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WW_1_2021

Seit 60 Jahren begleiten wir Menschen mit Beeinträchtigung in ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Unser konsequentes „Ja“ zu einem inklusiven Miteinander hat einen Teil dazu beigetragen, dass sich das Bewusstsein in unserer Gesellschaft in den vergangenen sechs Jahrzehnten nachhaltig verändert hat.

Seit 60 Jahren begleiten wir Menschen mit Beeinträchtigung in ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Unser konsequentes „Ja“ zu einem inklusiven Miteinander hat einen Teil dazu beigetragen, dass sich das Bewusstsein in unserer Gesellschaft in den vergangenen sechs Jahrzehnten nachhaltig verändert hat.

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1 | 2021

Lebenshilfe Celle

60 Jahre –

Wandel und Innovation

Leben und Lernen

Rhythmus statt Stimme

Celler Werkstätten

Online-Handel mit Werky


Der Weg ins neue Jahrzehnt ist bereitet.

Liebe Freundinnen und Freunde der

Lebenshilfe Celle,

als die Lebenshilfe Celle vor zehn Jahren mit einem

großen Fest das 50-jährige Jubiläum ihres

Bestehens feierte, konnte keiner ahnen, dass das

sechste Jahrzehnt ohne eine solche Jubelfeier

würde ausklingen müssen. Der wenn auch verspätete

Sommer lässt zwar berechtigt, ähnlich wie

im vergangenen Jahr, auf das deutliche Abklingen

der Pandemie hoffen, auf Entspannung und Aussicht

auf Erholung vom Bewältigungsstress wie

auch des wirtschaftlichen Geschehens, aber an

ausgelassenes, fröhliches und gemeinsames Feiern

ist immer noch nicht zu denken.

Die Beiträge in dieser Jubiläumsausgabe regen

an, sich auf eine fast schon rückblickende Art neu

mit der Pandemie auseinanderzusetzten. Das ist

so erhellend wie für die Zukunft wichtig. So fokussiert

das erste halbe Jahr den Blick: Was ist neu

gekommen, was ist gewachsen, was trägt wirklich?

Das muss auch zu Beginn des siebten Jahrzehnts

der Lebenshilfe jeder für sich erkennen

und überlegen.

Wichtige Meilensteine

Doch gibt es tatsächlich unübersehbare Meilensteine,

hinter die wir nicht mehr zurückgehen

können: Es wurde im Lockdown sehr deutlich

erkannt (und von uns als Leistungserbringende

erwartet), dass berufliche Teilhabe nicht an den

Ort der Werkstatt gebunden ist. Arbeit muss sich

neue Wege und Vollzüge suchen, Bildung muss

digital(er) werden, eine Behütungs- und Versorgungsmentalität

ist ziemlich out.

Regelungen, Maßnahmen und Angebote können

nicht einfach von oben herab über alle ausgegossen

werden. Solidarität untereinander und

über Abteilungen hinweg ist gefragt. Das heißt, es

müssen neue Formen von Arbeit und Produktion

intensiviert und effektiver werden – z. B. in Form

von Dienstleistungen wie mehr EDV, mehr IT,

mehr Digitalisierung und auch mehr Vernetzung

innerhalb und zwischen den Abteilungen.

Keine Zukunft ohne Selbstvertretung

In der Krisenzeit wurde deutlich

gelebt, dass die Zukunft

der Lebenshilfe Celle ohne

Beteiligung der Selbstvertretungsgremien

aus Wohnen

und Werkstatt gar nicht mehr

zu denken ist. Eine Erkenntnis,

mit der manche, die ger-

Dr. Clemens M. Kasper

ne die bekannten Formen der Behütung und des

gedanken losen Versorgtseins fortleben möchten,

erst zurechtkommen müssen. Auf Augenhöhe

entscheiden Werkstattrat und die Selbstvertretung

der Mieter|innen, wie Zukunft gestaltet

werden kann.

Darüber hinaus wurden die Sanierungsarbeiten

für besseres und angenehmeres Arbeiten vorangetrieben

und akzentuiert. Sie werden in den

nächsten Monaten und Jahren in genau diesem

Sinne geplant und fortgesetzt, u. a. durch neue

zweckmäßige Büros für die Mitarbeitenden aus

den verschiedenen Abteilungen und angenehmere

Arbeitsstätten für unsere Dienstleistungsgruppen

in Wäsche­ Service und Gärtnerei.

Wir haben diese Zäsur im Wechsel des Jahrzehnts

bewusst genutzt, um Neues zu erproben – nicht

immer freiwillig, nun aber doch dankbar, um in

die neue Zeit zu starten. Und wie das sechste Jahrzehnt

eine neue Leitung der Lebenshilfe brachte,

wird dies auch im siebten Jahrzehnt erneut notwendig

werden. Ich bin gespannt und bleibe zuversichtlich.

Herzlichst

Ihr Clemens M. Kasper

Geschäftsführer der Lebenshilfe Celle und

Hotelbetriebsgesellschaft Celle gGmbH

Seite 2


Der Weg ins neue Jahrzehnt

Liebe Freundinnen und Freunde der Lebens·hilfe Celle,

vor 10 Jahren konnten wir unser 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest feiern.

Dieses Jahr wird das nicht gehen.

Der Sommer macht zwar Hoffnung, aber große Feiern sind immer noch nicht möglich oder klug.

Die Texte in diesem Heft blicken in die Zukunft. Nach dem ersten Halbjahr 2021 fragen wir uns:

Was ist neu? Was haben wir geschafft? Und was funktioniert wirklich?

Das müssen sich für die kommenden 10 Jahre alle für sich überlegen.

Im Lockdown hat sich wieder klar gezeigt:

Berufliche Teil·habe hängt nicht an dem tatsächlichen Ort der Werkstatt.

Berufliche Teil·habe und die Unterstützung dazu sind viel mehr als das.

Neue Wege mussten her. Bildung muss digitaler werden.

Es ist wichtig, dass alle gemeinsam handeln und sich unterstützen.

Alle müssen zusammen·arbeiten. Es darf nicht immer nur alles von oben vor·gegeben werden.

Und es müssen neue Arbeits·felder und Arbeits·möglichkeiten gefunden werden.

Keine Zukunft ohne Selbst·vertretung

Selbst·vertretung von Menschen mit Beeinträchtigung ist sehr wichtig. Das hat auch die Corona-

Zeit wieder gezeigt. Der Werkstatt-Rat und auch die Selbst·vertretung der Mieter haben wichtige

Rechte und bestimmen mit. Das ist auch genau richtig so.

In die Zukunft investieren

Die Lebens·hilfe Celle investiert weiter in die Zukunft.

Es wurde viel umgebaut, verbessert oder repariert.

So können alle noch besser und angenehmer arbeiten als vorher.

Das wird auch in den nächsten Monaten und Jahren so weiter·gehen.

Dieser Wechsel von einem Jahrzehnt in das nächste hat viele Veränderungen mit·gebracht.

Das war nicht immer freiwillig, wenn man zum Beispiel an die Einschränkungen 2020 denkt.

Und doch ist Veränderung immer gut und wichtig.

Nur so kann man sich weiter·entwickeln.

Schon im 6. Jahrzehnt hat die Lebens·hilfe Celle eine neue Leitung bekommen.

Das wird auch im 7. Jahrzehnt wieder so sein.

Ich bin gespannt darauf und bin zuversichtlich.

Ihr Clemens M. Kasper

Einfache

Sprache

Foto: Lebenshilfe Celle

Seite 3


In dieser Ausgabe

Lebenshilfe Celle

Vorwort............................................................. 2

Inhaltsverzeichnis.............................................. 4

60 Jahre – Wandel und Innovation.................... 5

WortWECHSEL im Wandel der Zeiten................ 8

Beitrag des Elternbeirats................................... 9

Stellungnahme................................................ 10

Was machen eigentlich Räte

in Wohn- und Werkstätten?............................ 13

Mehr Sicherheit für Leistungsnehmende........ 14

Ein Piks Hoffnung............................................. 16

Leben und Lernen

Rituale in der Krippenarbeit............................ 18

„Rhythmus statt Stimme“................................ 20

Celler Werkstätten

Online-Handel: Der Weg in die Zukunft........... 22

Betriebsintegrierte Arbeitsplätze.................... 26

Das „Budget für Arbeit“................................... 28

Betriebsinterner Postfahrdienst...................... 30

Kühle Luft für kühle Köpfe............................... 34

Digital dabei!

Einführung einer digitalen Lernplattform........ 35

Virtuelle inklusive Sportwoche........................ 36

NULLproblemo

Aktuelles vom Werkstatt-Rat........................ 38

Frauenbeauftragte: Weltfrauentag............... 38

Generationswechsel..................................... 39

Corona-Testungen und Impfungen............... 42

Leben und Wohnen

Ein Jahr Wohnhaus Dorfstraße........................ 43

20 Jahre

Wohngemeinschaft Margaretenweg............... 44

Aus dem Vorstand

Bundesverdienstkreuz für

Arved von Moller............................................. 46

Allgemein

Trainerin des Jahres......................................... 48

Dank des Redaktionsteams............................. 49

Betriebsjubiläen.............................................. 50

In stillem Gedenken......................................... 51

Information:

Wir schreiben zu jedem Text eine Zusammenfassung in Einfacher Sprache.

Dann können viel mehr Menschen den WortWECHSEL lesen.

In den Texten in Einfacher Sprache schreiben wir keine geschlechter·gerechte Sprache.

Wir schreiben also nicht immer eine männliche und weibliche Form. Sonst wird der Text sehr lang.

Und dann kann man den Text nicht so gut lesen.

Wir meinen aber immer alle Geschlechter.

Impressum:

Herausgegeben von:

Lebenshilfe Celle | Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle

Tel.: 05141 997-0 | Fax: 05141 997-111 | oeffentlichkeitsarbeit@lhcelle.de | www.lhcelle.de

Redaktionsteam

WortWECHSEL: Justin Bangemann, Christoph Beyer, Nina Frey, Laura Heidrich, Margarita Heiser, Achim Katzwedel

(Alle nicht namentlich gekennzeichneten Texte stammen vom Redaktionsteam.)

NULLproblemo: Aynur Berse, Heide Bokelmann, Dagmar Glomm, Magdalena Schulz

Druck: Ströher Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG | Auflage: 1.000 Exemplare

ViSP: Dr. Clemens M. Kasper (Geschäftsführer)

Auch auszugsweiser Abdruck von Veröffentlichungen nur mit Genehmigung der Lebenshilfe Celle gGmbH.

Einfache

Sprache

Seite 4


Lebenshilfe Celle

60 Jahre – Wandel und Innovation

In der letzten Ausgabe läuteten wir mit der Geschichte

der Eingliederungshilfe schon vorsichtig

das Jubiläumsthema ein, das sich durch die beiden

Ausgaben 2021 ziehen wird.

60 Jahre Lebenshilfe Celle, wo soll man da anfangen?

Eine Rückschau ist letztlich immer auch ein

Blick nach vorne: Wo wird die Reise hingehen?

Antworten auf diese Frage können Sie in dieser

Ausgabe finden.

Auch in ihrem sechsten Jahrzehnt zeigt sich die

Lebenshilfe Celle anpassungsfähig und wandelbar.

So wurden die Herausforderungen besonders

des letzten Jahres genutzt, um kreativ neue Arbeitsfelder

zu erschließen, Alteingesessenes neu

zu denken und sich zukunftsfähig aufzustellen.

Diese Wandlungsfähigkeit war der Lebenshilfe

Celle schon von Beginn an inne – doch machen

Sie sich am besten selbst ein Bild.

Es ging zunächst einmal darum, einem bisher völlig

vernachlässigten und in seinen grundsätzlichen

Rechten beschnittenen Teil unserer Gesellschaft

endlich den Raum zu geben, der ihm zustand.

Stimmen (bricht man sie einmal auf die Schallwellen

herunter, die sie sind) brauchen Luft und

Platz, um gehört werden zu können. So ging es

nie darum, Menschen eine Stimme zu geben – die

Annahme, Menschen mit Beeinträchtigung hätten

keine Stimme, keine Meinung, ist geradezu

anmaßend – sondern die Behinderungen, die wir

als Gesellschaft um sie herum aufgebaut hatten,

aus dem Weg zu räumen, damit sich ihre Stimmen

gleichberechtigt mit allen anderen frei im Raum

ausbreiten konnten.

Aus Klein mach Groß

Drei Jahre nach Gründung der heutigen Bundesvereinigung

Lebenshilfe wird am 17. Dezember

1961 die Ortsvereinigung Celle gegründet. Alles

begann mit einer kleinen Gruppe Kinder mit Beeinträchtigung

in den Räumen der Arztpraxis von

Dr. Fritz Thies.

Ob die Gründungsmitglieder sich damals wohl

auch nur ansatzweise ausmalten, dass aus ihrer

kleinen Ortsgruppe 60 Jahre später ein großes

und vielseitiges Sozialunternehmen mit 22 Standorten

und unzähligen Produktions- und Dienstleistungsbereichen

werden würde? Die Zeiten

waren sicherlich andere.

Stimmen brauchen Raum

Vor 60 Jahren wurde noch nicht darüber diskutiert,

was Integration von Inklusion unterscheidet,

welche Bezeichnungen korrekt(er) sind und welche

Bedingungen und gesetzlichen Vorgaben für

eine wirklich selbstbestimmte Teilhabe von Menschen

mit Beeinträchtigung nötig wären.

Begriffe wie „Sonderkindergarten“ gehören heute der

Vergangenheit an und bezeugen den gesellschaftlichen

Wandel in Bezug auf Menschen mit Beeinträchtigung.

Perspektivwechsel

Seither hat sich so einiges getan: Mit der UN­

Behindertenrechtskonvention, dem Behindertengleichstellungsgesetz

und nicht zuletzt dem neuen

Bundesteilhabegesetz wurden wichtige rechtliche

Meilensteile für die Gleichberechtigung von Menschen

mit Beeinträchtigung geschaffen. Sie sind

Zeugnis und Folgen des Perspektivwechsels, der

in der Gesellschaft vonstattengegangen ist – weg

von den „beschützenden Werkstätten“ hin zu

Qualifizierung, Selbstbestimmung.

Foto: Lebenshilfe Celle

Seite 5


Lebenshilfe Celle

Mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Sichtweise

veränderte sich auch die Lebenshilfe stets

mit, war und ist ihrer Zeit häufig auch voraus und

setzt sich richtungsweisend für Wandel und Fortschritt

ein.

Von „beschützen“ zu „qualifizieren“

Aus der „Beschützenden Werkstatt“ mit Anlernwerkstatt,

die 1969 mit insgesamt 60 Plätzen eröffnet

wurde, über die „Werkstatt für Behinderte“

(1978) und die „Werkstatt für behinderte Menschen“

(2001) hin zu den „Celler Werkstätten“,

die 2018 nicht nur ein neues Logo, sondern auch

einen zeitgemäßen Namen bekamen – mit all diesen

Änderungen ging immer auch ein Neu- und

Umdenken einher.

Die WortWECHSEL der vergangenen Jahre sind

hier wie eine Reise in die Vergangenheit – nicht

nur sprachlich, sondern auch optisch zeigen sie

den Wandel.

Nichts ist beständiger als der Wandel

Eine solche Entwicklung schafft man nur mit engagierten

Menschen, die sich sowohl ehrenamtlich

als auch hauptberuflich voll einbringen. So

könnte wohl allein mit einer Liste derer, die sich

seit ihrer Gründung für die Lebenshilfe Celle einsetzten,

mehr als ein WortWECHSEL gefüllt werden.

Sie alle trugen dazu bei, dass die Lebenshilfe

Celle heute in Stadt und Landkreis eine kompetente

Ansprechpartnerin in sozialen und inklusiven

Fragestellungen ist. Letztlich ist nichts beständiger

als der Wandel, und trotzdem zieht sich

ein roter Faden durch die Chronik der Lebenshilfe

Celle: Der Mensch in all seiner Vielfalt stand und

steht im Fokus.

Die vollständige Chronik der Lebenshilfe Celle mit

all ihren Meilensteinen seit Gründung können Sie

online auf www.lhcelle.de entdecken.

Gerade mal 10 Jahre her und trotzdem kaum noch wiederzuerkennen: Das Hauptgelände in Altencelle hat sich im letzten

Jahrzehnt grundlegend gewandelt. Es wurde modernisiert, umgebaut, angebaut und erweitert. Und so wächst die

Lebenshilfe Celle weiterhin mit ihren Aufgaben – aber auch wortwörtlich.

Seite 6

Foto: Lebenshilfe Celle


Lebenshilfe Celle

Die Geschichte von der Lebens·hilfe Celle

Die Lebens·hilfe Celle feiert 60 Jahre Jubiläum. Deshalb wollen wir ihre Geschichte erzählen.

Aber ein Rückblick ist auch immer ein Blick in die Zukunft.

Wie geht es mit der Lebens·hilfe Celle weiter? Was ist neu? Was verändert sich?

Die Antworten auf diese Frage können Sie in diesem Heft finden.

Ganz schnell ganz groß

3 Jahre nach der Bundes·vereinigung Lebens·hilfe wurde die Lebens·hilfe Celle gegründet.

Das war am 17. Dezember 1961.

Es fing an mit einer Gruppe Kinder mit Beeinträchtigung in der Arzt·praxis von Doktor Fritz Thies.

Aus dieser kleinen Gruppe ist nach 60 Jahren ein großes Unternehmen

mit 22 Stand·orten und vielen Bereichen geworden.

