Sommer

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| Zu Tisch mit Alexander Pongratz |
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14.07.2021 Aufrufe

Zu Tisch mit ... scheiter, man nimmt sich für ein Projekt mit 40 Millionen einen Partner mit ins Boot und macht es gemeinsam.“ Preise haben sich verdreifacht Die steigenden Baustoffpreise bereiten Pongratz, der auch im Baustoffhandel tätig ist, Sorgen. „Die Rohstoffpreise sind enorm gestiegen und damit auch die Baustoffpreise. Während der Pandemie ist einfach weniger produziert worden“, bringt es Pongratz auf den Punkt. Europa leide auch unter dem Rohstoffhunger Chinas und der Vereinigten Staaten. „Wir sind in den zweiten Lockdown, gleichzeitig ist die Wirtschaft in China wieder hochgefahren. Aus diesem Grund haben sich viele Produktionen nach China verlagert. Amerika hat zum Beispiel gar nicht zugesperrt. Da hat es keine Einbußen gegeben. Das heißt, dort ist die Konjunktur weitergegangen.“ Diese Märkte brauchen Rohstoffe und damit auch Baustoffe. „Holz geht ganz massiv in den nordamerikanischen Raum. Dort ist die Nachfrage nach Holz, bedingt durch Produktionsausfälle, massiv gestiegen. Dadurch haben sich die Preise für Baustoffe zum Teil verdreifacht.“ Nebenprodukte fehlen Es sei ein Marktgesetz, dass bei großer Nachfrage die Preise steigen. Daran werde auch die COVID-19-Pandemie nichts ändern. „Es wurde nicht nur die Produktion zurückgefahren, es wurden auch einzelne Lieferketten unterbrochen. Zum Beispiel Kerosin: Bedingt durch den eingeschränkten Flugverkehr wurde sehr wenig Kerosin produziert.“ Kerosin habe aber Nebenprodukte, die bei der Kunststofferzeugung, bei der PE-Erzeugung wichtig sind. „Das heißt, mir fehlt das Produkt. Das kann man mit den Chips in den Autos vergleichen. Gehen die Chips verstärkt in Spielkonsolen, fehlen diese der Autoindustrie. Ich kann alles rund ums Auto produzieren, aber mir fehlt der Chip. Das heißt, das Auto kommt nicht zum Fahren.“ Was für das Auto der Chip, ist der Stahl für die Bauwirtschaft. „60 Prozent des in Österreich verbauten Baustahls kommt aus Italien. Die italienischen Produzenten haben – wie auch die Voest – die Produktion heruntergefahren. Der Bedarf aber war da. Jetzt geht es nicht mehr ‚nur‘ um Preissteigerungen, sondern um die die generelle Verfügbarkeit. Das trifft uns sowohl als Bauunternehmen als auch als 68 BauTecFokus

Nullneun DAS SAGT DER FALSTAFF Das Haus ist ein moderner Hingucker. Optisch sind auch die Gerichte ansprechend, Robert Ferstl schafft den Spagat zwischen regional, südlich und asiatisch. Beliebt sind Trüffel- und Schokoladenmenüs DAS SAGT DER BAUTECFOKUS Mittagsmenü mit traditionellen Speisen, die raffiniert zubereitet werden. Top-Service. NULLNEUN Liebenauer Tangente 4 - 8041 Graz Öffnungszeiten Mo, Di 09-20 Uhr, Mi-Fr 09-24 Uhr Samstag, Sonntag geschlossen www.nullneun.at 16 PUNKTE „Bis zum Ende des Jahres werden Lieferengpässe und Materialverknappung überwunden sein.“ BauTecFokus Restaurantguide Essen: Service: Weinkarte: Ambiente: Alexander Pongratz, Pongratz Baugesellschaft Baustoffhändler. Als Bauunternehmen, weil ich mit den Auftraggebern längerfristig gültige Preise vereinbart habe. Ich habe den Stahl zum Beispiel im Vorjahr noch um 600 Euro die Tonne eingekauft und ich kaufe ihn jetzt um 1.000 Euro die Tonne – wenn ich ihn überhaupt bekomme.“ Der Mangel schlage damit auch auf die Bauzeit durch. „Da ist im Moment viel Sand im Getriebe.“ Die hohen Preise werden jedoch bleiben, ist Pongratz überzeugt. „Bis zum Ende des Jahres werden Lieferengpässe und Materialverknappung überwunden sein. Die Nachfrage ist sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll. Warum also sollten die Preise fallen? Die hohen Preise werden für die Produzenten Ansporn genug sein, mehr zu produzieren. Das wird sich sicher rasch einpendeln.“ Einkaufspolitik wird sich verändern Eines steht aber fest: Die Einkaufspolitik werde sich verändern. „Wir haben von der Bundesinnung Empfehlungen herausgegeben, dass die Verträge nur mehr zu veränderlichen Preisen abgeschlossen werden sollen. Zudem sollen Hinweise gegeben werden, dass es durch Eng- pässe bei den Baustoffen zu Verzögerungen kommen kann.“ Was sich auf jeden Fall ändern wird: „Wir werden früher bestellen müssen – damit kommt der Baustellenplanung eine immer größer werdende Bedeutung zu. Bauen ist eine logistische Abwicklung einzelner Abläufe. Ich werde meine Professionisten noch stärker in die ganze Bauabwicklung einbeziehen müssen.“ Umplanen Gebot der Stunde „Bei Fertigteilen zum Beispiel haben wir Lieferzeiten teilweise von zwei, drei Monaten. Es gibt Kollegen, die dazu übergehen, keine Fertigteile mehr zu verwenden, sondern den Stahlbeton auf der Baustelle zu erzeugen und entsprechend einzusetzen. Umplanen ist ein Gebot der Stunde: Uns hat auf einer Baustelle – aus welchem Grund auch immer – ein Zehnereisen gefehlt. Also ein Eisen mit zehn Millimeter Durchmesser. Dann wird der Plan umgezeichnet und umgerechnet auf 8-Millimeter-Eisen, weil das da ist. Aber das ist natürlich wieder ein Mehraufwand. Ich muss es umplanen, ich muss es auch entsprechend in die Pläne eintragen. Das ist eine logistisch und planerisch große Herausforderung, die wir jetzt haben. Da hoffen wir wirklich, dass das vielleicht bis zum Herbst oder bis Ende des Jahres wieder auf Normalniveau ist.“ Wie wird serielles Bauen die Branche verändern? „Man muss nicht alles immer wieder neu erfinden. Serielles Bauen ist sicher die Zukunft. Letztendlich will man immer mehr von der Baustelle wegbringen. Stichwort Fachkräftemangel. Wir haben das Problem, dass wir nicht genügend Fachkräfte für unsere Baustellen haben. Geburtenschwache Jahrgänge, wir kennen die demografischen Probleme. Das trifft ja nicht nur den Bau, sondern auch andere Bereiche. Alle fischen im selben Teich, damit sie ihre Lehrlinge erwischen.“ Der Holzbau habe punkto seriellen Bauens den Massivbauern schon einiges vorgemacht. „Er ist an und für sich teurer im Bauen, auch in den Details komplizierter und mängelanfälliger“, gibt Pongratz zu bedenken. „Aber durch die weitgehende Vorplanung besteht die Möglichkeit einer seriellen Fertigung mit einer kürzeren Bauzeit. Es wäre schön, wenn wir im Massivbau auch so weit wären. Dann könnten wir unsere Sommer 2021 69

