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Vitalstoffe 4/2020

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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Ausgabe 4/<strong>2020</strong> 10. Jahrgang ISSN 2192-2632 8,90 €<br />

4<strong>2020</strong><br />

Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen<br />

TITEL: Aronia<br />

Immunsystem Haut, Haare, Nägel<br />

Vitamin C Migräne<br />

Astaxanthin Omega 3


Editorial<br />

Benno Keller<br />

Was der Organismus braucht<br />

Die klassische Definition eines Organismus<br />

ist ein System von Organen.<br />

Bei näherer Betrachtung gehören bei uns<br />

alle Teile dazu, die einen Menschen ausmachen:<br />

Herz und Nieren, alle Leitungssysteme,<br />

sogar Haare und Nägel – denn<br />

überall wird versorgt und entsorgt. Und<br />

nur, wenn diese ganze Logistik funktioniert,<br />

funktionieren auch wir.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist die zentrale<br />

Aufnahmestation, der Darm, der mit<br />

Hilfe der mikrobiotischen Mitbewohner<br />

auch Zentrallabor ist. Hier und im Blut<br />

wird Unglaubliches geleistet für die Abwehr<br />

von Unerwünschtem. Alles, was<br />

wir dafür brauchen, nehmen wir über die<br />

Nahrung oder auch über entsprechend<br />

ergänzte Nahrung auf. In diesem Heft<br />

finden Sie eine Fülle von Beispielen.<br />

Auch die Ernährung sollte einem System<br />

der Notwendigkeit folgen, denn das ist<br />

es, was der Organismus braucht.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Benno Keller<br />

Herausgeber<br />

Die „<strong>Vitalstoffe</strong>“ kann abonniert werden. Das Abonnement besteht immer aus 4 Ausgaben – z. B. Ausgabe 1 / 2021 – 4 / 2021<br />

Der Jahresbezugspreis beträgt in Deutschland € 40,00 inkl. MwSt und Versandkosten, im Ausland € 48,00.<br />

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3


V italstoffe<br />

Titel: Die Apfelbeere (Aronia)<br />

ist reich an Flavonoiden, und Vitamin A,B2, C, K.<br />

Jörg Holzmüller ist Spezialist für die Verarbeitung<br />

von Aroniabeeren.<br />

© Aronia ORIGINAL Naturprodukte GmbH<br />

Beitrag auf Seite 14<br />

Inhalt<br />

6 Aktuelle Studien<br />

6 Fruktose und die Leber<br />

8 Vitamin-D-Mangel<br />

9 Eisenpyrophosphat<br />

11 Mikrobiota und COVID-19<br />

13 Orangen und Adipositas<br />

14 Pflanzenextrakte<br />

14 Aronia und Sport<br />

37 Pycnogenol gegen Migräne<br />

40 Pflanzenwirkstoffe für das Immunsystem<br />

42 Astaxanthin: Vital im Alter<br />

48 Beta-Glukan aus Mikroalgen<br />

17 Immunsystem<br />

17 Immunsystem, Probiotika und Omega 3<br />

22 Haut Haare, Nägel<br />

22 MSM für die Schönheit von Innen<br />

26 Vitamine<br />

26 Vitamin-C-Forschung<br />

28 Produktdesign<br />

28 Innovationen mit Kapseln<br />

31 Mineralstoffe<br />

31 Calciumquelle für Kleinkinder<br />

34 Nahrungsergänzung bei vegetarischer<br />

und veganer Ernährung<br />

37 Migräne<br />

37 Pycnogenol zur Verringerung von<br />

Migränesymptomen<br />

42 Vital im Alter<br />

47 Positive Aspekte von algenbasiertem<br />

Astaxanthin<br />

48 Beta-Glukan<br />

48 aus Mikroalgen<br />

52 Kollagenpeptide<br />

52 Das Binde- und Stützgewebe<br />

54 Omega 3<br />

54 Einfluss von Omega-3-Fettsäuren<br />

auf die sportliche Leistung<br />

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4


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5


V italstoffe<br />

Aktuelle Studien<br />

Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath wertet für<br />

jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />

Fruktose und nicht-alkoholische Fettleber<br />

Wie wirkt sich übermäßiger Fruktose-Konsum auf die Leber<br />

aus? Dieser Frage ging eine Gruppe von Wissenschaftlern der<br />

Perelman School of Medicine an der Universität von Pennsylvania<br />

nach. Unterstützt wurden sie dabei von Forschern der<br />

Universität Princeton und des Weill Cornell Medical College in<br />

New York. Sie initiierten eine multizentrische Studie an Mäusen,<br />

deren Ergebnisse sie im Online-Journal Nature Metabolism<br />

veröffentlicht haben.<br />

Fruktose steht im Verdacht, bei übermäßigem Konsum eine<br />

nicht-alkoholische Fettleber zu fördern, vor allem, wenn die<br />

Aufnahme innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums erfolgt. Im<br />

Zentrum des Stoffwechselprozesses steht der Darm, der Fruktose<br />

– einem Zucker, der in Früchten, Honig und Maissirup vorkommt<br />

– abbaut, bevor er in die Leber gelangt und dort Schaden<br />

anrichten kann.<br />

Zu viel Fruktose in rascher Abfolge überfordert den Darm,<br />

der seine Aufgabe, die Leber zu schützen, nicht mehr bewältigen<br />

kann. Auf diesem Weg kann die Fruktose regelrecht in<br />

die Leber „überschwappen“, was diese schädigt und sogar zu<br />

krankhafter Fettleber führen kann. Diesem Mechanismus auf<br />

den Grund zu gehen, war das Ziel der Forscher.<br />

Fruktose – inzwischen in aller Munde<br />

Für diese Untersuchungen gibt es triftige Gründe. Innerhalb<br />

des letzten Jahrhunderts ist der Verbrauch an Fruktose um das<br />

100-fache gestiegen. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass<br />

exzessiver Konsum – insbesondere in Form von gesüßten Getränken<br />

– mit Fettleibigkeit, Diabetes und nicht-alkoholischer<br />

Fettleber in Zusammenhang steht.<br />

Studien haben gezeigt, dass der übermäßige Verzehr von Fruktose<br />

toxisch für die Leber sein kann. Wenn große Mengen dorthin<br />

gelangen, verwendet sie überschüssige Fruktose zur Bildung<br />

von Fett, ein Prozess, der als Lipogenese bezeichnet wird<br />

und bei dem zu viel Fett in den Leberzellen gespeichert wird.<br />

Welche Rolle der Darm dabei spielt – ob er die Lipogenese und<br />

die Entwicklung von Lebererkrankungen unterbindet oder fördert<br />

– sollte in der Studie ermittelt werden.<br />

Details der Studie<br />

Im Zentrum stand dabei die Ketohexokinase, ein Schlüsselenzym,<br />

das steuert, wie schnell Fruktose verstoffwechselt wird.<br />

Durch gentechnische Veränderungen an Mäusen wiesen sie<br />

nach, dass die Senkung des Enzyms im Darm zu Fettleber in<br />

den Mäusen führt. Umgekehrt konnte eine Erhöhung des Ketohexokinase-Spiegels<br />

im Darm den Abbau von Fruktose steigern<br />

und ihn in seiner Leberschutzfunktion unterstützen. Das<br />

Ergebnis zeigt, dass der Abbau von Fruktose im Darm die Entwicklung<br />

von zusätzlichem Fett in den Leberzellen von Mäusen<br />

abschwächt.<br />

„Was wir hier entdeckt und präsentiert haben, ist, dass nach dem<br />

Essen oder Trinken von Fruktose zuerst der Darm die Fruktose<br />

verarbeitet und damit die Leber vor Fruktose-bedingten Schäden<br />

schützt“, kommentiert der Co-Autor der Studie, Dr. Zoltan<br />

Arany, Professor für Herz-Kreislauf-Medizin an der Penn.<br />

Die Forscher entdeckten zudem, dass die Geschwindigkeit, mit<br />

der der Darm Fruktose abbauen kann, den Zeitraum bestimmt,<br />

in dem Fruktose sicher aufgenommen werden kann.<br />

„Wichtig ist auch, dass wir zeigen, dass der langsame Verzehr<br />

des Essens oder Getränks über eine lange Mahlzeit – und nicht<br />

in aller Hast auf einmal heruntergeschlungen – die negativen<br />

Folgen mildern kann“, so Dr. Arany weiter.<br />

Darüber hinaus wies das Team nach, dass die gleiche Menge an<br />

Fruktose mit höherer Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung einer<br />

Fettleber führt, wenn sie über ein Getränk und nicht über die<br />

Nahrung verzehrt wird. In ähnlicher Weise ist die Wahrscheinlichkeit<br />

der Fettleberbildung beim Verzehr von Fruktose in einer<br />

einzigen Dosis im Vergleich zu mehreren über 45 Minuten<br />

verteilten Dosen erhöht.<br />

„Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass Fruktose die Lipogenese<br />

induziert, wenn die Aufnahmegeschwindigkeit die Fähigkeit<br />

des Darms, Fruktose zu verarbeiten und die Leber zu<br />

schützen, übersteigt“, sagt Arany. „Im modernen Kontext der<br />

übermäßigen Verfügbarkeit und des Verzehrs von verarbeiteten<br />

Lebensmitteln ist es leicht zu erkennen, wie der daraus resultierende<br />

Fruktose-Spillover das metabolische Syndrom fördern<br />

würde.“<br />

Quelle: Nature Metabolism<br />

“The small intestine shields the liver from fructose-induced<br />

steatosis”, June <strong>2020</strong> doi: 10.1038/s42255-020-0222-9<br />

Autoren: Jang, C. et al.<br />

6


V italstoffe<br />

Vitamin-D-Mangel bei Hallensportlern<br />

Vitamin D ist u.a. essentiell für einen gesunden Knochenstoffwechsel,<br />

die Immunabwehr, die Herz-Kreislaufgesundheit, das<br />

Muskelwachstum und die mentale Gesundheit. Mangelerscheinungen<br />

in der Bevölkerung sind inzwischen weit verbreitet.<br />

Dass dieses Manko aber auch bei Leistungssportlern keine<br />

Seltenheit ist, zu dieser Erkenntnis kommen immer mehr Wissenschaftler.<br />

Dies gilt insbesondere für die Athleten, die ihren<br />

Sport überwiegend in der Halle ausüben, deren Sonnenexposition<br />

also oft unzureichend ist, deren Körper aber durch Training<br />

und Wettkämpfe intensiven Belastungen ausgesetzt ist. Ein Vitamin-D-Defizit<br />

kann hier zu verstärkter Verletzungsgefahr und<br />

einer Beeinträchtigung der Leistung, im schlimmsten Fall zu<br />

Knochenbrüchen, Osteoporose oder Rachitis führen.<br />

Ein Forscherteam der George Mason University und der Forschungsabteilung<br />

des Mayo Klinik Health System/Bereich<br />

Sportmedizin wollte im Rahmen einer Studie zwei wichtige<br />

Fragen klären: Wie gut ist der Vitamin-D-Status bei Hallensportlern<br />

und wie hoch sollte die Dosierung einer möglichen<br />

Supplementierung bei einem Defizit ausfallen?<br />

„Vitamin D könnte eine Rolle in der Leistungsfähigkeit und<br />

der Verletzungsanfälligkeit spielen, allerdings ist man sich über<br />

die Höhe der Dosierung bei einer notwendigen Nahrungsergänzung<br />

bei College-Athleten noch im Unklaren,“ so die Wissenschaftler,<br />

und Dr. Sina Gallo, Assistenzprofessorin in der<br />

Abteilung für Ernährung und Lebensmittelstudien an der George<br />

Mason University ergänzt: „Viele Athleten nehmen heute<br />

Nahrungsergänzungsmittel ein, und wir wissen derzeit nicht,<br />

welche die optimale oder sichere Menge bei Supplementierungen<br />

sein könnte. Frühere Studien, die sich mit diesem Thema<br />

befasst haben, berichten in der Regel über Daten aus älteren<br />

Bevölkerungsgruppen, die keine Athleten sind.“<br />

Details zur Studie<br />

Um die Dosis der Vitamin-D-Supplementierung einzugrenzen,<br />

die für eine Stichprobe von Athleten erforderlich ist, untersuchten<br />

Forscher den Vitamin-D-Status unter Basketballspielern aus<br />

den Männer- und Frauenteams der George Mason Patriots. Die<br />

Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nutrients veröffentlicht.<br />

Die Mannschaften wurden in drei Gruppen eingeteilt (hochdosiertes<br />

Vitamin D, niedrig dosiertes Vitamin D und kein<br />

Vitamin D – je nach Vitamin-D-Status zu Beginn der Studie)<br />

und während der Saison 2018 – 2019 beobachtet. Während des<br />

fünfmonatigen Interventionszeitraumes wurden Daten zur Körperzusammensetzung,<br />

Hautpigmentierung, Sonnenexposition,<br />

zur Nahrungsaufnahme und den Blutwerten der Elite-Athleten<br />

dokumentiert, die Trainer überwachten hierbei außerdem die<br />

Einhaltung des Vitamin-D-Interventionsschemas der Sportler.<br />

Ergebnisse<br />

„Insgesamt zeigten unsere Ergebnisse, dass 13 der 20 (65%)<br />

Teilnehmer zu Beginn der Studie unzureichend mit Vitamin D<br />

versorgt waren“, sagte Dr. Margaret Jones, Professorin an der<br />

Mason‘s School of Kinesiology und Sportwissenschaftlerin<br />

am Frank Petterone Center for Sports Performance. „Dieses<br />

Ergebnis steht im Einklang mit einer kürzlich durchgeführten<br />

systematischen Überprüfung und Meta-Analyse, in der 56%<br />

einer Gesamtstichprobe von 2.000 Athleten in neun verschiedenen<br />

Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, unzureichende<br />

Vitamin-D-Spiegel aufwiesen.“<br />

Interessanterweise gab es teils gravierende Unterschiede beim<br />

Vitamin-D-Status unter den einzelnen Teilnehmern zu Beginn<br />

der Studie. So wurde festgestellt, dass dunkelhäutige Athleten<br />

einem höheren Insuffizienz-Risiko ausgesetzt und damit u.U.<br />

verletzungsanfälliger sind. Die Ursachen hierfür konnten noch<br />

nicht eindeutig identifiziert werden.<br />

Abschließend gaben die Forscher ihr Fazit ab: „Es gab eine<br />

hohe Prävalenz von Vitamin-D-Insuffizienz unter vorwiegend<br />

afroamerikanischen Elite-Basketball-Kollegathleten. Eine Supplementation<br />

von bis zu 10.000 IE täglich konnte nicht bei allen<br />

Teilnehmern einen ausreichenden Status bewirken, obwohl sie<br />

vor einem saisonalen Rückgang der 25(OH)D-Konzentrationen<br />

zu schützen scheint. Umgekehrt war eine Dosis von 5.000 IE<br />

täglich unzureichend und konnte den saisonalen Rückgang<br />

nicht abschwächen. Hohe Adipositas und die mangelnde Fähigkeit,<br />

eine kategorisch optimale Konzentration von 25(OH)D<br />

oberhalb von 125nmol/L zu erreichen, können zur Erklärung<br />

der Ergebnisse beitragen. Forschung mit einer größeren Stichprobe<br />

ist gerechtfertigt, um die Entwicklung von Screening-<br />

Protokollen zu unterstützen, die es dem medizinischen und<br />

Sporternährungspersonal ermöglichen, die Hauptrisikofaktoren<br />

der Hypovitaminose D zu identifizieren.“<br />

Obwohl noch weitere Untersuchungen notwendig sind, stellen<br />

Vitamin-D-Supplemente auch für Hallensportler eine sichere,<br />

wirksame und kostengünstige Methode dar, Defizite aus natürlicher<br />

Ernährung auszugleichen und Mangelzuständen vorzubeugen.<br />

Quelle: Nutrients<br />

“The effects of Cholecalciferol Supplementation on Vitamin D<br />

Status among a Diverse Population of Collegiate Basketball<br />

Athletes: A Quasi-Experimental Trial”, January <strong>2020</strong> (doi.<br />

org/10.3390/nu1<strong>2020</strong>370)<br />

Autoren: N. Sekel et al.<br />

8


Aktuelle Studien<br />

Eisenpyrophosphat verbessert Eisenmangel bei schwangeren Frauen<br />

Eisenmangel ist die weltweit häufigste Ursache für Anämie und<br />

stellt eine große Herausforderung in der Gesundheitspolitik dar.<br />

Insbesondere die Eisenmangelanämie (IDA) ist der wichtigste<br />

Grund für durch Anämie bedingte Behinderungen, insbesondere<br />

bei Frauen im gebärfähigen Alter. Die Gesamtprävalenz des<br />

Eisenmangels (auch ohne Anämie) wird auf 30% bis 60% geschätzt.<br />

Jedoch führt ein kontinuierlicher Eisenmangel mit der<br />

Zeit unvermeidlich zu einer Anämie, da die Erythropoese (Entwicklung<br />

der Erythrozyten) den Eisenkörpervorrat verbraucht<br />

und dieser allmählich erschöpft wird.<br />

Besonders während der Schwangerschaft tritt eine Anämie häufig<br />

auf: Jüngsten Daten zufolge liegt die geschätzte Prävalenz<br />

bei 38%, was 32 Millionen Frauen weltweit entspricht. Darüber<br />

hinaus deuten die gesammelten Erkenntnisse darauf hin, dass<br />

ein Viertel der schwangeren Frauen in Europa von Eisenmangelanämie<br />

betroffen sind. Diese Daten sind von großer Bedeutung,<br />

da sowohl anämische als auch nicht anämische Eisenmängel<br />

in der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen für<br />

die Gesundheit von Mutter und Fötus haben können. In der Tat<br />

lassen aktuelle Untersuchungen den Schluss zu, dass Frauen<br />

mit IDA einem erhöhten Risiko einer Frühgeburt unterliegen.<br />

Wehen, Präeklampsie, Sepsis bei Müttern, Verlust des Fötus<br />

oder sogar perinataler Tod können Auswirkungen einer Eisenmangelanämie<br />

sein. Darüber hinaus ergab eine große Kohortenanalyse<br />

langfristige Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung<br />

und des Wachstums von Babys, die IDA im Uterus<br />

ausgesetzt waren. In den meisten Fällen wird IDA während der<br />

Schwangerschaft durch einen suboptimalen Eisengehalt in der<br />

Ernährung der Mutter und unzureichende Eisenspeicher während<br />

der Fortpflanzungsjahre verursacht.<br />

Aus all diesen Gründen stellen die Prävention und Behandlung<br />

von IDA während der Schwangerschaft vorrangige Ziele dar,<br />

um nachteilige Ergebnisse für Mutter und Fötus zu verhindern.<br />

Nach den jüngsten Richtlinien und Empfehlungen beträgt der<br />

Gesamtbedarf an Eisen während der Schwangerschaft etwa<br />

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November <strong>2020</strong><br />

9


V italstoffe<br />

1240 mg. Obwohl die intravenöse Eisenverabreichung für die<br />

Behandlung von IDA während der Schwangerschaft sehr effektiv<br />

zu sein scheint, wird bisher eine orale Eisenergänzung<br />

bevorzugt, wenn dies aufgrund ihrer Durchführbarkeit und besseren<br />

Beachtung möglich ist. Das Hauptproblem bei der oralen<br />

Eisentherapie in ihrer klassischen Eisenform ist eine schlechte<br />

Verträglichkeit und gastrointestinale Nebenwirkungen wie<br />

Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung (bei bis zu 40%<br />

der Patienten).<br />

Doch oral einzunehmende Nahrungsergänzungsmittel aus mikronisiertem<br />

und dispergierbarem Eisenpyrophosphat (MDFP)<br />

eröffnen ein neues Szenario: Einerseits weist diese Art von mikrobeschichtetem<br />

Eisen eine ähnliche Bioverfügbarkeit auf wie<br />

Eisensulfat, wenn es einem Weizenmilch-Säuglingsgetreide<br />

und einem Joghurt zugesetzt wird; auf der anderen Seite wurde<br />

festgestellt, dass es die Darm-Mikrobiota nicht beeinträchtigt<br />

bzw. reizt, was wahrscheinlich die Eisenabsorption erhöht.<br />

In einer Studie aus dem Jahr 2018 konnte belegt werden,<br />

dass die Behandlung von Eisenmangelanämie bei schwangeren<br />

Frauen deutlich effektiver und sicherer mit Hilfe einer<br />

Kombination aus MDFP und alpha-Lactalbumin (AL) als mit<br />

Eisen-Gluconat behandelt werden konnte.<br />

Innerhalb der Studie wurde die Wirkung von 30 mg MDFP<br />

plus 300 mg AL mit der Wirkung von 80 mg Eisen-Gluconat<br />

bei schwangeren Frauen, die von Eisenmangelanämie betroffen<br />

waren, untersucht und verglichen. Insgesamt wurden 50<br />

Frauen in die Untersuchung einbezogen und in zwei Gruppen<br />

aufgeteilt. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den beiden Gruppen hinsichtlich des Durchschnittsalters, des<br />

Gestationsalters bei der Einschreibung und der Parität. In der<br />

MDFP-AL-Gruppe konnten nach 15 Tagen (T1) deutlich verbesserte<br />

Hb-Ferritin-, Serumeisen- und Hct-Werte gegenüber<br />

dem Ausgangswert (T0) festgestellt werden. Nach 30 Tagen<br />

(T2) hatten sich alle Parameter, einschließlich der Erythrozyten,<br />

signifikant verbessert. In ähnlicher Weise hatten sich in der<br />

FG-Gruppe die untersuchten Parameter sowohl nach 15 (T1)<br />

als auch nach 30 (T2) verbessert, wenn auch prozentual weniger<br />

in Bezug auf die Werte der MDFP-AL-Gruppe. Die Nebenwirkungsrate<br />

betrug in der FG-Gruppe 24%, während sich bei<br />

der MDFP-AL-Gruppe keine signifikanten Nebenwirkungen<br />

zeigten.<br />

Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse sind die Daten zu<br />

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Aktuelle Studien<br />

Kategorie<br />

MDFP bei schwangeren Frauen immer noch unzureichend und<br />

lassen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu – in Anbetracht<br />

