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IM FOKUS: Quereinsteiger iM POrtrait BDÜ AKTUELL ... - BDÜ Bayern

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i <strong>Bayern</strong>Info<br />

<strong>IM</strong> <strong>FOKUS</strong>: <strong>Quereinsteiger</strong> <strong>iM</strong> <strong>POrtrait</strong><br />

<strong>BDÜ</strong> <strong>AKTUELL</strong>: BdÜ gOes dJt<br />

<strong>BDÜ</strong> <strong>AKTUELL</strong>: JuBilÄuM in aschaFFenBurg<br />

MitgliederMagazin des BdÜ-landesverBandes <strong>Bayern</strong> e.v. ausgaBe 03 2012<br />

dezeMBer<br />

BdÜ lv <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

luisenstr. 1<br />

80333 MÜnchen<br />

www.Bdue-<strong>Bayern</strong>.de


i <strong>Bayern</strong>Info<br />

Inhalt<br />

3<br />

19<br />

a a<br />

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Editorial<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

a<br />

Im Fokus<br />

im Fokus<br />

<strong>Quereinsteiger</strong> – Vier <strong>BDÜ</strong>-Mitglieder<br />

im Portrait<br />

Anke Wiesinger<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Nachruf David Walker<br />

Norma Keßler<br />

In memoriam Sigrid Kester<br />

Prof. Dr. Felix Mayer und Gabriele Krause<br />

Die Geschichte des <strong>Bayern</strong>Info<br />

Ruth Wentzel<br />

Der <strong>BDÜ</strong> bei der START-Messe in Nürnberg<br />

Anke Wiesinger<br />

Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft<br />

2012” Norma Keßler<br />

Translator’s Workshop<br />

Gabriele Lindner-Partholl<br />

Floskeln, Formate und Formalien – die hohe<br />

Kunst der Vertragsübersetzung<br />

Ingrid Körber<br />

<strong>BDÜ</strong> goes DJT – eine Premiere<br />

Monika Westhagen<br />

Jubiläum in Aschaffenburg<br />

Christine Heßler<br />

23<br />

24<br />

26<br />

28<br />

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35<br />

34<br />

34<br />

Blickpunkt Recht<br />

Beglaubigungen als Blanko-Scheck?<br />

Dr. jur. Ulrich Daum<br />

Meine beglaubigte Übersetzung wird<br />

abgelehnt, was tun?<br />

Karl Zucchi im Interview<br />

Blickpunkt Technologieticker<br />

Sprachtechnologie-Splitter Service<br />

3/2012<br />

Manfred Altmann<br />

Neumitglieder<br />

Neumitglieder stellen sich vor<br />

Adressen der Gruppen<br />

Termine<br />

Pinnwand<br />

Blickpunkt Recht<br />

Blickpunkt Technologie<br />

s Service<br />

Vorstand, Referenten, Geschäftsstelle<br />

Service<br />

Impressum, Bildnachweis<br />

Z Zu guter Letzt<br />

Community Interpreting jetzt auch im<br />

Landesverband<br />

Nadezda Oberkampf<br />

MOX<br />

Alejandro Moreno


i <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

aben Sie sich bereits gefragt, warum<br />

das BI diesmal auf sich warten ließ?<br />

Der Grund: Wir haben ein kleines<br />

Schmankerl für Sie und so halten Sie<br />

nicht nur das BI, sondern auch das neue Fortbildungsprogramm<br />

2013 mit vielen interessanten Fortbildungen<br />

und Seminaren für das kommende Jahr in den Händen.<br />

Sicherlich ist auch etwas für Sie dabei und vielleicht<br />

möchten Sie dann 2013 über Ihre Erfahrungen erzählen,<br />

so wie beispielsweise Ingrid Körber in einem ausführlichen<br />

Bericht über das Seminar Übersetzen von Verträgen<br />

Deutsch-Französisch (S. 14-15) oder Gabriele Lindner-<br />

Partholl in ihrem Bericht über den Translator’s Workshop:<br />

Effektive Fortbildung und reizvolles Reiseerlebnis<br />

(S. 12-13). Aber auch auf Veranstaltungen bzw. Messen<br />

war der Landesverband <strong>Bayern</strong> in den letzten Monaten<br />

präsent. So auf der START-Messe in Nürnberg (siehe<br />

S. 8-9) oder dem Deutschen Juristentag in München<br />

(S. 16-17). Und schließlich gab es in Aschaffenburg ein<br />

Jubiläum zu feiern: Lothar Bernert ist seit 10 Jahren<br />

Leiter der Regionalgruppe. Hierzu gratulieren wir recht<br />

herzlich.<br />

In den vielfältigen Aktivitäten und Entwicklungen<br />

des Verbands spiegeln sich die Veränderungen, die den<br />

Landesverband <strong>Bayern</strong> und auch das BI derzeit prägen.<br />

Um mehr über die Ursprünge des BI zu erfahren,<br />

haben wir bei Ruth Wentzel nachgefragt und sie berichtet<br />

uns aus den Kindertagen des BI (S. 6-7). Veränderungen<br />

vollziehen sich auch weiterhin im Redaktionsteam.<br />

Zwei engagierte Kolleginnen, nämlich Christine Heßler<br />

und Elke Bundscherer, haben sich dazu bereit erklärt, in<br />

das Team einzusteigen. Das wissen wir zu schätzen.<br />

Gleichzeitig verabschiedete sich Martina Bungert-Heien<br />

aus dem Team. Ihr danken wir herzlich für ihr Engagement<br />

und ihre Einsatzbereitschaft.<br />

Auch in unserem Titelthema widmen wir uns<br />

Veränderungen und Entwicklungen, und zwar im Leben<br />

von Mitgliedern. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen<br />

Kolleginnen vor, die ein Berufsleben vor dem Übersetzen<br />

hatten, bevor sie sich für eine Übersetzertätigkeit<br />

entschieden haben. Sie sind also nicht den klassischen<br />

Editorial bi <strong>Bayern</strong><br />

Ausbildungsweg gegangen und über Umwege zum Übersetzen<br />

bzw. Dolmetschen gekommen. Lesen Sie weiter<br />

auf Seite 19.<br />

Aber es gab auch Momente des Innehaltens und<br />

Trauerns. So mussten wir im Oktober Abschied von zwei<br />

sehr aktiven und engagierten Mitgliedern nehmen.<br />

Sigrid Kester und David Walker sind von uns gegangen.<br />

Der Landesverband <strong>Bayern</strong> verliert zwei Mitglieder,<br />

die sich immer tatkräftig engagiert und den Verband auf<br />

ihre Art sehr geprägt haben.<br />

Ihnen wünsche ich, auch im Namen des gesamten<br />

Redaktionsteams, besinnliche und ruhige Feiertage.<br />

Genießen Sie die Lektüre!<br />

Ihre Annemarie Zoppelt<br />

annemarie zoppelt<br />

3


4<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Nachruf David Walker<br />

Die Nachricht traf uns alle aus heiterem<br />

Himmel und war ein Schock. Hatten wir<br />

David doch bereits für die vielen anstehenden<br />

Jubiläen unserer Regionalgruppen<br />

fest eingeplant – nicht zuletzt für die Feier<br />

des 20-jährigen Bestehens der Regionalgruppe<br />

Aschaffenburg im nächsten Jahr. Nun<br />

ist der „Vater der Regionalgruppen im LV<br />

<strong>Bayern</strong>” viel zu früh gestorben – und wir alle<br />

trauern um ihn.<br />

Netzwerken war für David bereits sein Credo,<br />

als es das Wort eigentlich noch gar nicht<br />

gab. Er hatte schon immer die Vision, dass<br />

wir als Übersetzer und Dolmetscher nur<br />

vorankommen, wenn wir zusammenarbeiten.<br />

Daher hat er als damaliges Mitglied im<br />

Landesvorstand Anfang der 1990er Jahre<br />

schnell die Idee aufgegriffen, den Landesverband<br />

nicht nur zentral in München zu verwalten,<br />

sondern dezentral in den einzelnen<br />

Regionen lebendige Gruppen aufzubauen.<br />

Heute hat der Verband damit eine enorme<br />

Basis engagierter Mitglieder, die einerseits<br />

vor Ort dem Verband ein Gesicht geben und<br />

aus denen sich andererseits auch der Nachwuchs<br />

für die verschiedensten Verbandsorgane<br />

speist – überlebenswichtig für unseren<br />

Verband. Gerade auf der letzten <strong>BDÜ</strong>-Mitgliederversammlung<br />

in Bremen hob Professor<br />

Hommerich, der die derzeitige Strukturreform<br />

im Verband begleitet, es als ganz<br />

besondere Stärke des <strong>BDÜ</strong> heraus, dass wir<br />

in den Regionen so gut vertreten sind.<br />

Im LV <strong>Bayern</strong> haben wir dies der unermüdlichen<br />

Arbeit von David zu verdanken,<br />

und die Idee wurde auch zu einem Exportschlager,<br />

die andere Landesverbände<br />

übernahmen.<br />

Und als ob eine bahnbrechende Neuerung<br />

nicht schon genug gewesen wäre, kam in<br />

den 1990er Jahren noch die Vernetzungsidee<br />

in Form der <strong>BDÜ</strong>-Mailbox hinzu, aus<br />

der dann 2001 die transtiger-yahoo-group<br />

wurde. Gemeinsam mit Arni Schloffer<br />

erweckte David dieses soziale Netzwerk für<br />

Übersetzer und Dolmetscher zum Leben,<br />

wiederum zu einer Zeit, als noch kaum<br />

jemand die sozialen Medien auf dem Schirm<br />

hatte. Auch hier war der tragende Gedanke,<br />

sich auszutauschen und zu vernetzen, sich<br />

unkompliziert und schnell zu helfen – aber<br />

auch denjenigen, die ebenfalls alleine vor<br />

dem Bildschirm sitzen, einmal etwas Lustiges<br />

oder ein Bonmot zu schicken.<br />

Wer wird uns jetzt den ersten Schnee im<br />

Süden <strong>Bayern</strong>s ankündigen, wer spannenden<br />

Einblick in terminologische Entwicklungen<br />

der englischen Sprache geben, wer<br />

auf amüsante britische Zeitungsartikel<br />

aufmerksam machen …?<br />

David, wir alle werden Dich vermissen –<br />

ich werde Dich und Deinen Rat unendlich<br />

vermissen …<br />

Norma Keßler, Regionalgruppe<br />

Aschaffenburg


Sigrid „Sig” Kester, langjährige stellvertretende<br />

Schulleiterin und Leiterin der französischen<br />

Abteilung, ist tot. Sie starb am<br />

12. Oktober 2012 im Alter von 92 Jahren.<br />

Das Sprachen & Dolmetscher Institut<br />

München und die Mitglieder des Trägervereins<br />

trauern um sie und gedenken ihrer.<br />

Sigrid Kester hatte nach 40-jähriger<br />

Tätigkeit am SDI München 1994 mit ihrer<br />

Lehrtätigkeit aufgehört. Kurz nach der<br />

Gründung des SDI war sie 1954 dazugestoßen<br />

und zählte zu den ersten Dozenten. Sie<br />

unterrichtete in „ihrem” Fach Französisch<br />

Phonetik, Fachübersetzen und Konferenzdolmetschen,<br />

aber auch Stenographie,<br />

Schreibtechnik und Deutsch als Fremdsprache.<br />

Daneben übernahm sie die Leitung der<br />

Ausbildung für die Auslands sekretärinnen<br />

(die heutige Fremdsprachenkorrespondentenausbildung),<br />

war Prüfungskom missarin<br />

bei der Staatlichen Prüfung für Übersetzer<br />

und Dolmetscher, Mitglied des Leitungsgremiums,<br />

Leiterin der französischen Abteilung<br />

und stellvertretende Schulleiterin. Im<br />

Trägerverein des SDI München wirkte sie<br />

bis zuletzt mit.<br />

Sigrid Kester, 1919 in Darmstadt geboren,<br />

hatte die Dolmetscherausbildung an der<br />

Universität Heidelberg durchlaufen und an<br />

der Universität Brüssel Französisch, Englisch,<br />

Rumänisch und Niederländisch<br />

studiert. Im zweiten Weltkrieg wurde sie,<br />

wie viele ihrer Generation, als Dolmetscherin<br />

beim Militärgericht in Belgien und Nordfrankreich<br />

und als technische Übersetzerin<br />

bei der Luftwaffe kriegsverpfl ichtet. Nach<br />

dem Krieg arbeitete sie als Übersetzerin<br />

und Dolmetscherin bei den französischen<br />

Besatzungsbehörden in Baden-Baden und,<br />

wie sie selbst sagte, für „Trizonesien” (bei<br />

der „Commission tripartite de la poste”),<br />

später auch als Nachrichtenredakteurin<br />

und Übersetzerin beim „Deuxième Bureau”,<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

In memoriam Sigrid Kester<br />

ebenfalls in Baden-Baden. Über viele Jahrzehnte<br />

wirkte sie ehrenamtlich in der berufsständischen<br />

Vertretung mit: Sie war als<br />

Vertreterin des SDI München Gründungsmitglied<br />

des „Koordinierungsausschusses<br />

Praxis und Lehre”, in dem Vertreter der<br />

Ausbildung und der Berufspraxis sich bis<br />

heute regelmäßig austauschen, und in<br />

vielen Funktionen im „Bundesverband der<br />

Dolmetscher und Übersetzer (<strong>BDÜ</strong>)” auf<br />

Landes- und Bundesebene engagiert. So<br />

ist die Anerkennung des SDI München als<br />

„Fachschule für die Ausbildung von Dolmetschern<br />

und Übersetzern und fremdsprachigen<br />

Wirtschaftskorrespondenten” durch<br />

den Bundesverband <strong>BDÜ</strong> auf ihr Wirken<br />

zurückzuführen, und sie hat sich um den<br />

Schutz der Berufsbezeichnung und das Urheberrecht<br />

der Übersetzer verdient gemacht.<br />

Sie war die erste Geschäftsführerin des in<br />

München gegründeten Dachverbandes des<br />

<strong>BDÜ</strong>, Vorsitzende des Landesverbandes<br />

<strong>Bayern</strong>, Vizepräsidentin des <strong>BDÜ</strong> und<br />

schließlich Ehrenpräsidentin des LV <strong>Bayern</strong>.<br />

Sie hat die Goldene Ehrennadel des <strong>BDÜ</strong><br />

erhalten, und ihr wurde im Jahr 1980 das<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre<br />

Verdienste um den Berufsstand der Übersetzer<br />

und Dolmetscher verliehen.<br />

Generationen von Übersetzerinnen und<br />

Übersetzern, Dolmetscherinnen und Dolmetschern<br />

sind durch Sigrid Kesters Hände gegangen,<br />

profi tierten von ihrer einzigartigen<br />

Fachkompetenz und wurden nachhaltig von<br />

ihr geprägt. Sie war ein Vorbild nicht nur<br />

für ihre Kolleginnen und Kollegen, sondern<br />

auch für jeden neu nachrückenden Studierendenjahrgang.<br />

Wer sie im Unterricht<br />

erleben durfte, hatte meist ein großes<br />

Ziel vor Augen: das Ziel, eines Tages fachlich<br />

und sprachlich wenigstens annähernd so<br />

kompetent zu sein wie Sigrid Kester. Sie<br />

setzte in jeder Hinsicht Maßstäbe, und sie<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

verstand es, diese an die junge Generation<br />

weiterzugeben, die Studierenden zu fordern<br />

und zu fördern.<br />

Ihr Anspruch an sich selbst, an die Ausbildung<br />

von Übersetzern und Dolmetschern<br />

und an die Studierenden war es, der jeden,<br />

der in ihrem Unterricht saß, dazu anspornte,<br />

sich nicht mit Mittelmaß zufriedenzugeben,<br />

die eigenen Grenzen auszudehnen, zu<br />

erweitern und die Messlatte noch höher zu<br />

legen. Diese Messlatte war Sigrid Kester.<br />

Sie besaß nicht nur die fachliche und sprachliche<br />

Autorität, sondern auch das Charisma,<br />

ihre Werte und ihre Qualitätsmaßstäbe auf<br />

authentische und überzeugende Weise zu<br />

vermitteln. Sie lebte vor, was sie von den<br />

Jüngeren erwartete: intellektuelle Neugier,<br />

Selbstkritik, sprachliches Feingefühl auf<br />

höchstem professionellem Niveau und<br />

universale Bildung. Für dieses unnachgiebige,<br />

wohlwollende Fordern und die immer<br />

wieder neue, eindrucksvolle Demonstration<br />

ihres unermesslichen Wissens und<br />

Könnens, die ihren Studierenden Ansporn<br />

und Anspruch zugleich war, bleiben ihr die<br />

Absolventen des Hauses ihr Leben lang in<br />

großer Dankbarkeit verbunden, denn ohne<br />

Sigrid Kester wären sie nicht das, was sie<br />

heute sind.<br />

Sigrid „Sig” Kester war dem SDI tief verbunden.<br />

Auch in ihrem Ruhestand begleitete<br />

sie das Wirken der ihr Nachfolgenden,<br />

denen sie mit Rat und Tat, ihrer immensen<br />

Erfahrung und ihrer großen Menschenkenntnis<br />

zur Seite stand. Mancher Streit<br />

und manche Herausforderung haben wir mit<br />

ihrer Hilfe gemeistert. Wir trauern um sie.<br />

Sie wird uns fehlen.<br />

Prof. Dr. Felix Mayer, Direktor des SDI<br />

München, Vorstand des Trägervereins<br />

Gabriele Krause, Leiterin des französischen<br />

Sprachbereichs des SDI München<br />

5


6<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Mit einem Kaleidoskop an Themen<br />