Konnten sich die Menschen, die die Lebens·hilfe damals gegründet haben, das wohl vorstellen?

Wir wissen es nicht. Damals war vieles noch sehr anders.

Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung

Vor 60 Jahren ging es nicht über den Unterschied zwischen Integration und Inklusion.

Es gab auch keine gesetzlichen Vorgaben für die selbst·bestimmte Teilhabe

von Menschen mit Beeinträchtigung.

Damals wurden Menschen mit Beeinträchtigung nicht viel beachtet.

Sie hatten nicht einmal alle Rechte. Das musste geändert werden.

Denn sie sollten genau wie alle anderen leben können.

Dafür hat sich die Lebens·hilfe Celle von Anfang an eingesetzt.

Seitdem ist vieles besser geworden.

Es gibt jetzt viele Gesetze für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigung.

Das zeigt, dass die Gesellschaft heute anders über Menschen mit Beeinträchtigung denkt.

Es ist zwar immer noch viel zu tun, aber gemeinsam haben wir schon viel erreicht.

Alles verändert sich

Solche Veränderungen schafft man nur gemeinsam.

Viele Menschen haben sich ehren·amtlich und auch haupt·beruflich dafür eingesetzt.

Sie alle haben zum Erfolg der Lebens·hilfe Celle beigetragen.

Sie alle haben sich für Menschen mit Beeinträchtigung stark gemacht.

Alle Dinge verändern sich. Aber eine Sache ist bei der Lebens·hilfe immer gleich geblieben:

Der Mensch und seine Vielfalt war das Wichtigste.

Denn alle Menschen sind unterschiedlich und das ist gut so.

Einfache

Sprache

Seite 7


2 | 2019

Lebenshilfe Celle

Gedenkveranstaltung

„Fest für das Leben“

Seite 14

Seite 20/21

Seite 5

Seite 15

Seite 9

Seite 10

Seite 14

Seite 19

Frauen der Celler Werkstätten stimmen über ihre Beauftragte ab Seite 24-25

Seite 5-6

Seite 18

Seite 27

Celler Werkstätten

Deutsche Post trifft

Celler Werkstätten

Leben und Wohnen

Beeinträchtigung im Alter

Seite 10

Seite 12

Seite 20

LH_WW_2_2011_RZ.indd 1 30.11.2011 12:03:04

Ausgabe 1 | 2018

1 | 2020

Leben und Lernen

Integrative Krippe

Seite 10

Lebenshilfe Celle

Seite 12

Seite 16

Seite 5

Seite 9

Seite 22

#UNsichtbar

Menschen nicht mitgedacht

Celler Werkstätten

Seite 24

Interview | Budget für Arbeit

Seite 19

Celler Werkstätten

Wenig Kontakte,

kaum Struktur

Wir feiern

10 Jahre

2004-2014

Leben und Wohnen

Neues Angebot für Autisten

Seite 28-29

Hotelbetriebsgesellschaft

Erneut 3-Sterne-Superior

Ausgabe 2 | 2018

2 | 2020

Leben und Lernen

Seite 9

Seite 20

Seite 25

Seite 10

Seite 26

Seite 9-10

Seite 15

Seite 22

Eröffnung Krippe Seymourstraße

Seite 10

Lebenshilfe Celle

Umbau und Sanierungsarbeiten

Celler Werkstätten

Seite 25

Audit zur Rezertifizierung

Seite 16

Leben und Lernen

Schutz des Kinderwohls

Leben und Wohnen

Tagesstruktur Senior(inn)en

Seite 30-31

Celler Werkstätten

Lederwerkstatt am Standort Bergen

1 | 2019

Seite 6

Seite 14

Seite 18

Seite 13

Seite 16

Seite 24

„Inklusion macht schlau – Was wir von Menschen mit Lernschwierigkeiten lernen können“. Seite 4

Lebenshilfe Celle

Wir sagen „Ja!“ zu Vielfalt

Seite 16

Seite 19

Seite 23

Celler Werkstätten

Filmcrew erhält Auszeichnung

Leben und Wohnen

Persönliche Zukunftsplanung

WW_1_2019.indd 1 17.06.2019 17:08:51

1 | 2021

Lebenshilfe Celle

60 Jahre Innovation

Leben und Lernen

Rhythmus statt Stimme

Celler Werkstätten

Online-Handel mit Werky

WortWECHSEL

Wie wir wurden ... und was wir sind!

Laternenfest 2011

Frühling in der Altenceller Flora

Diversity Day - Soziale Vielfalt nutzen

Lebenshilfe Celle -

das ist ein Teil von uns!

Kindergarten

Purzelbaum

„Zirkus Fantastico“

ZAC - Zentrum für

Arbeit und Beratung

Celle

Lebenshilfe Altencelle

„von oben“

Comenius Schule

in der Grundschule

Adelheidsdorf

Das RBZ Bergen -

zieht nach Altencelle

Wohnheim Schieblerstraße

wird 30

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Sonderausgabe 2011

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 2/2011

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 1/2012

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 1/2013

Unsere neue

Sporthalle

Betriebsausflüge

Stephan Weil zu Gast

im Hotel Am Kloster

Infotainment für

Beschäftigte

Kooperationsklasse in Adelheidsdorf Seite 7-8

Jahresempfang Seiten 4-5

Leitbildpräsentation Seite 6

Erneutes Engagement in Bergen-Belsen Seite 26

Wechsel an der Spitze

der Lebenshilfe Celle

Tag der offenen Tür in der

Comenius Schule

Comenius-Schule feiert

sieben Abgänger

Singen und staunen

in der TUI-Arena

Der neue

Werkstattrat

10 Jahre

Blumenwerkstatt

„Altenceller Flora"

Ihre Blumenwerkstatt...

Projekt

„Gedenkstätte

Bergen-Belsen"

Diversity Days

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 2/2013

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 1/2014

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 2/2014

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 1/2015

Tag der offenen Verwaltung

Tiergestützte Therapie

gewinnt einen VWup!

Stiftung zu Gunsten der Lebenshilfe gegründet

Aktionstag 5. Mai

Deutsch-Polnisches Musik- und Kulturfestival Seite 19-20

Nationale Spiele von Special Olympics in Hannover Seite 17-19

Demonstration für ein besseres Bundesteilhabegesetz Seite 4-6

Jahresempfang

Kooperation der

Comenius-Schule mit

der Blumläger Schule

Gesundheitstag

Vorberufliche Bildung

in der Comenius-Schule

Celler Werkstätten

vergleichen sich mit den

niedersächsischen

Werkstätten

Neues Rückbauzentrum

in Altencelle

RBZ Eröffnung

Produkte und

Dienstleistungen der

Lebenshilfe

Betriebsfahrräder für

den Fuhrpark der

Lebenshilfe Celle

Betriebliche Gesundheitsförderung

Zeitschrift der

Zeitschrift der

Zeitschrift der

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Lebenshilfe Celle

Lebenshilfe Celle

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 2/2015

Ausgabe 1/2016

Ausgabe 2/2016

Ausgabe 1/2017

Leben im Alter

Bunter Markt

Beschäftigte der

Lebenshilfe feiern

Jubiläum

Informationsseminar:

„Frauenbeauftragte in

Werkstätten“

erfolgreich durchgeführt

Frauenbeauftragte

Neues Unternehmenslogo

für die Lebenshilfe Celle

Neue Werkstattleitung:

„Sich bewegen,

bewegt etwas“

Zeitschrift der

Lebenshilfe Celle

Ausgabe 2|2017

Wohnen in Bergen:

„Mieter sollen unter

Menschen kommen“

Seite 8


Elternbeirat

Das Gewächshaus der baufälligen Gärtnerei in der Betriebsstätte Nienhagen hat seine besten Zeiten hinter sich gelassen.

(Fotos: Lebenshilfe Celle)

Bericht des Elternbeirats

Wie im letzten „WORTWECHSEL“ angekündigt,

hier die aktuellen Themen des Elternbeirats:

CORONA -> vielen Dank nochmals an alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Lebenshilfe, die

in den schwierigen Zeiten der Pandemie mit ihren

Einschränkungen, Ängsten und Zweifeln alle

Beschäftigten so umfassend unterstützt, getröstet

und ermutigt haben.

Der Elternbeirat hat sich in den letzten Monaten

sehr intensiv mit verschiedenen Themen beschäftigt,

die leider bisher nicht zu einem befriedigendem

Abschluß gebracht werden konnten. Ein

großes Thema ist nach wie vor die geplante Streichung

des Urlaubsgeldes für alle Beschäftigten

im Jahr 2021. Dies möchten wir im Sinne unserer

Kinder und aller Beschäftigten nicht hinnehmen.

Ebenso scheint der Umzug der Gartengruppe von

Nienhagen nach Altencelle gegen den ausdrücklichen

Wunsch der dort Beschäftigten beschlossen

worden zu sein.

Derzeit erfolgt die Suche und Auswahl einer neuen

Geschäftsführung. Da der Elternbeirat nur beratend

tätig sein kann, werden die Wünsche und

Anforderungen der Eltern und Betreuer*innen

durch ihren Vertreter im Vorstand der Lebenshilfe

eingebracht.

Gern würden wir vom Elternbeirat Eltern, Betreuer*innen

und Angehörige häufiger über unsere

Aktivitäten informieren bzw. ihre Anliegen aufgreifen.

Da coronabedingt sowohl die Eltern- und

Betreuerversammlung als auch die Mitgliederversammlung

ausfallen mussten, war und ist es

uns leider nicht möglich, Kontakt zu ihnen aufzunehmen

(Kontaktdaten der Eltern sind uns nicht

bekannt). Eine rege Beteiligung an beiden o.a.

Veranstaltungen in diesem Jahr empfehlen wir

deshalb ausdrücklich - hier wird der Elternbeirat

auch näher auf die einzelnen Themen eingehen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst

viele von Ihnen die Gelegenheit nutzen, den Elternbeirat

über die u.a. Adresse zu kontaktieren.

Außerdem planen wir, ab Herbst 2021 einen

Stammtisch für Eltern, Angehörige und Betreuer*innen

zu initiieren. Wer hieran Interesse hat,

meldet sich bitte, damit wir den Bedarf einschätzen

können.

Wir würden uns sehr freuen, zahlreich von Ihnen

als Eltern, Angehörige und Betreuer*innen zu hören!

Bis dahin wünschen wir Ihnen allen eine gute

Zeit und bitte bleiben Sie gesund.

Der Elternbeirat

Kontaktadresse:

E-mail: elternbeirat@lhcelle.de oder

direkt bawouwe@gmail.com

Tel.: 05141 55161 | Mobil 0160 99374110

Uwe Wolff | Krähenbergweg 53 | 29229 Celle

unverändert abgedruckt

Seite 9


Stellungnahme

Plan für die neue Gärtnerei 2022 | Maßstab: ca. 1:300

Stellungnahme der Redaktion zum Bericht des Elternbeirats

Wir begrüßen, dass wir im WortWECHSEL – ganz

wie der Name sagt – verschiedene Meinungen zu

Wort kommen lassen können. Da er kein öffentlich-rechtliches

Medium ist, besteht darauf zwar

kein Anspruch (ein Nichtabdruck ist daher auch

keine Zensur), und es liegt in der freien Entscheidung

der Redaktion, ob wir Stimmen von außen

aufnehmen (können) oder nicht. In diesem Fall

erscheint eine Diskussion aber sinnvoll, da im

Schreiben des Elternbeirates nicht alle Dimensionen

umfassend dargestellt sind.

der Mitarbeitenden oder Leistungsnehmenden

kam innerhalb der Lebenshilfe zu dauerhaftem

Schaden; es musste keine Kurzarbeit eingeführt

werden, keine Abteilung wurde insolvent, die Beschäftigten

erhielten im Krisenjahr 2020 ihr volles

Arbeitsentgelt mit allen Zulagen, auch wenn sie

wochenlang nicht in der Werkstatt waren und es

ihnen allein obliegt, ob sie in Pandemiezeiten in

die Werkstatt gehen oder nicht. Ihr Arbeitsentgelt

wurde aus den Rücklagen bezahlt, die dafür gebildet

wurden.

Auch die Redaktion spricht an dieser Stelle ihren

Dank an den Geschäftsführer und die Geschäftsleitung

aus, die seit nunmehr 15 Monaten

mit größter Umsicht – und oftmals ohne

öffentliche Darstellung – die Lebenshilfe Celle

so behutsam durch die Krise geführt und größeren

Schaden von ihr abgehalten hat: Keine|r

Von daher ist es der Leitung Celler Werkstätten in

einer gemeinsamen Beratung mit dem hier mitbestimmungspflichtigen

Werkstattrat auch nicht

leicht gefallen, von einer – bereits vor der Pandemie

im Entgeltsystem stehenden Klausel – Gebrauch

machen zu müssen, dass ein Teil des Urlaubsgeldes

(nämlich der „Sommeranteil“, es gibt

Seite 10


Stellungnahme

noch ein Weihnachtsurlaubsgeld) zunächst nicht

ausgezahlt wird. So steht es in der Werkstattvereinbarung

zwischen Leitung Celler Werkstätten

und Werkstattrat, die eine Kürzung legitimiert (im

Sommer wird erneut beraten). Warum das? Leider

sieht – auch zum großen Bedauern und Unbehagen

der Leitung Celler Werkstätten und übrigens

der gesamten Werkstattlandschaft in Deutschland

– das Gesetz vor, dass es eine 1:1-Beziehung

zwischen den Umsätzen der Produktion und dem

Arbeitsentgelt gibt. Die Umsätze sind pandemiebedingt

um 25 % eingebrochen. Die Rücklagen

sind angezapft worden – nicht nur um das Entgelt

im letzten Jahr zu zahlen, sondern auch eine

Kompensation in Höhe von 10 Euro (brutto) im

Monat, die die Kürzung des Urlaubsgeldes fast

vollständig auffängt. Eine solche Erhöhung gab es

bereits auch im letzten Jahr und für das nächste

Jahr ist sie wieder eingeplant! So kommt es, dass

die Lebenshilfe Celle gGmbH im Mai bereits mehr

Entgelte ausgezahlt hat, als im Vergleichszeitraum

des letzten Jahres. Mit dem Wirtschaftsprüfer

wurde das diskutiert und als sehr umsichtig gelobt,

denn viele Werkstätten hatten bereits im

letzten Jahr Kürzungen und Absenkungen vorgenommen

und konnten nichts ausgleichen. Auch

dem zuständigen Bundesministerium ist diese Misere

bekannt, und man arbeitet mit Hochdruck an

einer neuen gesetzlichen Grundlage, um die Arbeitsentgelte

der Leistungsnehmenden dauerhaft

zu sichern und zu erhöhen. In Niedersachsen arbeitet

die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten

an einem neuen Entgeltsystem, das dann

auch die Lebenshilfe Celle übernehmen wird. Der

Zeitrahmen dazu ist jedoch noch weit, 2024 soll

das kommen. Dann wird wohl auch die unselige

Anrechnung auf die Grundsicherung fallen. Circa

100.000 Euro des ausgezahlten Arbeitsentgeltes

fällt durch diese Anrechnung an den Staat. Dazu

zählen auch die Beträge aus dem Urlaubsgeld,

die so gar nicht immer zu 100 % bei den Empfänger|inne|n

ankommen. Noch aber liegt das

Arbeitsentgelt der Celler Werkstätten weit über

dem Bundesdurchschnitt und schon vor 10 Jahren

etwa ist die Ausschüttung des monatlichen

Arbeitsentgeltes gleich zweimal um 10 bis 15 %

erhöht worden.

Um aber bis zur neuen gesetzlichen Entgeltsystematik

die Umsatzerlöse zu sichern, wurde mit dem

Werkstattrat (hier nicht verpflichtend mitbestimmungspflichtig!)

beschlossen, Produktionszweige

wirtschaftlich ertragreicher und sicherer zu machen.

Zugleich ist der hohe Sanierungsbedarf in

der Betriebsstätte Nienhagen offensichtlich: Manche

Räume können unsaniert nicht weiter genutzt

werden. Eine neue Produktionslinie in Nienhagen

soll dem abhelfen. Die Gartengruppe wird mit

ausdrücklicher Zustimmung des Werkstattrates,

dessen Vorsitzender in Nienhagen arbeitet und

die Werkstattbeschäftigten dort auch vertritt,

zunächst in anderen Räumen in Nienhagen Platz

finden und schließlich in neue und angemessen

gestaltete Räumlichkeiten nach Altencelle ziehen

(geplant 2022), um dort mit Gartenaufträgen zur

Sicherung des Arbeitsentgeltes beizutragen.

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Seite 11


Stellungnahme

Stellung·nahme der Redaktion

Es ist gut und wichtig, dass im WortWECHSEL verschiedene Meinungen stehen.

Aber manchmal ist es wichtig, auch die andere Seite zu zeigen.

Deshalb haben wir eine Stellung·nahme zum Text vom Eltern·beirat geschrieben.

Denn dort wurde nicht alles vollständig erklärt.

Im Krisen·jahr 2020 bekamen alle Beschäftigten ihr volles Arbeits·entgelt und alle Zulagen.

Und das auch, wenn sie über Wochen nicht in der Werkstatt waren.

Es war keine leichte Entscheidung für die Werkstatt-Leitung,

in diesem Jahr einen Teil vom Urlaubs·geld erstmal nicht zu zahlen.

Das Urlaubs·geld besteht aus 1 Sommer·teil und 1 Winter·teil.

Die Abmachung dazu gab es schon vor der Corona-Zeit. Das steht so im Vertrag über das Entgelt.