dessen, dass das Ziel der Studie die Bewertung der Auswirkungen<br />

von MDFP in Kombination mit AL (MDFP-AL) auf<br />

Eisen-Gluconat (FG) bei schwangeren Frauen war, die von IDA<br />

betroffen sind.<br />

Referenz:<br />

Lagana, A. S., Costabile, L., Filati, P. Noventa, M., Vitagliano,<br />

A. & D’Anna, R. (2018). Effects of micronised dispersible<br />

ferric pyrophosphate combined with alpha-lactalbumin in<br />

pregnant women affected by iron deficiency anemia: results<br />

from a prospective, double-blind, randomized controlled trial.<br />

European Review for Medical and Pharmacological Sciences,<br />

22: 3602-3608<br />

Darm-Mikrobiota gesunder<br />

Menschen kann Risiko für<br />

COVID-19-Erkrankung beeinflussen<br />

Die COVID-19-Pandemie breitet sich weltweit aus, wobei die<br />

Anfälligkeit für die Schwere der Erkrankung sehr unterschiedlich<br />

ist. Die Identifizierung der wichtigsten zugrunde liegenden<br />

Faktoren für diese Ungleichheit ist dringend erforderlich.<br />

Auf verschiedene Weise versuchen Forscher das Fortschreiten<br />

von schweren COVID-19-Fällen vorhersagen zu können.<br />

Da die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) als „globale<br />

Pandemie“ definiert ist und sich mit beispielloser Geschwindigkeit<br />

weltweit ausbreitet, wurden seit ihrer ersten Entdeckung<br />

im Dezember 2019 bis Mitte April <strong>2020</strong> weltweit mehr<br />

als zwei Millionen Menschen infiziert (1). Bisher wurden<br />

viele Forschungsarbeiten veröffentlicht, um die klinischen<br />

Merkmale der COVID-19-Patienten zu charakterisieren. Diese<br />

zeigen, dass Personen, die älter oder männlich sind oder<br />

andere klinische Co-Morbiditäten aufweisen, mit größerer<br />

Wahrscheinlichkeit schwere COVID-19-Verläufe erleiden (2,<br />

3). Über die möglichen biologischen Mechanismen oder Prädiktoren<br />

für die Anfälligkeit der Krankheit ist jedoch wenig<br />

bekannt.<br />

Eine neue Studie zeigt, dass in einer Kohorte von 990 Personen<br />

ohne COVID-19-Infektion ein proteomischer Risikowert<br />

positiv mit pro-inflammatorischen Zytokinen assoziiert ist –<br />

hauptsächlich bei älteren, aber nicht bei jüngeren Personen.<br />

Ferner wurde entdeckt, dass anhand der individuellen Eigenschaften<br />

der Darm-Mikrobiota der Probanden die obigen proteomischen<br />

Biomarker – unter Verwendung eines maschinellen<br />

Lernmodells – genau vorhergesagt werden konnten und<br />

dass diese Darm-Mikrobiota-Merkmale in hohem Maße mit<br />

pro-inflammatorischen Zytokinen korrelieren.<br />

November <strong>2020</strong><br />

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11


V italstoffe<br />

Die metabolische Analyse des Stuhls<br />

deutete auf mögliche Aminosäure-bezogene<br />

Wege hin, die die Darm-Mikrobiota<br />

mit Entzündungen verbinden. Diese<br />

Studie legt nahe, dass der Zustand der<br />

Darm-Mikrobiota gesunder Personen<br />

teilweise schweren COVID-19-Krankheitsverläufen<br />

zugrunde liegen kann<br />

(5).<br />

Innerhalb der Studie wurden die Blutbiomarker<br />

von COVID-19-Patienten untersucht<br />

und eine Reihe von proteomischen<br />

Biomarkern, die helfen könnten, das<br />

Fortschreiten zu schwerem COVID-19<br />

bei infizierten Patienten vorherzusagen,<br />

konnten identifiziert werden (4). Die neu<br />

entdeckten proteomischen Biomarker<br />

können die frühzeitige Vorhersage von<br />

schwerem COVID-19 unterstützen. Es<br />

bleibt jedoch die Frage, ob dieser Satz<br />

proteomischer Biomarker bei gesunden<br />

(nicht infizierten) Personen verwendet<br />

werden könnte, um die Krankheitsanfälligkeit<br />

zu erklären. Es ist auch unklar, ob<br />

der Zustand der Darm-Mikrobiota (z.B.<br />

die Bakterienbesiedlung) diese blutproteomischen<br />

Biomarker bei gesunden<br />

Personen regulieren könnte.<br />

Um die mögliche Rolle der Darm-Mikrobiota<br />

bei der Anfälligkeit gesunder<br />

Personen für COVID-19 zu untersuchen,<br />

wurde als nächstes die Beziehung zwischen<br />

der Darm-Mikrobiota und dem<br />

oben genannten COVID-19-bezogenen<br />

PRS in einer Unterkohorte von 301 Teilnehmern<br />

mit Messung der 16s rRNA<br />

und der Blutproteomik erforscht. Die<br />

Darm-Mikrobiota-Daten wurden während<br />

eines Nachuntersuchungsbesuchs<br />

der Kohorten-Teilnehmer gesammelt<br />

und gemessen. Um den Zusammenhang<br />

der Bakterienbesiedlung der Darm-Mikrobiota<br />

und der Anhäufung inflammatorischer<br />

Zytokine genauer zu beobachten,<br />

wurden die Bakterienstämme der Gattung<br />

Bacteroides, Streptococcus, Lactobacillus,<br />

Familie Ruminococcaceae,<br />

Familie Lachnospiraceae und Ordnung<br />

Clostridiales untersucht. Diese Bakterienstämme<br />

standen besonders in Bezug<br />

zum erhöhten Aufkommen der Zytokine<br />

IL-1β, IL-2, IL-4, IL-6, IL-8, IL-10,<br />

IL-12p70, IL-13, TNF-α und IFN-γ. Die<br />

Forscher gehen daher davon aus, dass<br />

bestimmte Stuhlmetabolite die Entzündungswerte<br />

im Körper steigern können.<br />

Hauptsächlich innerhalb der Kategorien<br />

Aminosäuren, Fettsäuren und Gallensäuren<br />

gab es signifikante Assoziationen<br />

mit mehr als der Hälfte der ausgewählten<br />

mikrobiellen Stämme. Diese Metabolite<br />

könnten eine Schlüsselrolle bei der<br />

Vermittlung der Wirkung der Darm-Mikrobiota<br />

auf den Wirtsstoffwechsel und<br />

die Entzündung im menschlichen Körper<br />

spielen (5).<br />

Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch<br />

nur einen Teilbereich der möglichen<br />

Ausleuchtung der COVID-19-Erkrankung.<br />

Die Besiedlung der Darm-Mikrobiota<br />

stellt daher nur eine Möglichkeit<br />

eines erhöhten Erkrankungsrisikos dar.<br />

Referenzen:<br />

(1) World Health Organization (<strong>2020</strong>).<br />

Coronavirus disease (COVID-19) Pandemic.<br />

https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019;<br />

Accessed Apr. 18, <strong>2020</strong><br />

(2) Chen et al. (<strong>2020</strong>). Epidemiological<br />

and clinical characteristics of 99 cases<br />

of 2019 novel coronavirus pneumonia in<br />

Wuhan, China: a descriptive study. Lancet<br />

(London, England) 395, 507–513.<br />

(3) Huang et al. (<strong>2020</strong>). Clinical<br />

features of patients infected with 2019<br />

novel coronavirus in Wuhan, China.<br />

Lancet (London, England) 395,<br />

497–506.<br />

(4) Shen et al. (<strong>2020</strong>). Proteomic and<br />

Metabolomic Characterization of CO-<br />

VID-19 Patient Sera. MedRxiv, https://<br />

doi.org/10.1101/<strong>2020</strong>.04.07.20054585.<br />

(5) Gou et al. (<strong>2020</strong>). Gut microbiota<br />

may underlie the predisposition of<br />

healthy individuals to COVID-19. Med-<br />

Rxiv; https://doi.org/10.1101/<strong>2020</strong>.04.2<br />

2.20076091.<br />

12


Aktuelle Studien<br />

Orangen und Adipositas<br />

Ein Forscherteam der Schulich School<br />

of Medicine, Western Ontario/Kanada,<br />

bestätigte Erkenntnisse aus früheren<br />

Studien, dass Mäuse, die eine fettreiche,<br />

cholesterinreiche Nahrung erhielten,<br />

merklich schlanker waren und eine<br />

geringere Insulinresistenz und niedrigere<br />

Blutfettwerte aufwiesen, wenn sie<br />

zusätzlich das aus Früchten gewonnene<br />

Molekül Nobiletin erhielten. Dieses<br />

Molekül, das in Süßorangen und Mandarinen<br />

vorkommt, könnte helfen, Fettleibigkeit<br />

rückgängig zu machen und das<br />

Risiko von Herzerkrankungen und Diabetes<br />

zu verringern.<br />

Im Zentrum der Untersuchungen stand<br />

dabei die AMP-Kinase (AMPK), ein Enzym,<br />

das im Körper die Fettverarbeitung<br />

fördert, indem es die Fette zur Energiegewinnung<br />

verbrennt und die Bildung<br />

neuer Fette blockiert. Die Forscher vermuteten,<br />

dass Nobiletin seine Wirkung<br />

auf dem gleichen Pfad ausübt, und wollten<br />

ermitteln, inwieweit eine Interaktion<br />

zwischen dem Enzym und dem Flavonoid<br />

stattfindet.<br />

Es ist jedoch noch nicht gelungen, den<br />

genauen Mechanismus zu entschlüsseln,<br />

denn als die Forscher die Effekte von<br />

Nobiletin an Mäusen untersuchten, die<br />

genetisch so verändert waren, dass die<br />

AMP-Kinase entfernt war, waren die<br />

Wirkungen des Flavonoids die gleichen.<br />

Dieses jüngste Ergebnis ist dennoch von<br />

klinischer Bedeutung, da es zeigt, dass<br />

Nobiletin nicht mit anderen Medikamenten<br />

interferiert, die auf das AMP-Kinase-<br />

System Einfluss nehmen, wie verbreitete<br />

Diabetes-Therapeutika wie beispielsweise<br />

Metformin, die ebenfalls über diesen<br />

Pfad wirken.<br />

Professor Murray Huff: „Wir haben gezeigt,<br />

dass wir bei Mäusen, die bereits<br />

alle negativen Symptome der Fettleibigkeit<br />

aufweisen, Nobiletin einsetzen<br />

können, um diese Symptome umzukehren<br />

und sogar die Bildung von Plaques<br />

in den Arterien, die als Atherosklerose<br />

bekannt ist, rückgängig zu machen. Dieses<br />

Ergebnis machte uns deutlich, dass<br />

Nobiletin nicht auf die AMP-Kinase<br />

wirkt und diesen wichtigen Regulator<br />

der Fettverwertung im Körper umgeht.“<br />

Um festzustellen, ob Nobiletin die gleichen<br />

positiven Effekte bei Menschen<br />

hervorruft, sollten die Resultate im<br />

nächsten Schritt eine Basis für Humanstudien<br />

liefern.<br />

Quelle: Journal of Lipid Research<br />

Huff M. W. et al.“The citrus flavonoid<br />

nobiletin confers protection from metabolic<br />

dysregulation in high-fat-fed mice<br />

independent of AMPK”, January <strong>2020</strong><br />

doi: 10.1194/jlr.RA119000552<br />

Autoren: Huff M. W., et al.<br />

Exzellente Sicherheit durch GMPzertifizierte<br />

Herstellungspraxis<br />

Mit dem Know-how aus über 100 Jahren<br />

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November <strong>2020</strong><br />

13


V italstoffe<br />

Jörg Holzmüller<br />

Aronia – eine kleine Beere unterstützt<br />

die Regeneration nach dem Sport<br />

© Aronia ORIGINAL Naturprodukte GmbH<br />

Bewegung und Sport können den Körper<br />

auf vielerlei Art und Weise stärken.<br />

Sie können etwa das Immunsystem unterstützen,<br />

bei der Genesung nach einer<br />

Krankheit helfen, gegen Depressionen<br />

wirken und das Risiko für Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen reduzieren. Dies<br />

ist durch viele Studien belegt worden –<br />

etwa durch eine Langzeitstudie des Instituts<br />

für Sport und Sportwissenschaft<br />

am KIT Karlsruhe. Hier beobachten<br />

Forscher Hunderte aktive Menschen seit<br />

über 25 Jahren und haben unter anderem<br />

festgestellt, dass schon zwei Wochenstunden<br />

Sport positive Effekte auf die<br />

Gesundheit haben können. Doch gesunder<br />

Sport ist etwas anderes, als sich<br />

sporadisch bis zur Erschöpfung zu verausgaben<br />

und dann wieder wochenlang<br />

passiv zu sein. Angemessene Bewegung<br />

braucht Regelmäßigkeit, Ruhepausen<br />

und nachhaltige Regeneration – dabei<br />

kann auch die Aroniabeere helfen.<br />

Sport und Immunsystem –<br />

sein eigenes Maß finden<br />

Gerade in Vorbereitung auf die nasskalte<br />

Jahreszeit wollen jetzt viele Menschen<br />

ihr Immunsystem mit Bewegung stärken.<br />

Schließlich hilft körperliche Aktivität<br />

dem Körper unter anderem dabei, mehr<br />

und effektivere Abwehrzellen zu bilden.<br />

Allerdings bleibt die körperliche Abwehr<br />

nach dem Sport nicht lange auf dem hohen<br />

Niveau: In der Ruhephase sinkt die<br />

Anzahl der Abwehrzellen wieder – umso<br />

stärker, je mehr sie vorher in die Höhe<br />

geschossen ist. Man sollte sich beim<br />

Sport also nicht zu sehr verausgaben. Es<br />

kann passieren, dass man danach umso<br />

anfälliger ist. Bei Sport und Bewegung<br />

kommt es eher auf Ausgewogenheit und<br />

Regelmäßigkeit an – und darauf, das<br />

richtige Maß für sich selbst zu finden.<br />

Die Forscher vom KIT sehen das Maximum<br />

bei knapp sieben Wochenstunden<br />

Sport – darüber hinaus könne sich die<br />

Wirkung leicht ins Negative umkehren.<br />

Es müssen also nicht der anstrengende<br />

Mannschaftssport mit stundenlangen<br />

Trainings oder tägliche kilometerweite<br />

Jogging-Runden sein. Oft reichen schon<br />

Aktivitäten wie moderates Laufen, Fahrradfahren,<br />

Schwimmen, Wandern oder<br />

einfaches Spazierengehen – hier sollte<br />

man auf sein Bauchgefühl vertrauen und<br />

sich das für sein Wohlempfinden Beste<br />

heraussuchen.<br />

Regeneration und<br />

Ernährung: Aronia<br />

unterstützt<br />

Es ist wichtig, dass sich der Körper<br />

nach einer Anstrengung erholen kann.<br />

Er braucht Ruhephasen zwischen den<br />

Aktivitäten. Die sind ebenfalls individuell<br />

und können je nach körperlicher<br />

Verfassung und Sport-Typ variieren –<br />

bei moderater Bewegung zwischen ein<br />

bis zwei und bei sehr anstrengenden Betätigungen<br />

bis zu drei oder vier Tagen.<br />

Hinzu kommen ausreichend Schlaf,<br />

viel Flüssigkeitszufuhr und Stressvermeidung.<br />

Auch die vitamin- und<br />

mineralstoffreiche Ernährung ist ein<br />

wichtiger Regenerationsbaustein. Hier<br />

können dunkle Beeren wie die Aronia<br />

einen nützlichen Beitrag leisten. Denn<br />

die auch schwarze Apfelbeere genannte<br />

Frucht ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen<br />

wie Calcium, Eisen und<br />

14


Pflanzenextrakte<br />

Zink. Zudem enthält Aronia eine große Menge dunkler Pflanzenfarbstoffe,<br />

die sogenannten Anthocyane. Sie sind unter<br />

anderem entzündungshemmend und regen das Immunsystem<br />

an. Studien wie z.B. eine Untersuchung der Universitätsschule<br />

für Sportunterricht in Poznan, Polen, legen beispielsweise<br />

die Reduktion des sogenannten oxidativen Stresses durch Antioxidantien<br />

in Aronia-Saft nahe. Vereinfacht gesagt: Durch<br />

Stoffwechsel und schädliche Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung<br />

oder Schadstoffe entstehen sogenannte freie Radikale.<br />

Diese aggressiven, ungebundenen Sauerstoffmoleküle können<br />

Zellen und Körperprozesse beeinträchtigen. Bei körperlicher<br />

Belastung steigt dieser oxidative Stress, es entstehen mehr<br />

Radikale. Jedoch können Antioxidantien wie das natürliche<br />

Anthocyan in der Aroniabeere diese binden. Sie helfen damit,<br />

den Körper zu regenerieren und zu stärken.<br />

Inneren UV-Schutz aufbauen<br />

Wenn es wieder Viele zum Sport an die frische Luft zieht, ist<br />

auch der Sonnenschutz wichtig. Denn UV-Strahlung lässt die<br />

Haut altern und kann zu Zellschädigungen führen. Doch Sonnenschutz<br />

bedeutet nicht nur Sonnencreme und Co.. Man kann<br />

sich auch von innen her schützen. Wieder ist die kleine, dunkle<br />

Beere mit ihrer antioxidativen Wirkung dabei ein aktiver Partner:<br />

Sie unterstützt den Schutz der Zellen vor der schädlichen<br />

Sonnenstrahlung.<br />

Aronia: Herkunft und Verarbeitung zählen<br />

Die herb-säuerlich schmeckende Aroniabeere stammt ursprünglich<br />

aus Kanada. Sie ist wegen ihrer positiven Eigenschaften<br />

in den letzten Jahren aber auch bei uns immer<br />

stärker auf dem Vormarsch. Die kleine Frucht kann als Saft,<br />

Konfitüre, in Form von Trockenfrüchten oder auf viele andere<br />

Arten genossen werden. Damit die reichhaltigen Inhaltsstoffe<br />

dabei auch erhalten bleiben, sind natürlicher Anbau und<br />

die schonende Verarbeitung entscheidend. Mit diesen kennt<br />

sich Jörg Holzmüller aus. Er ist Geschäftsführer von Aronia<br />

ORIGINAL und einer der Vorreiter beim Engagement für die<br />

dunkle Apfelbeere: „Aronia lässt uns Menschen von ihrer Widerstandskraft<br />

profitieren. Dazu müssen jedoch die Bedingungen<br />

stimmen. Bio-Anbau, Ernte, Transport und Weiterverarbeitung<br />

– alles sollte sehr schonend, naturnah und möglichst<br />

regional vonstattengehen.“ Man setzt bei Aronia ORIGINAL<br />

deshalb darauf, dass ausschließlich die natürlichen Bestandteile<br />

der Frucht beispielsweise in den Saft gelangen. Dazu<br />

werden unter anderem die strengen Demeter-Standards eingehalten.<br />

Wer seine körperliche Fitness mit Aronia unterstützen möchte,<br />

für den reichen dem Experten zufolge meist schon 100 Milliliter<br />

Saft am Tag aus. Und wie genießt man die Frucht am besten?<br />

„Wer mit Aronia startet, sollte den Saft mit etwas Wasser<br />

verdünnen. Menschen, die Bitter- und Gerbstoffe aufnehmen<br />

wollen, trinken den Saft auch pur. Empfohlen wird jedoch die<br />

Verdünnung mindestens 1:1 bis 1:4“, sagt Holzmüller.<br />

November <strong>2020</strong><br />

15


V italstoffe<br />

Quellen:<br />

Gesundheit zum Mitmachen; Schmidt<br />

Steffen, Bös Klaus, Woll Alexander;<br />

Institut für Sport und Sportwissenschaft<br />

(IfSS); KIT – Karlsruher Institut für<br />

Technologie, Karlsruhe, 1992 – 2015<br />

Der Einfluss von der Gabe von Aronia-<br />

Saft auf die Reduktion des oxidativen<br />

Stresses aufgrund von schrittweisen<br />

ergometrischen Ruderübungen;<br />

Pilaczynska-Szczesniak, Skarpanska-<br />

Steinborn u. a.;<br />

© Aronia ORIGINAL Naturprodukte GmbH<br />

Abteilung für Hygiene, Universitätsschule<br />

für Sportunterricht in Poznan,<br />

61-871 Poznan, Polen, 2005<br />

Fazit: Moderat sporteln<br />

und auf die Regeneration<br />

achten<br />

Sport und Bewegung sind wichtig für<br />

einen gesunden Körper und ein starkes<br />

Immunsystem – nicht nur das Bauchgefühl,<br />

sondern auch viele Studien belegen<br />

das. Allerdings sollte die körperliche<br />

Aktivität angemessen sein, den individuellen<br />

Voraussetzungen entsprechen und<br />

regelmäßig betrieben werden. Außerdem<br />

muss auf Ruhephasen, Regeneration und<br />

ausgewogene Ernährung geachtet werden.<br />

Bei Letzterer unterstützt auch die<br />

reichhaltige Aroniabeere. Sie enthält Vitamine,<br />

Mineralstoffe und Antioxidantien.<br />

Diese Stoffe schützen und stärken die<br />

Zellen und das Immunsystem. Allerdings<br />

sollten Aronia-Produkte wie beispielsweise<br />

Saft unverfälscht und natürlich<br />

sein. Bio-Anbau, regionale Produktion,<br />

schonende Verarbeitung und strenge<br />

Standards helfen, dies zu gewährleisten.<br />

Über die Aronia ORIGINAL<br />

Naturprodukte GmbH<br />

Mehr als 30 bio-zertifizierte Aronia-<br />

Produkte entwickelte und vermarktet<br />

das 2008 gegründete Dresdner Unternehmen<br />

Aronia ORIGINAL. Unter<br />

Inhaber und Geschäftsführer Jörg<br />

Holzmüller ist der mittelständische<br />

Betrieb zum Spezialisten für die Verarbeitung<br />

von Aroniabeeren sowie für<br />

Bio-Aronia-Produkte herangereift und<br />

stellt regelmäßig die Gewinner des Reformproduktes<br />

des Jahres. Sorgfältig<br />

ausgewählte Rohstoffe und eine enge<br />

persönliche Bindung zu regionalen und<br />

europäischen Lieferanten garantieren<br />

kurze Transportwege und hochwertige<br />

Produktqualität.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.aronia-original.de<br />

Autor:<br />

Jörg Holzmüller ist Gründer<br />

und Geschäftsführer der Aronia<br />

Original Naturprodukte GmbH<br />

© Melica – shutterstock.com<br />

16


Immunsystem<br />

Christina Spötzl<br />

Unsichtbar und doch so wichtig für unsere Gesundheit und<br />

unser Wohlbefinden: Wunder Immunsystem!<br />

C<br />

EPA<br />

Olly Kava – shutterstock.com<br />

Omega<br />

3<br />

Zink<br />

DHA<br />

D<br />

Hinter dem Wort Immunsystem verbirgt<br />

sich ein sehr komplexes Netzwerk.<br />

Unser Immunsystem, auch bekannt<br />

als Abwehrsystem, besteht aus einem<br />

Zusammenspiel zwischen bestimmten<br />

Körperzellen, Signalstoffen und Geweben<br />

und ist neben dem Nervensystem<br />

eines der vielfältigsten Systeme im<br />

menschlichen Körper. Abgeleitet von<br />

dem lateinischen Wort „immunis“, das<br />

übersetzt für „unberührt, frei und rein“<br />

steht, verhindert es Gewebeschädigungen<br />

durch Krankheitserreger (1). Täglich<br />

halten Viren, Bakterien, Pilze oder<br />

auch Parasiten unser Immunsystem auf<br />

Trab, indem sie versuchen, es anzugreifen.<br />

Sie können unserer Gesundheit<br />

schaden und müssen daher bekämpft<br />

werden.<br />

Unser komplexes „Verteidigungssystem“<br />

lässt sich in drei Bereiche gliedern.<br />

Es gibt die sogenannten anatomischen<br />

Barrieren, wie z.B. die Schleimhäute<br />

oder die Haut, die als „Rüstung“ angesehen<br />

werden können. Sie wehren<br />

in erster Instanz die groben Angriffe<br />

ab. Des Weiteren gibt es die angeborene<br />

Abwehr, welche auch als natürliche<br />

Abwehr bezeichnet werden kann. Sie<br />

setzt ein, wenn Keime die anatomischen<br />

Barrieren überwunden haben.<br />

Diese Form des Widerstandes ist primär<br />

unspezifisch, es wird vorab nicht<br />

analysiert, um welche Art von Angreifer<br />

es sich handelt. Die körperfremden<br />

Eindringlinge werden von Fresszellen<br />

wie beispielsweise den Makrophagen<br />

umschlossen und abgebaut. Neben der<br />

unspezifischen Abwehr gibt es auch die<br />

spezifische Immunabwehr, welche auch<br />

als erworbene Defensive bezeichnet<br />

werden kann. Weiße Blutkörperchen,<br />

die B-Lymphozyten, sind der wichtigste<br />

Bestandteil. Sie bilden passgenaue Abwehrstoffe<br />

gegen eine bestimmte Erregerart<br />

– die sogenannten Antikörper. Sie<br />

binden sich an den jeweiligen Erreger<br />

und markieren ihn für die Fresszellen.<br />

Da sich die Zellen die Beschaffenheit<br />

des Erregers merken können, kann der<br />

Körper bei einer erneuten Infektion<br />

spezifische Antikörper produzieren und<br />

sich so schneller verteidigen (2).<br />

Gründe für ein geschwächtes<br />

Immunsystem<br />

Unser Immunsystem ist in der Regel darauf<br />

getrimmt, wahre Höchstleistungen<br />

zu vollbringen, jedoch funktioniert unsere<br />

„Körperpolizei“ leider nicht immer<br />

einwandfrei. Verschiedenste Faktoren<br />

können die Ursache für ein geschwächtes<br />

Immunsystem sein. Das sind zum<br />

einen angeborene Immundefekte, zum<br />

November <strong>2020</strong><br />

17


V italstoffe<br />

anderen erworbene Immundefekte,<br />

wie z.B. Leukämien oder das erworbene<br />

Immundefektsyndrom (AIDS).<br />

Die Einnahme von Medikamenten wie<br />

beispielsweise Krebstherapeutika, aber<br />

auch Schlafmangel, Dauerstress, psychische<br />

Belastungen, Ernährungsdefizite,<br />

negative Gefühle, Genussgifte wie<br />

Alkohol, Kälte oder Umweltschadstoffe<br />

können die Immunfunktion ebenfalls<br />

entscheidend beeinträchtigen (3).<br />

Corona und das Immunsystem<br />

Unser Immunsystem ist auch DER zentrale<br />

Spieler bei der Bekämpfung von<br />

Covid-19. Forscherteams haben herausgefunden,<br />

dass es drei Immuntypen gibt,<br />

die eng mit der Schwere der Infektion<br />

verknüpft sein sollen. Demnach sei eine<br />

schwere Infektion durch einen Mangel<br />

an Alpha-Interferonen gekennzeichnet<br />

(4). Alpha-Interferone sind Wirkstoffe<br />

aus der Gruppe von einigen eng miteinander<br />

verwandten Proteinen aus der<br />

Familie der Zytokine. Sie werden von<br />

verschiedenen Zelltypen als Antwort<br />

auf virale Infektionen gebildet (5). Das<br />

Corona-Virus wird uns zwar noch viele<br />

Geheimnisse offenbaren, eines davon<br />

ist aber wohl schon gelüftet: Ein gut<br />

funktionierendes Immunsystem ist das<br />

A&O für unsere Gesunderhaltung.<br />

Möglichkeiten, die Abwehr<br />

unseres Immunsystems zu<br />

stärken<br />

Menschen, die regelmäßig Sport treiben,<br />

idealerweise an der frischen Luft,<br />

leiden nachweislich seltener an Infektionskrankheiten<br />

(6). Eine moderate<br />

Bewegung stärkt gezielt das Immunsystem,<br />

denn Sport versetzt den Körper in<br />

eine zeitlich begrenzte Stresssituation,<br />

die auch das Immunsystem trainiert.<br />

Dadurch vermehren sich die Abwehrzellen<br />

und werden so aktiver. Wir unterstützen<br />

mit Sport nicht nur unser<br />

Abwehrsystem, sondern bauen Stress<br />

ab und kurbeln gleichzeitig unseren<br />

Stoffwechsel und unser Herz-Kreislauf-<br />

System an (7). Für viele von uns ist es<br />

eine Herausforderung, gesund zu bleiben<br />

und das Immunsystem zu stärken.<br />

Mit der richtigen Ernährung und einer<br />

zusätzlichen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

kombiniert mit einer<br />

gesunden Lebensweise, Bewegung<br />

und der richtigen Stressbewältigung ist<br />

das jedoch machbar.<br />

Was können Nahrungsergänzungsmittel<br />

zur Stärkung<br />

des Immunsystems<br />

beitragen?<br />

Soll unser Immunsystem funktionieren,<br />

braucht es essentielle, immunspezifische<br />

Mikronährstoffe wie Vitamine,<br />

Mineralstoffe und Spurenelemente. So<br />

ist Vitamin C vor allem als Antioxidans<br />

und Radikalfänger bekannt. Laut Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung (BfR)<br />

spielen die antioxidativen Eigenschaften<br />

im Immunsystem eine wesentliche<br />

Rolle (8). Vitamin D, auch bekannt als<br />

das „Sonnenvitamin“, ist eigentlich ein<br />

Hormon. Seit ein paar Jahren ist bekannt,<br />

dass es eine Schlüsselstellung für<br />

das Immunsystem einnimmt, denn ohne<br />

Vitamin D könnten bestimmte Abwehrzellen<br />

gar nicht produziert werden, und<br />

damit könnten keine Abwehrreaktionen<br />

stattfinden. Immunzellen müssen sich<br />

im Fall einer Aktivierung des Immunsystems<br />

schnell teilen. So übernimmt<br />

hier Zink die Funktion bei der Zellteilung<br />

(9). Eine Supplementierung mit<br />

den beispielsweise erwähnten Mikronährstoffen<br />

zur Stärkung unseres Immunsystems<br />

kann bei Goerlich Pharma<br />

in Form von Tabletten, Kapseln (sowohl<br />

Coronavirus<br />

© Chatree Jaiyangyuen – freepik.com<br />

18


Immunsystem<br />

Verschiedene Darreichungsformen, Goerlich Pharma GmbH<br />

Verschiedene Verpackungsformen, Goerlich Pharma GmbH<br />

Hart- als auch Weichkapseln) oder auch<br />

in Form von Sticks angeboten und in<br />

vielfältiger Weise, z.B. als Blisterpackung,<br />

in Dosen, als Ölmischung oder<br />

als sog. Kombipackung gleichermaßen<br />

optimal und ansprechend verpackt<br />

werden. Darüber hinaus produziert<br />

und verpackt die Goerlich Pharma als<br />

Spezialist für Lohnherstellung & Entwicklung<br />

ausschließlich in Deutschland<br />

und ist nach ISO 9001:2015 und<br />

22000:2018, BIO (DE-ÖKO 005 VO<br />

(EG) 834/2007), Friend of the Sea<br />

(FOS), Marine Stewardship Council<br />

(kurz MSC) und Futtermittel VO zertifiziert.<br />

Dies bedeutet Qualität ohne<br />

Kompromisse.<br />

Probiotika und das Immunsystem<br />

– Abwehr „aus dem<br />

Bauch heraus“<br />

Es ist bekannt, dass in etwa 80% der<br />

Immunzellen im Darm angesiedelt<br />

sind. Dabei übernehmen die Bakterien<br />

der Darm-Mikrobiota zentrale Funktionen<br />

für die menschliche Gesundheit.<br />

So konkurrieren sie beispielsweise mit<br />

Krankheitserregern um Nährstoffe.<br />

Darüber hinaus produzieren sie antibakterielle<br />

Stoffe, die das Wachstum<br />

anderer Bakterien wiederum hemmen.<br />

Schließlich regulieren sie die Funktion<br />

des sogenannten Darm-assoziierten<br />

Immunsystems (10). Um selektives<br />

Wachstum von Bakterien im Kolon<br />

zu stimulieren, benötigt es sogenannte<br />

Präbiotika. Das sind nicht durch körpereigene<br />

Enzyme abbaubare Nahrungsbestandteile<br />

wie beispielsweise Inulin<br />

oder Oligofructose. Sie dienen den Probiotika<br />

als Nahrung und können auch in<br />

Kombination supplementiert werden.<br />

Ein Multibakterienkomplex aus den<br />

Stämmen Lactobacillus paracasei,<br />

Lactobacillus rhamnosus, Bifidobacterium<br />

longum, Bifidobacterium breve<br />

und Lactobacillus casei zur Stärkung<br />

der natürlichen Abwehrkräfte wurde<br />

bereits fertig entwickelt und kann je<br />

nach Kundenwunsch um weitere Mikronährstoffe<br />

wie Vitamin C, Selen,<br />

Zink u.v.m. ergänzt, zeitnah produziert<br />

und als Private-Label-Produkt verpackt<br />

werden. Diese sind als Darreichungsformen<br />

in einer bewährten Hartkapsel<br />

oder in der trendigen Form als Direktstick<br />

mit natürlichen Aromen, z.B. in<br />

den Geschmacksrichtungen Himbeere<br />

oder Orange, verfügbar. Natürlich können<br />

auch spezielle kundenspezifische,<br />

probiotische Formulierungen in Form<br />

von Entwicklungsprojekten realisiert<br />

werden.<br />

Omega 3:<br />

Erstaunliche Allrounder für<br />

unser Immunsystem<br />

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere die<br />

Eicosa pentaen säure (EPA) und die<br />

Docosa hexaen säure (DHA), die in fettem<br />

Seefisch vorkommen, sind wahre<br />

Multitalente für unseren Körper. Da sie<br />

Bestandteile jeder Zelle sind, haben sie<br />

Einfluss auf alle Funktionen. Entzündungshemmende<br />

Botenstoffe, die aus<br />

ihnen entstehen, können über die Blutbahn<br />

in jedes Gewebe gelangen. Aus einem<br />

brandneuen Review-Artikel von P.<br />

Calder et al. geht hervor, dass die Rolle<br />

der Ernährung einen sehr wichtigen<br />

Status bei der Unterstützung des Immunsystems<br />

hat. Viele klinische Daten<br />

sagen aus, dass Vitamine, Spurenelemente,<br />

aber auch Omega-3-Fettsäuren<br />

für die optimale Immunfunktion von<br />

großer Bedeutung sind (11).<br />

Goerlich Pharma bietet im Bereich<br />

Omega 3 eine Vielzahl von Basisformulierungen<br />

mit hochkonzentrierten, marinen<br />

Omega-3-Präparaten, die definierte<br />

Verhältnisse an Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure (DHA)<br />

aufweisen. Diese Produkte sind in der<br />

Regel ab Lager verfügbar und ermöglichen<br />

den Produzenten einen risikofreien<br />

November <strong>2020</strong><br />

19


V italstoffe<br />

Markteintritt bei einem attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Kombinationsprodukte<br />

aus Basisrezepturen und<br />

kundenspezifischen Produkten sind eine<br />

tolle Möglichkeit, spannende Produktkonzepte<br />

mit weiteren wertgebenden<br />

Zutaten und differenzierenden Produkteigenschaften<br />

anzubieten. Damit<br />

werden die Kunden der Dynamik der<br />

Märkte gerecht.<br />

Ausblick: Depression und<br />

Probiotika<br />

Stimmungsschwankungen hat jeder<br />

Mensch schon einmal erlebt: Mal ist<br />

man niedergeschlagen und traurig, mal<br />

glücklich und voller Lebensfreude – je<br />

nach Lebenssituation. Außer „normalen“<br />

Stimmungsschwankungen gibt<br />

es aber auch krankhafte Formen, etwa<br />

aufgrund einer Depression. Eines der<br />

Hauptsymptome der Depression ist<br />

vorrangig die gedrückte Stimmungslage.<br />

Dass die Einschränkungen des gesellschaftlichen<br />

Lebens aufgrund der<br />

Corona-Virus-Pandemie nicht gut für<br />

die Psyche sind und die Stimmungslage<br />

verschlechtern, haben Forscher der Privaten<br />

Fachhochschule Göttingen (PFH)<br />

herausgefunden (12).<br />

Es leiden Millionen von Menschen auf<br />

der ganzen Welt an Depressionen. Zwischen<br />

den Jahren 2003 und 2019 haben<br />

Forscher die Wirkung von Pro- und Präbiotika<br />

bei Angststörungen und Depressionen<br />

untersucht. Die Ergebnisse aus<br />

sieben Studien geben einen deutlichen<br />

Hinweis darauf, dass Probiotika, auch<br />

in Kombination mit Präbiotika, messbare<br />

Verringerungen bei Depressionssymptomen<br />

bewirken (13). Irische Forscher<br />

haben sogar den Begriff noch erweitert<br />

und verstehen unter „Psychobiotika“<br />

gesundheitsfördernde Mikroorganismen,<br />

die sich nicht nur auf die Regulierung<br />

der Darmtätigkeit fokussieren,<br />

sondern vielmehr einen positiven Einfluss<br />

auf die Psyche ausüben (14). Insgesamt<br />

sind in diesem spannenden Feld<br />

jedoch weitere Studien im größeren<br />

Maßstab notwendig, denn die bereits<br />

durchgeführten Studien umfassen einen<br />

zu kurzen Zeitraum und die Probandenanzahl<br />

ist zu gering, so dass noch keine<br />

eindeutigen Schlussfolgerungen möglich<br />

sind.<br />

Über Goerlich Pharma<br />

GmbH<br />

Die Goerlich Pharma GmbH ist seit<br />

1984 ein spezialisierter Lohnhersteller<br />

und -entwickler für Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Lebensmittel für besondere<br />

medizinische Zwecke, und neu<br />

auch für die spezielle Klasse der Probiotika.<br />

Das Leistungsspektrum der Goerlich<br />

Pharma GmbH erstreckt sich in der<br />

Lohnherstellung, Entwicklung und<br />

Dienstleistung über folgende Produkte:<br />

Hartkapseln, Weichkapseln, Tabletten,<br />

Sticks, Öle und Ölmischungen. Tabletten<br />

und Kapseln können gecoatet und<br />

somit sensorisch und optisch veredelt<br />

werden. Weiterer Service ist die Lohnverpackung<br />

der Produkte in Blister,<br />

Faltschachteln, Dosen und Gläser.<br />

Goerlich Pharma bietet Komplettlösungen<br />

mit System und steht gerne als<br />

kompletter Outsourcing-Partner für<br />

fertig verpackte Nahrungsergänzungsmittel<br />

– Made in Germany – zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus ist Goerlich Pharma<br />

exklusiver Vertriebspartner für Epax ®<br />

Omega-3-Konzentrate und BioPlus ®<br />

Algenöle in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz und bietet eine große<br />

