen Raum!<br />

Als Bildträger wurden unverwüstliche Lkw-<br />

Planen gewählt, eingespannt in Metallrahmen,<br />

die im Boden fest verankert sind und bereits<br />

zwei Frühlingsstürmen standgehalten haben.<br />

Die Fotos sind Blow-ups im Plakatformat und<br />

messen jeweils ca. 2x2 Meter. Platziert wurden<br />

sie, doppelseitig bedruckt, in zwei lockeren<br />

Reihen am Hang des über der Stadt thronenden<br />

Parc de la Torma, der einen wunderbaren Fernblick<br />

über das Rhonetal bis zu den Alpengipfeln<br />

ermöglicht. Der heutige Park liegt auf dem<br />

Grund eines alten Friedhofs, an den noch einige<br />

wenige erhaltene Originalgrabsteine erinnern.<br />

Die beinahe skulptural wirkenden Fotosujets<br />

von Brigitte Lustenberger entfalten eine erra-<br />

HINWEISE // BERN / MAILAND / MONTHEY<br />

59


tische Kraft und fügen sich in den Genius Loci<br />

ganz selbstverständlich ein. Sie verleihen dem<br />

Ort auch nach seiner Umwidmung eine angemessene<br />

Würde und bieten Raum für Besinnung<br />

und Kontemplation. Beindruckend! MH<br />

Brigitte Lustenberger · Don’t look now IV,<br />

230 x 210 cm, 2015<br />

Brigitte Lustenberger · Is there an ending<br />

though?, 230 x 210 cm, 2019<br />

→ Parc de la Torma, Route de Morgins, bis 2022<br />

↗ www.crochetan.ch<br />

Ulrich Tillmann<br />

Köln — Zwischen Satire, Travestie und Institutionskritik<br />

bietet der Einzug des legendären<br />

Klaus Peter Schnüttger-Webs Museum ins<br />

Kolumba einen höchst originellen und subversiven<br />

Kommentar zum Mechanismus der<br />

Legendenbildung in der Kunst. Die Frage ist<br />

berechtigt: Hat sich das Kolumba nun das<br />

Schnüttger-Webs Museum einverleibt oder<br />

verhält es sich eher andersherum?<br />

Die Entdeckung der Kunstfigur Klaus Peter<br />

Schnüttger-Webs, eines «Träumers und Weltverbesserers»,<br />

dessen Interessen von «Bauhaus<br />

bis Zen-Buddhismus, von Morphologie bis<br />

Entomologie, von Akupunktur bis Philosophie»<br />

reichten, durch Ulrich Tillmann (1951, Linnich –<br />

2019, Pfäffikon) fand im Jahr 1981 statt. Was<br />

folgte, war eine unermüdliche Recherche, der<br />

sich Tillmann von nun an widmen sollte und<br />

die 1986 im gemeinsam mit Bettina Gruber und<br />

Maria Vedder in Köln-Volkhoven eröffneten<br />

Klaus Peter Schnüttger-Webs Museum einen<br />

ersten Höhepunkt fand. Das Museum für einen<br />

Tag – tags darauf wurde es «wegen der enormen<br />

Folgekosten» wieder geschlossen – verdankt<br />

sich einer ähnlich parasitären Existenz wie<br />

sein Namensgeber Schnüttger-Webs. Es wurde<br />

nicht nur am selben Tag wie das Kölner Museum<br />

Ludwig eröffnet, sondern auch in dessen eigens<br />

zu Testzwecken erbautem Modellbau, der sogenannten<br />

Simultanhalle.<br />

Simulation zur Erprobung der Tragfähigkeit von<br />

Zuschreibungen wie Autorschaft, Authentizität<br />

und Identität scheint ein Markenzeichen des<br />

ausgebildeten Fotoingenieurs und selbsternannten<br />

Direktors des Schnüttger-Webs Museum<br />

Ulrich Tillmann, der gleichzeitig am Agfa<br />

Fotohistorama des Museums Ludwig beschäftigt<br />

war. Wie sein Alter Ego Schnüttger-Webs<br />

zeichnet er sich durch eine chamäleonartige<br />

Wandlungsfähigkeit aus und tritt als Künstler<br />

und Architekt, Filmemacher und Bühnenbildner,<br />

Fotograf, Komponist und Sammler in Erscheinung.<br />

Auch vor der Kamera schlüpft er in immer<br />

neue Rollen. Ob huldvoll lächelnd als «Ursula<br />

von Behrendorff, Leiterin der Klaus Peter<br />

Schnüttgen-Webs Stiftung in Buenos Aires bei<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


ihrem Besuch in Köln» oder in der Nachstellung<br />

des berühmten Fotos von <strong>August</strong> Sander<br />

‹Jungbauern auf dem Weg zum Tanz› mit Bettina<br />

Gruber und Wolfgang Vollmer – Tillmann treibt<br />

die Verwandlung immer nur so weit, dass die<br />

Travestie als solche erkennbar bleibt.<br />

In den Schnüttger-Webs-Kosmos haben sich<br />

aber durchaus auch sehr eigenständige Arbeiten<br />

von Ulrich Tillmann eingeschmuggelt. Frühe<br />

Fotografien wie eine berührende Aufnahme aus<br />

einer vermutlich kölnischen Gaststätte oder<br />

eine umwerfend komische Dokumentation der<br />

‹Heiligen 3 Pömpel› aus der Abteilung Skulptur,<br />

ein schräger Foto-Essay über die drei Strassenpoller<br />

vor dem Museumsfenster. SEM<br />

Klaus Peter Schnüttger-Webs · Lebensentwurf,<br />

o.J., Draht, 3 x 2,8 x 2,5 cm, Museum Ludwig,<br />

Büro Zi 302, Abt. Skulptur. Foto: Ulrich Tillmann<br />

Anonymus · Jungbauern auf dem Weg zum<br />

Tanz, ca. 1913, aus: Meisterwerke der Fotokunst,<br />

Sammlung Tillmann und Vollmer, 1985,<br />

Silbergelatine auf Baryt ©Tillmann u. Vollmer<br />

→ Kolumba, bis 17.8. ↗ www.kolumba.de<br />

After Bob Ross<br />

Kriens — Vor einem abstrakten Hintergrund<br />

aus bunten Farbverläufen schwebt ein überdimensionierter<br />

Teddy. Ausgemalt hat ihn die<br />

Künstlerin Tina Braegger mit dem Hausberg<br />

Luzerns, dem Pilatus. Mit diesen ineinanderfliessenden<br />

Farbflächen, die Assoziationen an<br />

einen Abendhimmel wecken, sowie mit dem<br />

Motiv des Bergs greift Braegger Motive auf,<br />

denen in der aktuellen Ausstellung ein grosser<br />

Auftritt beschieden ist: Bäume, Berge und der<br />

Himmel. Die ausgestellten Arbeiten sind aber<br />

nicht als Ode auf die Landschaftsmalerei zu<br />

lesen, sondern dem besonderen Dispositiv der<br />

Schau geschuldet.<br />

Auf Anfrage des Museums haben 30 Kunstschaffende<br />

Bilder eingereicht, die sie in Anlehnung<br />

an die Tutorials des US-Fernsehkünstlers<br />

Bob Ross (1942–1995) gemalt haben. So, wie<br />

Corona die Jahresplanung des Museums durcheinandergebracht<br />

hat, bringt das Ausstellungskonzept<br />

den Kanon der Kunst durcheinander:<br />

Mit Ross wird nämlich einer Persönlichkeit der<br />

Teppich ausgerollt, die vom modernen Kunstbetrieb<br />

nie offiziell anerkannt wurde. Mehr Unterhaltungscrack<br />

als Künstler ist Ross neben<br />

seiner Landschaftsmalerei aus der Konserve<br />

für Sätze wie «a happy little cloud that lives<br />

right here» oder «a happy little tree» bekannt.<br />

Mit solchen wiederkehrenden Aussagen hat<br />

er den Malprozess in seinen TV-Shows aus<br />

den Achtzigerjahren, die im Untergeschoss zu<br />

sehen sind, kommentiert.<br />

Die heitere Stimmung, die Ross in seinen<br />

Sendungen kreiert hat, wiederholt sich in den<br />

ausgestellten Arbeiten: So wirkt nicht nur<br />

Braeggers Riesenteddy wie eine unterhaltsame<br />

Parodie auf die ausnahmslos tier- und<br />

menschenlosen Bilder des Amerikaners. Auch<br />

Urban Zellwegers Bild eines in Nebel eingehüllten<br />

Nadelswaldes will mehr humorvolle Geste<br />

als gekonnte Malerei sein: Für diese Arbeit<br />

mit dem kuriosen Titel ‹The World of World is<br />

Forest› hat Zellweger kurzerhand Leinwand mit<br />

Pizzaschachtel getauscht. Mit diesem industriell<br />

produzierten Bildträger stellt der Künstler<br />

die Verbindung von Malerei und Fliessband-<br />

HINWEISE // MONTHEY / KÖLN / KRIENS<br />

61


produktion her, die Ross’ Bildern als nachzuahmende<br />

Vorlagen innewohnt.<br />

Die Signatur von Ross auf die Schippe nimmt<br />

indes der Künstler Marc Elsener. Sein winterliches<br />

Landschaftsgemälde unterschreibt er mit<br />

«Röbi Ross» – in knallroter Farbe wie Bob Ross.<br />

So stellt er nicht nur Fragen nach dem Verhältnis<br />

von Original und Kopie, sondern suggeriert,<br />

dass der Wert der Bilder von Ross eher in ihrer<br />

Qualität als leicht kopierbaren Vorlagen liegt<br />

als in ihrer künstlerischen Eigenständigkeit.<br />

Mit der Schau ‹After Bob Ross. Beauty is<br />

Everywhere› setzt das Museum dem oft angestrengten<br />

Kunstdiskurs etwas Auflockerndes<br />

entgegen. Gerade darin liegt auch die verbindende<br />

Kraft der ausgestellten Arbeiten: Statt<br />

komplexe Theoriediskurse anzustacheln, eignet<br />

ihnen eine Leichtigkeit, die erfrischt. TBO<br />

Cédric Eisenring · Bob Ross und die Farbe aus<br />

dem All 1+2, <strong>2020</strong>, Ölkreide auf Samt, Keilrahmen<br />

mit Holzleisten, 140 x 170 cm, Ausstellungsansicht<br />

Museum im Bellpark, Kriens<br />

→ Museum im Bellpark, bis 19.7. und 20.7.–16.8.<br />

(auf Anfrage)<br />

↗ www.bellpark.ch<br />

Zart <strong>2020</strong><br />

Solothurn — Kunst im öffentlichen Raum<br />

ist in den letzten Jahren flexibler geworden.<br />

Wo man früher Denkmäler für die Ewigkeit<br />

errichtet hat, setzt man heute Akzente auf<br />

Zeit. Der Kunstverein Solothurn und das Haus<br />

der Kunst St. Josef organisieren dieses Jahr<br />

erstmals ein Kunstprojekt im öffentlichen<br />

Raum mit Interventionen von nationalen und<br />

internationalen Künstlerinnen und Künstlern.<br />

‹Zart <strong>2020</strong>›, so der schmeichelnde Titel des<br />

Projekts, lockt mit 18 Beiträgen, die alle für<br />

den Standort Solothurn massgeschneidert<br />

wurden. Der Zürcher Künstler Christian Fürholz<br />

(*1976) verwandelt den Fussgängersteg unter<br />

der Rötibrücke in ein Musikinstrument. Der<br />

Steg wird von 16 Stahlträgern getragen, die<br />

mit der darüberliegenden Fahrbahn verbunden<br />

sind. Bei Verkehr auf der Rötibrücke gerät<br />

der Fussgängersteg in Schwingung. Mit einer<br />

Installation nimmt Fürholz diese Schwingungen<br />

auf und macht sie hörbar. Zudem offeriert<br />

Fürholz öffentliche Klangspaziergänge durch<br />

Solothurn, die die Stadt auf akustische Weise<br />

erfahrbar machen. Die Solothurner Künstlerin<br />

Lea Fröhlicher (*1986) erinnert an die soziale<br />

Funktion, die Brunnen einst hatten, indem sie<br />

rund um den Brunnen an der Römerstrasse<br />

eine Art öffentliches Wohnzimmer einrichtet.<br />

Der aus Porrentruy stammende Künstler<br />

Romain Crelier (*1962) beschäftigt sich mit der<br />

barocken Kunst der Kirchengestaltung – für die<br />

es in Solothurn einige hervorragende Beispiele<br />

gibt. Crelier bespielt die Jesuitenkirche an<br />

der Hauptgasse mit einer betont schlichten<br />

Lichtinstallation, die die Farbklänge im prunkvollen<br />

Kirchenraum aufgreift und den Raum<br />

so auf neue Weise sichtbar werden lässt. Auch<br />

Monica Germann (*1966) und Daniel Lorenzi<br />

(*1963) reagieren auf einen sakralen Raum: Sie<br />

zeichnen mit Pastellkreide direkt auf die Innenwand<br />

der Dreibeinskreuzkapelle und referieren<br />

auf die Geschichte der beiden Thebäer Urs<br />

und Viktor – der Stadtheiligen von Solothurn.<br />

Diese wurden von den Römern aus religiösen<br />

Gründen enthauptet und in die Aare gestossen<br />

und seien mit dem Kopf unter dem Arm bei der<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Dreibeinskreuzkapelle an Land geschwommen.<br />

Sie waren übrigens nicht die einzigen, bis zu<br />

66 Menschen sollen geköpft worden sein.<br />

Einen neuen, vielleicht ungewöhnlichen Zugang<br />

zu Orten und Räumen zu schaffen, ihre<br />

Geschichte, ihre Funktion, ihre Wirkung zu<br />

diskutieren – das ist als Möglichkeit in Kunst<br />

im öffentlichen Raum angelegt. In Solothurn ist<br />

das Organisationstrio Anna Bürkli, Reto Emch<br />

und Brigitte Müller eindeutig entschlossen,<br />

diese Möglichkeit auszuschöpfen. ‹Zart <strong>2020</strong>›<br />

arbeitet mit einem überschaubaren Kreis von<br />

Kunstschaffenden, die sich intensiv und überzeugend<br />

mit der Stadt und den ihr eingeschriebenen<br />

Geschichten befasst haben. AH<br />

Germann/Lorenzi · Mit dem Kopf unter dem<br />

Arm flussabwärts, <strong>2020</strong>, Pastell auf Verputz,<br />

ca. 7 m breit, Dreibeinskreuzkapelle, Solothurn.<br />

Foto: Urs Amiet<br />

Leonie Contini · Cucuzzeide, <strong>2020</strong>, diverse<br />

Kürbisgewächse, Weidenruten, ca. 7 x 3 x 2,8 m,<br />

kleiner Park Römerstrasse, Solothurn (realisiert<br />

von Yves Lavoyer). Foto: Urs Amiet<br />

→ Solothurn, Stadtraum, bis 26.9.<br />

↗ www.zart<strong>2020</strong>.ch<br />

Friedrich Dürrenmatt<br />

Spiez — Mit der Kreativität ist es so eine<br />

Sache: Nicht immer weiss ein Künstler schon in<br />

jungen Jahren, wie er sich am besten ausdrücken<br />

kann. Friedrich Dürrenmatt (1921–1990)<br />

glaubte zunächst, seine Sicht der Welt am<br />

besten mit Zeichenstift und Pinsel darlegen<br />

zu können. Cuno Amiet, der mit der Familie<br />

bekannt war, riet von einer Karriere als bildender<br />

Künstler ab. Der Rest ist hinlänglich<br />

bekannt: Dürrenmatt begann und verwarf ein<br />

Philosophiestudium und beschloss 1947, als<br />

Autor zu leben. Das Zeichnen behielt er aber<br />

bei – für sich privat, zum Vergnügen und wohl<br />

auch zur Unterstützung des Nachdenkens,<br />

wie die Ausstellung ‹Friedrich Dürrenmatt als<br />

Zeichner und Maler› im Schloss Spiez zeigt. Die<br />

vom Germanisten Rudolf Käser eingerichtete<br />

Schau zeigt eine Auswahl an Zeichnungen und<br />

grafischen Arbeiten Dürrenmatts. Im Zentrum<br />

stehen dabei Blätter, die eng mit Dürrenmatts<br />

schreibender Tätigkeit verbunden sind. Zum<br />

Beispiel indem sie in satirischer Weise das<br />

Metier des Schreibens reflektieren, wie die<br />

Tuschzeichnung ‹Arsenal eines Dramatikers›<br />

(1960), die den Schreibenden vor einem Regal<br />

voller Köpfe zeigt. Dicht an dicht finden sich<br />

auf den Regalbrettern Charaktere und Typen,<br />

aber auch Waffen, Weinflaschen und Büstenhalter,<br />

also Konfliktstoffe aller Art. Anderen<br />

Blättern sieht man an, wie der Stift den Dichter<br />

bei bestimmten Gedankengängen begleitet hat.<br />

Dem Turmbau zu Babel hat Dürrenmatt, in der<br />

Geschichtenwelt der Bibel ebenso bewandert<br />

wie in jener der antiken Mythologie, mehrfach<br />

zeichnerisch gestaltet. In ‹Turmbau III: Der<br />

amerikanische Turmbau›, 1968, ragt der Bau<br />

als technisch ambitioniertes und doch recht<br />

abenteuerliches Konstrukt in die Höhe und<br />

greift mit einer grossen Radaranlage gewissermassen<br />

nach den Sternen. Damit illustriert<br />

das Blatt ein Dürrenmatt’sches Kernthema: die<br />

Frage nach Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis. Wer Dürrenmatts Werk<br />

kennt, findet in der Ausstellung, die in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Centre Dürrenmatt<br />

Neuchâtel organisiert wurde, viele Themen und<br />

HINWEISE // KRIENS / SOLOTHURN / SPIEZ<br />

63


Motive wieder, die auch das erzählerische und<br />

dramatische Werk des Berner Dichters prägen.<br />

Und seine Liebe zum oft schwarzen Humor. AH<br />

Friedrich Dürrenmatt · Arsenal eines Dramatikers,<br />

1960, Tusche auf Papier, 25,5 x 18 cm,<br />

Privatsammlung, Centre Dürrenmatt Neuchâtel/<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

Friedrich Dürrenmatt · Turmbau III: Der amerikanische<br />

Turmbau, 1968, Tusche auf Papier,<br />

44,9 x 30 cm, Sammlung Centre Dürrenmatt<br />

Neuchâtel, Centre Dürrenmatt Neuchâtel/<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

→ Schloss Spiez, bis 25.10. ↗ schloss-spiez.ch<br />

Adriaen van Ostade<br />

Winterthur — ‹Adriaen van Ostade: The Simple<br />

Life› ist der beste Beweis dafür, dass gerade<br />

kleine Ausstellungen es oft in sich haben.<br />

Jedes Werk zieht da die Aufmerksamkeit auf<br />

sich, jedes erzählt ein Stück Alltagswirklichkeit<br />

mit ihren typischen und besonderen Momenten.<br />

Und jedes zeigt eine Fülle von schöpferischen<br />

Möglichkeiten, mit denen diesen meist<br />

der ländlich-dörflichen Welt entstammenden<br />

Menschen die Bühne bereitet wird: dank<br />

grossartiger Lichtführung, schönsten Kontrasten,<br />

verlockender Tiefe, raffiniert durchdachter<br />

Komposition, nuancenreicher Einfühlung.<br />

Schau her, scheint alles zu sagen, und freue<br />

dich an dem, was ist und was es dir sagen will.<br />

Von den fünfzig Radierungen, die Adriaen van<br />

Ostade (1610–1685), wohl von Rembrandts grafischem<br />

Werk inspiriert, ab den späten 1640er-<br />

Jahren geschaffen hat, hat Kuratorin Andrea<br />

Lutz zwanzig ausgewählt. Der Haarlemer<br />

Künstler, dessen Gemälde in den grössten Museen<br />

hängen und ebenfalls dem Bauerngenre<br />

verpflichtet sind, verzichtet darin weitgehend<br />

auf alles Derbe, Spöttische und erzählt ebenso<br />

erfindungsreich wie empathisch von den kleinen<br />

Verhältnissen – als Unterhaltung für seine<br />

städtisch-bürgerlichen Kunden, die zur beobachtenden<br />

Teilnahme aufgerufen werden.<br />

Die Vielfalt der Exponate ist erstaunlich,<br />

ebenso der Detailreichtum im Grossen wie im<br />

Kleinen. Da gibt es, es ist das grösste Blatt in<br />

der Ausstellung, den ‹Tanz im Wirtshaus›, auf<br />

dem zwar nur ein Paar tanzt, aber eine Menge<br />

weiterer Figuren beziehungsreich dabei sind.<br />

Mindestens so farberfüllt in seiner Wirkung ist,<br />

auch das ein grosses Blatt, ‹Das Frühstück›:<br />

anspielungsreich und voller Geschichten,<br />

vergangener und solcher, die erst noch kommen<br />

werden. Beiden Szenerien hat Ostade, wie<br />

auch sonst, wahre Lichtbühnen bereitet; beide<br />

zeigen sich als Innenräume, bei denen das<br />

Aussen mitgedacht ist. Das Umgekehrte gilt<br />

auch, vielleicht nicht ganz so prononciert, etwa<br />

bei einfigurigen Fensterbildern wie ‹Der Bäcker›<br />

oder ‹Der Raucher am Fenster› und Türszenen<br />

wie ‹Der Brillenhändler›. Andere Blätter haben<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


den Charakter von Idyllen. Das trifft besonders<br />

für Ostades Familieninterieurs zu, die durch<br />

innigen Zauber und eine andere Form von Licht,<br />

inneres Licht, bestechen: heilige Familien der<br />

anderen Art. Und dann ist da noch das überraschende<br />

und für mich modernste Blatt der<br />

Ausstellung mit seinem Hin und Her von Innen<br />

und Aussen, der vom Betrachter abgewandten<br />

einzigen Figur am Rand, die nicht wichtiger ist<br />

als alles andere, was da herumsteht und -liegt:<br />

abgründig schön ‹Die Scheune› mit all ihren<br />

Zeichen der Vergänglichkeit. AMA<br />

Adriaen van Ostade · Der Familienvater, 1648,<br />

Radierung, Kunst Museum Winterthur<br />

Adriaen van Ostade · Der leere Krug, Radierung,<br />

Kunst Museum Winterthur<br />

→ Kunst Museum Winterthur/Reinhart am<br />

Stadtgarten, bis 8.11. ↗ www.kmw.ch<br />

Énergie animale<br />

Zürich — Im Schnitt verzehrt der Mensch im<br />

Leben 1188 Tiere, und 80 Prozent der Meeressäuger<br />

sind ausgerottet. Zu Beginn der Ausstellung<br />

im Museum für Gestaltung begegnet<br />

uns eine riesige, dekonstruierte Holzarche mit<br />

ausgestopften, auch raren Tieren wie dem Eisvogel<br />

oder einem Fasan. ‹Wer darf auf die Arche›<br />

ist denn auch einer von sieben Ausstellungsbereichen,<br />

welche die Rolle des Tiers als Nutz- und<br />

Haustier, das Machtgefälle zwischen Tier und<br />

Mensch thematisieren und an den Artenschutz<br />

mahnen. An 600 Exponaten, teils aus der Sammlung<br />

des Museums, teils durch hochkarätige<br />

Leihgaben und mit künstlerischen Positionen<br />

ergänzt, wird vor allem auch die unerschöpfliche<br />

‹Énergie animale› als Inspiration für Gestalter<br />

sichtbar. Die ästhetischen Umweltschutzplakate<br />

des japanischen Grafikers Kazumasa<br />

Nagai geben die Fragilität eines Hasen wieder,<br />

während der Zürcher Hugo Laubi Werbung des<br />

Mineralölkonzerns Esso mit einem kraftvollen<br />

Pferd illustrierte.<br />

Eine Schiffertafel, auf die man kritische<br />

Bemerkungen notiert, oder auch die Handson-Sammlung<br />

des Materialarchivs der ZHdK<br />

mit diversen tierischen Materialien wie einem<br />

Marderfell oder einem Hemd aus Hanf gestalten<br />

die Ausstellung interaktiv und sinnlich<br />

erfahrbar. Videoarbeiten von Studierenden der<br />

ZHdK zeichnen im Ausstellungskapitel ‹Sorry,<br />

das ist der Platz vom Pascha!› mit leuchtenden<br />

Botschaften wie «Petfluencing changes human<br />

funds» den Trend zur Aufwertung des geliebten<br />

Haustiers als Familienmitglied nach.<br />

Immer wieder ergeben sich überraschende<br />

Bezüge. Die Fasanfedern finden sich an zierlichen<br />

Hüten aus den Zwanzigerjahren, während<br />

im Kapitel ‹Klebt auch kein Blut an dieser<br />

Wolle› auch zahlreiche heutige Designerstücke<br />

aus exotischem Material ausgestellt werden.<br />

Madame Tricots ausgefallene Strickkunst – in<br />

Form von sonst verderblichen Lebensmitteln<br />

wie Würsten oder Schweinsschwänzen – quillt<br />

aus einem Kühlschrank. Alsbald treten andere<br />

Tiermotive in ‹Welch eine tierliche Zierde› in<br />

Verbindung zueinander: Der Jugendstil deko-<br />

HINWEISE // SPIEZ / WINTERTHUR / ZÜRICH<br />

65


ierte Vasen und Textilien mit Vögeln, Ernst<br />

Ludwig Kirchners Chaiselonguedecke mit<br />

volkstümlichen Elementen korrespondiert mit<br />

dem Alpaufzug auf einem bemalten Appenzeller<br />

Bauernbett. Die Schaukelschnecke von Antonio<br />

Vitali lässt Kindheitserinnerungen aufblühen,<br />

und man bestaunt die Insektenvarianten auf<br />

den Schals von Fabric Frontline. Solch eine<br />

Menagerie und tierische Formenvielfalt bezeugt<br />

auch ausdrucksstarkes Schweizer Design. UM<br />

Hugo Laubi · Esso Motor Oil, 1948, Museum für<br />

Gestaltung Zürich, Courtesy Bettina Laubi<br />

Ernst Ludwig Kirchner/Lise Guyer · Chaiselonguedecke,<br />

Alpaufzug, 1926, Museum für<br />

Gestaltung Zürich/ZHdK. Foto: U. Romito, I. Suta<br />

→ Museum für Gestaltung, Ausstellungsstrasse,<br />

bis 25.10. ↗ museum-gestaltung.ch<br />

Werner Casty — Valle Bollero<br />

Zürich — Werner Casty ist ein passionierter,<br />

unermüdlicher Wanderer, der meist das Bündnerland<br />

oder die Insel Elba durchstreift. Während<br />

seiner mehrtägigen Touren fotografiert<br />

und zeichnet er und trägt in letzter Zeit auch<br />

Kupferplatten mit sich. Beim Wandern, so teilt<br />

er mir mit, gewinnt er einen klaren Geist, was<br />

seine kreativen Prozesse begünstigt. Während<br />

er die Fotografien in seinen meist grossformatigen<br />

Grafitzeichnungen sehr frei interpretierend<br />

umsetzt, verfestigt sich durchs Skizzieren<br />

vorzugsweise mit Grafit eine Idee. Castys<br />

frühere Serien, etwa ‹Engadiner Passagen›,<br />

2011, konzentrierten sich auf diverse verfremdete<br />

Bergabschnitte. Während ‹<strong>Juli</strong>er›, 2013,<br />

im Fernblick verschneites Gebirge festhält,<br />

veranschaulicht ‹Schnee von Gestern›, 2015/16,<br />

partiell schneebedeckte Waldstücke, Wiesen<br />

und Äcker. ‹Brandung›, 2016–18, ist der eindrücklichen<br />

Gewalt von tosenden Meeresbrandungen<br />

gewidmet. In der neuesten Serie ‹Valle<br />

Bollero›, <strong>2020</strong>, erfasst Casty vornehmlich das<br />

Licht, namentlich seine gleissende Dimension<br />

mit seiner formenauflösenden Tendenz. Die<br />

Auslassungen und Leerstellen in den Zeichnungen<br />

werden durch das Licht geformt und die<br />

Motive über den Schatten definiert. Durch die<br />

überbelichtet wirkenden Zeichnungen der Serie<br />

‹Valle Bollero 1›, 2019, oder ‹Campo alle serre›,<br />

<strong>2020</strong>, werden die topografischen Einzelheiten,<br />

den Boden bedeckende Blätter, Äste, Erde<br />

und Steine im Licht aufgelöst. Dies führt zu<br />

einer zunehmenden, als All-over gestalteten<br />

Abstraktion. Castys Landschaftsdarstellungen<br />

geben weder ideale, romantische Landschaften<br />

noch Empfindungslandschaften wieder,<br />

sondern sie zeichnen die Veränderungsprozesse<br />

der Natur mit dem Blick eines Biologen<br />

oder Geologen auf. Dieser Effekt ist auch den<br />

akribisch ausgearbeiteten Zeichnungen zu<br />

verdanken. Die minutiös in dichten, gleichgerichteten<br />

Strichen auf weisses Papier von<br />

Fotografien oder Skizzen übertragenen Motive<br />

heben sich von leer belassenen Stellen oder<br />

geschwärzten Flächen ab. Castys präzise und<br />

detaillierte Zeichentechnik erinnert an wissen-<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


schaftliche Methoden zur Untersuchung von<br />

Forschungsobjekten, etwa zur Pflanzenbestimmung.<br />

Nach dem Motto «Wie oben, so unten»<br />

entwirft der Künstler in der ‹Valle Bollero›-Serie<br />

Welten, die noch vor dem Menschen oder schon<br />

nach dem Menschen existieren. Für das posthumane<br />

Stadium sprechen die überbelichteten,<br />

menschenleeren Kompositionen, die zuweilen<br />

den Eindruck erwecken, als würde ein apokalyptischer<br />

Sturm über die Berglandschaften<br />

hinwegfegen. DvB<br />

Werner Casty · Valle Bollero 1, 2019, Grafit auf<br />

Papier, 150 x 210 cm<br />

Sommer des Zögerns<br />

Zürich — Kaum je hatten News eine so kurze<br />

Aktualität wie während Corona. Neue Fallzahlen,<br />

neue Sicherheitsmassnahmen, neue<br />

Erkenntnisse – gespannt wartete man auf die<br />

Entscheide des Bundesrats. Man wartete allgemein<br />

viel, fühlte sich orientierungslos, lebte im<br />

Jetzt, zögerte, was die Zukunft anging.<br />

Diesem Thema widmen sich 42 Kunstschaffende,<br />

die bis Ende <strong>Juli</strong> die Schau fortlaufend<br />

erweitern. Und ähnlich wie im realen Leben ist<br />

ungewiss, was diese Ausstellung bringen wird.<br />

So tritt man Anfang Juni in einen noch fast<br />

leeren Raum, wo einem die Melodie aus dem<br />

Objekt von Yannic Joray entgegenhallt. Sie wiederholt<br />

sich – wie so mancher Tag während des<br />

Lockdown. Doch da – plötzlich unterbricht das<br />

Geräusch eines aufprallenden Gummiballs die<br />

Monotonie. An einem Seil befestigt, wird er von<br />

einer Maschine ausgeworfen. ‹Rise and Fall›, so<br />

der Name der Installation von Sam Porritt. Der<br />

Aufprall kommt unerwartet, füllt den Raum, bis<br />

der Ball zum Stillstand kommt, um anschliessend<br />

an einem eingerollten unsichtbaren Nylonfaden<br />

hochgezogen und wieder ausgeworfen<br />

zu werden. Womöglich war das Spannungsfeld<br />

noch nie so gross: laute, turbulente Veränderungen,<br />

bevor die Stille wieder eintritt, das<br />

Ausharren erneut beginnt. GB<br />

Werner Casty · Il Trapolo, <strong>2020</strong>, Grafit auf<br />

Büttenpapier, 34,5 x 25 cm<br />

→ Sam Scherrer Contemporary, bis 11.7.<br />

↗ www.samscherrer.ch<br />

Dominic Michel · Lover, <strong>2020</strong>, Installationsansicht,<br />

Sommer des Zögerns, Kunsthalle Zürich<br />

→ Kunsthalle Zürich, bis 30.8.<br />

↗ www.kunsthallezurich.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

67


BESPRECHUNGEN<br />

Unvergessliche Zeit — Auf einmal alles anders<br />

Das Kunsthaus Bregenz versteht sich in wörtlichem Sinne als<br />

Institution für die zeitgenössische Kunst. Spontan wurden die<br />

erzwungenen Verschiebungen im Ausstellungsprogramm genutzt<br />

und die Gegenwart ins Haus geholt. Sieben internationale<br />

Kunstschaffende reflektieren in ihren Werken die Coronakrise.<br />

Bregenz — ‹Unvergessliche Zeit› – ein poetischer Ausstellungstitel, einer, der bis vor<br />

wenigen Monaten wohl überwiegend positiv besetzt war: Wenn es gelingt, in unserer<br />

schnelllebigen Welt unvergesslich zu bleiben, ist allein dies schon denkwürdig. Doch<br />

plötzlich sind die Zeiten überall und für alle unvergesslich. Das Kunsthaus Bregenz<br />

hat flink reagiert und zeigt eine Ausstellung mit Arbeiten, die auf die gegenwärtige<br />