Und die Werkstatt-Leitung hat die Entscheidung zusammen mit dem Werkstatt-Rat getroffen.

Denn der darf und muss hier mit·bestimmen.

Im Sommer überlegen beide zusammen, was mit dem restlichen Urlaubs·geld ist.

Wieso wurde das entschieden?

Es gibt Gesetze zum Entgelt in Werkstätten.

Darin steht, dass es immer genügend Umsatz geben muss.

Aber durch Corona sind 25 Prozent der Umsätze weg·gefallen.

Damit letztes Jahr trotzdem alle ihr Entgelt bekommen konnten,

mussten die Rücklagen benutzt werden.

Es wurde auch ein Ausgleich von 10 Euro im Monat gezahlt. Das ist nicht selbst·verständlich.

Viele andere Werkstätten haben schon letztes Jahr die Entgelte gekürzt.

Es soll neue Gesetze geben, um das Problem zu lösen. Aber das dauert.

Bis dahin bleiben die Regeln leider wie sie sind.

Trotzdem bekommen die Menschen in den Celler Werkstätten

mehr Geld als in anderen Werkstätten.

Der Durchschnitt in Deutschland ist viel niedriger.

Garten·gruppe Nienhagen

Die Sanierung in Nienhagen ist sehr wichtig.

Viele Räume können dort ohne Umbau oder Reparatur nicht mehr benutzt werden.

Die Garten·gruppe hat daher erstmal andere Räume in Nienhagen bekommen.

Und nächstes Jahr sollen sie dann nach Altencelle kommen.

Der Werkstatt-Rat war damit einverstanden.

Und der Vorsitzende vom Werkstatt-Rat arbeitet selber in Nienhagen

und kennt die anderen Beschäftigten dort gut.

Einfache

Sprache

Seite 12


„Räte“

Was machen eigentlich „Räte“

in Wohn- und Werkstätten?

Es ist wenig bekannt, dass in Einrichtungen der

Eingliederungshilfe für erwachsene Menschen

Beiräte, Eltern oder Angehörige völlig anders

organisiert sind, als in Institutionen für Kinder

oder Jugendliche (über diese Gruppen wird aus

Platzgründen in der nächsten Ausgabe berichtet).

Es gibt dort keine organisierten Zusammenschlüsse

von Eltern oder Angehörigen, die auf

die Leistungserbringung in der Einrichtung direkt

einwirken. Es gibt keine (offiziellen) „Elternvertretungen“,

keine „Elternsprecher“ wie im Bereich

der Kinder und Jugendlichen, wo diese deutlich

(gesetzlich) umschriebene Rechte haben. Hier

(in Wohnangeboten und Werkstätten) vertreten

die Menschen sich und ihre Mitbewohner|innen

oder Kolleg|inn|en selbst, wenn sie z. B. in eine

Bewohnervertretung bzw. in den Werkstattrat

gewählt worden sind. Angehörige von Menschen

mit sehr schweren Beeinträchtigungen haben

ihr Mandat, sich mit den Betreiber|innen eines

Wohnangebotes oder einer Werkstatt auseinanderzusetzen

ausschließlich aus ihrer Aufgabe als

gesetzlich bestimmte Betreuer|innen, nicht aber

im Namen der Mieter|innen oder aus der Elternschaft

bzw. mehrerer Angehöriger.

In Wohnangeboten vertritt mit weitreichenden

Rechten die Bewohnervertretung ihre Anliegen

gegenüber der Leitung aber auch gegenüber

Aufsichtsbehörden. Als Mitglieder können –

müssen aber nicht – auch Angehörige gewählt

werden. Insofern es sich bei den Mieter|inne|n

um erwachsene Menschen handelt, gibt es keine

„Elternvertretung“. Bewohnervertretungen vertreten

daher nicht die Eltern der Mieter|innen, und

wenn Eltern von Mieter|innen gewählt wurden,

vertreten sie diese nicht „als Eltern“, sondern

allenfalls als ihre gesetzlichen Betreuer|innen,

sofern sie dies sind.

Bei der Lebenshilfe Celle übernimmt diese

Aufgabe die Selbstvertretung der Mieter|innen.

Der Werkstattrat ist das aus Werkstattbeschäftigten

bestehende und von ihnen gewählte

Gremium, das mit weitreichenden Mitwirkungsund

seit Ende 2017 mit deutlichen Mitbestimmungsrechten

ausgestattet ist. Er – und nicht

etwa die Angehörigen oder einzelne Gruppen

von Werkstattbeschäftigten – ist legitimiert, im

Namen aller Werkstattbeschäftigten mit der

Leitung der Werkstatt über Werkstattthemen zu

verhandeln und Werkstattvereinbarungen gültig

abzuschließen, an die sich alle zu halten haben.

Ein zusätzliches, eigenständiges Vertretungsorgan

von Eltern und sonstiger Angehöriger in Werkstattangelegenheiten

gegenüber der Werkstattleitung

ist als gesetzlich verpflichtende Regelung

für die Werkstatt nicht vorgesehen – ebenso auch

nicht im Vorstand oder dem Gesellschafter. Die

Vereinssatzung betrachtet es nur als wünschenswert,

wenn Angehörige im Vorstand sind. Sie haben

dort aber keinesfalls Aufgabe und Funktion

einer „Elternvertretung“, sondern sollen wie alle

anderen Mitglieder mit anderem familiären oder

beruflichen Hintergrund andere Aspekte einbringen.

Gegen eine staatlich geregelte gesetzliche

Pflicht zur Errichtung einer Elternvertretung gibt

es erhebliche Bedenken: Mit dem Erreichen der

Volljährigkeit erlischt nämlich das elterliche Sorgerecht

auch bei Menschen mit Beeinträchtigung,

ohne dass es auf Art und Schwere der Beeinträchtigung

ankommt. Die Eltern würden dann einen

Teil des elterlichen Sorgerechts, nämlich in Werkstatt-Angelegenheiten,

behalten. Und das würde

mit dem Sorgerecht einer bestellten Betreuung

kollidieren. So gibt es in Werkstätten lediglich

eine Eltern- und Betreuerversammlung, die von

der Werkstatt einmal im Jahr über Angelegenheiten

der Mitwirkungsrechte (des Werkstattrates)

unterrichtet wird. Darüber hinaus kann die

Werkstatt einen Elternbeirat einrichten, der die

Werkstattleitung und den Werkstattrat berät und

unterstützt (z. B. Freizeitaktivitäten begleiten,

Spendensammeln o. ä. So hat in der Lebenshilfe

Celle z. B. der Elternbeirat beim Verkauf auf dem

Weihnachtsmarkt ausgeholfen). Er erhält seine

Legitimation nicht aus der Elternschaft oder

von den Angehörigen, die ihn unter Umständen

wählen können, er kann aber durch die Werkstatt

benannt und wieder aufgelöst werden.

Seite 13


Neue Einfahrt

Mehr Sicherheit für Leistungsnehmende

Ende April ist endlich die neue Ein- und Ausfahrt

zum Gelände des Standortes Altencelle fertiggestellt

worden. Bereits Anfang 2020 lagen die

Pläne fertig vor, die Firmen waren bestellt und

es hätte losgehen können. Dann aber brach Mitte

März die Pandemie über uns herein, und im

ersten Erschrecken wurden alle Baumaßnahmen

vorerst gestoppt. Nach einigen Wochen, in denen

wir lernten mit Corona umzugehen, und unterstützt

durch die Entscheidung des Gesellschafters

wurden die Arbeiten – auch die zur Sanierung des

Wäsche-Services – aufgenommen. Eine Fertigstellung

bis zum Ende des Jahres (wie ursprünglich geplant)

wurde knapp und konnte dann tatsächlich

auch in Folge des Wetters und leider auch einiger

Covid-Fälle bei Mitarbeitenden der beauftragten

Firmen nicht realisiert werden.

Das Ergebnis überzeugt

Doch nun ist es geschafft – und es funktioniert

tatsächlich ganz hervorragend. Die Einfahrt von

der Alten Dorfstraße auf das Gelände ist offener

und eindeutiger geworden. Die Busse der Fahrdienste

haben eindeutige Fahrstreifen und klare

Park- und Warteflächen, die Fahrgäste farblich abgesetzte

und markierte Wege bis zur Werkstatt.

Ankunft und Abfahrt laufen nun völlig reibungslos.

Die Busse müssen nicht mehr durch eine

Neue Einfahrt, neue begrünte Parkfläche. Vorne rechts: ein

neuer Fahrradständer mit Ladesäule für E-Bikes. Deutlich

sind im Hintergrund (links) das neue isolierte Dach der

Wäscherei und der überdachte Umgang zu erkennen.

diffuse Ansammlung von Menschen fahren und

die Leistungs nehmenden können ohne Verzögerungen

direkt von der Arbeit in die wartenden

Fahrzeuge einsteigen. Zugleich kann der Anlieferverkehr

gefahrenlos und unproblematisch über

eine eigene Spur die Hallen und das Lager anfahren.

Der neue Einbahnstraßenverkehr entlastet

das gesamte Gelände – ohne dass die Beförderung

derjenigen Menschen eingeschränkt ist, die tagsüber

die Tagesstätte für Menschen mit besonders

schweren Beeinträchtigungen besuchen. Die Busse

können diesen Bereich, der im hinteren Teil des

Geländes liegt, direkt über den Apfelweg anfahren

und das Gelände dort auch wieder verlassen.

Eine Fahrt an den Werkstattgebäuden vorbei über

das gesamte Gelände ist nicht mehr nötig.

Einladend und insektenfreundlich

Für die Kundschaft des Wäsche-Services wurden

extra Parkplätze geschaffen. Bei der Anfahrt nutzen

sie die gemeinsame zentrale Einfahrt, können

einen Blick auf den kleinen Werkstatt-Laden werfen

und dann direkt auf den für sie ausgezeichneten

Parkflächen parken. Über die Ausfahrt verlassen

sie das Gelände dann wieder. Die 14 neu

errichteten Parkplätze sind mit Schotterrasen versehen.

Zusammen mit einer zentralen Blumenwiese

ist somit ein neuer grüner Akzent direkt am

Eingang geschaffen worden und lädt im Sommer

zum Verweilen ein. Weitere Grünstreifen wurden

vor dem neuen Umgang beim Wäsche-Service angelegt

und schaffen durch die Abtrennung von der

Fahrspur weitere Sicherheit für alle, die den Weg

dort nutzen. Zusätzlich grenzen die Pfosten des

neuen Vordaches den Weg von der Ausfahrt ab.

Neue überdachte Fahrradstellplätze vor dem

Werkstatteingang sowie weitere vor dem Werkstatt-Laden

(dort auch mit einer Ladesäule für

E-Bikes) durften natürlich auch nicht fehlen. Das

neue Einfahrtkonzept wird von allen als sehr

zweckmäßig, durchdacht und praktikabel empfunden.

Somit präsentiert sich die Lebenshilfe

Celle freundlich und offen.

Wie immer gilt: ...davon profitieren alle!

Seite 14

Foto: Oliver Schiano


Neue Einfahrt

Mehr Sicherheit mit neuer Einfahrt

Seit Ende April hat das Gelände in Alten·celle eine neue Einfahrt und Ausfahrt.

Eigentlich war der Umbau schon für 2020 geplant.

Aber leider fing die Corona-Pandemie im März 2020 an.

Deshalb konnten die Bau·arbeiten erst später anfangen. Und alles hat länger gedauert,

weil es Corona-Fälle bei den Bau·firmen gab und das Wetter schlecht war.

Viel besser als vorher

Aber jetzt sind die Bau·arbeiten fertig. Die Einfahrt von der Alten Dorfstraße ist jetzt offener.

Die Fahr·dienste haben richtige Fahr·streifen und extra Flächen zum Parken und Warten.

Für die Fahr·gäste gibt es farbig markierte Wege bis zur Werkstatt.

Bei der Ankunft und Abfahrt gibt es jetzt keine Schwierigkeiten mehr.

Die Busse mussten früher sehr aufpassen, weil so viele Menschen auf dem Gelände waren.

Jetzt können die Menschen nach der Arbeit sicher und direkt in die wartenden Busse einsteigen.

Auf dem Gelände fahren die Autos auf einer Einbahn·straße.

Alle Autos fahren also nur noch in eine Richtung.

Die Busse zur Tages·stätte für Menschen mit besonders schweren Beeinträchtigungen können

vom Apfelweg auf das Gelände fahren. Dort fahren sie dann auch wieder raus.

Neue Park·plätze für den Wäsche-Service

Es gibt auch neue Park·plätze für die Kundschaft vom Wäsche-Service. Sie sind gleich gegen·über.

Die Einfahrt ist dieselbe wie für die Busse. Und die Ausfahrt ist über die Alte Dorfstraße.

Viele Blumen und Grün·flächen

Auf dem Gelände am Eingang gibt es neue Flächen mit Rasen und Blumen.

Es gibt eine Blumen·wiese zwischen den neuen Park·plätzen.

Und es gibt Pflanzen neben dem Fußweg am Wäsche-Service.

Diese Pflanzen trennen den Fußweg von der Fahr·spur und machen den Weg noch sicherer.

Die Pfosten vom neuen Vordach grenzen den Fußweg zusätzlich von der Ausfahrt ab.

Neue Fahrrad·ständer

Vor dem Werkstatt·eingang und dem Werkstatt-Laden gibt es neue überdachte Fahrrad·ständer.

Beim Werkstatt-Laden gibt es sogar eine Lade·säule für E-Bikes.

Alle finden die neuen Regeln für Einfahrt und Ausfahrt sehr gut.

Einfache

Sprache

Seite 15


Impfungen

Ein Piks Hoffnung

Über 1.000 Menschen bei der Lebenshilfe Celle geimpft

Am Donnerstag, den 25. März 2021 war es endlich

so weit: Der lang ersehnte erste Impftermin stand

an. Fünf mobile Impfteams des Impfzentrums

Celle schlugen zum Auftakt in der umfunktionierten

Sporthalle der Lebenshilfe am Hauptstandort

Alten celle ihr Lager auf. Die Halle wurde bereits

seit Weihnachten als viel besuchtes internes

Test-Zentrum für die bei der Lebenshilfe Celle

beschäftigten Menschen genutzt. Geschulte Mitarbeitende

führten und führen dort regelmäßig

Testungen durch.

Die Sporthalle wurde kurzerhand zum Impfzentrum.

Logistische Herausforderung

Die große Zahl an zu impfenden Menschen bei

der Lebenshilfe Celle war auch für die Impfteams

eine logistische Herausforderung. Am ersten Tag

wurden am Hauptstandort ca. 500 Menschen

gegen das Corona-Virus geimpft. Tags darauf, am

26. März, folgten dann weitere 500 an fünf der

insgesamt 22 Standorte im Landkreis, ein organisatorischer

Kraftakt für das eigens zusammengestellte

Impf-Planungsteam der Lebenshilfe Celle.

In enger und guter Zusammenarbeit mit dem

Landkreis war bereits Wochen vorher geplant

und vorbereitet worden – und das zahlte sich aus,

denn an den beiden Impftagen konnte ein reibungsloser

Ablauf gewährleistet werden.

„Die Impfungen in der Lebenshilfe Celle sind ein

weiterer und wesentlicher Bestandteil zum Schutz

der Menschen im gesamten Unternehmen. Wir

verstehen das als ebenso notwendigen wie auch

selbstverständlichen Ausdruck unserer Fürsorgepflicht

für alle Leistungsnehmenden bei uns. Für

den immensen zeitlichen Aufwand danken wir

den Mitarbeitenden ganz besonders – aber auch

der unbürokratischen Zusammenarbeit mit den

Verantwortlichen im Gesundheitsamt“, so die Geschäftsleitung.

Fast schon Routine

Am 10. und 11. Juni folgte dann die Zweitimpfung.

Das inzwischen gut eingespielte Duo aus Impf-

Planungsteam der Lebenshilfe Celle und Gesundheitsamt

bereitete erneut alles bestmöglich

vor und auch für alle „Impflinge“ war der zweite

Durchlauf dann schon beinahe ein alter Hut. Jetzt

blicken alle gemeinsam hoffnungsfroh auf die

kommende Zeit.

Mobile Impfteams impften Leistungsnehmende und Mitarbeitende der Lebenshilfe direkt an den Standorten.

Seite 16

Fotos: Peter Müller


Impfungen

Impfungen bei der Lebens·hilfe Celle

Am 25. März 2021 war der 1. Impf·termin in der Lebens·hilfe Celle.

Dafür sind 5 Impf·teams vom Impf·zentrum Celle in die Sport·halle in Altencelle gekommen.

In der Sport·halle waren nämlich die Impf·plätze aufgebaut.

Schon seit Weihnachten war die Sport·halle zu einem Test-Zentrum geworden.

Dort haben geschulte Mit·arbeitende regelmäßig Menschen getestet,

die in der Lebens·hilfe arbeiten.

Die Mit·arbeitenden hatten dafür vorher extra eine Schulung bekommen.

Viele wollten geimpft werden

Bei der Lebens·hilfe gab es viele Menschen, die eine Impfung wollten. Das ist gut!

Aber das war für die Impf·teams auch nicht einfach.

Am 1. Tag bekamen knapp 500 Menschen eine Corona-Impfung am Haupt·standort in Altencelle.

Am 26. März gingen die Impfungen an 5 Stand·orten weiter.

Dort wurden nochmal 500 Menschen geimpft.