Auswahl an Produkten mit „Epax ® oder<br />

BioPlus ® inside“ an.<br />

Fachliteratur / Referenzen:<br />

(1) UK NRW (2009): „Immunsystem“:<br />

URL: https://www.infektionsschutz.<br />

gesundheitsdienstportal.de/glossar/<br />

immunsystem.htm#immunsystem (Stand:<br />

20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(2) Apothekenumschau (2019): “Das<br />

Immunsystem”, URL: https://www.<br />

apotheken-umschau.de/Immunsystem<br />

(Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(3) Allergieinformationsdienst (2018):<br />

„Störungen des Immunsystems“ URL:<br />

https://www.allergieinformationsdienst.<br />

de/immunsystem-allergie/stoerungendes-immunsystems.html<br />

(Stand:<br />

20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(4) Gesundheit+Medizin (<strong>2020</strong>):<br />

“Covid-19: Wie das Immunsystem den<br />

Verlauf beeinflusst” URL: https://www.<br />

wissenschaft.de/gesundheit-medizin/<br />

covid-19-wie-das-immunsystem-denverlauf-beeinflusst/<br />

(Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(5) Pharmawiki (<strong>2020</strong>): „Interferone“,<br />

URL: https://www.pharmawiki.ch/wiki/<br />

index.php?wiki=Interferone (Stand:<br />

20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(6) Ärzteblatt (2019): „Sport als Prävention:<br />

Fakten und Zahlen für das individuelle<br />

Maß an Bewegung“, URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/209444/<br />

Sport-als-Praevention-Fakten-und-<br />

Zahlen-fuer-das-individuelle-Mass-an-<br />

Bewegung (Stand: 24.08.<strong>2020</strong>)<br />

(7) Ärzteblatt (1998): “Sport und<br />

Immunsystem“, URL: https://www.<br />

aerzteblatt.de/archiv/9761/Sport-und-<br />

Immunsystem (Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(8) Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(2004): Verwendung von Vitaminen in<br />

Lebensmitteln URL: https://www.bfr.<br />

20


Immunsystem<br />

bund.de/cm/350/verwendung_von_vitaminen_in_lebensmitteln.pdf<br />

(Stand:<br />

20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(9) Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der<br />

Kommission vom 16. Mai 2012, URL:<br />

https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/<br />

LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:136:000<br />

1:0040:DE:PDF (Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(10) Allgemeinarzt-online (2012):<br />

“Abwehr aus dem Bauch heraus“, URL:<br />

https://www.allgemeinarzt-online.de/<br />

archiv/a/abwehr-aus-dem-bauch-heraus-1574780<br />

(Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(11) P. Calder et al. (<strong>2020</strong>): “Optimal<br />

Nutritional Status for a Well-Functioning<br />

Immune System Is an Important<br />

Factor to Protect against Viral Infections“<br />

(12) idw - Informationsdienst Wissenschaft<br />

(<strong>2020</strong>): „Studie an der PFH<br />

Göttingen: Symptombelastung bei<br />

Depressivität verfünffacht während<br />

Corona-Kontaktbeschränkungen“ URL:<br />

https://idw-online.de/de/news748760<br />

(Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(13) Nutraingredients (<strong>2020</strong>): „Prebiotic<br />

and probiotic interventions<br />

may ease depression in adults“,<br />

URL:https://www.nutraingredients.com/<br />

Article/<strong>2020</strong>/07/07/Prebiotic-and-probiotic-interventions-may-ease-depression-in-adults?utm_source=newsletter_<br />

product&utm_medium=email&utm_<br />

campaign=13-Jul-<strong>2020</strong> (Stand:<br />

20.08.<strong>2020</strong>)<br />

(14) Pharmazeutische Zeitung (<strong>2020</strong>):<br />

Darm in Balance URL: https://www.<br />

pharmazeutische-zeitung.de/darm-inbalance/<br />

(Stand: 20.08.<strong>2020</strong>)<br />

Autorin:<br />

Christina Spötzl ist Managerin Projektentwicklung<br />

bei der Goerlich Pharma<br />

GmbH. Nach der Berufsausbildung als<br />

milchwirtschaftliche Laborantin hat sie<br />

an der Fernhochschule Riedlingen den<br />

Bachelor-Studiengang „Lebensmittelmanagement<br />

und -technologie“ mit dem<br />

Schwerpunkt Gesunde Ernährung absolviert.<br />

Parallel dazu war sie sechs Jahre in<br />

der Pharmaindustrie tätig.<br />

Kontakt<br />

Goerlich Pharma GmbH<br />

sales@goerlich-pharma.com<br />

www.goerlich-pharma.com<br />

Treffen Sie uns!<br />

Fi & Hi Europe<br />

1. - 3. Dezember in Frankfurt<br />

Halle 3, Stand 30F120<br />

Omyaforte<br />

Pure. Healthy. Easy.<br />

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Das neue Omyaforte 100 für Calciumanreicherung<br />

und Nahrungsergänzung überzeugt durch:<br />

· Hervorragende Bioverfügbarkeit<br />

· Hoher Anteil an elementarem Calcium<br />

· Einfache Verarbeitung<br />

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November <strong>2020</strong><br />

21


V italstoffe<br />

Teresita Rudà<br />

MSM – nicht nur für Haut, Haare und Nägel<br />

MSM – ein innovativer Inhaltsstoff für die Schönheit von innen<br />

Research Update zu OptiMSM ® Methylsulfonylmethan<br />

© YuriyZhuravov – shutterstock.com<br />

OptiMSM ® ist eine Markenform von<br />

MSM (Methylsulfonylmethan), das in<br />

den USA in einer Einzweckproduktionsanlage<br />

hergestellt und durch ein<br />

proprietäres mehrstufiges Destillationsverfahren<br />

gereinigt wird. Dieser Prozess<br />

entfernt Verunreinigungen durch die<br />

Nutzung einzigartiger Siedepunkte zur<br />

Isolierung der MSM-Moleküle. Die Destillation<br />

garantiert auch einen niedrigen<br />

Feuchtigkeitsgehalt, wodurch das Risiko<br />

der mikrobiologischen Kontamination<br />

und des Abbaus verringert wird.<br />

MSM, das in der Natur und im menschlichen<br />

Körper vorkommt, entsteht durch<br />

den Schwefelkreislauf der Erde, jedoch<br />

sind die natürlichen Quellen für eine<br />

Gewinnung zu geringfügig. Daher wird<br />

kommerziell erhältliches MSM in der<br />

Regel mit Verfahren hergestellt, die den<br />

Schwefelkreislauf der Erde nachbilden<br />

und bei korrekter Durchführung zu identischen<br />

Ergebnissen führen, verglichen<br />

mit den in der Natur ablaufenden Prozessen.<br />

Die Fähigkeit von MSM, die Expression<br />

von Entzündungsmarkern herunterzuregulieren,<br />

und sein Potential, oxidativen<br />

Stress zu reduzieren, machen<br />

es zu einer wichtigen Komponente für<br />

die allgemeine Gesundheit. Chronische<br />

Entzündungen sind mit einer Reihe<br />

von Gesundheitseinschränkungen und<br />

dem Alterungsprozess verbunden. Die<br />

MSM-Forschung verfolgt das Ziel, die<br />

Aufnahme von MSM in verschiedene<br />

Formulierungen zu unterstützen, die von<br />

der Gelenkgesundheit über die innere<br />

Schönheit bis hin zur Immungesundheit<br />

und Sporternährung reichen.<br />

Zwei neue Publikationen (2019 und<br />

<strong>2020</strong>) zu zwei detailliert konzipierten<br />

Studien belegen den Nutzen der oralen<br />

Einnahme von OptiMSM ® für die<br />

Schönheit, insbesondere für Haut, Nägel<br />

und Haare.<br />

Studie zur Gesundheit von<br />

Haaren und Nägeln<br />

Die Studie wurde in einer externen klinischen<br />

Prüfeinrichtung (International Research<br />

Services Inc. (IRSI), Port Chester,<br />

NY) gemäß den IRSI-Forschungsrichtlinien<br />

und Standardarbeitsanweisungen<br />

sowie den US-amerikanischen und<br />

internationalen Standards der guten<br />

klinischen Praxis (Richtlinien der US<br />

Food and Drug Administration und der<br />

International Conference on Harmonization<br />

[ICH]) durchgeführt. Die Studie<br />

22


Haut, Haare, Nägel<br />

wurde vom Allendale Institutional Review<br />

Board (IRB) genehmigt, und vor<br />

der Einschreibung wurde von jedem<br />

Teilnehmer – nach vorausgehender Information<br />

– eine Zustimmung eingeholt.<br />

Insgesamt 63 Probanden schlossen die<br />

Studie ab. Die Teilnehmer wurden mit<br />

Hilfe der Probandendatenbank des IRSI<br />

aus dem Raum Westchester, NY, rekrutiert.<br />

Bei den Versuchspersonen handelte<br />

es sich ausschließlich um Frauen im<br />

Alter zwischen 35 und 59 Jahren mit<br />

Fitzpatrick-Hauttyp I-IV. Sie waren gesund,<br />

ohne akute oder chronische Krankheiten<br />

oder Beschwerden, einschließlich<br />

dermatologischer Probleme, die sie nach<br />

Ansicht des Prüfarztes gefährden oder<br />

die Studienergebnisse beeinträchtigen<br />

könnten. Ein erster Teil dieser Studie<br />

wurde im November 2019 vom Natural<br />

Medicine Journal (1) mit den Ergebnissen<br />

in Bezug auf Haare und Nägel veröffentlicht.<br />

Die Mitwirkenden wurden in 2 Gruppen<br />

aufgeteilt. Gruppe A (n=31) erhielt<br />

eine tägliche Dosis von 3 g OptiMSM ®<br />

in 1.000 mg vegetarischen Kapseln, die<br />

100% MSM in einer Hydroxypropylmethylcellulose-Hülle<br />

enthielten (Bergstrom<br />

Nutrition, Vancouver, WA) und<br />

Gruppe B (n=32) verzehrte 1 g desselben<br />

Produkts pro Tag. Die Versuchspersonen<br />

wurden angewiesen, die Kapseln morgens<br />

mit oder ohne Nahrung über einen<br />

Zeitraum von 4 Monaten einzunehmen<br />

und während des Studienverlaufs keine<br />

Haar- oder Nagelbehandlungsprodukte<br />

zu verwenden und keine Maniküre vornehmen<br />

zu lassen. Die visuelle Bewertung<br />

von Glanz, Volumen, Gesamtzustand<br />

und Spliss wurde zu Beginn und<br />

in den Wochen 4, 8, 12 und 16 durchgeführt.<br />

Diese Einstufungsskala wurde<br />

intern vom IRSI erstellt und validiert<br />

und verwendete eine Maßeinteilung von<br />

1 – 10, wobei 1 für die niedrigste (keine)<br />

und 10 für die höchste Bewertung jedes<br />

Parameters vorgesehen war.<br />

Zu jedem Zeitpunkt beurteilten die Probanden<br />

dieselben Parameter auch mittels<br />

eines Fragebogens, in dem die Teilnehmer<br />

gebeten wurden, ihren Grad der<br />

Zustimmung zu einer Aussage über die<br />

Ergebnisse auf einer 5-Punkte-Skala anzugeben.<br />

Die Nägel wurden von geschulten Experten<br />

auch visuell anhand einer Rangfolge<br />

von 1 – 10 bewertet, wobei für den Nagelglanz<br />

und das Gesamterscheinungsbild<br />

1 für kein positives Ergebnis und<br />

10 für die Bestwertung stand – jeweils<br />

zu Beginn und nach 2, 4 und 8 Wochen.<br />

Begleitend dazu beurteilten die Probanden<br />

regelmäßig auch den Zustand ihrer<br />

Nägel mittels eines Fragebogens.<br />

Was die Ergebnisse betrifft, so gab es<br />

eine statistisch signifikante Verbesserung<br />

des Haarglanzes bei der Anwendung<br />

des Produkts. Die hohe Dosis von<br />

3 g/Tag verbesserte den Haarglanz kurz<br />

nach Beginn der Studie deutlich (12%<br />

Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert<br />

innerhalb von 4 Wochen; P


V italstoffe<br />

Parametern stimmten die meisten Probanden<br />

darin überein, dass die Behandlung<br />

zu einem insgesamt gesünderen<br />

Aussehen führte (Abb. 1).<br />

Hinsichtlich der Beurteilung des Nagelzustandes<br />

nach der Anwendung von<br />

OptiMSM ® zeigte sich innerhalb von<br />

2 Wochen nach der Behandlung mit<br />

OptiMSM ® eine signifikante Verbesserung<br />

des Nagelglanzes sowohl bei 1 g/Tag<br />

(P


Haut, Haare, Nägel<br />

kann, was dazu beitragen könnte, die<br />

Bindungen zwischen Keratin-Molekülen<br />

in den Haaren, Nägeln und der Haut<br />

zu stärken. Ein Gramm MSM, täglich<br />

eingenommen, bringt bei gesunden, erwachsenen<br />

Anwendern innerhalb von<br />

zwei Wochen sichtbare Vorteile für die<br />

Nägel und innerhalb von vier Wochen<br />

für Haar und Haut.<br />

Jenseits der Schönheit:<br />

Immungesundheit<br />

OptiMSM ® ist eine Quelle für Schwefel,<br />

und Untersuchungen deuten darauf hin,<br />

dass schwefelspendende Verbindungen<br />

das Immunsystem stärken könnten. Wissenschaftlichen<br />

Studien zufolge könnte<br />

OptiMSM ® bei Unterdrückung des Immunsystems<br />

dessen Fähigkeiten, auf Bedrohungen<br />

zu reagieren, bewahren.<br />

Umgekehrt, wenn das Immunsystem<br />

überreagiert und zu viele Entzündungen<br />

hervorruft, hilft OptiMSM ® , die übermäßige<br />

Reaktion abzuschwächen.<br />

OptiMSM ® ist ein sicherer, bewährter<br />

Markeninhaltsstoff, der eine kostengünstige<br />

Option bei der Formulierung von<br />

fertigen Nahrungsergänzungsprodukten<br />

darstellen kann, die Inhaltsstoffe zur Unterstützung<br />

eines gesunden Immunsystems<br />

enthalten.<br />

Zum Thema „MSM und Immunsystem“<br />

ist ein ausführlicherer Beitrag in Vorbereitung.<br />

Bergstrom Nutrition<br />

Bergstrom Nutrition ist der weltweit führende<br />

und größte Hersteller von MSM<br />

(Methylsulfonylmethan). Sein Produkt,<br />

OptiMSM ® , ist das reinste und einzige<br />

MSM mit GRAS-Bestätigung. Das Unternehmen<br />

verwendet einen einzigartigen,<br />

mehrstufigen Destillationsprozess,<br />

der optimale Reinheit, Qualität und<br />

Konsistenz gewährleistet. OptiMSM ®<br />

wird ausschließlich in den USA hergestellt<br />

und in einer speziellen cGMPkonformen,<br />

ISO-registrierten Anlage<br />

hergestellt, um die unerlässliche Rückverfolgbarkeit<br />

zu gewährleisten. Bergstrom<br />

Nutrition hat seinen Hauptsitz in<br />

Vancouver, Washington.<br />

LEHVOSS Nutrition<br />

LEHVOSS Nutrition ist spezialisiert<br />

auf die Beschaffung, die technische Zulassung,<br />

den Verkauf und das Marketing<br />

von Spezialzutaten und Mineralstoffen<br />

für die Nahrungsergänzungsmittel-,<br />

Tiernahrungs- und funktionelle Lebensmittelindustrie.<br />

Unter dem Namen<br />

Gee Lawson vertritt und vermarktet<br />

LEHVOSS Nutrition eine Reihe von<br />

Kern-Ernährungsrohstoffen und wissenschaftlich<br />

geprüften Marken-Zutaten.<br />

LEHVOSS Nutrition ist der exklusive<br />

Vertriebspartner für OptiMSM ® in ganz<br />

Europa.<br />

www.lehvoss-nutrition.com<br />

LEHVOSS Nutrition<br />

Quellenangaben:<br />

(1) Muizzuddin N, Benjamin R (2019)<br />

Beneficial Effects of a Sulfur-Containing<br />

Supplement on Hair and Nail Condition.<br />

Natural Medicine Journal, November<br />

2019 Vol. 11 Issue 11.<br />

(2) Muizzuddin N, Benjamin R (<strong>2020</strong>)<br />

Beauty from within: Oral administration<br />

of a sulfur-containing supplement<br />

methylsulfonylmethane improves signs<br />

of skin ageing. International Journal<br />

for Vitamin and Nutrition Research. pdf<br />

10.1024/0300-9831/a000643.<br />

Autorin:<br />

Teresita Rudà,<br />

Head of Brands and Marketing<br />

LEHVOSS Nutrition<br />

© BOKEH STOCK – shutterstock.com<br />

November <strong>2020</strong><br />

25


V italstoffe<br />

V i t a m i n C<br />

Komponenten der Immunabwehr<br />

Unversehrtheit der<br />

Epithel-Barriere (Haut)<br />

Wundheilung<br />

Natürliche Immunität<br />

Adaptive Immunität<br />

B- und T-Lymphozyten<br />

Phagozyten (Fresszellen)<br />

Entzündungsmediatoren<br />

Anti-inflammatorische Zytokine<br />

Pro-inflammatorische Zytokine<br />

Die Aspekte der aktuellen Vitamin-C-Forschung nutzen!<br />

Die C-Fence-Evolution<br />

Von Dipl.-Ing. Peter Bos<br />

Forschung, so merken wir gerade jetzt wieder, entwickelt sich permanent<br />

weiter. Es gehört eben zum Wesen von Wissenschaft, dass neue Erkenntnisse<br />

alte ersetzen. Auch in Bezug auf das wichtige Vitamin C könnte man schnell<br />

auf den Gedanken kommen, hier sei ja bereits alles erforscht. Weit gefehlt.<br />

Klar ist: Der Körper kann Vitamin C nicht selbst erzeugen. Er ist deshalb fortwährend<br />

auf eine Zufuhr von außen angewiesen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zeigen nun, dass Vitamin C seine unverzichtbare Wirkung nur dann<br />

richtig entfalten kann, wenn dem Körper stets die Menge zur Verfügung steht, die<br />

er maximal verarbeiten kann. Gleichzeitig wurde herausgefunden, dass Vitamin C<br />

als Ascorbinsäure, verglichen mit Ascorbatsalzen, eine bessere Wirkung entfaltet.<br />

Vitamin C erfüllt im menschlichen Körper<br />

gleich eine Reihe von Aufgaben<br />

(s. Abb. 1), die für die Aufrechterhaltung<br />

von Gesundheit und Körperfunktionen<br />

unentbehrlich sind. Eine Vielzahl von<br />

Studien weist zudem auch auf positive<br />

Effekte zum Beispiel bei Krebserkrankungen<br />

hin. Ein Artikel der Pharmazeutischen<br />

Zeitung vom 12.05.2019<br />

informiert dazu unter der Überschrift<br />

„Klassiker im neuen Licht“ ausführlich.<br />

Im Zusammenhang mit den dort beschriebenen<br />

Forschungen zur Krebstherapie<br />

hat man unter anderem herausgefunden,<br />

dass der menschliche Körper Vitamin C<br />

rasch metabolisiert und über die Nieren<br />

ausscheidet. So lag die Halbwertszeit des<br />

Plasmaspiegels der untersuchten Personen<br />

bei nur ungefähr zwei Stunden. Diese<br />

Erkenntnis führt zu einer völlig neuen<br />

Sicht auf die Applikation von Vitamin<br />

C. Entscheidend für die Erzielung einer<br />

gleichmäßigen Konzentration im Plasma<br />

ist deshalb ein Dosierungsverfahren, das<br />

es erlaubt, den Vitamin-C-Plasmaspiegel<br />

konstant zu halten. Auch andere Studien<br />

(2) zeigen, dass ein konstanter Plasmaspiegel<br />

die Grundvoraussetzung dafür<br />

Projekt2_Layout 1 13.10.20 18:38 Seite 1<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Ohne Vitamin C<br />

kein Leben<br />

Aufrechterhaltung des<br />

Immunsystems<br />

Biosynthese von<br />

- Catecholamine<br />

- Kollagen<br />

- Gallensäure<br />

- Adrenalin<br />

- Noradrenalin<br />

Steuerung der Synthese<br />

von L-Carnitin<br />

Verwertung von Eisen aus<br />

Lebensmitteln<br />

Abbau von Freien Radikalen<br />

Steroid-Hydroxylierung<br />

Abb. 1: Der Körper benötigt Vitamin C zur<br />

Aufrechterhaltung des Immunsystems (1).<br />

ist, dass Vitamin C seine segensreiche<br />

Wirkung im Körper richtig entfalten<br />

kann. Der Potsdamer Ernährungswissenschaftler<br />

Professor Dr. Burkhard Kleuser<br />

stellt dazu fest (3), dass das körpereigene<br />

26


Vitamine<br />

Foto: Shutterstock<br />

Transportsystem für Vitamin C bei etwa<br />

200 mg Vitamin C gesättigt ist, alles<br />

darüber hinaus wird ausgeschieden.<br />

Die Dosis von 200 mg bildet auch die<br />

Grundlage der Untersuchungen, die zur<br />

Entwicklung von C-Fence geführt haben,<br />

ein von Nutriventia für den oralen<br />

Einsatz vollkommen neu konzipierter<br />

Vitamin-C-Rohstoff, den das international<br />

aktive Hamburger Unternehmen<br />

Vivatis Pharma jetzt in sein Programm<br />

aufgenommen hat.<br />

Weil Ascorbat-Salze, in vivo untersucht,<br />

eine niedrigere Stabilität aufweisen und<br />

die Resistenz gegen Magensäure bisher<br />

nicht bewiesen werden konnte, beinhaltet<br />

C-Fence ausschließlich hochwertige<br />

Projekt3_Layout 1 13.10.20 18:40 Seite 1<br />

Bioverfügbarkeit/Dosis in mg<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Zeit/Std.<br />

Ascorbinsäure. Damit wird garantiert,<br />

dass C-Fence den Magen unbeschadet<br />

passieren und im Darmtrakt für den<br />

Körper nutzbar gemacht werden kann.<br />

C-Fence ist ein Rohstoff, der mikroverkapseltes<br />

Vitamin C in hoher Reinheit<br />

enthält. Die Mikrokapseln brechen, zeitlich<br />

vorprogrammiert, im Darm auf und<br />

garantieren über einen Zeitraum von 12<br />

Stunden exakt die maximale Absorption<br />

von Vitamin C und damit die optimale<br />

Nutzung im Körper (s. Abb. 2).<br />

Selbstverständlich wurde bei der Entwicklung<br />

von C-Fence auch berücksichtigt,<br />

dass mit der Freisetzung für die<br />

nächsten 12 Stunden keine Übermengen<br />

Vitamin C entstehen. Die Mikrokapseln<br />

Zeitverlauf in Std.<br />

1<br />

4<br />

8<br />

C-Fence-Verfügbarkeit*<br />

200 mg<br />

100 mg<br />

100 mg<br />

12 100 mg<br />

*) 12-Stunden-Dosis 500 mg<br />

Abb. 2: Das Carriersystem von C-Fence sichert konsistente Freisetzung von Vitamin C über 12<br />

Stunden.<br />

des Carriersystems von C-Fence sind<br />

so programmiert, dass sie im Übergang<br />

nur so viel Vitamin C freisetzen, wie der<br />

Körper insgesamt aufnehmen kann.<br />

Hersteller und Markeneigentümer von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln können C-<br />