Situation reagieren; bis auf eine Ausnahme: Markus Schinwald hat bereits in den<br />

1990ern Porträts aus der Biedermeierzeit überarbeitet und den Dargestellten zahnspangenähnliche<br />

Drahtgestelle verpasst – und Masken. Sie bedecken mal den Mund,<br />

mal das ganze Gesicht und sind individualisierte, integrale Bestandteile der Porträts<br />

geworden. Ob Maske oder Zahnspange – der Mensch ist mit Hilfsmitteln unterwegs.<br />

Unwillkürlich erinnern sie an Freuds ‹Unbehagen in der Kultur›, wo der Mensch geschildert<br />

wird als «recht grossartig, wenn er all seine Hilfsorgane anlegt, aber sie<br />

sind nicht mit ihm verwachsen und machen ihm gelegentlich noch viel zu schaffen».<br />

Während Schinwalds Arbeiten im obersten Stockwerk des Hauses zur einer fast<br />

schon klassischen, dichten Gemäldeausstellung komponiert sind, erhält Helen Cammock<br />

die gesamte darunterliegende Etage für eine einzelne Arbeit. Das passt, denn<br />

das Thema der Turnerpreisträgerin ist die Einsamkeit, die ebenso in Verlorenheit wie<br />

in produktives Innehalten kippen kann. Videoaufnahmen eines alten Hauses in einer<br />

Brachenlandschaft und sorgfältig ausgewählte Texte loten den Unterschied zwischen<br />

Müssiggang und schöpferischer Stille aus.<br />

Die Befindlichkeit des künstlerischen Ich zieht sich als Thema durch viele Arbeiten,<br />

auch jene von Annette Messager oder von William Kentridges Centre for the Less<br />

Good Idea. Die Französin präsentiert ihre neu entstandenen, anrührenden Aquarelle<br />

von Schädeln und Köpfen. Leider nimmt ihnen die eigenwillige Hängung als eine<br />

wandhohe, auf der Spitze stehende Dreiecksform viel von ihrer Eindringlichkeit. Das<br />

um Altstar Kentridge formierte Kollektiv präsentiert in einminütigen Sequenzen, was<br />

noch möglich ist, wenn nur noch eigene Körper, eine Kamera oder Stifte und Papier<br />

zur Hand sind. Immer wieder sind die Künstlerinnen und Künstler ihr eigenes Sujet,<br />

sie zeigen Tanz-, Scherenschnitt- und Zeichensequenzen: Die Isolation führt zu neuen<br />

Formaten und holt auch zu Unrecht Vernachlässigtes ins Licht. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Unvergessliche Zeit›, Kunsthaus Bregenz, bis 30.8. ↗ www.kunsthaus-bregenz.at<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Markus Schinwald · Ausstellungsansicht ‹Unvergessliche Zeit›, Kunsthaus Bregenz, <strong>2020</strong><br />

© ProLitteris. Foto: Markus Tretter<br />

Helen Cammock · They Call it Idlewild, <strong>2020</strong>, Ausstellungsansicht ‹Unvergessliche Zeit›, Kunsthaus<br />

Bregenz, <strong>2020</strong>, Courtesy Kate MacGarry Gallery, London. Foto: Markus Tretter<br />

BESPRECHUNGEN // BREGENZ<br />

69


Peter Aerschmann — I Miss You<br />

Aus unzähligen Fotografien und Videoaufnahmen kombiniert<br />

der Medienkünstler Peter Aerschmann eine Weltsicht, die hintergründig<br />

und kritisch in meist kurzen,surrealen und rätselhaften<br />

Loops trotz aller Leichtigkeit existenzielle Fragen berührt.<br />

Ihm ist nun eine breit angelegte Schau gewidmet.<br />

Freiburg — ‹I Miss You›, <strong>2020</strong>, das Hauptwerk, ist ein farbenfrohes Tableau vivant, das<br />

Touristinnen und Städtebummler mit über den Kopf gestülpten Verkehrskegeln vor<br />

einem tiefblauen Hintergrund zeigt. Gesichtslos sieht man sie auf ihre Handys starren,<br />

Selfies schiessen und Whatsapp-Nachrichten tippen. Durch ihre Tätigkeit absorbiert,<br />

nehmen sie ihre nächste Umwelt nicht wahr. Diesen Zustand visualisiert Peter<br />

Aerschmann (*1969, Freiburg), indem sich die Figuren langsam und schwebend in einer<br />

digitalen Blase bewegen und immergleiche, nichtssagende Gebärden ausführen.<br />

Der in Bern lebende Künstler ist ein passionierter Reisender. Davon legt ein<br />

gigantisches Archiv aus Fotografien und Videos ein beredtes Zeugnis ab. Daraus<br />

wählt Peter Aerschmann einzelne Figuren oder Objektgruppen aus, isoliert sie am<br />

Computer aus ihrem ursprünglichen Kontext und fügt sie zu Fotocollagen oder geloopten<br />

filmischen Sequenzen zusammen, wobei die Vielfalt des gleichzeitig Möglichen<br />

ausgereizt wird. Die Figuren, Dinge, Zeichen und Symbole agieren in scheinbar<br />

realistischen Szenarien. Die Bewegungsabfolgen in Zeitlupe befremden allerdings<br />

und machen uns bewusst,dass wir es mit einem Konstrukt der Realität zu tun haben.<br />

Die Künstlichkeit der Figuren und die Bühnenhaftigkeit der Szenerien werden<br />

durch die starken Schattenwürfe noch verstärkt. Die repetitiven Handlungen in<br />

wechselnden Rhythmen und die oft interferierenden skurrilen Verknüpfungen entbehren<br />

nicht der Komik – mit ernstem Unterton. Wenn etwa im Video ‹Eyes› muslimische<br />

Frauen im Niqab in Alexandria auf schwer bewaffnete, vermummte Polizisten in<br />

schwarzen Uniformen aus New York City stossen, kollidieren und verschränken sich<br />

zwei Welten im virtuellen Raum. Gewollt oder ungewollt evoziert die Begegnung reale<br />

soziale, politische und kulturelle Spannungen.<br />

Die Loops laufen in absoluter Stille ab und zeigen die Protagonisten scheinbar<br />

gefangen in ihrem Alltagstrott. Dennoch versichert Peter Aerschmann an der Pressekonferenz,<br />

dass er keine konkreten Botschaften vermitteln wolle. Eher will er mit den<br />

Arbeiten Erinnerungen evozieren oder Fenster zur Welt öffnen. Die Szenen wirken in<br />

den fragmentierten Bildern, die aus der Zeit und dem Raum gefallen zu sein scheinen,<br />

mal unwirklich, bedrohlich, mal fern oder nah. Dominique von Burg<br />

→ ‹Peter Aerschmann – I Miss You›, Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, bis 20.9.; vom 1. bis 20.9. sind<br />

Videos des Künstlers an diversen Orten der Stadt zu sehen. ↗ www.mahf.ch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Peter Aerschmann · I Miss You, <strong>2020</strong>, Video<br />

Peter Aerschmann · Eyes, 2006, Video<br />

BESPRECHUNGEN // FREIBURG<br />

71


Michael Günzburger, Hans Erni — Faszination Technik<br />

Mal kubistisch-abstrakt, mal surrealistisch mit einem Schuss<br />

Kitsch:Die Vielfalt von Hans Ernis Œuvre bietet diverse Anknüpfungspunkte<br />

– auch zu zeitgenössischen Positionen. Dieses<br />

Potenzial möchte das Hans Erni Museum vermehrt nutzen und<br />

zeigt nun eine Schau mit Tierdrucken von Michael Günzburger.<br />

Luzern — «Panzer haben meinen Weg zerstört, die Lehre habe ich gezogen, im<br />

Namen der Freiheit.» Hans Erni (1909–2015) hat seine Sympathien gegenüber dem<br />

Sozialismus 1956 explizit widerrufen. Rehabilitiert war der Künstler, der zur Zeit des<br />

Kalten Krieges als Kommunist galt, damit allerdings nicht. So erschien dem damaligen<br />

Direktor Alfred Waldis die Planung des Hans Erni Museums auf dem Gelände<br />

des Verkehrshauses so heikel, dass bis zum Medienauftritt 1977 – zwei Jahre vor<br />

Eröffnung – nur wenige davon wussten. Heute ist es nicht mehr das politische Etikett<br />

Ernis, das Sorgen bereitet, sondern dass der Künstler in Vergessenheit geraten<br />

könnte. Es entspricht ganz Ernis Leitspruch «panta rhei» – alles fliesst –, wenn das<br />

Museum daher als Gegenmassnahme neuerdings Sonderausstellungen mit zeitgenössischer<br />

Kunst präsentiert und so den Blick auf sein Schaffen sinnfällig erweitert.<br />

Den Spatenstich in diese Richtung markiert die Schau mit den Tierdrucken von<br />

Michael Günzburger (*1974), einem über zehn Jahre gewachsenen Werkkomplex, der<br />

hier erstmals gesamthaft präsentiert wird. Der Künstler und der Zürcher Steindrucker<br />

Thomi Wolfensberger – mit dem auch Erni zeitlebens zusammengearbeitet hat –<br />

haben eigens dafür ein neues Verfahren entwickelt, mit dem der Abdruck eines Tiers<br />

lithografisch festgehalten werden kann. Angefangen hatten sie einst mit Lammfellen<br />

und Feldhasen, den Höhepunkt und deklarierten Abschluss der Serie bildet der Abdruck<br />

eines Eisbären, für den das Duo bis nach Grönland gereist war. Die Arbeiten von<br />

zeichnerischer Qualität lassen sich als konservierte Berührungen der Tiere deuten.<br />

Indem Günzburger dafür auf Kadaver von wilden Tieren zurückgreift, deren Lebensgrundlage<br />

durch Klimawandel und Urbarmachung von Gebieten immer mehr zurückgedrängt<br />

wird, schwingt die Problematik der von Ausbeutung geprägten Beziehung<br />

zwischen Mensch und Tier mit.<br />

Von ähnlich kritischem Geist sind auch Arbeiten wie etwa das Plakat ‹Rettet das<br />

Wasser›, das Erni 1961 im Auftrag der Basler Chemiefirma Ciba AG schuf. Neben dem<br />

politischen und ökologischen Engagement des Künstlers klingt hier aber auch die<br />

Faszination für Wissenschaft, Technik und Kommunikation an: So auch in den vier<br />

Wandteppichen in Tufttechnik für die PTT. Kein Wunder, liess sich Erni sein Monument<br />

auf dem Gelände des Verkehrshauses erbauen. Tiziana Bonetti<br />

→ ‹Michael Günzburger – Das Ende der Spur›, Hans Erni Museum, Verkehrshaus der Schweiz, bis 8.11.;<br />

mit umfangreichem Veranstaltungsprogramm ↗ www.verkehrshaus.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Michael Günzburger · Eisbär (Blatt A) 2017, Lithografie auf Papier, 75 x 105 cm<br />

Michael Günzburger · Das Ende der Tierdruckreihe; Eisbär, Wildschwein, Biber (hoch und quer),<br />

Ausstellungsansicht. Foto: © Andri Stadler<br />

BESPRECHUNGEN // LUZERN<br />

73


Geta Brătescu — Mit Marker und Schere<br />

Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt die Stringenz und Vielfalt<br />

der Arbeit Geta Brătescus in einer sorgfältig kuratierten Schau,<br />

der ersten in der Schweiz. Die Rumänin blieb bis zu ihrem Tod<br />

vor zwei Jahren künstlerisch experimentierfreudig mit Material,<br />

Format und Form.<br />

St. Gallen — Präzision und Freiheit, Gleichmass und Zufall – Geta Brătescu (1926–<br />

2018) arbeitete mit Gegensätzen. Aber die Künstlerin tat dies auf eine Art und Weise,<br />

dass die Widersprüche nicht mehr als konträre Pole wirken. Sie fügen sich zu einer<br />

ästhetischen und inhaltlichen Einheit. Vielleicht liegt das daran, dass sie selbst mit<br />

diesen Kontrasten gelebt hat. Ihr künstlerisches Werk entstand zu wesentlichen<br />

Teilen in Rumänien unter der Diktatur Ceaucescus. In dieser von Staatsdoktrin und<br />

Personenkult geprägten Welt gelang es Brătescu, unabhängig und progressiv im<br />

Denken und in ihrer Arbeit zu bleiben. So stellt ihr Werk das vollständige Gegenbild<br />

zum sogenannten sozialistischen Realismus dar.<br />

Die Künstlerin wuchs in einem bürgerlichen Elternhaus auf. Dies sollte sich bald<br />

als Hindernis herausstellen: So konnte sich Brătescu zwar 1945 an der Kunsthochschule<br />

und an der Bukarester Fakultät für Literatur und Philosophie einschreiben,<br />

wurde jedoch 1948 aufgrund ihrer Herkunft von der Kommunistischen Partei vom<br />

Hochschulstudium ausgeschlossen. Resigniert hat sie jedoch nicht, sondern ihr<br />

Werk konsequent ausgearbeitet und weiterentwickelt. Zehn Jahre später erhielt sie<br />

offiziell wieder die Möglichkeit zur künstlerischen Arbeit und war als Grafikerin tätig.<br />

Die Verwandtschaft beider Disziplinen spiegelt sich deutlich in ihrem Werk: Brătescu<br />

geht von einem eigens entworfenen Formenvokabular aus und dekliniert dessen gestalterisches<br />

Potenzial durch. Sie setzt Linie zu Fläche, Fläche zu Fläche und Farbe<br />

zu Linie. Damit bringt sie Ordnung in die Welt. Jeder Strich ist das Ergebnis einer<br />

Entscheidung, einer bewusst getroffenen Auswahl aus einer unendlichen Varianz.<br />

In Serien wandern die Bildelemente spielerisch über den begrenzten Raum des Papiers.<br />

Sequenziell und kleinformatig – kaum postkartengross – sind diese Arbeiten.<br />

Das ist einerseits dem begrenzten Platz in ihrem Atelier geschuldet und ist andererseits<br />

Ausdruck einer Haltung: Brătescu gewann Freiheit aus der Reduktion. Und sie<br />

war sich ihres Tuns sicher. Neben den Papierarbeiten, den Collagen und Zeichnungen<br />

selbst zeigen das auch die Videoaufnahmen der Künstlerin bei der Arbeit: Noch<br />

im hohen Alter, mit steifer und faltiger gewordenen Händen zeichnet Brătescu mit<br />

einem mehr als fingerdicken Marker Linien aufs Papier: Schwarzer Balken im Weiss –<br />

genau da, wo ihn die Künstlerin setzt, gehört er hin. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Geta Brătescu – L’art c’est un jeu sérieux›, Kunstmuseum St. Gallen, bis 15.11.<br />

↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Geta Brătescu · Ausstellungsansichten Kunstmuseum St. Gallen, <strong>2020</strong>. Foto: Sebastian Stadler<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />

75


Pinsel, Pixel und Pailletten — Neue Malerei<br />

Die zeitgenössische regionale Malerei erhält im Kunstmuseum<br />

Thurgau eine wohlverdiente Bühne: Die Gemälde von vierzehn<br />

Kunstschaffenden bestechen durch die Geste des Farbauftrags,<br />

durch das Spiel mit Reminiszenzen oder den Bruch mit<br />

ikonografischen Traditionen.<br />

Warth — Eine Vielzahl an zeitgenössischen malerischen Ausdrucksformen lädt im<br />

Kunstmuseum Thurgau zum ausgiebigen Betrachten ein. Das Setting der historischen<br />

Anlage in der Kartause Ittingen schafft hierfür den passenden Rahmen. Den<br />

Auftakt bilden kleinformatige Porträts und Landschaften. Die kuratorische Setzung,<br />

die klassischen Genres an den Anfang zu stellen, ist eine gelungene kunsthistorische<br />

Einführung und wirft die Frage auf, welche Rolle die malerische Darstellung im Zeitalter<br />

der Handyfotografie und des Selfie-Sticks spielen kann.<br />

Die Bilder von Heike Müller (*1970, Winterthur) oszillieren zwischen nostalgischen<br />

Postkartenidyllen und befremdlichen Figurenkompositionen.So mutet ‹double<br />

painting 8› von 2017 wie ein typisches Erinnerungsbild eines Familienausflugs an.<br />

Auf den zweiten Blick wirken die konturlosen Gesichter und die Frauenfigur, die abgewandt<br />

im Schatten steht, beunruhigend und irritierend. Das Gewölbe des ehemaligen<br />

Klosterkellers bietet Platz für grosse Formate, etwa für die Gemälde von Ute<br />

Klein (*1965, Affoltern), die in ihnen Zeit und Bewegung gleichermassen speichert.<br />

Ihr Arbeitsprozess ist geprägt vom Schütten und Kippen der Farben wie auch von der<br />

eingehenden Kenntnis ihrer Fliess- und Trocknungseigenschaften. Diese Exponate<br />

treten in einen Dialog mit den Malereien von Heidi Schöni (*1953, Frauenfeld), denn<br />

in den Werken beider Künstlerinnen ist die Dynamik ein zentrales Element. In Schönis<br />

Serie ‹Iguazu› sind die tobende Gischt und die tanzenden Lichtreflexe des südamerikanischen<br />

Wasserfalls in einem sich überlagernden Farbauftrag umgesetzt.<br />

Etwas weiter hinten zielt eine Installation von Pablo Walser (*1989, Lörrach) auf<br />

den Bruch mit ikonografischen Traditionen ab: Überbordende Bildwelten zwischen<br />

Comic-Ästhetik und Demonstrationstransparenten breiten sich über die Wand aus.<br />

Die vierzehn Kunstschaffenden aus der Region stehen für ebenso diverse Werkprozesse<br />

wie unterschiedliche Haltungen zur Frage, was Malerei im 21. Jahrhundert<br />

sein kann oder sein soll. Welchen Stellenwert haben das Original, der Bildträger und<br />

der Pinselduktus nach dem «pictural turn» im Zeitalter der digitalen Transformationen?<br />

Die Ausstellung konfrontiert uns durch das über 40’000 Jahre alte Medium<br />

der Malerei mit Fragen zu unserer Rezeptionskultur, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />

der gegenwärtigen virtuellen Bilderflut – wie etwa im Zuge des Corona-Lockdowns<br />

– eine brisante Aktualität aufweisen. Isabelle Fehlmann<br />

→ ‹Pinsel, Pixel und Pailletten – Neue Malerei›, Kunstmuseum Thurgau, bis 20.9. ↗ kunstmuseum.tg.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Heike Müller · double painting 8, 2017, Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm<br />

BESPRECHUNGEN // WARTH<br />

77


Olivia Wiederkehr — ‹yes!yes!yes!no!no!›<br />

Klarere Gegensätze als «Ja» oder «Nein» sind nicht vorstellbar.<br />

Doch was bedeutet die Vervielfachung des Worts, welche Aussage<br />

verbirgt sich hinter dem veränderten Sprachrhythmus?<br />

Olivia Wiederkehrs Ausstellungstitel signalisiert mithin das<br />

Bedürfnis nach Verbindlichkeit und Positionsbezug.<br />

Wil — Wer Olivia Wiederkehrs Arbeiten verfolgt, kommt nicht umhin, die Konsequenz<br />

und die Experimentierfreude zu bewundern, mit denen sie stets neue Wege findet,<br />

um existenzielle Fragestellungen wie beispielsweise Handlungsfreiheit oder politisch<br />

geprägte Raumkonzepte in sinnlich erfahrbare Formen zu überführen. Räumlichkeit<br />

respektive der einer Arbeit zugedachte Ort ist dabei der grundlegende Parameter, der<br />

von Wiederkehr (*1975, Zürich) unter dem Vorzeichen des Atmosphärischen hinterfragt<br />

oder in Szene gesetzt wird. Insofern bot die Einladung der Kunsthalle Wil und<br />

deren spezifisches Raumangebot der Künstlerin auch ein ideales Terrain, um der titelgebenden<br />

Entscheidungsfrage mit einem Setting zu begegnen, das räumliche Erfahrung,<br />

Sprache und Gegenständliches in ein erfahrbares Verhältnis zueinander bringt.<br />

Konkret ist das bereits vor der Ausstellung an den zwei Schrift-Objekten ablesbar,<br />

die in kantigen, weissen Versalien ein markantes, doppeltes «No» in die Vorhalle<br />

zeichnen. Das korrespondierende «Yes Yes Yes» stahlt einem dann beim Betreten des<br />

Raums in weich geschwungenen, gelben Lettern entgegen. Licht, genauer farbiges<br />

Licht als Faktor des Atmosphärischen tritt aber auch noch in anderer Form auf: Die<br />

vor Türen und Fenster angebrachten Folien tauchen die Raumsegmente in jeweils<br />

differenziert abgestimmte Farbklänge, wobei im Erdgeschoss Grün dominiert und im<br />

Obergeschoss Pink und Blau. Die skulptural-objekthaften Setzungen antworten mit<br />

haptischen und formalen Charakteristika auf die vorherrschende «Farbtemperatur».<br />

So suggeriert die weit ausschwingende Bodenarbeit im Erdgeschoss anhand ihres<br />

«Unterbaus» eine landschaftliche Struktur, eine weiche, hügelig ansteigende Rampe,<br />

deren spiegelnde Oberfläche ein bezauberndes Lichterspiel bietet. Zugleich – und<br />

auch dies ist ein Merkmal von Wiederkehrs Arbeiten – bleibt der erste Eindruck nur<br />

temporär, denn die Folie fungiert auch als Zerrspiegel, der die Suche nach Fixpunkten<br />

oder einem «treuen Abbild» konsequent unterwandert. Ebenso behauptet der<br />

modellhaft dimensionierte Sprungturm aus Karton seinen Ort in dem szenografischen<br />

Gefüge. Rein materiell betrachtet ist er der kühlen Sphäre des Obergeschosses<br />

zuzuordnen, verbindet aber aufgrund seiner Platzierung die beiden Stockwerke,<br />

verknüpft Leerraum und Boden, dynamische Bewegung und Landung. Es sind Objekte,<br />

die zu Handlungen verleiten; denen eine Beweglichkeit und unaufgeregte Präsenz<br />

innewohnt, so, als ob die Künstlerin ihr Denken nicht nur im abstrakt Gedanklichen,<br />

sondern in Material und Handlung überführt hätte. Irene Müller<br />

→ ‹Olivia Wiederkehr – yes!yes!yes!no!no!›, Kunsthalle Wil, bis 16.8. ↗ www.kunsthallewil.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Olivia Wiederkehr · Yes Yes Yes, <strong>2020</strong>, Probeaufbau/Atelieransicht. Foto: Sebastian Mayer<br />

Olivia Wiederkehr · No No, <strong>2020</strong>, Probeaufbau/Atelieransicht. Foto: Sebastian Mayer<br />

BESPRECHUNGEN // WIL<br />

79


Gerhard Richter — Spuren des Sehens<br />

1993 war das Jahr der bis dahin grössten Retrospektive seines<br />

Schaffens – und das Jahr, in dem der Künstler so viele Selbstporträts<br />

wie nie geschaffen hat. ‹Gerhard Richter – 100 Selbstbildnisse›<br />

im Kunst Museum Winterthur ist eine konzentrierte<br />

Schau voller Rhythmus und tanzender Linien.<br />

Winterthur — Auf den ersten Blick vielleicht einfach, doch dann wird es wie immer bei<br />

Richter dringend und drängend, weitet sich aus in den Kosmos eines grossen, vielfältigen<br />

Schaffens mit seinem «Alles ist möglich» und seinem «Man müsste mehr wissen». 97<br />

von ‹100 Selbstbildnissen›, kleinformatig, eines neben dem anderen, keines, das aus der<br />

Reihe tanzt. Zeichnungen, erst aus der Nähe zu erkennen. Wer genau hinschaut, sieht<br />

bei jedem Blatt mit dem identisch angelegten Motiv etwas durchschimmern: das Foto<br />

des Künstlers, das Manfred Leve 1968 aufgenommen hat und das im Grossformat zusammen<br />

mit der Einleitung den Auftakt zur Ausstellung macht. Ein Porträt in Schwarzweiss,<br />

ein Brustbild im Profil nach rechts; der Kopf geneigt, der konzentrierte Blick auf etwas<br />

ausserhalb des Bildes gerichtet. Arbeitet er? Steht er am Fenster seines Ateliers?<br />

Das Foto des jungen Gerhard Richter (*1932) eröffnet auch das grundlegende<br />

Buch ‹Gerhard Richter – Text›, das 1993 erschien. Für die einhundert Exemplare umfassende<br />

Vorzugsausgabe schuf Richter je eine ins Buch eingebundene Originalzeichnung.<br />

94 weitere Selbstbildnisse, wie jene auf der Rückseite des Blattes mit der<br />

fotografischen Abbildung, sind nun hier zu sehen. Sie zeigen, bald deutlich, bald weniger<br />

erkennbar, den reifen Künstler über der Vorlage des von der Rückseite durchscheinenden<br />

jungen: die gleiche Bildanlage, nur das Profil nach links und alles der<br />

Dynamik der zeichnerischen Bewegung unterworfen. Schonungslos und immer sehr<br />

lebendig rückt der Künstler dem Kopf zu Leibe, lässt die Profillinie zart oder kräftig<br />

stehen, attackiert oder stützt sie mit Schraffuren und Liniengeflechten, hebt sie auf,<br />

umschreibt sie, lässt neuen Raum entstehen, thematisiert die Spuren des Sehens.<br />

Etüden für die zeichnende Hand, Variationen eines Kopfbildes in vorgegebenem Rahmen.<br />

Neues, anderes über einem (An-)Schein von Realität. Mit Bleistift auf Papier<br />

vollzogene Exerzitien. Suchen und Finden, und «jedes Bild ein Spiegel», wie Richter,<br />

auch ein Spiegelkünstler, im selben Jahr 1993 sagt. Das Ich aufgehoben im zeichnerischen<br />

Zugriff; Anlass, aber nicht Ziel einer formalen Zergliederung. Das alles sind<br />

also kaum Antworten auf die Frage «Wer bin ich?», die im Bewusstsein «Ich ist viele»<br />

gestellt würden. Und dennoch: Sind nicht auch diese Selbstporträts so etwas wie<br />

eine «Selbstvergewisserung» (Richter selbst braucht das Wort), nicht zuletzt auch<br />

ferne Verwandte seiner Übermalungen? Beim Interpretieren mag Vorsicht geboten<br />

sein. Das Schauen aber ist, wie immer bei Richter, beflügelnd. Angelika Maass<br />

→ ‹Gerhard Richter – 100 Selbstbildnisse›, Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, bis 4.10.<br />

↗ www.kmw.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Gerhard Richter · Selbstbildnis (10.10.1993), 1993<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

81


Hernan Bas — Interiors<br />

Die rätselhaften Bildwelten von Hernan Bas erzählen von<br />

wunderlichen, vage gehaltenen, oft ins Paranormale kippenden<br />

Begebenheiten, die mit kulturhistorischen Allusionen gespickt<br />

sind. Nun widmet Peter Kilchmann dem erfolgreichen, farbgewaltigen<br />

Maler die vierte Einzelausstellung.<br />

Zürich — Die grossformatigen Gemälde und Papierarbeiten von Hernan Bas (*1978,<br />

Miami) sind bevölkert von verträumten, androgynen jungen Männern, die sich in heruntergekommenen,<br />

baufälligen, viktorianisch angehauchten Innenräumen aufhalten.<br />

Sie interessieren sich für die skurrilsten Dinge: Sie jagen Monster, kommunizieren<br />

mit Poltergeistern oder lassen sich menschliche Skelette auf ihre eng anliegenden<br />

schwarzen Kleider drucken. ‹The Monster Hunter (or, desperately seeking Nessie)›,<br />

<strong>2020</strong>, zeigt eine Szene aus dem Leben Steve Felthams, der mehr als sein halbes<br />

Leben, von 1991 bis 2019, versuchte, von seinem umgebauten Minibus aus einen Blick<br />

auf das sagenumwobene Monster von Loch Ness zu erhaschen. Der als Jüngling dargestellte<br />

Feltham sitzt lässig auf einem Plüschsofa, umgeben von einer überbordenden<br />

Fülle von Büchern und gerollten Karten. In der einen Hand hält er ein Fernglas, mit<br />

der anderen erzeugt er mit einer pantomimischen Geste den Schatten des Monsters.<br />

Vom Hang des Malers zum Paranormalen spricht auch ‹The curious case of<br />

Matthew Manning poltergeist›, <strong>2020</strong>. Matthew Manning (*1955), ein britischer Autor<br />

und Heiler, der über parapsychologische Fähigkeiten verfügen soll, war als Kind im Familienhaus<br />

angeblich einer Reihe von Störungen durch einen Poltergeist ausgesetzt –<br />

etwa als auf den Wänden seines Schlafzimmers über sechshundert Unterschriften<br />

von verstorbenen früheren Mietern des Hauses auftauchten. In den Gemälden von<br />

