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Sommer

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in frostfreie Höhlen zurückziehen, saniert.<br />

Bereits Anfang April 2018 hingen die Säuger<br />

bereits an ihren gewohnten Plätzen.<br />

Projekt auf der Route von Zugvögeln realisiert<br />

werden soll. Nachsatz des Experten: „Zu berücksichtigen<br />

ist allerdings, dass für die Frage,<br />

ob artenschutzrechtliche Verbotstatbestände<br />

ausgelöst werden, immer auch projektimmanente<br />

ökologische Begleitmaßnahmen – wie<br />

zum Beispiel die Schaffung von Lebensraumstrukturen<br />

oder Umsiedelungsmaßnahmen<br />

– mitberücksichtigt werden müssen.“<br />

Wie wichtig in diesem Zusammenhang die<br />

offene Kommunikation zwischen allen wichtigen<br />

Stakeholdern ist, zeigt das Beispiel des<br />

Schloss Frein in Frankenburg am Hausruck.<br />

Das denkmalgeschützte Objekt wurde 2017<br />

von der Green Finance erworben, um es einer<br />

Generalsanierung zu unterziehen. Vor<br />

dem Baubeginn wurde das Unternehmen<br />

jedenfalls von Naturschutzbund und Koordinationsstelle<br />

für Fledermausschutz und -forschung<br />

in Österreich (KFFÖ) darauf hingewiesen,<br />

dass sich am Dachboden des Schlosses<br />

eine Wochenstube von Fledermäusen der<br />

Art „Großes Mausohr“ befindet. Laut Green-<br />

Finance-Geschäftsführer Michael Kottnig,<br />

Geschäftsführer der Green Finance, war man<br />

bemüht Naturschutz und KFFÖ während des<br />

gesamten Projekts miteinzubeziehen. Mit<br />

Erfolg: Der Dachstuhl wurde 2018, während<br />

der Wintermonate, über die sich die Tiere<br />

15 Millionen Euro für<br />

Reptilien-Umsiedelung<br />

Es kann auch extremer ablaufen, wie ein weiteres<br />

Beispiel aus Deutschland aufzeigt. Mit dem<br />

Kauf der Vivico, einer Verwertungsgesellschaft<br />

der Deutschen Bahn, kam die CA Immo 2007<br />

zwar in den Besitz von etlichen Top-Liegenschaften<br />

in den besten innerstädtischen Lagen<br />

Deutschlands. Auf Bahngrundstücken fühlt<br />

sich aber nun mal auch ein kleines Tierchen<br />

offenbar pudelwohl, weshalb es dort oft in großer<br />

Zahl anzutreffen ist: die bereits erwähnte<br />

Zauneidechse. Bei einem Entwicklungsprojekt<br />

in Frankfurt mussten daher die dort lebenden<br />

Tiere – auf Basis eines Behördenbeschlusses –<br />

zum Umsiedeln auf die Nachbarfläche bewegt<br />

werden, wie sich Patrick Kaurisch, Leiter der<br />

Grundstücksaufbereitung/Erschließung bei<br />

der CA Immo, erinnert. Als sich herausstellte,<br />

dass es dort nicht möglich sei, über Ausgleichsmöglichkeiten<br />

die Lebensgrundlage der<br />

hiesigen Zauneidechsen zu sichern, mussten<br />

Biologen jedes einzelne der insgesamt 2.000<br />

Tiere einfangen, um sie zu einem eigens angelegten<br />

Biotop in zwei Kilometer Entfernung zu<br />

bringen. Dabei war man allerdings auf schönes<br />

Wetter angewiesen. Nur dann kommen Zauneidechsen<br />

nämlich aus ihrem Unterschlupf,<br />

um ein Sonnenbad zu genießen.<br />

Die Kosten solcher Aktionen umschreibt<br />

Kaurisch – auch wenn sie im Vergleich zu den<br />

Baukosten „vernachlässigbar“ wären – als<br />

„nicht unerheblich“. Ein weiteres Beispiel<br />

aus Deutschland hilft das konkrete Ausmaß<br />

jedenfalls zu veranschaulichen: Im Rahmen<br />

des Milliardenprojekts Stuttgart 21 mussten<br />

in Stuttgart-Untertürkheim 6.000 Mauereidechsen<br />

umgesiedelt werden. Jedes einzelne<br />

Tier musste mit einer an einer Rute befestigten<br />

Schlinge von Experten gefangen werden. Laut<br />

der Deutschen Bahn kostete die Umsiedelung<br />

einer Eidechse durch Planung, Gutachten,<br />

Monitoring, Fang und Grunderwerb zwischen<br />

2.000 und 4.000 Euro. Insgesamt soll die Umsiedelung<br />

von geschützten Reptilien für Stuttgart<br />

21 Kosten in der Höhe von 15 Millionen<br />

Euro verursacht haben. <br />

<strong>Sommer</strong> 2021<br />

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