Fence ab sofort bei Vivatis beziehen.<br />

C-Fence ist für die ökonomische Weiterverarbeitung<br />

zu Tabletten im Direct-<br />

Compression-Verfahren vorbereitet.<br />

Selbstverständlich liefert Vivatis aber<br />

C-Fence in jeder gewünschten Produktionsstufe<br />

bis hin zum fertig gebrandeten<br />

Produkt.<br />

Literatur:<br />

(1) Anitra C Carr and Balz Frei. Toward<br />

a new recommended dietary allowance<br />

for vitamin C based on antioxidant and<br />

health effects in humans. Am J Clin Nutr<br />

1999<br />

(2) Padayatty Sebastian J et al. Vitamin<br />

C physiology: the known and the unknown<br />

and Goldilocks. Oral Dis. 2016<br />

(3) https://www.uni-potsdam.de/de/<br />

nachrichten/detail/<strong>2020</strong>-06-23-portal-<br />

2306-hilft-vitamin-c-gegen-krebsder-potsdamer-uni-professor-burkhardkleuse<br />

November <strong>2020</strong><br />

27


V italstoffe<br />

Stéphane Vouche<br />

Verantwortungsvolles Produktdesign –<br />

Ein besseres Leben für Verbraucher durch trendorientierte<br />

Nahrungsergänzungsinnovationen<br />

Licaps ®<br />

© Lonza<br />

Die Entwicklung sozialer Prioritäten<br />

führt zu einem Wandel von Verbraucher-<br />

Trends. In den vergangenen Monaten<br />

konnten wir einen nie dagewesenen Umbruch<br />

beobachten, in dessen Folge viele<br />

Menschen neue Gewohnheiten entwickelt<br />

haben und die globale Agenda das<br />

Verhältnis zu Ernährung und Gesundheit<br />

verändert hat. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

wissen nur allzu gut,<br />

dass es ausschlaggebend für den Erfolg<br />

neuer Produkte ist, dass die Markeninhaber<br />

erkennen, wie sie sich in dieser<br />

neuen Landschaft zurechtfinden können.<br />

Was treibt unsere Industrie also im Großen<br />

und Ganzen voran und was wünschen<br />

sich Verbraucher in diesen Zeiten<br />

des Wandels?<br />

Besser leben<br />

Mit zunehmendem Verbraucherverständnis<br />

in Bezug auf Gesundheit und<br />

Wellness steigt auch die Anzahl der<br />

Menschen, die sich für gesündere und<br />

körperlich aktive Lebensstile interessieren.<br />

Gleichzeitig wägen werteorientierte<br />

Verbraucher auch ab, womit sie ihren<br />

Körper versorgen, und suchen nach wissenschaftlich<br />

fundierten Lösungen mit<br />

erwiesenen Gesundheitsvorteilen, die im<br />

Einklang mit ihren Präferenzen und Idealen<br />

stehen. Beispielsweise sind Sicherheit<br />

und Effektivität an vorderster Stelle<br />

zu finden, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel<br />

geht. Die Käufer werden<br />

sich auch zunehmend der Auswirkungen<br />

ihrer Kaufentscheidungen auf den Planeten<br />

bewusst und sind gut gerüstet, die<br />

verräterischen Anzeichen von Unechtheit<br />

zu erkennen und suchen stattdessen<br />

nach Produkten, deren Nachhaltigkeit<br />

von A bis Z reicht. Eine Marke kann an<br />

Glaubwürdigkeit verlieren, wenn Nachhaltigkeit<br />

nur als Schlagwort gesehen<br />

wird und nicht als Aufforderung zum<br />

Handeln – die für alles, wofür sie steht,<br />

beispielhaft ist – insbesondere in der<br />

Verbraucherlandschaft von heute.<br />

Für die Menschen von heute bilden die<br />

Megatrends von Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein<br />

daher die Grundlage<br />

für eine Reihe von Werten, die einer<br />

besseren Lebensführung zugrunde<br />

liegen und beim Einkaufen eine zentrale<br />

Rolle spielen. Im Rahmen ihrer Suche<br />

nach wissenschaftlich fundierten, nachhaltigen<br />

Lösungen, richten Verbraucher<br />

ihren Fokus außerdem auf Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die ihren aktuellen Prioritäten<br />

entsprechen und dazu beitragen,<br />

spezifischere Ziele zu erreichen.<br />

In unserer rasanten, digitalisierten Welt<br />

suchen viele Verbraucher beispielsweise<br />

nach Produkten, die den Schlaf verbessern<br />

und die Immungesundheit steigern<br />

oder Stress abbauen und die kognitive<br />

Leistungsfähigkeit erhöhen. Heute bedeutet<br />

ein vielbeschäftigtes Leben nicht<br />

automatisch physische Überlastung – ein<br />

Großteil unserer Erschöpfung entsteht<br />

durch die immer längeren Zeitphasen, die<br />

28


Darreichungsformen<br />

wir vor LED-Bildschirmen verbringen –<br />

um zu arbeiten, uns mit anderen zu verbinden<br />

oder Computerspiele zu spielen.<br />

In diesem Zusammenhang konnten wir<br />

ein steigendes Interesse an Nahrungsergänzungslösungen<br />

beobachten, die eine<br />

längere Konzentrationsfähigkeit und<br />

bessere kognitive Gesundheit gewährleisten<br />

und Schutz vor blauem Licht bieten.<br />

Verbraucher richten auch vermehrt<br />

ihr Augenmerk auf praktische Optionen<br />

zur Supplementierung, die die Schönheit<br />

von innen unterstützen und es ihnen ermöglichen,<br />

sowohl gut auszusehen als<br />

auch besser zu leben und sich besser zu<br />

fühlen. Bei den gegenwärtigen Lebensumständen<br />

können Investitionen in besseres<br />

Aussehen eine moralische Stütze<br />

und eine willkommene Ablenkung von<br />

den Problemen des Alltags bieten. Tatsächlich<br />

stimmen 54% der französischen<br />

Verbraucher zu, dass Pflegerituale dabei<br />

helfen, Stress abzubauen (1).<br />

Die Aufmerksamkeit von<br />

Verbrauchern wecken<br />

Für die Hersteller besteht die Herausforderung,<br />

trendgerechte Ergänzungslösungen<br />

zu schaffen, in zweifacher Hinsicht.<br />

Erstens müssen sie trendorientierte Optionen<br />

anbieten, die die Aufmerksamkeit<br />

der Verbraucher auf sich ziehen können.<br />

Zweitens müssen sie sicherstellen, dass<br />

diese Lösungen die nachgewiesene Wirksamkeit<br />

und Nachhaltigkeit aufweisen,<br />

die mittlerweile Voraussetzung sind. Ausgehend<br />

von den Megatrends Wellness und<br />

Nachhaltigkeit müssen Nahrungsergänzungsmittel<br />

über wissenschaftlich erprobte<br />

und zuverlässige Inhaltsstoffe verfügen,<br />

die die Verbraucher mit den gesundheitlichen<br />

Vorteilen in Verbindung bringen, die<br />

sie in einer Vielzahl von Marktsegmenten<br />

suchen. Genauso wichtig ist es jedoch,<br />

die richtige Darreichungsform zu wählen<br />

– eine, die die hohe Leistungsfähigkeit<br />

der Inhaltsstofffüllung fördert und<br />

gleichzeitig den Verbraucherpräferenzen<br />

für gesundheits- und umweltfreundliche<br />

Lösungen entspricht.<br />

Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass<br />

das Design von Ergänzungsprodukten<br />

nicht nur funktionale Erwägungen berücksichtigt,<br />

sondern auch das Aussehen<br />

und die Haptik eines Produkts. Das<br />

Verbrauchererlebnis steht im Vordergrund,<br />

und dazu gehören Überlegungen<br />

in puncto Schluckbarkeit, Geschmack,<br />

Geruch und Farbe, um sowohl die Funktionalität<br />

als auch die Attraktivität im<br />

Regal zu optimieren.<br />

Verantwortungsvoll<br />

produziert<br />

Hartkapseln sind nach wie vor die bevorzugte<br />

Darreichungsform für den<br />

Großteil der Verbraucher von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

– sie bieten den Komfort,<br />

die Benutzerfreundlichkeit und die<br />

visuelle Attraktivität, nach denen Verbraucher<br />

suchen, ohne Kompromisse in<br />

Sachen Nachhaltigkeit einzugehen (2).<br />

Lonzas Reihe der Responsibly Made<br />

Products basiert auf einem Portfolio<br />

von Hartkapseln, die dazu entworfen<br />

wurden, eine nachhaltige Positionierung<br />

zu unterstützen und gleichzeitig die<br />

Produkteffizienz zu maximieren. Dazu<br />

gehören auch die Vcaps ® Plus-Kapseln:<br />

Eine vegane Premium-Darreichungsform,<br />

die aus nur einem einzigen Inhaltsstoff<br />

besteht: pflanzliche Hypromellose<br />

(HPMC), die eine Positionierung von<br />

Bio-Komponenten in Endprodukten unterstützt,<br />

wenn sie zusammen mit anderen<br />

ökologisch gefertigten Inhaltsstoffen<br />

verwendet wird. DVcaps ® Plus Kapseln<br />

können jetzt auch mit verschiedenen<br />

färbenden Lebensmitteln wie violetten<br />

Karotten oder rotem Rettich getönt werden,<br />

um einzigartige, visuell ansprechende<br />

Produkte zu schaffen, die auch eine<br />

Clean-Label-Positionierung besitzen.<br />

Plantcaps ® Kapseln, die aus einer einzigartigen<br />

Formulierung von Pullulan,<br />

einer natürlich fermentierten Tapioka,<br />

hergestellt werden, bieten eine noch<br />

wirksamere Sauerstoffbarriere als eine<br />

herkömmliche Gelatinekapsel. Sowohl<br />

die HPMC- als auch die Pullulan-Technologieplattformen<br />

können für flüssigkeitsgefüllte<br />

Licaps ® -Hartkapseln<br />

verwendet werden, die eine überlegene,<br />

patentgeschützte Verschlusstechnologie<br />

für maximale Stabilität bieten, sowie<br />

die DUOCAP ® -Kapsel-in-Kapsel-<br />

Technologie, die die gleichzeitige<br />

Abgabe mehrerer oder zuvor inkompatibler<br />

Füllungen wie Pulver und Flüssigkeiten<br />

ermöglicht.<br />

Verbraucherkonforme<br />

Innovation<br />

Ausgehend von diesem Sprungbrett<br />

verantwortungsbewusst hergestellter<br />

Darreichungsformen hat Lonza eine<br />

aufregende Palette trendorientierter<br />

fertiger Erzeugnisse unter dem Namen<br />

Responsibly Made Products entwickelt.<br />

Dieses Anwendungsspektrum<br />

soll inspirieren und veranschaulichen,<br />

wie Hersteller mit Hilfe von Licaps ® -<br />

Flüssigkeitsdosierungsformen vom<br />

Einsatz leistungsstarker Inhaltsstoffe<br />

profitieren können.<br />

Dank ihres hochglänzenden, reinen und<br />

transparenten Erscheinungsbilds sind<br />

flüssigkeitsgefüllte Licaps ® -Hartkapseln<br />

eine ideale Plattform für „Beauty From<br />

Within“-Produkte, die in Kombination<br />

mit natürlichen, biologischen und wissenschaftlich<br />

untermauerten Inhaltsstoffen<br />

die Attraktivität für den Verbraucher<br />

erhöhen. Die Licaps ® -Formulierung<br />

bietet ein stabiles Lieferformat für trendkonforme<br />

Inhaltsstoffe, das auch mit<br />

komplementären Füllungen in einer einheitlichen<br />

Dosierungsform verbunden<br />

werden kann.<br />

Jetzt können mit Hilfe der flüssigkeitsgefüllten<br />

Licaps ® -Technologie-Plattform<br />

auch unterschiedliche Lebensmittelfarben<br />

kombiniert werden. Aus lila Karotten<br />

extrahierte Farbe verbessert beispielsweise<br />

das visuelle Erscheinungsbild<br />

und das Branding eines Produkts, da<br />

Lila psychologisch mit Schönheit assoziiert<br />

wird. Farbattribute wie Lavendel<br />

für Entspannung können etwa bei der<br />

Bereitstellung einer Lavendelölfüllung<br />

auch weiter verstärkt werden.<br />

Angesichts der Tatsache, dass die Achtsamkeit<br />

sich selbst gegenüber in der heutigen<br />

Lebenswirklichkeit eine anhaltende<br />

Verbraucherpriorität sein wird, werden<br />

Produkte, die die Anpassung an eine<br />

„neue Normalität“ unterstützen können,<br />

bei den Anwendern von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

eher Anklang finden. Mit<br />

zunehmender Zeit, die vor Bildschirmen<br />

verbracht wird, könnten Verbraucher das<br />

Bedürfnis entwickeln, Phasen intensiver<br />

Konzentration durch Zeiträume auszugleichen,<br />

in denen sie von ihrer Arbeit<br />

„abschalten“ – dies stellt eine gute Möglichkeit<br />

für Produktinnovation dar. Und<br />

November <strong>2020</strong><br />

29


V italstoffe<br />

hier kommt Licaps ® Digital Defense ins<br />

Spiel – eine marktreife Lösung, die eine<br />

einzigartige Mischung aus Antioxidantien,<br />

Carotinoiden und Lutein enthält<br />

und klinisch erwiesen die Augengesundheit<br />

unterstützt. Es handelt sich um<br />

eine leistungsstarke Formulierung, die<br />

in einer Licaps ® Purple Carrot Kapsel<br />

geliefert wird und zusätzliche Möglichkeiten<br />

zur Markenbildung und Differenzierung<br />

bietet.<br />

Darüber hinaus hat die Kapsel-in-Kapsel-<br />

DUOCAP ® -Technologieplattform eine<br />

neue Generation von Produkten hervorgebracht,<br />

die eine Schlüsselpriorität für<br />

ältere Verbraucher ansprechen: mobil<br />

zu bleiben. Eine Einzeldosis von nur 40<br />

mg des nicht denaturierten Typ-II-Kollagens<br />

UC-II ® in der inneren Kapsel zusammen<br />

mit hoch bioverfügbarem flüssigem<br />

Curcumin in der äußeren Kapsel<br />

ergibt eine leistungsstarke Zusammensetzung<br />

für die Gesundheit der Gelenke.<br />

Inzwischen ist auch der Bereich der<br />

kognitiven Gesundheit ein rasch<br />

wachsender Markt. Hier können vegane<br />

DUOCAP ® -Kapseln eingesetzt<br />

werden, um neue Kombinationen von<br />

Inhaltsstoffen zur Unterstützung der<br />

kognitiven Leistungsfähigkeit und der<br />

seelischen Stimmung – neben Schlaf<br />

und Entspannung – in einer bequemen<br />

Einzeldosis-Lösung zu liefern.<br />

Besser werden<br />

Für den Verbraucher ist ein besseres<br />

Leben ein konstantes Bestreben ohne<br />

ein konkretes Endziel – es gibt immer<br />

Raum für Verbesserungen, und die Prioritäten<br />

sind nie statisch. Für einige ist<br />

ein besseres Leben mit besserem Schlaf<br />

verbunden. Für andere bedeutet es, ihre<br />

persönlichen Rekorde im Fitnessstudio<br />

zu brechen. Wieder andere möchten vor<br />

allem ebenso gut aussehen, wie sie sich<br />

fühlen.<br />

Was diese Bestrebungen eint, ist die<br />

gemeinsame Konzentration auf wissenschaftlich<br />

fundierte Lösungen, die<br />

mit nachhaltigen Methoden umgesetzt<br />

werden. Wie Lonzas Responsibly Made<br />

Products“ beweisen, gibt es nicht nur<br />

einen einzigen Weg, den die Hersteller<br />

einschlagen können, um diese Verbraucherbedürfnisse<br />

zu erfüllen. Im Gegenteil:<br />

Verbrauchern ein besseres Leben<br />

zu ermöglichen bedeutet, ihnen mehr<br />

qualitativ hochwertige Optionenzu bieten<br />

als je zuvor, sodass sie nachhaltige,<br />

effektive Lösungen für all ihre individuellen<br />

gesundheitlichen Prioritäten finden<br />

können<br />

Quellen:<br />

(1) Mintel – Industrie-Trend-Bericht<br />

(Frankreich), April <strong>2020</strong><br />

(2) NMI SORD FR Studie 2018 (unveröffentlicht)<br />

Autor:<br />

Stéphane Vouche,<br />

Manager – Operational Marketing,<br />

Lonza Capsules & Health Ingredients<br />

DUOCAP ®<br />

© Lonza<br />

30


Mineralstoffe<br />

Katja Reichenbach<br />

Natürliche Calciumquelle für Kleinkinder<br />

Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff in Babynahrung und muss strenge Vorgaben<br />

erfüllen.<br />

© FamVeld – shutterstock.com<br />

Der Markt für Säuglingsnahrung wächst<br />

kontinuierlich. Rund 70 Milliarden<br />

US-Dollar gaben Verbraucher 2019<br />

weltweit für entsprechende Produkte<br />

aus. Bis 2024 wird der Marktwert voraussichtlich<br />

auf fast 100 Milliarden<br />

US-Dollar steigen bei einer jährlichen<br />

Wachstumsrate von 6 Prozent (1). Den<br />

größten Anstieg erwarten Marktforscher<br />

für Schwellenländer in der Region<br />

Asien-Pazifik, allen voran China, doch<br />

auch bei den Umsätzen in den USA und<br />

in Europa geht man von einem starken<br />

Wachstum aus (2).<br />

Vertrauen der Verbraucher<br />

ist entscheidend<br />

Trotz steigender Umsätze bleibt Säuglingsnahrung<br />

ein sensibles Thema. Eltern<br />

möchten ihre Kinder bestmöglich ernähren<br />

und erwarten daher höchste Sicherheits-<br />

und Qualitätskriterien. Lebensmittelskandale<br />

rund um verunreinigte oder<br />

gefälschte Produkte können das Vertrauen<br />

der Verbraucher nachhaltig schädigen.<br />

Sicherheit und Reinheit der Babynahrung<br />

sind daher ein Muss, ebenso wie<br />

die adäquate ernährungsphysiologische<br />

Zusammensetzung. Darüber hinaus<br />

können innovative Verpackungen und<br />

Premium-Positionierungen zum Markterfolg<br />

beitragen.<br />

Calcium – ein wichtiger<br />

Baustein für die<br />

Entwicklung<br />

Nahrungsmittel für Babys werden unter<br />

anderem nach Altersgruppen, Ernährungsbedürfnissen<br />

und -formen<br />

unterschieden. Zu den Hauptkategorien<br />

zählen Säuglingsanfangsnahrung,<br />

November <strong>2020</strong><br />

31


V italstoffe<br />

Folgenahrung und Getreidebeikost für<br />

ältere Babys und Kleinkinder. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

empfiehlt Säuglingsanfangsnahrung<br />

als sicherste und<br />

nahrhafteste Versorgung, wenn Stillen<br />

nicht möglich ist. Zudem können Getreidebeikost<br />

und andere Erzeugnisse für<br />

Kleinkinder als Teil einer abwechslungsreichen<br />

Ernährung verwendet werden.<br />

Die meisten Produkte sind mit Calcium<br />

angereichert.<br />

Der Mineralstoff ist essenziell für<br />

Wachstum, Zahn- und Knochenentwicklung,<br />

Blutgerinnung sowie gesunde Nerven<br />

und Muskeln. Für die Anreicherung<br />

greifen viele Hersteller auf Calciumcarbonat<br />

zurück. Laut Angaben des Marktforschungsunternehmens<br />

Mintel ist bei<br />

Babynahrung eines von vier Neuprodukten<br />

mit Calciumcarbonat angereichert<br />

(3). Bei Säuglingsanfangsnahrung sind<br />

es sogar zwei von drei Produkten. Auch<br />

jede zweite Milch für Heranwachsende<br />

sowie jedes zweite Cerealienprodukt und<br />

jedes vierte Gebäck für Kleinkinder enthält<br />

den Inhaltsstoff.<br />

Natürlicher Mehrwert<br />

Mit Omya Calcipur ® 115-KP und Omya<br />

Calcipur ® 95-KP hat Omya, ein weltweit<br />

führender Anbieter von Mineralstoffen,<br />

zwei innovative Calcium-Ingredients<br />

speziell für Babynahrung entwickelt.<br />

Die hochreinen Calciumcarbonatpartikel<br />

sind sehr fein und bieten eine natürliche<br />

Calciumquelle für die sichere Anreicherung<br />

zahlreicher Produkte – von Säuglingsanfangsnahrung<br />

über verzehrfertige<br />

Babygetränke, Cerealien und Kekse,<br />

bis hin zu Lebensmitteln für spezielle<br />

medizinische Zwecke. Die besondere<br />

Verarbeitung ermöglicht Produkte im<br />

Premium-Segment. Omya Calcipur ®<br />

stammt aus unternehmenseigenen Rohstoffquellen<br />

in der Türkei, ist sehr stabil<br />

und erfüllt die Reinheitskriterien nach<br />

FCC sowie E170. Die natürlichen Mineralstoffe<br />

wurden umfassend geprüft und<br />

ihre Sicherheit bestätigt. Zudem sind sie<br />

halal- und koscher-zertifiziert und damit<br />

auch weltweit einsetzbar.<br />

hohen Gehalt an elementarem Calcium<br />

und eine gute Bioverfügbarkeit, die mit<br />

der von Calciumcitrat-Tetrahydrat und<br />

Tricalciumphosphat vergleichbar ist.<br />

Der Inhaltsstoff von Omya enthält rund<br />

40% elementares Calcium und liefert<br />

somit einen optimalen Nährwert für das<br />

fertige Produkt. Im Vergleich zu anderen<br />

auf dem Markt verfügbaren Lösungen<br />

wird bis zu viermal weniger Omya<br />

Calcipur ® KP benötigt, um die gleiche<br />

Calciummenge im Endprodukt zu erreichen.<br />

Dadurch können Hersteller Kosten<br />

einsparen und ihre Produkte bestmöglich<br />

positionieren.<br />

Zahlreiche Vorteile für den<br />

Herstellungsprozess<br />

Neben ihrem ernährungsphysiologischen<br />

Nutzen sorgen die Mineralpartikel<br />

auch für eine reibungslose Herstellung.<br />

Bei Getränken trägt die spezifische Partikelgröße<br />

und -form dazu bei, Sedimentation<br />

zu vermeiden, die das Mundgefühl<br />

beeinträchtigt. In pulvrigen Produkten<br />

verhindert Omya Calcipur ® KP ein<br />

Verklumpen während der Verarbeitung,<br />

des Transports und der Lagerung. Gerade<br />

Pulver werden durch Umweltfaktoren<br />

wie Temperatur, Feuchtigkeit<br />

und Druck stark beeinflusst, die die<br />

Klumpenbildung begünstigen können.<br />

Der Inhaltsstoff von Omya reduziert jedoch<br />

die Adhäsionskraft der Partikel, sodass<br />

sich keine Klumpen bilden können.<br />

Darüber hinaus absorbieren die Partikel<br />

Feuchtigkeit und Öl und helfen so, die<br />

Stabilität des Pulvers aufrechtzuerhalten.<br />

Zudem verringert Omya Calcipur ® KP<br />

die Staubbildung und trägt dazu bei, die<br />

pH-Werte zu korrigieren. Dank seiner<br />

hohen Farbbrillanz eignet es sich auch<br />

als natürliches Weißpigment. Es verleiht<br />

Endprodukten ein reines, hochwertiges<br />

Aussehen, das die Kaufbereitschaft bei<br />

Verbrauchern fördert.<br />

Zukunftsfähige Lösungen<br />

vom Schweizer Experten<br />

Bei der Verarbeitung von Mineralstoffen<br />

kann Omya auf 130 Jahre Erfahrung<br />

zurückblicken. Dank umfangreicher<br />

Investitionen und kontinuierlichem Engagement<br />

des Schweizer Unternehmens<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

können Kunden von zahlreichen patentierten<br />

Produkten profitieren. Darüber<br />

hinaus bietet Omya ein breites Distributionsportfolio<br />

mit einer großen Auswahl<br />

an Ingredients. Auf diese Weise<br />

werden ganzheitliche Lösungen und<br />

innovative Produktkonzepte ermöglicht<br />

Natürliches Calciumcarbonat wie in<br />

Omya Calcipur ® KP kombiniert einen<br />

Vergleich der Bioverfügbarkeit verschiedener Calciumsalze<br />

32


Mineralstoffe<br />

– kombiniert mit Fachexpertise, anwendungsbezogenem<br />

Know-how, hochwertigen<br />

Inhaltsstoffen und in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden. Zu<br />