Bas sieht man die Wände vom Boden bis zur Decke mit Namen übersät, die der Künstler<br />

zum Grossteil nach fotografierten Originalen minuziös nachbildete. Davor kauert<br />

der junge Manning mit einem Kameraden auf einer Récamière in verträumter Zweisamkeit,<br />

während ein obskurer Schattenwurf von rechts über die Wand kriecht.<br />

Vielfältig sind die Quellen seiner Inspirationen, die neben Beobachtungen seiner<br />

Umgebung meist der Vergangenheit entstammen. Man denke nur an Instanzen<br />

wie Oscar Wilde, Charles Baudelaire oder Joris-Karl Huysman, deren Geschichten<br />

der Maler zu veranschaulichen sucht. Gleichzeitig beflügeln ihn Künstler wie Felix<br />

Gonzalez-Torres, Joseph Beuys oder John Baldessari. Diese Fragmente sampelt er in<br />

Anlehnung an seine Musikerfreunde an seinem Wohnort in Detroit und schafft so etwas<br />

unverkennbar Eigenes. Bas schildert eine Welt, die aus der Zeit gefallen scheint.<br />

Ihre Protagonisten verharren in einer Attitüde der Melancholie, frönen ihren Träumen,<br />

die noch nicht durch eine brutale Aussenwelt gefährdet sind. Dominique von Burg<br />

→ ‹Hernan Bas – Interiors›, Galerie Peter Kilchmann, bis 14.8. ↗ www.peterkilchmann.com<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Hernan Bas · The Monster Hunter (or, desperately seeking Nessie), <strong>2020</strong>, Acryl, Inktransfers und<br />

Tempera auf Leinwand, 183 x 152,5 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

83


Potential Worlds 1 — Schöne neue Welt<br />

Wie sieht die Welt von morgen aus? Die Ausstellung im Migros<br />

Museum für Gegenwartskunst befragt das Verhältnis zwischen<br />

Mensch und Natur. Sie zeigt Missstände auf und entwirft<br />

utopisch anmutende Zukunftsszenarien, in die wir uns gerne<br />

flüchten – vor der Dystopie, die uns möglicherweise erwartet.<br />

Zürich — Vogelgezwitscher empfängt uns aus einer raumgreifenden Voliere. Kanarienvögel<br />

und Zebrafinken flattern umher, polstern ihre Nester, machen es sich auf<br />

dem gemütlich, was wohl mal ein imposanter Baum war. Nun sind seine Äste abgesägt,<br />

der Voliere eingepasst, beladen mit eng aneinandergereihten Büchern über<br />

Vogelkunde. Die Tiere kratzen und picken daran, kacken darauf. Hier nimmt die Natur<br />

wieder ihren Lauf, bricht aus dem Rahmen aus, den der Mensch für sie geschaffen<br />

hat. Doch nur, so weit die Gitter reichen.<br />

Schon im ersten Raum macht Mark Dion mit der Installation ‹The Library for the<br />

Birds of Zürich› eines der übergreifenden Themen der Schau sichtbar: Der Mensch<br />

herrscht über die Natur, um sie zu erforschen und auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden.<br />

Diese Vereinnahmung wird nicht zuletzt durch die Objekte deutlich, die<br />

sich in der Voliere befinden: Kamera und Reisetasche, oder aber künstliche Vogelnester<br />

und Holzenten, die wir für dekorative oder kulturelle Bräuche verwenden. In<br />

ihnen schlummert der menschliche Drang, Dinge einzuordnen, anzueignen, um sie<br />

fassbar zu machen, zu kontrollieren. Und doch scheinen uns die Folgen unseres Handelns<br />

längst entglitten. Dies verdeutlichen im selben Raum die auf Satellitenaufnahmen<br />

basierenden Werke von Mishka Henner: Surreal wirken die grossflächigen Mastanlagen,<br />

die den Optimierungswahn der Fleischindustrie in den Vereinigten Staaten<br />

vergegenwärtigen. Denn durch die industriell gesteuerte Ernährung erreicht ein Rind<br />

nicht erst nach fünf Jahren, sondern bereits nach 18 Monaten das Gewicht eines ausgewachsenen<br />

und somit schlachtreifen Tiers. Abscheulich, denken wir uns, sind aber<br />

zugleich gefangen in der wirtschaftlichen Ordnung, die wir selbst geschaffen haben.<br />

An der Schnittstelle zur Dystopie bewegen sich auch die Objekte von Monira Al<br />

Qadiri. ‹Or–Bit 1› erinnert an einen Bohrkopf, der nun bedrohlich über einem Sockel<br />

schwebt.Die Vorstellung drängt sich auf, dass sich das Objekt in organisches Gewebe<br />

hineinfrisst, um dieses, wie ein Parasit, auszunehmen. So lange, bis nichts mehr zu<br />

holen ist, bis Tiere ausgestorben, Gebiete unbewohnbar sind. Und was dann? So fragt<br />

auch Jakob Kudsk Steensen und liefert im Raum nebenan eine Antwort, die nicht<br />

weniger dystopisch anmutet. In seiner Virtual-Reality-Installation ‹Re-Animated› hat<br />

Steensen die Natur der hawaiianischen Insel Kauai nachempfunden und darin eine<br />

ausgestorbene Vogelart zum Wiederaufleben gebracht. Und sofern uns das virtuelle<br />

Vogelgezwitscher genügt, birgt die Zukunft eine schöne neue Welt. Giulia Bernardi<br />

→ ‹Potential Worlds 1 – Planetary Memories›, Migros Museum, bis 11.10. ↗ www.migrosmuseum.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Monira Al Qadiri · Or–Bit 1, 2016, aus ‹Spectrum 1›, 2016, Ausstellungsansicht Migros Museum für<br />

Gegenwartskunst. Foto: Lorenzo Pusterla<br />

Jakob Kudsk Steensen · Re-Animated, 2018/2019, VR-Installation, VR-Screenshot<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

85


Whispering Walls — Home Sweet Home<br />

Nahe Silo und Sihl, im Obergeschoss einer ehemaligen Zigarettenfabrik,<br />

hat der Kunstraum Last Tango den dritten Standort<br />

seit 2016 bezogen. Im einstigen Showroom einer Wandgestalterin<br />

spielen die Kuratorinnen in der Schau ‹Whispering Walls› die<br />

Ambivalenz um den Begriff des «Häuslichen» aus.<br />

Zürich — Einen Steinwurf vom Löwenbräu entfernt führt der Weg durch eine bunte<br />

Auslage von Terracotta-Hunden und Töpfen eines Deko-Shops – und dann eine ehemalige<br />

Zugangstreppe der Pan Am hoch: Hier befindet sich neu der Kunstraum Last<br />

Tango. Durch loftartige Fenster fällt Licht auf farbig modellierte Gipswände – Relikte<br />

der alten Verwendung als Showroom für Wandgestaltung. Linda Jensen und Arianna<br />

Gellini nutzen diese zum Auftakt am neuen Ort für ihre Gruppenausstellung ‹Whispering<br />

Walls›, indem sie das Ideal des «Heims» und des «Häuslichen» hinterfragen:<br />

«weibliche» Handarbeit, Dekoration oder die Überschreitung des guten Geschmacks.<br />

Ein zurückgebliebener Koffer mit den Wandmustern bildet dabei quasi das Leitmotiv.<br />

Am Eingang hängen die Lederarbeiten von Ilaria Vinci (*1991, Cisternino, lebt in<br />

Zürich), die an jene Spruchbänder erinnern, die oft mit Plattitüden wie «Home Sweet<br />

Home» beschriftet sind. Ihr eingebrannter Willkommensgruss «Welcome to the Nut<br />

House», von einem kecken Eichhörnchen flankiert, verweist jedoch doppeldeutig auf<br />

das Irrenhaus. Thematisiert Vinci das Kippmoment des privaten Glücks ironisch, geht<br />

es bei Caterina de Nicola (*1991, Ortona, lebt in Zürich) in ihrem Buchobjekt zur Sache.<br />

Eine Horrorstory mischt Sex, Gewalt und Körpersäfte, erzählt auf kleinen Papierschnipseln.<br />

Allerdings hängt das Buchobjekt auf einer bestehenden Wand, übersät<br />

mit rein dekorativen Texten – eine Verdoppelung, durch die es beinahe parodiert wird.<br />

Prominent besetzt ‹Faces and Vase›, <strong>2020</strong>, den Raum, ein meterlanges Stahlobjekt<br />

von Tanja Roscic (*1980, Zürich). Es zeigt zwei Gesichter, einander zum Kuss zugeneigt.<br />

Die Umrisslinien formen zugleich eine Vase. Wie bereits in früheren Arbeiten integriert<br />

Roscic textile Elemente – Bäckchen aus Filz. Zudem verleihen die Tränen aus Glas und<br />

eine Sprechblase dem eigenartigen Objekt einen sentimental-träumerischen Charakter<br />

und wecken Assoziationen vom Kinderbuch bis zum Arts & Crafts Movement.<br />

Von Brigit Naef (*1962, Winterthur) hängt ein schwarz spiegelndes Objekt in Dreiecksform<br />

stirnseitig vor einer goldenen Wand. Es suggeriert eine besondere Haptik,<br />

eine Berührung verbietet sich jedoch aufgrund der Fragilität. Acht schwarze Bogen<br />

im Kreis am Boden, ‹Fleur du Mal›, 2016, erinnern ihrerseits eher an eine minimalistische<br />

Spinne. Dennoch, was industriell anmutet, sind schlicht perfekt lackierte<br />

Kartonoberflächen: An den faszinierenden Arbeiten von Näf, gelernter Buchbinderin<br />

und Konservatorin, lässt sich die Bewertung von Handwerk, Design und Dekoration in<br />

diesem spannenden Setting geradezu exemplarisch studieren. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Whispering Walls›, Last Tango, bis 15.8. ↗ www.lasttango.info<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Whispering Walls, Ausstellungsansichten mit Werken von Caterina de Nicola, Brigit Naef, <strong>2020</strong>,<br />

Courtesy Last Tango, Zürich<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

87


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Berno Sacchetti — Pop Up Summer Gallery<br />

Ascona/Locarno — Seit über dreissig Jahren<br />

ist die Galleria Sacchetti in Ascona tätig. Als sie<br />

2017 von der Galleria Berno AG übernommen<br />

wurde, kam mit der kreativen Unternehmerin<br />

Claudia Mauthe als Geschäftsleiterin und<br />

der Kunsthistorikerin Catherine Fassbind für<br />

den Bereich Verkauf und Marketing frischer<br />

Wind auf. Man nimmt Teil an Kunstmessen<br />

wie der Art Bodensee oder der Art Karlsruhe<br />

und möchte einen Ort der Begegnung schaffen<br />

– etwa auch mit einer ‹Pop Up Summer<br />

Gallery› in Locarno, die trotz der gegenwärtigen<br />

Krisensituation Anfang Juni eröffnete. «Wir<br />

glauben an die Kraft der Kunst – auch in diesen<br />

herausfordernden Zeiten», so die Galeristinnen.<br />

Ein 200 m 2 grosses Loft dient als Open-Space-<br />

Showroom für Bronze- und Holzskulpturen von<br />

Mario Dilitz (Innsbruck), Arbeiten von Annelies<br />

Štrba (Zürich/Ascona) und Gemälde aus dem<br />

Nachlass der deutsch-schweizerischen Künstlerin<br />

Petra Gabriele Dannehl.<br />

Basel —Der Ausstellungsraum Klingental in<br />

der ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnen<br />

in Kleinbasel hat sich in über 40 Jahren<br />

zu einer wichtigen Plattform für regionale und<br />

internationale Kunst entwickelt. Im Zusammenhang<br />

mit der Sanierung des Kasernenareals<br />

wurde er umgebaut und in den Chor<br />

verschoben – an deutlich prominentere Lage.<br />

Bessere Wahrnehmung garantieren auch zwei<br />

grosszügige Glastüren, die sich zum multifunktionalen<br />

Foyer öffnen. Die Einweihung des<br />

dreiteiligen Raumgefüges erfolgt Mitte <strong>August</strong><br />

in Verbindung mit einer Ausstellung, die Bezüge<br />

zur historischen Örtlichkeit aufnimmt und das<br />

Publikum in spirituelle Dimensionen lockt.<br />

Bereits der Titel ‹Blanko› erinnert daran, dass<br />

Kunst nicht zwingend an Materie gebunden ist.<br />

So entführt die Soundinstallation ‹The Acoustic<br />

History of Goan Heritage› von Akash Sharma in<br />

heilige Höhlen in Indien und verbindet überzeitliche<br />

religiöse Vorstellungen mit authentischen<br />

Klängen. Den fensterlosen Raum der ehemaligen<br />

Apsis verwandeln Rebecca Kunz und<br />

Mathis Pfäffli in eine surreale Klause, während<br />

Barbara Erath mit Pflanzenspaziergängen<br />

die alte Heilkunst der Dominikanerinnen ins<br />

Bewusstsein rückt. Mit der Essenz der gesammelten<br />

Gewächse werden die neuen Räume mit<br />

Düften erfüllt. IKR<br />

Pop Up Summer Gallery, Locarno<br />

→ Dilitz, Štrba, Dannehl, bis 31.10.<br />

↗ www.galleriaberno.ch<br />

Ausstellungsraum Klingental im Umbau,<br />

<strong>2020</strong>. Foto: Thomas Heimann<br />

→ ‹Blanko›, 13.8.–19.9.20<br />

↗ www.ausstellungsraum.ch<br />

Ausstellungsraum Klingental<br />

Galerie Société<br />

Berlin — Seit 2010 betreibt Daniel von Wichelhaus<br />

in Berlin die Galerie Société. Mit einem<br />

kleinen Programm internationaler Künstlerinnen<br />

und Künstler operiert der Betrieb<br />

hauptsächlich in Europa, den USA und Asien.<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Gemeinsamer Nenner der gezeigten Kunstschaffenden<br />

und ihrer Werke sind Themen wie<br />

die Beziehung zwischen kultureller Produktion<br />

und Konsum sowie Fragen rund um Identität,<br />

Kulturgeschichte und Informationsfluss in<br />

einer Zeit, die stark von Technologie geprägt ist.<br />

Im Juni hat die Galerie einen neuen Standort<br />

im Herzen von Charlottenburg bezogen. Zur Eröffnung<br />

der neuen Adresse zeigt der Schweizer<br />

Künstler Kaspar Müller unter dem Titel ‹Mandala›<br />

neue Arbeiten auf Leinwand, die während<br />

des Lockdown entstanden, geprägt durch den<br />

Alltag mit Familie, fokussiert auf das Wesentliche.<br />

Zum Gallery Weekend im September<br />

wird mit Tina Brägger ebenfalls eine Schweizer<br />

Position präsentiert.<br />

Davos/Klosters — Zwei ausrangierte Telefonzellen<br />

werden in Davos bzw. Klosters seit Mitte<br />

2019 als Kulturorte im Kleinstformat genutzt.<br />

Die Kulturbox in Davos steht unter dem Motto<br />

‹Lies mal› und enthält eine Kleinbibliothek<br />

inklusive Sitzmöglichkeit. In Klosters wurde die<br />

Kabine unter dem Titel ‹Schau mal› in ein Ausstellungsdisplay<br />

verwandelt. Ein raffinierter<br />

Innenausbau unterteilt die Kabine in 16 kleine<br />

Präsentationsboxen. Diese können einzeln<br />

bespielt oder für eine zusammenhängende Installation<br />

genutzt werden – wie beim aktuellen<br />

Projekt ‹Zusammenhalt› des Zürcher Bildhauers<br />

Paul Sieber (*1942). Die Kulturgesellschaft<br />

Klosters betreibt den Ausstellungsort gemeinsam<br />

mit dem Verein Kulturallianz, der für die<br />

beiden Kulturboxen verantwortlich zeichnet.<br />

Kunstschaffende der Region oder solche mit<br />

starkem Bezug dazu sollen hier in halbjährlich<br />

wechselnden Präsentationen Sichtbarkeit<br />

erhalten und Ortsansässige sowie Touristinnen<br />

und Wanderer mit Kulturhappen versorgen.<br />

Paul Sieber · Zusammenhalt, <strong>2020</strong>,<br />

Installationsansicht Kulturbox Davos<br />

Galerie Société, Aussenansicht<br />

→ Kaspar Müller, bis 1.8.<br />

→ Tina Brägger, Eröffnung 10.9.<br />

↗ www.societeberlin.com<br />

Kulturboxen<br />

→ Paul Sieber, bis 30.8.<br />

→ Andrea Müller, Vernissage: 12.9.<br />

↗ www.kulturallianz.ch<br />

↗ www.tuchamid.ch<br />

Galerie Eva Presenhuber<br />

Zürich — Im Januar erst hat Eva Presenhuber<br />

einen zweiten Standort in Zürich eröffnet. Nun<br />

folgt neben der Stammgalerie im Maag-Areal<br />

und unweit der neuen Lokalität an der Rämistrasse<br />

eine weitere Galerie an der Waldmannstrasse<br />

– dort, wo sich einst Jamileh Weber<br />

befand. Hier wird Presenhuber, die auch in New<br />

York eine Galerie betreibt, zukünftig nahe dem<br />

Kunsthaus Zürich und seinem vielversprechenden<br />

Neubau präsent sein, während die<br />

Räume an der Rämistrasse Anfang 2021 wieder<br />

aufgegeben werden. Trotz der sonderbaren<br />

Situation, mitten in einer weltweiten Krise zu<br />

expandieren, freut sich die Galeristin über die<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

89


Neueröffnung. Die erste Ausstellung ist aktuellen<br />

Werken der amerikanischen Malerin Sue<br />

Williams gewidmet, die seit 1993 im Programm<br />

von Presenhuber vertreten ist.<br />

König Büro, Aussenansicht der Galerieräume<br />

→ Milva Stutz, Vernissage 27./28.9., Ausstellung<br />

bis 3.10. ↗ www.koenigbuero.ch<br />

StudioK3<br />

Galerie Presenhuber, Waldmannstrasse<br />

→ Sue Williams, bis 25.7.<br />

↗ www.presenhuber.com<br />

König Büro<br />

Zürich — Nach zwölfjähriger Tätigkeit als<br />

Kunstvermittlerin, Kunstberaterin und Kuratorin<br />

eröffnet Susanne König nun eine Galerie<br />

für junge Schweizer Kunst. Angesiedelt in einer<br />

ehemaligen Wäscherei an der Birmensdorferstrasse,<br />

legt das ‹König Büro› einen Fokus auf<br />

zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler,<br />

deren Werke von Eigenständigkeit, Authentizität<br />

und Zeitgeist geprägt sind. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt auf feministischen<br />

Positionen. Darüber hinaus gilt das Interesse<br />

formalästhetischem Schaffen, das durch<br />

Intensität und technische Innovation auffällt.<br />

Mit Namen wie Marcel Freymond, Antshi von<br />

Moos oder Lorenz Olivier Schmid reicht das<br />

Medienspektrum von Malerei, Zeichnung und<br />

Fotografie über Skulptur bis zu Audio-Video-Installationen.<br />

Als erste Ausstellung präsentiert<br />

die 34-jährige Galeristin Arbeiten der Zürcher<br />

Zeichnerin und Animationsfilmerin Milva Stutz:<br />

Grossformatige Kohlezeichnungen zeigen unter<br />

dem Titel ‹Good Boys› einen weiblichen Blick<br />

auf männliche Körper – verletzlich und jenseits<br />

eines Ideals – und hinterfragen die stereotype<br />

Konzeption des biologischen Geschlechts.<br />

Zürich — Die Corona-Krise ist für viele<br />

Kunsträume existenzbedrohend, doch es gibt<br />

auch Initiativen, die aus ihr hervorgehen. Eine<br />

solche ist das StudioK3, das genau genommen<br />

nicht neu, sondern eine Wiederaufnahme ist:<br />

Zwischen 2002 und 2016 betrieben die Künstlerin<br />

Clare Goodwin und der Kunsthistoriker<br />

Sandi Paucic den gleichnamigen Off-Space in<br />

Zürich. Vor dem Hintergrund des Lockdown ging<br />

StudioK3 dann Ende März online mit dem Ziel,<br />

zusätzliche Einnahmequellen und Plattformen<br />

für Kunstschaffende zu generieren. Seit nun<br />

auch der physische Raum der Kunst wieder zur<br />

Verfügung steht, ist StudioK3 temporär in einem<br />

Raum in der ehemaligen Zentralwäscherei in Zürich<br />

einquartiert. Viele der davor nur virtuell präsentierten<br />

Werke sind nun in einem laufend neu<br />

bestückten, setzkastenähnlichen ‹Art Cabinet›<br />

ausgestellt. Ergänzt wird es durch zweiwöchige<br />

Solo-Präsentationen von ausgewählten Kunstschaffenden<br />

– im <strong>August</strong> etwa von Ana Strika.<br />

StudioK3, temporärer Ausstellungsraum<br />

→ Ana Strika, 6.–22.8. ↗ www.studiok3.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


GROSSANLÄSSE<br />

Berlin Biennale for Contemporary Art<br />

Berlin — Seit September 2019 entwickelt sich<br />

die 11. Berlin Biennale prozesshaft. Die südamerikanischen<br />

Kuratorinnen María Berríos,<br />

Renata Cervetto, Lisette Lagnado und Agustín<br />

Pérez Rubio hatten mit ‹exp. 1›, ‹exp. 2› und<br />

‹exp. 3› drei thematische Ausstellungen und<br />

Programmblöcke lanciert, die sich mit Fragen<br />

der Solidarität, der Zerbrechlichkeit und des<br />

Widerstands befassen. Als eine Art Epilog<br />

soll die eigentliche Berlin Biennale daraus<br />

gewonnene Erfahrungen an mehreren Ausstellungsorten<br />

in der Stadt zusammenführen.<br />

Pandemiebedingt wird dieses letzte Kapitel<br />

nicht wie geplant im Juni, sondern im September<br />

eröffnet. Bis Ende <strong>Juli</strong> ist weiterhin ‹exp. 3 –<br />

Archive berühren› zu sehen, das den Körper<br />

als Behältnis historischer und sinnlicher<br />

Erinnerungen zur Debatte stellt: Der Forscher,<br />

Essayist und politische Geograf Sinthujan<br />

Varatharajah (*1984, Sri Lanka, lebt in Berlin)<br />

tut dies mit einer kritischen Untersuchung der<br />

antitamilischen Pogrome und Unruhen in Sri<br />

Lanka im Jahr 1983 und deren Folgen, während<br />

der multidisziplinäre Künstler und Pädagoge<br />

Osías Yanov (*1980, Buenos Aires) sich in einer<br />

Installation und in Exkursionen mit dem Löffel<br />

als funktionalem, sinnlichem und metaphorischem<br />

Objekt befasst.<br />

Manifesta 13<br />

Marseille — Die Manifesta 13 hätte Anfang Juni<br />

in Marseille eröffnen sollen und überbrückte<br />

den pandemiebedingten Aufschub bis anhin<br />

online (→ <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2020</strong>, S. 88). Ende Mai<br />

wurde dann verkündet, dass die Veranstaltung<br />

ab Ende <strong>August</strong> stufenweise real zugänglich<br />

werden soll: Die Hauptschau ‹Traits d’union› befasst<br />

sich in sechs Museen und innerhalb der<br />

Stadt mit «Bindestrichen» oder «Passagen»<br />

zwischen verschiedenen Welten. Das Vermittlungsformat<br />

‹Le Tiers Programme›, das schon<br />

vor einem Jahr anrollte, besteht aus verschiedenen<br />

Rechercheprojekten, die zusammen<br />

mit lokalen Akteur/innen entstanden. Davon<br />

wird nun die sechste Ausstellung präsentiert.<br />

Zudem entfalten sich mit ‹Les Parallèles du<br />

Sud› verschiedene Kooperationen mit lokalen,<br />

nationalen und internationalen Institutionen.<br />

Gleichzeitig läuft bereits die Planung für die<br />

Manifesta 14: Ebenfalls im Mai wurde bekannt,<br />

dass die Vereinbarungen für eine Ausgabe in<br />

Pristina 2022 unterzeichnet worden sind.<br />

Stine Marie Jacobsen · Group-Think, Projekt<br />

mit Marseiller Schulen für ‹Le Tiers<br />

Programme›, Manifesta 13. Foto: Manifesta<br />

→ diverse Orte, 28.8.–29.11.<br />

↗ www.manifesta13.org<br />

Sinthujan Varatharajah · exp. 3 – Archive<br />

berühren, Installationsansicht 11. Berlin<br />

Biennale, <strong>2020</strong>. Foto: Mathias Völzke<br />

→ ‹exp. 3›, Ex-Rotaprint-Gelände, bis 25.7.<br />

→ 11. Berlin Biennale, 5.9.–1.11.<br />

↗ 11.berlinbiennale.de/de<br />

Biennale Matter of Art<br />

Prag — Erstmals findet dieses Jahr in Prag<br />

die Biennale ‹Ve věci umění/Matter of Art› –<br />

kurz VVUMOA unter dem Motto ‹Come Closer›<br />

statt. Als man den Titel Anfang dieses Jahres<br />

festsetzte, wusste noch niemand, welch grosse<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE<br />

91


Bedeutung und ungeahnte Konnotationen er<br />

im Kontext der Covid-19-Pandemie annehmen<br />

würde, heisst es vonseiten der Veranstalter. Mit<br />

den beteiligten internationalen Kunstschaffenden,<br />

unter denen auch Candice Breitz, Pauline<br />

Boudry & Renate Lorenz und Thomas Hirschhorn<br />

vertreten sind, sollen die oft widersprüchliche<br />

Natur intimer menschlicher Beziehungen<br />

und die Verbindung von Kunst und Empathie<br />

thematisiert werden. Dynamiken und Verschiebungen<br />

in der heutigen Gesellschaft sowie die<br />

neue Rolle, die Kunst darin einnehmen kann,<br />

stehen gleichermassen zur Debatte. Ursprünglich<br />

auf Mitte Juni angesetzt, wurde die Ausstellung,<br />

die in der Prague City Gallery und im<br />

Prague Market stattfindet, pandemiebedingt<br />

um nur vier Wochen verschoben<br />

«handfesten» installativen Setzungen, Fotografie<br />

und Malerei. Die Werke von Bruno Jakob,<br />

fröhlicher | bietenhader, Melodie Mousset oder<br />

Ester Vonplon säumen einen Pfad von Valendas<br />

und Versam am Eingang des Tals über Tenna<br />

und Safien bis hin nach Thalkirch und Turrahus.<br />

Durch eine Partnerschaft mit der gleichzeitig<br />

stattfindenden Biennale Bregaglia öffnet sich<br />

zudem eine Erweiterung in den Süden. Das<br />

Berghotel Alpenblick in Tenna dient als Info-<br />

Zentrum der Art Safiental – samt Art Lounge,<br />

Indoor-Ausstellung und kleiner Bibliothek<br />

zu den beteiligten Kunstschaffenden und<br />

dem Thema ‹Land and Environmental Art›.<br />

Eine Wander- und Informationskarte zu den<br />

verschiedenen Kunstwerken kann gratis auch<br />

bei Tourismusinformationen, Dorfläden und<br />

Gaststätten des Tals bezogen werden.<br />

The Confusion Is Chaos Buried, 2019,<br />

Performance organisiert von Biennale Matter<br />

of Art. Foto: Petr Zewlakk Vrabec<br />

→ Eröffnung: 21.7., 18 Uhr, Ausstellung bis<br />

18.10. ↗ www.matterof.art<br />

Fragmentin, N1 Observatory, <strong>2020</strong>, VR-Wetterstation<br />

Schlüechtli, 2283 m, Testaufbau, Detail<br />

→ 18.7.–1.11. ↗ www.artsafiental.ch<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Art Safiental<br />

Safiental — Zum dritten Mal findet die biennal<br />

konzipierte Freilichtausstellung Art Safiental<br />

statt, für welche rund 17 nationale und<br />

internationale Kunstschaffende temporäre<br />

Arbeiten im Dialog mit der Bündner Bergwelt<br />

schufen. Das diesjährige Motto ‹analog – digital›<br />

bringt eine Vielfalt von Medien ins Bündner<br />

Bergtal – von VR über Apps, Social Media und<br />

Film bis hin zu Audio-Walks, Performances und<br />

Alles im grünen Bereich<br />

Weiertal — Der lauschige Park des Kulturorts<br />

Weiertal wird alljährlich zum Schauplatz von<br />

Ausstellungsprojekten. In den ungeraden Jahren<br />

lädt die Betreiberin Maja von Meiss jeweils<br />

externe Kuratorinnen oder Kuratoren dazu ein,<br />

eine Biennale zu konzipieren. In den Jahren<br />

dazwischen organisiert sie eigene thematische<br />

Sommerausstellungen. Heuer klingt ihr Motto<br />

wie ein ironischer Kommentar zur gegenwärtigen<br />

Weltlage: ‹Alles im grünen Bereich› versammelt<br />

rund vierzig künstlerische Positionen, die<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


kritische Beiträge und Reflexionen zur Wahrnehmung<br />

und Schönheit der Natur liefern und<br />

zuweilen verdeutlichen, dass in der Welt vieles<br />

eher im roten Bereich liegt. «Die Ausstellung<br />

hinterfragt den unerschütterlichen Optimismus<br />

der hedonistischen Generation, setzt sich mit<br />

aktuellen Themen auseinander, will Denkanstösse<br />

geben und soll das Bewusstsein für<br />

politische und ökologische Zusammenhänge<br />

schärfen», heisst es in der Medieninformation.<br />

Zu sehen sind unter anderem Werke von Joëlle<br />

Allet, Manon oder Ron Temperli. Ein Programm<br />

von Künstlerinnen-Führungen, Konzerten oder<br />

Lesungen belebt den Park zusätzlich.<br />

Zürich — Seit 2013 zeigt Martin Jedlitschka im<br />

Garten seiner Galerie im Zürcher Seefeld jeweils<br />

im Sommer eine Freilichtausstellung mit<br />

Skulpturen. Die Werke zwischen Figuration und<br />

Abstraktion stammen von Kunstschaffenden<br />

aus dem Programm und Gästen, etwa von Adrian<br />

Bütikofer, Margo oder Willy Wimpfheimer.<br />

Dieses Jahr stehen die zwanzig gezeigten, sehr<br />

unterschiedlichen bildhauerischen Ansätze unter<br />

dem Motto der ‹Koexistenz›, womit auf «das<br />

friedliche und unabhängige Nebeneinander<br />

mehrerer Systeme» verwiesen wird – auch in<br />

der Kunst, besonders in Zeiten der Krise. «Koexistenzen<br />

sind für Kunstschaffende nach dem<br />

Lockdown ungeheuer wichtig», sagt der Galerist.<br />

«So sind Künstlerinnen wie Jaya Schürch<br />

und Maja Thommen während des Lockdown<br />

gemeinsam aus ihren Ateliers von Italien in<br />

die Schweiz gereist.» Der Skulpturengarten ist<br />

öffentlich und frei zugänglich. Auf Anfrage sind<br />

auch geführte Rundgänge möglich.<br />

Margo · Anona, 1968, Polyester lackiert, Ed. 4/6<br />

→ bis 2.11. ↗ www.jedlitschka-gallery.ch<br />

Kathrin Bänziger · Green, <strong>2020</strong>, UV-Direktdruck,<br />

Kunstharzlack, Aluminiumverbundplatten,<br />

fünfteilig, je 150 x 118 cm<br />

→ bis 13.9. ↗ www.galerieweiertal.ch<br />

Jedlitschka Gallery — Skulpturengarten<br />

NAMEN<br />

Karine Tissot<br />

Lausanne — Karine Tissot ist neu Kulturbeauftragte<br />

am Centre Hospitalier Universitaire<br />

Vaudois, CHUV. Tissot hatte 2013 das Centre<br />

d’art contemporain d’Yverdon-les-Bains (CACY)<br />

gegründet und dort bis im vergangenen März<br />

als Direktorin geamtet. In dieser Funktion hat<br />

sie satte achtzig Ausstellungen mit rund fünfhundert<br />

Kunstschaffenden realisiert. Zuvor war<br />

die Kunsthistorikerin, die an der Universität von<br />

Genf studiert hat, am Musée d’art et d’histoire<br />

in Genf und anschliessend am Musée d’art<br />

moderne et contemporain (Mamco) tätig, wo sie<br />

das ‹Bureau des transmissions› gründete und<br />

leitete. Parallel dazu war sie unter anderem als<br />

freie Kunstkritikerin für die Tribune de Genève,<br />

Art Rievew oder Flashart tätig und hat zahlreiche<br />

Ausstellungen und Publikationen realisiert.<br />

2017 erhielt sie ein Stipendium der Landis &<br />

Gyr Stiftung und 2019 das Stipendium für eine<br />

Ausstellungskuration in Zusammenhang mit<br />

dem Fonds cantonal d’art contemporain des<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN<br />

