Sommer
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| Die Zukunft des Parkens Parken polarisiert.. - Coverinterview mit Dominik Wegmayer|
| Zu Tisch mit Alexander Pongratz |
| Exklusiv im Fokus-Interview: Christopher J. Rothschedl |
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in frostfreie Höhlen zurückziehen, saniert.<br />
Bereits Anfang April 2018 hingen die Säuger<br />
bereits an ihren gewohnten Plätzen.<br />
Projekt auf der Route von Zugvögeln realisiert<br />
werden soll. Nachsatz des Experten: „Zu berücksichtigen<br />
ist allerdings, dass für die Frage,<br />
ob artenschutzrechtliche Verbotstatbestände<br />
ausgelöst werden, immer auch projektimmanente<br />
ökologische Begleitmaßnahmen – wie<br />
zum Beispiel die Schaffung von Lebensraumstrukturen<br />
oder Umsiedelungsmaßnahmen<br />
– mitberücksichtigt werden müssen.“<br />
Wie wichtig in diesem Zusammenhang die<br />
offene Kommunikation zwischen allen wichtigen<br />
Stakeholdern ist, zeigt das Beispiel des<br />
Schloss Frein in Frankenburg am Hausruck.<br />
Das denkmalgeschützte Objekt wurde 2017<br />
von der Green Finance erworben, um es einer<br />
Generalsanierung zu unterziehen. Vor<br />
dem Baubeginn wurde das Unternehmen<br />
jedenfalls von Naturschutzbund und Koordinationsstelle<br />
für Fledermausschutz und -forschung<br />
in Österreich (KFFÖ) darauf hingewiesen,<br />
dass sich am Dachboden des Schlosses<br />
eine Wochenstube von Fledermäusen der<br />
Art „Großes Mausohr“ befindet. Laut Green-<br />
Finance-Geschäftsführer Michael Kottnig,<br />
Geschäftsführer der Green Finance, war man<br />
bemüht Naturschutz und KFFÖ während des<br />
gesamten Projekts miteinzubeziehen. Mit<br />
Erfolg: Der Dachstuhl wurde 2018, während<br />
der Wintermonate, über die sich die Tiere<br />
15 Millionen Euro für<br />
Reptilien-Umsiedelung<br />
Es kann auch extremer ablaufen, wie ein weiteres<br />
Beispiel aus Deutschland aufzeigt. Mit dem<br />
Kauf der Vivico, einer Verwertungsgesellschaft<br />
der Deutschen Bahn, kam die CA Immo 2007<br />
zwar in den Besitz von etlichen Top-Liegenschaften<br />
in den besten innerstädtischen Lagen<br />
Deutschlands. Auf Bahngrundstücken fühlt<br />
sich aber nun mal auch ein kleines Tierchen<br />
offenbar pudelwohl, weshalb es dort oft in großer<br />
Zahl anzutreffen ist: die bereits erwähnte<br />
Zauneidechse. Bei einem Entwicklungsprojekt<br />
in Frankfurt mussten daher die dort lebenden<br />
Tiere – auf Basis eines Behördenbeschlusses –<br />
zum Umsiedeln auf die Nachbarfläche bewegt<br />
werden, wie sich Patrick Kaurisch, Leiter der<br />
Grundstücksaufbereitung/Erschließung bei<br />
der CA Immo, erinnert. Als sich herausstellte,<br />
dass es dort nicht möglich sei, über Ausgleichsmöglichkeiten<br />
die Lebensgrundlage der<br />
hiesigen Zauneidechsen zu sichern, mussten<br />
Biologen jedes einzelne der insgesamt 2.000<br />
Tiere einfangen, um sie zu einem eigens angelegten<br />
Biotop in zwei Kilometer Entfernung zu<br />
bringen. Dabei war man allerdings auf schönes<br />
Wetter angewiesen. Nur dann kommen Zauneidechsen<br />
nämlich aus ihrem Unterschlupf,<br />
um ein Sonnenbad zu genießen.<br />
Die Kosten solcher Aktionen umschreibt<br />
Kaurisch – auch wenn sie im Vergleich zu den<br />
Baukosten „vernachlässigbar“ wären – als<br />
„nicht unerheblich“. Ein weiteres Beispiel<br />
aus Deutschland hilft das konkrete Ausmaß<br />
jedenfalls zu veranschaulichen: Im Rahmen<br />
des Milliardenprojekts Stuttgart 21 mussten<br />
in Stuttgart-Untertürkheim 6.000 Mauereidechsen<br />
umgesiedelt werden. Jedes einzelne<br />
Tier musste mit einer an einer Rute befestigten<br />
Schlinge von Experten gefangen werden. Laut<br />
der Deutschen Bahn kostete die Umsiedelung<br />
einer Eidechse durch Planung, Gutachten,<br />
Monitoring, Fang und Grunderwerb zwischen<br />
2.000 und 4.000 Euro. Insgesamt soll die Umsiedelung<br />
von geschützten Reptilien für Stuttgart<br />
21 Kosten in der Höhe von 15 Millionen<br />
Euro verursacht haben. <br />
<strong>Sommer</strong> 2021<br />
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