den neuesten Entwicklungen in Sachen<br />

Babynahrung erklärt Stefan Lander, Vice<br />

President Consumer Goods, Group Sales<br />

& Marketing bei Omya: „Wir beobachten<br />

derzeit vier Top-Trends bei Produkten<br />

zur Säuglingsernährung: Zum einen<br />

sind Gesundheits- und Sicherheitsaspekte<br />

stärker im Fokus als je zuvor, zum anderen<br />

werden funktionelle Zusatznutzen<br />

und Convenience nachgefragt. Mit unseren<br />

maßgeschneiderten Mineralstoffen<br />

können wir all diese Verbraucherwünsche<br />

erfüllen. Die Omya Calcipur ® KP<br />

Produktreihe kombiniert Calciumanreicherung<br />

mit zahlreichen Verarbeitungsvorteilen<br />

und erleichtert Herstellern<br />

somit die Entwicklung innovativer Babynahrung.“<br />

Autorin:<br />

Katja Reichenbach, Head of Product<br />

Management Consumer Goods Europe<br />

Omya Schweiz AG<br />

Quellenangaben:<br />

(1) Euromonitor Infant Formula & Baby<br />

Food<br />

(2) Statista, Mordor Intelligence,<br />

Februar 2019, Baby product markets<br />

worldwide<br />

(3) Mintel, 2019; Patent watch: infant<br />

nutrition<br />

© Pavel Ilyukhin – shutterstock.com<br />

November <strong>2020</strong><br />

33


V italstoffe<br />

Nahrungsergänzung bei vegetarischer und veganer Ernährung<br />

Formen des Vegetarismus<br />

Der Begriff Vegetarismus ist seit Ende<br />

des 19. Jahrhunderts gebräuchlich und<br />

gliedert sich in mehrere Disziplinen, innerhalb<br />

derer der Verzicht auf tierische<br />

Produkte unterschiedlich strikt gehandhabt<br />

wird. Unter anderem werden diese<br />

Formen des Vegetarismus definiert:<br />

© Fotolia – rh2010<br />

Der Verzicht auf tierische Produkte in<br />

der Ernährung genießt in jüngster Zeit<br />

eine gewisse Popularität und ist seit langem<br />

in der Kulturgeschichte des Menschen<br />

verankert. Der Mensch ist per se<br />

ein Omnivore und in der Lage, tierische<br />

Nahrung sowohl zu erjagen als auch zu<br />

verdauen und zu verwerten. Menschen<br />

in vielen Kulturen haben immer wieder<br />

bewusst davon Abstand genommen,<br />

andere Lebewesen oder deren Produkte<br />

zu essen. Dies kann unterschiedliche<br />

Gründe haben, unter anderem religiöse,<br />

weltanschauliche oder gesundheitliche.<br />

In jüngster Zeit spielen auch Aspekte des<br />

Umwelt- und Tierschutzes eine gesteigerte<br />

Rolle.<br />

Anpassungen der<br />

menschlichen Ernährung<br />

Im Laufe seiner Evolution hat sich<br />

der menschliche Organismus in seiner<br />

Physiologie, aber auch in seiner Morphologie<br />

und seinem Verhalten an eine<br />

omnivore Lebensweise angepasst. Beispielsweise<br />

ist das menschliche Gebiss<br />

sehr gut geeignet, Fleisch sowohl mit<br />

den Schneidezähnen zu zerteilen als auch<br />

mit den Backenzähnen zu zermahlen.<br />

Der menschliche Darm zeigt außerdem<br />

physiologische sowie anatomische Anpassungen<br />

an den regelmäßigen Konsum<br />

von Fleisch (1).<br />

Des Weiteren befähigen den Menschen<br />

die langen Beine und die Fähigkeit zum<br />

ausdauernden Laufen zum Jagen. Viele<br />

Schweißdrüsen in der gesamten Haut<br />

verschaffen dem Jäger Kühlung beim<br />

Laufen und boten in früherer Zeit einen<br />

erheblichen Vorteil gegenüber der gejagten<br />

Beute, die nicht selten an Überhitzung<br />

starb, bevor sie erlegt wurde. Lange<br />

Arme und eine entsprechende Anatomie<br />

des Schultergelenks gewährleisteten ein<br />

effizientes (Speer-)Werfen. Das große<br />

Gehirn des Menschen versetzte den frühen<br />

Jäger schließlich in die Lage, Jagdwaffen<br />

herzustellen. Bereits vor 500.000<br />

Jahren fertigte der Mensch Speere mit<br />

Steinspitzen an (2).<br />

Die Jagd und der Konsum von Fleisch<br />

haben die Evolution des Menschen sowohl<br />

ermöglicht als auch gefördert. Dennoch<br />

ist der Mensch physiologisch nicht<br />

zwingend auf den permanenten Verzehr<br />

von Fleisch angewiesen, was im Laufe<br />

der kulturellen Entwicklung zu den verschiedenen<br />

Formen vegetarischer und<br />

veganer Lebensweisen geführt hat.<br />

• Veganer: Der Konsum sämtlicher<br />

tierischer Produkte wird konsequent<br />

und in allen Lebensbereichen vermieden,<br />

also z. B. auch bei der Wahl der<br />

Kleidung und der Verwendung von<br />

Gebrauchsgegenständen.<br />

• Pescetarier: Es wird lediglich auf den<br />

Konsum von Fleisch verzichtet. Fisch<br />

und Meeresfrüchte werden gegessen.<br />

• Ovo-Lacto-Vegetarier: Verzicht auf<br />

Fleisch und Fisch. Der Verzehr von<br />

Eiern, Milch und Milchprodukten<br />

wird toleriert.<br />

• Ovo-Vegetarier: Verzicht auf Fleisch<br />

und Fisch. Der Verzehr von Eiern wird<br />

toleriert.<br />

• Lacto-Vegetarier: Verzicht auf Fleisch<br />

und Fisch. Der Verzehr von Milch und<br />

Milchprodukten wird toleriert.<br />

• Flexitarier: Verzichtet zeitweise auf<br />

tierische Produkte, beispielsweise am<br />

Wochenende, und stellt Fleisch- und<br />

Fischprodukte allgemein nicht in den<br />

Mittelpunkt seiner Ernährung. Vegetarische<br />

und vegane Fleisch- und Milchersatzprodukte<br />

werden häufig von Flexitariern<br />

verzehrt.<br />

Die vermutlich häufigsten Formen sind<br />

die Gruppe der Ovo-Lacto-Vegetarier<br />

und der Flexitarier.<br />

Risiko Vegetarismus?<br />

Verschiedene Mineralstoffe sind in tierischen<br />

Produkten in Mengen enthalten,<br />

die sich schwer mit einer rein pflanzlichen<br />

Lebensweise erreichen lassen. Calcium<br />

beispielsweise findet sich in vielen<br />

pflanzlichen Lebensmitteln in Konzentrationen,<br />

die nicht annähernd so hoch<br />

sind wie in Milchprodukten (3). Eisen<br />

34


Mineralstoffe<br />

wird bei omnivorer Lebensweise vom<br />

Körper in erster Linie in Form von gut<br />

absorbierbarem Fe 2+ aus Fleisch aufgenommen.<br />

Zwar enthalten z. B. Weizenkeime<br />

ebenfalls verhältnismäßig viel<br />

Eisen, jedoch liegt dieses als schwer absorbierbares<br />

Fe 3+ vor (4). Ähnliches gilt<br />

für Zink, welches zwar ebenfalls z. B. in<br />

Weizenkeimen enthalten ist, aber aus tierischen<br />

Quellen wie Fleisch, Fisch oder<br />

Schalentieren eine wesentlich bessere<br />

Bioverfügbarkeit aufweist (5).<br />

Vor allem der tägliche Bedarf an Calcium<br />

(NRV (Nutrient Reference Value)<br />

800 mg/Tag für Erwachsene (6)) ist nur<br />

schwer mit rein pflanzlichen Lebensmitteln<br />

zu decken. Hinzu kommt, dass die<br />

Absorption von Calcium im Darm durch<br />

verschiedene Bestandteile pflanzlicher<br />

Nahrung gehemmt wird, beispielsweise<br />

durch Oxalate aus Spinat, Rhabarber,<br />

Ananas oder Phytate aus Getreidebestandteilen<br />

(7).<br />

Eisen aus pflanzlichen Quellen steht in<br />

der Regel nicht als gut absorbierbares<br />

Fe 2+ zur Verfügung, so dass der hohe Eisengehalt<br />

von Weizenkeimen als obsolet<br />

angesehen werden kann. Auch Zink aus<br />

pflanzlichen Quellen ist wegen der absorptionshemmenden<br />

Wirkung von Phytaten<br />

und Ballaststoffen wie Zellulose<br />

oder Lignin nur schlecht bioverfügbar<br />

(7).<br />

Magnesium dagegen ist, wie auch zahlreiche<br />

Spurenelemente, in vielen pflanzlichen<br />

Lebensmitteln wie Nüssen und<br />

Samen in ausreichender Menge enthalten.<br />

Bei einer gesunden, abwechslungsreichen<br />

Ernährung unter Einbeziehung<br />

tierischer Produkte ist ein Nährstoffmangel<br />

daher nur selten zu beobachten.<br />

Optionen einer gesunden<br />

vegetarischen und<br />

veganen Lebensweise<br />

Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

kann eine ausreichende<br />

und umfassende Versorgung<br />

mit Mineralstoffen auch bei vollständigem<br />

Verzicht auf tierische Produkte sicherstellen.<br />

Eine weitere Möglichkeit, insbesondere<br />

beim bevorzugten Konsum vegetarischer<br />

und veganer Fleisch- und Milchersatzprodukte<br />

in ausreichendem Maß Mineralstoffe<br />

aufzunehmen, ist der Kauf entsprechend<br />

angereicherter Produkte.<br />

Für Hersteller bietet sich hier ein weites<br />

und attraktives Feld. Fleischersatzprodukte<br />

auf Basis von Soja oder anderen<br />

pflanzlichen Proteinen sind stark verarbeitete<br />

Erzeugnisse, die sich für die Anreicherung<br />

mit Mineralstoffen während<br />

des Herstellungsprozesses hervorragend<br />

eignen. Sie stellen eine vielfältige Matrix<br />

dar, die sich nahezu beliebig veredeln<br />

und ernährungstechnisch aufwerten<br />

lässt. Vor allem eine Anreicherung mit<br />

Calcium, Eisen und Zink kann die bei<br />

vegetarischer und veganer Lebensweise<br />

drohenden Mangelzustände (8) kompensieren.<br />

Eine Kennzeichnung angereicherter<br />

Produkte gemäß der Health Claims Verordnung<br />

(EG) Nr. 1924/2006 (9) kann<br />

gegebenenfalls vorgenommen werden.<br />

So kann dem Konsumenten signalisiert<br />

werden, dass es sich um ein gesundes<br />

Produkt mit konkreten gesundheitlichen<br />

Benefits handelt.<br />

© iStock - AlexPro9500<br />

November <strong>2020</strong><br />

35


V italstoffe<br />

© Fotolia - Eskymaks<br />

Entwicklung angereicherter<br />

vegetarischer und<br />

veganer Fleisch- und<br />

Milchersatzprodukte<br />

Dr. Paul Lohmann ® bietet bei der Entwicklung<br />

von angereicherten Produkten<br />

eine umfassende Unterstützung. Von der<br />

Auswahl der Mineralstoffe über die Entwicklung<br />

von Herstellungsprozessen bis<br />

hin zu Fragen der gesundheitsbezogenen<br />

Kennzeichnung arbeitet das Unternehmen<br />

partnerschaftlich mit seinen Kunden<br />

zusammen.<br />

Dr. Paul Lohmann ® ist Spezialist in der<br />

Herstellung von hochwertigen Mineralsalzen,<br />

die höchsten Standards entsprechen.<br />

Das Produktportfolio umfasst über<br />

400 verschiedene Mineralsalze.<br />

Die eigenen Produkte werden seit 1886<br />

ausschließlich in Deutschland produziert.<br />

Die Produktionsstätten sind GMP,<br />

FSSC 22000/ISO 22000 und DIN EN<br />

ISO 9001:2015 zertifiziert. In über 130<br />

Jahren konnte Dr. Paul Lohmann ® seine<br />

Position als weltweit führender Anbieter<br />

für die Pharma-, Lebensmittel- und<br />

Nahrungsergänzungsmittelindustrie etablieren<br />

und behaupten. Neben maßgeschneiderten<br />

und innovativen Lösungen<br />

nach Kundenwunsch führt Dr. Paul Lohmann<br />

® auch Produkt- und Anwendungsentwicklung<br />

in enger Kooperation mit<br />

seinen Kunden durch.<br />

Referenzen:<br />

(1) Mann, N.: Meat in the human diet:<br />

An anthropological perspective. Nutrition<br />

& Dietetics 2007; 64 (Suppl. 4):<br />

S102–S107<br />

(2) Wong, K.: Der Mensch - der<br />

geborene Jäger. http://www.spektrum.<br />

de/news/der-mensch-der-geborenejaeger/1312935<br />

(3) Hahn, A., Schuchardt, J.-P., Hahn,<br />

D.: Die ernährungsphysiologische<br />

Bedeutung der Mineralstoffe – Calcium.<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau,<br />

Okt.2008, pp. 41 – 46a<br />

(4) Schuchardt, J.-P., Hahn, A.: Die<br />

ernährungsphysiologische Bedeutung<br />

der Mineralstoffe – Eisen. Deutsche<br />

Lebensmittel-Rundschau, Febr..2009,<br />

pp. 111 – 120<br />

(5) Schuchardt, J.-P., Hahn, A.: Die<br />

ernährungsphysiologische Bedeutung<br />

der Mineralstoffe – Zink. Deutsche<br />

Lebensmittel-Rundschau, April 2009,<br />

pp. 254 – 261b<br />

(6) Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 des<br />

Europäischen Parlaments und des Rates<br />

betreffend die Information der Verbraucher<br />

über Lebensmittel<br />

(7) Hahn, A., Schuchardt, J.-P.: Mineralstoffe.<br />

B.Behr´s Verlag GmbH, 2011<br />

(8) Craig, W.J.: Nutrition Concerns and<br />

Health Effects of Vegetarian Diets. Nutr<br />

Clin Pract December 2010 vol. 25 no. 6<br />

613-620 (Abstract)<br />

(9) Verordnung (EG) NR. 1924/2006<br />

des Europäischen Parlamentes und des<br />

Rates vom 20. Dezember 2006 über<br />

nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben<br />

über Lebensmittel. http://eur-lex.<br />

europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?u<br />

ri=OJ:L:2006:404:0009:0025:DE:PDF<br />

Dr. Paul Lohmann GmbH & Co. KGaA<br />

Hauptstraße 2<br />

31860 Emmerthal<br />

sales@lohmann-chemikalien.de<br />

www.lohmann-chemikalien.de<br />

36


Migräne<br />

Franziska Weichmann<br />

Pycnogenol® und Migräne<br />

Ein natürlicher Weg, die Häufigkeit und Schwere von Migränesymptomen zu verringern<br />

© Ruth Swan – shutterstock.com<br />

Migräne ist eine sehr häufige Erkrankung<br />

– rund 10% der Weltbevölkerung<br />

sind teilweise davon betroffen (1). Die<br />

Kopfschmerzen während einer Migräne<br />

werden als pochender und pulsierender<br />

Schmerz auf einer oder beiden Seiten<br />

des Kopfes beschrieben (2). Migräneattacken<br />

können wenige Stunden bis zu<br />

einigen Tagen andauern und sind oft mit<br />

Übelkeit und Empfindlichkeit gegenüber<br />

Licht und Geräuschen verbunden (2).<br />

Bei starker oder chronischer Migräne<br />

kann diese Erkrankung das tägliche Leben<br />

– wie Ausbildung, Arbeit oder soziale<br />

Aktivitäten – beeinträchtigen (3).<br />

Die Ursache von Migränekopfschmerzen<br />

ist noch nicht vollständig geklärt. Ärzte<br />

auf diesem Gebiet diskutieren weiterhin<br />

über die neurologischen oder kardiovaskulären<br />

Ursachen dieser Störung (4). Es<br />

wird vermutet, dass oxidativer Stress<br />

ein wichtiger Faktor bei der Entstehung<br />

von Migränekopfschmerzen ist, was zu<br />

einem Ungleichgewicht der freien Radikale<br />

führt und potenziell Zellen schädigen<br />

kann (5). Es wurde festgestellt, dass<br />

die Level von oxidativem Stress und<br />

Entzündungsmarkern sowie die Thrombozytenaktivierung<br />

im Blut während eines<br />

Migräneanfalls im Vergleich zu den<br />

Niveaus in kopfschmerzfreien Perioden<br />

signifikant erhöht waren (6).<br />

Pycnogenol ® , der französische Meereskiefernrindenextrakt,<br />

hat in zahlreichen<br />

Studien starke antioxidative und<br />

entzündungshemmende Eigenschaften<br />

gezeigt (7 – 10). Darüber hinaus konnte<br />

aufgezeigt werden, dass Pycnogenol<br />

® thrombozytenreaktivierende Eigenschaften<br />

aufweist, wodurch gegen<br />

Thrombozytenaggregation und Thrombozytose<br />

vorgebeugt werden kann (10).<br />

Entzündungshemmende Schmerzmittel,<br />

insbesondere nicht-steroidale Antirheumatika<br />

(NSAR) wie Aspirin ® oder Ibuprofen,<br />

werden häufig zur Behandlung<br />

von Migränesymptomen eingesetzt, können<br />

jedoch unerwünschte Nebenwirkungen<br />

verursachen (11). Eine Nebenwirkung<br />

von Aspirin ® ist die verlängerte Blutungszeit,<br />

die durch Pycnogenol ® nicht beeinflusst<br />

wird (10). Weitere unerwünschte<br />

Nebeneffekte von NSAR-Medikamenten<br />

umfassen gastrointestinale Komplikationen,<br />

Nierenstörungen und kardiovaskuläre<br />

Ereignisse, welche auf die Hemmung<br />

der Cyclooxygenase (COX)-Enzyme zurückzuführen<br />

sind (11). Die Aufnahme<br />

von Pycnogenol ® verringert die Aktivität<br />

dieser entzündungsfördernden Enzyme,<br />

November <strong>2020</strong><br />

37


V italstoffe<br />

hemmt sie jedoch nicht vollständig, was<br />

den Schutz der funktionellen interzellulären<br />

Signalwege sowie die magenschützenden<br />

Eigenschaften von COX-1<br />

gewährleistet (12). Interessanterweise<br />

wurde außerdem bereits eine mögliche<br />

analgetische Wirksamkeit von Pycnogenol<br />

® in einer klinischen Studie mit<br />

Frauen mit Menstruationsbeschwerden<br />

gezeigt (13).<br />

Migräne führt möglicherweise auch zu<br />

einer Einschränkung der kognitiven<br />

Funktionen (14). In einer Studie wurde<br />

belegt, dass Pycnogenol ® bei gesunden<br />

Schülern unterstützend auf die kognitiven<br />

Funktionen wirkt (15), was darauf<br />

hindeutet, dass dieser Extrakt auch bei<br />

Migränepatienten positive Einflüsse haben<br />

könnte.<br />

Studie zur Wirksamkeit<br />

von Pycnogenol ®<br />

Eine neue, von Experten begutachtete<br />

(„peer-reviewed“) Pilotstudie ergab, dass<br />

die tägliche Prophylaxe mit Pycnogenol ®<br />

Patienten mit leichten bis mittelschweren<br />

Migränekopfschmerzen deutlich helfen<br />

kann (16). Es wurde nachgewiesen,<br />

dass die Einnahme von Pycnogenol ® die<br />

Häufigkeit und Schwere der Migräne<br />

signifikant verringert und die damit verbundenen<br />

Beeinträchtigungen des täglichen<br />

Lebens vermindert werden.<br />

Das Fortschreiten der Symptome von 67<br />

Probanden mit leichter bis mittelschwerer<br />

Migräne wurde acht Wochen lang verfolgt.<br />

Die Studienteilnehmer wurden in 3<br />

Gruppen unterteilt, eine Pycnogenol ® -<br />

Testgruppe nahm täglich 150 mg Pycnogenol<br />

® ein, eine Kontrollgruppe und eine<br />

weitere Testgruppe, die niedrige Dosen<br />

(50 mg pro Tag) des generischen Migränemedikaments<br />

Topiramat verschrieben<br />

bekam. Alle Gruppenteilnehmer folgten<br />

einem zusätzlichen Standardmanagement<br />

(Einnahme von Magnesium, Vitamin<br />

B2, α-Liponsäure und ein allgemein<br />

gesunder Lebensstil). Die beobachteten<br />

Nebenwirkungen von Topiramat waren<br />

Parästhesien (20%), Müdigkeit (10%),<br />

Schwindel (14%) und Übelkeit (12%). In<br />

der Pycnogenol ® -Gruppe wurden keine<br />

Nebenwirkungen dokumentiert.<br />

Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre<br />

Migränesymptome zu bewerten. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass sich mit Pycnogenol<br />

® ergänzte Patienten im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe maßgeblich besser<br />

fühlten (Abb. 1). Die Häufigkeit von<br />

Migräneattacken nahm bei Personen, die<br />

Pycnogenol ® erhielten, im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe signifikant ab (-61%).<br />

Darüber hinaus berichteten sie über eine<br />

eindeutige Linderung der durch Migräne<br />

verursachten Schmerzen (-39%), und der<br />

Prozentsatz der täglichen Aktivitäten, die<br />

durch Migräneattacken beeinträchtigt waren,<br />

war ebenfalls stark reduziert (-41%).<br />

Die Probanden in der Pycnogenol ® -<br />

Testgruppe gaben im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe auch einen nachweisbar<br />

geringeren Bedarf an zusätzlichen<br />

Schmerz- und Übelkeitsmedikamenten<br />

an (-45% bzw. -43%). Die Verwendung<br />

von niedrig dosiertem Topiramat zeigte<br />

ebenfalls positive Effekte auf die genannten<br />

Symptome der Migräne, jedoch nicht<br />

ganz so hoch und mit ausgeprägten Nebenwirkungen.<br />

Darüber hinaus berichtet<br />

die Studie von einer signifikanten Verringerung<br />

der freien Radikale im Blutplasma<br />

ausschließlich bei Probanden der<br />

Pycnogenol ® -Gruppe, was auf eine starke<br />

antioxidative Aktivität hinweist.<br />

Pycnogenol ® – Herkunft<br />

und Eigenschaften<br />

Pycnogenol ® ist ein natürlicher Pflanzenextrakt,<br />

der aus der Rinde der Seekiefer<br />

stammt und entlang der Küste<br />

Südwestfrankreichs in nachhaltig<br />

Abb. 1: Prozentuale Veränderung der Migräne-Symptome nach 8 Wochen. Daten von Cesarone et al., <strong>2020</strong> (16).<br />

38


Migräne<br />

bewirtschafteten Wäldern wächst. Es<br />

enthält eine einzigartige Kombination<br />

von Procyanidinen, Bioflavonoiden und<br />

Phenolsäuren, die umfassende natürliche<br />

antioxidative und entzündungshemmende<br />

gesundheitliche Vorteile bieten. Der<br />

Extrakt wurde in den letzten 40 Jahren<br />

ausführlich untersucht. Mehr als 450<br />

veröffentlichte Studien und Übersichtsartikel<br />

bestätigen seine Sicherheit und<br />

Wirksamkeit. Weltweit ist Pycnogenol ®<br />

heute in über 1.000 Nahrungsergänzungsmitteln<br />

und Gesundheitsprodukten<br />

enthalten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.pycnogenol.com.<br />

Referenzen:<br />

(1) Obermann M, Katsarava Z. Epidemiology<br />

of unilateral headaches.<br />

Expert Review of Neurotherapeutics.<br />

2008;8(9):1313-20.<br />

(2) Headache Classification Committee<br />

of the International Headache Society<br />

(IHS) The International Classification of<br />

Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia.<br />

2018;38(1):1-211.<br />

(3) Buse D, Manack A, Serrano D, Reed<br />

M, Varon S, Turkel C, et al. Headache<br />

impact of chronic and episodic migraine:<br />

results from the American Migraine Prevalence<br />

and Prevention study. Headache.<br />

2012;52(1):3-17.<br />

(4) Chen D, Willis-Parker M, Lundberg<br />

GP. Migraine headache: Is it only a<br />

neurological disorder? Links between<br />

migraine and cardiovascular disorders.<br />

Trends Cardiovasc Med. 2019.<br />

(5) Borkum JM. Migraine Triggers and<br />

Oxidative Stress: A Narrative Review and<br />

Synthesis. Headache. 2016;56(1):12-35.<br />

(6) Danese E, Montagnana M, Lippi G.<br />

Platelets and migraine. Thromb Res.<br />

2014;134(1):17-22.<br />

(7) Devaraj S, Vega-Lopez S, Kaul<br />

N, Schonlau F, Rohdewald P, Jialal<br />

I. Supplementation with a pine bark<br />

extract rich in polyphenols increases<br />

plasma antioxidant capacity and alters<br />

the plasma lipoprotein profile. Lipids.<br />

2002;37(10):931-4.<br />

(8) Chovanova Z, Muchova J, Sivonova<br />

M, Dvorakova M, Zitnanova I, Waczulikova<br />

I, et al. Effect of polyphenolic<br />

extract, Pycnogenol ® , on the level of<br />

8-oxoguanine in children suffering from<br />

attention deficit/hyperactivity disorder.<br />

Free Radic Res. 2006;40(9):1003-10.<br />

(9) Enseleit F, Sudano I, Periat D, Winnik<br />

S, Wolfrum M, Flammer AJ, et al. Effects<br />

of Pycnogenol ® on endothelial function<br />

in patients with stable coronary artery<br />

disease: a double-blind, randomized,<br />

placebo-controlled, cross-over study. Eur<br />

Heart J. 2012;33(13):1589-97.<br />

(10) Pütter M, Grotemeyer KH,<br />

Würthwein G, Araghi-Niknam M, Watson<br />

RR, Hosseini S, et al. Inhibition of<br />

smoking-induced platelet aggregation<br />

by Aspirin® and Pycnogenol®. Thromb<br />

Res. 1999;95(4):155-61.<br />

(11) Harirforoosh S, Asghar W, Jamali<br />

F. Adverse effects of nonsteroidal<br />

antiinflammatory drugs: an update of<br />

gastrointestinal, cardiovascular and<br />

renal complications. J Pharm Pharm Sci.<br />

2013;16(5):821-47.<br />

(12) Schafer A, Chovanova Z, Muchova<br />

J, Sumegova K, Liptakova A, Durackova<br />

Z, et al. Inhibition of COX-1 and COX-2<br />

activity by plasma of human volunteers<br />

after ingestion of French maritime pine<br />

bark extract (Pycnogenol®). Biomed<br />

Pharmacother. 2006;60(1):5-9.<br />

(13) Kohama T, Suzuki N, Ohno S, Inoue<br />

M. Analgesic efficacy of French maritime<br />

pine bark extract in dysmenorrhea:<br />

an open clinical trial. J Reprod Med.<br />

2004;49(10):828-32.<br />

(14) Gil-Gouveia R, Martins IP. Cognition<br />

and Cognitive Impairment in<br />

Migraine. Curr Pain Headache Rep.<br />

2019;23(11):84.<br />

(15) Luzzi R, Belcaro G, Zulli C, Cesarone<br />

MR, Cornelli U, Dugall M, et al.<br />

Pycnogenol® supplementation improves<br />

cognitive function, attention and mental<br />

performance in students. Panminerva<br />

Med. 2011;53(3 Suppl 1):75-82.<br />

(16) Cesarone MR, Dugall M, Hu S,<br />

Belcaro G, Hosoi M, Scipione V, et al.<br />

Episodic primary migraine headache:<br />

supplementary prophylaxis with Pycnogenol®<br />

prevents attacks and controls<br />

oxidative stress. Panminerva Med.<br />

<strong>2020</strong>;62(2):102-8.<br />

Autorin:<br />

Dr. Franziska Weichmann,<br />

PhD, Manager of Scientific<br />

Communications and<br />

Product Development,<br />

Horphag Research<br />

November <strong>2020</strong><br />

39


V italstoffe<br />

Pflanzenwirkstoffe für das Immunsystem<br />

Wie verschiedene Pflanzenextrakte die Immunabwehr stärken können.<br />

© frank60 – shutterstock.com<br />

Immunität ist die natürliche Fähigkeit unseres Organismus,<br />

sich selbst vor fremden Substanzen oder Infektionserregern zu<br />

schützen.<br />

Das Immunsystem besitzt zwei Hauptbestandteile:<br />

• Das angeborene System ist darauf programmiert, Fremdsubstanzen<br />

zu erkennen und darauf zu reagieren, indem es diese<br />

abtötet oder aus dem Körper ausscheidet.<br />

• Das anpassungsfähige System hat eine gewisse Lern- und<br />

Gedächtnisfähigkeit und seine Zellen sind darauf programmiert,<br />

Substanzen zu erkennen, ohne selbst zu reagieren.<br />

Vidya Herbs wird von Ayurveda und moderner Wissenschaft<br />

inspiriert und bietet ein vollständiges Sortiment an Pflanzenextrakten<br />

zur Stärkung des Immunsystems.<br />

Curcuma longa (Turmeric)<br />

Curcumin ist ein aktiver Bestandteil von Turmeric und für seine<br />

entzündungshemmenden Eigenschaften gut bekannt. Aber<br />

abgesehen davon enthält es auch einen hochwirksamen Immunmodulator,<br />

der die Aktivierung der T-Zellen, B-Zellen, Makrophagen,<br />

Neutrophilen, natürlichen Killerzellen und dendritischen<br />

Zellen modulieren kann. Es wurde in In-vivo- und In-vitro-Tests<br />

nachgewiesen, dass entzündungshemmende und immunmodulatorische<br />

Wirkungen im Curcumin kombiniert werden, um das<br />

Immunsystem zu unterstützen. Turmeric und Curcumin weisen<br />

zudem in vivo antivirale Eigenschaften auf gegen Dengue, Grippe<br />

A, Hepatitis B und das Herpes-Simplex-Virus.<br />

Andrographis paniculata (Kalmegh)<br />

Andrographolide sind der aktive Bestandteil von Andrographis<br />

paniculata und haben die Fähigkeit, die angeborene Immunantwort<br />

zu modulieren, indem sie das menschliche β-Defensin-2,<br />

die Aktivierung von Makrophagen und die Produktion spezifischer<br />

Antikörper hochregulieren. Andrographis-paniculata-<br />

Extrakte weisen eine virusabtötende Wirkung gegen das Herpes-Simplex-Virus<br />

1, Epstein-Barr-Virus oder Grippeviren auf<br />

(beurteilt an Zelllinien bei Tieren, die mit HH1H1, H9N2 oder<br />

H5N1 infiziert waren). Es konnte aufgezeigt werden, dass Andrographolid<br />

und seine Derivate in vivo eine Anti-HIV-Wirkung<br />

besitzen. Die Effekte der Andrographis-paniculata-Extrakte<br />

wurden bei unkomplizierten Infektionen und Infektionen der<br />

oberen Atemwege nachgewiesen. Andrographis paniculata<br />

verkürzt die Dauer von Husten, Halsschmerzen und insgesamt<br />

die Krankheitsdauer bis zur vollständigen Genesung.<br />

40


Pflanzenextrakte<br />

Ocimum sanctum (Tulsi)<br />

Ocimum sanctum ist auch als Heiliges<br />

Basilikum bekannt. Seine immunmodulatorische<br />

Wirkung wurde in einer<br />

randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie<br />

beurteilt und weist nach,<br />

dass ein alkoholischer Tulsi-Extrakt die<br />

Immunität moduliert. Es wurde belegt,<br />

dass Tulsi in der Lage ist, die IFN-γ<br />

und IL-4 Niveaus sowie den Prozentanteil<br />

von T-Helferzellen und natürlichen<br />

Killerzellen signifikant zu verbessern.<br />

Tulsi-Extrakte zeigten zudem positive<br />

Effekte gegen virale Enzephalitis und<br />

Hepatitis.<br />

Emblica officinalis (Amla)<br />

Die bioaktiven Tannine und Polyphenole,<br />

die für die immunmodulatorischen<br />

Eigenschaften von Amla verantwortlich<br />

sind, sind imstande, das Immunsystem<br />

über diverse Mechanismen wie die Inhibition<br />

des NF-κB Signalwegs und<br />

die Unterstützung natürlicher Killerzellen<br />

und zytotoxischer Aktivitäten der<br />

T-Lymphozyten zu regulieren. Das antivirale<br />

Potential von Amla wurde in vitro<br />

untersucht und stellte sich als Hemmpotenzial<br />

für das Coxsackie-Virus, darüber<br />

hinaus als wirksam gegen Herpes Simplex<br />

und Grippeviren und zur Replikation<br />

und Inhibition des HIV-Transkriptase-Enzyms<br />

heraus.<br />

Salacia reticulata<br />

(Kothala Himbutu)<br />

In einem Versuch am Menschen wurde<br />

nachgewiesen, dass Salacia reticulata<br />

die Genexpression der peripheren<br />

Blutzellen sowie die Proportion der intestinalen<br />

Mikrobiota zusammen mit<br />

einer Verschiebung in Richtung jüngerer<br />

Phenotypen mit der Hochregulierung der<br />

IFN-induzierten Gene und einer deutlichen<br />

Veränderung in der Zusammensetzung<br />

der intestinalen Mikrobiota verändern<br />

kann. Die antivirale Wirkung von<br />

Salacia reticulata wurde bei mit H1N1<br />

infizierten Mäusen nachgewiesen und<br />

weist einen Wirkungsmechanismus auf,<br />

der mit der Aktivität der natürlichen Killerzellen<br />

zu tun hat.<br />

Withania somnifera<br />

(Ashwagandha)<br />

Ashwagandha ist als Adaptogen gut bekannt<br />

und wird häufig für seine anxiolytischen<br />

Effekte und sein Potential zur<br />

Verbesserung von Schlafstörungen eingesetzt.<br />

Diese Eigenschaften können in<br />

Pandemiezeiten sehr nützlich sein, um<br />

Stress und Schlaflosigkeit zu reduzieren.<br />

Withania somnifera stimuliert das<br />

Immunsystem durch Unterstützung der<br />

Proliferation von T-Lymphozyten und<br />

durch die Steigerung der Aktivität der<br />

natürlichen Killer-Zellen.<br />

Zingiber officinale (Ingwer)<br />

and Piper longum<br />

(Pippali-Pfeffer)<br />

Ingwer und Piper longum können die<br />

aktive Assimilierung von Wirkstoffen<br />

steigern. Piper longum hat zudem eine<br />

virusabtötende Wirkung bei Grippe und<br />

ähnliche Funktionen wie ein Antidepressivum,<br />

während Ingwer antivirale Eigenschaften<br />

besitzen kann.<br />

© Photoongraphy – shutterstock.com<br />

Psidium guajava<br />

(Echte Guave) und<br />

Brassica juncea<br />

(Brauner Senf)<br />

Mineralien wie Zink und Selen spielen<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle im Immunsystem<br />