93


Kantons Genf. In ihrer neuen Position bleibt<br />

sie der zeitgenössischen Kunst verbunden,<br />

insbesondere durch die Sammlung, ein Ausstellungsprogramm<br />

und Kunst am Bau.<br />

Karine Tissot<br />

Maja Wismer<br />

Basel – Das Kunstmuseum Basel hat aus<br />

zahlreichen internationalen Bewerbungen Maja<br />

Wismer (*1981) zur neuen Leiterin Gegenwart<br />

gewählt. Sie ist aktuell Assistenzkuratorin am<br />

Kunstmuseum Basel und war seit ihrem Studienabschluss<br />

2009 national und international<br />

kuratorisch tätig, etwa für das Latvian Centre<br />

for Contemporary Art, Riga, das Kunsthaus<br />

Glarus, die Liste Art Fair und die Pinakothek der<br />

Moderne, München. Sie war Gastreferentin an<br />

der Haute Ecole d’Art et de Design, Genf, der<br />

Konsthögskolan, Umeå, sowie der Staatlichen<br />

Akademie für bildende Künste, Karlsruhe und<br />

von 2012 bis 2014 Curatorial Fellow am Busch-<br />

Reisinger Museum der Harvard University. Dort<br />

bearbeitete sie für die Neueinrichtung der<br />

Sammlung zum Thema ‹60s Experiment› die<br />

Multiples von Joseph Beuys, ein Gebiet, das<br />

sie als Doktorandin der Universität Basel sowie<br />

als Stipendiatin des Schweizerischen Nationalfonds<br />

zur Förderung der wissenschaftlichen<br />

Forschung an der Universität Bonn vertiefte.<br />

Wismer tritt ihre neue Stelle am Haus Gegenwart<br />

des Kunstmuseums Basel im Oktober<br />

an und folgt dort auf Søren Grammel, der den<br />

Posten seit 2013 innehatte.<br />

Maja Wismer. Foto: Christian Knörr<br />

Tabea Schindler<br />

Zürich — Die Abteilung Kunstgeschichte am<br />

Schweizerischen Institut für Kunstgeschichte<br />

SIK wird neu von Tabea Schindler (*1982)<br />

geleitet. Die gebürtige Glarnerin trat im Juni<br />

die Nachfolge von Katharina Ammann an, die<br />

als Direktorin ans Aargauer Kunsthaus Aarau<br />

gewechselt hat (→ <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2020</strong>, S. 117).<br />

Schindler studierte Kunstgeschichte an der<br />

Universität Zürich und der Vrije Universiteit<br />

in Amsterdam und promovierte in Zürich mit<br />

einer Arbeit über Textilien und die Inszenierung<br />

des Alltags in der holländischen Malerei des<br />

17. Jahrhunderts. Für ihre Habilitation zu Bertel<br />

Thorvaldsen arbeitete sie von 2015 bis 2017 als<br />

Gastwissenschaftlerin am Thorvaldsen Museum<br />

in Kopenhagen, an der University of Michigan<br />

in Ann Arbor und am University College London.<br />

Zuvor war sie unter anderem von 2005 bis 2008<br />

Mitarbeiterin bei Koller Auktionen und von 2012<br />

bis 2015 Projektkoordinatorin und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Rahmen von ‹The<br />

Interior: Art, Space, and Performance (Early<br />

Modern to Postmodern)› an der Universität<br />

Bern. Hier hat sie seit 2018 auch eine Privatdozentur<br />

inne. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit<br />

mit Tabea Schindler im Rahmen der Villa<br />

Bleuler Gespräche, welche das SIK gemeinsam<br />

mit dem <strong>Kunstbulletin</strong> organisiert (→ S. 103).<br />

Tabea Schindler<br />

PREISE<br />

Paul Boesch Kunstpreis<br />

Bern — Der mit CHF 50’000 hoch dotierte Paul<br />

Boesch Kunstpreis wird mittels Nominationsverfahren<br />

seit 2016 jährlich vergeben. <strong>2020</strong> geht<br />

er an den Zürcher Emil Michael Klein (*1982,<br />

München). Aufgewachsen im Wallis, erlernte<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


er zunächst traditionelle Holzbildhauerei und<br />

studierte danach Bildende Kunst in Basel. Von<br />

2011 bis 2013 erlangte er einen Master of Visual<br />

Arts an der ECAL in Lausanne. Sein Schaffen,<br />

das etwa 2017 Solopräsentationen in der<br />

Kunsthalle Zürich oder im Museum im Bellpark<br />

Kriens erhielt und international gezeigt wird,<br />

umfasst Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken.<br />

«Emil Michael Klein hat das anspruchsvolle<br />

Feld der abstrakten Kunst als Terrain<br />

gewählt», heisst es in der Medienmitteilung.<br />

Dabei dehne er die Zweidimensionalität seiner<br />

Arbeiten durch ein Zusammenspiel von Überlagerungen,<br />

Flächen und Transparenz aus und<br />

entwickle eine eigene Objektsprache. Klein wird<br />

den Preis – aufgrund der Pandemie-Situation –<br />

im kleinen Rahmen im Kunstmuseum Bern<br />

entgegennehmen. Für die Öffentlichkeit findet<br />

auf Facebook eine Live-Übertragung statt.<br />

sechs Nominierten im Museum M+ präsentierte.<br />

Youngs Arbeit zeigt ein Orchester, dessen<br />

Musiker/innen die von ihnen gespielten Klänge<br />

stummschalten, wodurch Nebengeräusche<br />

in den Fokus rücken. Die Jury sieht darin die<br />

Essenz von Musik und kollektiven Ambitionen<br />

befragt und Elemente der aktuellen politischen<br />

Dynamik gespiegelt. Der biennal vergebene<br />

Sigg Prize von M+ würdigt Kunstschaffende<br />

aus dem Grossraum China und geht zurück auf<br />

den Chinese Contemporary Art Award (CCAA),<br />

den der Sammler Uli Sigg 1998 zur Förderung<br />

chinesischer zeitgenössischer Kunst ins Leben<br />

rief. Sigg ist heute Vorstandsmitglied von M+.<br />

Nebst dem ersten ‹Sigg Prize› wurde auch eine<br />

‹Sigg Fellowship for Chinese Art Research› von<br />

HK$ 200’000 (€ 24’000) vergeben. Sie geht an<br />

den Wissenschaftler und Kurator Yang Zi, der die<br />

künstlerische Auseinandersetzung mit Volkskunst<br />

im China des 20. Jahrhunderts erforscht.<br />

Emil Michael Klein. Foto: Anouk Tschanz<br />

→ Preisverleihung Live-Stream: 20.8.<br />

↗ www.facebook.com/KunstmuseumBern<br />

Samson Young. Foto: Winnie Yeung<br />

Yang Zi<br />

Sigg Prize<br />

Hongkong — Wegen der Corona-Krise wurde<br />

der neue Sigg Art Prize rund zwei Monate später<br />

als geplant vergeben. Glücklicher Gewinner<br />

der Summe von HK$ 500’000 (ca. € 60’000) ist<br />

Samson Young (*1979). Er erlangte 2013 seinen<br />

PhD in Musikkomposition an der Princeton<br />

University. Seine Kunst verbindet experimentelle<br />

Musik mit ortsspezifischen Performances und<br />

legt dabei Ideologien und politische Theoreme<br />

bloss. Neben verschiedenen internationalen<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen war er unter<br />

anderem am Documenta Radio der documenta 14<br />

beteiligt. 2017 vertrat er Hongkong auf der Biennale<br />

von Venedig. Den Sigg Prize erhält er für die<br />

Videoinstallation ‹Muted Situations #22: Muted<br />

Tchaikovsky’s 5 th ›, die er in der Ausstellung der<br />

Turner Bursaries<br />

London — Der Turner Prize, der jährlich an<br />

eine zeitgenössische Position der britischen<br />

Kunstszene vergeben wird, gehört zu den<br />

international meistbeachteten Auszeichnungen<br />

für Kunst. Benannt nach JMW Turner, umfasst<br />

er ein Preisgeld von £ 25’000 als Hauptgewinn<br />

plus je £ 5000 für die drei weiteren nominierten<br />

Positionen. Dieses Jahr wird in Anbetracht der<br />

Corona-Krise auf die Preisvergabe verzichtet<br />

zugunsten von zehn ‹Bursaries› zu je £ 10’000,<br />

welche die Jury ausgewählten Kandidatinnen<br />

und Kandidaten zuspricht. Die Entscheidung<br />

geht einerseits auf die Unmöglichkeit zurück,<br />

in der aktuellen Situation eine Preisausstellung<br />

zu realisieren. Andererseits ist sie ein Akt der<br />

Solidarität mit den Kunstschaffenden, die von<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE<br />

95


der Krise hart getroffen werden. Alex Farquharson,<br />

Direktor der Tate Britain und Präsident der<br />

Turner-Prize-Jury sagt: «Ich denke, JMW Turner,<br />

der einst plante, sein Vermögen für Kunstschaffende<br />

in Not zu hinterlassen, wäre mit unserem<br />

Entscheid einverstanden.» Die zehn Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten waren zum Zeitpunkt<br />

des Redaktionsschlusses noch nicht bekannt.<br />

www.tate.org.uk<br />

Deutscher Verlagspreis<br />

München/Zürich — Zum zweiten Mal wurde<br />

dieses Jahr der Deutsche Verlagspreis vergeben,<br />

der kleine und unabhängige Verlage für ihr<br />

kulturelles Engagement und ihre innovativen<br />

Projekte würdigt. Unter den 334 Bewerbungen<br />

wurden drei Hauptgewinne à € 60’000 plus<br />

Gütesiegel vergeben sowie 60 weitere Verlage<br />

mit einem Gütesiegel und einer Prämie von<br />

jeweils € 20’000 bedacht. Unter den Letzteren<br />

befindet sich auch die Edition Taube mit Sitz in<br />

München und Zürich. 2009 von Jonas Beuchert,<br />

Tilman Schlevogt und Jan Steinbach gegründet,<br />

veröffentlicht das kleine Label Bücher von aufstrebenden<br />

und etablierten Kunstschaffenden.<br />

Dabei steht das experimentelle Buchformat im<br />

Vordergrund, denn sämtliche Publikationen der<br />

Edition Taube sind «Künstler*innenbücher –<br />

Hybride Objekte zwischen Buch und Kunstwerk».<br />

Edition Taube, Verleger. Foto: <strong>Juli</strong>an Baumann<br />

Manor Kunstpreis Schaffhausen 2021<br />

Schaffhausen — Judith Kakon (*1988) wird<br />

mit dem Manor Kunstpreis Schaffhausen 2021<br />

ausgezeichnet. Die Baslerin studierte Kunst in<br />

Jerusalem und New York, wo sie 2016 ihren Master<br />

of Fine Arts erlangte. Ihre Arbeiten wurden in<br />

den letzten Jahren in zahlreichen Ausstellungen<br />

im In- und Ausland gezeigt. Sie erhielt 2015 in<br />

Schaffhausen bereits den Ernte-Kunstpreis<br />

und wurde 2017 mit dem Kiefer Hablitzel |<br />

Göhner Kunstpreis sowie dem Alexander Bürkle<br />

Kunstpreis ausgezeichnet. Ihre Objekte und<br />

Installationen bewegen sich im Themenfeld<br />

von Globalisierung, Handel und Gesellschaft<br />

(→ <strong>Kunstbulletin</strong> 12/2019, S. 42–49). Damit überzeugte<br />

sie die Fachjury in konzeptueller, materieller<br />

und ästhetischer Hinsicht: «Als hellwache<br />

Beobachterin und mit feinem Gespür thematisiert<br />

und befragt sie die sich schnell wandelnde<br />

Welt zu Beginn des neuen Jahrtausends», heisst<br />

es in der Medienmitteilung. Kakon wird den mit<br />

CHF 15’000 dotierten Manor Kunstpreis 2021 im<br />

Rahmen einer Einzelausstellung im Museum zu<br />

Allerheiligen in Schaffhausen entgegennehmen.<br />

Judith Kakon, 2019. Foto: Gina Folly<br />

Shizuko Yoshikawa Förderpreis<br />

Zürich — Der zweijährlich von der Shizuko Yoshikawa<br />

und Josef Müller-Brockmann Stiftung<br />

vergebene Shizuko Yoshikawa Förderpreis geht<br />

<strong>2020</strong> an Lorenza Longhi (*1991). Die gebürtige<br />

Italienerin, die heute in Zürich und Mailand lebt,<br />

studierte visuelle Künste an der Accademia di<br />

Brera in Mailand und absolvierte 2018 den Masterstudiengang<br />

in Bildender Kunst an der ECAL<br />

in Lausanne. Ihre Installationen und Siebdrucke,<br />

die Konzepte der Massenproduktion, sozial<br />

konstruierte Codes und Bedingungen unserer<br />

gebauten Umwelt befragen, waren zuletzt solo<br />

bei Off-Spaces wie La Plage in Paris oder Plymouth<br />

Rock in Zürich zu sehen. Ebenso waren<br />

sie Teil verschiedener Gruppenausstellungen,<br />

etwa 2019 in der Kunst Halle Sankt Gallen. Die<br />

Jury würdigt Longhis Art und Weise, wie sie auf<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


gesellschaftliche Themen und Fragen der Wertproduktion<br />

abzielt und dabei gleichzeitig Formate<br />

und Verteilmechanismen künstlerischer<br />

Arbeit reflektiert. Longhi ist zweite Preisträgerin<br />

der mit CHF 25’000 dotierten Auszeichnung, die<br />

2018 ins Leben gerufen wurde und dem Anliegen<br />

der Zürcher Künstlerin Shizuko Yoshikawa<br />

(1934–2019) folgt, Frauen den Einstieg in eine<br />

künstlerische Karriere zu erleichtern.<br />

Lorenza Longhi<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Landesausstellung Svizra27<br />

Nordwestschweiz — Der Ideenwettbewerb für<br />

die Landesausstellung 2027 ist lanciert. Svizra27<br />

findet in den Kantonen Aargau, Baselland,<br />

Basel-Stadt, Jura und Solothurn statt und steht<br />

unter dem Motto ‹Mensch-Arbeit-Zusammenhalt›.<br />

Fragen nach dem Wandel der Arbeitsformen<br />

und ihrem Zusammenhang mit wirtschaftlichen<br />

und sozialen Umbrüchen stehen im<br />

Raum. Die Schau soll ein Labor werden, in dem<br />

eruiert wird, wie wir morgen zusammenleben<br />

und arbeiten wollen, wie die Schweiz in Zukunft<br />

Wohlstand und Werte schafft und wie wir diese<br />

verteilen – Fragen, mit denen sich Kunstschaffende<br />

direkt oder indirekt oft befassen. Svizra27<br />

sucht eine Umsetzung des Themas, die zu neuen<br />

Perspektiven und Debatten anregt und nach Lösungen<br />

suchen lässt. Der Ideenwettbewerb wird<br />

in einem dreistufigen Verfahren durchgeführt,<br />

das Siegerprojekt im Herbst 2021 erkoren. Der<br />

Wettbewerbsjury gehören u.a. Pierre de Meuron,<br />

Doris Leuthard, Sam Keller, Bertrand Piccard<br />

oder Anita Hugi an.<br />

→ Eingabeschluss: 2.10.; Wettbewerbsunterlagen<br />

unter www.simap.ch<br />

↗ www.svizra27.ch<br />

Ernte — Schaffhauser Kunstschaffen<br />

Schaffhausen — Das Museum zu Allerheiligen<br />

und der Kunstverein Schaffhausen laden<br />

alle Künstlerinnen und Künstler der Region<br />

Schaffhausen ein, an der jurierten ‹Ernte 20›<br />

teilzunehmen. Zu übermitteln ist in digitaler<br />

Form eine Kurz-Dokumentation, die Einblick in<br />

das aktuelle Schaffen und den Werdegang gibt.<br />

Ausserdem ist ein konkreter Werkvorschlag für<br />

die ‹Ernte 20› einzureichen. Bei der Vernissage<br />

der Ausstellung im Dezember wird auch der<br />

‹Ernte-Kunstpreis der Mobiliar› in Höhe von<br />

CHF 10’000 an eine zur Ausstellung zugelassene<br />

Position vergeben.<br />

→ Eingabeschluss: 15.8.<br />

↗ www.allerheiligen.ch<br />

↗ www.kunstverein-sh.ch<br />

Werkbeiträge Kantone Nidwalden und Obwalden<br />

Stans — Die Kulturkommissionen von Obwalden<br />

und Nidwalden schreiben auch in diesem<br />

Jahr gemeinsame Werkbeiträge aus, die sich<br />

an Kulturschaffende aus beiden Kantonen und<br />

allen Kultursparten richten. Im Zentrum der<br />

Förderung steht insbesondere die Entwicklung<br />

eines künstlerischen Projekts – sei das<br />

die Entwicklung einer Tanzchoreografie, ein<br />

museumspädagogisches Konzept oder ein interkulturelles<br />

Kulturprojekt. Eine Fachjury wird<br />

je einen Werkbeitrag von 20’000 Franken und<br />

10’000 Franken vergeben.<br />

→ Eingabeschluss: 31.8.<br />

↗ www.nw.ch, www.ow.ch<br />

Kunststipendien Ostsee<br />

Stove — Der Verein Meerkultur e. V. schreibt<br />

für Herbst <strong>2020</strong>/Frühjahr 2021 ein Aufenthaltsstipendium<br />

im Kunsthaus Stove an der<br />

Ostsee aus, für das sich Kunstschaffende ab<br />

18 Jahren aus den Bereichen Bildende Kunst,<br />

Literatur und Musik bewerben können. Sie<br />

erhalten einen zwei- bis vierwöchigen kostenfreien<br />

Aufenthalt in einer voll ausgestatteten<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN<br />

97


Wohnung des Kunsthauses Stove sowie die<br />

freie Arbeitsmöglichkeit im ‹Atelier Thought<br />

Raven› – einem freistehenden, ofenbeheizten<br />

Strohballenlehmhaus auf dem Gelände des<br />

Kunsthauses. Für die Bewerbung soll ein konkretes<br />

künstlerisches Anliegen für die Zeit des<br />

Stipendienaufenthalts formuliert werden.<br />

→ Eingabeschluss: 31.8.<br />

↗ www.ostseekreativ.de<br />

Atelierstipendien Genua/Kairo<br />

Uster — Die Stadt Uster schreibt zwei Atelierstipendien<br />

aus: eines für einen dreimonatigen<br />

Atelieraufenthalt in Genua ab März 2021 sowie<br />

ein Stipendium für einen sechsmonatigen Atelieraufenthalt<br />

in Kairo ab Februar 2022. Nebst<br />

der kostenlosen Ateliernutzung entrichtet die<br />

Stadt in beiden Fällen einen Beitrag an die<br />

Lebensunterhaltkosten. Bewerben können sich<br />

professionelle Kunstschaffende aller Sparten<br />

mit engem Bezug zu Uster.<br />

→ Eingabeschluss Atelier Genua: 15.9.<br />

→ Eingabeschluss Atelier Kairo: 1.11.<br />

↗ www.uster.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Geiler Block<br />

Arbon — Die Künstlerin Anita Zimmermann<br />

agiert unter dem Pseudonym Leila Bock<br />

auch als Kuratorin. Schon zweimal – 2015 in<br />

St. Gallen und 2017 in Trogen – realisierte sie<br />

so den ‹Geilen Block›, Gruppenausstellungen<br />

als Zwischennutzung von leer stehenden Gebäuden.<br />

Nun findet ein dritter ‹Geiler Block› in<br />

Arbon statt – in mehrfach vergrösserter Form:<br />

Leila Bock ist neu dreifaltig, denn Zimmermann<br />

hat kuratorische Verstärkung erhalten<br />

von den Galeristen Jordanis Theodoridis und<br />

Werner Widmer. Eine illustre Runde von fünfzig<br />

Kunstschaffenden mit Bezug zur Region<br />

Ostschweiz ist an der XL-Version des ‹Geilen<br />

Block› beteiligt, darunter Alex Hanimann,<br />

Isabelle Krieg, Christoph Rütimann oder Olga<br />

Titus. Dank der Grosszügigkeit des ehemaligen<br />

Saurer Werk 1 direkt am See (heute ZIK), das<br />

Leila Bock für die Veranstaltung mieten konnte,<br />

erhält jede Position einen eigenen Raum. Die<br />

fünfzig kleinen Solopräsentationen sind an<br />

vier Wochenenden im <strong>August</strong> zugänglich und<br />

werden begleitet von einem originellen Rahmenprogramm,<br />

an dem verschiedene Persönlichkeiten<br />

aus der Ostschweizer Kultur, Politik<br />

und Wirtschaft beteiligt sind.<br />

ZIK-Gebäude, ehemaliges Saurer Werk 1,<br />

Ausstellungsort des ‹Geilen Block Arbon›<br />

→ Eröffnung: 7.8., 18–24 Uhr, danach geöffnet<br />

Fr–So im <strong>August</strong>, jeweils 10–22 Uhr<br />

↗ www.leilabock.ch<br />

Corona Kino/Phenomenal Ocean<br />

Basel — Das zur Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

gehörende Institut Kunst hat jüngst<br />

mehrere Online-Formate lanciert, die auf<br />

die Pandemie-Situation reagieren, aber auf<br />

bewährten Initiativen fussen. Auf der Plattform<br />

‹Corona Kino› werden in zwei Themenblöcken<br />

wöchentlich neue Filme aufgeschaltet: ‹Managing<br />

Life› beinhaltet Videos von aktuellen und<br />

ehemaligen Studierenden, die das Leben in<br />

Zeiten der Corona-Krise aufgreifen. Im zweiten<br />

Filmcluster ‹Ocean Nature› sind Arbeiten rund<br />

um das Thema Ozean zu sehen. Produziert<br />

werden die Beiträge, die von internationalen<br />

Positionen wie Quinn Latimer oder Petrit Halilaj<br />

stammen, von der TBA21-Academy – dem<br />

interdisziplinären Programm von Thyssen-<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Bornemisza Art Contemporary. Mit der TBA21-<br />

Academy hatte das Institut Kunst schon im<br />

März ‹Phenomenal Ocean› veröffentlicht, eine<br />

Podcast-Serie, bei der sich Fachleute aus Wissenschaft<br />

und Kunst über die Lebenswelt des<br />

Ozeans austauschten. Nun wurde unter dem Titel<br />

‹Corona Under the Ocean› ein neues Kapitel<br />

von Gesprächen aufgeschlagen, um die Auswirkungen<br />

der Covid-19-Pandemie auf die Ozeane<br />

und die Meeresforschung zu beleuchten. Und<br />

schliesslich werden periodisch neue Podcast-<br />

Folgen von ‹Feminism Under Corona› aus der<br />

Serie ‹Promise No Promises!› veröffentlicht.<br />

Diese interdisziplinären Gespräche thematisieren<br />

Gefühle, Erwartungen und individuelle<br />

Geschichten in der aktuellen Covid-19-Krise.<br />

Temitope Ajose-Cutting und Quinn Latimer ·<br />

How to Move Like the Ocean (Liquefaction,<br />

Lubrication & Expansion in Twelve Easy Steps),<br />

<strong>2020</strong>, HD-Video, Farbe, Ton, 11’56’’<br />

↗ www.institut-kunst.ch<br />

Was uns bewegt<br />

Chur — Was bewegt uns in Zeiten wie diesen?<br />

Aus dem Bedürfnis heraus, in der Krisensituation<br />

aktiv zu werden und Hilfe zu leisten, hat<br />

die Künstlerin und Kunstvermittlerin Kerstin<br />

Heinze-Grohmann die Mitglieder der Schweizerischen<br />

Gesellschaft Bildender Künstlerinnen<br />

dazu aufgerufen, zu dieser Frage eine Arbeit<br />

im A5-Format zu gestalten. So sind rund 45<br />

«Kleinkunstwerke» in ganz unterschiedlichen<br />

Techniken und Stilen entstanden. Sie werden<br />

nun in der Galerie Kunst & Co., die zum benachbarten<br />

Hotel Stern gehört, gezeigt und zu<br />

moderaten Preisen verkauft. Der Erlös wird der<br />

Stiftung Kinderhospiz Schweiz gespendet.<br />

Heike Röhle · hopefully, <strong>2020</strong>, Mischtechnik, A5<br />

→ Galerie Kunst & Co., bis 29.8.<br />

↗ www.vielfaeltig-produzentengalerie.ch<br />

Plattform 20<br />

Freiburg/Fribourg — Jährlich bietet die Ausstellung<br />

‹Plattform› Einblick in das jüngste<br />

Schweizer Kunstschaffen. Eine Jury wählt<br />

jeweils zwölf künstlerische Positionen aus,<br />

die im Sommer des vorangegangenen Jahres<br />

an einer Schweizer Kunsthochschule einen<br />

Abschluss erlangten. Die diesjährige 14. Ausgabe<br />

‹Plattform20› musste aufgrund der Corona-<br />

Krise von April auf <strong>August</strong> verschoben werden<br />

und ist zu Gast in der Kunsthalle Fribourg, Fri<br />

Art. Unter den ausgewählten Studienabgängerinnen<br />

und -abgängern von 2019 befinden sich<br />

nebst weniger bekannten Namen auch Positionen,<br />

die bereits im Kunstmarkt angekommen<br />

sind, etwa Paulo Wirz oder James Bantone.<br />

Im Rahmen der Schau wird auch der Helvetia<br />

Kunstpreis vergeben. Er umfasst ein Preisgeld<br />

von CHF 15’000 und eine Einzelausstellung an<br />

der Kunstmesse LISTE während der Art Basel.<br />

Ausstellungsansicht Plattform19, Yverdonles-Bains.<br />

Foto: Claude Cortinovis/CACY<br />

→ Fri Art, 8.–23.8. ↗ www.fri-art.ch<br />

↗ www.plattformplattform.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

99


far˚ festival des arts vivants<br />

Nyon — Seit 35 Jahren widmet sich das far˚<br />

festival Nyon jeden Sommer an elf Tagen den<br />

performativen Künsten wie Tanz, Performance<br />

und Theater. Vor dem Hintergrund der Corona-<br />

Krise, die eine Durchführung des Festivals im<br />

üblichen Rahmen unmöglich macht, haben die<br />

Veranstalter nun anstelle einer Annullierung<br />

oder Verschiebung des Events mit ‹Communs<br />

singuliers› ein Format entwickelt, das sich aktiv<br />

mit den neuen Bedingungen, Hürden und Möglichkeiten<br />

der performativen Künste befasst.<br />

Wie kann Kreativität weiterhin gelebt werden<br />

und dem Publikum als Erfahrungsraum offenstehen?<br />

Eine mögliche Antwort darauf könnten<br />

künstlerische Formen sein, welche die Realität<br />

überraschend besetzen – zu Hause, im öffentlichen<br />

Raum, bei individuellen Treffen oder<br />

innerhalb von Kleingruppen. Solche ‹Communs<br />

singuliers› sollen bis Sommer 2021 in verschiedenen<br />

Regionen der Westschweiz stattfinden,<br />

zunächst rund um Nyon, im Herbst in La Chauxde-Fonds<br />

und nächstes Jahr schliesslich im Val<br />

d’Anniviers. Als Erstes öffnet man im <strong>August</strong><br />

ein Fenster, um die entsprechenden Projekte<br />

der ursprünglich für das diesjährige Festival<br />

eingeladenen Positionen vorzustellen.<br />

Pratteln — Zur Eröffnung des neuen Standorts<br />

in der Zentrale Pratteln zeigt das ‹Archiv Regionaler<br />

Künstler*innen-Nachlässe Basel›, kurz<br />

ARK, Werke der Basler Malerin Agat Schaltenbrand<br />

(1926–2018). Als Kompetenzzentrum für<br />

die Inventarisierung, Erhaltung und Wiederbelebung<br />

von schöpferischen Erzeugnissen<br />

möchte das ARK die Bilder von Schaltenbrand,<br />

die als Nachlass ins Archiv aufgenommen wurden,<br />

postum würdigen. Ausgewählte Arbeiten<br />

werden auch zum Verkauf angeboten. Zu sehen<br />

ist eine umfassende Auswahl von Gemälden<br />

und Zeichnungen aus über sechzig Jahren<br />

künstlerischen Schaffens, begleitet von einem<br />

reichen Rahmenprogramm. Schaltenbrand,<br />

eine Vertreterin expressiver, ungegenständlicher<br />

Malerei, gehört zu den eher unterschätzten<br />

Positionen in Basel. 1926 in Laufen geboren,<br />

begann sie zunächst eine Ausbildung zur<br />

Bildhauerin an der damaligen Kunstgewerbeschule<br />

Basel und wechselte später zur Malerei.<br />

Jean-Christophe Ammann widmete ihr 1985 in<br />

der Kunsthalle Basel eine grosse Einzelschau,<br />

die leider zu wenig Echo fand. «Ich bin immer<br />

Malerin gewesen», sagt sie, als sie 1995 den<br />

Basler Kunstpreis erhält – eine verdiente Würdigung<br />

für eine arrivierte Malerin. IKR<br />

Bilder von Agat Schaltenbrand, Archiv des ARK,<br />

<strong>2020</strong>. Foto: Ricarda Gerosa<br />

Laurent Pichaud · Uzès en jumelle, 2019<br />

→ 13.–22.8. ↗ www.far-nyon.ch<br />

Agat Schaltenbrand<br />

→ Vernissage: 20.8., Finissage: 30.8.<br />

→ 24.8., 19 Uhr: Talk zum Nachlass von<br />

A. Schaltenbrand, Alex Hendriksen am Saxofon<br />

→ 27.8., 19 Uhr: Lesung mit Texten von Otto<br />

Zimmermann, Ehepartner der Künstlerin<br />

↗ www.ark-basel.ch<br />

Kultur ist mein Beruf<br />

Schweiz — Vor dem Hintergrund der Corona-<br />

Krise haben 14 Schweizer Kulturverbände eine<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Sensibilisierungskampagne lanciert. Ziel ist es,<br />

