15.07.2021 Aufrufe

E-MOBILITÄT SPEZIAL (Juli/ August 2021)

E-Autos nehmen mehr Fahrt auf: Im Juni 2021 wurden 311 Prozent mehr Elektroautos zugelassen als im Vorjahresmonat. Deutsche Verbraucher bevorzugen deutsche Hersteller. Von Michael Zäh

E-Autos nehmen mehr Fahrt auf: Im Juni 2021 wurden 311 Prozent mehr Elektroautos zugelassen als im Vorjahresmonat. Deutsche Verbraucher bevorzugen deutsche Hersteller. Von Michael Zäh

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verkauft werden. „2033 ist also

endgültig Schluss mit Verbrennungsmotoren“,

sagt Audi-Chef

Markus Duesmann. Das gelte auch

für Hybridmodelle.

International haben schon einige

Marken einen ebenso ehrgeizigen

Zeitplan verkündet. So hat Jaguar

angekündigt, ab 2025 (praktisch

übermorgen) nur noch voll elektrische

Autos zu bauen. Volvo

hatte dies schon vor Jahren als

Philosophie ausgesprochen. Volvo

plant jetzt den Umstieg. Von 2030

an wollen die Schweden nur noch

Elektroautos verkaufen. Schon

2025 soll der Anteil der verkauften

Stromer bei 50 Prozent liegen.

Auch Ford hat das Ende der Verbrenner

für 2030 angekündigt.

Zumindest in Europa werden dann

nur noch E-Fords angeboten. Opel

ist da noch ein bisschen ehrgeiziger

und will bereits ab 2028 nur

noch E-Autos anbieten.

In Deutschland ist Audi jedoch ein

„Ausreißer“. Sein Mutterkonzern

VW lässt die weltweite Zukunft

des Verbrenners offen. „In Europa

steigen wir zwischen 2033 und

2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen

aus“, kündigte

VW-Vertriebsvorstand Klaus

Zellmer Ende Juni an. In den USA

und China werde der Ausstieg

später erfolgen, in Südamerika

und Asien noch viel später. Als

Ziel gilt: Bis 2030 sollen 70 Prozent

aller neuen VW-Modelle rein

elektrisch fahren. „Nur 70 Prozent“

oder „immerhin so viele“,

das ist hier die Frage. Es sei eben

im Premiumbereich ein Wandel

schneller möglich als im sogenannten

Volumengeschäft, so VW,

denn „Volumenhersteller müssen

stärker auf den Export achten.“

Aber auch die Hersteller in eben

diesem Premiumbereich halten sich

noch bedeckt. BMW-Chef Oliver

Zipse lehnt es ab, ein Enddatum zu

nennen, und will für alle Antriebsarten

offen bleiben. Man wolle zwar

bis 2030 die Hälfte der BMW-Autos

mit reinem Batterieantrieb verkaufen.

In einigen Märkten werde der

Verbrenner aber noch gebraucht.

„Wenn ein Hersteller dann kein

Verbrennerangebot mehr hat, geht

ihm das halbe Marktvolumen verloren“,

sagt Zipse. Einen solchen

„Schrumpfungskurs“ wolle BMW

nicht fahren.

Bei Daimler in Stuttgart sieht die

Sache ähnlich aus. Bis 2030 werde

die Zahl der Modellvarianten mit

Diesel oder Benziner um 70 Prozent

verringert, haben die Stuttgarter

angekündigt. Und bis 2039 solle

dann die ganze Modellpalette

CO2-neutral sein - möglicherweise

auch schon früher. Aus Konzernkreisen

heißt es, dass Daimler-Boss

Ola Källenius die Mitarbeiter auf

ein Verkaufsverbot für Verbrennungsmotoren

schon von 2030

an vorbereite. Dennoch will Källenius

bislang noch kein Ausstiegsdatum

verkünden. In mehreren

Ländern würden Diesel- und

Benziner-Fahrzeuge noch länger

gefragt sein als in Europa, erklärt

der Mercedes-Benz-Boss.

Es drohen allerdings auch Verkaufsverbote

auf zahlreichen

Märkten. Zu den prominentesten

Verbots-Ankündigungen zählt

der britische Vorstoß, ab 2030

keine neuen Verbrenner mehr

zuzulassen. Einzelne chinesische

Provinzen wollen dann ebenso

dichtmachen wie Dänemark, Irland,

Israel, die Niederlande und

Slowenien. Spanien und Frankreich

haben 2040 als Deadline angekündigt,

die USA dürften zwischen

2035 und 2050 soweit sein.

Neben den Verkaufs-Stopps sind

zudem diverse lokale Fahrverbote

für Verbrenner in Planung, etwa

in Paris oder Amsterdam.

Der Trend geht klar in Richtung

der Elektroautos und es gibt hier

auch viele preiswerte Angebote

ausländischer Hersteller, wo

das Auto nicht als Luxusartikel,

sondern schlicht als modernes

Fortbewegungsmittel gesehen

und verkauft wird. China gilt als

Technologieführer und greift nun

den europäischen Markt an.

ZASMAGAZIN

E-Mobilität

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