in einem knappen Vierteljahrhundert<br />

von der Kugelkopf-Schreibmaschine<br />

zum Profi -Layout<br />

s war einmal …<br />

im Jahr 1988 eine freiberufl ich<br />

tätige Übersetzerin und Dolmetscherin<br />

in Augsburg, die sich für die Belange<br />

des LV <strong>Bayern</strong> im <strong>BDÜ</strong> interessierte und<br />

plötzlich in Abwesenheit zur stellvertretenden<br />

Vorsitzenden gewählt wurde (man<br />

hatte mich natürlich vorher gefragt, ob ich<br />

bereit wäre).<br />

Auf der ersten Vorstandssitzung nach der<br />

Wahl hieß es: Und Du schreibst jetzt auf<br />

einer DIN A4-Seite ein Rundschreiben mit<br />

dem Wichtigsten für die Mitglieder zusammen,<br />

natürlich einfach getippt, immerhin<br />

schon auf einer IBM-Kugelkopf-Maschine!<br />

Das hier gescannte Exemplar 5/89 sieht<br />

schon etwas besser aus. Und mit großen<br />

Schritten stiegen wir in die Computer-Zeit<br />

ein: Fettdruck, unterschiedliche Schriften<br />

– man konnte experimentieren, löschen,<br />

verschieben, einfach unvorstellbare Möglichkeiten!<br />

Vergessen waren Tipp-Ex, Überkleben<br />

und immer wieder mal schnell zum<br />

Kopiershop laufen!<br />

Die Geschichte des<br />

<strong>Bayern</strong>-Info<br />

von Ruth Wentzel<br />

Links: den wandel der technik<br />

souverän gemeistert:<br />

ruth wentzel bei der arbeit<br />

Unten: einer der maschinengeschriebenen<br />

"rundbriefe" aus<br />

dem Jahr 1989


Gesammelt wurde alles:<br />

Mitteilungen der Geschäftsstelle, des Vorstands,<br />

des Schatzmeisters (Termine),<br />

Veranstaltungshinweise, Infos der IHK, des<br />

Verbands der Freien Berufe, Seminarangebote,<br />

Bezirksgruppen, neue Mitglieder,<br />

Beitragsordnung und leider auch Nachrufe.<br />

Ohne das Internet als sehr wichtige Informationsquelle<br />

war für unsere Mitglieder<br />

buchstäblich alles wichtig. Nach und nach<br />

tauschten wir uns mit anderen Landesverbänden<br />

aus, übernahmen deren Themen<br />

und gaben unsere Infos weiter.<br />

Die neuen Medien<br />

Ich lernte Btx und CompuServe kennen und<br />

nutzen, mit noch recht komplizierten Systemen<br />

und Zugängen. Dann kam das Fax, das<br />

anfangs sehr teuer war.<br />

Von 1988 bis 1998 kümmerte ich mich<br />

vorwiegend um das BI, dann schied ich<br />

aus dem Vorstand aus, und Klaus Knoppe<br />

übernahm für ein Jahr die Redaktion des BI<br />

(02/1999 bis 02/2000).<br />

Von ihm stammte die aktuellere Gestaltung<br />

und auch die Rubrik „Combuda-Ecke”<br />

Ein wichtiges Thema war damals auch das<br />

Thema: Rechnungen in DM oder Euro?<br />

Wann ist eine Umstellung notwendig, wer<br />

darf, wer muss?<br />

Oder: Europäische Kommission – Auftragsvergabe<br />

an freiberufl iche Mitarbeiter,<br />

und ab und zu durfte auch mal „was<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Lustiges” nicht fehlen: „Man sollte immer<br />

eine kleine Flasche Whisky dabei haben, für<br />

den Fall eines Schlangenbisses – und außerdem<br />

sollte man immer eine kleine Schlange<br />

dabei haben.” W.C. Fields<br />

URLs wurden gesammelt und in jeder Ausgabe<br />

veröffentlicht.<br />

Mit diesem Männchen begrüßten wir in<br />

jeder Ausgabe die neuen Mitglieder:<br />

Seit 1999 leben mein Mann und ich auf<br />

Korsika. Dort erreichte mich dann plötzlich<br />

im Jahr 2000 die Anfrage des LV <strong>Bayern</strong>, ob<br />

ich mich nicht wieder um das BI kümmern<br />

wollte. Ich war zwar weit weg, aber immer<br />

noch sehr mit dem Vorstand und vielen<br />

Mitgliedern verbunden. Es gab E-Mail und<br />

Internet, und so konnte die Entfernung<br />

eigentlich relativ leicht überwunden<br />

werden. Problematisch wurde es nur, wenn<br />

unser Satellit, über den wir damals den<br />

Internetzugang hatten, einmal wieder<br />

ausfi el, und das natürlich immer kurz vor<br />

Redaktionsschluss ...<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

die ersten "rundschreiben" des BdÜ (siehe S.6 unten) entstanden<br />

noch auf einer Kugelkopfschreibmaschine, (zu seiner zeit das<br />

neueste, was Bürotechnik zu bieten hatte, der jüngeren generation<br />

von heute jedoch nur noch aus dem Museum bekannt), wurden<br />

"<strong>Bayern</strong>info" genannt, kurz darauf schon per computer erstellt und<br />

sind ohne hilfe des internet heutzutage undenkbar.<br />

2001 bis 2006 – Ungeahnte<br />

Möglichkeiten<br />

Ab der Ausgabe 01/2001 nutzte ich Page-<br />

Maker und lernte mit Bildern, Schriften und<br />

Farben zu arbeiten; es hat unheimlich Spaß<br />

gemacht. Die Ausgabe 2001/1 hatte bereits<br />

20 Seiten. Uschi Romen war meine tüchtige<br />

Korrekturleserin, sie fand den kleinsten<br />

Kommafehler, aber auch die großen Böcke!<br />

Von 2001 bis 2006 wurde das BI zwar<br />

immer moderner, aber allmählich war es<br />

dann doch nicht mehr zeitgemäß. Nicht nur<br />

der Inhalt, sondern auch die Gestaltung<br />

waren wichtig, und das sollte dann doch ein<br />

Grafi ker in die Hand nehmen. Mein letztes<br />

BI war die Ausgabe 04/2006.<br />

Heute freue ich mich jedes Mal, wenn<br />

der Postbote das neue BI bringt! - Warum<br />

ich immer noch übersetze? Ich kann’s<br />

einfach nicht lassen. Ich bin ein neugieriger<br />

Mensch, und als freiberufl iche Übersetzerin<br />

kommen so viele interessante Themen auf<br />

mich zu.<br />

7


8<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Am 6. und 7. Juli fand<br />

in Nürnberg die START-Messe statt,<br />

eine Messe für Gründer, bei<br />

der sowohl neue Firmen als auch<br />

unterstützende Unternehmen<br />

dabei waren.<br />

startklar bis hin<br />

zum roten teppich:<br />

der BdÜ-stand<br />

auf der start-Messe<br />

in nürnberg<br />

Der <strong>BDÜ</strong><br />

bei der START-Messe<br />

in Nürnberg<br />

von Anke Wiesinger


ls Vertreter des <strong>BDÜ</strong> LV <strong>Bayern</strong><br />

waren wir, die Regionalgruppe<br />

Nürnberg/Fürth/Erlangen/<br />

Bamberg, an beiden Tagen vor Ort. Wir<br />

hatten einen kleinen Stand gleich neben<br />

der Aktionsbühne, auf der viele interessante<br />

Vorträge und Podiumsdiskussionen<br />

stattfanden, unter anderem auch ein hervorragender<br />

Vortrag von Vorstandsmitglied<br />

Isabelle Hofmann darüber, wie wichtig es<br />

ist, professionelle Übersetzer anzuheuern.<br />

Ausgerüstet mit jeder Menge Informationsund<br />

Werbematerial (und natürlich auch<br />

Süßigkeiten), waren immer zwei Personen<br />

am Stand, um Interessierten Rede und<br />

Antwort zu stehen und vor allem unsere<br />

Online-Datenbank vorzuführen. Diese Datenbank,<br />

die über die Webseite des LV <strong>Bayern</strong><br />

und die Webseite des Bundesverbands<br />

zugänglich ist, beinhaltet alle Mitglieder<br />

des <strong>BDÜ</strong>, die für Aufträge verfügbar sind.<br />

Über eine Suchmaske kann man Übersetzer<br />

oder Dolmetscher, Sprachen, Standort usw.<br />

auswählen.<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

ankica-lesja staniç, anke wiesinger<br />

und helferin helene schönfeld am stand<br />

Die meisten Besucher waren ziemlich<br />

beeindruckt davon, wie differenziert man<br />

die Suche gestalten kann. Zum Beispiel<br />

kann man angeben, welche Muttersprache<br />

gewünscht wird, oder in welchem Umkreis<br />

die Suche nach einem geeigneten Übersetzer<br />

bzw. Dolmetscher erfolgen soll.<br />

Auch wenn vielleicht nicht so viele<br />

Besucher an unserem Stand stehen blieben<br />

wie wir gehofft hatten, waren sich doch alle<br />

Beteiligten einig, dass es eine gute Sache<br />

war. Schließlich hat man nicht jeden Tag die<br />

Gelegenheit, mehrere Stunden mit Kollegen<br />

zusammen zu sein und sich auszutauschen.<br />

Und die Besucher, mit denen wir sprechen<br />

Die meisten Besucher waren ziemlich beeindruckt davon,<br />

wie differenziert man die Suche nach einem<br />

Dolmetscher oder Übersetzer per <strong>BDÜ</strong>-Onlinedatenbank<br />

gestalten kann.<br />

konnten, waren auch wirklich interessiert,<br />

und ich denke, dass wir unsere Datenbank<br />

auf jeden Fall bekannter machen konnten.<br />

Leider lässt sich ja nicht nachvollziehen, wie<br />

wirksam diese Aktion tatsächlich war, aber<br />

wenn jeder unserer Besucher auch nur einer<br />

anderen Person von unserer Datenbank<br />

erzählt, die es dann wieder einer anderen<br />

Person erzählt …<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

An dieser Stelle auf jeden Fall noch einmal<br />

vielen herzlichen Dank an alle Helferinnen!<br />

Ohne eure Hilfsbereitschaft wäre diese Art<br />

der Öffentlichkeitsarbeit überhaupt nicht<br />

möglich.<br />

9


a <strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Fachkonferenz<br />

„Übersetzen in die Zukunft” 2012<br />

10<br />

3 Tage in Berlin!<br />

350 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

aus 33 Ländern,<br />

davon 122 aus dem<br />

LV <strong>Bayern</strong>!<br />

150 Vorträge!<br />

von Norma Keßler<br />

Live-Event am Vortag<br />

Journalisten lieben es, wenn Botschaften<br />

zugespitzt und pointiert präsentiert werden,<br />

und beim Thema Übersetzen denken viele<br />

sofort an Google Translate. Daher fand am<br />

Vortag der Fachkonferenz in der <strong>BDÜ</strong>-Bundesgeschäftsstelle<br />

in Berlin ein Live-Event<br />

statt, bei dem ein leibhaftiger Übersetzer<br />

(Ralf Lemster) gegen den kostenlosen<br />

Online-Übersetzungsdienst Google Translate<br />

antrat. Für uns als Profi s war das Ergebnis<br />

zwischen zwei vortragsblöcken: Blick in das Foyer des<br />

henry-Ford-Baus der Freien universität Berlin<br />

keine Überraschung, wie auch Uwe Reinke,<br />

Professor an der FH Köln, sowie die Resultate<br />

einer größer angelegten Untersuchung<br />

für die Sprachen Chinesisch, Englisch,<br />

Polnisch und Spanisch bestätigten. Aber mit<br />

dem Film über dieses Event, der in der<br />

Mediathek des <strong>BDÜ</strong> auf youtube zu sehen<br />

ist, sowie dem umfangreichen Begleitmaterial,<br />

das wir auf Mein<strong>BDÜ</strong> eingestellt haben,<br />

gibt es nun Futter für längerfristige Presseund<br />

Überzeugungsarbeit.


Vorträge, Workshops,<br />

Podiumsdiskussionen<br />

An den drei Konferenztagen wurden etwa<br />

150 Veranstaltungen angeboten – da schien<br />

zunächst die Qual der Wahl schwer. Aber<br />

wenn man sich eingehender mit dem Programm<br />

befasste, fi elen doch einige Themen<br />

heraus, die für die eigene Arbeit nicht<br />

relevant sind, und andere Themen rückten<br />

in den Vordergrund, weil hier die eigenen<br />

Interessen liegen. Ich persönlich interessierte<br />

mich besonders für den Bereich Buchübersetzungen/Verlag<br />

sowie Marketing.<br />

Nicht alle Vorträge, die ich besucht habe,<br />

konnten die Erwartungen erfüllen, aber<br />

dafür entschädigten andere, für die alleine<br />

sich schon der Besuch der Konferenz<br />

gelohnt hätte. Stellvertretend für ein paar<br />

solche Highlights möchte ich den Block 4.1<br />

am Freitagabend nennen, in dem Roland<br />

Hoffmann, Barbara Ölschleger und Chris<br />

Durban über unterschiedliche Facetten des<br />

Marketings für Übersetzer und Dolmetscher<br />

sprachen.<br />

In nur 90 Minuten machten sie deutlich,<br />

wie (überlebens)wichtig eine strukturierte<br />

Kostenkalkulation, engagiertes Marketing<br />

und kundenorientiertes Handeln sind.<br />

„Uns fehlt vielfach das Rückgrat”, kommentierte<br />

eine Kollegin, aber diese Veranstaltung<br />

trug ganz klar zur Stärkung des Rückgrats<br />

bei – und lieferte so ganz nebenbei<br />

noch Rechenhilfen für die Kalkulation oder<br />

Formulierungshilfen für den Elevator Pitch.<br />

Bayerischer Abend<br />

Anfangs war das Bier noch warm – aber so<br />

passte es dann auch gut zu der überschäumenden<br />

Stimmung, die sich gleich rund um<br />

die Stehtische im Zwischengeschoss des<br />

Henry-Ford-Baus verbreitete. Der Geschäftsführer<br />

der <strong>BDÜ</strong> GmbH, Wolf Baur, hatte<br />

persönlich für die bayerische Deko mit blauweißen<br />

Wimpeln, Fahnen und Servietten<br />

gesorgt, und auch die Brezn bestanden den<br />

Qualitätstest. Weit über 100 Mitglieder des<br />

bayerischen Landesverbandes ließen den<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

ersten Konferenztag gemeinsam bis zum<br />

Kehraus ausklingen. Und auch Vertreter<br />

aus den anderen <strong>BDÜ</strong> Landesverbänden<br />

und den FIT-Verbänden ließen sich von der<br />

Stimmung bei den „<strong>Bayern</strong>” anstecken.<br />

In lockeren Gesprächsrunden wurden bestehende<br />

Bekanntschaften gepfl egt, lernte<br />

man neue Kolleginnen und Kollegen kennen<br />

und man tauschte sich über die Erlebnisse<br />

des ersten Tages in Berlin aus.<br />

Abendveranstaltungen<br />

Die Tage auf solchen Konferenzen mit den<br />

vielen Vorträgen sind natürlich nicht genug.<br />

Zum Netzwerken gehören auch die vielen<br />

teils spontan organisierten abendlichen Treffen<br />

sowie die vom Veranstalter angebotenen<br />

Events – Konzert, Schifffahrt und Fernsehturm.<br />

Immer bot sich die Möglichkeit, neue<br />

Leute kennenzulernen und Bekanntschaften<br />

auszubauen. Wo Übersetzer/innen und Dolmetscher/innen<br />

zusammensitzen, kommt<br />

es sofort zu einem Gespräch, und es gibt so<br />

viele Themen, über die man sich austauschen<br />

kann. Wenn dann auch noch das Ambiente<br />

stimmt und man hoch über Berlin ein<br />

vorzügliches Buffet genießen kann oder man<br />

in der Abendsonne auf der Havel schippert,<br />

klingt der zweite anstrengende Konferenztag<br />

angenehm aus.<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Bundesministerin dr. annette schavan (Mitte) besucht den stand des Bundessprachenamtes auf der stellenbörse bei der Fachkonferenz.<br />