Schon Wochen vorher hatte das Impf-Planungs·team von der Lebens·hilfe Celle

zusamen mit dem Landkreis die Impfungen geplant und vorbereitet.

Das hat sich gelohnt!

Denn so gab es an den beiden Impf·tagen keine großen Schwierigkeiten.

Wichtiger Schutz für alle

Die Geschäfts·leitung von der Lebens·hilfe Celle hat gesagt:

Die Impfungen sind wichtig für den Schutz von allen, die in der Lebens·hilfe Celle arbeiten.

Wir danken unseren Mitarbeitenden für die zusätzliche Arbeit.

Und wir danken dem Gesundheits·amt vom Landkreis Celle für die gute Zusammen·arbeit.

Die zweite Impfung

Am 10. und 11. Juni gab es dann die Zweit·impfung.

Das Impf-Planungs·team von der Lebens·hilfe Celle und das Gesundheits·amt

hatten wieder alles gut vorbereitet.

Beim 2. Mal waren die Menschen nicht mehr so aufgeregt.

Sie wussten ja jetzt, was alles passiert.

Jetzt sind alle voller Hoffnung für die Zukunft.

Einfache

Sprache

Seite 17


Rituale in der Krippenarbeit

Integrative Krippe

Seymourstraße

Ein Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende

und oft feierlich-festliche Handlung, die

religiöser, kultureller oder alltäglicher Art sein

kann. Für viele Menschen stellen Rituale wichtige

Ereignisse dar, die sie regelmäßig ausüben. Rituale

sind körperlich, haben eine zeitliche Struktur

und somit auch klar definierte Anfangs- und Endpunkte.

Wichtig für Rituale ist dabei vor allem deren Wiederholbarkeit.

Rituale entwickeln sich häufig aus

der Gesellschaft und dem Familienleben heraus.

Sie geben Sicherheit, strukturieren das Leben und

den Tagesablauf. Sie fördern die Selbstständigkeit

und stärken das Gemeinschaftsgefühl.

Relevanz für den Krippenalltag

In der Krippe gibt es vorgegebene Abläufe wie

Morgenkreis, Mahlzeiten, Schlafen und auch Wickeln.

Je öfter Dinge vorkommen, desto wichtiger

werden sie. Vertraute Abläufe vermitteln Verlässlichkeit

und Geborgenheit und führen zu mehr

Selbstvertrauen. Sie erleichtern das Lernen, reduzieren

Ängste und helfen bei der Bewältigung von

Krisen.

Wiederholungen geben Sicherheit

Kleine Kinder wollen alles mit ihren Sinnen erleben

und durchlaufen. Sie wiederholen ein und

dasselbe immer wieder, wodurch Abläufe und

Fähigkeiten erlernt werden und sich einprägen

können. Jüngere Kinder schauen sich bei älteren

Kindern und Erwachsenen vieles ab, z. B. Tischregeln

und Essverhalten. Setzen die Kinder es dann

selbst um, vermittelt ihnen das Sicherheit und

Vertrauen.

Die Nachahmung vorgelebter Verhaltensmuster

macht einen wesentlichen Teil der Entwicklung

aus. Daher achtet das Team der Integrativen Krippe

Seymourstraße darauf, ganz bewusst Rituale

im Krippenalltag einzusetzen und zu zelebrieren.

So wird die Entwicklung der dort betreuten Kinder

bestmöglich gefördert und unterstützt.

Katalina Heuer

Regelmäßige gemeinsame Aktivitäten vermitteln den Kindern Sicherheit und Vertrauen.

Seite 18


Integrative Krippe

Seymourstraße

Was ist ein Ritual?

Ein Ritual ist eine Handlung mit festen Regeln.

Das Ritual kann mit der Religion, Kultur oder dem Alltag zu tun haben.

Für viele Menschen sind Rituale wichtig. Sie machen diese Rituale regelmäßig.

Es ist wichtig, dass sich Rituale immer wiederholen können.

• Sie geben Sicherheit.

• Sie strukturieren das Leben und den Tages·ablauf.

• Sie fördern die Selbst·ständigkeit.

• Sie stärken das Gemeinschafts·gefühl.

In der Krippe gibt es viele Abläufe, die sich immer wiederholen.

Zum Beispiel: den Morgen·kreis, Essen, Schlafen und Wickeln.

Je öfter diese Dinge vorkommen, desto wichtiger werden sie.

Wenn Kinder Abläufe schon kennen, fühlen sie sich sicher und gut.

Kleine Kinder wollen alles mit allen Sinnen erleben.

Sie wiederholen Dinge immer wieder. So lernen sie Abläufe und neue Fähigkeiten.

Und sie machen älteren Kindern und Erwachsenen viele Dinge nach.

Das ist ein wichtiger Teil von ihrer Entwicklung.

Das Team von der Integrativen Krippe Seymourstraße benutzt Rituale,

um die Entwicklung von Kindern zu fördern und zu unterstützen.

Einfache

Sprache

Fotos: Lebenshilfe Celle

Seite 19


„Rhythmus statt Stimme“

Musikalische Früherziehung mal anders

In der heilpädagogischen Gruppe des kooperativen

Kindergartens Bergen hat die musikalische

Früherziehung seit Jahren einen festen Platz. Sei

es die wöchentliche Förderung durch eine Fachkraft

der Kreismusikschule Celle, das gemeinsame

Singen und Musizieren oder das Ausprobieren an

verschiedenen Musikinstrumenten.

Musikalische Früherziehung unterstützt die Entwicklung

der Kinder in den verschiedenen Bereichen.

Durch das Singen und die rhythmischen

Bewegungen werden nicht nur die Sprache und

Motorik, sondern auch die kognitiven und kreativen

Fähigkeiten gefördert sowie die sozialen Kompetenzen

gestärkt.

Multikulturelle Erlebnisse

In dem kooperativen Kindergarten werden derzeit

57 Kinder betreut. Die Altersspanne reicht dabei

von drei bis sieben Jahren. Die Kinder sind sowohl

aus dem Regel- als auch dem heilpädagogischen

Bereich und aktuell sind 17 verschiedene Nationalitäten

vertreten. Gemeinsam schaffen wir dort

Freiraum und Begegnung für musikalische, multikulturelle

Erlebnisse mit Liedern, Tänzen und

Spielen.

Kooperativer

Kindergarten Bergen

Familie Voß/Diekmann geschenkt bekam. In vielen

Arbeitsstunden fertigte Wenckes Großvater

die Trommeln für die Kindergartengruppe seiner

Enkelin in seiner Werkstatt. Familie Voß strich

dann jede Cajon in einer anderen Farbe.

Als die Cajons bei uns im Kindergarten ankamen,

fiel Wencke gleich auf, dass wohl die rosafarbene

Trommel von Peppa Wutz sein muss. Da war

die Idee geboren, den Cajons passend zu den Farben

verschiedene Motive zu geben. So bekam die

grüne Cajon das Motiv „Herbstwald“, die blaue

„Meerestiere“ und die gelbe „Afrika“. In den folgenden

Wochen wurden die Trommeln mit tatkräftiger

Hilfe aller Kinder kreativ gestaltet.

Zum Einsatz kommen sie nun beim „Singen“ von

Geburtstagsliedern, beim freien Musizieren oder

bei Musikkreisen, in denen Grundrhythmen und

Taktgefühl erarbeitet werden.

Cajons eignen sich gut als Einstiegsinstrument für

Kinder, da die Handhabung und das Spiel einfach

zu erlernen sind, die Kinder schnell ein Erfolgserlebnis

haben und das Instrument sehr ansprechend

auf sie wirkt.

Anita Olschewski | Tanja Rehn

Doch dann: Singverbot!

Seitdem das Kultusministerium Singen im Kindergarten

corona-bedingt verboten hat, ist es bei uns

sehr still geworden. Das gemeinsame Singen fehlt

den Kindern und auch uns.

Um den Kindern weiterhin einen Zugang zur Musik

zu ermöglichen, haben wir Alternativen gesucht

und gefunden: Wir haben Lieder gesummt,

vermehrt Sprechgesang eingeführt und mit dem

Kazu, einem kleinen Membranophon zum Melodiegeben,

die Stücke begleitet.

Ein tolles Geschenk

Eine große Bereicherung für unser eingeschränktes

musikalisches Angebot war es, als die Spatzengruppe

des Heilpädagogischen Kindergartens

Purzelbaum im Juli vier selbstgebaute Cajons von

Seite 20

Foto: Lebenshilfe Celle


Kooperativer

Kindergarten Bergen

Rhythmus statt Stimme

In der heil·pädagogischen Gruppe vom kooperativen Kinder·garten Bergen

gibt es schon seit Jahren musikalische Früh·erziehung:

• 1-mal in der Woche kommt eine Fach·kraft von der Kreis·musik·schule Celle zur Förderung.

• Die Kinder singen und machen Musik zusammen.

• Und sie probieren verschiedene Musik·instrumente aus.

Musik ist wichtig für die Entwicklung

Das Singen und die Bewegungen zur Musik unterstützen

die Entwicklung von Sprache und Beweglichkeit. Und die Kinder lernen auch,

mit anderen zusammen zu spielen und auf einander zu achten.

Im Kindergarten sind zurzeit 57 Kinder. Sie sind zwischen 3 und 7 Jahren alt.

Die Kinder sind aus dem Regel·bereich und aus dem heil·pädagogischen Bereich.

Sie oder ihre Eltern kommen aus 17 verschiedenen Ländern.

Mit der Musik können wir zusammen von·einander lernen.

Die Kinder lernen so auch viele verschiedene Kulturen kennen.

Singen war nicht mehr erlaubt

In der Corona-Pandemie hat das Kultus·ministerium das Singen im Kinder·garten verboten.

Seitdem ist es im Kinder·garten sehr still. Wir alle vermissen das gemeinsame Singen.

Damit die Kinder weiterhin Musik machen können, haben wir neue Dinge ausprobiert:

• Wir haben Lieder gesummt.

• Wir haben mehr Sprech·gesang gemacht.

• Und wir haben mit dem Kazu den Gesang begleitet.

Ein Kazu ist ein kleines Instrument. Es sieht ein bisschen aus wie eine Pfeife.

Ein tolles Geschenk

Im Juli hat die Familie Voß/Diekmann der Spatzen·gruppe vom

Heil·pädagogischen Kinder·garten Purzelbaum 4 Cajons geschenkt.

Cajons sind Holz·trommeln. Wenckes Großvater hatte die Trommeln gebaut.

Familie Voß hat jede Trommel in einer anderen Farbe gestrichen.

Im Kinder·garten hat jede Trommel passend zur Farbe ein Motiv bekommen.

Dabei haben die Kinder fleißig geholfen. Die Trommeln benutzen wir jetzt

bei Geburtstags·liedern, beim freien Musik·machen und bei Musik·kreisen.

Cajons sind gute Instrumente für Kinder.

Sie sind leicht zu benutzen und zu lernen.

Und die Kinder haben viel Spaß daran.

Einfache

Sprache

Seite 21


Celler Werkstätten

Werky | Online-Handel

Online-Handel: Der Weg in die Zukunft

In den Celler Werkstätten wurden im Laufe der

Jahre vielerlei Produkte für Natur und Garten

entwickelt: konsequent umweltbewusst, nachhaltig,

und liebevoll in handwerklicher Qualität von

Menschen mit Beeinträchtigung gefertigt.

Bei vielen Teilprodukten oder Produkten, die für

die Industrie hergestellt oder bearbeitet werden,

ist der spätere Einsatz nicht bekannt oder nur

sehr abstrakt zu fassen. Nicht so bei den Eigenprodukten:

Viele davon kommen auch auf dem

Gelände der Celler Werkstätten zum Einsatz oder

sind seit langem begehrte Geschenke für Familie

und Bekannte.

Bisher konnten unsere Produkte in der Regel nur

in den Verkaufsstellen in Nienhagen und Altencelle

erworben werden. Das war ein gern gesehener

Besuch und der Verkauf ein tolles Qualifizierungsfeld

im Bereich Lager/Verkauf – bis Corona kam!

Die Online-Plattform ist auf soziale Dienstleistungsunternehmen

zugeschnitten und bietet

bereits viele Funktionen vorbereitet an. Die Auswahl

und Darstellung der Produkte sowie die Lagerbestandsführung

wird jedoch durch die Hersteller|innen,

also durch die Celler Werkstätten,

gesteuert.

Insbesondere die Vermarktung erfolgt professionell

durch Werky über verschiedene Kanäle. Dabei

wird nicht nur die Endkundschaft angesprochen,

sondern auch Gewerbetreibende sind Teil

der Zielgruppe. So wird Interesse geweckt, die

Produkte z. B. in abgewandelter Form oder als

Werbegeschenke mit Branding zu vermarkten.

Außerdem können sich interessierte Kund|inn|en

auch von der Lebenshilfe Celle insgesamt ein Bild

machen.

Folglich wurden die Überlegungen, die Produkte

einem größeren Publikum online vorzustellen

und zu versenden, nun konkretisiert. Von weiteren

Katalog-Anbietern bis hin zu einem eigenen

Online-Shop wurde viel diskutiert.

Um die Idee umzusetzen, mussten aus den tollen

Produkten zunächst verkaufsfähige Einheiten entstehen:

mit Bildern, Lieferkonditionen, Zahlungsmöglichkeiten,

Verpackungen, Bemaßungen, Beschreibungen

etc.

Letztlich fiel die Wahl auf:

Seite 22

Fotos: Lebenshilfe Celle | Werky


Celler Werkstätten

Werky | Online-Handel

Den Auftakt machten unsere bewährten Produkte

für den Naturschutz, die Futterplätze- und Nistgelegenheiten,

sowohl als fertige Produkte als auch

teilweise als Bausätze. Letztere sind dank der detailreichen

Anleitung auch für Kinder leicht und

eigenständig zusammenbaubar.

Kaum waren die Produkte online, gingen auch

schon die ersten Bestellungen ein. Ein Trend, der

sich bisher täglich fortsetzt! Neben der Fertigung

im Holz- und Metallbereich erfolgt nun auch die

logistische Abwicklung mit neuen Arbeitsmöglichkeiten

im Bereich Logistik und Versand in der Betriebsstätte

Nienhagen.

Derzeit können 23 Artikel der Celler Werkstätten

über Werky bestellt werden (Stand Juni

2021). Auf konkrete Nachfrage wurde

das Sortiment bereits um einige

Produkte erweitert.

Ein schon lange besonders nachgefragtes

Produkt ist seit vielen

Jahren unser Grill. Auch er steht

jetzt natürlich Grill-Fans aus ganz

Deutschland zum Verkauf bereit.

Wir sind sicher, dass sich auch nach Corona der

Trend zum Online-Handel fortsetzen und für uns

eine immer größere Bedeutung gewinnen wird.

Daher sind wir bereits mitten in der Vorbereitung,

nachhaltige Produkte aus Textil und Leder zur

Marktreife zu bringen.

Sie sehen also:

Ein Blick in den Werky-Shop lohnt sich!

Ein Blick in das Verkaufsportal lohnt sich.

Marion Klie

Seite 23


Produkte jetzt auch online kaufen

In den Celler Werkstätten gibt es viele Produkte für Natur und Garten.

Die Produkte sind umwelt·bewusst und nachhaltig.

Menschen mit Beeinträchtigung haben die Produkte liebevoll hergestellt.

Celler Werkstätten

Werky | Online-Handel

In den Celler Werkstätten werden auch Teile und Produkte für die Industrie gebaut.

Aber oft weiß man nicht, wo sie später verwendet werden.

Bei den Eigen·produkten ist das anders.

Sie werden zum Beispiel auf dem Gelände von den Celler Werkstätten verwendet.

Und viele Leute kaufen die Produkte zum Verschenken an Familie und Bekannte.

Corona zwingt zum Umdenken

Die Eigen·produkte konnte man früher nur bei den Celler Werkstätten in Nienhagen und

Altencelle kaufen. Der Besuch durch die Kundschaft war immer nett.

Und es war eine gute Ausbildung im Bereich Lager und Verkauf.

Doch dann kam das Corona-Virus. Der Werkstatt-Laden musste schließen.

Schon früher hatte man in den Celler Werkstätten überlegt,

Produkte über das Internet zu verkaufen.

Aber jetzt musste man einen richtigen Plan machen.

Die Celler Werkstätten mussten sich entscheiden:

• Wollen sie einen eigenen Online-Shop?

• Oder wollen sie bei einem Online-Shop mitmachen, den es schon gibt?

Werky

Die Wahl fiel auf den Online-Shop Werky. Werky ist extra für Unternehmen wie die Lebens·hilfe.

Bei Werky sind schon viele Funktionen vorbereitet.

Aber die Celler Werkstätten regeln selbst:

• Welche Produkte wollen wir bei Werky verkaufen?

• Wie sollen diese Produkte aussehen?

• Wie viele Produkte haben wir zum Verkaufen?

Für private und gewerbliche Kundschaft

Werky macht zum Beispiel Werbung für die Produkte.

Die Werbung richtet sich an private Kundschaft und an gewerbliche Kundschaft.

Firmen möchten die Produkte vielleicht als Werbe·geschenke benutzen.

Und bei Werky können sich interessierte Menschen

auch ein Bild von der ganzen Lebens·hilfe Celle machen.

Einfache

Sprache

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Celler Werkstätten

Werky | Online-Handel

Gute Vorbereitung war wichtig

Die Produkte mussten für den Online-Verkauf bereit·gemacht werden.

Die Celler Werkstätten brauchten zum Beispiel:

• Bilder von den Produkten.