und sind jetzt als 4% Zn-<br />

Guavenblatt-Extrakt und Selen als 0,5%<br />

Se-Brauner-Senf-Extrakt erhältlich.<br />

Vidya Herbes bietet Herstellern durch<br />

sein vollständiges Sortiment innovativer<br />

Inhaltsstoffe mit kompletter Rückverfolgbarkeit<br />

und garantierten Pflanzensorten<br />

eine alternative, natürliche Lösung,<br />

um ihnen bei der Entwicklung von<br />

effizienten Produkten zum Nutzen ihrer<br />

Kunden zu helfen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.vidyaeurope.eu und<br />

www.vidyaherbs.com<br />

© AMMLERY – shutterstock.com<br />

November <strong>2020</strong><br />

41


V italstoffe<br />

Edgar Ahn<br />

Vital im Alter –<br />

Positive Effekte von algenbasiertem Astaxanthin<br />

© Mongkolchon Akesin – shutterstock.com<br />

Die Auswirkungen des demographischen<br />

Wandels, verbunden mit der höheren Lebenserwartung,<br />

stellen nicht nur die Gesellschaft,<br />

sondern auch jeden Einzelnen<br />

vor neue Herausforderungen. Die Tatsache,<br />

dass die Bevölkerung älter wird,<br />

steigert die Nachfrage an Lösungen, die<br />

den Menschen helfen, fit zu bleiben und<br />

gesund zu altern.<br />

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) ist gesundes<br />

Altern – „healthy ageing“ – als der Prozess<br />

der Entwicklung und Aufrechterhaltung<br />

von funktionellen Fähigkeiten beschrieben,<br />

welche das Wohlbefinden im<br />

Alter ermöglichen. Bei der Funktionsfähigkeit<br />

handelt es sich um jenes Potenzial,<br />

das es uns erlaubt, das zu sein und zu<br />

tun, was wir zu schätzen wissen (1).<br />

Wir wollen uns also so lange wie möglich<br />

unsere Unabhängigkeit bewahren,<br />

mobil sein, geistig fit bleiben und den<br />

Prozess des Alterns verzögern.<br />

Was passiert genau mit<br />

unserem Körper, wenn wir<br />

älter werden?<br />

Medizinisch wird „Altern“ allgemein<br />

definiert als die Anhäufung oxidativer<br />

Schäden in Zellen und Geweben mit<br />

fortschreitendem Alter. Junge Zellen<br />

werden vor freien Radikalen durch eine<br />

ausgewogene Aktivität der Mitochondrien,<br />

effiziente Antioxidantien- und<br />

DNA-Reparatursysteme sowie eine<br />

aktive Proteinabbaumaschinerie geschützt.<br />

Der Alterungsprozess geht hingegen<br />

mit einer mitochondrialen Dysfunktion<br />

einher, die zu einer erhöhten<br />

Produktion freier Radikale führt. Dieses<br />

hat wiederum eine Überlastung der<br />

Abwehrsysteme und oxidative Schädigungen<br />

an zellulären Komponenten zur<br />

Folge (2). Deshalb akkumuliert unser<br />

Körper mit zunehmendem Alter oxidative<br />

Defekte, und wir werden anfälliger<br />

für bestimmte Gesundheitsgefährdungen.<br />

Charakteristische Alterungssymptome,<br />

die mit oxidativen Schäden verbunden<br />

sind, können wie folgt identifiziert werden:<br />

• Altersbedingte Oxidation von Blutfetten<br />

• Altersbedingter Rückgang kognitiver<br />

Fähigkeiten, einschließlich der geistigen<br />

Wahrnehmung, des Umgangs mit<br />

Informationen und des Gedächtnisses<br />

• Altersbedingte granuläre Pigmentansammlung<br />

in den Netzhautgefäßen,<br />

Entwicklung vaskulärer Läsionen in<br />

der Netzhaut des Auges<br />

• Altersbedingte Hautschäden<br />

Alles in allem gar nicht so rosige Aussichten<br />

für uns. Doch die gute Nachricht<br />

ist, dass man dagegen ankämpfen kann.<br />

Zahlreiche Studien zeigten, dass Antioxidantien<br />

durch die Ausschaltung der<br />

bei oxidativem Stress entstehenden freien<br />

Radikale Alterungsprozesse verlangsamen<br />

können.<br />

42


Pflanzenextrakte<br />

Ein noch wenig bekanntes, hocheffektives<br />

Antioxidans ist hierbei Astaxanthin.<br />

Astaxanthin ist ein natürliches rotes<br />

Pigment, das in Meerestieren wie Mikroalgen,<br />

Krustentieren, Fischen und einigen<br />

Vögeln vorkommt (3, 4). Chemisch<br />

gesehen gehört Astaxanthin zur Gruppe<br />

der Carotinoide, im Speziellen zu den<br />

Xanthophyllen, und gilt als das stärkste<br />

derzeit bekannte Antioxidans.<br />

Trotz der ähnlichen chemischen Struktur<br />

unterscheidet sich Astaxanthin in<br />

seinen Eigenschaften stark von anderen<br />

Carotinoiden. Es kann sowohl die Blut-<br />

Hirn-Schranke als auch die Blut-Retina-<br />

Schranke überwinden und entfaltet somit<br />

seinen antioxidativen und entzündungshemmenden<br />

Schutz direkt vor Ort im<br />

Gehirn, den Nerven des zentralen Nervensystems<br />

oder der Netzhaut des Auges.<br />

Astaxanthin verteilt sich außerdem<br />

äußerst effektiv im gesamten Körper,<br />

so dass seine schützende Wirkung jeder<br />

einzelnen Zelle und damit allen Organen,<br />

Geweben, Gelenken und der Haut<br />

zugutekommt.<br />

Astaxanthin gilt als sicher und wurde<br />

von der United States Food and Drug<br />

Administration (FDA) mit dem GRAS-<br />

Status (generally recognized as safe) zertifiziert<br />

(5).<br />

Als Carotinoid, das der menschliche<br />

Körper nicht selbst herstellen kann,<br />

muss Astaxanthin über die Nahrung<br />

aufgenommen werden. Eine ausreichende<br />

Versorgung rein über die Nahrung<br />

gestaltet sich wegen der oft nur geringen<br />

Konzentrationen in Astaxanthinhaltigen<br />

Lebensmitteln als schwierig.<br />

Somit wird die zusätzliche Aufnahme<br />

von natürlichem Astaxanthin über entsprechende<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

empfohlen.<br />

In zahlreichen Studien wurde gezeigt,<br />

dass Astaxanthin wirkungsvoll den<br />

menschlichen Alterungsprozess durch<br />

verminderte oxidative Schädigung zu<br />

verlangsamen oder verzögern hilft (6, 7,<br />

8). Oft wurde hier eine Kombination von<br />

Astaxanthin mit verschiedenen Nähr-und<br />

<strong>Vitalstoffe</strong>n verabreicht (z. B. Omega 3,<br />

Vitamin C und auch Vitamin E).<br />

Wie kann Astaxanthin<br />

speziell beim „Healthy<br />

Ageing“ helfen?<br />

Gehirn<br />

Das Gehirn ist das primäre Kontrollzentrum<br />

des Körpers. Es verarbeitet Körperinformationen,<br />

steuert die inneren<br />

Organe, erzeugt Gedanken und Emotionen,<br />

speichert und ermöglicht das Abrufen<br />

von Erinnerungen und kontrolliert<br />

Bewegungen. Da das Gehirn eine so<br />

wichtige und komplexe Rolle bei der<br />

Steuerung der Körperfunktionen spielt,<br />

verfügt es über ein ausgezeichnetes Abwehrsystem.<br />

Zum einen ist es durch die<br />

Blut-Hirn-Schranke gut geschützt, die<br />

verhindert, dass schädliche Substanzen<br />

es erreichen. Zum anderen verfügt das<br />

Gehirn über ein spezialisiertes Immunsystem,<br />

das die Anwesenheit von Eindringlingen<br />

oder die Entstehung von inneren<br />

Verletzungen überwacht.<br />

Dennoch bleibt unser Denk-Organ anfällig<br />

für Angriffe und Schäden durch<br />

freie Radikale, insbesondere bei Menschen<br />

über 50 Jahren, bei denen die<br />

natürlichen antioxidativen Enzyme des<br />

Gehirns allmählich an Wirksamkeit verlieren.<br />

Tatsächlich wurden übermäßiger<br />

und anhaltender oxidativer Stress und<br />

chronische Entzündungen im Gehirn mit<br />

der Entwicklung und dem Fortschreiten<br />

neurodegenerativer Erkrankungen wie<br />

Alzheimer und Parkinson sowie mit cerebrovaskulären<br />

Erkrankungen wie ischämischem<br />

Schlaganfall und vaskulärer<br />

Demenz in Verbindung gebracht.<br />

Die Gesundheit des Gehirns spielt bei<br />

fast allem, was der menschliche Körper<br />

benötigt, eine entscheidende Rolle. Aus<br />

diesen Gründen haben Neurologen und<br />

Experten begonnen, sich intensiv mit<br />

den präventiven und therapeutischen<br />

Auswirkungen von Mikronährstoffen<br />

auf die Gehirngesundheit zu befassen.<br />

Eine Reihe klinischer und experimenteller<br />

Studien legt nahe, dass eine natürliche<br />

Astaxanthin-Supplementierung eine<br />

Rolle bei der Erhaltung und Unterstützung<br />

der Gehirn- und kognitiven Gesundheit<br />

spielen könnte.<br />

Randomisierte, Placebo-kontrollierte<br />

Doppelblindstudien haben gezeigt, dass<br />

eine 3-monatige Supplementation mit<br />

natürlichem Astaxanthin (12 mg/täglich)<br />

bei älteren Probanden, die über<br />

altersbedingte Vergesslichkeit klagen,<br />

Gedächtnis, geistige Schnelligkeit und<br />

Multitasking verbessert (9). Klinische<br />

Studien deuten auch darauf hin, dass<br />

Astaxanthin die vaskuläre Demenz bekämpft,<br />

indem es oxidative Nebenprodukte<br />

in den Blutzellen reduziert – ein<br />

primärer Faktor für die Prävention der<br />

vaskulären Demenz (10).<br />

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November <strong>2020</strong><br />

43


V italstoffe<br />

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Herz-Kreislauf<br />

Unter dem weitgefassten Begriff Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen (CVD) werden<br />

alle Krankheiten, die das Herz oder die<br />

Blutgefäße betreffen, gebündelt. Dazu<br />

gehören koronare Herzkrankheiten,<br />

Herzinfarkt und Schlaganfall. Nach Angaben<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit<br />

die Todesursache Nummer eins.<br />

Die Gesunderhaltung des Herzens ist<br />

entscheidend für Langlebigkeit und Lebensqualität.<br />

Atherosklerose bildet die Hauptursache<br />

für Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere<br />

Gefäß-Erkrankungen. Dabei handelt<br />

es sich um einen Zustand, bei dem<br />

sich Fett an der Innenauskleidung der Arterienwände<br />

ablagert und oxidiert. Dies<br />

führt zu einer gefährlichen Ansammlung<br />

von Plaques, welche die Arterien verengen<br />

und den Fluss von sauerstoffreichem<br />

Blut zu den Organen und anderen Teilen<br />

des Körpers einschränken.<br />

Oxidativer Stress und Entzündungen<br />

tragen zu CVDs bei, die durch Atherosklerose<br />

verursacht werden. Die Anerkennung<br />

der mit oxidativem Stress verbundenen<br />

Probleme hat einen regen Einsatz<br />

von Antioxidantien bei der Behandlung<br />

und Prävention von Herzkrankheiten<br />

bewirkt. Die Verwendung von<br />

Antioxidantien wie Vitamin C, E und<br />

Beta-Carotin als präventive Therapien<br />

für CVDs hat zu gemischten Ergebnissen<br />

geführt. Nichtsdestotrotz hat Astaxanthin,<br />

welches ein starkes Antioxidans<br />

und ein effektiver Entzündungshemmer<br />

ist, mehrere positive Ergebnisse gezeigt<br />

und gilt als vielversprechender Wirkstoff<br />

zum Schutz vor atherosklerotischen<br />

CVDs.<br />

Atherosklerose tritt im Laufe des Lebens<br />

auf, wobei Komplikationen tendenziell<br />

später im fortgeschrittenen Alter auftauchen.<br />

Neben der Aufrechterhaltung eines<br />

gesunden Lebensstils und der Verringerung<br />

verhaltensbedingter Risiken, die<br />

zur Atherosklerose beitragen, kann das<br />

natürliche Astaxanthin aus Algen ein gesundes<br />

Herz zusätzlich unterstützen.<br />

Ein Großteil der klinischen und experimentellen<br />

Forschung ist zu dem Schluss<br />

gekommen, dass natürliches Astaxanthin<br />

zu einer verbesserten kardiovaskulären<br />

Gesundheit beitragen kann. Studien haben<br />

gezeigt, dass es oxidativen Stress<br />

und Entzündungen reduziert, Lipidprofile<br />

verbessert, einen besseren Blutfluss<br />

in den Kapillaren fördert und den Blutdruck<br />

bei hypertensiven Personen senkt.<br />

Ein entscheidender Nebeneffekt ist,<br />

dass in diesen Studien über keine unerwünschten<br />

Wirkungen berichtet wurde<br />

(11, 12, 13, 14, 15, 16, 17).<br />

Augen<br />

Das Computer Vision Syndrom (CVS)<br />

ist ein Nebenprodukt der Digitalisierung.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

vorübergehenden Zustand, der entsteht,<br />

wenn die Augen über einen längeren,<br />

ununterbrochenen Zeitraum auf einem<br />

Computerbildschirm gerichtet werden.<br />

Die häufigsten Symptome des CVS sind<br />

Augenermüdung, verschwommenes Sehen<br />

und juckende Augen.<br />

Egal ob PC, Smartphone, Tablet oder TV<br />

– die weit verbreitete und starke Nutzung<br />

von Bildschirmgeräten ist in der modernen<br />

Gesellschaft gang und gäbe, wobei<br />

der durchschnittliche Arbeitnehmer wöchentlich<br />

mehr als 45 Stunden vor einem<br />

Computerbildschirm verbringt. Das National<br />

Institute of Occupational Safety<br />

and Health in den USA stellte fest, dass<br />

über 88% der Büroangestellten über eine<br />

Überanstrengung der Augen klagen. Ein<br />

weiterer Bericht aus Europa zeigte, dass<br />

23% der schwedischen Schulkinder unter<br />

Augenermüdung aufgrund der starken<br />

Nutzung von Videospielen leiden.<br />

Akkommodation beschreibt die Fähigkeit<br />

des Auges, seinen Fokus von fernen<br />

zu nahen Objekten zu wechseln (und<br />

umgekehrt). Das menschliche Auge<br />

kann innerhalb von 350 Millisekunden<br />

den Fokus von unendlich weit auf 7 cm<br />

ändern. Diese dramatische Änderung<br />

der Fokusleistung tritt als Folge einer<br />

Verringerung der durch den Ziliarmuskel<br />

induzierten zonulären Spannung auf.<br />

Vereinfacht ausgedrückt ziehen sich die<br />

zirkulären Ziliarmuskeln im Augeninneren<br />

zusammen, um auf nahe Objekte<br />

zu fokussieren, und entspannen sich, um<br />

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44


Pflanzenextrakte<br />

entfernte Objekte anzuvisieren. Während<br />

einer langen Computersitzung wird den<br />

Augen eine erhebliche Energieleistung<br />

abverlangt, um sich auf den Computerbildschirm<br />

zu konzentrieren. Deshalb<br />

kann die Sicht nach mehreren Stunden<br />

vor dem Bildschirm vorübergehend verschwommen<br />

sein.<br />

Es ist bekannt, dass Seevögel große<br />

Mengen an Fisch und Meeresorganismen<br />

verzehren, die Astaxanthin enthalten.<br />

Nach der Verdauung konzentriert<br />

sich das Astaxanthin in den Augen der<br />

Seevögel. Forscher stellen die Hypothese<br />

auf, dass Astaxanthin einen überlegenen<br />

Augenschutz gegen freie Radikale<br />

bietet, die durch UV-Blendung entstehen.<br />

Darüber hinaus wird angenommen,<br />

dass Astaxanthin die Vergrößerungs- und<br />

Verkleinerungsgeschwindigkeit des Ziliarmuskels<br />

des Vogels beibehält. Der<br />

Muskel passt sich der Linse permanent<br />

an, während der Vogel seine Beute jagt.<br />

Die Durchblutung der Netzhaut ist die<br />

Voraussetzung für das Sehen, da sie die<br />

Grundlage für das innere Gleichgewicht<br />

des Auges bildet. Eine niedrige Qualität<br />

der antioxidativen Kapazität des Blutes<br />

und der Blutflüssigkeit kann zu einer<br />

Störung der kapillaren Zirkulation des<br />

Auges führen. Es wird angenommen,<br />

dass eine Nahrungsergänzung mit natürlichem<br />

Astaxanthin die Ernährungs-,<br />

Sauerstoff- und Abfallfunktion sowie<br />

die Gewebeverjüngung des Auges verbessert.<br />

Klinische Studien haben gezeigt, dass<br />

eine natürliche Astaxanthin-Supplementierung<br />

einer Ermüdung der Augen<br />

entgegenwirkt, indem sie zelluläre Entzündungen<br />

löscht, die bei anhaltendem<br />

visuellem Stress und Anspannung des<br />

Ziliarmuskels entstehen.<br />

Darüber hinaus haben viele klinische<br />

Studien gezeigt, dass Astaxanthin die<br />

kapillare Blutzirkulation der Augen verbessern<br />

und somit die Entwicklung von<br />

Augenkrankheiten bekämpfen kann (18,<br />

19, 20, 21, 22, 23).<br />

Eine Nahrungsergänzung mit natürlichem<br />

Astaxanthin unterstützt also die<br />

Aufrechterhaltung einer guten Sehleistung<br />

auch im höheren Alter.<br />

Haut – Beauty from within, aber auch<br />

Anwendungen von außen<br />

Die Haut ist das größte Organ des Körpers,<br />

und ihre Gesundheit ist entscheidend<br />

für unser Überleben. Sie ist die<br />

erste „Verteidigungslinie“ und spielt eine<br />

wichtige Rolle bei der Unterstützung des<br />

Körpers, wenn es um die Durchführung<br />

lebenswichtiger Prozesse geht.<br />

Unsere Haut ist ständig oxidativem<br />

Stress ausgesetzt, der durch interne und<br />

externe Stressfaktoren wie schlechte Ernährung,<br />

metabolische Nebenprodukte<br />

und verschiedene Umweltfaktoren wie<br />

Umweltverschmutzung und UV-Strahlen<br />

verursacht wird. Oxidativer Stress stimuliert<br />

die Produktion von hochreaktiven<br />

Molekülen, den so genannten „freien<br />

Radikalen“, die eine Kettenreaktion auslösen,<br />

andere Zellen angreifen und die<br />

Haut schädigen – feine Linien, Falten,<br />

Rauheit und Elastizitätsverlust sind oft<br />

die Folge.<br />

Um den Alterungsprozess zu verlangsamen<br />

und die sichtbaren Zeichen der<br />

Hautalterung zu reduzieren, müssen alle<br />

Hautschichten von innen nach außen geschützt<br />

werden.<br />

Wenn es darum geht, Hautproblemen<br />

vorzubeugen oder sie in den Griff zu bekommen,<br />

glauben die meisten Menschen,<br />

dass Produkte, die topisch aufgetragen<br />

werden, die effektivste Lösung sind.<br />

Präparate, die auf die Hautoberfläche<br />

appliziert werden, wirken vorwiegend<br />

auf die Epidermis – die äußerste Hautschicht<br />

– und sind in ihrer Fähigkeit, in<br />

tiefere Hautschichten einzudringen, eingeschränkt.<br />

Studien haben gezeigt, dass<br />

eine orale Supplementation mit natürlichem<br />

Astaxanthin alle Hautschichten<br />

schützt und so eine gesunde, strahlende<br />

Haut von innen heraus fördert.<br />

Zahlreiche Forschungsarbeiten führen<br />

zu dem Schluss, dass Astaxanthin die<br />

allgemeine Gesundheit der Haut verbessern<br />

kann, indem es die Hautfeuchtigkeit<br />

und Elastizität positiv beeinflusst<br />

und Falten reduziert. Eine randomisierte,<br />

doppelblinde, Placebo-kontrollierte<br />

Studie von Tominaga et al. (2012) mit<br />

36 gesunden männlichen Probanden<br />

zeigte, dass Krähenfußfalten gemildert,<br />

Elastizität und transepidermaler<br />

Wasserverlust (TEWL) nach 6 Wochen<br />

täglicher Supplementation mit 6 mg natürlichem<br />

Astaxanthin optimiert wurden<br />

(24). Der Feuchtigkeitsgehalt und das<br />

Sebum-Oil-Level sowie die Wangenzone<br />

zeigten ebenfalls starke Verbesserungstendenzen.<br />

© Evgeny Atamanenko – shutterstock.com<br />

November <strong>2020</strong><br />

45


V italstoffe<br />

Diese Ergebnisse haben andere Forschungsgruppen<br />

dazu veranlasst, die<br />

Vorteile von Astaxanthin für die Hautgesundheit<br />

weiter zu untersuchen. In einer<br />

anderen Studie von Tominaga et al. wurde<br />

die Wirkung von Astaxanthin auf die<br />

Faltenreduktion und die Hautelastizität<br />

überprüft. 28 weibliche Versuchspersonen<br />

(20 – 55 Jahre) erhielten 8 Wochen<br />

lang ein Nahrungsergänzungsmittel und<br />

ein topisches Produkt mit Astaxanthin.<br />

Die Ergebnisse zeigten eine signifikante<br />

Verringerung der Tiefe der feinen und<br />

linienartigen Falten der Versuchsperson<br />

(25).<br />

In einer anderen Studie testeten Camera<br />

et al. (26) die lichtschützende Wirkung<br />

von Astaxanthin (AX) gegen UVA-induzierten<br />

oxidativen Stress in menschlichen<br />

dermalen Fibroblasten (HDF). Die<br />

Schutzwirkung von Astaxanthin wurde<br />

im Vergleich zu anderen Antioxidantien,<br />

einschließlich Beta-Carotin (BC) und<br />

Canthaxanthin (CX), bewertet. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass AX im Vergleich<br />

zu BC und CX eine signifikant bessere<br />

Lichtschutzwirkung aufwies und den<br />

oben erwähnten UVA-induzierten Schäden<br />

entgegenwirkte. Darüber hinaus ergab<br />

eine Studie von Tominaga et al. aus<br />

dem Jahr 2017, dass das natürliche Astaxanthin<br />

proaktive Vorteile für die Haut<br />

hat (27).<br />

Der überlegene Schutz, den natürliches<br />

Astaxanthin der Haut im Vergleich zu<br />

anderen Antioxidantien bietet, hat Hautpflegeexperten<br />

und Gesundheitsexperten<br />

auf der ganzen Welt dazu bewogen, es<br />

als wesentliches Nahrungsergänzungsmittel<br />

gegen das Altern zu befürworten.<br />

Zusammenfassung<br />

Wir können die Zeit nicht zurückdrehen<br />

und uns unsere Jugend im Alter wieder<br />

zurückkaufen. Aber es gibt die Möglichkeit,<br />

durch einen gesunden Lebenswandel<br />

und entsprechende frühzeitige Nahrungs-Supplementation<br />

den Zeitraum<br />

des gesunden Alterns zu verlängern.<br />

Vor allem die zusätzliche Einnahme von<br />

Antioxidantien – allen voran dem stärksten<br />

natürlichen Antioxidans, Astaxanthin<br />

aus Algen – wird vermehrt von der<br />

Positive Effekte von natürlichem Astaxanthin<br />

medizinischen Wissenschaft als positiv<br />

angesehen.<br />

Algenbasiertes Astaxanthin hilft, Symptome<br />

des Alterns zu vermeiden bzw. deren<br />

Auftreten zu verlangsamen. So führt<br />

es zu einer Verringerung altersbedingter<br />

Vergesslichkeit, einer Verbesserung der<br />

Multitasking- und Aufmerksamkeitsleistungen.<br />

Durch die Modulation des<br />

Blutdrucks senkt es das Schlaganfalls-<br />

Risiko. Durch die Verbesserung des<br />

Lipid-Blutprofils, die Verringerung der<br />

Entstehung von Ablagerungen (Plaques)<br />

und die Steigerung der kapillaren Zirkulation<br />

hat es eine förderliche Wirkung<br />

auf die kardiovaskuläre Gesundheit. Die<br />

Sehkraft wird durch die Reduktion von<br />

Entzündungen des Ziliarmuskels und<br />

die Förderung von Reaktionsfähigkeit,<br />

Reichweite und Belastbarkeit der Akkommodation<br />

positiv beeinflusst, und<br />

auch die Gesundheit der Haut wird durch<br />

die Stärkung der Kollagenschicht, verbunden<br />

mit einer Reduktion der Größe<br />

der Falten und einer Optimierung der<br />

Mikrotextur der Haut, verbessert. Sogar<br />

eine Revitalisierung lichtgealterter Haut<br />

© BDI-BioLife Science<br />

durch Unterdrückung freier Radikale in<br />

allen Hautschichten ist möglich.<br />

Natürliches Astaxanthin ist sicherlich<br />

nicht das Allheilmittel in unserem Streben<br />

nach langer Gesundheit und körperlicher<br />

und geistiger Fitness im Alter.<br />

Aber es kann ein wichtiges Puzzle-Steinchen<br />

sein, um uns ein langes, erfülltes,<br />

und vor allem gesundes Leben zu ermöglichen.<br />

Über BDI-BioLife Science<br />

BDI-BioLife Science ist Spezialist für<br />

die Entwicklung von innovativen Technologien<br />

zur Herstellung von hochqualitativen<br />

Algen-Wertstoffen für die Life-<br />

Science-Industrie.<br />

In der im Ökopark in Hartberg/Österreich<br />

gelegenen Kultivierungs-Anlage<br />

stellt die BDI-BioLife Science mit dem<br />

eigens entwickelten, geschlossenen<br />

Algenzuchtverfahren natürliches Astaxanthin,<br />

maßgeschneidert für die Kosmetik-<br />

(AstaCos ® ) und Nahrungsergänzungsmittel-Industrie<br />

(AstaFit ® ), her.<br />

46


Pflanzenextrakte<br />

Literatur:<br />

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and Nutrition, 61(1):33-39.<br />