Links: BdÜ-Präsident andré lindemann, rechts: Mitarbeiter des Bundessprachenamtes, des größten arbeitgebers für angestellte dolmetscher<br />

und Übersetzer in deutschland.<br />

Verleihung des Hieronymus-Preises<br />

Erstmals verlieh der <strong>BDÜ</strong> in der Abschlussveranstaltung<br />

der Fachkonferenz seinen<br />

Hieronymus-Preis, mit dem die vorbildliche<br />

Zusammenarbeit eines Unternehmens mit<br />

seinen Übersetzern/Dolmetschern ausgezeichnet<br />

wird. In ihrer Laudatio würdigte<br />

Dr. Thurid Chapman, auf deren Vorschlag<br />

die germanBelt Systems GmbH den Preis<br />

erhielt, das Unternehmen, das sich um seine<br />

Sprachmittler bemüht und deren Arbeit<br />

auch zu schätzen weiß.<br />

Fazit<br />

Natürlich ließe sich noch viel mehr erzählen.<br />

Eine ganze Reihe von Vorträgen fi nden<br />

sich in dem immerhin 700 Seiten starken<br />

Konferenzband, der pünktlich zur Fachkonferenz<br />

erschienen ist. Für mich persönlich<br />

bleibt das Fazit: Es hat sich wieder gelohnt,<br />

nach Berlin zu fahren und sich von den<br />

vielen Ideen, Menschen und Angeboten<br />

inspirieren zu lassen.<br />

Die nächste Gelegenheit, die Branche sogar<br />

noch internationaler zu erleben, ist vom<br />

4. - 6.�August�2014, wenn der <strong>BDÜ</strong> in Berlin<br />

den XX. FIT Weltkongress organisiert.<br />

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12<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

ls professionelle Übersetzer sind<br />

wir gut ausgelastet und als<br />

Spezialisten gefragt, haben<br />

aber stets den Anspruch, unsere Sprechfertigkeit<br />

weiter zu perfektionieren.<br />

Bei meiner Suche nach einer Möglichkeit,<br />

dies mit meinen sonstigen Verpfl ichtungen<br />

in Einklang zu bringen, wurde ich auf<br />

die von XChange Services in Edinburgh<br />

angebotenen Workshops aufmerksam. Der<br />

Unterricht ist kompakt (fünf Tage à sechs<br />

Stunden), intensiv (maximal acht Teilnehmer)<br />

und zielgruppenorientiert (von Dolmetschern<br />

für Dolmetscher). Gleichzeitig bietet<br />

sich die Gelegenheit, ganz in eine englischsprachige<br />

Umgebung einzutauchen. 2012<br />

wurde erstmals zusätzlich zu den Kursen für<br />

Dolmetscher auch ein Translator’s Workshop<br />

angeboten, und ich meldete mich sofort an.<br />

Intensive Übung - Referate und<br />

Liebesgedichte<br />

Im Workshop gab es Material in verschiedensten<br />

Dialekten - nicht nur in der bezaubernden,<br />

aber defi nitiv gewöhnungsbedürftigen<br />

schottischen Mundart. Übungen zu<br />

Wortschatz, Kollokationen und Metaphern<br />

gaben Anlass zu ausgiebigen Diskussionen<br />

und zum Erfahrungsaustausch mit den<br />

Translator’s Workshop:<br />

Effektive Fortbildung und<br />

reizvolles Reiseerlebnis<br />

von Gabriele Lindner-Partholl<br />

Brush up your communication skills,<br />

update your knowledge of English,<br />

come and enjoy Edinburgh!<br />

Bild oben: die Old Town von edinburgh,<br />

rechts: viel praktische Übung im training centre<br />

und im Pub (unten)<br />

Kolleginnen in einer sehr entspannten<br />

Atmosphäre. Hugh Keith und Alan Ross sind<br />

zwei wirklich in jeder Hinsicht erfahrene<br />

und äußerst kompetente Kursleiter. Natürlich<br />

durfte auch ein gemeinsamer Pub-Besuch<br />

mit viel Landeskunde nicht fehlen.<br />

Besondere Highlights stellten die Vorträge<br />

zweier Gastredner dar, die uns mit ihren<br />

spannenden Themen fesseln konnten. Wir<br />

kamen sogar in den Genuss, am Friedhof<br />

Liebesgedichte von Robert Burns zu hören!<br />

Nach vier Tagen waren wir fi t für die<br />

Herausforderung, über ein frei gewähltes<br />

Thema einen Kurzvortrag zu halten. Beeindruckend<br />

war hierbei nicht nur die


Themenfülle, sondern auch, wie alle Teilnehmerinnen,<br />

ganz erfüllt von ihrem Thema,<br />

sichtbar aufblühten.<br />

Auf jeden Fall hat mich der Kurs einen<br />

großen Schritt weitergebracht. Als wir gebeten<br />

wurden, ein Feedback in drei Worten zu<br />

geben, fasste eine Teilnehmerin es perfekt<br />

zusammen: „Fun, fun, fun!”<br />

Liebens- und lebenswertes Edinburgh<br />

Die Stadt war an sich schon eine Reise wert:<br />

Edinburgh präsentiert sich Besuchern weltoffen,<br />

ist kulturell und architektonisch sehr<br />

vielseitig: Die Pub- und Restaurantszene ist<br />

erstaunlich abwechslungsreich und ein<br />

ganz besonderes Markenzeichen der Stadt<br />

sind die zahlreichen Festivals. Ich hatte das<br />

Glück, dass das Edinburgh International<br />

Film Festival genau zu diesem Zeitpunkt<br />

stattfand, und so war es möglich, nach den<br />

Filmvorführungen direkt mit Regisseuren<br />

und Schauspielern zu diskutieren.<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Gelungene Mischung<br />

Mein Fazit nach zwei Wochen Edinburgh:<br />

eine wirklich gelungene Mischung aus<br />

effektiver Fortbildung und reizvollem Reiseerlebnis<br />

- oder, wie es auf einer Werbetafel<br />

vor einem Antiquariat in der Victoria Street<br />

sehr treffend formuliert war: der perfekte<br />

Rahmen „to feed your mind & feast your<br />

eyes”.<br />

Infos unter: http://www.xchange-services.co.uk<br />

Bild links: high Kirk of st. giles<br />

unten: Kommunikation auf englisch<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

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14<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Floskeln, Formate und<br />

Formalien – die hohe Kunst<br />

der Vertragsübersetzung<br />

von Ingrid Körber<br />

Über den Workshop<br />

„Übersetzen von Verträgen<br />

Französisch-Deutsch”<br />

am 15. September 2012<br />

mit Andrea Alvermann<br />

in München<br />

ls ich mich online für diesen<br />

Workshop anmeldete, überlas<br />

ich zunächst den Hinweis, das<br />

Seminar würde sich an Anfänger richten.<br />

Am Vortag stach er mir dann wieder ins<br />

Auge und ich fragte mich kurz, ob ich mit<br />

meiner bald 19-jährigen Berufserfahrung<br />

wohl davon profi tieren würde, setzte mich<br />

aber dann doch sehr aufnahmebereit in den<br />

Seminarraum. Und um die Antwort gleich<br />

vorwegzunehmen: Es hat sich in vollem<br />

Umfang gelohnt!<br />

Das ist zum einen der kompetenten<br />

Referentin zu verdanken, die den Workshop<br />

bereits in anderen Landesverbänden<br />

abgehalten hat (z. B. im Landesverband<br />

Thüringen, siehe Hinweis im BI 2/2012 und<br />

als Licenciée en Letres und staatlich<br />

anerkannte Übersetzerin mit langjähriger<br />

Erfahrung im juristischen Bereich in meinen<br />

Augen bestens dafür qualifi ziert ist.<br />

Eine kurze Vorstellungsrunde zu Beginn<br />

zeigte, dass alle Teilnehmer – Freiberufl er<br />

wie auch angestellte Übersetzer – bereits<br />

Erfahrung mit Vertragsübersetzungen mitbrachten.<br />

Der eintägige Workshop gliederte<br />

sich in Grundlagen und Formalien der<br />

Vertragsübersetzung, Rechtsprinzipien und<br />

Standardfl oskeln sowie typische Vertragsbestandteile<br />

und -klauseln.


Am Ende gab uns Frau Alvermann noch<br />

eine umfangreiche Linksammlung für<br />

eigene Recherchen mit, die von Gabriele<br />

François zusammengetragen und den<br />

Seminarteilnehmern zur Verfügung gestellt<br />

wurde. Herzlichen Dank für diese überaus<br />

kollegiale und bei weitem nicht selbstverständliche<br />

Geste!<br />

Zunächst beschäftigten wir uns mit der<br />

Defi nition des Vertragsbegriffs in Deutschland<br />

und Frankreich, mit für den Übersetzer<br />

wichtigen Informationen wie Zielgruppe<br />

(Anwalt? Gericht? Endkunde?) und Zweck<br />

der Übersetzung (als Beweismittel im<br />

Prozess?) sowie dem zugrundeliegenden<br />

Rechtssystem. Die Referentin informierte<br />

uns über zulässige Anmerkungen, die<br />

richtige Ausdrucksweise in Vertragstexten,<br />

für die es in Deutschland und Frankreich<br />

entsprechende Bestimmungen gibt, typische<br />

Formate für Eigennamen und Zahlen,<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Unterschiede in der Zeichensetzung (eine<br />

willkommene Auffrischung vor langer Zeit<br />

erworbener Kenntnisse und nicht nur für<br />

Vertragstexte überaus nützlich!), Besonderheiten<br />

bei Gliederung, Nummerierung,<br />

Verweisen, Datums- und Zahlenformaten<br />

sowie fremdsprachigen Rechtsbegriffen<br />

in der Übersetzung.<br />

Im folgenden Teil wurde es richtig zweisprachig,<br />

was ich für die praktische Arbeit<br />

besonders hilfreich fand. Wir bekamen<br />

Übersetzungsvorschläge für zahlreiche<br />

Standardfl oskeln an die Hand und befassten<br />

uns mit Textbeispielen, der Übersetzung<br />

diverser Unternehmensformen und deren<br />

Organen in die jeweils andere Sprache sowie<br />

weiteren Rechtsbegriffen, die in vertraglichen<br />

und notariellen Unterlagen vorkommen.<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Mein persönliches Fazit: Weiterbildung<br />

lohnt sich immer!<br />

Auch als „alter Hase” profi tiert man von<br />

einem Grundlagenseminar, und sei es durch<br />

Wiederholung des bereits Gelernten. Die<br />

fundierte Darlegung des Themas und die<br />

vielen praktischen Tipps und Links machten<br />

dieses Seminar für mich besonders wertvoll.<br />

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16<br />

a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

<strong>BDÜ</strong> goes DJT - Eine Premiere<br />

von Monika Westhagen<br />

Unsere Rechtsgruppe in München<br />

hat unter der Federführung<br />

von Claudia Rech die Initiative<br />

ergriffen und mit Hilfe<br />

des Vorstands einen<br />

<strong>BDÜ</strong> LV <strong>Bayern</strong> Stand auf dem<br />

69. Deutschen Juristentag<br />

organisiert.<br />

tamara Ferencak, Maria Poggi-reber und Karin heese (v.l.n.r.)<br />

betreuten den stand am ersten Messetag.<br />

twa 3.000 Juristen aller Spezialgebiete<br />

kommen jährlich zum<br />

Deutschen Juristentag zusammen,<br />

diesmal vom 18. bis 21. September in<br />

München. Thema der diesjährigen Tagung<br />

war Europa – eine Woche nach dem<br />

Rettungsschirm-Urteil des deutschen Verfassungsgerichts.<br />

Um das Beispiel vom Schirm aufzugreifen:<br />

Unter dem „Schirm” des <strong>BDÜ</strong> mit dem<br />

bekannten blauen Logo konnten diejenigen<br />

Juristen, die einen professionellen Dolmetscher<br />

oder Übersetzer suchen, sich fachkundig<br />

beraten lassen. Damit sie den künftig<br />

auch fi nden und nicht im Regen stehen, war<br />

der <strong>BDÜ</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong> erstmals<br />

mit einem Stand auf dem Deutschen Juristentag<br />

(DJT) vertreten.<br />

Wer Interesse hatte, konnte einen Blick in<br />

die Onlinesuche der <strong>BDÜ</strong>-Datenbank werfen<br />

und reichlich Informationsmaterial mitnehmen.<br />

Erfreulich war, dass alle, denen die<br />

<strong>BDÜ</strong>-Plattform erklärt und gezeigt wurde,<br />

sehr froh waren, dass es so etwas gibt.<br />

Viele hätten sich gewünscht, schon früher<br />

davon gewusst zu haben und berichteten<br />

von negativen Erfahrungen bei der „blinden”<br />

Suche über das Internet.


Konkrete Gesprächsergebnisse –<br />

mitunter ein Fall für die „Exotenliste”<br />

Von einem chinesischen Rechtsanwalt<br />

gesucht: Chinesisch-Deutsch Konferenzdolmetscher<br />

in China; von der GIZ für<br />

Internationale Zusammenarbeit gesucht:<br />

Dolmetscherinnen für Russisch/Georgisch/<br />

Rumänisch/Aserbaidschanisch für Studienreisen<br />

und Rechtsberatung im Südkaukasus;<br />

von der International Legal Cooperation<br />

(IRZ) gesucht: Armenisch-Übersetzer<br />

(auf der Webseite des <strong>BDÜ</strong> fanden sich immerhin<br />

3!). Die Agentur Wohanka, Obermair<br />

& Kollegen sucht für einen Kunden im 1.-2.<br />

Quartal 2013 einen Französischdolmetscher<br />

(konsekutiv) für einen knapp 14-tägigen<br />

Auslandseinsatz in Nigeria.<br />

Hier zeigte sich, wie ausgefallen die Wünsche<br />

der Kunden sein können, aber auch<br />

klassischere Anfragen kamen durchaus vor.<br />

Vielleicht noch ein Glückstreffer<br />

für Literaturübersetzer<br />

Eine Richterin äußerte Interesse an der<br />

Übersetzung ihres Buches in die englische<br />

Sprache. Sie wollte mit dem Buch noch<br />

einmal vorbeikommen. Daraus wurde leider<br />

nichts, aber ihre Daten liegen vor und<br />

vielleicht wird ja doch noch ein Auftrag<br />

daraus … Allerdings wurden wir vorgewarnt,<br />

ja keine private Akquise auf dem Stand<br />

zu betreiben, da wir zum Wohle aller Mitglieder<br />

als Repräsentanten des <strong>BDÜ</strong> <strong>Bayern</strong><br />

ausschließlich Aufklärungsarbeit über den<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Berufsstand und Werbung für die Mitgliederdatenbank<br />

machen sollten. Doch eine<br />

konkrete Anfrage abweisen? Das wäre auch<br />

nicht klug. Schwieriges Dilemma. Zum<br />

Glück gab es außer dieser Anfrage zum Buch<br />

kaum eine konkrete Direktanfrage. Denn<br />

die freiwilligen Standhelfer wurden wahrlich<br />

nicht gerade überrannt, da alles zu den<br />

Vorträgen eilte, aber Feedback gab’s dennoch<br />

und es konnten sogar zahlreiche der<br />

vorbereiteten Gesprächsprotokolle ausgefüllt<br />

werden. Es gab durchaus Aufklärungsbedarf<br />

und einige der Kongressteilnehmer interessierten<br />

sich für die Arbeitsweise der<br />

Übersetzer. So äußerte sich ein Besucher<br />

sehr befremdet darüber, dass er einen<br />

Übersetzer der Europäischen Kommission,<br />

als er ihn wegen einer Rückfrage endlich<br />

erreichte, nicht am heimischen Schreibtisch,<br />

sondern im Schrebergarten fand.<br />

Es wurde auch die Frage gestellt: „Fühlen<br />

Sie sich nicht durch die automatischen<br />

Übersetzungen bedroht”?<br />

Es gab sogar Lob: Der Direktor des<br />

Hessischen Städte- und Gemeindebundes<br />

hatte erst kürzlich auf einer Auslandsveranstaltung<br />

die Gelegenheit, die Dienste eines<br />

professionellen Dolmetschers in Anspruch<br />

nehmen zu können und war nachhaltig<br />

beeindruckt von dessen Leistung. Vielleicht<br />

war das Publikum ja ein wenig zu hochkarätig<br />

und die meisten der Anwesenden<br />

hatten selbst wenig mit der Beauftragung<br />

von Dolmetschern/Übersetzern zu tun.<br />

heike simon, gina schloffer-Prins und claudia rech<br />

übernahmen die nächste "schicht".<br />

a a<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Für eventuelle Nachahmer<br />