• Regeln für den Versand.

• Bezahl·möglichkeiten.

• Verpackungen.

• Neue Maße von den Produkten.

• Und Beschreibungen von den Produkten.

Die ersten Produkte im Online-Shop waren die Futter·plätze und Nist·gelegenheiten.

Diese Produkte gibt es fertig zusammen·gebaut und als Bau·satz.

Den Bau·satz können mit der Anleitung auch Kinder ganz leicht zusammen·bauen.

Die Produkte kommen gut an

Seit die Produkte online sind, kommen jeden Tag neue Bestellungen rein.

In der Betriebs·stätte Nienhagen werden die Produkte aus Holz und Metall gebaut.

Und dort werden die bestellten Produkte auch versendet.

So sind neue Arbeits·möglichkeiten im Bereich Logistik und Versand entstanden.

Immer mehr Angebote

Zurzeit kann man 23 Produkte von den Celler Werkstätten über Werky bestellen.

Seit dem Start sind schon Produkte dazu·gekommen, zum Beispiel der Grill.

Der Grill ist schon seit vielen Jahren beliebt und wird gerne gekauft.

Jetzt können ihn Grill-Fans aus ganz Deutschland online kaufen.

Die Celler Werkstätten sind sich sicher:

Nach der Corona-Pandemie werden Leute weiter viele Sachen online kaufen.

Und der Online-Shop wird für die Celler Werkstätten immer wichtiger werden.

Deshalb bereiten sie jetzt schon neue Produkte aus Stoff und Leder für den Online-Shop vor.

Ein Blick in den Online-Shop Werky lohnt sich also!

Einfache

Sprache

Seite 25


Celler Werkstätten

FBI

Fachdienst Berufliche Integration

Betriebsintegrierte Arbeitsplätze in Corona-Zeiten

Über ein Jahr Pandemie hat alle Menschen viel

Kraft gekostet, sowohl die Leistungsnehmenden

auf betriebsintegrierten Arbeitsplätzen der Celler

Werkstätten als auch die kooperierenden Unternehmen

des ersten Arbeitsmarktes und letztendlich

auch die Mitarbeitenden im Fachdienst Berufliche

Integration. Doch allen Herausforderungen

zum Trotz förderte die Situation auch zahlreiche

kreative Ideen zu Tage.

So mussten von heute auf morgen die bisher

regelmäßigen Besuche und Gespräche am

Arbeits platz an die frische Luft verlegt werden,

teilweise auf dem jeweiligen Betriebsgelände

oder aber auch bei Spaziergängen außerhalb der

Arbeitszeit.

In die Pandemie startete der Fachdienst Berufliche

Integration mit 31 betriebsintegrierten Arbeitsplätzen

und 5 externen Praktika. Die Monate April

und Mai 2020 waren jedoch auch von Betretungsverboten

in einigen Betrieben gekennzeichnet,

sodass keine weiteren externen Arbeitserprobungen

für die Leistungsnehmenden der Celler

Werkstätten möglich waren. Erfreulicherweise

ist lediglich ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz

corona-bedingt verloren gegangen.

Wie ist die aktuelle Situation?

Stand Juni 2021 arbeiten 36 Leistungsnehmende

der Celler Werkstätten auf einem betriebsintegrierten

Arbeitsplatz und auch die Anzahl

der externen Praktika wird sich in Zukunft wieder

erhöhen. Das sind tolle Aussichten.

Verstärkung im Fachdienst

Seit März 2021 konnte sich der Fachdienst Berufliche

Integration zudem auch personell verstärken.

Luan Münchberg vervollständigt jetzt das Team

um Susanne Trettin und Nils Kunert. Er ist im

nördlichen Landkreis aktiv mit der Akquise möglicher

Praktikumsplätze, weiterer Kooperationsbetriebe

und somit auch neuer betriebsintegrierter

Arbeitsplätze beschäftigt.

So kann auch zukünftig das vorderste Ziel des

Fachdienstes bestmöglich umgesetzt werden:

die Unterstützung und Begleitung des Übergangs

aus der Werkstatt-Arbeit hin zu einer Tätigkeit auf

dem ersten Arbeitsmarkt.

Susanne Trettin | Nils Kunert

Der Fachdienst Berufliche Integration (FBI) begleitet Menschen bei ihrem Weg auf den ersten Arbeitsmarkt.

Seite 26

Foto: Lebenshilfe Celle


Celler Werkstätten

FBI

Betriebs·integrierte Arbeits·plätze in Corona-Zeiten

Die Corona-Pandemie dauert schon über ein Jahr.

Das ist für alle schwer:

• Die Leistungs·nehmer auf betriebs·integrierten Arbeits·plätzen von den Celler Werkstätten.

• Die Unternehmen, die mit den Celler Werkstätten zusammen·arbeiten.

• Und die Mitarbeiter im Fachdienst Berufliche Integration.

Trotzdem gab es gute Ideen in dieser Zeit.

Vor Corona gab es regelmäßig Besuche und Gespräche am Arbeits·platz.

Das war plötzlich nicht mehr möglich. Deshalb wurden die Gespräche draußen gemacht.

Manchmal hat man sie auf dem Betriebs·gelände gemacht.

Und manchmal hat man sie außerhalb der Arbeits·zeit beim Spazier·gang gemacht.

Beim Fachdienst Berufliche Integration gab es kurz vor der Pandemie

31 betriebs·integrierte Arbeits·plätze und 5 Praktiums·stellen in anderen Betrieben.

Im April und Mai 2020 gab es in einigen Betrieben Betretungs·verbote.

Deshalb konnten die Leistungs·nehmer von den Celler Werkstätten

keine Arbeits·erprobungen in anderen Betrieben mehr machen.

Zum Glück ist nur 1 betriebs·integrierter Arbeits·platz weg·gefallen.

Wie ist es jetzt?

Im Juni 2021 arbeiten 36 Leistungs·nehmer auf betriebs·intergrierten Arbeits·plätzen.

Die Anzahl von den Praktikums·stellen wird auch größer werden.

Das sind tolle Aussichten!

Verstärkung im Fachdienst

Der Fachdienst Berufliche Integration hat seit März 2021 einen neuen Mitarbeiter.

Luan Münchberg kam in das Team von Susanne Trettin und Nils Kunert.

Er ist im Norden vom Landkreis Celle unterwegs.

Dort sucht er nach neuen Praktikums·plätzen und neuen Betrieben für die Zusammen·arbeit.

Damit sucht er also auch gleich nach neuen betriebs·integrierten Arbeits·plätzen.

Der Fachdienst hat nämlich ein großes Ziel:

Menschen mit Beeinträchtigung bei ihrem Weg von der Werkstatt-Arbeit

hin zu einer Arbeit auf dem 1. Arbeits·markt zu begleiten und zu unterstützen.

Einfache

Sprache

Seite 27


Das „Budget für Arbeit“

in Zeiten von Corona

Die Lebenshilfe Celle gGmbH begleitet zurzeit acht

Personen, die über das sogenannte „Budget für

Arbeit“ in Betrieben sozialversicherungs pflichtig

angestellt sind.

Als Jobcoach für das Budget für Arbeit begleitet

Christoph Kühnle die meist ehemaligen Leistungsnehmenden

der Celler Werkstätten. In dieser

Funktion ist er Ansprechperson der Lebenshilfe

sowohl für die Betriebe als auch die Leistungsnehmenden

und steht ihnen bei Problemen oder

Herausforderungen zur Seite.

Nun hat die Corona-Pandemie natürlich gerade

auf dem ersten Arbeitsmarkt für Probleme

und Existenzängste gesorgt. Vor allem die

Gastronomie- und Tourismusbranche waren

davon stark betroffen und auch der Einzelhandel

hatte es nicht leicht. Viele Angestellte mussten in

Kurzarbeit gehen und bekommen bis heute einen

Teil ihres Gehaltes anteilig über das Arbeitsamt

bezahlt.

Celler Werkstätten

Budget für Arbeit

Diese neuartige Situation stellte auch die

Menschen im Budget für Arbeit vor die Frage,

wie es weitergeht. Denn hier zahlt das Arbeitsamt

kein Kurzarbeitergeld, da die Budget-Teilnehmenden

ein Rückkehrrecht in die Werkstatt haben,

sollte der Arbeitsplatz einmal wegfallen.

Die Angestellten, die über das Budget für Arbeit

im Hotel Blumlage arbeiten, konnten ihre Arbeit

nach der Lockdown-Zeit im letzten Jahr glücklicherweise

wiederaufnehmen.

Zwei der Budget-Teilnehmenden sind leider schon

eine längere Zeit zu Hause und können nicht weiter

arbeiten, da ihre Betriebe noch geschlossen sind.

Die Arbeitsverträge konnten allerdings erhalten

bleiben und die Arbeitgeber|innen weiterhin

von dem jeweiligen Kostenträger das Budget

für Arbeit erhalten. Somit musste ihnen nicht

gekündigt werden und sie bekamen ihren Lohn

über ihren Betrieb weiter. Dennoch warten auch

sie natürlich darauf, dass es bald wieder losgeht.

Die Lebenshilfe Celle hofft und bleibt optimistisch,

dass bald alle Budget-Teilnehmenden wieder auf

ihren Arbeitsplätzen arbeiten können.

Sicher ist jedenfalls, dass sie – egal was passiert

– weiterhin die bestmögliche Unterstützung

durch die Lebenshilfe Celle erhalten werden.

Christoph Kühnle

Das Budget für Arbeit: Begleitung für eine Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt.

Seite 28

Foto: Lebenshilfe | David Maurer


Celler Werkstätten

Budget für Arbeit

Budget für Arbeit

Das Budget für Arbeit ist eine Hilfe für Menschen mit Beeinträchtigung auf dem 1. Arbeits·markt.

Dabei begleitet die Lebens·hilfe Celle Personen,

die über das Budget für Arbeit in Betrieben angestellt sind.

Zurzeit sind das 8 Personen.

Christoph Kühnle ist Job·coach für das Budget für Arbeit.

Er begleitet die Personen im Budget für Arbeit.

Sie waren früher oft Leistungs·nehmer in der Celler Werkstätten.

Er ist die Ansprech·person in der Lebens·hilfe für sie und auch für die Betriebe.

Er hilft ihnen bei Problemen und Herausforderungen.

Auf dem 1. Arbeits·markt gibt es wegen der Corona-Pandemie viele Probleme und Ängste.

Es hat sehr stark die Gastronomie, den Tourismus und den Einzel·handel getroffen.

Essen·gehen und Reisen waren im Lockdown verboten.

Auch sehr viele Einkaufs·läden waren geschlossen.

Viele Menschen waren in Kurz·arbeit.

Sie bekommen noch heute einen Teil von ihrem Lohn vom Arbeits·amt bezahlt.

Die Jobs wurden gerettet

Auch die Budget-Teilnehmer mussten überlegen, wie es weitergeht.

Sie bekommen kein Kurz·arbeiter·geld vom Arbeits·amt.

Sie können nämlich zurück in die Celler Werkstätten, wenn sie ihren Arbeits·platz verlieren.

Im Hotel Blumlage sind auch Menschen im Budget für Arbeit angestellt.

Zum Glück konnten sie nach dem Lockdown letztes Jahr weiter·arbeiten.

2 andere Budget-Teilnehmer sind jetzt schon lange zu Hause.

Sie können nicht weiter·arbeiten.

Ihre Betriebe sind nämlich noch geschlossen.

Aber sie haben immer noch ihre Arbeits·stellen.

Die Betriebe bekommen weiter Geld über das Budget für Arbeit.

Deshalb konnten die beiden ihre Arbeits·stellen behalten.

Und sie haben ihren Lohn weiter bekommen.

Trotzdem möchten sie bald zurück zu ihrer Arbeit.

Die Lebens·hilfe Celle hofft, dass bald wieder alle auf ihren Arbeits·plätzen arbeiten können.

Aber was auch immer passiert:

Sie bekommen auf jeden Fall immer Unterstützung von der Lebens·hilfe Celle!

Einfache

Sprache

Seite 29


Betriebsinterner Postfahrdienst

Celler Werkstätten

Groß Hehlen

Im Oktober 2020 zog der Fachdienst Berufliche

Integration auf das Hauptgelände nach Altencelle.

Bis dahin hatten Nils Kunert und Susanne Trettin

sich netterweise oft um die Post der Betriebsstätte

Groß Hehlen gekümmert und das ein oder

andere aus Altencelle abgeholt bzw. hingebracht.

Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle!

Doch nun waren sie weg und der Bereich Leben

und Wohnen zog ein. Das verschärfte die Post­

Problematik sogar noch! Als Gruppenleitungen

war es nicht möglich, regelmäßig in die Betriebsstätte

Altencelle zu fahren. Aus dieser Not

heraus entstand in einem Gespräch zwischen

den Leitungskräften und Doris Tessmer vom

Integrativen Berufsbildungsbereich die Idee eines

„Betriebsinternen Postfahrdienstes“.

Nadine Schneider, Teilnehmerin im Integrativen

Berufsbildungsbereich, hat einen Führerschein

und tägliche Fahrpraxis. Sie war sofort begeistert

und konnte sich diesen Arbeitsplatz vorstellen.

Ihr Ziel seit Eintritt in die Lebenshilfe Celle war

ein verantwortungs- und vertrauensvoller, selbstbestimmter

Arbeitsplatz, auf dem sie sich weiterentwickeln

kann und der ihr Perspektiven bietet.

Vom Konzept zur Umsetzung

Zügig wurde ein kurzes Konzept erstellt und die

Planungen begannen, denn es galt viele Dinge zu

klären:

• Ein PKW musste her.

• An welchen Tagen sollte gefahren werden?

• Wie sah es mit Datenschutz und

Postfachschlüsseln aus?

• Womit sollte die Post transportiert werden?

• Wo würde der Postfahrdienst nötige

Unterschriften bekommen?

• Und wer kann die Vertretung übernehmen?

Die letzte Frage ist noch offen, hier sind Ideen und

Unterstützung willkommen!

BBB-Integrativ-Teilnehmerin Nadine Schneider hat den „Betriebsinternen Postfahrdienst“ gern übernommen.

Seite 30

Foto: Lebenshilfe Celle


Celler Werkstätten

Groß Hehlen

DEIN FREIWILLIGES SOZIALES JAHR!

Schriliche Bewerbung an:

Lebenshilfe Celle gGmbH | Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle| bewerbung@lhcelle.de

Ansprechpartnerin BFD und FSJ bei der Lebenshilfe: Marna Brandenburg

Tel.: 05141 997-252 (vormiags) | marna.brandenburg@lhcelle.de

Schule beendet,

was jetzt?

das Leben

kennenlernen

Erfahrungen

sammeln

neue

Perspektiven

sich sozial

engagieren

FSJ und BFD

als Wegweiser

-Anzeige-

Am 23. November 2020 fand die erste Tour für

die Betriebsstätte Groß Hehlen und den Bereich

Leben und Wohnen statt.

Anfängliche Stolpersteine konnten unproblematisch

aus dem Weg geräumt werden. Im

Februar wurde dann bereits der Wohnpark

Schiebler straße mit einbezogen, im März folgte

das Rückbau zentrum Altencelle und im April

schließlich die Betriebsstätte Nienhagen.

Das Kollegium ist von der Idee und deren Umsetzung

begeistert! In der Personalplanung braucht

die Post nun nur noch berücksichtigt werden,

wenn es einen Ausfall des Postfahrdienstes gibt.

Aber auch das wird perspektisch gelöst werden.

Die Touren

Der Postfahrdienst fährt zurzeit dreimal in der

Woche (Montag, Mittwoch, und Freitag) gegen

10:15 Uhr aus der Betriebsstätte Groß Hehlen

ab. Auf dem Weg in die Betriebsstätte Altencelle

wird zunächst der Wohnpark Schieblerstraße

angefahren, um die Posttaschen zu tauschen. In

Altencelle werden dann die Postfächer geleert

und die mitgebrachte Post in die entsprechenden

Fächer verteilt.

Oft findet Nadine Schneider dabei Post-its auf den

Unterlagen, mit einem Hinweis, was damit zu tun

ist. Sind weitere Unterschriften nötig, um z. B.

etwas von der Materialausgabe abzuholen, geht

sie auch diese Wege. Selbst geringe Mengen aus

der Materialausgabe bringt sie gern mit.

Vom Hauptgelände aus geht es nun zum Rückbauzentrum

und anschließend steht noch die

Betriebsstätte Nienhagen auf dem Plan. Auch

dort werden die Posttaschen getauscht. Auf dem

Rückweg hält Nadine Schneider dann noch einmal

in Altencelle an, um die Post der letzten beiden

Stationen zu verteilen.

Wie geht es weiter?

Bis Ende 2021 sollen alle Wohnhäuser, Wohngemeinschaften,

Betriebsstätten und Außenarbeitsgruppen

mehrmals wöchentlich angefahren

werden und vom dem Service profitieren.

Das Ziel ist, diesen gut angenommenen, anspruchsvollen

und für alle Beteiligten gewinnbringenden

Arbeitsplatz langfristig in einen sogenannten

betriebsintegrierten Arbeitsplatz umzuwandeln.

Nadine Schneider | Doris Tessmer

Seite 31


Post·fahr·dienst in der Lebens·hilfe Celle

Der Fachdienst Berufliche Integration ist im Oktober 2020

von der Betriebs·stätte Groß Hehlen auf das Haupt·gelände in Altencelle gezogen.

Celler Werkstätten

Groß Hehlen

Davor haben sich Nils Kunert und Susanne Trettin oft um die Post von Groß Hehlen gekümmert.

