Finanzierung oder Leasing? - Terworth

unternehmer
Finanzierung oder Leasing?
Entscheidungshilfe für ihre Investitionen
Wenn es ein ranking gäbe, in welchem die Fragen, die dem steuerberater gestellt
werden nach Häufigkeit aufgelistet wären, dann stünde eine Frage ganz
oben:
„Soll ich finanzieren oder leasen?“
sofern nicht ausreichende liquide Mittel vorhanden sind wird diese Frage regelmäßig
vor Investitionen gestellt. Fragesteller können sein der Verkäufer,
das Kreditinstitut oder der unternehmer selbst. auffällig ist hier, dass die drei
vorstehenden Personengruppen jeweils eine andere Interessenslage haben.
dem Verkäufer wird unterstellt,
dass er möglichst schnell, reibungslos
und idealerweise mit
großer Marge seine Ware an die
Frau oder den Mann bringen
möchte.
Für ihn ist das Leasinggeschäft
ideal, denn er kann sehr oft
über die Leasingrate Nachlässe,
die er beim Verkauf des Investitionsgutes
gegeben hat, wieder
auffangen.
die Vermittlung eines Leasingvertrages
bringt dem Vermittler
weitere Provision. Oft ist
die Höhe der Provision davon
abhängig, welche verhandelbare
rate der Leasingnehmer
(Investor) akzeptiert. die Bonitätsprüfung
bei einer Leasinggesellschaft
ist selten
so aufwändig wie bei einer
Bank.
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die Kreditinstitute haben
schon lange den Leasing-
Kundenwunsch erkannt
und vermitteln Leasingverträge
an tochter- oder
schwestergesellschaften.
Wenn die Bonität für
eine klassische Finanzierung
nicht ausreicht,
wird sehr oft die Option
des Leasinggeschäftes
angeboten. Leasinggesellschaften
gehen
häufig ein höheres
risiko ein, als es
einem Kreditinstitut
möglich ist.
das höhere ausfallrisiko muss
natürlich der Leasingnehmer in
seiner Leasingrate bezahlen.
der Investor, der sich soeben
für eine größere Investition
entschieden hat, darf die wirtschaftliche
Betrachtungsweise
nicht aus dem auge verlieren.
Vor dem abschluss des Vertrages
hat er um jeden Cent gefeilscht,
er hat hier einen rabatt
heraus geschlagen und sich
vielleicht noch weitere Bonbons
geben lassen.
Wie oben ausgeführt, empfiehlt
natürlich der Verkäufer das
Leasinggeschäft. es ist zu beobachten,
dass der Käufer die
rationale ebene verlässt und für
emotionale argumente offen ist
(„das auto könnte ich morgen
zulassen, wenn sie den Leasingvertrag
heute unterzeichnen.“).
dennoch empfiehlt es sich bei
einer solchen entscheidung
kühlen Kopf zu bewahren und
die alternativen miteinander zu
vergleichen bzw. zunächst vergleichbar
zu machen.
eine Finanzierung kann man
nur dann mit Leasing vergleichen,
wenn die Laufzeit vergleichbar
ist und am ende der
Laufzeit gegebenenfalls ein
größerer Betrag (schlussrate)
zur disposition steht.
an dem Beispiel einer Fahrzeug-
© thorben Wengert / pixelio.de
investition lässt sich das Vorstehende
mit einer einfachen
rechnung deutlich machen.
Beispiel Leasing:
ein Fahrzeug im Werte von
50.000 € wird für drei Jahre
geleast, die jährliche Kilometerleistung
beträgt 20.000 km,
die Laufzeit soll drei Jahre betragen.
Nach drei Jahren wird das Fahrzeug
bei einem Kilometerstand
von rund 60.000 km einen Wert
von 19.747,90 € plus umsatzsteuer
haben.
die Leasingrate beträgt dabei
monatlich 858,12 € (721,11 +
137,01 ust).
Beispiel Finanzierung:
um obenstehendes Leasingangebot
mit einer Finanzierung
vergleichbar zu machen, müssen
die Konditionen angepasst
werden.
ein Finanzierungsvolumen von
50.000 € wird um die darin enthaltene
umsatzsteuer gekürzt,
die Laufzeit beträgt ebenfalls
drei Jahre und die Kilometerfahrleistung
60.000 km.
die monatliche rate beträgt somit
650,77 €.
Nach drei Jahren ist eine