die Bedeutung und Vielfalt der Kulturbranche<br />

hervorzuheben und die grosse Zahl professioneller<br />

Kulturschaffender in der Schweiz<br />

sichtbar zu machen. Auch soll die Diskussion<br />

darüber angeregt werden, wie die Kulturszene<br />

nachhaltig stabilisiert und die Arbeitsbedingungen<br />

grundlegend verbessert werden können.<br />

Initiatoren sind vornehmlich Tanz-, Musik- und<br />

Theaterverbände, doch sind sämtliche künstlerischen<br />

Sparten angesprochen. In einer ersten<br />

Phase können sich professionelle Kulturschaffende<br />

auf der Kampagnen-Website registrieren.<br />

Sobald eine grosse Anzahl von Namen gesammelt<br />

ist, werden eine elektronische Wand sowie<br />

Porträt-Videos online gestellt, um die Bandbreite<br />

des Kulturschaffens zu verdeutlichen.<br />

Appelt oder Man Ray das Neue Bauen aus<br />

ungewohnter Perspektive. Abgerundet wird das<br />

interdisziplinäre Projekt mit einer Musikkompilation<br />

von Marina Spörri, Architekturbüchern<br />

aus dem Sitterwerk, Cocktails von Philipp Grob<br />

(Cocktails&Bitters), einem Parfum von Giovanni<br />

Sammarco und Möbeln und Leuchten von Silvio<br />

Cazorzi (retrovare).<br />

Linsebühl-Bau von Moritz Hauser, St. Gallen,<br />

mit Projektion von Len Lye. Foto: Nina Keel<br />

→ Linsebühlstrasse 25, geöffnet Do–So<br />

↗ www.ninakeel.com/de/aktuelles<br />

PerForm<br />

↗ www.cultureismyjob.ch/de<br />

Die Moderne im Kleinen<br />

St. Gallen — Mit Archivdokumenten wie Plänen<br />

und Korrespondenzen sowie bauzeitlichen und<br />

aktuellen Fotografien beleuchtet die Kuratorin<br />

Nina Keel in der Ausstellung ‹Die Moderne im<br />

Kleinen› St. Galler Architekturgeschichte der<br />

1930er-Jahre. Es war die Zeit, da das Neue<br />

Bauen mit seiner funktionalen Formensprache<br />

in die krisengeplagte Jugendstil-Stadt Einzug<br />

hielt. Schauplatz und Hauptprotagonist der<br />

Schau ist der besonders zeittypische Linsebühl-Bau.<br />

Neben ihm werden rund zwanzig andere<br />

St. Galler Gebäude und Projekte präsentiert,<br />

etwa Musterhäuser einer kostengünstigen<br />

Pioniersiedlung, das Warenhaus EPA (heute<br />

Coop City) oder der nicht realisierte Neubau<br />

des Kunstmuseums. Zudem zeigen künstlerische<br />

Beiträge von Andrea Heller, Siegrun<br />

Winterthur — ‹Kunst im Depot› wurde 2017 als<br />

Plattform von der Performerin und Kulturschaffenden<br />

Astrid Künzler initiiert. Seither finden<br />

jährlich von Mai bis Oktober verschiedene Formate<br />

unter der Leitung von Schweizer Künstlerinnen<br />

und Künstlern aller Sparten im Alten<br />

Busdepot statt. Ein Tag im <strong>August</strong> ist unter dem<br />

Titel ‹PerForm› in Kollaboration mit PANCH der<br />

Performance gewidmet. Kunstschaffende aus<br />

der ganzen Schweiz kommen zusammen, um<br />

Formen der Zusammenarbeit vor dem Hintergrund<br />

von Covid-19 zu erproben. «Was heisst<br />

performative Nähe auf Distanz?» lautet die<br />

Fragestellung des Formats ‹The Gathering›,<br />

das den Nachmittag bestimmt. Was dabei<br />

geschieht, unterliegt dem Prozess, ist abhängig<br />

von jeder beteiligten Person. Die Handlungen<br />

und verwendeten Gegenstände werden im<br />

Vorfeld nicht besprochen. Das Geschehen<br />

wird anschliessend bei einem Essen mit allen<br />

Beteiligten und Zuschauenden «verdaut». Den<br />

Abend beschliessen die Performenden von ‹The<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 101


Gathering› mit Solopräsentationen, die aus<br />

dem Tag heraus entstanden sind.<br />

Astrid Künzler · Brief an Grossmutter, Performance<br />

in Kooperation mit Manuela Saurer<br />

(Installation), Performance-Day, Kunst im<br />

Depot 2018. Foto: Regula Lustenberger<br />

→ Altes Busdepot, Deutweg, 22.8., ab 13 Uhr<br />

↗ www.kunstimdepot.jimdo.com<br />

Photographic Flux<br />

Winterthur — Das Fotomuseum Winterthur<br />

lancierte im Frühling die digitale Plattform<br />

‹Photographic Flux›, ein Nachschlagewerk zu<br />

fotografischen Verfahren, technischen Entwicklungen<br />

und Bildphänomenen. Mittels eines<br />

bebilderten Zeitstrahls, der 1685 bei der Camera<br />

obscura beginnt und über die Einführung des<br />

Rollfilms 1887 oder der Drohnenfotografie 1980<br />

bis zu Donald Trump und der postfaktischen<br />

Fotografie führt, erhält man via Klick auf die<br />

jeweiligen Abbildungen fundiert recherchierte<br />

und prägnant aufbereitete Informationen zum<br />

Thema. Ein ergänzendes und verlinktes Glossar<br />

mit Begriffen rund um die Fotografie erleichtert<br />

das Verständnis. Dabei wird deutlich, wie<br />

eng Geschichte, Gegenwart und Zukunft der<br />

Fotografie miteinander verknüpft sind und<br />

wie das Weltgeschehen und die «Evolution»<br />

bildgebender Medien in einer Wechselwirkung<br />

zueinander stehen: Nicht nur technische und<br />

wirtschaftliche Errungenschaften, auch gesellschaftliche<br />

Tendenzen und die Macht grosser<br />

Unternehmen schlagen sich nieder in der<br />

Weiterentwicklung der Fotografie, die sich seit<br />

ihren Anfängen in stetigem und fortlaufendem<br />

Wandel befindet und ihre jeweilige Zeit prägt.<br />

«Virtual Reality», Begriff erstmals 1982<br />

verwendet von Autor Damien Broderick;<br />

Photographic Flux. Foto: Matthew Henry<br />

↗ www.photographic-flux.ch<br />

Kunsthaus Zürich — Leitungswechsel 2022<br />

Zürich — Das Kunsthaus Zürich beginnt<br />

mit der Suche nach einer neuen Leitung. Die<br />

Stabübergabe durch Christoph Becker, der das<br />

Museum seit zwanzig Jahren führt und prägt,<br />

erfolgt nach der für Herbst 2021 geplanten<br />

Eröffnung des Neubaus von David Chipperfield.<br />

Der Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

hat dafür eine neunköpfige Findungskommission<br />

ernannt. Nebst deren Präsident Walter B.<br />

Kielholz sind aus der Schweiz Ben Weinberg,<br />

Anne Keller Dubach, Hedy Graber, Peter Haerle<br />

und Pipilotti Rist dabei. Zudem wurden Sheena<br />

Wagstaff (Metropolitan Museum, New York),<br />

Achim Borchardt-Hume (Tate Modern) und<br />

Philipp Demandt (Städel Museum, Liebieghaus<br />

Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle,<br />

Frankfurt/M) berufen. Augenfällig ist also, dass<br />

sich die fachliche kuratorische Kompetenz<br />

schwergewichtig beim internationalen Gremium<br />

ballt. Das ist erstaunlich, immerhin geht<br />

das Haus – das schweizweit älteste kombinierte<br />

Sammlungs- und Ausstellungsinstitut – auf<br />

eine 1787 gegründete Künstlergesellschaft<br />

zurück und nimmt heute eine wichtige Scharnierfunktion<br />

zwischen dem nationalen und dem<br />

internationalen Kunstgeschehen ein, sowohl<br />

durch seine Sammlung (Giacometti-Stiftung)<br />

wie auch seine Ausstellungstätigkeit. Wie inspirierend<br />

dieses Zusammenspiel ist, war eben<br />

erst zu erleben, als man nach dem Besuch von<br />

Olafur Eliassons sphärischen Lichträumen in<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


das Leben von Ottilia Giacometti und das schon<br />

damals weitgespannte Netz dieser Familie<br />

eintauchen konnte. Darum unser Plädoyer:<br />

Nicht nur die internationale Flughöhe zählt bei<br />

diesem Auswahlverfahren, mindestens genauso<br />

wichtig scheint uns das Interesse der neuen<br />

Leitung an einer differenzierten Auseinandersetzung<br />

mit dem näher liegenden, doch ebenso<br />

weiträumig verflochtenen Kunstgeschehen.<br />

Erweiterung Kunsthaus Zürich, Rohbau mit<br />

Haupteingang, Stand März 2019. Foto: Amt für<br />

Städtebau, <strong>Juli</strong>et Haller<br />

↗ kunsthaus.ch /museum/ueber-uns/jobs/<br />

Villa Bleuler Gespräche<br />

Zürich — Die Reihe der Villa Bleuler Gespräche,<br />

eine Kooperation des Schweizerischen<br />

Instituts für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) und<br />

des <strong>Kunstbulletin</strong>s, setzt sich fort. Diesmal diskutieren<br />

die Künstlerinnen Denise Bertschi und<br />

Sally Schonfeldt mit Katharina Ammann (Direktorin<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau) und Albert<br />

Lutz (Kunsthistoriker/ehem. Direktor Museum<br />

Rietberg) unter dem Motto «Wer schafft Wissen?»<br />

Themen sind etwa: Wer bestimmt, was<br />

in die Geschichtsbücher und Archive eingeht?<br />

Welche Geschichten verbergen sich in der<br />

Geschichte? Die Begrüssung übernimmt Tabea<br />

Schindler, die neue Abteilungsleiterin Kunstgeschichte,<br />

SIK-ISEA. Die Teilnahme ist wie immer<br />

kostenlos, allerdings ist die Platzzahl begrenzt.<br />

Das Institut hat ein Corona-Schutzkonzept<br />

erarbeitet, eine Anmeldung ist neu erforderlich.<br />

→ 25.8., 18 Uhr, SIK-ISEA, Villa Bleuler;<br />

Anmeldung: susanne.oehler@sik-isea.ch,<br />

044 388 51 32<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> und Gender<br />

Zürich — Für ihre Masterarbeit in ‹Art Market<br />

Studies› an der Universität Zürich hat Anita<br />

Eichenberger die Berichterstattung des <strong>Kunstbulletin</strong>s<br />

im Hinblick auf die Gendergleichheit<br />

unter die Lupe genommen. Betrachtet wurden<br />

die Fokusbeiträge und Besprechungen, die in<br />

den zehn Ausgaben des Jahres 2019 erschienen<br />

sind, sowie – zeitbedingt – Ausstellungsanzeigen,<br />

die in der zweiten Jahreshälfte im Print<br />

oder digital geschaltet wurden. Dabei zeigte<br />

sich, dass 62 von den 128 berücksichtigten<br />

Artikeln Einzelausstellungen von Künstlerinnen<br />

behandelten. Bei den Fokusbeiträgen waren<br />

gar 55% auf Frauen bezogen, während bei den<br />

Besprechungen der Anteil der Männer mit 54%<br />

leicht überwog. Auch die Titelseiten wurden<br />

analysiert: Die Hälfte der zehn Covers galt<br />

weiblichen Positionen, vier waren männlichen<br />

vorbehalten, eine Ausgabe betitelten wir mit<br />

einem Bild zur ‹Kunst Szene Zürich›. Die Autorin<br />

folgert daraus eine Gendergleichheit für den<br />

redaktionellen Teil. Bei den Anzeigen zu Einzelausstellungen<br />

waren die Frauen mit 41% leicht<br />

in der Minderzahl. Gesamthaft fällt die Bilanz<br />

in puncto Gendergleichheit dennoch deutlich<br />

besser aus als bei einer unabhängigen Studie,<br />

die 2019 Einzelausstellungen von Schweizer<br />

Museen untersuchte und feststellte, dass zwischen<br />

2008 und 2018 lediglich 28% weiblichen<br />

Kunstschaffenden gewidmet waren. Die Redaktion<br />

des <strong>Kunstbulletin</strong>s, die erst nachträglich<br />

von Eichenbergers Nachforschungen erfuhr,<br />

freut sich, dass sich auch ohne Quotenregelung<br />

eine genderbezogene Ausgewogenheit in der<br />

Berichterstattung eingebürgert hat.<br />

Miriam Cahn · meredith grey (gestern im TV gesehen),<br />

15.7.2015, Cover <strong>Kunstbulletin</strong> 5/2019<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 103


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Sammlung Werner Coninx –ı 9.8.<br />

Denise Bertschi –ı 9.8.<br />

Dominic Michel –ı 9.8.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Daniel Eggli, Katja Eggli –ı 25.7.<br />

<strong>2020</strong> Tandem Vol. 3 Form Farb 22.8.–3.10.<br />

Textur<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, *870 2929 Anton Bruhin –ı 16.8.<br />

Kunstdepot Altdorf, Eyschachen 8, *41 728 09 09 Lutz & Guggisberg –ı 31.7.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Emma Kunz –ı 25.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Selim – mediterran –ı 4.10.<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6, *71 446 94 44 Valentina Pini 16.8.–20.9.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Dieter Roth –ı 18.4.<br />

Von A bis Z – Künstlerbücher –ı 18.4.<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Die Sammlung in Blüte –ı27.9.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34 Maestri del silenzio –ı 12.7.<br />

Marianne Werefkin –ı 12.7.<br />

Galleria SACCHETTI , Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 Peer Boehm – Daheim ist am<br />

–ı 15.8.<br />

schönsten<br />

Maximilian Verhas – New Arrivals –ı 15.8.<br />

Christian Verginer – New Arrivals –ı 15.8.<br />

Mario Dilitz – New Arrivals –ı 15.9.<br />

Park Hotel Castello del Sole, Via Muraccio 142,<br />

Sammlung von Emil Bührle –ı 30.8.<br />

*91 791 0202<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Silvia Hintermann-Huser 14.8.–20.9.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Sandra Senn –ı 6.12.<br />

Herzkammer –ı 6.12.<br />

Magisches Venedig –ı 6.12.<br />

TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36,<br />

Reisen 14.8.–26.9.<br />

*76 282 0148<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Attila Herendi 11.7.–19.7.<br />

Zak van Biljon 21.8.–3.10.<br />

Basel Basler Papiermühle, St. Alban-Tal 37 Edition / Basel <strong>2020</strong> 7.8.–9.8.<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28<br />

«Christoph Fischer. Der Welt<br />

–ı 30.8.<br />

abgeschaut»<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Gipfeltreffen –ı 30.7.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Nick Mauss –ı 20.9.<br />

Deana Lawson –ı 11.10.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Circular Flow –ı 19.7.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau,<br />

St. Alban-Graben 16/20, *61 206 6262<br />

The incredible world of<br />

photography<br />

18.7.–4.10.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Bima, Kasper und Dämon –ı 2.8.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1<br />

Amuse-bouche. Der Geschmack –ı 26.7.<br />

der Kunst<br />

Taro Izumi. Ex –ı 27.9.<br />

Danse Macabre IV: Pedro Reyes –ı 25.10.<br />

Pedro Reyes –ı 25.11.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 ARTconcret –ı 19.9.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23 Blanko 13.8.–19.9.<br />

Büro (ShanghART & Waldburger Wouters),<br />

Tout porte à croire que… –ı 1.8.<br />

Sankt Johanns-Vorstadt 46<br />

DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Fabio Sonego –ı 17.8.<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Appenzell — Selim Abdullah,<br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Baden — «Herzkammer», Museum<br />

Langmatt<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Varlin / Andreas His –ı 15.8.<br />

Galerie Daeppen, Müllheimerstrasse 144 Das Leben ist schön –ı 18.7.<br />

Monsignore Dies, Christophe 20.8.–3.10.<br />

Lambert<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Ursula Palla –ı 18.7.<br />

Hebel_121, Hebelstr. 121, *61 321 1503 Micha Zweifel, Sabrina Chou –ı 15.8.<br />

John Schmid Projects, St. Alban Anlage 67 Misha Andris –ı 12.9.<br />

Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Silver –ı 31.7.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Galerie im Hinterhaus) Peter Friedl –ı29.8.<br />

SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Esther Link 14.8.–28.8.<br />

space25, Rebgasse 25<br />

Franziska Furter, Eric Hattan,<br />

–ı 10.7.<br />

Claudia & <strong>Juli</strong>a Müller, Boris<br />

Rebetez, Jürg Stäuble, <strong>Juli</strong>a<br />

Steiner, Peter Steinmann<br />

STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Erik Steinbrecher –ı22.8.<br />

Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Javier Pérez –ı31.7.<br />

Supper Club<br />

–ı29.8.<br />

–ı2.8.<br />

HeK Haus der elektronischen Künste Basel,<br />

Freilager-Platz 9, *61 283 6050<br />

Schweizer Medienkunst:<br />

knowbotiq, Alan Bogana, Félicien<br />

Goguey – Pax Art Awards 2019<br />

Real Feelings 27.8.–15.11.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Life, Love, Justice 23.8.–30.8.<br />

Lena Eriksson<br />

–ı31.12.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Stilles Sehen – Bilder der Ruhe –ı26.7.<br />

Edward Hopper<br />

–ı26.7.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Motor –ı23.8.<br />

Friedhof am Hörnli, Hörnliallee 70, Haupteingang Matthias Zurbrügg –ı16.8.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Regula Mathys-Hänggi –ı23.8.<br />

Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7,<br />

Rudolfine P. Rossmann<br />

–ı31.12.<br />

*91 608 13 29<br />

Bellinzona Centro Arte Contemporanea Ticino, Via Tamaro 3,<br />

*91 825 4085<br />

Centro Arte Contemporanea Ticino –ı 30.8.<br />

–ı8.11.<br />

Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9,<br />

*41 058 203 17 31<br />

Hortus Conclusus. L’illusione di un<br />

paradiso<br />

Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im<br />

–ı28.3.<br />

langen Leben<br />

Alpines Museum der Schweiz , Helvetiaplatz 4<br />

Werkstatt Alpen. Von Macherinnen –ı27.9.<br />

und Machern<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Marc Camille Chaimowicz –ı 26.7.<br />

Park McArthur 15.8.–4.10.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Teruko Yokoi –ı2.8.<br />

Alles zerfällt. Schweizer Kunst von<br />

Böcklin bis Vallotton<br />

–ı13.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 105


Basel — Christoph Fischer,<br />

Cartoonmuseum Basel © ProLitteris<br />

Basel — Slavs and Tatars, Museum<br />

Tinguely. Foto: G. Folly<br />

Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

*31 357 5555<br />

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern,<br />

Bernastrasse 15<br />

El Anatsui –ı 1.11.<br />

Schweinehunde und<br />

–ı 2.8.<br />

Spielverderber<br />

Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Lee Krasner –ı 16.8.<br />

Klee, Chaplin, Sonderegger –ı 6.9.<br />

casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612 Anouk Sebald 14.8.–20.8.<br />

Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen 4. Staffel Connected Space 15.8.–15.10.<br />

DELACAVE Association For Art, P.O. Box Samarqand/UZ: #3030.0145 –<br />

Stuart Alexander Schibli<br />

12.8.–13.8.<br />

–ı 4.1.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 13 –<br />

Beat Streuli<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Jerry Haenggli –ı 11.7.<br />

Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b, Jenkinson, Eichenberger, Robert, –ı 25.11.<br />

*79 293 7944<br />

Hodler<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Barbara Kiener 14.8.–19.9.<br />

*31 332 1190<br />

Galerie Kornfeld Bern, Laupenstr. 41 Paolo Bellini, Cesare Lucchini –ı 14.12.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Mumprecht –ı 8.8.<br />

Anna Kammermann 15.8.–12.9.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Flo Kasearu, Creative Estonia, 2012 14.8.–12.9.<br />

Bex Bex & Arts, Domaine de Szilassy/Rte du Signal 14–16, Triennale de Sculpture <strong>2020</strong> –ı 18.10.<br />

*79 765 2726<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

Kaléidoscope –ı 6.9.<br />

*32 322 5586<br />

Binn Landschaftspark Binntal TWINGI LAND ART <strong>2020</strong> –ı 18.10.<br />

Birsfelden SALTS , Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Based on a True Story –ı 29.8.<br />

Bregaglia Biennale Bregaglia <strong>2020</strong>, Nossa Dona Biennale Bregaglia <strong>2020</strong> –ı 27.9.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Anita Gratzer –ı 26.7.<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, Ueli Gantner –ı 31.5.<br />

*79 316 3027<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch, Luciano Castelli –ı 16.8.<br />

Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Alberto Giacometti –ı 10.1.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Erica Pedretti –ı 26.7.<br />

Ludovica Carbotta –ı 2.8.<br />

Evelina Cajacob –ı 13.9.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Hanspeter Münch –ı 18.10.<br />

Galerie Kunst & Co, Reichsgasse 3 Was uns bewegt –ı 29.8.<br />

Standort Kreuzspital, Loestrasse 99 Luis Coray –ı 30.8.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı 8.11.<br />

Kirchner Platz<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Künstler der Galerie –ı 31.12.<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Bregaglia — Nossa Dona I Lan Müraia,<br />

Biennale Bregaglia. Foto: Y. Bürkli<br />

Chur — Hanspeter Münch, Forum<br />

Würth Chur<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 633 11 67 Walter Koch –ı 15.8.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Fritz Balthaus –ı 30.4.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Peti Wiskemann 12.7.–15.8.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Marie-Theres Amici, Thierry<br />

–ı 2.8.<br />

Perriard<br />

Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Lis Blunier, Andrea Anastasia Wolf –ı 2.8.<br />

and Guests<br />

Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *79 443 11 54 Heike Müller –ı 13.7.<br />

Daniel Ammann 15.7.–13.8.<br />

Werner Widmer 15.8.–13.9.<br />

Flawil Lindengut Museum, St. Gallerstr. 83, *71 393 23 29 Walther Wahrenberger, Johann<br />

Ulrich Steiger<br />

–ı15.11.<br />

Frauenfeld<br />

Historisches Museum Thurgau, Schloss Frauenfeld,<br />

Rathausplatz 2, *58 345 73 80<br />

Museum für Archäologie Thurgau, Freiestrasse 24,<br />

*58 345 74 00<br />

Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219<br />

Thurgauer Köpfe – Tot oder<br />

–ı 18.10.<br />

lebendig<br />

Thurgauer Köpfe –ı 18.10.<br />

Thurgauer Köpfe – Einzigartig<br />

vielfältig<br />

–ı 18.10.<br />

Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Sommeratelier mit Andrea Vogel 20.8.–19.9.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Isabelle Pilloud –ı16.8.<br />

Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Plattform20 (Melanie Akeret,<br />

James Bantone u.a.)<br />

8.8.–23.8.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Peter Aerschmann –ı 20.9.<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Jwan Luginbühl –ı18.7.<br />

Michel Cotting<br />

–ı8.8.<br />

Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10,<br />

Scrivere Disegnando<br />

–ı23.8.<br />

rue des Vieux-Grenadiers<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Metallica –ı4.9.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Olivier Mosset –ı6.12.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Meissen – Folies de Porcelaine –ı6.9.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Gilbert Albert –ı15.11.<br />

La Collection Beaux-Arts revisitée: –ı31.12.<br />

Dernière Etape<br />

L’Enfant dans l’Art Suisse:<br />

–ı31.12.<br />

D’Agasse à Hodler<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *79 564 8295 The Wall Paper project –ı28.8.<br />

Galerie Joy de Rouvre, Rue des Vieux-Grenadiers 2, Christian Robert-Tissot<br />

–ı2.9.<br />

*79 614 5055<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot –ı18.7.<br />

Martha Jungwirth –ı 3.10.<br />

Laurence Bernard, 37, rue des Bains, *22 320 6124 Selina Baumann –ı25.7.<br />

Xippas Art Contemporain, Rue des Sablons 6 Uplift –ı31.7.<br />

Gowen Contemporary, 4 rue Jean-Calvin, *22 310 57 83 Autour d’un café (Over coffee) –ı29.8.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 107


Davos — Sam Francis, Galerie Iris<br />

Wazzau © ProLitteris<br />

Interlaken — Peter Somm – Adolf<br />

Dietrich, Kunsthaus Interlaken<br />

Wilde Gallery, 24, rue du Vieux-Billard Summer Collective Show –ı22.8.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Caroline Bachmann, Jan Vorisek –ı 23.8.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

–ı 31.7.<br />

Hans Grunder<br />

Schaufenster Intermezzo<br />

1.8.–30.9.<br />

Irma Hediger<br />

Grenchen<br />

–ı 20.9.<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20 Jahre Kupferdruckwerkstatt<br />

Gentinetta<br />

Marion Nyffenegger –ı 20.9.<br />

Rebekka Steiger –ı 20.9.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.9.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Barbezat-Villetard –ı 18.10.<br />

Photo Esplanade. Spéciale PPAF –ı 18.10.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, *71 891 4813 Der Preis für den Frieden –ı 23.12.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 GrossArtig –ı 12.7.<br />

Lukas Hirschi 23.8.–20.9.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Peter Somm, Adolf Dietrich –ı 9.8.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.9.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 18.10.<br />

Kappel a/A Kloster Kappel, Kappelerhof 5, *764 764 8810 Helen Haupt –ı20.9.<br />

Klosters Platz Kulturbox, Bahnhofstr. 11 Paul Sieber –ı 31.12.<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF After Bob Ross 19.7.–16.8.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Franz Bucher –ı 26.7.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Kiki Kogelnik –ı 20.9.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Andrea Wolfensberger –ı 30.8.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Max Hari. Ich schaue mir beim 27.8.–15.11.<br />

Sehen zu<br />

Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Chicago Calling –ı 30.8.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Hautnah. Wien 1900, von Klimt bis –ı 23.8.<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Schiele und Kokoschka<br />

Taus Makhacheva –ı 23.8.<br />

Yersin Drawer –ı 20.9.<br />

Musée de l’Elysée, Av. de l’Elysée 18 reGeneration –ı 6.9.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Daniela Edburg –ı 2.9.<br />

Space Invasion 17.7.–2.9.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

Chappatte<br />

–ı 27.9.<br />

Variétés, Revue d’avant-garde –ı 27.9.<br />

Chopped Liver Press –ı 27.9.<br />

Katrien de Blauwer –ı 27.9.<br />

Daumier, Vallotton et Steinlen...<br />

–ı 27.9.<br />

Oser s’opposer !<br />

Benoît Jeannet –ı 10.12.<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Luzern — Marion Baruch,<br />

Kunstmuseum Luzern<br />

Moutier — Jean-René Moeschler,<br />

Musée Jurassien des Arts<br />

Rapperswil-Jona — A.-S. Zürrer,<br />

Kunst(Zeug)Haus. Foto: A. Stadler<br />

Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Kronos <strong>2020</strong> –ı 13.9.<br />

Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Hans Wilhelm Auer 22.8.–18.10.<br />

Ligerz Rebbaumuseum, Bielstrasse 66, *32 315 21 32 Oskar Binz –ı 31.10.<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Gilbert & George –ı 18.10.<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Public Arp –ı 8.11.<br />

Solduno<br />

Lugano dip contemporary art, Via dufour 1–3, *91 921 1717 Peter Wüthrich –ı 30.8.<br />

MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *58 866 4230 Harry Shunk, János Kender –ı 20.9.<br />

Spazio Choisi – Artphilein, Via F. Pelli 13, first floor, Marco D’Anna –ı 11.9.<br />

*78 976 0577<br />

Luterbach WorldsEndGallery, Güterstrasse 2, *796031757 Claudia Brander –ı 31.12.<br />

–ı8.11.<br />

Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6,<br />

c/o Verkehrshaus der Schweiz<br />

Michael Günzburger. Das Ende<br />

der Spur<br />

Kommunikationswege. Hans Ernis –ı7.5.<br />

Wandteppiche für die PTT<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Philipp Hänger –ı2.8.<br />

Flurina Badel & Jérémie Sarbach 14.8.–19.9.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Marion Baruch –ı 11.10.<br />

Andreas Züst 22.8.–22.11.<br />

Alles echt!<br />

–ı22.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Eisflocken (gletschergarten.ch) –ı31.7.<br />

Micha Aregger – Eisflocken –ı 20.9.<br />

Verkehrshaus , Lidostrasse 5 Michael Günzbürger –ı8.11.<br />

Elephanthouse, Neustadtstrasse Rhona Mühlebach –ı11.7.<br />

Galerie Apropos, Sentimattstrasse 6, *240 1578 Christian Herter 18.7.–8.8.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Marion Baruch –ı29.8.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Bruno Müller Meyer –ı22.8.<br />

Harlekin Art AG, Haldenstrasse 19, *41 248 46 56 Henri Spaeti –ı31.7.<br />

Hilfiker Kunstprojekte, Museggstr. 6, *266 0722 Edith Flückiger –ı 10.7.<br />

Barbara Davi 12.7.–24.7.<br />

Ian Anüll 26.7.–7.8.<br />

Anna-Sabina Zürrer 9.8.–21.8.<br />

o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24, Mirkan Deniz, Lynne Kouassi<br />

–ı11.7.<br />

*311 2201<br />

Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern,<br />

Regula Bühler-Schlatter 19.8.–17.10.<br />

Sempacherstrasse 10<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Clément Chassot –ı 4.10.<br />

Chetori 18.7.–15.11.<br />

Melano ARTRUST S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 The classical side of Street Art –ı31.10.<br />

Fernand Léger<br />

–ı31.10.<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 Da ieri a oggi –ı 9.8.<br />

Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 fragile(s) –ı 18.10.<br />

Minusio Museo Mecrì, via Mondacce 207, *91 745 2088 Patrizia Pfenninger –ı26.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 109