Sie haben auch einige Dinge aus Altencelle abgeholt oder dorthin gebracht. Vielen Dank dafür!

Dann zog der Bereich Leben und Wohnen nach Groß Hehlen.

Das hat das Problem mit der Post sogar noch verschlimmert.

Die Gruppen·leitungen konnten nicht regel·mäßig nach Altencelle fahren.

Das musste jemand anderes tun. Bei einem Gespräch zwischen den Leitungs·kräften

und Doris Tessmer vom Integrativen Berufs·bildungs·bereich kam die Idee:

Ein Betriebs·interner Post·fahr·dienst muss her.

Nadine Schneider ist Teilnehmerin im Integrativen Berufs·bildungs·bereich.

Sie hat einen Führerschein und fährt jeden Tag Auto. Sie freute sich auf diesen Arbeits·platz.

Er hat nämlich alles, was sie sich wünscht.

Sie bekommt Verantwortung, Vertrauen und kann eigenständig arbeiten.

Außerdem kann sie neue Dinge lernen und bekommt vielleicht noch mehr Aufgaben.

Von der Idee zur Wirklichkeit

Ganz schnell wurde ein Plan gemacht. Viele Dinge mussten nämlich geklärt werden:

• Ein Auto musste her.

• An welchen Tagen sollte der Post·fahr·dienst fahren?

• Gibt es dazu Regeln beim Daten·schutz?

• Was ist mit den Schlüsseln für die Post·fächer?

• Worin soll die Post getragen werden?

• Wo bekommt der Post·fahr·dienst bei Bedarf Unterschriften?

• Und wer macht die Vertretung für Nadine Schneider?

Eine Vertretung gibt es bisher immer noch nicht.

Hier freuen wir uns über Ideen und Unterstützung.

Die erste Fahrt für die Betriebs·stätte Groß Hehlen

und den Bereich Leben und Wohnen war am 23. November 2020.

Am Anfang hat nicht gleich alles geklappt. Aber das war schnell vorbei.

Ab Februar 2021 fuhr der Post·fahr·dienst dann auch zum Wohnpark Schieblerstraße.

Ab März kam das Rück·bau·zentrum Altencelle dazu.

Seit April fährt der Post·fahr·dienst auch in die Betriebs·stätte Nienhagen.

Einfache

Sprache

Seite 32


Celler Werkstätten

Groß Hehlen

Die Kollegen sind vom Post·fahr·dienst begeistert.

Zum Beispiel muss in der Personal·planung nur noch an die Post gedacht werden,

wenn der Post·fahr·dienst ausfällt.

Aber das Problem wird in der Zukunft bestimmt gelöst.

Die Fahrten

Der Post·fahr·dienst fährt an 3 Tagen in der Woche: Montag, Mittwoch und Freitag.

Um 10:15 Uhr geht es in der Betriebs·stätte Groß Hehlen los.

Zuerst fährt Nadine Schneider zum Wohn·park Schieblerstraße.

Dort werden die Post·taschen getauscht.

Dann geht es weiter zum Haupt·gelände in Altencelle.

Dort leert sie die Post·fächer.

Und sie verteilt die mit·gebrachte Post in die richtigen Post·fächer.

Oft sind auf den Unterlagen aus den Post·fächern Post-its mit einem Hinweis,

was sie mit den Unterlagen tun soll.

Manchmal braucht sie noch Unterschriften,

um zum Beispiel etwas von der Material·ausgabe zu holen.

Dann geht sie los und holt sich diese Unterschriften.

Sie bringt manchmal auch ein paar Dinge aus der Material·ausgabe mit.

Danach fährt sie weiter zum Rück·bau·zentrum und zur Betriebs·stätte Nienhagen.

In Nienhagen tauscht sie nochmal die Post·taschen.

Dann fährt Nadine Schneider wieder zurück zum Haupt·gelände.

Dort verteilt sie die Post vom Rück·bau·zentrum und aus Nienhagen.

Am Schluss fährt sie zurück nach Groß Hehlen.

Wie geht es weiter?

Der Plan ist, bis Ende 2021 alle Wohn·häuser, Wohn·gemeinschaften,

Betriebs·stätten und Außen·arbeits·gruppen mehrmals in der Woche anzufahren.

Außerdem soll daraus ein betriebs·integrierter Arbeits·platz werden.

Denn die Arbeit ist wirklich sehr nützlich und hilft allen.

Einfache

Sprache

Seite 33


Kühle Luft für kühle Köpfe

Bessere Arbeitsbedingungen im Wäsche-Service

Celler Werkstätten

Wäsche-Service

In mehrfacher Hinsicht „luftig“ präsentiert sich der

Wäsche-Service auf dem Hauptgelände nach der

Sanierung. Das Wichtigste im Überblick: Es wurde

eine Lüftung/Kühlung eingebaut, die in den heißer

werdenden Sommern fast schon überfällig war.

Zusätzlich wurde das Dach neu gedämmt, weitere

Licht- und Entlüftungskuppeln wurden eingesetzt

und das gesamte Gebäude erhielt einen

überdachten Außengang. So sind die Eingänge

auch bei schlechtem Wetter gut und trocken zu

erreichen, und bei Sonne schirmt er die Fensterfronten

ab. Der neue und nun noch einladendere

Eingangsbereich der Celler Werkstätten bietet zudem

jetzt weitere Unterstell plätze für Fahrräder.

Auch innen hat sich viel getan: Durch den Ausbau

einer nicht mehr notwendigen Flurwand entstand

ein großer und sehr heller Arbeitsraum.

Die zuvor in der Halle verorteten Bügelplätze

konnten damit an die Fensterfront zur Ostseite

hin verlegt werden, sodass die dort arbeitenden

Leistungsnehmenden das Tageslicht mehr nutzen

können. Die Abluftrohre der großen Mangeln

wurden zusätzlich isoliert.

Auf dem Bild sind der großzügige Arbeitsraum,

die Tageslichtarbeitsplätze und an der Decke die

groß dimensionierte Lüftung zu erkennen. Sie

ist so in der Mitte des Raumes installiert, dass

sie genügend frische und gekühlte Luft zuführt,

jedoch nicht direkt auf die arbeitenden Menschen

gerichtet ist, damit diese nicht im Zug stehen.

Der Sommer wird die Bewährung sein – bisher

sieht alles gut aus!

Der neu gestaltete Arbeitsraum vom Wäsche-Service.

Kühle Luft für kühle Köpfe im Wäsche-Service

Der Wäsche-Service wurde fertig umgebaut. Er hat eine neue Lüftung und Kühlung bekommen.

Und es gibt neue Dach·fenster zum Lüften und für mehr Licht.

Der Weg neben dem Wäsche-Service hat jetzt eine Überdachung.

Sie schützt vor Sonne aber auch vor Regen.

Auf dem Bild sieht man den Arbeits·raum. Er ist jetzt größer und heller.

Die Bügel·plätze sind an der Fenster·wand. Dort ist mehr Tages·licht.

Die Lüftung hängt in der Mitte. So bekommen alle kühle Luft,

aber sie werden nicht krank. Der Sommer kann kommen!

Einfache

Sprache

Seite 34


Lebenshilfe Celle

Didab

Digital dabei!

Einführung einer digitalen Lernplattform

Didab steht für „digital dabei“ und ist ein

Online-Lernangebot, das von der gdw nord (einer

Genossenschaft der Werkstätten für Menschen

mit Beeinträchtigung in Norddeutschland) speziell

für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt

wurde.

Mit Videos, Fotos und Quiz werden viele

verschiedene Themen aus dem Alltag und dem

Berufs- und Arbeitsleben aufgegriffen und

erklärt, z. B. der Umgang mit Streit („Wie reagiere

ich richtig?“), der Umgang mit sozialen Medien

u. v. m.

Die Videos und Texte sind in vereinfachter Sprache

und daher gut zu verstehen.

Didab kann auf allen internetfähigen Geräten

genutzt werden, ob auf dem Smartphone, auf

dem Laptop/Tablet oder dem Computer in der

Arbeitshalle. Didab kann sowohl bei der Arbeit als

auch zu Hause oder unterwegs genutzt werden.

Didab ist daher mehr als ein Lernangebot, es ist

auch ein weiterer Schritt zur Digitalisierung in den

Celler Werkstätten.

Dafür müssen die technischen Voraussetzungen

wie z. B. der Zugang zum Internet sowie die Ausstattung

der Arbeitshallen optimiert werden.

Ziel ist es, die Leistungsnehmenden so vorzubereiten,

dass sie didab auch eigenständig auf

ihren jeweiligen Endgeräten nutzen können. Die

Fachkräfte aber auch die Leistungsnehmenden

untereinander helfen sich gegenseitig. Ein noch

selbstverständlicherer und sicherer Umgang mit

den neuen Medien wird erlernt und gefestigt.

Leider gibt es derzeit noch keine App, die den

Zugang zu dem Programm erleichtern würde.

Christoph Beyer | Ellen Gergl

Digital dabei: Eine neue Lern·plattform

Digital dabei ist ein Lern·angebot im Internet. Die Abkürzung ist: didab.

Die gdw nord hat es für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt. Die gdw nord ist ein

Verbund von Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung in Nord·deutschland.

Bei didab gibt es Videos, Fotos und Rätsel zu vielen Themen aus dem Alltag und Arbeits·leben.

Damit können Menschen mit Beeinträchtigung zum Beispiel etwas über soziale Medien lernen.

Oder sie lernen, wie sie sich bei einem Streit richtig verhalten.

Die Videos und Texte sind in einer einfachen Sprache. Dann können sie alle gut verstehen.

Didab funktioniert auf allen Geräten mit Internet wie Smartphones, Tablets oder Laptops.

Didab kann man bei der Arbeit, zu Hause und unterwegs benutzen.

Die Menschen in den Celler Werkstätten sollen didab selber auf ihren Geräten benutzen können.

Dafür helfen sich alle gegenseitig.

Es gibt leider noch keine App.

Dann könnte man didab noch einfacher benutzen.

Einfache

Sprache

Fotos: Lebenshilfe Celle

Seite 35


Teilhabe am Vereinssport

Virtuelle inklusive Sportwoche – „Wir haben euch nicht vergessen“

Celler Werkstätten

Teilhabe am Vereinssport

In Bewegung bleiben in Corona-Zeiten mit Home -

-Office, ohne Schul- oder Kitabesuch und bei

fehlenden Sportangeboten ist alles andere als

einfach – aber nicht unmöglich!

2019 startete das Projekt „Teilhabe am Vereinssport“

(wir berichteten im Wortwechsel 2/2019),

bei dem die Lebenshilfe Celle eine Kooperation

mit dem KreisSportBund und dem MTV Eintracht

Celle eingegangen ist, unterstützt vom Landes-

SportBund. Alle dabei geplanten sportlichen

Aktivitäten wie auch Sportfeste und gemeinsames

Sporttreiben mussten leider vollständig entfallen.

Die virtuelle inklusive Sportwoche

So konnte es nicht weitergehen und daher wurde

sich gemeinsam auf den Weg gemacht, um wieder

Bewegung, Abwechslung und Freude unter die

Menschen zu bringen. So entstand unter dem

Motto „Wir haben euch nicht vergessen“ die

virtuelle inklusive Sportwoche.

Das Projekt, welches dann vom LandesSportBund

ins Leben gerufen wurde, ist simpel: Verschiedene

Übungsleiter|innen aus Niedersachsen boten

in der Zeit vom 22. bis 26. März 2021 dreimal

täglich eine ca. 30-minütige niederschwellige

Sporteinheit an, filmten sich dabei und streamten

ihre Trainingseinheit live über die Videoplattform

Zoom in Unternehmen der Eingliederungshilfe,

Wohnangebote und private Haushalte. Die

Menschen dort konnten dann über Beamer,

Laptop, Handy etc. aktiv an der Sporteinheit

teilnehmen. Die Angebote reichten von „Sport

mit dem Kissen“ über „Yoga auf dem Hocker“ bis

hin zu einfachen Karate- und Tanzübungen.

Sportlich in die Sommerferien

Das Angebot kam sehr gut an und daher wurde

kurzerhand beschlossen, erstmal bis zu den Sommerferien

zweimal pro Woche weiterzumachen.

Pünktlich zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung

von Menschen mit Beeinträchtigung

am 5. Mai wurden die virtuellen Sport einheiten

fortgesetzt. Jeweils montags um 17:00 Uhr und

mittwochs um 10:00 Uhr gibt es jetzt die Möglichkeit,

sich nach Anleitung zu bewegen.

Vorab wird dazu immer ein Monatsplan mit dem

Link zum Einwählen verschickt. Dort sind auch die

verschiedenen Sportangebote gelistet und man

kann sich aussuchen, wozu man Lust hat.

Kerstin Sauerwald-Weiß

Die virtuelle Sportwoche im Speisesaal der Celler Werkstätten wurde sehr gut angenommen.

Seite 36

Foto: Lebenshilfe Celle


Celler Werkstätten

Teil·habe am Vereins·sport

Virtuelle inklusive Sport·woche

In der Corona-Pandemie hat man wenig Bewegung.

Man arbeitet von Zuhause aus, geht nicht in die Schule oder Kita

und es gibt keine Sport·angebote. Aber man kann sich trotzdem bewegen, wenn man will!

2019 startete das Projekt Teil·habe am Vereins·sport.

Darüber haben wir im Wortwechsel 2|2019 berichtet.

Die Lebens·hilfe Celle hat das Projekt zusammen mit dem Kreis·Sport·Bund

und dem MTV Eintracht Celle gemacht. Der Landes·Sport·Bund hat das Projekt unterstützt.

Leider mussten alle geplanten Sport·aktivitäten ausfallen.

Die virtuelle inklusive Sport·woche

Das konnte so nicht weiter·gehen.

Die Menschen brauchten wieder Bewegung, Abwechslung und Freude.

So entstand die virtuelle inklusive Sport·woche.

Das Motto war: Wir haben euch nicht vergessen!

Der Landes·Sport·Bund hat das Projekt gestartet.

Es ging vom 22. März bis 26. März 2021.

Es gab 3-mal am Tag Übungen für 30 Minuten.

Dafür haben sich Übungs·leiter aus Niedersachsen auf der Video·plattform Zoom gefilmt.

Dann konnten Menschen über das Internet mit Beamer, Laptop oder Smartphone

live bei den Übungen mit·machen.

Es gab verschiedene Übungen. Zum Beispiel:

Sport mit dem Kissen, Yoga auf dem Hocker, ein bisschen Karate und auch Tanzen.

Sportlich in die Sommer·ferien

Das Projekt hat den Teilnehmern gefallen.

Deshalb geht es bis zu den Sommer·ferien weiter.

Es gibt 2-mal in der Woche neue Übungen.

Am 5. März ging es los.

Das war der Europäische Protest·tag zur Gleich·stellung von Menschen mit Beeinträchtigung.

Montags um 17:00 Uhr und mittwochs um 10:00 Uhr kann man bei den Übungen mit·machen.

Es gibt immer einen Plan mit den Zeiten von allen Übungen im Monat.

Der Plan wird zusammen mit dem Link für Zoom vorher in einer E-Mail verschickt.

Dann kann man sich auch aussuchen,

bei welchen Übungen man mit·machen möchte.

Einfache

Sprache

Seite 37


NULLproblemo

Aktuelles vom Werkstatt-Rat

Der Werkstatt-Rat sagt Danke:

NULLproblemo

Werkstatt-Rat | Frauen·beauftragte

• an alle, die es ermöglicht haben, dass die Beschäftigten und Mitarbeitenden ein freiwilliges

Impf·angebot bekommen haben.

• und für die tolle Organisation und Durchführung bei beiden Impfungen.

Wir möchten auch alle noch Unentschlossenen ermutigen, sich impfen zu lassen.

Der Werkstatt-Rat nimmt weiterhin an den Sitzungen vom Krisen·stab teil.

Und es finden Sitzungen von der Regionalen Arbeits·gemeinschaft (RAG) per Video statt.

Hier sind der 1. und 2. Vorsitzende dabei. Für diese Arbeit ist der Werkstatt-Rat gut ausgestattet:

Computer, Laptop, Mobiltelefon, Kamera, Mikrofon, Headset.

Es finden auch regelmäßige Treffen mit der Werkstatt·leitung statt.

An dieser Stelle möchten wir euch noch darauf hinweisen, dass im Oktober 2021 die Neu·wahlen

von Werkstatt-Rat und Frauen·beauftragten stattfinden. Näheres dazu folgt.

Berliner zu Fasching – Süßes in schweren Zeiten

Wie jedes Jahr wollte der Werkstatt-Rat den Kollegen zu Fasching etwas Gutes tun.

Da leider keine Party stattfinden konnte, haben wir stattdessen farben·frohe Berliner verteilt.

Wir hatten den Eindruck, dass die Aktion bei allen gut angekommen ist.

Welt·frauen·tag – dieses Mal ein bisschen anders!

Als Frauen·beauftragte wollte ich, Aynur Berse,

zum Welt·frauen·tag wieder etwas an die Frauen verteilen.

Durch Corona musste es dieses Jahr alles etwas anders laufen,

da ich die Geschenke leider nicht persönlich verteilen konnte.

Zusammen mit meiner Stell·vertreterin Dagmar Glomm haben wir eine gute Lösung gefunden,

wie die Geschenke dieses Jahr doch zu den Frauen gelangen konnten.

Die Überlegungen haben uns viel Zeit und Mühe gekostet.