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scheiter, man nimmt sich für ein Projekt mit<br />

40 Millionen einen Partner mit ins Boot und<br />

macht es gemeinsam.“<br />

Preise haben sich verdreifacht<br />

Die steigenden Baustoffpreise bereiten Pongratz,<br />

der auch im Baustoffhandel tätig ist, Sorgen.<br />

„Die Rohstoffpreise sind enorm gestiegen<br />

und damit auch die Baustoffpreise. Während<br />

der Pandemie ist einfach weniger produziert<br />

worden“, bringt es Pongratz auf den Punkt.<br />

Europa leide auch unter dem Rohstoffhunger<br />

Chinas und der Vereinigten Staaten. „Wir sind<br />

in den zweiten Lockdown, gleichzeitig ist die<br />

Wirtschaft in China wieder hochgefahren.<br />

Aus diesem Grund haben sich viele Produktionen<br />

nach China verlagert. Amerika hat zum<br />

Beispiel gar nicht zugesperrt. Da hat es keine<br />

Einbußen gegeben. Das heißt, dort ist die<br />

Konjunktur weitergegangen.“ Diese Märkte<br />

brauchen Rohstoffe und damit auch Baustoffe.<br />

„Holz geht ganz massiv in den nordamerikanischen<br />

Raum. Dort ist die Nachfrage nach Holz,<br />

bedingt durch Produktionsausfälle, massiv<br />

gestiegen. Dadurch haben sich die Preise für<br />

Baustoffe zum Teil verdreifacht.“<br />

Nebenprodukte fehlen<br />

Es sei ein Marktgesetz, dass bei großer Nachfrage<br />

die Preise steigen. Daran werde auch die<br />

COVID-19-Pandemie nichts ändern. „Es wurde<br />

nicht nur die Produktion zurückgefahren, es<br />

wurden auch einzelne Lieferketten unterbrochen.<br />

Zum Beispiel Kerosin: Bedingt durch<br />

den eingeschränkten Flugverkehr wurde sehr<br />

wenig Kerosin produziert.“ Kerosin habe aber<br />

Nebenprodukte, die bei der Kunststofferzeugung,<br />

bei der PE-Erzeugung wichtig sind. „Das<br />

heißt, mir fehlt das Produkt. Das kann man mit<br />

den Chips in den Autos vergleichen. Gehen die<br />

Chips verstärkt in Spielkonsolen, fehlen diese<br />

der Autoindustrie. Ich kann alles rund ums<br />

Auto produzieren, aber mir fehlt der Chip. Das<br />

heißt, das Auto kommt nicht zum Fahren.“<br />

Was für das Auto der Chip, ist der Stahl für die<br />

Bauwirtschaft. „60 Prozent des in Österreich<br />

verbauten Baustahls kommt aus Italien. Die<br />

italienischen Produzenten haben – wie auch<br />

die Voest – die Produktion heruntergefahren.<br />

Der Bedarf aber war da. Jetzt geht es nicht<br />

mehr ‚nur‘ um Preissteigerungen, sondern<br />

um die die generelle Verfügbarkeit. Das trifft<br />

uns sowohl als Bauunternehmen als auch als<br />

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