Autor:<br />

Dr. Edgar Ahn ist Chief Innovation<br />

Officer der Muttergesellschaft der<br />

BDI-BioLife Science. Er hat an der<br />

Technischen Universität Graz Verfahrenstechnik<br />

studiert und im Bereich Erneuerbarer<br />

Energien promoviert. Er war<br />

an der Entwicklung des firmeneigenen<br />

Algen-Zuchtverfahrens maßgeblich beteiligt<br />

und unterstützt die Produktentwicklung<br />

der BDI-BioLife Science.<br />

November <strong>2020</strong><br />

47


V italstoffe<br />

Samanta Maci<br />

Beta-Glucan aus Mikroalgen<br />

BetaVia Complete: Ein Verbündeter für das Immunsystem<br />

Wer möchte sein Immunsystem stärken?<br />

Ich denke, in diesen Tagen hebt jeder seine<br />

Hand. Die Aufmerksamkeit der Menschen<br />

gegenüber diesem Thema und die<br />

Besorgnis ob der Funktion des eigenen<br />

Immunsystems waren nie größer als in<br />

den letzten Monaten.<br />

Europäische, ja, Konsumenten auf der<br />

ganzen Welt, hatten schon vor der <strong>2020</strong>-<br />

iger Pandemie das Immunsystem als eines<br />

der wichtigsten Gesundheitsthemen<br />

bewertet und nun, da die Menschen sich<br />

an die „neue Normalität“ anpassen, wird<br />

sich dieser Trend fortsetzen – mit immer<br />

mehr Verbrauchern, die viel darüber wissen,<br />

welchen wertvollen Anteil die Ernährung<br />

dabei hat, uns gesund zu halten.<br />

Die Ergebnisse einer weltweiten Studie<br />

im 3. Quartal 2019, durchgeführt von<br />

FMCG Gurus, die 11 europäische Länder<br />

betrachtet, zeigen, dass 48% der<br />

Konsumenten glauben, dass ihr Immunsystem<br />

besser versorgt sein könnte. Sie<br />

assoziieren ein schwaches Immunsystem<br />

mit der Anfälligkeit für alltägliche Erkrankungen,<br />

wie zum Beispiel Erkältungen<br />

(1). In Europa erbrachte eine 2019 in<br />

Frankreich realisierte Studie, dass 38%<br />

der Konsumenten mit der Einnahme von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) die<br />

natürliche, körpereigene Abwehr stärken<br />

wollten (2), und in Großbritannien war<br />

einer der am meisten genannten Gründe<br />

für den Einsatz von NEM die Verbesserung<br />

des allgemeinen Gesundheitszustandes.<br />

Es wurde dabei angenommen,<br />

dass das Konsumieren von Vitaminen<br />

das Immunsystem stärkt und damit zum<br />

Beispiel vor Erkältungen schützt (3).<br />

Möglichkeiten für Angebote in diesem<br />

Segment schafft.<br />

Die Nachfrage der Interessenten nach<br />

Produkten für die Immungesundheit<br />

führt zu großen Chancen für NEM und<br />

für funktionelle Lebensmittel. So wird<br />

für den globalen Markt der Immun-NEM<br />

für den Zeitraum 2017 bis 2025 eine<br />

konsolidierte, jährliche Wachstumsrate<br />

von 7% erwartet (74% Wachstum über<br />

8 Jahre), was insgesamt einem globalen<br />

Marktwert von 25 Milliarden $ im Jahr<br />

2025 entspricht (4). Diese Einschätzung<br />

skizziert die Marktchancen im Immunbereich,<br />

aber auch eine Herausforderung<br />

für die Produktdifferenzierung. Ein neuartiger<br />

Inhaltsstoff – mit wissenschaftlicher<br />

Dokumentation, die den konkreten<br />

Nutzen für das Immunsystem untermauert<br />

– dürfte hierbei ein guter Anfang sein.<br />

Kemin Human Nutrition and Health<br />

hat BetaVia Complete auf den Markt<br />

gebracht, ein natürliches, das Immunsystem<br />

stärkendes Produkt aus Algen.<br />

Algenbasierte Ingredients sind für moderne<br />

Konsumenten, die zunehmend<br />

nach einem gesunden und aktiven Lebensstil<br />

suchen und dabei die Umwelt<br />

schützen wollen, eine naturnahe Lösung.<br />

Zusammensetzung und<br />

Spezifikation<br />

BetaVia ist eine nährstoffreiche, natürliche<br />

und minimal verarbeitete getrocknete<br />

Alge, die in einem patentierten<br />

Verfahren (Patent no US 9,574,217 B2)<br />

mit einem geschützten Stamm der Alge<br />

Euglena gracilis gewonnen wird.<br />

Euglena gracilis ist eine Frischwasser-<br />

Mikroalge, die autotrophisch oder heterotrophisch<br />

– ohne Licht – wachsen<br />

kann. Wenn das Wachstum heterotrophisch<br />

erfolgt, speichert Euglena Energie<br />

in Form von Paramylonen, bei denen<br />

es sich um kristalline Strukturen aus<br />

langkettigen, linearen, nicht-verdaubaren<br />

1,3 Beta-Glucanen handelt und die<br />

20 bis 80 Prozent des Zellgewichts ausmachen<br />

können.<br />

Mit Blick auf die Verkäufe von NEM<br />

im Immunsektor ist die Erkältungssaison<br />

die Zeit der stärksten Umsätze. Nun<br />

scheinen allerdings die Verbraucher<br />

Wert darauf zu legen, sich das ganze<br />

Jahr über gesund zu fühlen, was neue<br />

Abb. 1: Foto von BetaVia Complete Pulver in „goldener“ Farbe und<br />

eine Übersicht des Nährstoffprofils<br />

48


Pflanzenextrakte<br />

Euglena gracilis wächst bei Kemin heterotroph<br />

in geschlossenen Tanks unter<br />

kontrollierten Bedingungen. Die Optimierung<br />

dieses vertikal integrierten<br />

Prozesses ermöglicht die natürliche<br />

Konzentration der 1,3 Beta-Glucane sowie<br />

der begleitenden Mikronährstoffe,<br />

wodurch man ein minimal verarbeitetes,<br />

nährstoffreiches Algenmaterial erhält.<br />

BetaVia Complete ist ein Lebensmittel-Rohstoff<br />

mit einem hohen Gehalt<br />

(mindestens 50%) an 1,3 Beta-Glucan<br />

(Paramylon) auf Trockengewichtsbasis<br />

(Tabelle 1) und einer signifikanten<br />

Menge an Protein (≥15%). Es enthält<br />

Identity<br />

Appearance<br />

Color<br />

Odor<br />

18 Aminosäuren (einschließlich aller 9<br />

essentiellen Aminosäuren), und kleine<br />

Mengen Fette, Vitamine, Mineralstoffe,<br />

Carotinoide und langkettige, ungesättigte<br />

Fettsäuren, die in der natürlichen<br />

Matrix der Euglena grailis Alge enthalten<br />

sind (Abb. 1). Gesammelte Daten<br />

verschiedener Produktions-Batches von<br />

BetaViaComplete zeigen im Hinblick<br />

auf Spezifikation und Nährwertdaten<br />

eine gleichbleibende Produktqualität.<br />

BetaVia Complete ist koscher, halal<br />

und auch vegetarisch, Non-GMO, Gluten-<br />

und Allergen-frei.<br />

Free flowing powder<br />

Yellow-Tan<br />

Characteristic of algae<br />

Funktionalität<br />

1,3 Beta-Glucane können im menschlichen<br />

Körper als Immunmodulatoren<br />

arbeiten, da dieser sie mittels spezieller<br />

Rezeptoren (Pathogen recognition receptors<br />

(PRRs)) als nicht körpereigen<br />

erkennt (Pathogen-associated molecular<br />

patterns (PAMPs)). Diese Rezeptoren<br />

befinden sich auf der Oberfläche der Immunzellen<br />

des innaten (unspezifischen)<br />

Immunsystems, z.B. den Makrophagen<br />

und den Dendritischen Zellen. Das Erkennen<br />

und die Phagocytose der Beta-<br />

Glucane unterstützen und stärken damit<br />

das Immunsystem, indem die Aktivierung<br />

des innaten Immunsystems durch<br />

eine Kaskade von Signalwegen, die pround<br />

anti-inflammatorische Cytokine und<br />

Chemokine freisetzen, die Immunzellen<br />

für ihre Aktivität vorbereitet (5, 6).<br />

BetaVia Complete verbessert das Immunsystem,<br />

wie von KEMIN in prä-klinischen<br />

und klinischen Studien gezeigt,<br />

auf natürliche Weise durch einen dreifachen<br />

Schutzmechanismus:<br />

Beta-glucan >50%<br />

Moisture ≤10%<br />

Microbiological Tests<br />

Aerobic Plate Count (CFU/g)<br />

Yeast and Mold (CFU/g)<br />

Coliforms(mpn/g)<br />

E.coli<br />

Salmonella<br />

Staphylococcus aureus<br />

L. monocytogens<br />

Storage and Handling<br />

Conform to<br />

technical specifications<br />

Store at room temperature in a dry place protected from light and oxidation.<br />

Shelf life is 3 years from manufacturing date in unopened container.<br />

Tabelle 1: Technische Charakteristika von BetaVia Complete<br />

1. Vorbereitung von entscheidenden<br />

Immunzellen: In-vitro-Ergebnisse<br />

belegen, dass die 1,3 Beta-Glucane,<br />

die BetaVia Complete enthält, von<br />

Zellen des innaten Immunsystems –<br />

wie Makrophagen und Dendritischen<br />

Zellen – erkannt werden und die Phagozytose<br />

in Gang setzen. Hierdurch<br />

werden Signalstoffe (Cytokine und<br />

Chemokine) freigesetzt, um diverse<br />

Immunfunktionen zu aktivieren<br />

und um zusätzliche Immunzellen zu<br />

schaffen (7).<br />

2. Unterstützt das Wachstum „guter“<br />

Darmbakterien: BetaViaComplete<br />

besteht zu 50% aus 1,3 Beta-Glucanen<br />

und zu 50% aus Nicht-Glucan-Zellmaterial<br />

(Zucker, Proteine,<br />

Lipide, Nukleinsäuren). Die Beta-<br />

Glucane bleiben intakt und werden<br />

weder vom Magen noch vom Darm<br />

verdaut (8). Prä-klinische Arbeiten<br />

haben nachgewiesen, dass BetaVia<br />

Complete das Wachstum von probiotischen<br />

Bakterien, wie Lactobacillus<br />

und Bifidobacterium, fördert. Bei der<br />

Züchtung in einem Kulturmedium<br />

November <strong>2020</strong><br />

49


V italstoffe<br />

ohne Zuckerzusatz, aber mit Beta-<br />

Via Complete, nutzten beide probiotischen<br />

Bakterien die nährstoffreiche<br />

Zellmasse der Alge als Substrat<br />

und Energiequelle, so dass diese statistisch<br />

signifikant besser wuchsen<br />

als in einem Vergleichsmedium ohne<br />

BetaVia Complete. Somit hat der<br />

Wirkstoff auch Potential für eine Einstufung<br />

als Präbiotikum, welches das<br />

Wachstum „guter“ Bakterien fördern<br />

kann und von dem man annimmt,<br />

dass es für ein gutes Immunsystem<br />

und eine gesunde Verdauung wichtig<br />

ist.<br />

3. Schutz von Zellen im Verdauungsapparat:<br />

Die Fähigkeit von<br />

BetaVia Complete, Immunzellen<br />

für ihre Aktivität im Lymphgewebe<br />

des Verdauungstraktes bereit<br />

zu machen und das Wachstum<br />

von probiotischen Bakterien zu<br />

fördern, führt im Verdauungsapparat<br />

zu einem positiven Effekt.<br />

In einem künstlichen Colitis-Modell<br />

in Mäusen (90) verbesserte, verglichen<br />

mit Placebo, die Verabreichung<br />

von BetaVia Complete die Symptome<br />

der Colitis (weniger Gewichtsverlust,<br />

festerer Stuhl, weniger Blut<br />

im Faeces). Es verringerte die Entzündungsaktivität<br />

im Darm und führte<br />

zu weniger durchlässigen Darmwandzellen.<br />

Diese Daten legen nahe,<br />

dass der Wirkstoff das Gewebe im<br />

Darm dabei unterstützt, seine physische<br />

Barriere gesund zu halten.<br />

Wirksamkeit<br />

(PL) oder 367 mg BetaVia Complete.<br />

Jeweils 30 und 90 Tage nach dem Studienbeginn<br />

wurde eine vollständige Untersuchung<br />

durchgeführt.<br />

Um die Auswirkung der Nahrungsergänzung<br />

auf die Immungesundheit zu erforschen,<br />

füllten die Teilnehmer täglich den<br />

Wisconsin Upper Respiratory Symptom<br />

Survey (WURSS-24) Fragebogen aus.<br />

Dieser ist validiert und wurde von den<br />

Probanden benutzt, um Krankheiten und<br />

Symptome von Erkrankungen der oberen<br />

Atemwege (Upper respiratory tract<br />

infection (URTI)) zu dokumentieren,<br />

sowie den daraus resultierenden Einfluss<br />

der Symptome auf die täglichen Aktivitäten<br />

zu verdeutlichen. Zusätzlich wurde<br />

dabei die Sicherheit des Wirkstoffs durch<br />

die Untersuchung der Blutzusammensetzung,<br />

der Vitalzeichen und das Auftreten<br />

unerwünschter Nebeneffekte ermittelt.<br />

Die Studie zeigte, dass BetaVia Complete,<br />

bei Verzehr entsprechend der<br />

Empfehlung, ein gesundes Immunsystem<br />

unterstützt. Teilnehmer, die das Präparat<br />

90 Tage lang eingenommen hatten,<br />

dokumentierten statistisch signifikante<br />

Vorteile gegenüber der Gruppe, die Placebo<br />

erhalten hatte, wie:<br />

• 3,3 Krankheitstage weniger<br />

• 10 Tage weniger mit<br />

URTI-Symptomen<br />

• 70% weniger URTI-Symptome<br />

• 45% weniger Krankheitsepisoden<br />

• 80% generell geringere Ausprägung<br />

der Symptome (Abb. 2)<br />

Weiterhin traten im Verlauf der Studie<br />

keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen<br />

auf. Es gab bei den Patienten, welche<br />

BetaVia Complete erhielten, keine<br />

klinisch signifikanten Abweichungen bei<br />

den Vitalzeichen, den Blutwerten oder<br />

anderen nachteiligen Ereignissen im Vergleich<br />

zu Placebo.<br />

Sicherheit<br />

BetaVia Complete ist in den Vereinigten<br />

Staaten für die Verwendung in unterschiedlichen<br />

Varianten konventioneller<br />

Lebensmittel und Getränke als „Generally<br />

Recognized as Safe“ (GRAS) eingestuft.<br />

Des Weiteren gibt es in Japan<br />

und anderen asiatischen Ländern eine<br />

belegte sichere Verwendung von Euglena<br />

Gracilis-NEM.<br />

Im Mai <strong>2020</strong> hat die European Food Safety<br />

Authority (EFSA) ihre positive Stellungnahme<br />

zur Sicherheit von BetaVia<br />

Complete im Status eines Novel Food<br />

(NF) entsprechend der Regulation (EU)<br />

2015/2283 (12) bekanntgegeben. Diese<br />

Einschätzung bestätigt die Sicherheit des<br />

als BetaVia Complete vermarkteten<br />

geschützten Strangs der Euglena gracilis<br />

– nachgewiesen durch eine zusammengefasste<br />

Dokumentation zum Rohstoff,<br />

seiner Verwendungsgeschichte, der Herstellung,<br />

der Identifikation und Charakterisierung<br />

und eines umfassenden Paketes<br />

von Untersuchungen zur Genotoxizität,<br />

zur akuten und subchronischen Toxizität,<br />

Die von KEMIN gewonnene, spezielle<br />

prä-klinische Evidenz spricht für das<br />

immun-modulatorische Potential von<br />

BetaVia Complete. Eine deutliche<br />

Bestätigung der Effekte des innovativen<br />

Algen-Wirkstoffs wurde durch eine<br />

randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte<br />

klinische Humanstudie<br />

erreicht, die während einer Erkältungssaison<br />

durchgeführt und deren Resultate<br />

Ende 2019 veröffentlicht wurden (10).<br />

34 gesunde und aktive Frauen und Männer<br />

erhielten jeden Morgen – 30 Minuten<br />

vor dem Frühstück über 90 Tage – in<br />

einem randomisierten System Placebo<br />

Abb. 2 – Effects of BetaVia Complete on symptoms of URTI. *<br />

Day 1 to Day 30; p=0.0429 vs. Placebo; +Day 1 to Day 90; p=0.0499 vs. placebo<br />

50


Pflanzenextrakte<br />

die unter „current Good Laboratory<br />

Practice“ (cGLP) und gemäß „Organisation<br />

for Economic Co-operation and<br />

Development“ (OECD) Test Guidelines<br />

durchgeführt wurden. Ohne die KEMINeigenen,<br />

geschützten Sicherheitsdaten<br />

wäre der EFSA eine derart positive Bewertung<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Die Sicherheit von BetaVia Complete<br />

wurde in der Humanstudie bestätigt. Der<br />

GRAS-Status und die positive EFSA<br />

Novel Food Prüfung beziehen sich speziell<br />

auf das aus einem proprietären<br />

Strang der Euglena gracilis von KEMIN<br />

gewonnene „fermentierte Algenpulver“,<br />

da ihm ein geschützter Fertigungsprozess<br />

zugrunde liegt und eine durchgängige<br />

Qualität gemäß Spezifikation nachgewiesen<br />

wurde. BetaVia Complete<br />

ist der erste und einzige Inhaltsstoff, der<br />

aus diesem Euglena-Stamm eine positive<br />

Bewertung der EFSA bekommen hat.<br />

Zudem erhält KEMIN mit der positiven<br />

Novel Food Beurteilung für seine Spezifikation<br />

eine fünfjährige Exklusivität für<br />

Verkäufe in Europa.<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

und Hinweise<br />

Die nach Empfehlung 30 Minuten vor<br />

dem Frühstück einzunehmende, tägliche<br />

Verzehrmenge an BetaVia Complete<br />

liegt für Erwachsene bei etwa 375 mg.<br />

Die positive EFSA NF Beurteilung ermöglicht<br />

es, dass BetaVia Complete<br />

als Zutat in Ersatzmahlzeiten und in<br />

verschiedenen Lebensmitteln wie Cerealien,<br />

Riegeln, Joghurts, Joghurt-Getränken,<br />

Frucht- und Gemüsesäften, sowie in<br />

Nektar und Softdrinks zur Verwendung<br />

kommt. Die Anwendungsmenge hängt<br />

von dem gewählten Lebensmittel beziehungsweise<br />

der Getränkekategorie ab.<br />

Weiterhin ist eine Verwendung in NEM<br />

in einer Menge von 100 mg/täglich für<br />

kleine Kinder, 150 mg/täglich für ältere<br />

Kinder, 225 mg/täglich für Heranwachsende<br />

und 375 mg/täglich für Erwachsene<br />

möglich.<br />

Das an die EFSA übermittelte Dossier<br />

enthält auch Daten zur Stabilität des<br />

Inhaltsstoffes, geprüft als Rohmaterial,<br />

sowie beim Einsatz in NEM, in Lebensmitteln<br />

und in Getränken. Da es sich<br />

bei BetaVia Complete um eine Alge<br />

handelt, wird üblicherweise eine Geschmacksmaskierung<br />

mit Aromen wünschenswert<br />

sein – wie bei den meisten<br />

Nahrungsmitteln, die aus Algen hergestellt<br />

werden.<br />

Unternehmen, die Konsumenten ganzjährig<br />

ein innovatives, nährstoffreiches<br />

Präparat für die Immungesundheit und<br />

für eine gesunde Verdauung anbieten<br />

möchten, können aus einer großen Anzahl<br />

von möglichen Darreichungsformen<br />

wählen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.kemin.com<br />

Referenzen:<br />

(1) FMCG GURUS: Insights & Opportunities<br />

– Immunity – Global <strong>2020</strong><br />

(2) Opinion way - Les Français et les<br />

compléments alimentaires– Janvier<br />

2019<br />

(3) Food Supplements Consumer Research.<br />

UK 2018<br />

(4) Alan Richman, 2017. The Immunology<br />

Imperative. Nutraceuticals World.<br />

Market Research Ltd., 2017.<br />

(5) Goodridge, H.S., Wolf A.J., and<br />

Underhill D.M., 2009. 230(1): p. 38-50.<br />

(6) Nakashima A., Yamada K., Iwata<br />

O., et al.2018. J. Nutr Sci Vitaminol.<br />

64:8-17<br />

(7) Sadewasser C. (2018). KHTL-017-<br />

150 BetaVia Complete Can Prime Key<br />

Cells in the Innate Immune System<br />

(8) Sadewasser C and Zu Y (2018) -<br />

KHTL-017-149 Characteristics and<br />

Prebiotic like Properties of BetaVia<br />

Complete<br />

(9) Rathi A and Shah S (2017) - KHTL-<br />

017-159 BetaVia Complete Supports<br />

Gut Health after Induced Colitis in Mice<br />

(10) Evans, M. et al. 2019. Nutrients,<br />

11(12), 2926<br />

(11) Lasrado J. (2017) TL-17-00108<br />

GRAS status for BetaVia Complete<br />

(12) EFSA Journal <strong>2020</strong>;18(5):6100<br />

Autorin:<br />

Samanta Maci, Biologin, MSc<br />

Sr. Commercial and Technical Manager<br />

Kemin Human Nutrition and Health<br />

November <strong>2020</strong><br />

51


V italstoffe<br />

Oliver Wolf<br />

Stabilität für den gesamten Bewegungsapparat<br />

Kollagenpeptide zur Stärkung des Binde- und Stützgewebes unseres Körpers<br />

Als Hauptbestandteil des White Tissues trägt Kollagen maßgeblich dazu bei, dem Körper Struktur zu geben.<br />

© adimas – Fotolia.com<br />

Der menschliche Bewegungsapparat besteht<br />

aus einem komplexen System, bei<br />

dem die Muskeln eine zentrale Aufgabe<br />

übernehmen – doch für effiziente und<br />

schmerzfreie Bewegungsabläufe müssen<br />

weit mehr Komponenten perfekt zusammenarbeiten.<br />

Knochen, Sehnen, Bänder,<br />

Gelenkknorpel, Muskelfaszien und die<br />

Haut verbinden den gesamten Bewegungsapparat<br />

und sorgen für Stabilität.<br />

Dieses Binde- und Stützgewebe (sog.<br />

„White Tissue“) besteht im Wesentlichen<br />

aus Kollagen. Neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zeigen, dass dieses Gewebe<br />