Mit Hilfe von allen Gruppen·leitungen und unserer Assistentin konnten wir alles so umsetzen,

wie wir uns das überlegt hatten. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Für meine Arbeit als Frauen·beauftragte würde ich mir wünschen,

dass es in der Zukunft wieder normal laufen kann.

Ich habe da eigentlich ganz gute Hoffnung!

Einfache

Sprache

Seite 38

Foto: Lebenshilfe Celle


NULLproblemo

Generationswechsel

Liebe Beschäftigte der Celler Werkstätten,

die Zeit vergeht so schnell. Im April 2021 habe ich mich in den Ruhestand

verabschiedet. Die vergangenen 10 Jahre meiner Arbeit in der

Lebenshilfe waren sehr abwechslungsreich.

NULLproblemo

Begonnen habe ich als Vertretung in Halle 4,

mit der recht guten Arbeit der CD-Entsorgung und Sortierung.

Für mich war es ein etwas schwieriger Start als neuer Mitarbeiter

mit viel Interesse, aber wenig Ahnung.

Zum Glück gab es nette Kolleginnen und Kollegen, die mich sehr gut unterstützt haben.

Dann gab es eine neue große Aufgabe. Mit der tatkräftigen Unterstützung von vielen wurde eine

neue Maschine aufgebaut. Das war der Beginn der Rohrfolierung in Halle 15. Alle waren stolz,

dass wir für Mercedes arbeiten durften! Die neue Arbeit an der Maschine war laut und ungewohnt.

Nach einiger Zeit wurden die Bedingungen aber besser und wir konnten meistens alle

Vorgaben erfüllen. Leider lief diese Arbeit nach 8 Jahren aus.

Danach folgte erst das Schweißen von Kunststoff-Schubladen und die Montage von 2er- und

3er-Steckdosen. Die Gruppe bewältigte auch diese anspruchsvollen Aufgaben mit Interesse und

Spaß.

In der beginnenden schwierigen Zeit der Corona-Pandemie zogen wir in die Halle 13 um.

Dort gab es auf einmal Nachbarhallen. Das war sehr ungewohnt. Aber wir wurden so richtig nett

aufgenommen, sodass sich alle über den Umzug gefreut und auch gut eingelebt haben.

Nachdem wir ab Jahresbeginn auch noch Vogelhäuser zusammengeschraubt haben, rückte der

April und somit mein Arbeitsende immer näher. Mein Arbeitsende kam näher. Die Gruppe wurde

leider aufgelöst. Ich hoffe, dass sich alle in ihren neuen Gruppen gut einleben und auch so viel

Spaß haben wie wir.

Ein aufrichtiges Dankeschön möchte ich meiner Gruppe natürlich auch noch einmal sagen. Ihr

habt mir einen so wunderbaren Abschied bereitet. Das hat mich schon richtig berührt.

Schade, dass ich mich nicht bei allen verabschieden konnte. Die Zeit raste ja zum Ende meiner

Arbeitszeit. Und es sind ja sooo viele Menschen in der Lebenshilfe.

Nun kann ich entspannt in den Ruhestand gehen. Es ist schön, meine neue Freiheit zu genießen.

Ich wünsche allen weiterhin ein angenehmes Arbeiten, ein gutes Miteinander und viel Spaß.

Bleibt alle munter, gesund und positiv (nur nicht beim Testen!).

Sonnige Grüße

Euer Achim Katzwedel

Foto: Achim Katzwedel

Seite 39


NULLproblemo

Meine Arbeitsstrecke vom 1. August 1990 bis 1. Juni 2021

Bei der Lebenshilfe habe ich als Betriebselektriker angefangen.

NULLproblemo

Generationswechsel

Innerhalb der ersten 4 Jahre habe ich hier die Sonderpädagogische Zusatzausbildung absolviert.

Mein Arbeitsstützpunkt als Gruppenleiter waren dann die Hallen 5 und 6 der Aktenvernichtung

sowie die Hallen 7 und 8 der Konfektionierung von Zubehörbeuteln.

Vor der Lebenshilfe habe ich Elektroinstallateur gelernt. Ich habe in Handwerksbetrieben und

der Industrie in diesem Beruf gearbeitet. Und ich war als KFZ-Elektriker bei der Bundeswehr.

Zusätzliche Betätigungsfelder:

• Betriebstischtennis mit der 2. Mannschaft

• Gesellschaftsspiele bei den Arbeitsbegleitenden Maßnahmen

• Betriebsangeln mit den Beschäftigten an der Aller.

99,8 % des Arbeitsweges wurden mit dem Drahtesel zurückgelegt – bei Wind und Wetter!

Zukünftige Tätigkeitsfelder:

Haus- und Gartenarbeit für den neuen Lebensabschnitt sind mit der

Ehefrau schon besprochen. Natürlich dürfen Radtouren durch die

Norddeutsche Tiefebene und Küstenlandschaft fürs erholsame Rentnerleben

nicht fehlen.

Euer Michael Wirth

Ich bin seit 2006 in der Hauswirtschaft tätig.

Es hat mir mit den Beschäftigten immer Spaß gemacht.

Wir sind auch schon mal durch die Küche getanzt, haben immer viel gelacht.

Die kleinen internen Hausfeste waren immer eine kleine Herausforderung,

wie z. B. Fasching oder Weihnachtsfeiern.

Auch haben wir immer die Fortbildungstage mit leckeren Buffets versorgt.

In der Mittagszeit hat der eine oder andere Beschäftigte

gerne mal über die Arbeit in den Hallen geschimpft.

Dann war ich auch mal der kleine Kummerkasten.

Während der Coronazeit war ich in den Hallen 11 und 14 und habe

dort Kekse verpackt und Briefe mit verschickt.

Jetzt wird es Zeit zu gehen, um Zeit zu haben für die schönen Sachen,

z. B. meine lieben Enkelkinder, auf die ich mich sehr freue.

Eure Christiane Campe

Seite 40


NULLproblemo

Generationswechsel

Meine Zeit bei der Lebenshilfe beginnt schon 2 Jahre vor meinem Arbeitsbeginn. Viktor Stockert

betreute damals die Lebenshilfe-Fußballmannschaft und ich durfte ihm als Außenstehender

assistieren. Eines Tages sagte er zu mir: „Es wird eine Stelle frei, willst du dich nicht bewerben?“

NULLproblemo

Das tat ich, und hatte Glück. Zum 1. April 1990 konnte ich beginnen. Als Springer war mein erster

Einsatz im Trainingsbereich (BBB). Hier hatte ich im Holzbereich zuerst 3 Beschäftigte zu betreuen

und dabei gedacht, ich hätte einen leichten Job. Das änderte sich aber schlagartig, als die

Gruppe wieder komplett war und mir „Holger“ bei Hobelarbeiten die Hobelbank abgehobelt hat.

Da habe ich gelernt: Man muss seine Augen überall haben.

Danach habe ich einige Arbeitsgruppen betreuen dürfen, oft als Vertretungskraft in der Achillesgruppe.

Da wurden Hefter genutet und gefaltet, oder folierte Taschenkalender ausgestanzt. Hier

habe ich erlebt, wie leistungsfähig unsere Arbeitsgruppen sein können. In der Vorbereitung der

Aufträge wurden Schablonen und Stanzmesser angefertigt, was mir als Handwerker sehr entgegen

kam. Dann durfte ich einige Jahre die Lagergruppe leiten.

Als ich 1995 auf der Heimreise nach dem Urlaub Nachrichten hörte („Lagerhallen mit CDs in

Celle abgebrannt“), war mir klar, dass das nur unsere Halle sein konnte.

Ab 1996 bin ich für 2 Jahre im Berufsbildungsbereich eingesetzt worden. Dann begann die Zeit

im Rückbauzentrum, Halle 15 von 1998 bis 2010, kurz unterbrochen von der Startphase der

Werkstatt in Bergen. Hier war Herr Kübler Chef. Er hat mir ermöglicht, mich als Fachkraft für

Arbeitssicherheit fortbilden zu lassen und im Anschluss zusätzlich viele Jahre als solche bei der

Lebenshilfe arbeiten zu können.

Dabei konnte ich viele Kollegen auch außerhalb der Celler Werkstätten kennenlernen.

Weiterhin durfte ich bei Stankiewicz in Adelheidsdorf, im Rückbauzentrum beim Zweckverband,

in Altencelle in Halle 10 (Schubkasten schweißen) und nun zuletzt in Halle 14 (Keksverpackung)

arbeiten.

Die Extras, wie Urlaubsfreizeiten, Special Olympics oder Betriebssport

haben mir immer viel Spaß gemacht und zum Zusammenhalt

beigetragen. Den Betriebssport würde ich auch als „Rentner“ gern

noch etwas begleiten.

Allen, mit denen ich in den Jahren zusammenarbeiten durfte und

nicht mehr sehe, sage ich hiermit: „Tschüss, man sieht sich.“

Euer Manfred Feike

Fotos: Lebenshilfe Celle

Seite 41


NULLproblemo

Corona-Testungen und Impfungen in den Celler Werkstätten

Das Team von Null Problemo war im Werkstatt·bereich unterwegs,

NULLproblemo

Testungen und Impfungen

um ein Stimmungs·bild von Testungen und Impfungen bei den Beschäftigten abzufragen.

Die Lebens·hilfe hatte als einer der 1. Betriebe schon im Dezember 2020 Testungen eingeführt.

Am Anfang hatten viele Beschäftigte Angst vor den Testungen.

Mittlerweile ist es gar kein Problem mehr.

Das Test·material ist im Laufe der Zeit viel besser geworden:

von harten, langen und festen hin zu kurzen und weichen Stäbchen.

Und am Ende gab es bunte Bonbons!

Vor den Impfungen mussten alle Beteiligten einen großen Berg an Papieren zusammen·stellen.

Am Ende hat dann doch alles gut funktioniert.

Erst·impfung:

Mit den Impfungen war es ähnlich wie bei den Testungen.

Erst waren alle sehr unsicher.

Die meisten Beschäftigten haben die erste Impfung aber ohne größere Probleme überstanden.

Nur eine kleinere Anzahl hatte Neben·wirkungen von der Impfung.

Insgesamt haben wir den Eindruck,

dass die 1. Impfung gut angenommen und überstanden worden ist.

Zweit·impfung:

Nach 11 Wochen Warte·zeit liegt nun auch die 2. Impfung hinter uns.

Auch diese haben die meisten ohne starke Neben·wirkungen überstanden.

Wir freuen uns, dass nun eine große Anzahl an Personen geimpft ist.

Und wir hoffen, dass dadurch vielleicht wieder ein Stück „Normalität“ zurück·kommt.

Einfache

Sprache

Seite 42

Foto: Peter Müller


Leben und Wohnen

Wohnhaus Dorfstraße

Ein Jahr Wohnhaus Dorfstraße

Vor etwas über einem Jahr eröffnete das Wohnhaus

Dorfstraße seine Tore für sieben Menschen

mit ausgeprägtem Autismus. Im März 2020 sollte

die große Eröffnungsfeier sein, die aber schon

damals corona-bedingt nur im kleinen Rahmen

stattfinden konnte.

Die ersten Wochen waren für alle sehr aufregend.

Die Mieter|innen wurden durch Mitarbeitende

der Gemeinnützigen Gesellschaft für integrative

Behindertenarbeit (GIB), die sie aus ihrem

vorherigen Wohnangebot kannten, langsam

in ihren neuen Lebensbereich begleitet. Die

Mitarbeitenden der Lebenshilfe Celle, die zu

diesem Zweck im Vorfeld viele Schulungsangebote

wahrgenommen haben, hießen alle behutsam im

neuen Zuhause willkommen.

Aus Haus wird Zuhause

In der gemeinsam verbrachten Eingewöhnungsphase

lernten beide Seiten voneinander und ein

Wir-Gefühl stellte sich ein, das bestehen geblieben

ist. Die Mieter|innen lebten sich in ihren Appartements

ein und machten das noch leerstehende

Haus zu Ihrem Zuhause.

Neueinzüge, die sich über die nächsten Monate

verteilten, vervollständigten und ergänzten die

Gruppe immer wieder.

In diesem ereignisreichen Jahr haben sich

Menschen zusammengefunden, die sich nun

gegenseitig eine Stütze sein können. Erstmalig

wurden gemeinsam alle Jahreszeiten durchlebt:

Im Frühling gemeinsam die Blumen blühen sehen,

im Sommer zusammen auf der Terrasse sitzen

und grillen, im Herbst die Blätter an den Fenstern

des Gruppenraums vorbeifliegen sehen und im

Winter bei einem warmen Kakao den Schnee

bestaunen. Wir sind dankbar für diese Zeit, für

das gemeinsame Zusammensein und freuen uns

auf viele weitere Jahre bei uns im Wohnhaus

Dorfstraße!

Benjamin Glindemann

Auch die Mitarbeitenden fanden sich als Team

zusammen und fühlten sich immer wohler.

1 Jahr Wohnhaus Dorfstraße

Im März 2020 wurde das Wohnhaus Dorfstraße eröffnet.

Es sind am Anfang 7 Menschen mit Autismus eingezogen.

Mit der Unterstützung von Mit·arbeitern aus ihrem früheren Wohn·angebot und den

Mit·arbeitern von der Lebens·hilfe Celle gewöhnten sich alle schnell an die neue Umgebung.

Sie haben aus dem neuen und erst noch leeren Haus ein Zuhause gemacht.

Später sind noch mehr Menschen eingezogen.

Alle sind zu einer Gemeinschaft geworden. Sie mögen sich und helfen sich gegenseitig.

Und die Mit·arbeiter sind zu einem guten Team geworden.

Alle sind dankbar für diese Zeit und dass sie dort alle zusammen sind.

Sie freuen sich auf viele weitere Jahre im Wohnhaus Dorfstraße.

Einfache

Sprache

Foto: Oliver Schiano

Seite 43


Leben und Wohnen

Wohngemeinschaften

20 Jahre Wohnen im Margaretenweg

Die Wohngruppe „Margaretenweg“ wurde im

Mai 2001 gebaut und strahlt mit der roten Klinkerfassade

und den grünen Sprossenfenstern

aus Holz große Gemütlichkeit aus. Neben dem

großzügigen Gartengelände gibt es hier schöne

Wohnräume für 6 Mieter|innen. Sie leben in einer

Wohngemeinschaft, in der alle ihren Teil dazu

beitragen, dass der Alltag so schön wie möglich

gestaltet werden kann.

Alltag im Margaretenweg

Die Mieter|innen gehen ihren Diensten nach, gehen

arbeiten und planen sehr gerne Aktivitäten

außer Haus. Hierzu gehören zum Beispiel sportliche

Unternehmungen und Begegnungen mit anderen

Bereichen der Lebenshilfe Celle. Leider ist

vor allem Letzteres in der jetzigen Situation sehr

schwer umzusetzen.

Selbstständigkeit und Mitbestimmung

Die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind,

an der Verselbstständigung in allen Bereichen

des Alltags zu arbeiten, gemeinsame Projekte im

Garten durchzuführen, die Verkehrssicherheit zu

üben und Sportvereine zu besuchen, um aktiv

zu bleiben. Gerne wird auch aus verschiedenen

Bereichen an unserem Lauftreff teilgenommen,

der normalerweise alle zwei Wochen stattfindet.

Die Einbindung und Mitbestimmung unserer

Mieter|innen in alle sie und das Haus betreffenden

Fragen ist dabei immer zentraler Bestandteil

unserer Arbeit. Zusätzlich werden sie durch die

Selbstvertretung der Mieter|innen gestärkt, ihre

Wünsche und Beobachtungen deutlich zu äußern.

Nachbarschaftshilfe

Mit großer Selbstverständlichkeit bleiben die

Mieter|innen in der Nacht ohne Betreuung, wissen

aber, dass sie sich jederzeit in der benachbarten

Wohngemeinschaft Dasselsbrucherstraße

melden können. Auch wachsen alle durch die gemeinsame

Arbeit auf einem Hof immer mehr zusammen,

was sehr viel Freude bereitet.

Der Weg in die eigene Wohnung

In diesen 20 Jahren durfte ich verschiedene

Mieter|innen und Mitarbeitende kennenlernen.

Viele von ihnen leben nun alleine in ihrer eigenen

Wohnung und werden teils noch vom Ambulant

Begleiteten Wohnen unterstützt.

Nun stehen zeitnah Neueinzüge an und wir freuen

uns auf den frischen Wind, der dann wieder

durchs Haus weht.

Karin Pawils

Seite 44

Foto: Lebenshilfe Celle


Leben und Wohnen

Wohngemeinschaften

20 Jahre Wohnen im Margaretenweg

Die Wohn·gruppe Margaretenweg ist im Mai 2001 gebaut worden.

Es ist ein gemütliches, rotes Haus mit grünen Fenstern.

Es gibt einen großen Garten und Wohn·räume für 6 Mieter.

Es ist eine Wohn·gemeinschaft, bei der alle mithelfen und ihre Aufgaben haben.

Alltag im Margaretenweg

Die Mieter machen ihren Dienst im Haus, gehen zur Arbeit und planen Aktivitäten draußen.

Zum Beispiel machen sie gerne Sport und treffen sich mit anderen.

Leider ist das durch Corona immer noch schwierig.

Selbst·ständigkeit und Mit·bestimmung

In der Wohn·gruppe lernen die Mieter, alle Aufgaben im Alltag selber machen zu können.

Sie arbeiten auch im Garten und lernen, wie man sich richtig im Straßen·verkehr benimmt.