Monthey Parc de la Torma, Route de Morgins, *24 475 79 11 Brigitte Lustenberger –ı 31.12.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, 4, rue Centrale, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Jean-René Moeschler<br />

–ı 23.8.<br />

Entre femmes! –ı 8.11.<br />

Münchenstein Salon Mondial, Freilager-Platz 9 Edition / Basel 24.7.–26.7.<br />

Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı 30.10.<br />

Walensee<br />

Muri AG Singisen Forum, Singisen Forum, Marktstrasse 4,<br />

Hugo Suter –ı 15.11.<br />

*56 664 70 11<br />

Murten Contemporary Gallery CH, Hauptgasse 27, *79 347 15 41 Kunstausstellung – Emotionen –ı 10.9.<br />

Neuchâtel Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

Exposition artistes de la galerie –ı 22.8.<br />

*32 724 5700<br />

Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel,<br />

Permanent: Les automates<br />

–ı 31.12.<br />

Esplanade Léopold-Robert 1<br />

Jaquet-Droz<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Helen Dahm –ı31.10.<br />

Olten Dienstraum Olten, Gleis 7, Bahnhofstrasse 22 Sonya Friedrich –ı 6.9.<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Und Hasen, hasen schneit es fort... –ı 16.8.<br />

Rendezvous! –ı 16.8.<br />

Kulturzentrum Schützi, Schützenmattweg 15,<br />

JKON – Junge Kunst Olten <strong>2020</strong> 13.8.–15.8.<br />

*62 286 0810<br />

MOKKA RUBIN / sur schneider, Ringstrasse 16<br />

7. Festival für ephemere<br />

21.8.–22.8.<br />

Kunststrategien<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Kunst entsteht... –ı 30.8.<br />

Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 3515 Claudio Gotsch –ı 24.10.<br />

Pontresina Cultura , Via Maistra 133 Kunstwege | Vias d’art Pontresina –ı 15.10.<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles),<br />

rue Pierre-Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Pusha Petrov, Emmanuel Wüthrich –ı 13.9.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Anna-Sabina Zürrer<br />

Piero Good<br />

Ex Libris – Literatur und Schrift in<br />

der Slg. Bosshard<br />

–ı 2.8.<br />

–ı 2.8.<br />

–ı 10.1.<br />

Alte Fabrik, Klaus-Gebert-Str. 5 Violet but more Radical –ı 12.7.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Arabische Weber – Christliche<br />

–ı 8.11.<br />

Könige<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Romont Vitromusée Romont, Au Château Aline Dold, Martin Stebler –ı 1.11.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Von Kopf bis Fuss –ı21.2.<br />

José de Guimarães<br />

–ı25.4.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Photos by Peter Vann 25.7.–5.9.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

*41 660 55 83<br />

Weltenmachen<br />

–ı 1.11.<br />

Niklaus von Flüe –ı 1.11.<br />

Saint-Imier Format, Mont-Soleil 2 ème Format –ı 16.8.<br />

Samstagern Froh Ussicht, Froh Ussicht, *44 784 2994 VEE –ı 3.10.<br />

Schaffhausen Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Das Feministische Kapital –ı 9.8.<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16<br />

Hühner – Unterschätztes<br />

Federvieh<br />

–ı 5.4.<br />

–ı 12.7.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Patric Sandri, Adam Thompson,<br />

Emanuel Gloor, Katrin Hotz<br />

LABOR – digitale Medien 15.8.–27.9.<br />

Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Made in Witzerland – worüber die –ı 24.1.<br />

Schweiz lacht<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Isabelle Krieg –ı 19.7.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Christine Isperian, Quelques<br />

–ı 6.9.<br />

oiseaux<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Flurina Badel, Jérémie Sarbach –ı 8.11.<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Solothurn — Jean Mauboulès,<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Spiez — «Dürrenmatt als Zeichner …»,<br />

Schloss Spiez. Foto: F. Messner-Rast<br />

Regarder le paysage à travers la –ı 31.12.<br />

collection du Musée<br />

Les Dillettantes, Rue du Grand-Pont 17 Catherine Bolle –ı 14.8.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Jean Mauboulès –ı2.8.<br />

Heinz Schwarz –ı 4.10.<br />

Genius Loci Salodorensis. Kunst –ı 18.10.<br />

aus und für Solothurn<br />

Michel Grillet: Across the Universe 22.8.–1.11.<br />

–ı31.7.<br />

Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof,<br />

*79 632 40 15<br />

Manfred Fuchs, Cornelia Gutsche,<br />

Werner Neuhaus<br />

Öffentlicher Raum Solothurn, Stadt Solothurn zart<strong>2020</strong> –ı26.9.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Dürenmatt als Zeichner & Maler –ı 25.10.<br />

St. Gallen Ausstellungssaal am Klosterhof, Klosterhof 6D Die schönsten Seiten der Schweiz – –ı 8.11.<br />

Geistliche Handschriften<br />

Folcwins Gedächtnis –<br />

–ı 6.1.<br />

Ein Privatarchiv aus dem<br />

frühmittelalterlichen Rätien<br />

Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Mazandaran-Kelims –ı 18.10.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40<br />

L. Bill, A. Horni, S. Holliger, M. <strong>Juli</strong>é, –ı 9.8.<br />

S. Paccaud<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Iman Issa –ı 9.8.<br />

Metamorphosis Overdrive –ı 20.9.<br />

Siobhán Hapaska –ı 1.11.<br />

Geta Bratescu –ı 15.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, Siobhàn Hapaska –ı 1.11.<br />

*76 325 8251<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

HOWTO 22.8.–31.10.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

AUTO ex NEXTEX, Wassergasse 47, *71 220 83 50 Martina Morger –ı 10.7.<br />

Kulturraum S4 Vadiana, Notkerstrasse 22, *58 229 32 50 Library of Marvels 17.7.–23.8.<br />

Linsebühl-Bau, Linsebühlstrasse 25 Die Moderne im Kleinen –ı 18.7.<br />

St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Nicolaus Hartmann –ı 20.10.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Milan Kunc 20.7.–5.9.<br />

Kunstgalerie Central St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Ernestina Abbühl<br />

Jan Geerk<br />

–ı 31.10.<br />

–ı31.10.<br />

Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *81 822 1716 Bergell vis a vis –ı 20.10.<br />

Bruno Ritter –ı 20.10.<br />

Stans Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Annemarie von Matt<br />

Heepä, Gigele, Gäitsche – Mundart<br />

in der Deutschschweiz<br />

Abenteuer Amerika – Pioniergeist<br />

im Dienst des Klosters Engelberg<br />

–ı 27.9.<br />

–ı 1.11.<br />

–ı 3.1.<br />

Karl Felix Appenzeller –ı 28.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 111


Valchava — Ladina Gaudenz, Chasa<br />

Jaura Val Müstair. Foto: L. Olivet<br />

Warth — Martha Haffter,<br />

Kunstmuseum Thurgau/Ittinger Museum<br />

Nachhall und Witterung –ı 31.12.<br />

Salzmagazin, Stansstaderstr. 23, *618 7514<br />

Heepä, Gigele, Gäitsche – Mundart –ı 1.11.<br />

in der Deutschschweiz<br />

Mutig, trotzig, selbstbestimmt –ı 1.11.<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Kollaboration Denken und Handeln –ı 11.7.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Danse Total –ı 9.8.<br />

Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller<br />

–ı 16.10.<br />

Tradition des Heilens<br />

Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park<br />

V. Baviera, A. Bütikofer,<br />

22.8.–30.9.<br />

Sünikon<br />

D. Hardmeier u.a.<br />

Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 Aktuelle Kunst <strong>2020</strong> – Luzerner<br />

–ı 6.9.<br />

Landschaft. Reloaded<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Carolee Schneemann –ı 19.7.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Salon Niggli –ı 19.7.<br />

Regula Engler –ı 31.8.<br />

Grubenmanns Bäuche –ı 31.8.<br />

Miro Bannwart –ı 31.8.<br />

Apropos B-Seite –ı 13.9.<br />

Apropos flüchtige Blicke –ı 13.9.<br />

Martin Benz –ı 13.9.<br />

Helen Prates de Matos,<br />

–ı 30.9.<br />

Nora Rekade, Birgit Widmer<br />

Durchblick & Einsicht –ı 31.10.<br />

Grubenmann-Museum<br />

–ı31.12.<br />

Hans Zeller<br />

–ı31.12.<br />

Hella Sturzenegger<br />

–ı31.12.<br />

Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 97 10.7.–31.8.<br />

*44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Projektraum enter: Die Schenkung –ı12.7.<br />

Hans und Marlis Suter (1)<br />

Sarah Oppenheimer<br />

–ı12.7.<br />

Christine Streuli<br />

–ı12.7.<br />

Johannes Itten 8.8.–22.11.<br />

Jenseits des Panoramas<br />

–ı29.11.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Marius Lüscher –ı27.8.<br />

Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462<br />

Jenseits des Panoramas.<br />

–ı29.11.<br />

Zur Konstruktion von Landschaft<br />

Trun Museum Sursilvan, Via principala 74, *81 943 1139 Alois Carigiet <strong>2020</strong> –ı 31.10.<br />

Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Kunst Spontan! –ı29.8.<br />

Valchava Museum Chasa Jaura, Val Müstair, *81 858 5317 Ladina Gaudenz –ı 18.10.<br />

Versam Safiental Tourismus, Safiental Tourismus/Haus Signina, Art Safiental <strong>2020</strong> 18.7.–1.11.<br />

Hauptstrasse 35, *81 630 60 16<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Kokoschka –ı 16.8.<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Winterthur — Carolyn Cole,<br />

Fotomuseum Winterthur<br />

Zürich — Félix Vallotton, Kunsthaus<br />

Zürich<br />

Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse /<br />

Stapfengasse, *27 923 1037<br />

Marguerite Burnat-Provins,<br />

–ı 27.9.<br />

Monique Jacot<br />

Hodler à New York<br />

–ı4.10.<br />

Position Oberwallis 22.8.–13.9.<br />

Waldenburg Biennale «Ville des Arts» Waldenburg / BL, Zentrum 1. Biennale «Ville des Arts» –ı31.10.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause Pinsel, Pixel und Pailletten – Neue –ı20.9.<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Malerei<br />

Thurgauer Köpfe – Frauen<br />

–ı 18.10.<br />

erobern die Kunst<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Ingo Giezendanner, GRRRR,<br />

16.8.–20.9.<br />

Cornelia Hesse-Honegger, Lika<br />

Nüssli, Thomas Ott<br />

Schöne heile Welt 16.8.–20.9.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Olivia Wiederkehr –ı 16.8.<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Fotografinnen an der Front –ı 30.8.<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Evelyn Hofer – Begegnungen –ı 30.8.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Federn – wärmen, verführen, fliegen –ı 1.11.<br />

Anna Rubin –ı 22.11.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Walead Beshty<br />

–ı 9.8.<br />

Gerhard Richter –ı 4.10.<br />

Lutz & Guggisberg 22.8.–10.1.<br />

Carl Spitzweg<br />

–ı 6.9.<br />

Adriaen van Ostade –ı 8.11.<br />

Porträtminiaturen des Biedermeier –ı 31.1.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Bendicht Fivian u.a. –ı 12.7.<br />

COALMINE Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, As Long As The Sun Shines –ı 11.7.<br />

*52 268 6868<br />

Kulturort Galerie Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 Alles im grünen Bereich ... –ı 13.9.<br />

kunstkasten, Katharina Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Eveline Cantieni –ı 23.8.<br />

Öffentlicher Raum, Altstadt Heiliges Winterthur –ı 25.10.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Hybride Identitäten 20.8.–4.10.<br />

Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2, *77 452 6219 Andrea Nyffeler –ı 19.7.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Baumfänger 15.8.–11.10.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Fantastisch Surreal –ı 6.9.<br />

Breton Duchamp Kiesler –ı 6.9.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Esther Löffel –ı 11.7.<br />

Rochus Lussi 22.8.–3.10.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />

*81 850 1390<br />

Dan Walsh<br />

18.7.–26.9.<br />

Hamish Fulton 18.7.–26.9.<br />

Martina Klein 18.7.–26.9.<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini Alex Katz –ı 18.7.<br />

Francesca Gabbiani –ı 20.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 113


Claudia Losi 25.7.–29.8.<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Regula Dürig, Thomas Kurer –ı 14.8.<br />

Zürich Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8a, *44 383 4247 Wenn du geredet hättest –ı 18.10.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Kunststipendien der Stadt Zürich 11.7.–30.8.<br />

<strong>2020</strong><br />

Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı 25.10.<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Gilbert & George –ı 12.7.<br />

Sommer des Zögerns –ı 30.8.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Die Poesie der Linie –ı 19.7.<br />

Ottilia Giacometti –ı 19.7.<br />

Schall und Rauch –ı 11.10.<br />

Kader Attia 21.8.–15.11.<br />

Landschaften 17.7.–18.11.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Nonnen –ı 16.8.<br />

Games –ı 6.9.<br />

Grönland 1912 –ı 18.10.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Sammlung im Westflügel –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Gilbert & George –ı 12.7.<br />

Chino Amobi –ı 12.7.<br />

It’s Urgent! Teil 3 –ı 12.7.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Potential Worlds 1: Planetary<br />

–ı 11.10.<br />

Memories<br />

Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10,<br />

Faxen Flausen Firlefanz –ı 6.9.<br />

*44 251 6657<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Énergie animale –ı 25.10.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Designlabor: Material und Technik –ı 6.9.<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Brigitte Kowanz –ı 13.9.<br />

Otto Piene –ı 13.9.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Ein Leben als Fürst –ı 6.9.<br />

Schattentheater aus Java –ı 29.11.<br />

Museum Strauhof, <strong>August</strong>inergasse 9 Ausbruch und Rausch –ı 6.9.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Bendicht Fivian, Albert Rüegg –ı 11.7.<br />

Hottingerstr. 8, *43 818 5406<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Passage Walter Pfeiffer –ı 20.9.<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Mit Trommeln sprechen –ı6.9.<br />

Seladon im Augenmerk<br />

–ı22.11.<br />

ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Frau Architekt –ı19.7.<br />

Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, *415 68 68 «120 Tage im Rausch» 10.8.–8.12.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Hauri Martin –ı2.9.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Donald Sultan –ı11.7.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 It’s only moonlight –ı31.7.<br />

ARS 28, Hochstrasse 28, *78 981 27 72 Sommersalon –ı28.9.<br />

BALTSprojects, Bernerstr. Nord 180 Astralschlaufen & Tiefenlinien –ı19.9.<br />

Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 Ralph Bürgin –ı15.8.<br />

BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata You’ve Got Mail –ı28.8.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Fernweh –ı22.8.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Edward Burtynsky –ı29.8.<br />

Anthropocene<br />

–ı29.8.<br />

Seba Kurtis<br />

–ı29.8.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7<br />

Tief- und Flachdruck: Arbeiten auf<br />

Papier<br />

–ı25.7.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 4018<br />

Perceptions | People in American<br />

Photography<br />

–ı11.7.<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Belgien *0032<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Elena Alonso –ı 31.7.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Eine besondere Zeit, eine<br />

–ı10.7.<br />

besondere Situation<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Kristin Vollrath –ı 14.7.<br />

Galerie Eva Presenhuber Waldmannstrasse,<br />

Sue Williams –ı 25.7.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Group Show –ı 25.7.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Rämistr. 33, Shara Hughes –ı 19.9.<br />

*43 444 70 50<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Mai-Thu Perret –ı 29.8.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 2829 Group Exhibition –ı 31.7.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 XXX die II. –ı 15.8.<br />

GALERIE PHILIPPZOLLINGER ZÜRICH, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Andreas Hofer<br />

Trouvaillen<br />

–ı 18.7.<br />

–ı 29.8.<br />

Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4 Thomas Zindel –ı 8.8.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Günther Förg –ı 31.7.<br />

Luchita Hurtado –ı 31.7.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, Keith Sonnier, Michael Venezia<br />

–ı10.7.<br />

*43 810 0426<br />

Karma International Zürich, Weststrasse 75, *76 327 2278 Ser Serpas –ı 21.3.<br />

Kate Vass Galerie Osinachi ’Existence as Protest’ –ı 31.7.<br />

The Game of Life – Emergence in<br />

–ı3.10.<br />

Generative Art<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75<br />

«My Light» – Ein Lichtraum des<br />

–ı 6.12.<br />

Künstlers James Turrell für das<br />

Kinderspital Zürich<br />

Last Tango, Gasometerstrasse 30 Whispering Walls –ı 15.8.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Alexi Tsioris –ı 27.8.<br />

Michael Sailstorfer<br />

–ı20.9.<br />

Lorenzo Bernet, Zollikerstrasse 249–251 Salon Solaire –ı 19.7.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 No Condition is Permanent –ı 25.7.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Jitka Hanzlová –ı 8.8.<br />

Michel Pérez Pollo –ı 8.8.<br />

Small is beautiful: from (A)<br />

–ı 29.8.<br />

rtschwager to (Z)augg<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Beatrice Dörig, Andrea Vogel –ı 16.8.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Mario Sala –ı 18.7.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Hernan Bas –ı 14.8.<br />

Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31, David Yarrow –ı 14.7.<br />

*44 422 4069<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Werner Casty –ı 11.7.<br />

Stadt Zürich – Kunst im öffentlichen Raum Gasträume <strong>2020</strong> –ı20.9.<br />

STUDIOK3, Neue Hard 12, *76 409 84 43 Ana Strika 6.8.–22.8.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Eva Gallizzi: Schattenhalb –ı 11.7.<br />

Joseph Egan 20.8.–29.8.<br />

Brüssel BOZAR-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Jacqueline Mesmaeker –ı 21.7.<br />

Vjenceslav Richter –ı 21.7.<br />

Keith Haring –ı 21.7.<br />

Mondo Cane –ı 21.7.<br />

HANGAR Brussels, 18 rue du Châtelain, Ixelles Patrick Willocq –ı 18.7.<br />

La Verrière , boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Minia Biabiany –ı 5.9.<br />

Villa Empain, Av. Franklin Roosevelt 67, *2 627 5230 Yto Barrada, Marwan Rechmaoui –ı 4.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN 115


Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg Unter gewissen Umständen –ı 1.11.<br />

12B, *87 560 110<br />

Gent Design Museum Gent, Jan Breydelstraat 5 Kleureyck. Van Eyck’s Colours in<br />

–ı 16.9.<br />

Design<br />

S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst,<br />

jan hoetplein, 1, *9 240 76 01<br />

Richard Venlet –ı 6.12.<br />

Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28,<br />

*16 272 929<br />

Dänemark *0045<br />

Kiluanji Kia Henda<br />

–ı 30.8.<br />

Rodin, Meunier & Minne –ı 30.8.<br />

M-collection –ı 31.12.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Fantastic Women 25.7.–8.11.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen<br />

Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Suermondt Ludwig Museum, Wilhelmstr. 18<br />

Blumensprengung –ı 13.9.<br />

Dürer war hier – Eine Reise wird<br />

Legende<br />

18.7.–24.10.<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 See Stücke | Fakten und Fiktion –ı 10.1.<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Lucia Kempkes, Ossian Fraser –ı 30.8.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Rosa Loy –ı19.7.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Anna Ingerfurth –ı 16.8.<br />

Riecker-Raum: Kinderreich! –ı 31.1.<br />

Bautzen Stadtmuseum Bautzen, Kornmarkt 1 Maheder Haileselassie Tadese –ı 16.8.<br />

Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />

Rupprecht Geiger 12.7.–11.10.<br />

*921 764 5312<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Friederike Hinz –ı 2.8.<br />

Künstlerische Positionen aus der<br />

–ı 9.8.<br />

Sammlung<br />

Beuys in Italien –ı 13.9.<br />

Hede Bühl<br />

–ı16.8.<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,<br />

*2202 142 334<br />

Berlin Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Todessehnsucht und Dekadenz.<br />

–ı 13.9.<br />

Der belgische Symbolismus<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anthony Caro –ı 15.11.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Katharina Grosse –ı 10.1.<br />

Michael Schmidt 23.8.–17.1.<br />

Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, *30 261 3805 Timm Ulrichs –ı 2.8.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Barkow Leibinger 18.7.–4.10.<br />

ifa-Galerie Berlin , Linienstraße 139/140 Mazen Kerbaj –ı 16.8.<br />

Kulturforum, Sonderausstellungshalle, Matthäikirchplatz Pop on Paper. Von Warhol bis<br />

–ı 16.8.<br />

Lichtenstein<br />

Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2 Eintritt in ein Lebewesen – Von der –ı 16.8.<br />

Sozialen Skulptur zum Plattform-<br />

Kapitalismus<br />

KW Institute for Contemporary Art, <strong>August</strong>strasse 69 Hassan Sharif –ı 19.7.<br />

Jasmina Metwaly, Yazan Khalili –ı 19.7.<br />

Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Lee Mingwei (Instagram) –ı 12.7.<br />

Akinbode Akinbiyi –ı 19.7.<br />

Museum der Dinge, Oranienstr. 25 Die Demokratie und ihre Adler –ı 20.10.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Wolfgang Schulz –ı 19.7.<br />

Helmut Newton’s Private Property –ı 31.12.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Bernau bei<br />

Berlin<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Natascha Sadr Haghighian –ı 31.7.<br />

Monika Baer –ı 2.8.<br />

Bouchra Khalili<br />

–ı30.8.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Oranienstr. 25<br />

instant theory. Die M-Fotoserie<br />

des Merve Verlags<br />

–ı 29.7.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 John Miller –ı 13.12.<br />

11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint , Bornemannstraße 9 exp. 3: Archive berühren. Sinthujan –ı 25.7.<br />

Varatharajah – Osías Yanov<br />

68projects, Fasanenstr. 68 Elvira Bach, Annegret Soltau –ı 8.8.<br />

Axel Obiger, Brunnenstr. 29 Gift/Shop –ı 11.7.<br />

Barbara Thumm, Markgrafenstr. 68 Jo Baer –ı 31.8.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus,<br />

Linda McCartney, Francesca<br />

–ı 5.9.<br />

Hardenbergstraße 22–24, *30 284 4416 0<br />

Woodman<br />

carlier|gebauer, Markgrafenstr. 67 Bathroom Stories –ı 25.7.<br />

Dittrich & Schlechtriem, Linienstr. 23, *30 2434 2462 Jonas Wendelin –ı 29.8.<br />

Dorothée Nilsson, Potsdamer Straße 65, *170 547 07 07 Susa Templin –ı 2.9.<br />

Ebensperger Rhomberg Berlin, Plantagenstr. 30,<br />

Wolfram, Felix Rombach –ı 16.8.<br />

*30 7469 1319<br />

Galerie Burster, Kurfürstendamm 213, *30 2433 4983 Christian <strong>August</strong> –ı 18.7.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Hugo Wilson –ı 11.7.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34<br />

Jazz Covers from the J. R. Plaza<br />

–ı 1.8.<br />

Archive<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Fotografien von Daniel Poller –ı 1.8.<br />

Galerie Sheriban Türkmen, Bleibtreustr. 1, *030 2977 0810 Beate Köhne –ı 15.7.<br />

Galerie Société, Wielandstraße 26 Kaspar Müller –ı 1.8.<br />

Galerie Wedding, Müllerstr. 146/147 <strong>Juli</strong>an Irlinger –ı 25.7.<br />

Burak Delier, Ieva Epnere, Runo 6.8.–5.9.<br />

Lagomarsino<br />

Gregor Podnar, Alt-Moabit 110, *30 259 346 51<br />

Yuri Leiderman, Christine Rebet,<br />

–ı 5.9.<br />

Mladen Stropnik<br />

Kunstverein Ost – KVOST, Leipziger Strasse 47,<br />

Jürgen Wittdorf –ı 14.11.<br />

*30 0177 442 2055<br />

Meyer Riegger Berlin, Friedrichstr. 235 Franz Ackermann –ı 29.8.<br />

Philipp Haverkampf Galerie, Mommsenstraße 67,<br />

Anna Grath –ı 17.7.<br />

*030 8871 6668<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Local Talent –ı 22.8.<br />

WOLF KAHLEN MUSEUM, Am Pulverturm,<br />

*+ 49 3338 75 31 75<br />

Wolf Kahlen zum 80. Geburtstag:<br />

RaumSegmente 1965–69<br />

–ı 20.12.<br />

Bielefeld Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Komm mit in meine Welt... –ı 22.8.<br />

Astrid Lowack –ı 20.9.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Abraham David Christian –ı 4.10.<br />

Gil Shachar 25.7.–25.10.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 State of the arts –ı 16.8.<br />

Wir Kapitalisten –ı 30.8.<br />

Doppelleben –ı 18.10.<br />

Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Candice Breitz –ı 2.8.<br />

Martin Noël –ı 13.9.<br />

Bremen Gerhard Marcks Haus, Am Wall 208 Robert Schad –ı11.10.<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Norbert Schwontkowski –ı 2.8.<br />

Am Anfang war die Zeichnung.<br />

–ı 6.9.<br />

Formen und Funktionen seit der<br />

Renaissance<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 High-cycle Fatigue –ı 6.9.<br />

Museen Böttcherstrasse, Böttcherstrasse 6–10<br />

Körper.Gefühl – Maria Lassnig aus –ı 2.8.<br />

der Sammlung Klewan<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Birgit Jürgenssen. Ich bin. –ı4.10.<br />

AGENDA // BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 117


Düren — J. Robert, Leopold-Hoesch-<br />

Museum Düren. Foto: P. Hinschläger<br />

Köln — Käthe Kollwitz, Käthe Kollwitz<br />

Museum Köln<br />

Künstlerpublikationen: analog – 31.7.–25.10.<br />

digital!<br />

Neuspréch –ı 13.12.<br />

So wie wir sind 2.0 –ı 10.1.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 Timm Ulrichs. Die Krönung –<br />

–ı 6.9.<br />

80 Jahre Totalkunst<br />

Darmstadt Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1 Super! –ı 26.7.<br />

Dortmund Museum für Kunst u. Kulturgeschichte Dortmund,<br />

Astrid Lowack –ı 25.10.<br />

Hansastr. 3<br />

Dortmunder Kunstverein, Park der Partnerstädte 2 Mary-Audrey Ramirez –ı 23.8.<br />

Schauraum Comic + Cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7 ANIME fantastisch –ı 25.10.<br />

–ı 16.8.<br />

Dresden Städtische Galerie Dresden, Wilfsdruffer Str. 2,<br />

*351 6564 8613<br />

Frank Lippold. Die heimliche<br />

Perspektive<br />

Nadine Wölk –ı 20.9.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Künstler der Brücke –ı2.8.<br />

Sculpture 21: Nevin Aladağ –ı 9.8.<br />

Lynn Chadwick, Jiri Tichy –ı 20.9.<br />

Wilhelm Lehmbruck. Ein Leben –ı 31.12.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Erwin Wortelkamp –ı 26.7.<br />

Klaus Kinold –ı 30.8.<br />

Düren<br />

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />

Jimmy Robert – Plié –ı 6.9.<br />

Hoeschplatz 1<br />

Düsseldorf Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Something Between Us –ı 2.8.<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />

*211 8381204<br />

Pablo Picasso<br />

–ı 26.7.<br />

Charlotte Posenenske –ı 2.8.<br />

Philara, Birkenstraße 47a, *211 248 627 21 Nora Turato –ı 26.7.<br />

Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR,<br />

Kunst der Erinnerung –ı 20.9.<br />

Erich-Weinert-Allee 3<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Keith Haring 21.8.–29.11.<br />

Rettet die Liebe! 21.8.–29.11.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 DAM Preis <strong>2020</strong> –ı 20.9.<br />

Böhm100: Der Beton-Dom von<br />

–ı27.9.<br />

Neviges<br />

Die Neue Heimat (1950–1982) –ı 11.10.<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 meet asian art –ı 30.8.<br />

MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Domstrasse 10, Frank Walter<br />

–ı15.11.<br />

*69 2123 0447<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63<br />

Städels Erbe. Meisterzeichnungen –ı16.8.<br />

aus der Sammlung des Stifters<br />

En Passant. Impressionismus in –ı 25.10.<br />

Skulptur<br />

basis , Gutleutstrasse 8–12 State of High Performance –ı19.7.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44 How to Make a Paradise –ı16.8.<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Freiburg/B <strong>August</strong>inermuseum, <strong>August</strong>inerplatz 1–3, *761 201 2597 Graphische Sammlung: Gottlieb<br />

–ı 27.9.<br />

Theodor Hase<br />

freiburg.archäologie – 900 Jahre –ı 4.10.<br />

Leben in der Stadt<br />

Museum für neue Kunst Freiburg/B, Marienstrasse 10a, Priska von Martin –ı 13.9.<br />

*761 201 2581<br />

Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus<br />

freiburg.archäologie – 200 Jahre<br />

–ı 4.10.<br />

Forschen in der Stadt<br />

Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 Ausgepackt! 125 Jahre<br />

–ı 10.1.<br />

Geschichte(n)<br />

PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Thomas Kitzinger –ı 20.9.<br />

Archäologisches Museum Colombischlössle, Rotteckring 5 Der römische Legionär – Weit mehr –ı 29.11.<br />

als ein Krieger<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Aliénor Dauchez 22.8.–3.10.<br />

*641 250 9444<br />

Gleina Schloss Gleina, Hauptstraße 30 Malereisymposium | Schloss Gleina 16.7.–25.7.<br />

Göttingen Kunstverein Göttingen, Altes Rathaus/Markt 9,<br />

*551 44 899<br />

Lena Marie Emrich 11.7.–23.8.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />

Friedemann-Bach-Platz 5<br />

Dorothea Prühl<br />

–ı 30.8.<br />

Hannah Schneider –ı 30.8.<br />

Karl Lagerfeld –ı 6.1.<br />

Hamburg Altonaer Museum, Museumstraße 23 Fide Struck –ı 23.11.<br />

Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 David Hockney –ı 13.9.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Trauern<br />

–ı 2.8.<br />

Unfinished Stories –ı 29.8.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Topologie Zeitgenössischer Kunst –ı 11.10.<br />

Jeewi Lee, Christophe<br />

–ı 11.10.<br />

Ndabananiye, Lerato Shadi, Viron<br />

Erol Vert<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Das zweite Original –ı 19.7.<br />

Copy & Paste. Wiederholung im<br />

–ı 30.8.<br />

japanischen Bild<br />

Das Plakat. 200 Jahre Kunst und<br />

–ı 20.9.<br />

Geschichte<br />

Peter Lindbergh –ı 1.11.<br />

Syria 2087. Fossilien der Zukunft –ı 25.4.<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 30.11.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Preis des Kunstvereins Hannover –ı 26.7.<br />

Sebastian Kuhn –ı 1.8.<br />

Heiligenhafen Rathaus, Markt 4 Roland Willaert 17.7.–15.10.<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Navid Nuur –ı 23.8.<br />

Sehtest –ı 30.8.<br />

Glas und Beton –ı 4.10.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

WKB Skulpturen 22.8.–27.9.<br />

*2323 162 951<br />

Hofheim am<br />

Taunus<br />

Stadtmuseum Hofheim, Burgstr. 11, *6192 900 305 Ingrid Hornef –ı 13.9.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*545 991 460<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe,<br />