einige wichtige Funktionen im Körper<br />

übernimmt. Bioaktive Kollagenpeptide<br />

des führenden Herstellers GELITA können<br />

helfen, das Stütz- und Bindegewebe<br />

gesund zu halten. Denn sie stimulieren<br />

nachweislich und sehr spezifisch die<br />

Kollagen-produzierenden Zellen im<br />

Körper.<br />

Mit einem Anteil von etwa 30 Prozent<br />

ist Kollagen das am häufigsten auftretende<br />

Protein im Menschen und trägt als<br />

Hauptbestandteil des White Tissues dazu<br />

bei, dem Körper Struktur zu geben. Der<br />

menschliche Körper produziert Kollagen<br />

selbst, allerdings wird bei höherer Beanspruchung<br />

mehr Kollagen benötigt – insbesondere<br />

zur Reparatur und Stärkung<br />

des Gewebes. Die körpereigene Kollagenproduktion<br />

reicht nun nicht mehr<br />

aus. Daher sollten insbesondere Sportler<br />

darauf achten, dass sie genügend Kollagen<br />

zu sich nehmen, um das Binde- und<br />

Stützgewebe intakt zu halten. Denn damit<br />

wird der gesamte Bewegungsapparat<br />

geschützt, und nur so können sportliche<br />

Höchstleistungen erbracht werden. Wie<br />

wichtig das White Tissue ist, merken die<br />

meisten Menschen jedoch erst, wenn es<br />

schon zu spät ist: Gedehnte Bänder, verstauchte<br />

Gelenke oder Rückenschmerzen<br />

– all das können Anzeichen für eine<br />

Überbeanspruchung kollagener Gewebestrukturen<br />

sein.<br />

52


Kollagenpeptide<br />

Die Aufgaben des<br />

White Tissues: Neue<br />

wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse<br />

Die Muskelfasern unseres Körpers sind<br />

von kollagenreichen, straffenden Muskelfaszien<br />

umschlossen. Diese Faszien<br />

sind dafür verantwortlich, Kräfte, die aus<br />

Muskelanspannung entstehen, über die<br />

Sehnen auf die Gelenke zu übertragen<br />

(vgl. Millward & Smith, 2019).<br />

Lange Zeit hielt man das Binde- und<br />

Stützgewebe für eine Art statisches Gerüst,<br />

mit dem einzigen Zweck, Muskeln<br />

und Organe von den umliegenden Körperregionen<br />

abzugrenzen. Heute weiß<br />

man jedoch, dass innerhalb dieses besonderen<br />

Gewebes wesentliche, wichtige<br />

Vorgänge ablaufen: Im Bindegewebe<br />

findet ein umfangreicher Kollagenmetabolismus<br />

statt, sprich eine Synthese<br />

neuen Kollagens und ein Abbau von altem<br />

Gewebe. Neue Studien bestätigen,<br />

dass der Proteinumsatz in Sehnen, Bändern,<br />

Knorpeln und Knochen in etwa so<br />

hoch ist wie in den Skelettmuskeln (vgl.<br />

Smeets et al, 2019).<br />

Dass das Binde- und Stützwebe so wichtige<br />

Aufgaben übernimmt, ist eine relativ<br />

neue und daher häufig unterschätzte Erkenntnis.<br />

Dank neuer wissenschaftlicher<br />

Studien und Untersuchungen erkennen<br />

allerdings immer mehr Menschen, wie<br />

entscheidend es ist, dieses Gewebe gesund<br />

zu halten. Das gilt insbesondere<br />

für Sportler. Gleichzeitig entsteht daraus<br />

ein komplett neues Verständnis in Bezug<br />

auf die Bedeutung von Proteinen in der<br />

Ernährung: Spezielle Kollagenpeptide<br />

fungieren eben nicht nur als Aminosäure-Bausteine,<br />

sondern spielen aufgrund<br />

ihrer Bioaktivität eine wichtige Rolle für<br />

den körpereigenen Kollagenmetabolismus.<br />

Spezifische Bioaktive<br />

Kollagenpeptide und ihre<br />

Wirkung<br />

Kollagenpeptide sind hochreine, kurzkettige<br />

Proteinbausteine tierischen<br />

Ursprungs, die durch partielle Hydrolyse<br />

aus nativem kollagenem Eiweiß<br />

gewonnen werden. Aktuelle Erkenntnisse<br />

belegen, dass sich Kollagenpeptide<br />

auch hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

deutlich voneinander unterscheiden. Allen<br />

Varianten gemein sind ihre schnelle<br />

Absorption und die gute Bioverfügbarkeit.<br />

Mit anderen Worten: Sie können<br />

vom Körper schnell aufgenommen und<br />

sehr gut verwertet werden. Aber nicht<br />

alle Kollagenpeptide sind auch bioaktiv,<br />

haben also eine direkte Auswirkung auf<br />

körpereigene Prozesse.<br />

GELITA bietet eine Reihe an spezifischen<br />

bioaktiven Kollagenpeptiden, die<br />

den Kollagenmetabolismus anregen.<br />

Diese Kollagenpeptide erzielen dann<br />

eine optimale Wirkung, wenn sie auf<br />

die jeweils passende Gewebezelle treffen.<br />

Insgesamt gibt es im menschlichen<br />

Körper vier unterschiedliche Gruppen<br />

hochspezialisierter Gewebezellen: Fibroblasten<br />

in der Haut, Tendozyten in den<br />

Bändern und Sehnen, Chondrozyten in<br />

den Gelenken und Osteoblasten im Knochen.<br />

Um die Wirkung der Peptide zu<br />

bestätigen, initiiert GELITA regelmäßig<br />

klinische Studien, die an renommierten,<br />

unabhängigen Instituten durchgeführt<br />

werden. Dabei konnte gezeigt werden,<br />

dass diese Zellen sehr spezifisch auf<br />

bestimmte Peptide reagieren. Dieser<br />

Vorgang ist in etwa mit dem Schlüssel-<br />

Schloss-Prinzip zu vergleichen: Die<br />

Struktur des Peptids passt genau zu den<br />

Rezeptoren der jeweiligen Gewebszelle,<br />

welche nun zur Kollagenproduktion angeregt<br />

wird.<br />

Ein umfangreiches<br />

Peptidportfolio:<br />

GELITA bietet ein breites Portfolio an<br />

bioaktiven Kollagenpeptiden, die alle<br />

kollagenreichen Körperregionen erreichen.<br />

So hilft VERISOL ® , das Hautbild<br />

zu verbessern; FORTIGEL ® begünstigt<br />

nachweislich die Regeneration von Gelenkknorpeln,<br />

während FORTIBONE ®<br />

zur Dichte und Stabilität von Knochen<br />

beiträgt, indem es die Biosynthese der<br />

extrazellulären Knochenmatrix fördert.<br />

Mit BODYBALANCE ® können Sportler<br />

ihre Körperzusammensetzung durch<br />

Muskelauf- und Fettabbau optimieren.<br />

Nicht zuletzt stärkt TENDOFORTE ®<br />

Sehnen und Bänder und kann damit sowohl<br />

zu erhöhter Leistungsfähigkeit als<br />

auch zu einem verringerten Verletzungsrisiko<br />

und einer schnelleren Rückkehr<br />

zum Training nach Verletzungen beitragen.<br />

Die positiven Effekte der unterschiedlichen<br />

bioaktiven Kollagenpeptide<br />

sind durch randomisierte, kontrollierte<br />

Studien belegt.<br />

Für Hersteller bieten sich mit Kollagenpeptiden<br />

zahlreiche Möglichkeiten:<br />

Denn die Peptide sind einfach zu verarbeiten<br />

und eignen sich deshalb für<br />

verschiedenste Produktkonzepte – von<br />

Tabletten, Kapselpräparaten und Instant-<br />

Produkten, über Riegel und Gels bis hin<br />

zu Getränken und Shots. Sie beeinflussen<br />

weder Geschmack noch Geruch des<br />

Endproduktes negativ und sind leicht<br />

löslich sowie hitze- und säurestabil. Darüber<br />

hinaus sind Kollagenpeptide sicher<br />

und tragen als natürliche Lebensmittel<br />

keine E-Nummer. Deshalb sind sie uneingeschränkt<br />

für sogenannte Clean Label<br />

Produkte geeignet.<br />

Autor:<br />

Oliver Wolf<br />

Head of B2B Marketing (global),<br />

GELITA AG<br />

Global Marketing & Communication<br />

November <strong>2020</strong><br />

53


V italstoffe<br />

Frank Thielecke<br />

Pilotstudie zum Einfluss von Omega-3-Fettsäuren<br />

auf die sportliche Leistung<br />

© Sadovnikova Olga – shutterstock.com<br />

© Fotolia - Eskymaks<br />

ist die Verwendung von Supplementen im<br />

Sport weit verbreitet, so konsumieren ca.<br />

85% der Spitzensportler mindestens ein<br />

Supplement. Omega-3-Fettsäuren werden<br />

in diesem Zusammenhang oft genannt<br />

(8). Obwohl das Interesse an einer Supplementierung<br />

mit Omega-3-Fettsäuren<br />

in der Sporternährung weiter zunimmt,<br />

ist der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich<br />

eines positiven Einflusses noch nicht<br />

abschließend geklärt (9). Ungewiss bleibt<br />

z.B., ob EPA oder DHA gleichermaßen<br />

für die beobachteten Leistungssteigerungen<br />

verantwortlich sind.<br />

Sowohl professionelle Athleten als<br />

auch Freizeitsportler streben nach Ernährungsstrategien,<br />

um ihre sportliche<br />

Leistung zu verbessern. Der potenzielle<br />

Nutzen von Omega-3-Fettsäuren in der<br />

Sporternährung ist zunehmend Gegenstand<br />

der Forschung. Omega-3-Fettsäuren<br />

werden als mögliche Nährstoffe gesehen,<br />

die sowohl die Leistung als auch<br />

das Risiko für Krankheiten bzw. Verletzungen<br />

positiv beeinflussen können (1).<br />

Omega-3-Fettsäuren gehören zur Familie<br />

der mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

(2). Die wichtigsten langkettigen<br />

Omega-3-Fettsäuren sind die Eicosapentaensäure<br />

(EPA, 20: 5n-3) und die Docosahexaensäure<br />

(DHA, 22: 6n-3) (3).<br />

Die Hauptquelle hierfür sind vor allem<br />

fetthaltiger Fisch wie Makrele und Hering<br />

sowie Meeresfrüchte. Pflanzliche<br />

Lebensmittel mit signifikanten Mengen<br />

an Omega-3-Fettsäuren wie z.B. die<br />

α-Linolensäure (ALA, 18: 3n-3) sind<br />

Leinöl und Walnussöl. EPA kann im<br />

menschlichen Körper aus ALA synthetisiert<br />

werden, jedoch ist die Umwandlung<br />

von ALA in EPA und weiter in DHA<br />

durch eine niedrige Umwandlungsrate<br />

gekennzeichnet (4). Deshalb wird allgemein<br />

die Aufnahme langkettiger Omega-<br />

3-Fettsäuren über Fisch und Meeresfrüchte<br />

empfohlen (5).<br />

In der EU ist die Aufnahme von EPA<br />

und DHA in allen Bevölkerungsgruppen<br />

nicht ausreichend, so wurde in 74% der<br />

EU-Länder festgestellt, dass der Konsum<br />

unter der Empfehlung der Europäischen<br />

Agentur für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) von 250 mg EPA und DHA liegt<br />

(6, 7). Diese basiert auf den günstigen<br />

kardiovaskulären Effekten von EPA/<br />

DHA, nicht auf deren potentiellen Nutzen<br />

für die sportliche Leistungsfähigkeit.<br />

Obwohl der Vorschlag der EFSA für die<br />

normale, gesunde Bevölkerung gilt, ist<br />

davon auszugehen, dass auch Sportler unzureichende<br />

Mengen langkettiger Omega-3-Fettsäuren<br />

zu sich nehmen. Generell<br />

Das Ziel dieser Studie war es, die<br />

Auswirkungen von EPA-reichen und<br />

DHA-reichen Supplementen auf die<br />

Ausdauerleistung nach 6-wöchiger Einnahme<br />

zu untersuchen. Die spezifische<br />

Fragestellung lautete: Sind EPA und<br />

DHA hinsichtlich der Verbesserung der<br />

Ausdauerleistung bei Amateursportlern<br />

gleichermaßen wirksam? Bei dieser Untersuchung<br />

wurden die Teilnehmer in<br />

drei Gruppen aufgeteilt, die entweder<br />

EPA-reiche Supplemente, DHA-reiche<br />

Supplemente oder ein Placebo aus Kokosnussöl<br />

einnahmen. Im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Studien wurde Kokosnussöl<br />

als Placebo verwendet, da es das<br />

Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 im<br />

Körper nicht verändert.<br />

Methoden und Teilnehmer<br />

Es wurden männliche Teilnehmer im Alter<br />

von 18 bis 50 Jahren rekrutiert. Alle<br />

waren Nichtraucher und wiesen keine<br />

Krankheiten auf, die die Ergebnisse<br />

der Studie hätten beeinflussen können<br />

(Stoffwechsel-, Herz- und Atemwegserkrankungen,<br />

psychische Erkrankungen<br />

usw.). Sie wurden anhand eines<br />

allgemeinen Gesundheitsfragebogens<br />

als gesund bewertet. Die Testpersonen<br />

waren für ein oder mehrere Jahre ausdauertrainiert<br />

und hatten regelmäßig<br />

drei oder mehr Ausdauereinheiten pro<br />

54


Omega 3<br />

Abb. 1 Studiendesign<br />

Woche durchgeführt. Für die Teilnahme<br />

an dieser Studie war es darüber hinaus<br />

Bedingung, dass weniger als 2 Portionen<br />

Meeresfisch pro Woche verzehrt<br />

und keine Omega-3-Supplemente eingenommen<br />

wurden.<br />

Die schriftliche Zustimmung zur Mitwirkung<br />

an der Studie wurde von jedem<br />

Beteiligten vor Beginn erteilt. Die Studie<br />

wurde von der Ethikkommission der<br />

Universität Birmingham genehmigt.<br />

Studiendesign<br />

Die Studie war eine randomisierte,<br />

doppelt-blinde, Placebo-kontrollierte<br />

Studie, in der die Teilnehmer in einem<br />

randomisierten Blockdesign in 3 Gruppen<br />

eingeteilt wurden (Abb. 1). Die<br />

gewohnheitsmäßige Aufnahme von<br />

Omega-3-Fettsäuren wurde mittels eines<br />

Ernährungstagebuchs erfasst. Als<br />

Basismessung durchliefen alle Probanden<br />

einen Leistungstest, mit dem sie<br />

zuvor vertraut gemacht wurden. Gemäß<br />

der Gruppeneinteilung konsumierten<br />

die Mitwirkenden über sechs Wochen<br />

täglich entweder 3 g DHA-reiches Öl<br />

(Omega-life Vegan ® ), 3 g EPA-reiches<br />

Öl (Omega-life Classic ® ) oder 3 g des<br />

Placebos (Kokosöl). Alle Kapselformen<br />

sind im Handel erhältlich. Am Ende der<br />

sechswöchigen Intervention absolvierten<br />

die Testpersonen die gleichen Leistungstests<br />

wie am Anfang der Studie.<br />

Dieser wurde auf einem Fahrradergometer<br />

im Labor durchgeführt. Über einen<br />

Zeitraum von 45 Minuten verbrauchten<br />

die Teilnehmer eine festgelegte Anzahl<br />

an Kalorien. Darüber hinaus wurde die<br />

Zeit ermittelt, die benötigt wurde, um<br />

25%, 50%, 75% und 100% der Zielvorgabe<br />

hinsichtlich des Kalorienverbrauches<br />

zu erreichen. Schließlich wurde ein<br />

24-km-Zeitfahrtest ausgeführt.<br />

Diese Studie wurde an der School of<br />

Sport der Universität von Birmingham,<br />

Großbritannien, realisiert. Die Studiensupplemente,<br />

Omega-life Classic ® und<br />

Omega-life Vegan ® , wurden von der Doetsch<br />

Grether AG, Schweiz, bereitgestellt.<br />

Ergebnisse<br />

Einundzwanzig Probanden beteiligten<br />

sich an der Studie, drei verließen die<br />

Studie aus persönlichen Gründen. Die<br />

Zusammensetzung der Teilnehmergruppen<br />

ist aus Tabelle 1 ersichtlich.<br />

Die Leistung im 24-km-Zeitfahren war<br />

in allen Gruppen nach dem Training<br />

signifikant erhöht (p = 0,036). Die EPA-<br />

Gruppe tendierte jedoch zu einer substantiell<br />

höheren Zeitfahrleistung (p =<br />

0,094). Ausschließlich in der EPA-Gruppe<br />

sank der submaximale respiratorische<br />

Austausch (respiratory exchange ratio,<br />

RER) mit zunehmender Zeit, verglichen<br />

mit der Kontrollgruppe war der submaximale<br />

respiratorische Austausch der<br />

EPA-Gruppe bei 100, 150 und 200 Watt<br />

jedoch signifikant erhöht p = 0,02, 0,01,<br />

0,013 (Abb. 2).<br />

Keine der Gruppen erreichte eine statistisch<br />

signifikante Verminderung der<br />

submaximalen VO2max bei 100, 150<br />

oder 200 Watt (Abb. 3), die Gruppe mit<br />

der DHA-Supplementierung tendierte<br />

jedoch zu einer verminderten submaximalen<br />

VO2max (p = 0,094). Darüber hinaus<br />

nahm die Herzfrequenz nach DHA-<br />

Supplementierung bei submaximalen<br />

Arbeitsintensitäten – verglichen mit den<br />

beiden anderen Gruppen – ab, ohne jedoch<br />

Signifikanzniveau zu erreichen<br />

(Abb. 4).<br />

Alter (Jahre) Größe (cm) Gewicht (kg)<br />

EPA (N=7) 19.1 ± 0.9 183 ± 5 79.3 ± 8.1<br />

Placebo (N=7) 20.4 ± 1.1 182 ± 7 76.8 ± 7.8<br />

DHA (N=4) 20.2 ± 1.6 179 ± 6 78.0 ± 6.7<br />

Tabelle 1: Charakterisierung der Studienteilnehmer<br />

November <strong>2020</strong><br />

55


V italstoffe<br />

Diskussion und<br />

Schlussfolgerung<br />

Dies ist die erste experimentelle Humanstudie,<br />

die selektiv EPA und DHA in<br />

ihren Effekten auf die Ausdauerleistung<br />

hin untersucht.<br />

Die Teilnehmer erreichten bei gleicher<br />

relativer Intensität eine höhere absolute<br />

Arbeitsbelastung, was zu einem verbesserten<br />

Zeitfahrergebnis über 24 km<br />

führte. Pearson et al. fanden ähnliche<br />

Ergebnisse nach 4 Wochen EPA-reicher<br />

Supplementierung (10). Der respiratorische<br />

Austausch zeigt indirekt die oxidative<br />

Fähigkeit des Muskels, Energie<br />

zu gewinnen, daher deutet ein verminderter<br />

respiratorischer Austausch mit<br />

zunehmender Zeit innerhalb der EPA-<br />

Gruppe auf eine Steigerung des oxidativen<br />

Fettstoffwechsels hin. Im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe führt die Supplementierung<br />

mit EPA zu einem höheren<br />

respiratorischen Austausch und damit<br />

vergleichsweise zu einer höheren Kohlenhydratoxidation.<br />

Eine höhere Kohlenhydratoxidation<br />

in dieser Studie könnte<br />

möglicherweise eine Erklärung für den<br />

Befund sein, dass die EPA-Gruppe zu einer<br />

verbesserten Leistung im Zeitfahren<br />

neigte.<br />

Die Gruppe mit der DHA-Supplementierung<br />

tendierte zu einer Verminderung<br />

der mittleren Herzfrequenz im submaximalen<br />

Zyklus, und zwar an jedem<br />

der Messpunkte. In früheren Studien,<br />

in denen DHA verabreicht worden war,<br />

wurde eine Abnahme der Herzfrequenz<br />

bei festgelegten Intensitäten beobachtet<br />

(11, 12). Zusammengenommen deuten<br />

die Ergebnisse darauf hin, dass EPA den<br />

respiratorischen Austausch erhöht und<br />

DHA die Herzfrequenz verringern kann,<br />

EPA und DHA demnach das Potenzial<br />

haben, die Ausdauerleistung über verschiedene<br />

Mechanismen verbessern.<br />

Es bleibt festzuhalten, dass die Teilnehmerzahl<br />

recht klein war, was deutlichere<br />

Signifikanzen wahrscheinlich verhinderte.<br />

Daher sollte diese Studie mit einer<br />

größeren Anzahl an Probanden wiederholt<br />

werden. Darüber hinaus waren die<br />

Mitwirkenden zwar in ihrer normalen<br />

Trainingsroutine, was eine gewisse<br />

Konstanz und Vergleichbarkeit gewährleistete,<br />

in einer weiteren Studie sollte<br />

das Training jedoch besser kontrolliert<br />

werden, um das Risiko möglicher Leistungsunterschiede<br />

zu reduzieren. Zwar<br />

gibt es in der Literatur Hinweise darauf,<br />

dass Omega-3-Fettsäuren z.B. die<br />

Ausdauer verbessern, die beschriebenen<br />

Ergebnisse sind jedoch nicht konsistent.<br />

Debattiert werden in diesem Zusammenhang<br />

die zum Teil unterschiedlichen<br />

Studiendesigns. Diese betreffen insbesondere:<br />

• Keine klare Unterscheidung zwischen<br />

DHA- oder EPA-reicher Supplementierung<br />

• Verwendung eines nicht geeigneten<br />

Placebos kann zu einer Veränderung<br />

des Omega-3/ Omega-6-Verhältnisses<br />

führen<br />

• Unterschiedliche, z.T. ungeeignete<br />

Messparameter (z. B. Zeit bis zur Erschöpfung)<br />

Diese Pilotstudie adressiert einige der methodischen<br />

Unzulänglichkeiten und zeigt<br />

erstmals das Potenzial einer Supplementierung<br />

sowohl mit EPA als auch mit DHA<br />

für eine Steigerung der Ausdauerleistung.<br />

EPA und DHA scheinen diese tendenzielle<br />

Verbesserung auf unterschiedlichen<br />

Wegen zu bewerkstelligen. Auch wenn<br />

diese Pilotstudie einen möglichen Nutzen<br />

von langkettigen Omega-3-Fettsäuren für<br />

eine sportliche Leistungssteigerung nahelegt,<br />

sind weitere Studien mit einer größeren<br />

Anzahl an Teilnehmern erforderlich,<br />

um die initialen Ergebnisse dieser Pilotstudie<br />

zu untermauern.<br />

Abb. 2 Submaximaler respiratorischer Austausch<br />

Der Effekt von EPA- und DHA- Supplementierung auf den submaximalen<br />

respiratorischen Austausch. Werte stellen das Delta vor und nach<br />

der Supplementierung dar (Mittelwert ± Standartfehler) * = p


Omega 3<br />

Literatur:<br />

(1) Da Boit M, Hunter AM, Gray SR<br />

(2017) Fit with good fat? The role of n-3<br />

polyunsaturated fatty acids on exercise<br />

performance. Metabolism 66, 45-54.<br />

(2) Burdge GC, Calder PC (2015) Introduction<br />

to fatty acids and lipids. World<br />

Rev Nutr Diet 112, 1-16.<br />

(3) Calder PC (2018) Very long-chain<br />

n-3 fatty acids and human health: fact,<br />

fiction and the future. Proc Nutr Soc 77,<br />

52-72.<br />

(4) Arterburn LM, Hall EB, Oken H<br />

(2006) Distribution, interconversion, and<br />

dose response of n-3 fatty acids in humans.<br />

Am J Clin Nutr 83, 1467S-1476S.<br />

(5) Gesundheit Bf (2013) Fette in der<br />

Ernährung. Aktualisierte Empfehlungen<br />

der Eidgenössischen Ernährungskommission<br />

[E Ernährungskommission,<br />

editor]. Zürich: Abteilung Lebensmittelsicherheit,<br />

Sektion Ernährungs- und<br />

Toxikologische Risiken.<br />

(6) EFSA (2010) Scientific Opinion on<br />

Dietary Reference Values for fats, including<br />

saturated fatty acids, polyunsaturated<br />

fatty acids, monounsaturated fatty<br />

acids, trans fatty acids, and cholesterol.<br />

EFSA Journal 8, 1461.<br />

(7) Sioen I, van Lieshout L, Eilander A<br />

et al. (2017) Systematic Review on N-3<br />

and N-6 Polyunsaturated Fatty Acid<br />

Intake in European Countries in Light<br />

of the Current Recommendations - Focus<br />

on Specific Population Groups. Ann<br />

Nutr Metab 70, 39-50.<br />

(8) Philpott JD, Donnelly C, Walshe IH<br />

et al. (2018) Adding Fish Oil to Whey<br />

Protein, Leucine, and Carbohydrate<br />

Over a Six-Week Supplementation<br />

Period Attenuates Muscle Soreness<br />

Following Eccentric Exercise in Competitive<br />

Soccer Players. Int J Sport Nutr<br />

Exerc Metab 28, 26-36.<br />

(9) Da Boit M, Sibson R, Sivasubramaniam<br />

S et al. (2017) Sex differences<br />

in the effect of fish-oil supplementation<br />

on the adaptive response to resistance<br />

exercise training in older people: a<br />

randomized controlled trial. Am J Clin<br />

Nutr 105, 151-158.<br />

(10) Pearson SJ, Johnson T, Robins A<br />

(2014) Fish oil supplementation, resting<br />

blood flow and markers of cellular<br />

metabolism during incremental exercise.<br />

Int J Vitam Nutr Res 84, 18-26.<br />

(11) Hingley L, Macartney MJ, Brown<br />

MA et al. (2017) DHA-rich Fish Oil<br />

Increases the Omega-3 Index and Lowers<br />

the Oxygen Cost of Physiologically<br />

Stressful Cycling in Trained Individuals.<br />

Int J Sport Nutr Exerc Metab 27, 335-<br />

343.<br />

(12) Peoples GE, McLennan PL, Howe<br />

PR et al. (2008) Fish oil reduces heart<br />

rate and oxygen consumption during<br />

exercise. J Cardiovasc Pharmacol 52,<br />

540-547<br />

Autor:<br />

Frank Thielecke ist Doktor der Ernährungswissenschaft.<br />

Seit mehr als 4 Jahren<br />

arbeitet er als unabhängiger wissenschaftlicher<br />

Berater für die Industrie,<br />

aber auch für Universitäten in Bezug auf<br />

die Entwicklung und das Management<br />

von Forschungsstrategien, wissenschaftlichen/regulatorischen<br />

Bewertungen und<br />

wissenschaftlicher Kommunikation. Im<br />

Vordergrund seiner beruflichen Interessen<br />

steht die Rolle der Ernährung für die<br />

menschliche Gesundheit – hierzu ist er<br />

auch an Forschungsprojekten beteiligt.<br />

LinkedIn: linkedin.com/in/frank-thielecke-phd-69401932<br />

Autoren der Studie:<br />

George Blouton 1 , Andrew Blannin 1 ,<br />

Hollie Muldownie 1 , Philip Bowden 1 ,<br />

Frank Thielecke 2,3<br />

1 School of Sport, Exercise and Rehabilitation<br />

Sciences, University of<br />

Birmingham, UK<br />

Abb. 4 Submaximaler VO2max<br />

Der Effekt von EPA- und DHA-Supplementierung auf den submaximalen<br />

VO2max. Werte stellen das Delta vor und nach der Supplementierung dar.<br />

(Mittelwert ± Standartfehler).<br />

# = p


Weltkindertag <strong>2020</strong> – Erklärung der DGEM<br />

Mangelernährung und Übergewicht bei Kindern: Hochverarbeitete Lebensmittel<br />

begünstigen Nährstoffmangel und fördern Gewichtszunahme.<br />

Mehr als 1,5 Millionen Menschen in<br />

Deutschland sind von Mangelernährung<br />

betroffen, darunter auch immer mehr<br />

Kinder. Während in Entwicklungsländern<br />

vor allem unterernährte Kinder an<br />

einem Nährstoffmangel leiden, sind es<br />

in Industrieländern auch immer mehr<br />

Kinder mit normalem oder Übergewicht.<br />

Die Gründe hierfür liegen vor<br />

allem in einer einseitigen Ernährung<br />

mit hochverarbeiteten Lebensmitteln.<br />

Um ihre Kinder mit allen Nährstoffen<br />

zu versorgen und die Folgen von Übergewicht<br />

wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Typ-2-Diabetes zu vermeiden,<br />

sollten Eltern auf eine gesunde, ausgewogene<br />

Ernährung mit möglichst<br />

vielen unverarbeiteten, frischen Nahrungsmitteln<br />

achten. Darauf machte<br />

die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin<br />

e.V. (DGEM) anlässlich<br />

des Weltkindertages am 20. September<br />

aufmerksam.<br />

Auch Kinder, die in Bezug auf die Energiezufuhr<br />

genug zu essen bekommen,<br />

können unter einer Mangelernährung<br />

leiden. Dabei stehen dem Körper nicht<br />

alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender<br />

Menge zur Verfügung. Eine<br />

einseitige Ernährung kann zu solchen<br />

Mangelerscheinungen führen. In vielen<br />

Familien werden die Mahlzeiten<br />

nicht mehr selbst zubereitet. Stattdessen<br />

kommen hochverarbeitete Lebensmittel<br />

wie Fertiggerichte, Cornflakes oder<br />

Limonaden auf den Tisch. „Solche Produkte<br />

haben zumeist eine hohe Energiedichte,<br />

enthalten häufig Zusatzstoffe<br />

und Aromen und besitzen gleichzeitig<br />

einen niedrigen Nährstoffgehalt“, sagt<br />

Professor Dr. oec. troph. Dr. med. Anja<br />

Bosy-Westphal, Präsidentin der DGEM.<br />

„Hochverarbeitete Lebensmittel fördern<br />

die Entwicklung von Mangelernährung<br />

und Adipositas und sollten daher nur<br />

in geringen Mengen verzehrt werden“,<br />

so die Leiterin der Abteilung Humanernährung<br />

des Instituts für Humanernährung<br />

und Lebensmittelkunde an der Agrar-<br />

und Ernährungswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-Universität<br />

Kiel. Auch im Hinblick auf Verpackungsmüll,<br />

globalisierte und nicht<br />

nachhaltige Lebensmittelproduktion und<br />

damit im Hinblick auf Nachhaltigkeit<br />

schneiden sie schlecht ab.<br />

Mangelernährung bei Kindern kann<br />

schwerwiegende Folgen für die Gesundheit<br />

haben. „Eine einseitige Ernährung<br />

kann neben zum Beispiel akuten<br />

Auswirkungen auf das Immunsystem<br />

auch langfristig die neurologische Entwicklung<br />

hemmen. Tritt die Mangelernährung<br />

im Verlauf der frühkindlichen<br />

Ernährung – bis zum zweiten Geburtstag<br />

– auf, so können zusätzlich dauerhafte<br />

Veränderungen am Stoffwechsel<br />

ausgelöst werden, sogenannte Programmierungseffekte.<br />

Diese können die<br />

zukünftige Gesundheit des Kindes negativ<br />

beeinflussen“, sagt Privatdozent<br />

Dr. med. Frank Jochum, Chefarzt der<br />

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

am Evangelischen Waldkrankenhaus<br />

Spandau und erster Vizepräsident der<br />

DGEM. „Wenn Kinder mangelernährt<br />

sind, kann sich zudem ihre geistige und<br />

sozial-emotionale Entwicklung verzögern“,<br />

so der Experte. Weitere mögliche<br />

Konsequenzen seien eine Schwächung<br />

des Immunsystems, eine verzögerte Geschlechtsreife,<br />

eine verzögerte Wundheilung<br />

sowie eine verminderte Knochendichte<br />

und Muskelmasse.<br />

Auch die Folgen von Übergewicht sind<br />

nicht zu unterschätzen. „Menschen, die<br />

bereits im jungen Alter Übergewicht<br />

oder sogar starkes Übergewicht, eine<br />

Adipositas, haben, sind davon zumeist<br />

auch im Erwachsenenalter betroffen“,<br />

sagt Bosy-Westphal. Je ausgeprägter das<br />

Übergewicht ist, desto höher sei auch<br />

das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Typ-2-Diabetes, eine nichtalkoholische<br />

Fettleber oder Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates. „Bei stark<br />

übergewichtigen Kindern können diese<br />

Folgeerkrankungen bereits vor dem Erwachsenenalter<br />

auftreten.“<br />

Um diese gravierenden Gesundheitsprobleme<br />

zu vermeiden, ist eine ausgewogene<br />

Ernährung in der Wachstumsphase<br />

von besonderer Bedeutung. Für die richtige<br />

Entwicklung und die Stärkung der<br />

Immunabwehr sollten Kinder vor allem<br />

Lebensmittel konsumieren, die eine hohe<br />

Nährstoffdichte aufweisen. Das bedeutet,<br />

dass hier der Anteil an Mineralstoffen,<br />

Vitaminen und Spurenelementen im<br />

Verhältnis zum Energiegehalt deutlich<br />

überwiegt. „Der Ernährungsplan sollte<br />

möglichst viele frische und wenig verarbeitete<br />

Lebensmittel enthalten“, so<br />

Jochum. „Eltern sollten darauf achten,<br />

ihren Kindern vor allem pflanzliche<br />

Lebensmittel, wie vollwertige Getreideprodukte,<br />

Gemüse und Obst, anzubieten.<br />

Hochverarbeitete Lebensmittel wie zuckerhaltige<br />

Softdrinks, Süßigkeiten und<br />

Fast Food sollten hingegen nur selten<br />

verzehrt werden.“ Allgemein empfehlen<br />

die Experten, auf eine ausgewogene<br />

und abwechslungsreiche Ernährung<br />

zu achten. So ließen sich sowohl eine<br />

Mangelernährung als auch Übergewicht<br />

vermeiden.<br />

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