Ein Tipp am Rande für die Ausgestaltung<br />

kommender Stände: Der Tisch war zu hoch<br />

und die Erfahrung hat gezeigt, dass die<br />

Leute lieber auf etwas hinunterschauen.<br />

Giveaways in Form von Eingepacktem – je<br />

fremdländischer umso besser – würden<br />

sicherlich ebenfalls gut ankommen.<br />

Fazit: 3 Personen sind für 6 qm genau die<br />

richtige Anzahl, da konnte sporadisch auch<br />

immer mal einer Informationsmaterial an<br />

anderen Ständen verteilen und den <strong>BDÜ</strong><br />

vorstellen.<br />

Die Erfahrung unserer Gruppe mit dem<br />

Stand auf dem DJT war fast „ebenso gemeinschaftsstiftend<br />

wie das Münchner Oktoberfest”,<br />

wie eine große deutsche Tageszeitung<br />

dieses Ereignis betitelte. Auch wenn der<br />

DJT nicht zwingend die richtige Zielgruppe<br />

darstellt, wie unsere Kolleginnen RAs Heike<br />

Simon und Corinna Schlüter-Ellner als<br />

Fazit zusammenfassten, es war ein Schritt in<br />

die richtige Richtung. Mit der Verteilung der<br />

Standbesetzungszeiten auf mehrere Schultern<br />

sind wir in der Lage gewesen, eine<br />

große Tagung über 4 Tage unter Beteiligung<br />

von insgesamt 21 Kolleginnen und Kollegen<br />

aus der Rechtsgruppe zu stemmen und<br />

damit den <strong>BDÜ</strong> und die Arbeit der professionellen<br />

Übersetzer und Dolmetscher um<br />

einiges bekannter zu machen.<br />

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a<br />

18<br />

<strong>BDÜ</strong> aktuell<br />

Lothar Bernert ist<br />

seit 10 Jahren Leiter<br />

der Regionalgruppe<br />

Aschaffenburg<br />

n Zeiten, in denen es immer<br />

schwerer wird, Menschen für ein<br />

ehrenamtliches Engagement zu<br />

fi nden, ist das Erreichen eines zweistelligen<br />

Jubiläums Anlass für Respekt und Anerkennung.<br />

Die Regionalgruppe Aschaffenburg<br />

nahm ihr monatliches Regionalgruppentreffen<br />

im Juli zum Anlass, sich bei ihrem<br />

Regionalgruppenleiter Lothar Bernert mit<br />

einem Gutschein für einen Wellnesstag für<br />

ihn und seine Ehefrau, die schließlich auch<br />

oft genug auf ihn verzichten musste, zu<br />

bedanken.<br />

In die Amtszeit von Lothar Bernert fallen<br />

wichtige Entwicklungsschritte der Regionalgruppe<br />

Aschaffenburg. Er übernahm<br />

das Amt nach Stefanie Stimpert und<br />

Norma Keßler am 17.07.2002 als dritter<br />

Regionalgruppenleiter zu einem Zeitpunkt,<br />

als sich das bis heute offene Treffen für<br />

Übersetzer und Dolmetscher der Region als<br />

feste Größe etabliert hatte. Und allmonatlich<br />

stellt er sich der Herausforderung, aus<br />

bekennenden Individualisten eine homogene<br />

Regionalgruppe zu formen, die sich<br />

einer wachsenden Anzahl an engagierten<br />

Regionalgruppenmitgliedern mit und ohne<br />

„<strong>BDÜ</strong>-Ausweis” erfreut.<br />

Highlights während seiner bisherigen<br />

Amtszeit waren die Betriebsbesichtigungen<br />

bei Lufthansa Service-Gesellschaft Frankfurt,<br />

TV Touring Goldbach, Trinkwasser-<br />

Aufbereitungsanlage Aschaffenburg, Reis<br />

Robotics Obernburg, Lufthansa Flight<br />

Jubiläum<br />

in Aschaffenburg<br />

von Christine Heßler<br />

seit zehn Jahren ehrenamtlich aktiv<br />

für den BdÜ: lothar Bernert<br />

Training Center Frankfurt, Hessischer Rundfunk<br />

Frankfurt, Dekoramik Klingenberg,<br />

Applied Security GmbH (Apsec) Stockstadt,<br />

Kraftwerk Staudinger Großkrotzenburg,<br />

ESOC Darmstadt, Polizeiinspektion Aschaffenburg,<br />

DPD Aschaffenburg, Sodenthaler<br />

Mineralbrunnen GmbH Sodental, Biomasse-<br />

Heizkraftwerk und Brikettierung der<br />

Bioenergie Aschaffenburg GmbH und Takata<br />

Petri AG Aschaffenburg.<br />

Im Bereich Fortbildung widmete sich<br />

die Regionalgruppe in diesen zehn Jahren<br />

den Themen Der Kunde ist König, Kostenkalkulation<br />

und Preisverhandlungen, JVEG,<br />

Word-Makros, Altersvorsorge für Freiberufl er,<br />

Unilex Pro, Effi ziente Büro- und Selbstorganisation<br />

für Freiberufl er, Wissens- und Informationsmanagement,<br />

Die gesunde Stimme,<br />

Versicherungen, Effi zienter Arbeiten mit<br />

Word, Zeitmanagement, Spanisches Arbeits-,<br />

Gesellschafts- und Strafprozessrecht, Work-<br />

Life-Balance, Computersicherheit, Ergonomie<br />

am Arbeitsplatz, E-Mail-Etiquette, Web 2.0,<br />

Interkulturelle Kommunikation, CAT-Tools<br />

und Notizentechnik für Konferenz- und Behördendolmetscher.<br />

Die inzwischen überregional bekannten<br />

Schmerlenbacher Tage, bei denen sich die<br />

Teilnehmer zum Ende eines Jahres mit weniger<br />

tagesaktuellen Themen des Berufes und<br />

dessen Zukunft befassen, gehen mittlerweile<br />

in die 6. Aufl age.<br />

Außerdem feierte die Regionalgruppe in<br />

dieser Zeit 2003 ihr 10-jähriges Bestehen,<br />

über das sogar im Regionalfernstehen<br />

TV Touring berichtet wurde, und 2008 ihr<br />

15-jähriges Bestehen im Gerichtsgebäude<br />

mit der Ausstellung Dolmetscher und Justiz.<br />

Darüber hinaus pfl egen die Mitglieder<br />

Kontakte zu Finanzamt, IHK, zur Ortsgruppe<br />

Aschaffenburg des BDS, zu Rechtsanwälten,<br />

Notaren und Gerichten, stellen beim BIZ<br />

regelmäßig die Berufe Übersetzer und Dolmetscher<br />

vor und konnten u.a. Zeitungsartikel<br />

über Gerichts- und Polizeidolmetscher<br />

veröffentlichen sowie im Jahr2006 ihre<br />

Regionalgruppen-Website online stellen.<br />

Besonders freuen sich die Aschaffenburger,<br />

dass sie über die Region hinaus durch<br />

Norma Keßler und Lothar Bernert auch auf<br />

Bundes- und Landesebene des <strong>BDÜ</strong> gut<br />

vertreten werden. Und wir hoffen, dass der<br />

im bayerischen Obernburg Gebürtige trotz<br />

seiner Wahlheimat im hessischen Lindenfels<br />

„seiner” Regionalgruppe und seinem Landesverband<br />

auch auf Dauer erhalten bleibt!<br />

Danke, Lothar!


<strong>Quereinsteiger</strong> – dieses Wort haben<br />

anz einfach gesagt ist ein<br />

<strong>Quereinsteiger</strong> jemand, der nicht<br />

auf dem direkten, „klassischen”<br />

Weg in unseren Beruf gestartet ist, also<br />

nicht gleich nach dem Schulabschluss ein<br />

Übersetzer-/Dolmetscherstudium oder eine<br />

entsprechende Ausbildung begonnen und<br />

danach entweder eine Festanstellung als<br />

Übersetzer oder Dolmetscher gefunden oder<br />

sich als solcher selbständig gemacht hat.<br />

Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit,<br />

Übersetzer oder Dolmetscher zu werden.<br />

Bekanntlich führen ja viele Weg nach Rom,<br />

und viele fi nden erst auf Umwegen zu diesem<br />

Beruf. Manche lassen sich dann auch<br />

richtig ausbilden und werden zu vollwertigen<br />

und professionellen Kollegen – eben<br />

die <strong>Quereinsteiger</strong>. Und damit sind nicht<br />

die Laien gemeint, die leider viel zu oft z.B.<br />

im Bereich des Community Interpreting als<br />

Gelegenheitsdolmetscher oder aus Mangel<br />

an fi nanziellen Mitteln bei Behörden oder in<br />

Krankenhäusern, in der Not auch spontan<br />

eingesetzt werden. Auch die Billigkräfte,<br />

die ebenfalls zu oft beispielsweise von der<br />

Polizei herangezogen werden, weil Profi s zu<br />

teuer sind, fallen nicht in diese Kategorie.<br />

Nein, „richtige” <strong>Quereinsteiger</strong> sind Menschen,<br />

deren Lebenslauf oder auch Vorlieben<br />

sie zuerst zu einem anderen Beruf oder nach<br />

der Ausbildung auf eine berufl iche Laufbahn<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

wir alle mit Sicherheit schon<br />

gehört, höchstwahrscheinlich<br />

kennen wir auch einige persönlich,<br />

und vielleicht nennt sich der eine<br />

oder die andere ja sogar selbst so.<br />

Aber was ist denn nun<br />

ein <strong>Quereinsteiger</strong>?<br />

in anderen Berufen geführt haben und die<br />

erst später zum Beruf des Übersetzers und<br />

Dolmetscher (zurück) fi nden. Sie lassen<br />

sich dann auch ausbilden, legen Prüfungen<br />

ab und sind allgemein darauf bedacht, sich<br />

professionell weiter zu bilden, was sie dann<br />

eben auch zu professionellen Kolleginnen<br />

und Kollegen macht.<br />

In dieser Ausgabe des <strong>Bayern</strong>Info fi nden<br />

Sie einige kurze Portraits von <strong>Quereinsteiger</strong>n<br />

aus unserem Landesverband, die v.a.<br />

auch die große Vielfalt der Möglichkeiten<br />

und dadurch auch unseres Berufsbilds aufzeigen.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre!<br />

Im Fokus<br />

<strong>Quereinsteiger</strong> –<br />

Vier <strong>BDÜ</strong>-Mitglieder<br />

im Portrait<br />

von Anke Wiesinger<br />

"Über den rechtsweg" zum Übersetzen:<br />

ass. jur. corinna schlüter-ellner<br />

Corinna Schlüter Ellner:<br />

Rin in de Kartoffeln – rut ut de Kartoffeln<br />

- so würde man meinen mehrmaligen<br />

berufl ichen Ein- und Ausstieg in meiner<br />

Geburtsstadt Kiel kommentieren. Von dort<br />

ging ich nach dem Abitur mit dem Berufsziel<br />

Übersetzerin ans Sprachen- & Dolmetscher<br />

Institut München (SDI) mit Spanisch<br />

als Hauptsprache. Dort fand ich allerdings<br />

die Fachkunde Recht viel reizvoller als die<br />

Sprachmittlung und sattelte nach einem<br />

Semester auf das Jurastudium um, lernte am<br />

SDI aber weiter Spanisch.<br />

Als Rechtsreferendarin bei einem Notar in<br />

Mexico-City und in sieben Berufsjahren als<br />

Juristin in der Rechtsabteilung der GTZ, jetzt<br />

GIZ, die Projekte der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit<br />

durchführt, konnte<br />

ich die Kombination von Jura und Sprachen<br />

bereits einsetzen. Während einer Berufspause<br />

als „mitausreisende Ehefrau” in Costa<br />

Rica konnte ich meine Spanisch-Kenntnisse<br />

vertiefen und über kleine Studien für die<br />

GTZ doch auch einen Blick in die Arbeitswelt<br />

in Mittelamerika werfen.<br />

Zurück in München wollte ich mich<br />

wegen meiner noch kleinen Kinder nicht auf<br />

dem Juristenmarkt verdingen und erinnerte<br />

mich an meine berufl ichen Wurzeln.<br />

Mittels Fernstudium bei der AKAD in<br />

Stuttgart und Gasthörerstunden am SDI<br />

19


20<br />

Im Fokus<br />

im Fokus<br />

gerüstet machte ich die staatliche Übersetzerprüfung<br />

und ließ mich vereidigen.<br />

Meine Übersetzerausbildung war eher<br />

praxisbezogen, was ich für diesen Beruf<br />

auch als Priorität sehe. Für meine Referententätigkeit<br />

beim <strong>BDÜ</strong> habe ich mich<br />

im Selbststudium allerdings theoretisch<br />

fortgebildet und landete dadurch schließlich<br />

wieder am SDI als Dozentin. Den anfangs<br />

geplanten Wiedereinstieg in die – übrigens<br />

viel besser bezahlte - juristische Arbeit habe<br />

ich mittlerweile ad acta gelegt, da ich nun<br />

das Übersetzen mit juristischem Hintergrund<br />

viel reizvoller fi nde.<br />

Eine echte <strong>Quereinsteiger</strong>in bin ich<br />

mit der staatlichen Übersetzerprüfung ja<br />

nicht. Allerdings halte ich die Doppelqualifi<br />

kation in Sprache und Fach nur bei übersetzerischen<br />

Naturtalenten für ausreichend.<br />

Sprachmittlerische Kenntnisse sind die<br />

dritte unabdingbare Qualifi kation, gerade<br />

im juristischen Bereich, wo man sich der<br />

Notwendigkeit der Rechtsvergleichung für<br />

korrektes Übersetzen bewusst sein muss,<br />

um voraussehbare Missverständnisse im<br />

Vorfeld auszuräumen.<br />

Die Fachausbildung und Berufspraxis<br />

im Unternehmen, möglichst auch in einem<br />

anderen Sprach- und Kulturraum, sehe ich<br />

als unschätzbare Hilfe und Vorteil bei <strong>Quereinsteiger</strong>n.<br />

dipl. Psych. und staatlich geprüfte Übersetzerin:<br />

annette seifert<br />

Annette Seifert: Psychologen wollen<br />

verstehen, Übersetzer auch.<br />

Eigentlich liebe ich Bücher und die englische<br />

Sprache schon immer, aber nach<br />

meinem Abitur glaubte ich, ein Sprachenstudium<br />

ende unweigerlich in einer Lehrerlaufbahn.<br />

Dorthin wollte ich keinesfalls.<br />

Stattdessen studierte ich Psychologie an<br />

der Universität Konstanz und schloß das<br />

Studium später in Marburg mit dem Diplom<br />

ab. Dabei war mein Ziel, mich und andere<br />

Menschen besser verstehen zu lernen.<br />

Ich übertrug zum Lernen gern Auszüge<br />

meiner englischsprachigen Fachliteratur ins<br />

Deutsche und während eines sechsmonatigen<br />

Psychologiepraktikums in der irischen<br />

Stadt Galway dachte, sprach und schrieb ich<br />

irgendwann nur noch auf Englisch.<br />

Etliche Jahre später entschloß ich mich<br />

während einer Familienpause endgültig<br />

dazu, Sprache und Übersetzen zu meinem<br />

eigentlichen Beruf zu machen. Ich hatte<br />

entdeckt, dass ich an der AKAD Hochschule<br />

Stuttgart eine Kombination von Fernkursen<br />

und Präsensseminaren belegen konnte.<br />

Ideal für meine damalige Situation. So erarbeitete<br />

ich mir schrittweise die Vorbereitung<br />

zur staatlichen Übersetzerprüfung, die ich<br />

in Karlsruhe ablegte.<br />

Inzwischen bin ich als staatlich geprüfte<br />

Übersetzerin mit der Muttersprache Deutsch<br />

für die Sprache Englisch öffentlich bestellt<br />

und beeidigt.<br />

Nicht nur Psychologen wird nachgesagt<br />

sie könnten zwischen den Zeilen lesen, auch<br />

eine professionelle Übersetzung bezieht<br />

sprach- und kulturspezifi sche Eigenheiten<br />

ein, die auf den ersten Blick verborgen<br />

sind. Und natürlich setzt sie Kenntnisse<br />

im jeweiligen Fachbereich voraus. Daher<br />

werde ich mir meine Nische vor allem in<br />

der Übersetzung psychologischer Literatur<br />

suchen. Denn ich möchte Menschen immer<br />

noch besser verstehen lernen, auf Deutsch<br />

und auf Englisch.


Nadia Döring: Übersetzen, Dolmetschen<br />

und das Internet<br />

Mein Übersetzungsbüro „Ammersee Translation<br />

– übersetzen dolmetschen” in Diessen<br />

am Ammersee feiert dieses Jahr 6-jähriges<br />

Jubiläum. Der Abschluss als Übersetzerin<br />

und Dolmetscherin für Englisch (Nebensprache<br />

Französisch) am Fremdspracheninstitut<br />

der Landeshauptstadt München liegt<br />

allerdings schon 21 Jahre zurück. Warum<br />

sind 15 Jahre zwischen Abschluss und<br />

Selbstständigkeit vergangen? „Internet” ist<br />

die einfache Antwort.<br />

Groß geworden bin ich mit der Schreibmaschine<br />

und dem „Telex”, einem Gerät,<br />

in das selbst verfasste Lochstreifen eingelesen<br />

wurden. Heute klingt das exotisch,<br />

damals war das Innovation. In der Zeit<br />

meiner Ausbildung am Fremdspracheninstitut<br />

kamen dann die ersten Computer auf<br />

den Markt – allerdings nur mit Textverarbeitungs-<br />

und Kalkulationsprogrammen.<br />

Internet und E-Mail, ebenso wie Handy<br />

waren unvorstellbar. Für die heutige Jugend<br />

nicht nachzuvollziehen. Der Übersetzerund<br />

Dolmetschermarkt wurde beherrscht<br />

von einigen wenigen großen Büros, die von<br />

den Universitäten bzw. Fachakademien die<br />

besten Studenten und Schüler rekrutierten.<br />

Alle anderen, so wie ich, suchten ihre Jobs<br />

in der freien Wirtschaft. So arbeitete<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

nadia döring, dipl.-Betriebswirtin (Fh),<br />

Übersetzerin und dolmetscherin<br />

ich zwei Jahre als Assistentin bei einem<br />

internationalen Versicherungsmakler in<br />

München. Danach sah ich mich nach neuen<br />

Möglichkeiten um. Das Ergebnis meiner<br />

Suche war ein Betriebswirtschafts-Studium<br />

an der Fachhochschule München. Während<br />

dieses Studiums lernte ich Spanisch als<br />

zusätzliche Fremdsprache und verbrachte<br />

ein Auslandssemester in Malaga, Spanien.<br />

Dadurch wurde meine Sprachleidenschaft<br />

wieder neu entfacht.<br />

In der Zwischenzeit hatte sich die digitale<br />

Welt verändert und weiterentwickelt. Das<br />

Zeitalter von Internet und Handy begann.<br />

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft waren<br />

Im Fokus<br />

gewaltig. So auch im Übersetzungsbereich.<br />

Plötzlich waren Informationen, die früher<br />

mühsam in der Staatsbibliothek erworben<br />

werden mussten (ehemalige Kommilitonen<br />

können sich sicherlich daran erinnern), sofort<br />

über Internet verfügbar. Eine neue Welt<br />

der schnellen Kommunikation öffnete sich.<br />

Das Thema „Networking” bekam einen neuen<br />

Stellenwert. Der Austausch untereinander<br />

hatte sich wesentlich vereinfacht und<br />

konsequent verbessert. Hier erkannte ich<br />

meine Chance und ergriff sie. Ich eröffnete<br />

ein kleines Übersetzungsbüro und mische<br />

seitdem in einem neuen Markt voller vieler<br />

kleiner Übersetzungsbüros mit. Wunderbar!<br />

Gerne bewege mich in dem persönlich<br />

aufgebauten Netzwerk von Kunden und<br />

Kollegen und freue mich über gegenseitigen<br />

Austausch.<br />

21


22<br />

Im Fokus<br />

im Fokus<br />

Anke Wiesinger: Wie kommt<br />

man eigentlich dazu Übersetzer oder<br />

Dolmetscher zu werden?<br />

Bei mir zumindest war es kein direkter Weg.<br />

Eigentlich wollte ich schon immer etwas<br />

mit Musik machen. Von klein auf habe ich<br />

diverse Instrumente gespielt, in Chören und<br />

Orchestern mitgewirkt und sogar mit Orgelspielen<br />

Geld verdient. Nach dem Abitur<br />

wollte ich nach Bayreuth und dort Kirchenmusik<br />

studieren, vorher sollte es aber noch<br />

für ein Jahr in die USA gehen, sozusagen<br />

bevor der Ernst des Lebens losging.<br />

Aus diesem Jahr wurden letztendlich aber<br />

zehn, in denen ich zunächst einen Bachelor<br />

of Arts in Music (Hauptfach Gesang) in Riverside,<br />

Kalifornien, und dann einen Master<br />

of Music in Conducting, also Dirigieren, in<br />

Fort Worth, Texas, erwarb. Während und<br />

nach meinem Studium arbeitete ich in den<br />

verschiedensten Funktionen, von Nachhilfelehrerin<br />

(auch in Englisch!), über Security<br />

Guard und Dozentin für Deutsch, bis zur<br />

Angestellten in der Buchhaltungsabteilung<br />

einer großen Einzelhandelskette.<br />

Ob es nun an meiner musikalischen,<br />

sprachlichen oder sonstigen Begabung<br />

liegt, auf jeden Fall ist es mir schon immer<br />

leichtgefallen andere Sprachen nicht nur zu<br />

erlernen, sondern auch schnell akzentfrei<br />

auszusprechen.<br />

anke wiesinger, B.a, Master of Music<br />

sowie dolmetscherin und Übersetzerin<br />

Hätte ich keinen so „seltsamen” Vornamen<br />

gehabt, wäre es niemandem in den Sinn<br />

gekommen, dass ich keine Amerikanerin<br />

war, und selbst so musste ich oft meinen<br />

Pass als Beweis meiner Staatsbürgerschaft<br />

hervorziehen.<br />

Nachdem ich, was meine musikalische<br />

Karriere betraf, in den USA offenbar<br />

nicht mehr weiterkam, beschloss ich nach<br />

Deutschland zurück zu kehren und es dort<br />

zu versuchen. Leider wurde auch daraus<br />

nichts, und so stand ich vor der Frage, was<br />

ich nun tun sollte.<br />

Die Entscheidung fi el nicht schwer: Ich<br />

wollte meine „andere”, also sprachliche<br />

Begabung ausbauen und machte in Erlangen<br />

die Ausbildung zur staatlich geprüften Übersetzerin<br />

und Dolmetscherin für Spanisch<br />

und Englisch am Institut für Fremdsprachen<br />

und Auslandskunde an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg. Während dieser vier<br />