Hans-Thoma-Strasse 2–6<br />

kunSt_bestand | Heimaten<br />

–ı 23.8.<br />

Gravenhorster Gärten –ı 13.9.<br />

Angärtnern <strong>2020</strong> | Gravenhorster –ı 13.9.<br />

Saisonale*<br />

Neu im Mai | Gravenhorster<br />

–ı 13.9.<br />

Saisonale*, www.da-kunsthaus.de<br />

<strong>Juli</strong>a Steiner<br />

–ı 23.8.<br />

de natura –ı 1.11.<br />

Systemrelevant? –ı 27.9.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 119


Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Peter Ackermann –ı13.9.<br />

(Un)endliche Ressourcen<br />

–ı14.9.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Critical Zones –ı28.2.<br />

Writing the History of the Future. –ı21.3.<br />

Die Sammlung des ZKM<br />

Meyer Riegger, Klauprechtstr. 22 A Means To An End –ı24.7.<br />

Kassel Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 250 Jahre Antikensammlung<br />

–ı 31.12.<br />

Kassel<br />

Kerpen Haus Mödrath, An Burg Mödrath 1, *2237 603 6428 Dearm Baby Dream –ı20.12.<br />

Kleve Museum Kurhaus, Tiergartenstr. 41 John Akomfrah –ı 7.9.<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Franz Marc: Die Skulpturen –ı 31.1.<br />

Anselm Kiefer 12.7.–21.2.<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Johannes Specks –ı22.8.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Berenice Abbott<br />

–ı6.9.<br />

Im Mediapark 7<br />

Käthe Kollwitz Museum Köln, Neumarkt 18–24 Liebe und Lassenmüssen ... –<br />

–ı 20.9.<br />

Persönliche Momente im Werk von<br />

Käthe Kollwitz<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı 17.8.<br />

Robert Klümpen –ı 17.8.<br />

Ulrich Tillmann –ı 17.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz<br />

Betye Saar. Wolfgang-Hahn-Preis –ı 26.7.<br />

<strong>2020</strong><br />

Mapping the Collection –ı 23.8.<br />

Hier und Jetzt im Museum Ludwig –ı 30.8.<br />

Joachim Brohm –ı 27.9.<br />

Christian Lethert, Antwerpener Str. 52 Kai Richter –ı 11.7.<br />

Galerie Biesenbach, Haus der Stiftungen/Zeughausstr. 26, Monochromos –ı 29.8.<br />

*221 174 490 9635<br />

Galerie Nagel Draxler Köln, Richard-Wagner-Str. 28 Jan Timme –ı 29.8.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Hunger nach Bildern –ı 22.8.<br />

Konstanz Rosgartenmuseum, Rosgartenstraße 3–5, *7531 900 2913 Schätze des Südens – Kunst aus<br />

–ı 12.4.<br />

1000 Jahre<br />

Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Beruf: Künstlerin! –ı30.8.<br />

Galerie Bagnato, Bagnatosteig 20, *7533 1393 Beate Sellin, Harald Kienle –ı 2.8.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Sharon Ya’ari –ı 30.8.<br />

Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97,<br />

*2151 9755 8126<br />

Das Gedächtnis der Bilder<br />

–ı 2.8.<br />

Sharon Ya’ari –ı 30.8.<br />

Kummerow Schloss Kummerow, Am Schloss 10 Provincia –ı 1.11.<br />

Leipzig Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Zero Waste –ı8.11.<br />

Lübeck<br />

–ı 30.8.<br />

Overbeck-Gesellschaft • Kunstverein Lübeck,<br />

Königstrasse 11, *451 74 760<br />

Re-Art. Readymade recycelt feat<br />

Precious Plastic<br />

Ludwigshafen Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Strasse 23 Eva Gentner –ı 23.8.<br />

Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Emy-Roeder-Preis <strong>2020</strong> –ı 19.7.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Enter the Void –ı 1.11.<br />

Marktoberdorf Künstlerhaus Marktoberdorf, Kemptener Str. 5,<br />

*8342 918 339<br />

Der Düstere Tag – Nauderer,<br />

Paulus, Swann<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Die Spielstraße München 1972 23.8.–23.8.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Achtung, kann gut sein! –ı 30.8.<br />

colourfulFREEmind –ı 30.8.<br />

Çiğdem Aky –ı 13.9.<br />

Prinz Gholam –ı 1.11.<br />

Josef Madlener, Wolfgang Niesner –ı 17.1.<br />

Mönchengladbach<br />

Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27<br />

Andrea Bowers<br />

Hans Haacke<br />

–ı 6.9.<br />

–ı30.8.<br />

–ı25.10.<br />

Galerie Löhrl, Kaiserstrasse 58/60, *2161 200 762 Dieter Nuhr –ı 17.7.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


München Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Straße 27,<br />

*89 5527 3060<br />

About Us. Junge Fotografie aus<br />

China<br />

–ı 29.1.<br />

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Raffael 1520–<strong>2020</strong> –ı 8.11.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Ingo Maurer –ı 18.10.<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

ERES-Stiftung, Römerstrasse 15<br />

And the Forests will echo with<br />

–ı 27.3.<br />

laughter...<br />

Galerie der Künstler, Maximilianstrasse 42, *89 220 463 Tacker 2019 / Preselection –ı 19.7.<br />

Malso13 29.7.–30.8.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Sammlung Goetz im Haus der Kunst –ı 16.8.<br />

Theaster Gates –ı 16.8.<br />

Kapsel 11: Sung Tieu. Zugzwang –ı 30.8.<br />

Kapsel 12: Monira Al Qadiri. Holy<br />

–ı 30.8.<br />

Quarter<br />

Franz Erhard Walther –ı 29.11.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Gabriella Rosenthal (1913–1975) –ı 2.8.<br />

*89 2339 6096<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Thierry Mugler –ı 30.8.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Vorbilder/Nachbilder –ı 26.7.<br />

Ready to go! Schuhe bewegen –ı 17.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Spot on: Bücher aus der Sammlung –ı 20.9.<br />

Brandhorst<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Feelings – Kunst und Emotion –ı 4.10.<br />

<strong>August</strong> Sander. Sardinien 1927 –ı 8.11.<br />

Astrid Klein 20.7.–17.1.<br />

Staatl. Graphische Sammlung, Katharina-von-Borab-Str. 10 K. H. Hödicke –ı13.9.<br />

BNKR, BNKR, Ungererstraße 158 The Architecture of Deception –ı19.7.<br />

GALERIE BRITTA VON RETTBERG, Gabelsbergerstraße 51 Simone Lanzenstiel –ı21.8.<br />

Galerie Françoise Heitsch, Amalienstr. 19, *89 481 200 Mandira C. Helmich –ı18.7.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Andreas Brandt –ı25.7.<br />

Karin Wimmer, Amalienstr. 14, *89 5000 6940<br />

Bianca Kennedy & The Swan<br />

–ı15.8.<br />

Collective<br />

Kunstfoyer d. Versicherungskammer Bayern,<br />

Toni Schneiders<br />

–ı27.9.<br />

Maximilianstrasse 53, *89 2160 2662<br />

Rüdiger Schöttle, Amalienstr. 41 Florian Süssmayr –ı 31.7.<br />

SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Xenia Fumbarev, Florian Lechner,<br />

Hayato Mizutani<br />

–ı11.7.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau,<br />

Luisenstrasse 33/Königsplatz<br />

Sheela Gowda – online<br />

Radio-Aktivität – Kollektive mit<br />

Sendungsbewusstsein<br />

–ı 18.8.<br />

–ı23.8.<br />

Vorplatz: Jeppe Hein –ı 4.10.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Norbert Tadeusz –ı2.8.<br />

The Public Matters. Ausstellung –ı15.11.<br />

und Forum<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Matthias Beckmann<br />

–ı6.9.<br />

Wolkenhof 14, *+41 79 545 87 62<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Erinna König –ı16.8.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Terunobu Fujimori –ı 4.10.<br />

Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı31.12.<br />

Karl-Heinrich Müller<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Cosima von Bonin, Claus Richter –ı26.7.<br />

Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstr. 17 Ernst Weil –ı13.9.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Mixed Zone –ı31.7.<br />

Kunstverein Nürnberg, Milchhof/Kressengartenstr. 2 Leslie Thornton (Online-Screenings) –ı 26.7.<br />

Oberkrämer Schlossgut Schwante, Schlossplatz 1–3 Sculpture & Nature –ı 30.10.<br />

Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Wolken in der zeitgenössischen<br />

Kunst<br />

–ı 16.8.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 121


Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Bernd Hennig, 25.7.–11.10.<br />

Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Max Ernst – Sammlung Würth 18.7.–17.1.<br />

Potsdam Brandenburger Landtag, Alter Markt 1 Arbeit, Arbeit, Arbeit –ı 11.12.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Sophie Calle –ı 27.9.<br />

Remagen Arp Museum Rolandseck, Bahnhof Rolandseck,<br />

*2228 942 513<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Salvador Dalí und Hans Arp<br />

Jonas Burgert<br />

An Ort und Stelle. Fotografie des<br />

Gegenwärtigen<br />

Moby Dick. François Joseph<br />

Chabrillat<br />

–ı 16.8.<br />

–ı16.8.<br />

–ı 16.8.<br />

–ı 30.8.<br />

Im Wald geboren –ı 11.10.<br />

pausen –ı 6.9.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Venedig – Faszination und Mythos –ı 19.7.<br />

Leon Löwentraut 26.7.–20.9.<br />

Rottweil Kunststiftung Erich Hauser, Saline 36 Heide Nord –ı 30.9.<br />

Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken, St. Johanner-Markt 24, Zimoun –ı 2.8.<br />

*681 905 1842<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Talent kennt kein Geschlecht –ı12.7.<br />

Schwerin Staatliches Museum, Alter Garten 3 Der Sturm. Neue Malerei von Alf 14.8.–8.11.<br />

Löhr<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1, Nora Turato –ı 1.1.<br />

*271 405 7710<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 TZUSOO –ı 30.8.<br />

Inge Mahn –ı 30.8.<br />

Out of the Dark –ı 30.8.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 30 Jahre. Kunstmuseum Singen. –ı 13.9.<br />

Daniel Hausig –ı 13.9.<br />

Stralsund Kulturkirche St. Jakobi Stralsund, Jacobiturmstraße 28 Hennric Jokeit 16.7.–13.9.<br />

Stuttgart Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 Arbeitsgruppen / Working-Groups –ı 13.9.<br />

Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Vertigo –ı 23.8.<br />

André Wischnewski –ı 20.9.<br />

Der Traum vom Museum<br />

–ı 1.11.<br />

»schwäbischer« Kunst<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Drucksache Bauhaus –ı 13.9.<br />

Ida Kerkovius –ı 13.9.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

Donald Martiny –ı 19.7.<br />

*711 640 5989<br />

Kunstraum 34, Filderstr. 34 Léa Ducos, Lisa Mühleisen –ı 26.7.<br />

Tegernsee Olaf Gulbransson Museum, Kurgarten 5, *8022 33 38 Karikaturen und Zeichnungen von –ı 8.11.<br />

Pepsch Gottscheber<br />

Trier Kunstverein Trier Junge Kunst, Karl-Marx-Str. 90,<br />

Giuseppe Adamo, Jáchym Fleig –ı 11.7.<br />

*651 976 3840<br />

Ulm Museum Ulm, Marktplatz 9 Hans Gugelot –ı 20.9.<br />

Transhuman – Von der Prothetik 11.7.–13.12.<br />

zum Cyborg<br />

Schwarz auf Weiß –ı 31.1.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Albrecht Ludwig Berblinger –ı 25.10.<br />

Unna Carlernst Kürten-Stiftung, Hammer Str. 175 Martin Willing –ı16.8.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

*7151 5001 1686<br />

Marion Eichmann –ı 18.10.<br />

↗ www.artlog.net<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Altkirch — Hagar Schmidhalter,<br />

CRAC Alsace. Foto: A. Mole<br />

Mulhouse — Chourouk Hriech,<br />

La Kunsthalle © ProLitteris<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Donald Judd<br />

Sea Change: Design Meets the<br />

Ocean<br />

Home Stories. 100 Jahre,<br />

20 visionäre Interieurs<br />

–ı 11.10.<br />

–ı 1.11.<br />

–ı 28.2.<br />

Gae Aulenti –ı 18.4.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Ulrich Hensel –ı8.11.<br />

Barbara Kasten<br />

–ı8.11.<br />

Wuppertal Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

Sean Scully –ı 3.1.<br />

Finnland *0358<br />

Helsinki Ateneum, Kaivokatu 2 Inspiration – Contemporary Art &<br />

Classics<br />

Frankreich *0033<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

Albi<br />

Museum of Contemporary Art Kiasma,<br />

Mannerheiminaukio 2<br />

Weather Report: Forecasting Future<br />

Ed Atkins<br />

–ı 20.9.<br />

–ı 16.8.<br />

–ı23.8.<br />

Mad Love –ı 10.1.<br />

Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Joaquín Sorolla –ı 1.11.<br />

Centre d’art le LAIT, Moulins Albigeois/41 rue Porta,<br />

*5 6338 3591<br />

Persona Everyware –ı 20.9.<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Between Ears, New Colours –ı 20.9.<br />

Amily Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts The Great Offshore – RYBN.ORG –ı 30.8.<br />

Angoulême<br />

–ı29.8.<br />

Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

*5 4592 8701<br />

Plan A (E. Bates, Ben, J. Bennequin,<br />

M. Blazy u.a.)<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Ch. Delarue, L. Sauvage –ı26.7.<br />

Chloé Delarue<br />

–ı26.7.<br />

Apt<br />

Fondation Jean-Paul Blachère, 384 av. des Argiles,<br />

*43 252 0615<br />

Le bal de Bamako<br />

–ı26.9.<br />

Arles<br />

Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton,<br />

*490 930 808<br />

Roberto Donetta (1865–1932)<br />

–ı 13.9.<br />

Laura Owens & Vincent Van Gogh –ı 18.10.<br />

Musée Réattu, 10, rue du Grand Prieuré, *490 494 777 La Boîte de Pandore 11.7.–31.12.<br />

Aurillac Musée d’art et d’archéologie, Les Ecuries, Jardin des Résonances et conspirations,<br />

–ı28.11.<br />

Carmes<br />

collection du FRAC Auvergne<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 dancing machines –ı16.8.<br />

Biot Musée National Fernand Léger, Ch. du Val de Pome Gilbert & George –ı16.11.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Irma Blank –ı 18.10.<br />

Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Narcisse ou la floraison des mondes –ı 22.8.<br />

–ı 10.1.<br />

Musée des arts décoratifs et du Design Bordeaux, 39,<br />

rue Bouffard, *5610 1400<br />

Playground – The Design of<br />

Sneakers<br />

Cannes La Malmaison, 47, boulevard de la Croisette Kehinde Wiley –ı1.11.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FINNLAND / FRANKREICH 123


Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Zuzanna Czebatul –ı20.9.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic New York: The Eighties (Part Two) –ı 18.10.<br />

Embrun Centre d’art contemporain Les Capucins,<br />

Io Burgard –ı 30.8.<br />

Espace Delaroche<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 The Imaginary Sea –ı 4.10.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99 rue Paul Bert, *3 2118 6262 Soleils noirs –ı 25.1.<br />

Lyon Musée des Beaux-Arts Lyon, 20, Place des Terreaux Picasso –ı 13.7.<br />

L’Isle-sur-la- VILLA DATRIS, 7, avenue des 4 Otages Recyclage / Surcyclage –ı 1.11.<br />

Sorgue<br />

Marseille Polysémie, 12, rue de la Cathédrale, *4 9119 8052 Adam Nidzgorski –ı 19.7.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Des mondes construits<br />

–ı23.8.<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Petit Programme –ı 23.8.<br />

Nice<br />

Galerie Depardieu, 6, rue du docteur Jaques Guidoni,<br />

*4 9396 4096<br />

Agnès Jennepin –ı 1.8.<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Savoir indigènes_fictions<br />

cosmologiques<br />

–ı11.10.<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Mounira Al Solh, Yto Barrada, Walid –ı 27.9.<br />

Raad<br />

Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Charlotte Khouri –ı 18.7.<br />

Paris Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Jeremy Shaw –ı27.7.<br />

Alice Neel –ı 20.8.<br />

Christo et Jeanne-Claude –ı 19.10.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Claudia Andujar –ı13.9.<br />

Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas Etudes sur l’empathie –ı 25.10.<br />

Halle Saint-Pierre, 2, rue Ronsard, *1 4258 7289 Roger Ballen –ı31.7.<br />

Lafayette Anticipations, 9 rue du Plâtre Rachel Rose –ı13.9.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ben Russell –ı19.7.<br />

Maison Européenne de la Photographie,<br />

Erwin Wurm –ı 30.8.<br />

5/7 Rue de Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée Bourdelle, 18, rue Antoine Bourdelle, *1 4954 7373 Les Contes étranges de<br />

–ı26.7.<br />

N. H. Jacobsen<br />

Musée de la vie romantique, Hôtel Scheffer-Renan Cœurs. Du romantisme dans l’art –ı13.9.<br />

contemporain<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Turner –ı 20.7.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Picasso and the comics –ı26.7.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Notre monde brûle –ı13.9.<br />

Ulla von Brandenburg, Kevin<br />

–ı 13.9.<br />

Rouillard<br />

Atelier des Lumières, Rue Saint-Maur 38 Yves Klein –ı31.12.<br />

Hussenot, 5, rue des Haudriettes<br />

Thomas Cap de Ville, Antoine<br />

–ı25.7.<br />

Catala, Matthieu Haberard u.a.<br />

Maison de Balzac, 47, rue Raynouard<br />

La Comédie humaine. Balzac par<br />

Eduardo Arroyo<br />

–ı16.8.<br />

Pontault-<br />

Combault<br />

Reims<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107,<br />

av. de la République, *170 054 982<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

*3 26 61 62 58<br />

Constance Nouvel –ı 12.7.<br />

15 ème Expérience Pommery –ı 31.8.<br />

Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Jeongmoon Choi: Le Pouls de la Terre –ı 25.10.<br />

Sèvres Musée de Céramique, Place de la Manufacture La Beauté du geste –ı 31.8.<br />

Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1,<br />

Place Hans Jean Arp<br />

Delhi Motion –ı 13.9.<br />

Musée des Beaux-Arts Strasbourg, 2, place du Château,<br />

*3 8852 5000<br />

Avant le Musée… À quoi servaient<br />

les tableaux?<br />

Musée Tomi Ungerer, 2, av. de la Marseillaise Friedrich Dürrenmatt –ı 31.10.<br />

Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte Laure Prouvost –ı 23.8.<br />

–ı 2.8.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Italien *0039<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 PhotoAnsa –ı 4.10.<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Antonio Rovaldi –ı26.7.<br />

Premio Lorenzo Bonaldi per l’Arte –ı 30.8.<br />

Daniel Buren –ı 30.8.<br />

Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO La Galleria de’ Foscherari<br />

–ı 20.9.<br />

1962–2018<br />

Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Ho Tzu Nyen –ı 25.7.<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Peter Wächtler –ı 15.8.<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Unlearning Categories –ı 23.8.<br />

Butch-ennial Contemporary Art<br />

–ı 13.9.<br />

Group<br />

P.O. V. Point of view –ı 13.9.<br />

Karin Sander –ı 20.9.<br />

Borgo San<br />

Lorenzo<br />

Chini Museo, Piazzale Luciano Lavacchini 1, FI,<br />

*055 845 62 30<br />

Felice Levini –ı 30.9.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella<br />

–ı 3.10.<br />

Collezione Würth<br />

Catanzaro Casa della Memoria Mimmo Rotella, Vico delle Onde, 7, CZ Mimmo Rotella e la Storia dell’Arte –ı 30.8.<br />

Civitella<br />

d`Agliano<br />

La Serpara, *0761 914 071<br />

Paul Wiedmer<br />

–ı 30.9.<br />

La Serpara –ı 31.1.<br />

Ferrara Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Un artista chiamato Banksy –ı 27.9.<br />

Florenz Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Allan Kaprow –ı 5.10.<br />

Novella 10, FI<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 Tomás Saraceno –ı 1.11.<br />

Villa Romana , Via Senese 68, FI, *55 221 654<br />

Jeewi Lee, Christophe<br />

–ı11.10.<br />

Ndabananiye, Lerato Shadi, Viron<br />

Erol Vert<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, *10 562 440 5 minuti con Monet –ı 23.8.<br />

La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Michelangelo Penso<br />

Oversize. Grandi capolavori dalle<br />

collezioni del CAMeC<br />

–ı 20.9.<br />

–ı 20.9.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Alexis Harding –ı 27.9.<br />

Maurizio Donzelli –ı 27.9.<br />

Sean Shanahan –ı 27.9.<br />

Lucca Lucca Center of Contemporary Art, Via della Fratta 36 Marcela Bracalenti, Isabella Scotti –ı 26.7.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Teodora Axente, Francesca Grilli, –ı 30.8.<br />

Massimo Grimaldi u.a.<br />

Olafur Eliasson –ı 20.9.<br />

Milano Fondazione Prada, Largo Isarco 2, MI, *025 3570 9200 The Porcelain Room –ı 28.9.<br />

Liu Ye –ı 28.9.<br />

«K» (M. Kippenberger, O. Welles) –ı 25.10.<br />

FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 S. Hell, D. A. Mancini, F. Perghem u.a. –ı 31.7.<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI, Nairy Baghiramian –ı 19.7.<br />

*2 8846 7748<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marc Bauer –ı 10.7.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Nairy Baghramian –ı 19.7.<br />

*2 8844 4061<br />

Padiglione d’Arte Contemp., Via Palestro 14, *2 683 330 Luisa Lambri –ı 13.9.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Grazia Varisco<br />

14.7.–6.9.<br />

Georges de La Tour –ı 27.9.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Chen Zhen –ı 26.7.<br />

Trisha Baga –ı 10.1.<br />

BUILDING, Via Monte di Pietà 23, MI Tadashi Kawamata –ı 18.7.<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Mario Schifano –ı 24.7.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 125


Monica De Cardenas Milano, Via F. Viganò 4, MI Gideon Rubin –ı 10.10.<br />

Modena Fondazione Modena Arti Visive, Corso Cavour 2, MO, Geumhyung Jeong –ı 20.9.<br />

*059 203 31 66<br />

Palazzina dei Giardini, Corso Canalgrande, *59 222 100 Geumhyung Jeong –ı 20.9.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Il Regno Segreto –ı 15.11.<br />

Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Il mare non ha paese nemmeno lui... –ı 31.12.<br />

Parma Complesso Monumentale della Pilotta, Piazzale della Fornasetti –ı 30.9.<br />

Pilotta, 15, PR, *0521 233617<br />

Percha Lumen Museum, Pustertaler Staatsstr. 49, TN,<br />

Rikky Azarcoya<br />

–ı 11.10.<br />

*0474 43 10 90<br />

Peru (Luis Armando Vega, Musuk<br />

Nolte, Nicolas Villaume, Victor Zea)<br />

–ı 11.10.<br />

Polignano a Mare Fondazione Pino Pascali, Via Parco del Lauro 19 Zhang Huan –ı 12.7.<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Adrian Paci –ı23.8.<br />

Ren Hang<br />

–ı23.8.<br />

The Missing Planet<br />

–ı23.8.<br />

Martino Gamper, Francesco Vezzoli –ı 30.8.<br />

Protext! –ı 30.8.<br />

Extra Flags<br />

–ı13.9.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Enoc Perez, Brigitte Schindler,<br />

–ı 26.7.<br />

Carlo Mollino<br />

Svenja Deininger –ı 6.12.<br />

Rehang –ı 31.12.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO La collezione di Uli Sigg –ı30.8.<br />

Renato Leotta, James Richards<br />

–ı30.8.<br />

Claudia Comte<br />

–ı30.8.<br />

Rom Chiostro del Bramante, Via della Pace, *6880 9035 Banksy –ı 26.7.<br />

–ı 23.8.<br />

Rovereto<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna,<br />

Viale delle Belle Arti 131, RM<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, *96 7350<br />

Verso il Bauhaus. Moholy-Nagy e i<br />

suoi Contemporanei ungheresi<br />

Spazi d’Arte a Roma –ı 11.10.<br />

A distanza ravvicinata –ı 16.10.<br />

Elisabetta Catalano<br />

–ı 30.8.<br />

Konstantin Grtić –ı 30.8.<br />

Max Fletcher –ı 20.9.<br />

Nomas Foundation, Viale Somalia 33, *8639 8381 Iris Nesher –ı 17.7.<br />

Quirinale-Scuderie Papali, Via XXIV Maggio 16, *96 7500 Raffaello 1520–1483 –ı 30.8.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Corso Bettini 43<br />

I diari di Yervant Gianikian<br />

–ı 23.8.<br />

Claudia Gian Ferrari –ı 30.8.<br />

Torino Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Berlinde De Bruyckere –ı12.7.<br />

The Institute of Things to Come <strong>2020</strong> –ı 11.12.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Jessica Stockholder –ı 27.9.<br />

Quartz Studio , via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 Jonathan Monk –ı 25.7.<br />

Venezia Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Giovanni Querini Stampalia.<br />

–ı23.8.<br />

L’uomo, l’imprenditore, il filantropo<br />

Magazzini del sale, Magazzino del Sale 3, Zattere Italo Rondinella –ı19.7.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Henri Cartier-Bresson –ı 10.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Lygia Clark –ı28.9.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE<br />

Marlene Dumas, Robert Colescott, –ı13.12.<br />

Saul Fletcher u.a.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Fabrizio Plessi –ı 25.10.<br />

Verona Palazzo Maffei, Casa Museo/Piazza Erbe 38–38A, VR,<br />

*045 511 85 29<br />

La Collezione Carlon –ı 31.12.<br />

↗ www.artlog.net<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Litauen *0370<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Steven Parrino<br />

Epidermis – Conditio humana –<br />

Kosmos<br />

–ı 16.8.<br />

–ı 11.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Border and Movement –ı 26.7.<br />

Kunst kann. Einblicke in<br />

zeitgenössische künstlerische<br />

Haltungen<br />

11.8.–11.10.<br />

Vilnius MO Museum, Pylimo str. 1 Mekas Winks Better –ı 16.8.<br />

Why Is It hard to love? –ı 23.8.<br />

Luxemburg *0352<br />

Luxembourg Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3,<br />

Park Dräi Eechelen, *4537 851<br />

Niederlande *0031<br />

Me, Family. Portrait of a Young<br />

–ı 6.9.<br />

Planet<br />

Hier, aujourd’hui, demain –ı 6.9.<br />

Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Caravaggio – Bernini. Der Barock –ı 12.9.<br />

in Rom<br />

Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 Philippe Parreno, Liam Gillick –ı 30.8.<br />

Österreich *0043<br />

Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Revue –ı 23.8.<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Rabih Mroué, Ania Soliman –ı 30.8.<br />

Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Claudia Larcher 17.7.–22.8.<br />

Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9 Erwin Wurm –ı 16.8.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Wo Kunst geschehen kann –ı20.9.<br />

Bill Fontana<br />

–ı4.10.<br />

Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Image Wars –ı8.10.<br />

Gerlind Zeilner<br />

–ı8.10.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 <strong>Juli</strong>je Knifer –ı30.8.<br />

Kunst-Kontroversen<br />

–ı30.8.<br />

Ladies first! –ı 30.8.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ende der Zeitzeugenschaft? –ı 16.8.<br />

Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Ina Hsu –ı 11.7.<br />

TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Corita Kent –ı 11.10.<br />

*512 508 3178<br />

Klagenfurt am Kunsthaus Kollitsch, Deutenhofenstraße 3, *463 26009 88 Hubert Becker –ı 10.7.<br />

Wörthersee<br />

Krems Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Fix & Foxi XXL –ı 26.10.<br />

Robin Rhode –ı 30.11.<br />

Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Linda Bilda –ı 16.8.<br />

Josef Bauer –ı 14.9.<br />

Nordico, Dametzstr. 23 Graffiti & Bananas –ı11.10.<br />

galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Josef Bauer<br />

Otto Reitsperger<br />

–ı30.9.<br />

–ı30.9.<br />

Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Neue Arbeiten –ı 25.4.<br />

Salzburg Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, *662 8042 2149 Anja Hitzenberger –ı 16.7.<br />

Faistauer Preis für Malerei –ı 25.7.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Sissi Farassat, Erwin Polanc –ı 11.7.<br />

Thaddaeus Ropac, Mirabellplatz 2 Daniel Richter –ı 18.7.<br />

Schruns Kunstforum Montafon, Kronengasse 6 individualverkehr(t) –ı 9.8.<br />

Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Wilhelm Leibl – Gut sehen ist alles! –ı 26.7.<br />

Albertina Modern: The Beginning –ı 2.8.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LITAUEN / LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 127


Schweden *0046<br />

Warhol bis Richter. Aus den<br />

–ı 6.9.<br />

Sammlungen der ALBERTINA<br />

Michael Horowitz –ı 6.9.<br />

Die frühe Radierung. Von Dürer bis –ı 1.11.<br />

Bruegel<br />

Albertina Modern: The Beginning. –ı 15.11.<br />

Kunst in Österreich (1945–1980)<br />

Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler. 27.8.–15.11.<br />

Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Herbert Brandl –ı 26.10.<br />

Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13<br />

Alec Soth. Photography Is A<br />

–ı 16.8.<br />

Language<br />

Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 … von Brot, Wein, Autos, Sicherheit –ı 4.10.<br />

und Frieden<br />

MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Otto Prutscher –ı 11.10.<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Objects Recognized in Flashes<br />

–ı 6.9.<br />

Steve Reinke –ı 26.10.<br />

Misfitting Together –ı 6.1.<br />

Ingeborg Strobl –ı 10.1.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Richard Neutra –ı 20.9.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 Verena Dengler –ı 6.9.<br />

Michael E. Smith –ı 6.9.<br />

Suellen Rocca –ı 8.11.<br />

Christine König, Schleifmühlgasse 1A Rade Petrasevic, Pierre Klossowski –ı 1.8.<br />

Galerie Ernst Hilger, Dorotheergasse 5, *1 512 5315 Yigal Ozeri –ı 29.8.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Hungarian 80s, Group exhibition –ı 1.8.<br />

Galerie Ulrike Hrobsky, Grünangergasse 6, *1 513 7676 Nikolaus Korab, Ulrich Plieschnig –ı 31.7.<br />

Galerie Wolfrum, <strong>August</strong>inerstr. 10 Anna Stangl, Takako Matsukawa –ı 31.7.<br />

Georg Kargl Fine Arts, Schleifmühlgasse 5 Attempt at Rapprochement –ı 29.8.<br />

Martin Janda, Eschenbachgasse 11 Melanie Ebenhoch –ı 11.7.<br />

Meyer Kainer, Eschenbachgasse 9<br />

Marcin Maciejowski, Kamilla<br />

Bischof<br />

–ı 25.7.<br />

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Luca Frei –ı30.8.<br />

Stockholm Moderna Museet, Skeppsholmen, *8 5195 5282 Walid Raad –ı 8.8.<br />

Nationalmuseum Schweden, S. Blasieholmshamnen 2, The exhibition 18 th century<br />