Außerdem besuchen sie zum Beispiel auch Sport·vereine.

Und es gibt auch alle 2 Wochen einen Lauf·treff.

Da machen Menschen aus verschiedenen Bereichen der Lebenshilfe Celle mit.

Die Mieter können mit·entscheiden, wenn es um sie oder die Wohn·gruppe geht.

Die Selbst·vertretung der Mieter hilft ihnen dabei, ihre Wünsche zu sagen.

Nachbarschafts·hilfe

In der Nacht gibt es keine Betreuung in der Wohn·gruppe.

Aber die Mieter können sich immer bei der Wohn·gemeinschaft Dasselsbrucherstraße melden.

Durch die gemeinsame Arbeit auf einem Hof werden alle zu einem großen Team.

Das ist richtig toll!

Der Weg in die eigene Wohnung

In 20 Jahren haben dort viele verschiedene Menschen gewohnt und gearbeitet.

Viele von den Mietern leben jetzt in ihrer eigenen Wohnung.

Manche bekommen dort noch Unterstützung vom Ambulant Begleiteten Wohnen.

Bald ziehen neue Mieter in die Wohn·gruppe.

Alle freuen sich schon auf die neuen Abenteuer mit ihnen.

Einfache

Sprache

Seite 45


Bundesverdienstkreuz für Arved von Moller

Bundesverdienstkreuz

Von der Mitgliedschaft des Lebenshilfe Celle e. V.

wurde Arved von Moller bei der Vorstandswahl

2013 aus dem Stand mit 97 Prozent zum 1. Vorsitzenden

gewählt. In den vorangegangenen über 25

Jahren war er bereits für die Lebenshilfe beratend

tätig, die ihm damit in jedem Unternehmensteil

bekannt war. Zugleich wurde er Vorsitzender der

Gesellschafterversammlung der Lebenshilfe Celle

gGmbH und des Verwaltungsrates. Alle Ämter übt

er nebenberuflich und ehrenamtlich aus, wobei er

seine persönlichen Interessen immer hintanstellt.

Die Lebenshilfe Celle ist durch seinen Einsatz seitdem

in einer Phase der grundlegenden Reformen,

die nur mit der Gründungsphase vergleichbar ist.

Satzung und Gesellschaftsvertrag wurden den

aktuellen Bedarfen des Gesellschafts-, Sozial- und

Finanzrechts angepasst und neu geschaffen. Auch

stellte er die Weichen für eine moderne Organisationsentwicklung,

die den Anforderungen der

gewachsenen Größe auch in Zukunft Rechnung

trägt. Den begonnenen Prozess der Reformen aufgrund

des neuen Eingliederungshilferechts unter

den Schlagworten „Herausführung der Eingliederungshilfe

aus dem ‚Fürsorgesystem‘ der Sozialhilfe“

und „Ermöglichung individueller Selbstbestimmung“,

begleitet er seitdem tatkräftig, und

ebnete der Öffnung konsequent den Weg, sodass

aus einer „Versorgungseinrichtung“ ein modernes

Dienstleistungsunternehmen werden konnte.

Neue Dienste wurden inzwischen durch sein

Wirken ermöglicht: u. a. die „Offenen Hilfen“ für

mehr Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung

und das Büro für Leichte Sprache.

Inklusion ist ein Schwerpunkt seiner Aktivitäten,

wobei er dies nicht ideologisch verfolgt, sondern

seine Initiativen immer zuerst den Wunsch der

Nutzer|innen berücksichtigen. Dies sind sowohl

die Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch,

insbesondere im Schulwesen, die Angehörigen.

Dies realisierte er in der Lebenshilfe Celle durch

den Bau von vier neuen Wohnangeboten, die

variable und durchlässige Wohnformen und

Unterstützungsintensitäten ermöglichen sowie

durch den Erwerb einer Schule und deren Umbau

als inklusives Lern- und Bildungszentrum mit

Krippe, Kindergarten und Tagesbildungsstätte, die

enge Kooperationen mit Regeleinrichtungen eingehen.

Besondere Verdienste erwarb er sich durch die

(durch ein Testament verfügte) Gründung der

„Otto Pohl-Stiftung zugunsten der Lebenshilfe“,

deren Vorsitz er seit dem 18. Dezember 2014

ebenfalls ehrenamtlich innehat. Die Stiftung umfasst

24 Eigentumswohnungen an verschiedenen

Standorten in Celle. Die Mieterträge der Stiftung

werden seitdem für die Belange der Menschen mit

Beeinträchtigung in der Lebenshilfe Celle gGmbH

genutzt. Frei werdende Wohnungen werden auf

seine Initiative hin für ein inklusives Wohnen vorrangig

den Leistungsnehmenden der Lebenshilfe

Celle angeboten.

Ehrenamtliches Engagement in einem solchen

Ausmaß ist eine Seltenheit und verdient höchste

Anerkennung. Deshalb wurde Arved von Moller

am 25. März mit dem Bundesverdienstkreuz am

Bande geehrt. Oberbürgermeister Jörg Nigge verlieh

die Auszeichnung in kleinem aber feierlichem

Rahmen.

Monika und Arved von Moller.

Die Lebenshilfe Celle gratuliert Arved von Moller

herzlich zu der verdienten Auszeichnung!

Seite 46

Foto: Lebenshilfe Celle


Bundesverdienstkreuz

Bundes·verdienst·kreuz für Arved von Moller

Arved von Moller ist seit 2013 im Vorstand von der Lebens·hilfe Celle.

2013 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Dabei bekam er 97 Prozent aller Wahl·stimmen!

Er wurde auch Vorsitzender vom Verwaltungs·rat und von der Gesellschafter·versammlung.

In den 25 Jahren davor hat Arved von Moller die Lebens·hilfe schon beraten.

Deshalb kannte er jeden Teil vom Unternehmen sehr gut.

Er macht alle diese Dinge ehren·amtlich.

Arved von Moller hat viele Veränderungen durchgesetzt.

Zum Beispiel wurden die Satzung und der Gesellschafts·vertrag neu gemacht.

Und er hat zur Entwicklung von der gesamten Lebens·hilfe Celle beigetragen.

Die Lebens·hilfe Celle wurde nämlich immer größer

und daher mussten sich auch immer wieder Dinge verändern.

Oder es mussten neue Bereiche dazu kommen.

Arved von Moller hat das immer mit unterstützt.

So konnten zum Beispiel zwei neue Dienste bei der Lebens·hilfe Celle entstehen:

die Offenen Hilfen und das Büro für Leichte Sprache.

Inklusion war für Arved von Moller schon immer sehr wichtig.

Dabei ging es für ihn immer darum, was die Menschen wirklich wollten und brauchten.

Auch in den Bereichen Leben und Wohnen sowie Leben und Lernen

hat Arved von Moller viel unterstützt und mit verändert.

Seit er Vorstands·vorsitzender ist, wurden 4 neue Wohn·angebote gebaut.

Und in Garßen ist das Zentrum für Inklusive Bildung entstanden.

Dabei ging es immer auch um Inklusion und die Zusammen·arbeit

mit Kinder·gärten und Schulen aus dem Regel·bereich.

2014 war Arved von Moller außerdem an der Gründung von der Otto Pohl-Stiftung beteiligt.

Seit dem 18. Dezember hat er hier auch ehren·amtlich den Vorsitz.

Die Stiftung hat 24 Eigentums·wohnungen an verschiedenen Orten in Celle.

Die Miet·einnahmen unterstützen die Lebens·hilfe Celle und ihre Leistungs·nehmer.

Wenn Wohnungen frei werden, können dort vor allem auch Leistungs·nehmer einziehen.

So viel ehren·amtlicher Einsatz ist selten.

Deshalb bekam Arved von Moller am 25. März das Bundes·verdienst·kreuz am Bande.

Die Lebens·hilfe Celle gratuliert ihm dazu ganz herzlich!

Einfache

Sprache

Seite 47


Trainerin des Jahres

Kerstin Sauerwald-Weiß

Trainerin des Jahres

Wenn es um Sport geht, ist Kerstin Sauerwald-

Weiß immer sofort zur Stelle. Mit federndem

Gang und einem Lächeln auf den Lippen bringt sie

seit dem 1. Januar 2018 Bewegung in die Lebenshilfe

Celle.

Als Sporttherapeutin ist sie mit viel Begeisterung

dabei, immer neue Sportangebote für Mitarbeitende

und Leistungsnehmende zu entwickeln.

Sport und Inklusion gingen bei ihr dabei schon

immer Hand in Hand. Ob bei der „Bewegten Pause“,

bei Kundalini-Yoga am Morgen oder neuerdings

sogar online bei den virtuellen Sportwochen

– Kerstin Sauerwald-Weiß ist mittendrin. Sie

motiviert, unterstützt und begeistert.

Doch auch außerhalb der Lebenshilfe Celle setzt

sie sich für Inklusion ein. Breitensportangebote

sind häufig nicht barrierefrei und die Hemmschwelle

ist oft auf beiden Seiten zu groß. Kerstin

Sauerwald-Weiß war hier seit jeher Brückenbauerin.

„Ich sage DANKE und bin sehr glücklich. Ohne euch wäre

das nie zustande gekommen“, strahlt Sauerwald-Weiß.

Für ihr langjähriges Engagement wurde sie nun

geehrt: Bei der Wahl „Trainer|in des Jahres 2020“

vom Celler Kurier landete sie mit deutlichem Vorsprung

auf Platz 1.

Die Lebenshilfe Celle gratuliert ihr herzlich zu dieser

wohlverdienten Auszeichnung!

Kerstin Sauerwald-Weiß ist bei Sport immer sofort dabei.

Sie bringt seit 2018 Bewegung in die Lebens·hilfe Celle. Als Sport·therapeutin entwickelt sie

ständig neue Sport·angebote für die Menschen dort. Sie macht überall mit:

• Bei der bewegten Pause.

• Bei Kundalini-Yoga am Morgen.

• Und online bei den virtuellen Sport·wochen.

Sie motiviert, unterstützt und begeistert.

Sport und Inklusion gehören für Sie schon immer zusammen.

Kerstin Sauerwald-Weiß setzt sich auch außerhalb von der Lebens·hilfe für Inklusion ein.

Breiten·sport·angebote sind oft nicht barriere·frei. Die Vereine wissen oft nicht,

wie sie Breiten·sport für Menschen mit Beeinträchtigung machen sollen.

Und Menschen mit Beeinträchtigung denken vielleicht, dass die Angebote nichts für sie sind.

Kerstin Sauerwald-Weiß hat hier schon immer vermittelt und allen Seiten Sicherheit gegeben.

Für diesen jahre·langen Einsatz wurde sie jetzt geehrt.

Bei der Wahl zum „Trainer|in des Jahres 2020“ vom Celler Kurier hat sie den 1. Platz gewonnen.

Die Lebens·hilfe Celle gratuliert ihr herzlich zu dieser Auszeichnung!

Einfache

Sprache

Seite 48

Foto: Lebenshilfe Celle


Danke Achim

Dank des Redaktionsteams an Achim Katzwedel

Eine Ära geht in der WortWECHSEL-Redaktion

zu Ende: Nach einem Jahrzehnt herausragender

Zusammenarbeit verabschiedete sich unser geschätzter

Kollege Achim Katzwedel zum 1. Mai

dieses Jahres in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Über viele Jahre hinweg bereicherte er

neben seiner Tätigkeit als Gruppenleitung in den

Celler Werkstätten die WortWECHSEL-Redaktion.

Achim war seit der Ausgabe 2|2012 mit dabei.

Dass sich seither so einiges verändert hat, sieht

man weiter vorne in dieser Ausgabe.

Achims Anteil an der Redaktionsarbeit war und ist

unverzichtbar. Viele Fehlerteufelchen versuchten

bis zum Schluss beharrlich, sich im Heft zu verstecken.

Aber Achims Adlerblick entging nichts!

Nachdem bereits Dutzende Augen die Texte gelesen

hatten fand er noch den kleinsten Rechtschreibfehler,

den flüchtigsten Tippfehler, Buchstabendreher,

falschen Abstand und fehlende

Bildunterschriften.

Umso mehr freut es uns, dass sich Achim bereit

erklärt hat, zunächst ehrenamtlich weiter am

WortWECHSEL mitzuarbeiten. Sonnst säen unsere

texte viehleicht balt so aus!

Wir wünschen Achim Katzwedel für seinen

Ruhestand viel Gesundheit, Erholung und Zeit

für Neues. Wir danken ihm für seine stets

heraus ragende Leistung und die unkomplizierte,

sympathische Zusammenarbeit.

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Unser beliebtes Frühstücksbuffet

jetzt wieder für ALLE!

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Blumlage 87 | 29221 Celle | info@blumlage.com

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Foto: pixabay

Seite 49


Jubiläen

Betriebsjubiläen

Wir gratulieren herzlich den Mitarbeitenden, die im ersten Halbjahr 2021 Betriebsjubiläum bei der

Lebenshilfe Celle gefeiert haben.

10

Jahre

Ali Durna | Celler Werkstätten | Tagesförderstätte | seit 03.01.2011

Klaudia Kluth | Celler Werkstätten | Altencelle | seit 03.01.2011

Lea Blödorn | Leben und Lernen | Comenius-Schule | seit 15.02.2011

Jens Beuße | Celler Werkstätten | Groß Hehlen | seit 01.03.2011

Katzwedel Achim | Celler Werkstätten | Altencelle | seit 01.03.2011

Nina Frey | Verwaltung | seit 01.06.2011

Stephanie Koll | Leben und Wohnen | Haus Mozartstraße | seit 15.01.2006

Benjamin Schulz| Celler Werkstätten | Altencelle| seit 26.06.2006

15

Jahre

20

Jahre

Karin Pawils | Leben und Wohnen | WG II | seit 01.05.2001

Heike Flitter | Celler Werkstätten | BBB | seit 01.01.1996

Monika Hübener | Celler Werkstätten & Leben und Wohnen | seit 01.01.1996

Nicole Nobbe | Leben und Wohnen | Haus Mozartstraße | seit 15.06.1996

25

Jahre

35

Jahre

Mirko Lazarewitsch | Leben und Wohnen | WG II |seit 15.02.1986

Seite 50

Weitere Mitarbeitende, die nicht namentlich genannt werden möchten,

haben ebenfalls Jubiläum gefeiert.


Nachruf

Das schönste Denkmal, was ein Mensch

bekommen kann, steht im Herzen der

Mitmenschen.

(Albert Schweitzer)

In stillem

Gedenken

Angela Weiland

am 31.01.2021

im Alter von 57 Jahren

Celler Werkstätten | Altencelle

Miriam Krebs

am 20.04.2021

im Alter von 16 Jahren

Comenius-Schule

Thomas Lange

am 03.06.2021

im Alter von 46 Jahren

Tagesförderstätte

Seite 51


Zahlen | Daten | Fakten

Zahlen | Daten | Fakten

Lebenshilfe Celle e. V.

Der Lebenshilfe Celle e. V. ist einziger Gesellschafter

der Lebenshilfe Celle gGmbH. Er wurde

1961 als „Zusammenschluss von Eltern und

Freunden geistig Behinderter“ gegründet.

Seine Mitglieder setzen sich zusammen aus

Eltern, Angehörigen, Beschäftigten, Mitarbeitenden

und Ehrenamtlichen mit und ohne Beeinträchtigung.

Vereinsmitglieder

248 Personen

Otto Pohl-Stiftung

Die 2014 gegründete Otto Pohl-Stiftung ist eine

Stiftung zugunsten der Lebenshilfe Celle. Die

Erträge der Stiftung kommen den Menschen mit

Beeinträchtigung zugute. Somit können auch

Leistungen über das bestehende Leistungsangebot

von Unterstützung bei Lernen, Arbeiten und

Wohnen hinaus finanziert werden.

Lebenshilfe Celle gGmbH

Die Lebenshilfe Celle bietet ein breites Portfolio

an Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigung

aller Altersstufen.

Hauptamtliche Mitarbeitende 368

Praktikant|inn|en 2

Freiwilligendienste 10

Auszubildende 3

Honorarbasis 5

Mitarbeiterpool im Einsatz 3

Gesamt: 391

Leben und Lernen

Integrative Krippe Bergen 27

Integrative Krippe Garßen 13

Hausfrühförderung 42

Heilpädagogische Kindergärten 56

Comenius-Schule 64

Gesamt: 202

Hotelbetriebsgesellschaft Celle gGmbH

Die Hotelbetriebsgesellschaft wurde als Tochtergesellschaft,

damals noch unter dem Namen

„Hotelbetriebsgesellschaft Blumlage GmbH“,

bereits 2004 gegründet und 2009 mit der Eröffnung

des HOTEL Am Kloster & KLOSTER-KAFFEE

in Wienhausen in Hotelbetriebsgesellschaft Celle

gGmbH umfirmiert.

Sie bietet als inklusiver Hotelbetrieb nicht nur

unseren Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung

die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entfalten.

Jeder Gast ist mit seinen individuellen Bedürfnissen

herzlich willkommen.

Mitarbeitende 16

Gesamt: 16

Celler Werkstätten

4 Werkstätten in Stadt und Landkreis Celle

Berufsbildungsbereich 53

Arbeitsbereich 594

Fördergruppen 29

Gesamt: 676

Job-Coaching

Budget für Arbeit 8

Leben und Wohnen

Wohnangebote 122

Tagesangebot für Senior|inn|en 7

Ambulant Begleitetes Wohnen 95

Gesamt: 224

Stand: 01.06.2021

Foto: Lebenshilfe Celle

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