Jahre knüpfte ich bereits wichtige Kontakte<br />

in der Branche und arbeitete als Übersetzerin<br />

und Dolmetscherin in verschiedenen<br />

Bereichen.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss 2008<br />

und der Beeidigung beim Landgericht Bamberg<br />

entschied ich mich für die Selbständigkeit,<br />

da ich zum einen ja bereits in der<br />

Branche Fuß gefasst hatte und zum anderen<br />

am besten arbeite, wenn ich meine Arbeit<br />

selbst einteilen und strukturieren kann.<br />

Natürlich spielt auch meine musikalische<br />

Ausbildung, sowohl in Deutschland als auch<br />

in den USA, eine sehr wichtige Rolle - zwar<br />

nicht auf der Bühne, aber trotzdem mit viel<br />

Gewicht - , denn man übersetzt natürlich<br />

am Besten auf dem Gebiet, in das man am<br />

Meisten investiert hat und das einem auch<br />

am meisten Spaß macht, und inzwischen<br />

werde ich auf diesem Gebiet auch immer<br />

mehr gefragt.


Darf ein beeidigter Übersetzer<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Blätter blanko stempeln und<br />

unterschreiben, damit<br />

die Übersetzung später von einer<br />

anderen Person erstellt bzw.<br />

ausgedruckt werden kann?<br />

Solche oder ähnliche Anliegen<br />

werden immer wieder<br />

an uns Übersetzer herangetragen.<br />

Dr. jur. Ulrich Daum erklärt<br />

anhand der rechtlichen Grundlagen,<br />

warum man die Finger davon<br />

lassen sollte.<br />

E<br />

ine Diskussion auf der Website<br />

des <strong>BDÜ</strong> hat gezeigt, dass der<br />

Umgang mit dem Beglaubigungsstempel<br />

oft ziemlich leichtfertig und in<br />

Unkenntnis der strafrechtlichen Folgen geschieht.<br />

Dies gibt mir Anlass, auf Folgendes<br />

hinzuweisen:<br />

Nach § 267 StGB macht sich strafbar, wer<br />

eine unechte Urkunde herstellt oder eine<br />

echte Urkunde verfälscht.<br />

Nach § 271 BGB macht sich strafbar, wer<br />

Beihilfe zu einer mittelbaren Falschbeurkundung<br />

leistet, also dazu, dass in amtlichen<br />

Urkunden etwas steht, was nicht den Tatsachen<br />

entspricht.<br />

Eine unechte Urkunde wird hergestellt,<br />

wenn nicht derjenige als Aussteller der<br />

Urkunde zu erkennen ist, der die Urkunde<br />

(also z.B. eine Übersetzung) gefertigt hat.<br />

Dies schließt die Nutzung eines fremden Namens<br />

nicht schlechthin aus, aber dann sehr<br />

wohl, wenn die Urkunde höchstpersönlich<br />

erstellt werden muss, sich der Namensträger<br />

also nicht vertreten lassen kann.<br />

In <strong>Bayern</strong> regelt diese Fragen das Dolmetschergesetz.<br />

Nach Art. 11 Abs. 1 hat der<br />

Blickpunkt: recht<br />

Beglaubigungen als<br />

Blanko-Scheck?<br />

von Dr. jur. Ulrich Daum<br />

Wer also eine Übersetzung beglaubigt,<br />

Blickpunkt Recht<br />

Übersetzer die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />

der von ihm angefertigten Übersetzungen<br />

zu bestätigen. Der Beglaubigungsvermerk<br />

besagt also im Regelfall, dass der<br />

Übersetzer die Übersetzung selbst gefertigt<br />

haben muss. Die Ausnahme bringt § 11<br />

Abs. 5 DolmG, wonach der Übersetzer auch<br />

ihm vorgelegte Übersetzungen beglaubigen<br />

kann, wenn er sie als richtig und vollständig<br />

befunden hat, was natürlich voraussetzt,<br />

muss sie entweder selbst angefertigt oder – nach Studium<br />

von Ausgangs- und Zieltext – geprüft haben.<br />

Er riskiert sonst eine strafrechtliche Verfolgung und die<br />

Aberkennung der öffentlichen Bestellung und Beeidigung.<br />

dass er Ausgangs- und Zieltext zur Kenntnis<br />

genommen und geprüft hat. Und der bayer.<br />

Beglaubigungsvermerk besagt, dass dem<br />

Übersetzer, der eine Übersetzung beglaubigt,<br />

er Ausgangstext vorgelegen hat.<br />

Wer also eine Übersetzung beglaubigt,<br />

muss sie entweder selbst angefertigt<br />

oder – nach Studium von Ausgangs- und<br />

Zieltext – geprüft haben. Er riskiert sonst<br />

eine strafrechtliche Verfolgung und die<br />

Aberkennung der öffentlichen Bestellung<br />

und Beeidigung. Das heißt nicht, dass er die<br />

Übersetzung selbst tippen muss. Natürlich<br />

kann er sie auch elektronisch übermitteln.<br />

Aber wer blanko unterschreibt und stempelt,<br />

kommt in Teufels Küche.<br />

23


24<br />

Blickpunkt Recht<br />

Blickpunkt: recht<br />

Meine beglaubigte<br />

Übersetzung<br />

wird abgelehnt,<br />

was tun? Karl Zucchi im Interview<br />

Gerade bei „exotischeren”<br />

Sprachen kann es vorkommen,<br />

dass Behörden sich weigern,<br />

beglaubigte Übersetzungen<br />

anzuerkennen. Was tun? Wie kann<br />

man argumentieren, wenn die<br />

Qualifi kation in Zweifel gezogen<br />

wird? Wie ist die Rechtslage?<br />

Karl Zucchi, öffentlich bestellter<br />

und beeidigter Übersetzer und<br />

Dolmetscher für die japanische<br />

Sprache (LG Stuttgart), antwortet<br />

auf die Fragen der BI-Redaktion<br />

und gibt praktische Tipps und<br />

wertvolle Infos.<br />

Redaktion: Herr Zucchi, gibt es das wirklich,<br />

dass eine beglaubigte Übersetzung nicht<br />

anerkannt wird?<br />

Karl Zucchi: Aus meiner Berufserfahrung<br />

sind mir nur wenige Fälle bekannt, in<br />

denen sich deutsche Behörden geweigert<br />

haben, beglaubigte Übersetzungen anzuerkennen.<br />

Aber es kommt durchaus vor.<br />

Red.: Und was empfehlen Sie, wenn dies<br />

geschieht?<br />

Zucchi: In den meisten Fällen reicht eine<br />

Belehrung über die Rechtslage aus, um<br />

eine sofortige Anerkennung der beigebrachten<br />

Dokumente zu erreichen.<br />

Konkret bedeutet das, dass man sich einen<br />

entsprechenden Textentwurf zulegen sollte,<br />

der im Problemfalle dem Kunden per Mail<br />

zugesandt werden kann, um als Dateiausdruck<br />

für Klärung bei der Behörde zu<br />

sorgen.<br />

Red.: Und falls dies doch nicht ausreicht?<br />

Zucchi: Folgende Ablehnungsgründe werden<br />

von den Behörden in Betracht gezogen.<br />

Ich empfehle die anschließende Argumentation,<br />

um dagegen zu halten.<br />

Fall 1: Die Qualifi kation an sich wird in<br />

Frage gestellt.<br />

Argumentation: „Falls Sie meine Qualifi<br />

kation in Frage stellen, können Sie das<br />

amtliche Übersetzer- und Dolmetscherverzeichnis<br />

der deutschen Justizbehörden<br />

unter http://www.justiz-dolmetscher.de/<br />

einsehen. Wenn Sie unter „Suche” meinen<br />

Namen eingeben, können Sie selbst überprüfen,<br />

dass meine Beeidigung gültig ist.”<br />

Fall 2: Es wird in Frage gestellt, dass<br />

die Übersetzung in ordnungsgemäßem<br />

Format erfolgt ist.<br />

Argumentation: „Das bei Ihnen eingereichte<br />

Dokument ist von mir mit zwei<br />

Stempelungen („Öffentlich bestellter und<br />

beeidigter Übersetzer”) und Unterschrift<br />

sowie dem üblichen Beglaubigungstext<br />

versehen und entspricht damit dem allgemeinen<br />

Standard für beglaubigte Übersetzungen<br />

bei deutschen Behörden.”; ggf. auch<br />

Verweis auf die Standards der Landesverbände.<br />

Fall 3: Es wird fälschlich angenommen,<br />

dass der Übersetzer in dem jeweiligen<br />

Land beeidigt/bestellt sein muss.<br />

Argumentation: „Sofern Ihre Argumentation<br />

darauf abzielt, dass ich nicht in „...”,<br />

sondern in einem anderen Bundesland<br />

beeidigt bin, verweise ich Sie hier auf die<br />

aktuelle Rechtslage:<br />

Durch das „Gesetz zur Verbesserung der<br />

grenzüberschreitenden Forderungsdurchsetzung<br />

und Zustellung” vom 30.10.2008<br />

(BGBl. I S. 2122) wurden §189 Abs. 2 GVG<br />

und §142 Abs. 3 ZPO dahingehend geändert,<br />

dass sich der Übersetzer auf einen in<br />

einem anderen Bundesland geleisteten


allgemeinen Eid berufen kann, bzw. der<br />

Übersetzer auch nach anderen landesrechtlichen<br />

Vorschriften ermächtigt oder bestellt<br />

worden sein kann.<br />

Seit Dezember 2009 sind alle Bestätigungsvermerke<br />

in allen Bundesländern gültig.”<br />

Fall 4: Es wird fälschlich angenommen,<br />

dass nur Übersetzungen durch den ADAC<br />

oder die Botschaften/Konsulate zugelassen<br />

sind (Sonderfall bei Führerscheinumschreibungen).<br />

Argumentation: „Die Übersetzung muss<br />

nicht zwingend vom ADAC oder der Botschaft<br />

stammen. Sofern es sich um eine<br />

gültige beglaubigte Übersetzung handelt,<br />

in der die Defi nition der erworbenen<br />

Fahrzeugklasse(n) aufgeführt ist, kann eine<br />

Umschreibung nicht verwehrt werden. Die<br />

Klassifi zierung anhand der (übersetzten)<br />

ausländischen Führerscheindefi nition ist<br />

eine hoheitliche Aufgabe; hier kann nicht<br />

pauschal auf einer solchen Klassifi zierung<br />

durch den ADAC beharrt werden. Die<br />

Rechtsgrundlage für die Umschreibung von<br />

Führerscheinen aus dem Nicht-EWR ist im<br />

Übrigen vollkommen unmissverständlich:<br />

IntKfzVO (Verordnung über die Zulassung<br />

von Personen zum Straßenverkehr)<br />

§ 29 (Ausländische Fahrerlaubnisse):<br />

(2) Die Fahrerlaubnis ist durch einen<br />

gültigen nationalen oder Internationalen<br />

Führerschein [...] in Verbindung mit dem<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

zugrunde liegenden nationalen Führerschein<br />

nachzuweisen. Ausländische nationale<br />

Führerscheine, die nicht in deutscher<br />

Sprache abgefasst sind, [...] müssen mit<br />

einer Übersetzung verbunden sein [...]. Die<br />

Übersetzung muss von einem Berufskonsularbeamten<br />

[...] oder einer vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

bestimmten Stelle gefertigt sein.”<br />

Das Bundesverkehrsministerium erklärt<br />

dazu: „Deutschsprachige Übersetzungen<br />

dürfen unter anderem von [...] gerichtlich<br />

bestellten und allgemein vereidigten Dolmetschern<br />

und Übersetzern [...] gefertigt<br />

werden.”<br />

(siehe http://www.bmvbs.de/SharedDocs/<br />

DE/Artikel/StB-LA/gueltigkeit-auslaendischerfahrerlaubnisse-fuehrerscheine-in-der-bundesrepublik-deutschland.html).<br />