–ı11.4.<br />

*8 666 4250<br />

Galerie Nordenhake, Hudiksvallsgatan 8, *8 211 892 Paul Fägerskiöld 20.8.–26.9.<br />

Spanien *0034<br />

Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 En el nombre de la madre, en el<br />

nombre de la tierra<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

Objetos de deseo. Surrealismo y<br />

Diseño 1924–<strong>2020</strong><br />

Dónde estamos. Dónde podríamos<br />

estar<br />

–ı 25.7.<br />

–ı 27.9.<br />

–ı 1.11.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Lluís Llach –ı 27.9.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5,<br />

Gameplay<br />

–ı30.8.<br />

Barcelona<br />

Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />

No em sents –ı 29.11.<br />

*93 443 9470<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Acció –ı 27.9.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Nuar léspai: Aurèlia Muñoz –ı 31.12.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Rafel Bernis –ı 27.9.<br />

Susan Sontag: Sobre la Fotografía –ı 27.9.<br />

Barbara Hammer –ı 27.9.<br />

Daniel G. Andújar: El Tercer Estat –ı 27.9.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Adn galería, Enric Granados, 49 Carlos Pazos –ı 22.8.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Irene Solá –ı 12.9.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Piensa en el tamaño del universo –ı 9.9.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Pere Llobera –ı 12.7.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Daniel Llaría –ı 24.7.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Olafur Eliasson: In real life –ı 10.10.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Abstracción y Modernidad 15.7.–12.10.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Cristina García Rodero –ı 30.8.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Karin Bos –ı 20.9.<br />

Serzo –ı 20.9.<br />

Mayte Santamaría –ı 20.9.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n Una veu / una imatge –ı13.9.<br />

Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Descubrimientos Millares –ı 7.2.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

El món serà Tlön –ı 23.8.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13<br />

En Diálogo<br />

Dagoberto Rodríguez, Mwangi<br />

Hutter<br />

–ı 25.10.<br />

–ı 8.11.<br />

Lleida Caixa Forum Lleida, Avinguda Blondel 3, Lérida Construyendo nuevos mundos. Las –ı 10.1.<br />

vanguardias históricas 1914–1945<br />

Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, La cámara y la ciudad<br />

–ı16.8.<br />

*91 330 7300<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Alfonso Berridi –ı 18.10.<br />

Miguel Trillo 23.7.–25.10.<br />

Fotografía japonesa en torno a 23.7.–25.10.<br />

Provoke<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Rodin-Giacometti<br />

–ı23.8.<br />

*91 581 6100<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Buckminster Fuller –ı 30.8.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid Doce fábulas urbanas –ı19.7.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 Sáez de Oíza –ı23.8.<br />

Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 Reencuentro –ı13.9.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Mondrian and De Stijl –ı14.9.<br />

Concha Jerez<br />

–ı21.9.<br />

Audiosfera. Social Experimental<br />

–ı21.9.<br />

Audio, Pre- and Post-Internet<br />

Disonata. Art in sound until 1980 –ı 26.10.<br />

Léon Ferrari 28.7.–2.11.<br />

Nino de Elche<br />

–ı13.12.<br />

Concha Jerez 29.7.–11.1.<br />

Petrit Halilaj 17.7.–28.2.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Joan Jonas –ı13.9.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Petrit Halilaj –ı6.9.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz –ı 30.8.<br />

BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, *915 23 34 57 Daniel Garbade –ı27.9.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Dokoupil –ı13.9.<br />

Álvaro Urbano –ı 10.1.<br />

Madrid/<br />

Mostoles<br />

Malaga<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />

Humor Absurdo<br />

–ı 4.10.<br />

Francesca Ruiz –ı 4.10.<br />

De Miró a Barceló –ı 1.11.<br />

Málaga Centro de Arte Contemporáne Malaga, Calle de Alemania Lacomba –ı 30.8.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 129


Palma de Caixa Forum, Plaza Weyler 3 Azul. El color del Modernismo –ı12.10.<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 Marina Planas –ı 27.9.<br />

De la posguerra a la<br />

–ı 1.11.<br />

contemporaneïtat<br />

Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11, Cuixart –ı 2.2.<br />

Baleares<br />

San Sebastián Tabacalera Donostia, Duque de Mandas 52 Cybernetics of the Poor –ı 23.8.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Anri Sala –ı 13.9.<br />

Retratos, esencia y expresión –ı 31.12.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo,<br />

Valle Inclán s/n<br />

Antón Patiño<br />

–ı31.7.<br />

Sevilla<br />

CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López<br />

Pintado, Sevilla<br />

Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la<br />

Cartuja, Sevilla<br />

Cristina García Rodero<br />

Poéticas de la emoción<br />

–ı 16.8.<br />

–ı 30.8.<br />

Desorientalismos<br />

–ı 31.7.<br />

Naeem Mohaiemen –ı 23.8.<br />

Hace 50 años –ı 18.10.<br />

Valencia Institut Valencia d’Art Modern, Guillem de Castro 118 Orientalismos –ı 27.9.<br />

<strong>Juli</strong>o González: materia, espacio<br />

–ı 17.1.<br />

y tiempo<br />

IVAM Centre <strong>Juli</strong>o González, Guillem de Castro 118 Gülsün Karamustafa 23.7.–18.10.<br />

Cuál es nuestro hogar –ı 31.1.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Carmen Laffón: La sal –ı 23.8.<br />

Ciudad y progreso –ı 13.9.<br />

Eva Lootz –ı 8.11.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Manuel Colmeiro –ı 6.9.<br />

Yolanda Herranz Pascual –ı 20.9.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Elena Mendizábal –ı16.8.<br />

Gema Intxausti –ı 20.9.<br />

Tschechische Republik *0420<br />

Praha Futura , Holečkova 49, *608 955 150 Andriu Deplazes –ı20.9.<br />

Ungarn *0036<br />

Budapest Ludwig Museum, Komor Marcell u. 1. Slow Life – Life at a Slow Pace –ı 23.8.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Don McCullin –ı 6.9.<br />

Not Vital –ı 6.9.<br />

King’s Lynn Houghton Hall, Bircham Road, Norfolk Anish Kapoor –ı 27.9.<br />

Liverpool Walker Art Gallery, William Brown Street Linda McCartney –ı31.8.<br />

London Design Museum London, 224–238 Kensington High St Electronic: From Kraftwerk to The –ı 26.7.<br />

Chemical Brothers<br />

Tate Modern, Bankside Andy Warhol –ı 6.9.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Bags: Inside Out –ı 31.1.<br />

Corvi-Mora, 1a Kempsford Road Shawanda Corbett –ı 31.7.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 To Exalt the Ephemeral: Alina<br />

–ı 1.8.<br />

Szapocznikow, 1962–1972<br />

Isa Genzken –ı 1.8.<br />

PACE London, Burlington Gardens 6, Greater London James Turrell –ı 14.8.<br />

Serpentine Gallery, Kensington Gardens James Barnor –ı 6.9.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Simnikiwe Buhlungu –ı 2.10.<br />

Aserbaidschan *0994<br />

Baku<br />

YARAT Contemporary Art Centre, Sabail District,<br />

*12 505 1414<br />

Potential Worlds 1: Planetary<br />

Memori<br />

–ı 27.9.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Australien *0061<br />

Berriedale<br />

Tasmania<br />

Mona, 655 Main Road Jonathan Delachaux –ı 5.4.<br />

Hongkong *0852<br />

Hongkong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Lorna Simpson. Special Characters –ı 30.9.<br />

Marokko *0212<br />

Marrakech<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Südkorea *0082<br />

Museum of African Contemporary Art Al Maaden, Sidi<br />

Youssef Ben Ali, *676 92 44 92<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />

Have you seen a Horizon lately? –ı 19.7.<br />

Alfredo Jaar<br />

–ı 26.7.<br />

Abdoulaye Konaté –ı 11.1.<br />

Seoul Perrotin Seoul, 5 Palpan-Gil Jongno-Gu, 11, *2 737 79 78 Claire Tabouret –ı 10.7.<br />

Vereinigte Arabische Emirate, *0971<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Beacon Dia:Beacon, 3 Beekman Street, NY, *845 440 0100 Carl Craig –ı 7.9.<br />

–ı12.7.<br />

–ı19.7.<br />

–ı 28.2.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />

MA<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Art for Human Rights: Peace Now!<br />

Rosie Lee Tompkins<br />

Beyond Infinity: Contemporary Art<br />

After Kusama<br />

Writing the Future Basquiat and<br />

the Hip-Hop Generation<br />

Monet and Boston: Lasting<br />

Impression<br />

–ı 2.8.<br />

–ı 23.8.<br />

Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Si Lewen: The Parade –ı 23.8.<br />

Allora & Calzadilla: Specters of<br />

–ı20.9.<br />

Noon<br />

Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46th Ave, NY,<br />

Niki de Saint Phalle –ı 7.9.<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Vera Lutter –ı 9.8.<br />

MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue, Barbara Kruger –ı 30.11.<br />

*213 621 1741<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Jasper Johns –ı 20.9.<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165 th José Parlá<br />

–ı 16.8.<br />

Street<br />

Sanford Biggers –ı 6.9.<br />

Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Out of Place: A Feminist Look at the –ı 13.9.<br />

Collection<br />

African Arts–Global Conversations –ı 15.11.<br />

Jeffrey Gibson<br />

–ı10.1.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

Museum of the Moving Image, 36–01 35 Avenue,<br />

*718 784 0077<br />

Judd<br />

Private Lives Public Spaces<br />

–ı 11.7.<br />

–ı20.7.<br />

Félix Fénéon –ı 25.7.<br />

Engineer, Agitator, Constructor –ı 12.9.<br />

Envisioning 2001: Stanley<br />

–ı 19.7.<br />

Kubrick’s Space Odyssey<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Ulrike Müller and Amy Zion –ı 21.2.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue The Fullness of Color: 1960s<br />

–ı 2.8.<br />

Painting<br />

Marking Time: Process in Minimal<br />

Abstraction<br />

–ı 2.8.<br />

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / UNGARN / VEREINIGTES KÖNIGREICH / … 131


Philadelphia<br />

Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı13.12.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Eva Hesse –ı 19.10.<br />

Mike Kelley –ı 25.11.<br />

Philadelphia Museum of Art, 26 th St & Benjamin Franklin Fault Lines –ı 25.10.<br />

Parkway<br />

Messen und Auktionen<br />

Basel Beurret Bailly Widmer Auktionen, Schwarzwaldallee 171,<br />

*61 312 32 00<br />

Moderne und Zeitgenössische<br />

Kunst<br />

23.9.–23.9.<br />

Schaffhausen FATart Fair , Kammgarn Westflügel 2. & 3. Etage FATart Fair Schaffhausen <strong>2020</strong> 11.9.–20.9.<br />

Ihre Daten in der Agenda<br />

Präsenz im grössten kunstjournalistischen<br />

Netzwerk Europas<br />

International verlinkt über<br />

↗ www.european-art.net<br />

Jahresabo für Institutionen<br />

CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


BAUMFÄNGER<br />

15. 08. 20 –11. 10. 20<br />

Beat Breitenstein |MarianneEngel<br />

VictorineMüller|Com&Com<br />

ANDREA<br />

WOLFENSBERGER<br />

14.08.–26.09.<strong>2020</strong><br />

Reisen<br />

Eva Borner, Esther Ernst<br />

Serafin Krieger, Claudio Moser<br />

Ursula Palla<br />

Vernissage, Do 13.08.<strong>2020</strong>, 18.30 h<br />

Finissage, Sa 26.09.<strong>2020</strong>, 14 –17 h<br />

Fr 14 –18 h, Sa/So 14 –17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

29. März bis 30.<strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Freitag 14–17Uhr<br />

Samstag/Sonntag 11–18 Uhr<br />

Langenbruck/BL www.schoenthal.ch<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Motor<br />

Mit Werken von: Samuli Blatter, Karin Borer,<br />

Stefan Burger, Daniel Kurth, Max Leiß, Selina Lutz,<br />

Nico Müller, Alexandra Navratil, Aldo Solari,<br />

Inka ter Haar, Anna B. Wiesendanger, Aline Zeltner<br />

Kuratiert von: Martin Chramosta<br />

20. Juni bis 23. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Paul Klee · Nekropolis, 1929, Öl auf Nesseltuch<br />

auf Sperrholz, 63x44 cm, Nationalgalerie Berlin<br />

4.7. – 25.10.<strong>2020</strong><br />

als Zeichner und Maler<br />

Ein Bildwerk zwischen<br />

Mythos und Wissenschaft<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

AARGAU / BASEL / SOLOTHURN 133


KUNSTMUSEUM<br />

SOLOTHURN<br />

Verlängert bis 18. Oktober <strong>2020</strong><br />

Genius Loci Salodorensis<br />

Kunst aus und für Solothurn<br />

Verlängert bis 2. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Jean Mauboulès<br />

Mouvement arrêté<br />

Arbeiten auf Papier 1969–2019<br />

Bis 4. Oktober <strong>2020</strong><br />

Heinz Schwarz<br />

(1920–1994)<br />

Eine Hommage zum<br />

100. Geburtstag<br />

Ausblick: 22. <strong>August</strong> bis<br />

1. November <strong>2020</strong><br />

Michel Grillet<br />

Across the Universe<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di –Fr 11–17 Uhr, Sa +So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

arabische weber –<br />

christliche könige<br />

Mittelalterliche Textilien aus<br />

Spanien bis 8.11. <strong>2020</strong><br />

täglich 14.00–17.30 Uhr<br />

abegg-stiftung<br />

3132 Riggisberg<br />

Telefon 031 808 12 01<br />

www.abegg-stiftung.ch<br />

powered by<br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


zart<strong>2020</strong>.ch<br />

4.7.–26.9.<strong>2020</strong> Solothurn<br />

20 Künstler*innen – 20 Orte<br />

Rebekka Steiger –<br />

boxing the compass<br />

ANNEMARIE<br />

VON MATT<br />

widerstehlich<br />

20 Jahre<br />

Kupferdruckwerkstatt<br />

Gentinetta<br />

20m2 – Fenster ins Atelier<br />

von Marion Nyffenegger<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

27. Mai <strong>2020</strong><br />

bis 20. September <strong>2020</strong><br />

Sommerpause vom 27. <strong>Juli</strong> bis 18. <strong>August</strong><br />

Mi bis Sa 14–17 Uhr | So 11–17 Uhr<br />

Bahnhofstrasse 53 | CH-2540 Grenchen<br />

Feiertage siehe kunsthausgrenchen.ch<br />

verlängert bis:<br />

27.9.<br />

<strong>2020</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

www.nidwaldnermuseum.ch<br />

Heimvorteil...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz<br />

SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 135


ANTON BRUHIN<br />

HAUPTSACHE<br />

Die Einzelausstellung<br />

wird bis zum 16. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

verlängert<br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 2, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />

041 870 29 29<br />

www.hausfuerkunsturi.ch<br />

philipp hänger<br />

dear optimist<br />

3.6 –2.8.<strong>2020</strong><br />

flurina badel &<br />

jérémie sarbach<br />

planty of love<br />

14.8.–19.9.<strong>2020</strong><br />

kunsthalle luzern | löwenplatz 11 | 6002 luzern<br />

bourbaki panorama | kunsthalleluzern.ch<br />

mi – sa 14.00 – 19.00 uhr | so 14.00 – 17.00 uhr<br />

28.06.—<br />

01.11. <strong>2020</strong><br />

von Miniatur<br />

bis Monumental<br />

Elephanthouse<br />

Neustadtstrasse<br />

CH-6003 Luzern<br />

www.sic-raum.ch<br />

Weltenmachen<br />

a ku Kunstplattform<br />

Bewegung im<br />

Gewölk<br />

Marie-Theres Amici<br />

und Thierry Perriard<br />

Linie 2 Im Kabinett: Alfred Bernegger (1912–1978)<br />

6. Juni –<br />

2. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

22.08 –<br />

19.09.<strong>2020</strong><br />

29. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

Kunsthoch Luzern<br />

11-19 Uhr<br />

JAN VAN<br />

OORDT<br />

GÜNZBURGER<br />

Das Ende der Spur<br />

Hans Erni Museum | 1.6 – 8.11.<strong>2020</strong><br />

Gerliswilstrasse 23<br />

6020 Emmenbrücke<br />

www.akku-emmen.ch<br />

Fr + Sa 14:00 –17:00<br />

So 10:00–16:00<br />

Stiftung<br />

Erna & Curt Burgauer<br />

Zürich<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


2 x Walther Wahrenberger<br />

(1899–1949)<br />

Walther Wahrenberger<br />

Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Dokumente<br />

→ Ackerhus Toggenburger Hauskultur Ebnat-Kappel<br />

8. <strong>August</strong> bis 31. Oktober <strong>2020</strong> (Vernissage 8.8., 15 Uhr),<br />

Öffnungszeiten: www.ackerhus.ch<br />

Johann Ulrich Steiger<br />

Skulpturen und Druckgrafik<br />

Walther Wahrenberger<br />

Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik<br />

→ Ortsmuseum Lindengut Flawil<br />

17. Mai bis 15. November <strong>2020</strong><br />

Öffnungszeiten: www.ortsmuseumflawil.ch<br />

Kunstsammlung 9320 Arbon TG<br />

www.artbon.ch sammlung@artbon.ch<br />

Besichtigungen auf Anfrage<br />

Women* in arts<br />

3. FATart Fair Exhibition<br />

Schaffhausen<br />

11.– 20.09.<strong>2020</strong><br />

15. <strong>August</strong> bis 27. September<br />

fatart.ch<br />

LABOR<br />

digitale Medien<br />

Vernissage: Freitag, 14. <strong>August</strong>, 19 Uhr<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

CLAUDIO GOTSCH<br />

BlackEdition<br />

FREITAG, 19. JUNI BIS<br />

SAMSTAG, 24. OKTOBER <strong>2020</strong><br />

VERNISSAGE FREITAG, 24. JULI<br />

KÜNSTLERGESPRÄCH MITTWOCH, 5. AUGUST<br />

Plattner & Plattner Art Gallery<br />

www.plattnerundplattner.ch/art-gallery<br />

Via da la Staziun 11, 7504 Pontresina,<br />

Telefon +41 81 842 01 12<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 137


MARTINA KLEIN<br />

gelb<br />

18. <strong>Juli</strong> bis 26. September <strong>2020</strong><br />

ERÖFFNUNG<br />

Samstag, 18. <strong>Juli</strong><br />

GALERIE TSCHUDI<br />

Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />

Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />

www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />

CASTELL<br />

ART WEEKEND<br />

25.–27. September <strong>2020</strong><br />

Traces of<br />

Civilization<br />

Ida Ekblad<br />

<strong>Juli</strong>an Charrière<br />

12. Mai bis<br />

25. Oktober <strong>2020</strong><br />

Kunsthalle Ziegelhütte<br />

Ziegeleistrasse 14<br />

CH 9050 Appenzell<br />

kunsthalleziegelhuette.ch<br />

Dienstag bis Freitag<br />

10 bis 17 Uhr<br />

Samstag und Sonntag<br />

11 bis 17 Uhr<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


HAMISH FULTON<br />

Walking In Relation To Everything<br />

18. <strong>Juli</strong> bis 26. September <strong>2020</strong><br />

ERÖFFNUNG<br />

Samstag, 18. <strong>Juli</strong><br />

GALERIE TSCHUDI<br />

Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />

Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />

www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />

THE LIBRARY<br />

OF MARVELS<br />

(Expanding<br />

V E R S I O N )<br />

E I N P R O J E K T<br />

VON RACHEL WITHERS<br />

Z U R<br />

B I B L I O T H E K<br />

VON ROMAN SIGNER<br />

17.7—23.8.20<br />

KANTONSBIBLIOTHEK<br />

VADIANA<br />

S T . G A L L E N<br />

www.sg.ch/kultur<br />

DAN WALSH<br />

AfterMath<br />

18. <strong>Juli</strong> bis 26. September <strong>2020</strong><br />

ERÖFFNUNG<br />

Samstag, 18. <strong>Juli</strong><br />

GALERIE TSCHUDI<br />

Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />

Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />

www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />

werkstatt hildegard schenk<br />

Dorta 68<br />

CH-7524 Zuoz Zuoz<br />

Graphit auf Papier Regula Dürig<br />

Holzreliefs Thomas Kurer<br />

14.2.<strong>2020</strong> bis 14.8.<strong>2020</strong><br />

Finissage 14.8.<strong>2020</strong> 16 bis 19 Uhr<br />

Öffnungszeiten Sommer: 01.07. <strong>2020</strong> bis 14.08.<strong>2020</strong><br />

Mi, Do, Fr, Sa 15 bis 18 Uhr<br />

Die Ausstellung ist auch auf Anfrage unter 078 661 41 27<br />

oder schenk@werkstattzuoz.ch zu besichtigen<br />

www.werkstattzuoz.ch<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 139


© Rochelle Brockington, von der Serie Skin + Hair Stock photos, 2018<br />

reGeneration 4<br />

Herausforderungen von<br />

morgen für die Fotografie<br />

und ihr Museum<br />

1.07–6.09.<strong>2020</strong><br />

Freier Eintritt<br />

Elysée Lausanne<br />

www.elysee.ch<br />

18, av. de l’Elysée<br />

1006 Lausanne<br />

04.07. –03.10.<strong>2020</strong><br />

Pusha Petrov<br />

Emmanuel Wüthrich<br />

passer (VII)<br />

28.06 -13.09.<strong>2020</strong><br />

Wir werden uns<br />

womöglich verwandeln.<br />

Eine Ausstellung,<br />

die Hindernisse, Ängste<br />

und Chancen einer<br />

gemeinsamen Zukunft<br />

vonMenschen und<br />

Tieren in den Diskurs<br />

stellt.<br />

espace d’art contemporain<br />

rue pierre-péquignat 9<br />

2900 porrentruy<br />

www.eac-leshalles.ch<br />

Froh Ussicht,<br />

8833 Samstagern<br />

frohussicht.ch<br />

@froh_ussicht<br />

BOURSE<br />

ARTS<br />

PLASTIQUES<br />

<strong>2020</strong><br />

La Commission des Expositions de la Société des Arts de<br />

Genève attribue une/plusieurs bourse(s) à un/des artiste(s)<br />

actif(s) à Genève.<br />

Cette bourse d’une somme totale de Fr. 40 000.- est destinée à:<br />

– l’aide à la réalisation future d’un projet en arts plastiques.<br />

– contribuer au financement en vue de la production d’œuvre.<br />

– l’aide à une publication future (livre d’artiste, monographie,<br />

catalogue).<br />

Les dossiers devront être remis au Secrétariat<br />

de la Société des Arts – rue de l’Athénée 2, 1205 Genève –<br />

d’ici au 16 octobre <strong>2020</strong>.<br />

RÈGLEMENT COMPLET À TÉLÉCHARGER SUR<br />

WWW.SOCIETEDESARTS.CH<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Verein Ateliers<br />

und<br />

skulptuRenpark<br />

Steinmaur<br />

Neue Werke<br />

im Skulpturenpark entdecken<br />

Vernissage 22. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

ab 14 Uhr<br />

Die Künstler*innen:<br />

Baviera Vincenzo<br />

Bütikofer Adrian<br />

Hardmeier Daniel<br />

Klein François<br />

Kohlbrenner Beat<br />

Lauinger Martina<br />

Lindgren Line<br />

MERESK<br />

Mörth Katharina<br />

Mösch Ruedi<br />

Roth Max<br />

Städeli Ingrid<br />

Štrukelj Ariel<br />

Swanepoel Morné<br />

Wettstein Dieter<br />

* 11. <strong>Juli</strong> bis 30. <strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />

* KUNSTSTIPENDIEN DER<br />

STADT ZÜRICH <strong>2020</strong><br />

Erneut zeigt Stadt Zürich Kultur<br />

die Werke einer stattlichen Anzahl<br />

von Künstler*innen im Helmhaus<br />

und versieht sie mit den für das<br />

künstlerische Schaffen relevanten<br />

finanziellen Mitteln.<br />

Das Künstler*innendasein —<br />

in Zeiten von Corona<br />

Künstler*innen der Stipendienausstellung<br />

geben Auskunft über ihr<br />

ausgestelltes Werk: nicht vor Ort<br />

- stattdessen für alle zeitlich und<br />

räumlich unabhängig via Podcasts<br />

auf www.helmhaus.org.<br />

– – – – – – – –<br />

H E L M H A U S<br />

Z Ü R I C H<br />

– – – – – –<br />

Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr<br />

Donnerstag 11 bis 20 Uhr<br />

www.helmhaus.org<br />

Facebook: helmhauszuerich<br />

Instagram: helmhaus_zuerich<br />

Info und Lageplan<br />

www.skulpturenpark-steinmaur.ch<br />

OXENSTOPP—K1<br />

NEUE KUNST<br />

KONSTELLATION 1<br />

B<br />

Zeughaus Uster, K2, Berchtoldstr. 10, 8610 Uster<br />

SA 29. <strong>August</strong> <strong>2020</strong>, Start 18:00-21:00<br />

SO 6. September <strong>2020</strong>, Ziel 11:00-17:00<br />

Podium »Künstlernachlässe«, MI 2. Sept, 19:00<br />

www.boxenstopp.art → Programm<br />

WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 141


KRONOS<br />

<strong>2020</strong><br />

La Nef<br />

21.06–13.09.<strong>2020</strong><br />

Rue Saint-Hubert 17<br />

2340 Le Noirmont<br />

www.lanef.ch<br />

jeu–dim 14–18h<br />

Ausschreibung Werkbeiträge Kunst und Kultur <strong>2020</strong><br />

Die Kulturkommissionen von Obwalden und Nidwalden schreiben für <strong>2020</strong> gemeinsam<br />

Werkbeiträge für Kulturschaffende aus Obwalden und Nidwalden aus. Es werden ein<br />

Werkbeitrag von 20’000 Franken und ein Werkbeitrag von 10’000 Franken vergeben.<br />

Eine Fachjury entscheidet über die Dossiers.<br />

Mit den Werkbeiträgen sollen Kunst- und Kulturschaffende unmittelbar und personenbezogen<br />

gefördert werden, indem es diesen ermöglicht wird, sich während einer gewissen<br />

Zeit ihrem Schaffen zu widmen.<br />

Das Reglement und das Anmeldeformular können unter www.ow.ch oder www.nw.ch<br />

heruntergeladen werden.<br />

Einsendeschluss: 31. <strong>August</strong> <strong>2020</strong>.<br />

Amt für Kultur<br />

Mürgstrasse 12, Postfach 1244, 6371 Stans, 041 618 73 40<br />

Canton de Vaud<br />

BOURSE <strong>2020</strong> – ARTS PLASTIQUES<br />

En plus des soutiens accordés aux artistes plasticiens-nes, essentiellement au stade de la promotion<br />

et de la diffusion de leurs œuvres, l’Etat de Vaud tient à appuyer celles et ceux qui se trouvent<br />

dans la phase d’élaboration d’un projet important ou qui opèrent un virage significatif dans leur<br />

démarche artistique. A cet effet, il met au concours<br />

Une bourse de Fr. 20’000.–<br />

Peuvent participer au concours les artistes vivant et travaillant dans le canton depuis au moins<br />

trois ans, cinq pour les étrangers, ayant plusieurs réalisations à leur actif et présentant un projet<br />

artistique d’envergure.<br />

Les dossiers de candidature sont à déposer sur le site de l’Etat de Vaud (www.vd.ch). Pour plus<br />

d’informations, contactez le Service des affaires culturelles, rue du Grand-Pré 5, 1014 Lausanne,<br />

Tél. 021 316 07 43, mail karine.kern@vd.ch ou sur le site internet : http://www.vd.ch/bourses-culture.<br />

Les dossiers de candidature devront être déposés d’ici au 30 octobre <strong>2020</strong> au plus tard.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Anita Fédier (Agenda)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innen dieser Ausgabe<br />

Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AMA), Barbara Fässler (BF),<br />

Dominique von Burg (DvB), Giulia Bernardi (GB), Iris<br />

Kretzschmar (IKR), Mechthild Heuser (MH), Sabine Elsa Müller<br />

(SEM), Tiziana Bonetti (TB), Thomas Schlup (TS), Ursula Meier<br />

(UM), Valeska Marina Stach (VMS)<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler/in, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

9September 28.08.<strong>2020</strong> 29.07.<strong>2020</strong><br />

10 Oktober 25.09.<strong>2020</strong> 26.08.<strong>2020</strong><br />

11 November 30.10.<strong>2020</strong> 30.09.<strong>2020</strong><br />

12 Dezember 27.11.<strong>2020</strong> 28.10.<strong>2020</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 9 000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 8 000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Im Wüstenwind<br />

Gizeh, Ägypten, 12.2.2011. Foto: SH<br />

Es ist bloss ein leises Säuseln, das dann und wann zu einem Pfeifen anschwillt, zur<br />

Ahnung einer Melodie. Mehr nicht. Aber das Säuseln ist eine Sensation, denn wer kann<br />

schon behaupten, er habe in Gizeh den Wüstenwind gehört? In gewöhnlichen Zeiten<br />

füllen hier die Stimmen von Touristen die Luft. In Kohorten fallen sie vom grossen Busparking<br />

her in das Pyramidenfeld ein. Angeführt und beschallt von ihren Centurios, die<br />

mehr oder weniger sinnvoll erklären, wie man im schwindelerregend weit entfernten<br />

27. Jahrhundert v. Chr. einen Bau von solchen Dimensionen errichten konnte.<br />

Im Februar 2011, nach Hosni Mubaraks erzwungenem Rücktritt, habe ich – ähnlich<br />

wie zurzeit wegen Corona – die ganze Nekropolis praktisch für mich allein. Nur<br />

ab und zu dringen die Rufe von Kameltreibern an mein Ohr, die ihre Tiere ziellos zwischen<br />

den Pyramiden hin und her lenken, ganz so, als verstünden sie nicht wirklich,<br />

warum die Menschenmassen plötzlich ausgeblieben sind, oder als hofften sie, dass<br />

vielleicht doch noch ein Tourist vom Himmel falle, direkt in den mit Teppich ausgelegten<br />

Reitkorb ihres Dromedars. So dürften die ersten Touristen im 19. Jahrhundert<br />

Gizeh erlebt haben, als einen Ort unendlicher Ruhe. Auch , der sich 1928<br />

vom Anblick der Pyramiden von Gizeh zu<br />

inspirieren liess, war noch vor<br />

der grossen Besucherschwemme im Land. Und jetzt stehe ich hier im Wüstenwind,<br />

Ägyptens einziger Tourist. Müsste man nicht fast eine künstlerische Disziplin daraus<br />

machen, zur falschen Zeit am rechten Ort zu sein? Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). herzog@hoio.org<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 23.8. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2020</strong>

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