Red.: Und was tun, wenn die Behörde auf<br />

Stur schaltet und immer noch ablehnt?<br />

Zucchi: Sollte die Behörde dem nicht<br />

nachkommen und auch keine plausiblen<br />

Begründungen für die Ablehnung liefern<br />

(beispielsweise Rechtsgründe, aufgrund<br />

derer das Dokument an sich nicht bearbeitet<br />

werden kann), so kann eine Dienstaufsichtsbeschwerde<br />

beim Dienststellenleiter<br />

Abhilfe schaffen. Erfolgt diese<br />

Beschwerde per E-Mail, so kann es sinnvoll<br />

erscheinen, eine Kopie des Schreibens<br />

zur Kenntnisnahme auch an die Landes-<br />

Blickpunkt: recht<br />

Blickpunkt Recht<br />

behörde (z. B. Landesverkehrsministerium)<br />

zu richten. Das kann dann beispielsweise<br />

zur Folge haben, dass am Ende alle beteiligten<br />

Behörden die Nichtanerkennung<br />

abstreiten. Das ist zwar nicht die feine Art,<br />

aber das konkrete Problem ist damit gelöst.<br />

Red.: Herr Zucchi, vielen Dank für das<br />

Interview und die guten Tipps.<br />

Karl Zucchi (30) ist öffentlich bestellter<br />

und beeidigter Übersetzer und Dolmetscher<br />

für die japanische Sprache (LG Stuttgart)<br />

und in Marburg niedergelassen.<br />

karlzucchi@gmx.de<br />

www.facebook.com/drzucchi<br />

25


Blickpunkt Technologieticker<br />

Blickpunkt: technologie<br />

F<br />

olgendes Szenario:<br />

Ein Autofahrer kommt mit seinem<br />

Fahrzeug in eine Werkstatt, weil<br />

ein Scheinwerfer ausgefallen ist. Nach den<br />

Annahmeformalitäten wird der Auftrag an<br />

den zuständigen Mechaniker weitergegeben.<br />

Dieser fährt das Fahrzeug in die Werkstatt,<br />

und – anstatt die Motorhaube zu öffnen, in<br />

den Scheinwerferbereich zu greifen, das<br />

Lämpchen auszubauen und ein Ersatzlämpchen<br />

einzubauen – bugsiert er das Auto<br />

zunächst auf die Hebebühne. Nach dem<br />

Öffnen der Motorhaube fährt er die Hebebühne<br />

so weit hoch, dass er von Hand nicht<br />

mehr an den Scheinwerfer kommt, dirigiert<br />

ein fahrbares Arbeitsgerät mit einem langen<br />

Kranausleger und Greifer heran und fährt<br />

den Ausleger aus. Als Nächstes gibt er<br />

am Bedienpult einige Parameter ein und<br />

führt eine Computersimulation des Lampenwechsels<br />

durch, um zu sehen, ob dieser<br />

Vorgang funktionieren wird. Nachdem dies<br />

bestätigt ist, dirigiert er den Ausleger mit<br />

dem Greifer in den Scheinwerferbereich und<br />

lässt den Greifer das Lämpchen herausschrauben.<br />

Nun fährt er den Ausleger herunter,<br />

tauscht im Greifer das defekte Lämpchen<br />

gegen ein neues aus und fährt den Ausleger<br />

zum Einschrauben des neuen Lämpchens<br />

wieder nach oben. Leider funktioniert dies<br />

26<br />

Sprachtechnologie-Splitter<br />

Oktober 2012 von Manfred Altmann<br />

Übersetzen mit CAT-Tools –<br />

Technisierung „hoch 3”<br />

nicht, wie es soll, weil der Greifer das<br />

Lämpchen schräg ansetzt und nicht korrekt<br />

in die Fassung einsetzen kann. Jetzt holt<br />

der Mechaniker eine Leiter, lehnt sie an das<br />

Fahrzeug und steigt hinauf, um den Vorgang<br />

von Hand voranzubringen. Nachdem er das<br />

Lämpchen korrekt positioniert hat, steigt er<br />

von der Leiter, fährt den Ausleger herunter,<br />

bringt das Arbeitsgerät und die Leiter zurück,<br />

fährt die Hebebühne herunter, schließt<br />

die Motorhaube, dirigiert das Fahrzeug aus<br />

der Werkstatt und füllt sein Auftragsblatt<br />

aus. Jetzt ist die Reparatur abgeschlossen.<br />

Was für eine abstruse Geschichte!<br />

Die Analogie mit der Autowerkstatt kam<br />

mir – mein Bruder ist Werkstattmeister in<br />

einer Niederlassung eines großen deutschen<br />

Automobilherstellers – fast wie von selbst in<br />

den Sinn, als ich mich entschloss, plastisch<br />

darzustellen, wie es in einem beispielhaften<br />

Metier außerhalb der Übersetzerwelt aussähe,<br />

wenn die Beschäftigten dort so vorgehen<br />

müssten, wie viele Übersetzer es heutzutage<br />

tun müssen: Sie bekommen vom Kunden<br />

„einfach mal” ein kurzes Dokument zur<br />

Übersetzung und gehen dann daran, dieses<br />

mit ihrem CAT-Tool zu übersetzen. Wo der<br />

Übersetzer früher entweder sein Word<br />

geöffnet, das Dokument geladen und einfach<br />

übersetzt hat – oder später z.B. mit seiner<br />

eher übersichtlichen Trados Translator’s<br />

Workbench ein Translation Memory und das<br />

Dokument im bevorzugten Editor (Word<br />

oder TagEditor) geöffnet hat, – ist heute<br />

ein ganzer „Rattenschwanz” an Vorgängen<br />

notwendig: In den meisten CAT-Tools muss<br />

der Übersetzer selbst für ein winziges zu<br />

übersetzendes Dokument ein Projekt erstellen,<br />

dabei so manchen Parameter angeben,<br />

eine oder mehrere Translation Memories<br />

(ggf. auch noch Termbanken und/oder<br />

weitere Ressourcen) wählen, das Dokument<br />

vom Programm in ein für den Tool-Editor<br />

geeignetes Format umwandeln lassen und<br />

eine Analyse des Umfangs, eine Vorübersetzung<br />

und ggf. auch eine Pseudoübersetzung<br />

durchführen. Hat er die Untiefen der<br />

Vorbereitung schadlos überstanden, muss<br />

er sich im Editor seine Arbeitsumgebung so<br />

einrichten, dass er auch sieht, was er tut,<br />

Wo der Übersetzer früher entweder sein Word geöffnet,<br />

das Dokument geladen und einfach übersetzt hat, – ist heute<br />

ein ganzer „Rattenschwanz” an Vorgängen notwendig<br />

sich mit den verschiedenen Automatisierungsparametern<br />

im Zusammenhang mit<br />

den Übersetzungsressourcen (von TM bis<br />

MT) herumschlagen und beim eigentlichen<br />

Arbeiten den Eigenmächtigkeiten des<br />

Edtors trotzen. Hat er auch diese Probleme<br />

gemeistert, muss er nur noch versuchen,<br />

die übersetzte Datei so aus dem System


herauszubringen, dass er sie in geeigneter<br />

Form an seinen Kunden liefern kann.<br />

Auch hier lauern noch Stolpersteine und<br />

Fallen. Erst wenn er diesen letzten Schritt<br />

erfolgreich abgeschlossen hat, kann er sich<br />

zurücklehnen und die Arbeit als abgeschlossen<br />

betrachten.<br />

Was jetzt klingt wie eine gnadenlose<br />

Abrechnung mit den CAT-Tools, soll lediglich<br />

verdeutlichen, dass sich dieser Bereich<br />

in den letzten Jahren massiv überhitzt hat.<br />

Ich möchte dabei nicht verhehlen, dass so<br />

manche Maßnahme der CAT-Tool-Hersteller<br />

dem Zwang geschuldet ist, mit den neuen<br />

Entwicklungen auf dem Dokumentationssektor<br />

– Stichwort: immer mehr und<br />

„vertracktere” Dateiformate – Schritt zu<br />

halten. Auch ist das Konzept der Projekte<br />

für umfangreiche und komplexe Übersetzungsaufträge<br />

sehr hilfreich und manchmal<br />

fast unerlässlich, aber das unablässige<br />

Implementieren von immer komplizierteren<br />

Komponenten und Funktionen, die für den<br />

normalen Übersetzer, der kein Technik-<br />

Freak ist, auch noch immer schwieriger zu<br />

durchschauen sind, führt dazu, dass der<br />

Zweck des Einsatzes eines CAT-Tools vor<br />

allem bei kleineren Aufträgen teilweise<br />

konterkariert wird: Der mit einem CAT-<br />

Tool zweifelsfrei zu erzielende Produktivitätsgewinn<br />

wird immer häufi ger dadurch<br />

aufgefressen, dass die komplexen und weit<br />

verzweigten Prozeduren entweder<br />

so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass eine<br />

händische Übersetzung schon zur Hälfte<br />

durch wäre, bis der Übersetzer mit seinem<br />

CAT-Tool überhaupt loslegen kann. Oder<br />

dass der ganze Übersetzungsvorgang länger<br />

dauert als ohne CAT-Tool, weil zwischendurch<br />

– entweder durch ungeeignete Aus<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

gangsdaten, Benutzerfehler, Programm-Bugs<br />

oder Probleme im Zusammenwirken mit<br />

dem Betriebssystem und/oder weiterer<br />

Software – Probleme auftreten, die es bei<br />

einer einfacher konzipierten Übersetzungsumgebung<br />

überhaupt nicht gäbe.<br />

Auch trägt die Häufi gkeit,<br />

mit der neue Versionen<br />

veröffentlicht werden,<br />

wohl nicht dazu bei, dass<br />

die Benutzer mit ihrem<br />

Arbeitswerkzeug „warm”<br />

werden.<br />

Auch trägt die Häufi gkeit, mit der neue<br />

Versionen, Service Packs und Patches veröffentlicht<br />

werden, wohl nicht dazu bei, dass<br />

die Benutzer mit ihrem Arbeitswerkzeug<br />

„warm” werden, sich irgendwann einmal darin<br />

zuhause fühlen. Hierbei handelt es sich<br />

natürlich um einen „weichen Faktor”,<br />

der von den Herstellern aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht sicher als bedeutungslos<br />

angesehen wird, es aber vielleicht gar nicht<br />

ist, da zufriedene Benutzer auch ein Mittel<br />

der Kundenbindung sind. Wobei mir wohl<br />

bewusst ist, dass das Update-Tempo teilweise<br />

auch durch die rapiden Veränderungen<br />

in der Landschaft der Betriebssysteme, der<br />

Internet-Browser und sonstigen Arbeitsprogramme<br />

quasi vorgegeben wird. Aber das<br />

CAT-Tool ist inzwischen für viele Übersetzer<br />

das zentrale Arbeitswerkzeug geworden,<br />

das er irgendwann einmal beherrschen<br />

sollte, und daher sollte bei diesen Programmen<br />

eigentlich nicht das Motto „Das einzig<br />

Beständige ist die Veränderung.” verfolgt<br />

werden.<br />

Blickpunkt: technologie<br />

Blickpunkt Technologieticker<br />

Was folgt daraus? Meiner Meinung nach<br />

kann (oder besser: sollte) es in diesem<br />

Tempo und mit dieser Stoßrichtung nicht<br />

weitergehen. Um bei ihrer Zielgruppe, den<br />

Übersetzern, nicht eine Zweiklassengesellschaft<br />

zu erzeugen, sollten die CAT-Tool-<br />

Hersteller sich eingehend mit der Kunst der<br />

Beschränkung befassen und „abgespeckte”<br />

Versionen ihrer Programme zur Verfügung<br />

stellen, deren Funktionalität sich für<br />

kleinere Übersetzungsaufträge und einfach<br />

strukturierte Aufträge mittlerer Größe<br />

eignet – und die dann eben nicht das letzte<br />

Quäntchen an Funktionalität beinhalten,<br />

das bei optimaler Nutzung und perfekten<br />

Voraussetzungen noch 0,05% mehr<br />

Produktivität herauspresst, aber häufi g eher<br />

zu Schwierigkeiten im Arbeitsablauf führt.<br />

Ansonsten wird es in einigen Jahren einerseits<br />

die High-Tech-Übersetzungsdienstleister<br />

und die Power User geben, die mit<br />

ihrem CAT-Tool und ihrer Übersetzungsumgebung<br />

leidlich zurechtkommen – und die<br />

anderen, die entweder ständig verzweifelt<br />

am „Rudern” sind, um den Anschluss zu<br />

kriegen oder nicht zu verlieren, wobei mehr<br />

und mehr Übersetzer eher schlecht als recht<br />

mit ihrem CAT-Tool arbeiten und frustriert<br />

auf die Hersteller schimpfen werden, was<br />

heute schon häufi g der Fall ist.<br />

Viel Zeit und Energie würde dann auf Seiten<br />

der Übersetzer und auch der Agenturen<br />

unnötigerweise in die Versuche fl ießen,<br />

Probleme zu beheben, die erst dadurch<br />

entstehen, dass die vorhandene Funktionalität<br />

entweder nicht beherrscht oder falsch<br />

genutzt wird, was defi nitiv auf den funktionalen<br />

„Overkill” und die Unübersichtlichkeit<br />

der Arbeitsabläufe mit den CAT-Tools<br />

zurückzuführen ist.<br />

27


s Service: neumitglieder<br />

Neumitglieder im<br />

<strong>BDÜ</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong><br />

Juli - Oktober 2012<br />

Tobias Oliver Nießler<br />

München<br />

tobias.niessler@gmail.com<br />

Studentenmitglied – sdi München<br />

Sylvia Pätsch<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, ch-riehen<br />

sypaetsch@gmail.com<br />

Englisch Ü: naturwissenschaften, industrie<br />

und technik allgemein, gewerblicher<br />

rechtsschutz<br />

Dorothea Ebel<br />

M.a., staatl. gepr. Übersetzerin<br />

und dolmetscherin, würzburg<br />

dorothea.ebel@web.de<br />

Englisch §D/§Ü: wirtschaft, handel,<br />

Finanzen, Bankwesen, Börsenwesen, wirtschaft<br />

allgemein, europäische union, sport,<br />

Freizeit und touristik, Medien und Kunst,<br />

Bekleidung und Mode, Kosmetikindustrie<br />

Sabine Dietrich<br />

staatl. gepr. Übersetzerin<br />

und dolmetscherin, München<br />

sabinedietrich1@gmx.net<br />

Englisch §D/§Ü: zeugnisse, diplome,<br />

humanmedizin, urkunden, gerichtliche gutachten,<br />

Politik, Justiz, Psychologie, Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, werbung<br />

Hilary Higgins<br />

Übersetzerin (ihK), Burghausen<br />

hilfayhig@gmail.com<br />

Englisch Ü/M: Marketing, Kfz-technik,<br />

Maschinen-, anlagen-, gerätebau, informationstechnologie,<br />

wirtschaft, handel,<br />

Finanzen, sport, Freizeit und touristik,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, industrie<br />

und technik allgemein, Journalismus<br />

Tatjana Voll<br />

diplom-Übersetzerin, wegfurt<br />

tatjana.voll@gmx.de<br />

Französisch §Ü, Englisch Ü: zeugnisse,<br />

diplome, urkunden, gerichtliche gutachten,<br />

Öffentliche verwaltung, Bürgerliches recht,<br />

europarecht<br />

Christina Rink<br />

diplom-Übersetzerin, München<br />

ch.rink@web.de<br />

Französisch §Ü, Spanisch Ü: Politik, recht<br />

und verwaltung, wirtschaft, handel, Finanzen,<br />

umwelt, land- und Forstwirtschaft,<br />

sport, Freizeit und touristik, Philosophie,<br />

arbeitsschutz, arzneimittelzulassung<br />

28<br />

Sanatsu Uesawa<br />

staatl. gepr. Übers., München<br />

sanatsu.itaya@googlemail.com<br />

Japanisch §Ü/M: Musik, Musikinstrumente,<br />

sozialwissenschaften<br />

Lisa Rüth<br />

B.a. (sprache, Kultur, translation)<br />

Bessenbach<br />

lisaevamaria@yahoo.de<br />

Spanisch Ü, Englisch Ü: wirtschaft,<br />

handel, Finanzen, Bankwesen,<br />

Börsenwesen, unternehmensphilosophie<br />

Brian George Worthen<br />

M.a. (usa 2011), staatl. gepr. Übers.,<br />

Oberhaching<br />

bgw1974@gmail.com<br />

Englisch §Ü/M: rundfunk, industrie und<br />

technik allgemein, energiewirtschaft und<br />

energieerzeugung, erneuerbare energien,<br />

chemische industrie, informationstechnologie,<br />

Mess-, steuerungs- und regelungstechnik,<br />

leiterplatten- und halbleitertechnologie,<br />

Kfz-technik<br />

Barbara Worthen<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, Oberhaching<br />

fehlhammer@gmail.com<br />

Englisch §Ü/M: industrie und technik<br />

allgemein, energiewirtschaft und<br />

energieerzeugung, chemische industrie,<br />

Kunststoffe, Pharmazeutische industrie,<br />

Klinische Prüfungen, urkunden, Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, tourismus<br />

Jessica Anthony<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, B.a., neu-ulm<br />

jessica.anthony@t-online.de<br />

Englisch §Ü: recht und verwaltung<br />

Josef Kratzer<br />

staatl. gepr. Übersetzer, B.a.<br />

allershausen<br />

mail@kratzer-translations.de<br />

Englisch §Ü: naturwissenschaften, Medizin<br />

und Pharmazie, Medien und Kunst, unternehmensführung,<br />

recht und verwaltung,<br />

wirtschaft, handel, Finanzen, Marketing<br />

Marco Antonio González<br />

Athenas<br />

staatl. gepr. gebärdensprachdolmetscher<br />

München<br />

dolmi@h-i-b.info<br />

Gebärdensprache D: Kunst, Bildende<br />

Kunst, theater, internet, Medizin und Pharmazie,<br />

naturwissenschaften, Biologie<br />

Waltraud Eulenstein<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, Kaufbeuren<br />

info@eulenstein-uebersetzungen.de<br />

Englisch §Ü: Fahrzeugbau, Kfz-technik,<br />

wirtschaft, handel, Finanzen, urkunden,<br />

landmaschinen, tourismus, hotel- und<br />

gaststättengewerbe, zeugnisse, diplome<br />

Jacqueline Petermann<br />

Bachelor of arts (Übersetzen chinesisch),<br />

Maisach<br />

jacqueline-petermann@gmx.de<br />

Chinesisch Ü, Englisch Ü: Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Messen und ausstellungen,<br />

erneuerbare energien, Politik,<br />

internationale Organisationen, wirtschaft,<br />

handel, Finanzen, umwelt<br />

José Antonio Gutierrez<br />

staatl. gepr. Übersetzer, würzburg<br />

dunkelbass@googlemail.com<br />

Spanisch §Ü/M: druckmaschinen,<br />

Maschinen-, anlagen-, gerätebau, elektro-<br />

und elektronikindustrie, Kunstgeschichte,<br />

geschichte, solarenergie, urkunden<br />

Anja Giese<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, Fürstenfeldbruck<br />

anjagi@gmx.de<br />

Englisch §Ü, Italienisch §Ü: Belletristik,<br />

softwarelokalisierung, telekommunikationstechnik,<br />

Medizin und Pharmazie,<br />

naturwissenschaften, urkunden, zeugnisse,<br />

diplome, esoterik, Medizintechnik<br />

Rafael Adam<br />

B.a. Übers., M.a. Konferenzdolmetscher<br />

staatl. gepr. Übersetzer u. dolmetscher<br />

München<br />

mail@rafael-adam.com<br />

Spanisch §D/§Ü, Englisch Ü: Kfz-technik,<br />

energiewirtschaft und energieerzeugung,<br />

Metallindustrie, Maschinenbau, werbung<br />

Reinhard Schnitzler<br />

staatl. gepr. Übersetzer, Maisach<br />

reinhard.schnitzler@gmx.de<br />

Russisch §Ü: Fachgebiete werden noch<br />

nachgetragen<br />

Ines Kunzmann<br />

diplom-Übersetzerin<br />

kunzmann@ik-translation.de<br />

Spanisch Ü, Portugiesisch Ü: windenergie,<br />

erneuerbare energien, wirtschaft<br />

allgemein, Marketing, Journalismus<br />

Anja Braun<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, Monheim<br />

anja.braun3@gmx.de<br />

Französisch Ü: wirtschaft, handel, Finanzen,<br />

recht und verwaltung, verlagswesen,<br />

tourismus, Messen und ausstellungen, Bekleidung<br />

und Mode, Medizin und Pharmazie<br />

Sandra Schmidt<br />

München<br />

sandraschmidt77@gmx.de<br />

Studentenmitglied – aKad<br />

Tanja Walser<br />

augsburg<br />

tanjawalser@gmx.net<br />

Studentenmitglied – Johannes gutenberg<br />

universität<br />

Andrea Kresta<br />

staatl. anerk. Übersetzerin<br />

lonnerstadt<br />

akresta@web.de<br />

Englisch Ü: industrie und technik allgemein,<br />

windenergie, Metallindustrie, Maschinen-,<br />

anlagen-, gerätebau, werkzeugmaschinen,<br />

sicherheitstechnik, umwelt,<br />

Medizintechnik, gesundheitswesen<br />

Maria Neß<br />

staatl. gepr. dolm. u. Übers., Ottobeuren<br />

info@ness-uebersetzungen.de<br />

Spanisch §Ü/§D: zeugnisse, diplome,<br />

recht und verwaltung, wirtschaft allgemein<br />

Kathrin Hoffmeister<br />

dipl.trans. iOl, Msc trans., München<br />

kat.hoffmeister@gmx.net<br />

Englisch Ü: informationstechnologie,<br />

Medizintechnik, Marktforschung<br />

Christoph Hörmann<br />

staatl. gepr. Übers. u. dolm., Pforzen<br />

christoph.translation@gmx.de<br />

Englisch §D/§Ü: wirtschaft allgemein,<br />

wirtschaftspolitik, untertitelung, Film, Fernsehen,<br />

Politik allgemein, internet, Multimedia,<br />

softwarelokalisierung, computerspiele<br />

Margarita Tabakow<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, Plauen<br />

Bg.uebersetzer@t-online.de<br />

Bulgarisch §Ü/M: recht und verwaltung,<br />

Finanzen allgemein, Maschinen-, anlagen-,<br />

gerätebau, schutztechnik, logistik,<br />

abfallwirtschaft, abwasserwirtschaft,<br />

erneuerbare energien<br />

Sigrid Seitlinger<br />

staatl. gepr. Übers., M.a. in transl.,<br />

München<br />

sigrid@seitlinger.de<br />

Englisch §Ü: Kultur, erziehung, Bildung,<br />

geistes- und sozialwissenschaften,<br />

geschichte, synchronisation, untertitelung,<br />

rundfunk, werbung, sport, Freizeit und<br />

touristik, essen, trinken und Kochen<br />

Sarah Hufnagel<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, München<br />

sjhufnagel@gmx.de<br />

Französisch Ü: Fachgebiete werden noch<br />

nachgetragen<br />

Julia Buddeberg<br />

staatl. gepr. Übersetzerin, München<br />

jbuddeberg@gmx.de<br />

Chinesisch §Ü: Kultur, erziehung, Bildung,<br />

geistes- und sozialwissenschaften, Medien<br />

und Kunst, untertitelung, wirtschaft, handel,<br />

Finanzen, umwelt, sport, Freizeit und<br />

touristik, Politik


i <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Julia Frenzel<br />

M.a., staatlich geprüfte<br />

dolmetscherin u. Übersetzerin<br />

nürnberg<br />

fr-julia@web.de<br />

Englisch §D, §Ü:<br />

wirtschaft,<br />

handel,<br />

Finanzen,<br />

Medizintechnik,<br />

tanz<br />

Das spannendste oder außergewöhnlichste<br />

Projekt, an dem ich gearbeitet<br />

habe, ist … die Übersetzung einer Software<br />

für klinische Befundungen mit anschließenden<br />

Softwaretests beim Kunden. Jeder, der<br />

schon einmal Software übersetzt hat, kennt<br />

wohl die damit verbundenen Schwierigkeiten,<br />

wenn man ohne viel Zusammenhang übersetzten<br />

muss, weil man die Bedienoberfl äche<br />

und Funktionen der Software nicht kennt.<br />

Bei diesem Projekt war das zunächst zwar<br />

auch so; anschließend wurden aber alle<br />

Übersetzer zu dem Kunden eingeladen, um<br />

dort bei einer Anwenderschulung die Software<br />

kennen zu lernen und diese dann in<br />

ihrer jeweiligen Sprache zu testen.<br />

Im Rahmen dieser Tests konnte die Übersetzung,<br />

wo nötig, noch einmal angepasst<br />

werden. Mir hat das auch für zukünftige<br />

Softwareübersetzungen sehr geholfen, da ich<br />

nun viele potenzielle Fehlerquellen kenne,<br />

die auf den ersten Blick gar nicht als solche<br />

auffallen.<br />

Ich bin Mitglied im <strong>BDÜ</strong>, weil … Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch für mich im<br />

Moment besonders wichtig sind, da ich nach<br />

zweieinhalbjähriger Festanstellung nun den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit wage.<br />

Bei einem Treffen meiner Regionalgruppe<br />

konnte ich bereits erste Kontakte knüpfen,<br />

und ich freue mich auf viele weitere. Außerdem<br />

habe ich durch die Mitgliedschaft, wenn<br />

auch nur indirekt, mehr Einfl uss bei der<br />

Vertretung meiner berufl ichen Interessen.<br />

Selbst möchte ich fragen:<br />

Ich habe auch einen Abschluss als staatlich<br />

geprüfte Dolmetscherin sowie einen Master<br />

in Dolmetschen. Nach der Ausbildung<br />

wechselte ich sofort in die Festanstellung<br />

als Übersetzerin und hatte deshalb noch<br />

keine Gelegenheit, Praxiserfahrung im<br />

Dolmetschen zu sammeln. Nun sind meine<br />

Fähigkeiten etwas eingerostet. Welche Tipps<br />

haben Sie, damit der Wiedereinstieg in das<br />

Dolmetschen gelingt? Eine Aufnahme in den<br />

VKD als Konferenzdolmetscheranwärterin<br />

ist mir trotz der beiden Abschlüsse leider<br />

nicht gelungen, da ich eben keine Praxiserfahrung<br />

nachweisen kann und meine beiden<br />

Ausbildungsinstitute nicht auf der Liste der<br />

vom VKD im <strong>BDÜ</strong> e.V. anerkannten Ausbildungsstätten<br />

stehen.<br />

„ Z.B. die Summerschool der Uni Mainz/Ger-<br />

mersheim bietet regelmäßig Kurse für Übersetzer<br />

an, die gelegentlich dolmetschen müssen.<br />

Ich selbst habe einen solchen Kurs besucht<br />

und könnte mir vorstellen, dass er auch als<br />

Auffrischungskurs gute Abhilfe verschafft.<br />

Hochkarätige Dozenten, moderne Ausrüstung,<br />

anspruchsvolles Programm, alles dabei.”<br />

Service: neumitglieder stellen sich vor<br />

Neumitglieder<br />

im <strong>BDÜ</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong><br />

stellen sich vor<br />

s<br />

Stephan Gottschalk<br />

staatlich anerkannter<br />

diplom-Fachübersetzer (Fh)<br />

Mindelheim<br />

stephan.gottschalk@<br />

traduweb.de<br />

Englisch Ü, Spanisch Ü:<br />

industrie und technik<br />

allgemein, Kfz-technik,<br />

gerätebau, Maschinenbau,<br />

informationstechnologie<br />

ausstellungen,<br />

tourismus<br />

Das spannendste oder außergewöhnlichste<br />

Projekt, an dem ich gearbeitet<br />

habe, ist … die Übersetzung eines Maschinenhandbuches<br />

aus dem Englischen in das<br />

Spanische direkt vor Ort bei einem Kunden<br />

in Mexiko - zusammen mit der Lokalisierung<br />

der Bedienoberfl ächen, Terminologiearbeit<br />

und einer sehr intensiven Kooperation mit<br />

dem Kunden bei der Installation der Maschinen,<br />

der Schulung der Bediener und viel<br />

Unterstützung bei der Revision der Texte<br />

durch den Kunden. Ein schönes Gesamtpaket,<br />

bei dem es möglich war, die Übersetzerarbeit<br />

im Industriebereich von allen Seiten zu<br />

beleuchten und wertvolle Erkenntnisse für<br />

später zu erlangen.<br />

Ich bin Mitglied im <strong>BDÜ</strong>, weil … ich mich<br />

immer wieder sehr über die netten Kontakte<br />

zu den Berufskollegen freue und den intensiven<br />

Erfahrungsaustausch schätze.<br />

Selbst möchte ich fragen: Was ist die<br />

Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem<br />

Universum und dem ganzen Rest? Gedanken<br />

29


30<br />

s Service: neumitglieder stellen sich vor<br />

Fortsetzung Stephan Gottschalk:<br />

Neumitglieder<br />

im <strong>BDÜ</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong><br />

stellen sich vor<br />

und Anregungen zum Platz des nachdenklichen,<br />

detailtreuen und hingebungsvollen<br />

Übersetzers in der heutigen, so stark technisierten<br />

und automatisierten Welt sind aber<br />

auch herzlich willkommen.<br />

„Die Antwort auf die Frage der Fragen ist doch<br />

schon allgemein bekannt, oder? Sie lautet<br />

„42”, zumindest, wenn man per Anhalter<br />

durch die Galaxis reist! Aber Spaß beiseite, ich<br />

empfehle einen Besuch in der Technikgruppe,<br />

dort treffen sich die Neugierigen unter uns, die<br />

sich mit den neuen Werk- und Spielzeugen<br />

unserer Zunft beschäftigen – zum Wohle aller<br />

im Verband! Z.B. Manfred Braun, der die<br />

gemeinsame Terminologidatenbank Evoterm<br />

exklusiv für Mitglieder anbietet, oder Manfred<br />

Altmann, der nicht nur Seminare zu solchen<br />

Themen hält, sondern auch regelmäßig im<br />

BI über die neuesten Entwicklungen auf dem<br />

Markt berichtet.”<br />

Viki Prokopi<br />

M.a., staatlich<br />

geprüfte Übersetzerin<br />

nürnberg<br />

vicky@prokopis.de<br />

Griechisch §Ü/M:<br />

sozialwissenschaften,<br />

industrie<br />

und technik<br />

allgemein<br />

Das spannendste oder außergewöhnlichste<br />

Projekt, an dem ich gearbeitet<br />

habe, ist … defi nitiv die Europatour des<br />

griechischen Comedianstars Lakis Lazopoulos<br />

mit „Sorry I'm Greek”. Ich durfte die<br />

Untertitel zu seiner Show machen und sie<br />

live während seiner Aufführung auf eine<br />

Wand projizieren. In den vielen Berufsjahren<br />

hab ich schon Vieles übersetzt, was besonders<br />

war, von Stromlaufplänen für die Metro<br />

Athens über archäologische wissenschaftliche<br />

Abhandlungen bis zu Werbetexten für<br />

Einweghandschuhe. Aber die Tour mit Herrn<br />

Lazopoulos war etwas Außergewöhnliches<br />

und eröffnete mir neue Kontakte und Möglichkeiten.<br />

Ich bin Mitglied im <strong>BDÜ</strong>, weil … ich<br />

fi nde, dass man in der Gemeinschaft besser<br />

arbeiten kann. Teamarbeit macht Spaß und<br />

erweitert Horizonte. Da man nur die besten<br />

Werkzeuge für seine Arbeit benutzt,<br />

habe ich mir gedacht, ich wähle den <strong>BDÜ</strong>.<br />

Selbst möchte ich fragen: Wie komme<br />

ich an Aufträge ran, die keine Eintagsfl iegen<br />

sind?<br />

„Ich empfehle, sich damit auseinanderzusetzen,<br />

was Ihre Zielgruppe an Dienstleistung<br />

braucht. Wenn man die „Sprache”,<br />

den Kunden, versteht und sich dadurch in<br />

die Lage versetzt, die „richtigen” Antworten<br />

auf seine Anforderungen zu geben, fühlt sich<br />

der Kunde gut betreut, bleibt einem treu und<br />

empfi ehlt einen weiter.<br />

Zum Beispiel im Industriebereich, wo die<br />

meisten Kunden ISO-zertifi ziert sind, ist es<br />

ratsam, sich mit Qualitätsmanagement zu<br />

beschäftigen. Wenn Sie in der Lage sind, eine<br />

Anpassung Ihres Workfl ows an den des Kunden<br />

oder eine Abstimmung der Prozesse anbieten<br />

zu können, werden Sie als kompetent und<br />

fachkundig eingeschätzt und als Dienstleister<br />

ernst genommen. Hier empfi ehlt sich Weiterbildung,<br />

z.B. mit <strong>BDÜ</strong>-Seminaren wie das zu<br />

„Unternehmerische Basiskompetenzen Teil 7:<br />

Management von Übersetzungsprojekten”,<br />

das kürzlich in München stattfand.”<br />

Die Antworten gab Isabelle Hofmann,<br />

Vorstands- und Readktionsmitglied BI


REGIONALGRUPPEN<br />

1<br />

2<br />

1<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

aschaFFenBurg<br />

ASCHAFFENBURG<br />

lothar Bernert<br />

tel. 06255 968570<br />

aschaffenburg@bdue-bayern.de<br />

HOF/BAYREUTH<br />

ingrid eberwein-hetz<br />

tel. 09281 7790301<br />

hof-bayreuth@bdue-bayern.de<br />

3 WÜRZBURG/<br />

UNTERFRANKEN<br />

ines Müller<br />

tel. 0152 08712006.<br />

de-ru.ines.mueller@web.de<br />

sebastian zgraja<br />

tel. 0931 275770<br />

wuerzburg@bdue-bayern.de<br />

3<br />

wÜrzBurg<br />

4 NÜRNBERG/FÜRTH/<br />

ERLANGEN/BAMBERG<br />

ankica-lesja staniç<br />

tel. 0911 5109002<br />

nuernberg@bdue-bayern.de<br />

5<br />

REGENSBURG<br />

diether tartler<br />

tel. 0941 784 56 94<br />

regensburg@bdue-bayern.de<br />

6<br />

7<br />

7<br />

11 KeMPten<br />

4<br />

augsBurg<br />

nÜrnBerg<br />

1 2<br />

3<br />

MÜnchen 1 4<br />

4<br />

2 3<br />

10<br />

tutzing<br />

LANDSHUT<br />

Bernadette tutsch<br />

tel. 0871 9453333<br />

landshut@bdue-bayern.de<br />

AUGSBURG/SCHWABEN<br />

timothy slater<br />

tel. 0821 7292233<br />

augsburg@bdue-bayern.de<br />

2<br />

hOF<br />

2 Bayreuth<br />

8<br />

5<br />

6<br />

erding<br />

regensBurg<br />

9 rOsenhe<strong>iM</strong><br />

landshut<br />

8<br />

9<br />

10<br />

ERDING<br />

louise s. Mathieu<br />

tel. 08123 991 817<br />

erding@bdue-bayern.de<br />

ROSENHE<strong>IM</strong><br />

annette hunger<br />

tel. 08031 615184<br />

rosenheim@bdue-bayern.de<br />

OBERLAND<br />

Monika roehl<br />

tel. 08821 9669340<br />

oberland@bdue-bayern.de<br />

Service: adressen der gruppen<br />

FACHGRUPPEN<br />

alessandra carboni-riehn<br />

tel. 08821 9675784<br />

11<br />

a.carboni-riehn@t-online.de KEMPTEN<br />

Markus schmitz<br />

tel. 08342 705 22 95<br />

kempten@bdue-bayern.de<br />

1<br />

FACHGRUPPE<br />

EXISTENZGRÜNDER<br />

andrea Balzer<br />

tel. 089 54763390<br />

existenzgruender@bdue-bayern.de<br />

2<br />

FACHGRUPPE RECHT<br />

corinna schlüter-ellner<br />

tel. 089 6094374<br />

recht@bdue-bayern.de<br />

schlueter-ellner@t-online.de<br />

3<br />

4<br />

FACHGRUPPE TECHNIK<br />

Manfred Braun<br />

tel. 08071 925757<br />

technik@bdue-bayern.de<br />

s<br />

STAMMTISCH COMMUNITY<br />

INTERPRETING (CI)<br />

nadezda Oberkampf<br />

tel. 089 85673014<br />

ci@bdue-bayern.de<br />

SPRACHGRUPPEN<br />

1<br />

SPRACHGRUPPE ENGLISCH<br />

Joachim Braun<br />

tel. 089 50080770<br />

englisch@bdue-bayern.de<br />

Markus schmitz<br />

tel. 089 5804327<br />

englisch2@bdue-bayern.de<br />

2<br />

SPRACHGRUPPE<br />

FRANZÖSISCH<br />

nathalie Maupetit<br />

tel. 089 96203560<br />

französisch@bdue-bayern.de<br />

3<br />

4<br />

SPRACHGRUPPE ITALIENISCH<br />

natalie Padovan<br />

tel. 089 644828<br />

italienisch@bdue-bayern.de<br />

SPRACHGRUPPE RUSSISCH<br />

nadezda Oberkampf<br />

tel. 089 85673014<br />

russisch@bdue-bayern.de<br />

31


32<br />

s Service: termine<br />

Aktuelle Termine<br />

der Regional-, Sprach- und<br />

Fachgruppen<br />

ab Dezember 2012<br />

RG ASCHAFFENBURG<br />

3. Mittwoch im Monat, 20:00 Uhr<br />

nächster termin: 19.12.2012<br />

aschaffenburg@bdue-bayern.de<br />

RG AUSGSBURG/SCHWABEN<br />

2. Mittwoch im Monat<br />

augsburg@bdue-bayern.de<br />

infos zu Ort und zeit bei tim slater<br />

translater@compuserve.com<br />

RG ERDING<br />

4. Donnerstag im ungeraden Monat<br />

nächster termin: 24.01.2013 - um 20 Uhr<br />

Ort: wie bekanntgegeben<br />

weitere infos über louise s. Mathieu<br />

erding@bdue-bayern.de<br />

RG HOF/BAYREUTH<br />

infos über dem Blog der gruppe:<br />

http://rghofbayreuth.wordpress.com<br />

oder per Mail:<br />

hof-bayreuth@bdue-bayern.de<br />

RG KEMPTEN/ALLGÄU<br />

3. Mittwoch im ungeraden Monat<br />

abwechselnd in Marktoberdorf<br />

und Kempten<br />

kempten@bdue-bayern.de<br />

RG LANDSHUT<br />

1. Dienstag im geraden Monat,<br />

19:30 Uhr Börsencafe, landshut,<br />

altstadt (neben Martinskirche)<br />

landshut@bdue-bayern.de<br />

RG NÜRNBERG/FÜRTH/<br />

ERLANGEN/BAMBERG<br />

2. Mittwoch im ungeraden Monat,<br />

19:30 Uhr<br />

weinwirtschaft, Friedrichstr. 11, nürnberg<br />

2. Dienstag im geraden Monat,<br />

19:30 Uhr<br />

Kulisse, theaterstr. 8, erlangen<br />

nuernberg@bdue-bayern.de<br />

RG OBERLAND<br />

im Turnus Dienstag, Mittwoch,<br />

Donnerstag,<br />

ca. alle 4-6 Wochen, 19 Uhr 30<br />

restaurant auszeit in Murnau<br />

nächster termin:<br />

12.12.2012 - Weihnachtsfeier<br />

Monika roehl und alessandra carboni-riehn<br />

oberland@bdue-bayern.de<br />

RG REGENSBURG<br />

2. Dienstag im Monat, 19:30 Uhr<br />

infos jederzeit hier:<br />

regensburg@bdue-bayern.de<br />

RG ROSENHE<strong>IM</strong><br />

1. Donnerstag im geraden Monat,<br />

19:00 Uhr<br />

nächstes treffen am 06.12.2012<br />

im restaurant adria<br />

rosenheim@bdue-bayern.de<br />

RG WÜRZBURG/UNTERFRANKEN<br />

2. Donnerstag im Monat, 20:00 Uhr<br />

restaurant hubland, zeppelinstraße 118<br />

weitere infos über ines Müller:<br />

wuerzburg@bdue-bayern.de<br />

SPRACHGRUPPE EN<br />

03.12. oder 10.12.<br />

Weihnachtsfeier 19:00 Uhr<br />

für alle Regional- und Sprachgruppen<br />

geschäftsstelle BdÜ München<br />

nähere infos folgen rechtzeitig per Mail.<br />

englisch@bdue-bayern.de<br />

(Joachim Braun)<br />

SPRACHGRUPPE FR<br />

2. Donnerstag alle 2 Monate<br />

in der geschäftsstelle ab 19:30 Uhr<br />

voraussichtlich12.12.12: Repas de Noël<br />

weitere infos unter:<br />

franzoesisch@bdue-bayern.de<br />

SPRACHGRUPPE IT<br />

2. Mittwoch des Monats, 19 Uhr<br />

in der geschäftsstelle,<br />

italienisch@bdue-bayern.de<br />

SPRACHGRUPPE RU<br />

nächster termin: 1. Quartal 2013<br />

(termin folgt rechtzeitig per Mail)<br />

zeit und Ort auf anfrage<br />

bei nadezda Oberkampf<br />

russisch@bdue-bayern.de<br />

FACHGRUPPE TECHNIK<br />

nächster termin: 21. Februar 2013<br />

Zwangloses Networking -Treffen mit<br />

kurzer Vorstellungsrunde der Teilnehmer -<br />

ohne festes Thema.<br />

Alle Fragen und Diskussionen zum<br />

(technischen) Übersetzen sind willkommen.<br />

Neueinsteiger und „alte Hasen”<br />

können und sollen miteinander ins<br />

Gespräch kommen und Erfahrungen<br />

austauschen.<br />

aktive Beteiligung der gruppenmitglieder<br />

dringendst erwünscht!<br />

jeweils ab 19 Uhr in der geschäftsstelle<br />

technik@bdue-bayern.de<br />

FACHGRUPPE RECHT<br />

4. Mittwoch in ungeraden Monaten,<br />

jeweils 18.30 Uhr<br />

in der BdÜ-geschäftsstelle<br />

nächster termin: 23.01.2013<br />

info: corinna schlüter-ellner<br />

tel. 089 6094374<br />

Fax 089 6091847<br />

e-Mail: schlueter-ellner@t-online.de<br />

oder auch recht@bdue-bayern.de<br />

FACHGRUPPE EXISTENZGRÜNDER<br />

4. Dienstag des Monats<br />

in der geschäftsstelle, 19 Uhr<br />

nächster termin: 22.01.2013<br />

existenzgruender@bdue-bayern.de<br />

NEU: STAMMTISCH<br />

COMMUNITY INTERPRETING (CI)<br />

nächster termin: voraussichtlich<br />

im Januar 2013<br />

zeit und Ort auf anfrage<br />

bei nadezda Oberkampf<br />

ci@bdue-bayern.de


i <strong>Bayern</strong>Info 03 2012<br />

Bibliothek<br />

in der der Geschäftsstelle<br />

Geschäftsstelle<br />

Liebe Mitglieder,<br />

Sie können alle Fachbücher zu<br />

theoretischen und praktischen<br />

Themen für Dolmetscher und<br />

Übersetzer, die der <strong>BDÜ</strong> anbietet,<br />

einen Monat kostenlos ausleihen<br />

– nutzen Sie dieses Angebot!<br />

Viele Grüße,<br />

Ihre Tatjana Otto<br />

Daten der Telefonsprechstunde<br />

des Steuerberaters:<br />

2. Do im Monat, 11-12 Uhr,<br />

13.12.12, 10.01.13, 14.02.13, 14.03.13<br />

Tel. 08031 2961-0<br />

Fax 08031 296150<br />

Manfred Peters Steuerberater<br />

Steuerkanzlei Schiffmann & Peters<br />

Ludwigstr. 5+7<br />

83059 Kolbermoor<br />

www.rechtsanwalt-kolbermoor.de<br />

NEUJAHRSEMPFANG<br />

NEUJAHRSEMPFANG<br />

Unser Neujahrsempfang<br />

fi ndet am<br />

So., 13. Januar 2013<br />

in München im<br />

Bamberger Haus statt.<br />

Nähere Informationen dazu<br />

fi nden Sie in unserem<br />

Fortbildungsprogramm.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Viele Grüße,<br />

Ihre Tatjana Otto<br />

WANTED:<br />

BRITISH-ENGLISH SPEAKING<br />

TRANSLATORS!<br />

aus dem Übersetzerportal, uepo.de<br />

9.8.2012 von Jessica Antosik,<br />

Quelle: sueddeutsche.de, 08.08.2012<br />

EU: ES FEHLT AN BRITISCHEN ÜBERSETZERN<br />

In der Europäischen Union werden derzeit 23 Sprachen<br />

als Amtssprachen anerkannt. Sämtliche Dokumente,<br />

seien es Beschlüsse oder auch Vorlagen, müssen in diese<br />

Sprachen übertragen werden. Allein in der Europäischen<br />

Kommission sind 2500 Sprachmittler beschäftigt.<br />

Nach Angaben von Andrea Dahmen vom Übersetzer-<br />

dienst sind im Jahr 2011 rund 2,2 Millionen Seiten<br />

übersetzt worden. Tendenz steigend, und da beginnen die<br />

Probleme. ... Seitdem in Großbritannien der<br />

obligatorische Fremdsprachenunterricht abgeschafft<br />

wurde, hat das Interesse für andere Sprachen auf der<br />

Insel extrem abgenommen.<br />

Es gibt also kaum Nachwuchs ...<br />

„Plakatjäger gesucht!“<br />

TRANSTIGER-LISTE<br />

Service: Pinnwand<br />

Daten<br />

der Telefonsprechstunde<br />

des Rechtsanwalts:<br />

2. di im Monat, 15-16 uhr,<br />

11.12.12 - 08.01.13 - 12.03.13<br />

(Februartermin entfällt)<br />

Bernhard Schmidt,<br />

rechtsanwalt<br />

ludwigstr. 5 + 7<br />

d-83059 Kolbermoor<br />

Tel. 08031/29610<br />

Fax 296150<br />

www.rechtsanwalt-kolbermoor.de<br />

Wie in Mein<strong>BDÜ</strong>/Landesverband Mein<strong>BDÜ</strong>/Landesverband BY/1.400 BY/1.400 Übersetzer Übersetzer<br />

u. Dolmetscher auf weniger als einem m 2 angeregt,<br />

würden wir uns für die nächste Ausgabe freuen,<br />

gute Bilder in ausreichender Aufl ösung (mind. 700 x 1000 Pixel)<br />

der <strong>BDÜ</strong>-Plakate, die in verschiedenen Bahnhöfen hängen,<br />

von Ihnen, unseren Mitgliedern in <strong>Bayern</strong>, zu erhalten.<br />

Mehr Details dazu in Mein<strong>BDÜ</strong>.<br />

Einfach per Email an die Redaktion schicken:<br />

bayerninfo-zoppelt@bdue-bayern.de<br />

Sämtliche Neu- und Altmitglieder des <strong>BDÜ</strong> LV <strong>Bayern</strong><br />

können sich kostenlos auf dem Übersetzerforum TRANSTIGER LISTE -<br />

kurz "Der Tiger" genannt - registrieren lassen und sich dort<br />

einbringen. Die Regeln sind zwar eher streng (keine Anhänge,<br />

sich kurz fassen ...), aber sehr effi zient. Er wurde vom inzwischen<br />

verstorbenen <strong>BDÜ</strong>-Mitglied Arni Schloffer ins Leben gerufen.<br />

Bei Interesse bitte beim Administrator Manfred Altmann melden:<br />

technologiereferent@bdue-bayern.de<br />

s<br />

33


34<br />

Z Zu guter Letzt<br />

Community Interpreting<br />

jetzt auch im Landesverband<br />

Nach dem ersten Treffen im Juli<br />

zum Thema Community<br />

Interpreting (CI), das in München<br />

auf Initiative von Silke Herwig,<br />

Bundesreferentin für Community<br />

Interpreting, stattfand, wurde beim<br />

Landesverband <strong>Bayern</strong> das<br />

gleichnamige Ressort ins Leben<br />

MOX<br />

gerufen.<br />

Ich habe Hausaufgaben in einer Fremdsprache<br />

auf, die ich alleine lernen soll.<br />

Können Sie mir bitte helfen?<br />

von Nadezda Oberkampf<br />

ls Austauschplattform im Rahmen<br />

dieses Ressorts wird alle 3 Monate<br />

der Stammtisch für Community<br />

Interpreting organisiert, zu dem alle herzlich<br />

eingeladen sind, die im sozialen und<br />

medizinischen Bereich als Dolmetscher und<br />

Übersetzer tätig sind bzw. tätig werden<br />

wollen. Persönlicher Erfahrungsaustausch,<br />

ISO-Norm zum CI, Gespräche mit Vertretern<br />

von Organisationen aus dem Sozial- und<br />

Gesundheitswesen, die mit Dolmetschern<br />

kooperieren - das sind die Hauptanliegen<br />

des neuen Ressorts.<br />

Geplante Veranstaltungen werden<br />

rechtzeitig über die Rundbriefe des Landesverbandes<br />

angekündigt. Um persönliche<br />

Benachrichtigungen über bevorstehende<br />

Treffen per E-Mail zu erhalten, können Sie<br />

Lieber Übersetzer, ich brauche nur...<br />

Ich spreche kein Polnisch und brauche diesen<br />

Satz übersetzt. Ich lese ihn mal vor:<br />

Jedno z najwczesniejszych przedsiewziec<br />

tlumaczeniowych…<br />

nadezda Oberkampf<br />

referentin für community interpreting<br />

Öffentlich bestellte und vereidigte<br />

dolmetscherin und Übersetzerin<br />

für russisch<br />

KUNDE #1 KUNDE #2 KUNDE #3<br />

sich gerne unter ci@bdue-bayern.de anmelden.<br />

Für Fragen, Anregungen oder Themenvorschläge<br />

für die Stammtischtreffen stehe<br />

ich Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Ich rechne nach<br />

Ausgangsworten<br />

ab.<br />

Ach, es genügt mir,<br />

wenn Sie die<br />

wichtigsten Wörter<br />

übersetzen.


VORSTAND<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Martina Hesse-Hujber<br />

an der au 1<br />

84051 essenbach<br />

tel. 06255 968570<br />

Fax 06255 96857 235<br />

hesse-hujber@bdue-bayern.de<br />

Ressorts:<br />

wahrnehmung der gesamtinteressen<br />

literaturübersetzer<br />

anerkennung von abschlüssen<br />

Mitglied im Vorstand<br />

Andrea Balzer<br />

türkenstr. 26<br />

80333 München<br />

tel. 089 54763390<br />

Fax 089 54763389<br />

balzer@bdue-bayern.de<br />

Ressorts:<br />

existenzgründer<br />

Kontakt zu ausbildungsinstituten<br />

Mitglied im Vorstand<br />

Lothar Bernert<br />

starkenburgstr. 24<br />

64678 lindenfels<br />

tel. 06255 968570<br />

Fax 06255 968571<br />

bernert@bdue-bayern.de<br />

Ressorts:<br />

sprachtechnologie<br />

terminologie<br />

regional, Fach- u. sprachgruppen<br />

Mitglied im Vorstand<br />

Isabelle Hofmann<br />

gollenbach 36<br />

95490 Mistelgau<br />

tel. 09279 1533<br />

Fax 09279 923403<br />

isabelle.hofmann@bdue-bayern.de<br />

Ressorts:<br />

interne und externe Kommunikation<br />

Kontakte zur wirtschaft<br />

angestellte Übersetzer<br />

Mitglied im Vorstand<br />

Lioba Klein<br />

zum aichahof 1<br />

93186 Pettendorf<br />

tel. 0941 8945498<br />

Fax 0941 8945508<br />

klein@bdue-bayern.de<br />

Ressorts:<br />

Fortbildung<br />

Konferenzdolmetscher<br />

Mitglied im Vorstand<br />

Natalie Padovan<br />

säbener str. 32<br />

81547 München<br />

tel. 089 644828<br />

Fax 089 6423772<br />

padovan@bdue-bayern.de<br />

Ressort:<br />

Beeidigte Übersetzer und dolmetscher<br />

bi <strong>Bayern</strong>Info<br />

03 2012<br />

Schatzmeisterin<br />

Anke Wiesinger<br />

söllitz 7<br />

92555 trausnitz<br />

tel. 0173 5662688<br />

Fax 0911 308 444 3308<br />

wiesinger@bdue-bayern.de<br />

REFERENTEN<br />

Community Interpreting (CI)<br />

Nadezda Oberkampf<br />

germersheimer str. 3<br />

81541 München<br />

tel. 089 85673014<br />

Fax 856 730 13<br />

ci@bdue-bayern.de<br />

Terminologie<br />

Manfred Braun<br />

schmidzeile 21<br />

83512 wasserburg am inn<br />

tel. 08071 925757<br />

Fax 08071 925758<br />

manfred.braun@bdue-bayern.de<br />

Sprachtechnologie<br />

Manfred Altmann<br />

Panger str. 30<br />

83026 rosenheim<br />

tel. 08031 615184<br />

Fax 08031 615174<br />

technologiereferent@bdue-bayern.de<br />

Angestellte Dolmetscher und Übersetzer<br />

Gisela Gruber<br />

im langen holz 11<br />

95028 hof-Jägersruh<br />

tel. 09281 477291<br />

Fax 09281 477291<br />

angestellte_uebersetzer@bdue-bayern.de<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

<strong>BDÜ</strong> LV <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Tatjana Otto<br />

luisenstr. 1<br />

80333 München<br />

tel. 089 283330<br />

Fax 089 2805451<br />

info@bdue-bayern.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

MO - FR 9.00 - 13.00 UHR<br />

Service: vorstand referenten geschäfsstelle<br />

<strong>IM</strong>PRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband der dolmetscher und Übersetzer e. v. (BdÜ)<br />

landesverband <strong>Bayern</strong> e. v.<br />

luisenstraße 1<br />

80333 München<br />

sitz des vereins: München<br />

eintragung: amtsgericht München – vereinsregisternummer 4811<br />

Redaktion:<br />

annemarie zoppelt (redaktionsleitung)<br />

elke Bundscherer<br />

christine heßler<br />

isabelle hofmann<br />

Marcus schrömer<br />

anke wiesinger<br />

Layout:<br />

ninon seydel, illustration & grafi kdesign, München<br />

Druck:<br />

Bavaria druck gmbh, München<br />

das bi <strong>Bayern</strong>Info ist das offi zielle Mitgliedermagazin<br />

s<br />

des BdÜ landesverbandes <strong>Bayern</strong> e.v. es erscheint dreimal im Jahr.<br />

die aufl age beträgt ca. 1.400 (je nach Mitgliederzahl).<br />

Nächster Redaktionsschluss ist der 1. Februar 2013.<br />

Mitglieder des BdÜ erhalten das bi <strong>Bayern</strong>Info regelmäßig.<br />

Hinweis:<br />

namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der autoren,<br />

nicht unbedingt die der redaktion oder des BdÜ landesverbandes<br />

<strong>Bayern</strong> e.v. wieder. auskünfte werden nach bestem wissen<br />

und gewissen, jedoch ohne rechtliche verbindlichkeit erteilt.<br />

BILDNACHWEIS<br />

titel: Fotolia<br />

editorial: privat<br />

s. 4: norma Keßler<br />

s. 5: dr. Felix Mayer, sdi<br />

s. 6: runth wentzel, geschäftsstelle BdÜ lv <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

s. 7: Fotolia<br />

s. 8-9: anke wiesinger<br />

s.10-11: thorsten weddig<br />

s.12-13: gabriele lindner-Partholl<br />

s.14: Fotolia<br />

s.15: geschäftsstelle BdÜ lv <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

s.16-17: Karin heese<br />

s.18: lothar Bernert<br />

s.19: corinna schlüter-ellner<br />

s. 20: annette seifert, Fotolia<br />

s. 21: nadia döring, Fotolia<br />

s. 22: anke wiesinger, Fotolia<br />

s. 23: dr. jur. ulrich daum<br />

s. 25: Fotolia<br />

s. 26: BdÜ lv <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

s. 29-30: neumitglieder privat<br />

s. 34: n. Oberkampf; © aMr - http://mox.ingenierotraductor.com<br />

35


MitgliederMagazin des BdÜ-landesverBandes <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

BdÜ lv <strong>Bayern</strong> e.v.<br />

luisenstr. 1<br />

80333 MÜnchen<br />

www.Bdue-<strong>Bayern</strong>.de

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