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Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2021 (Vol. 26) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde. Haupt- und Landgestüt Marbach - Die neuen Ägypter sind da! Amurath Sahib - Der "Dampfross" unter den Arabern Denkanstöße - Der Schauring und seine Rolle für das Arabische Pferd ZSAA-Körung 2021 - "Yes, we can!" Körung in Pandemiezeiten Helden der Geschichte - Homage an Tibor Pettkó-Szandtner II Von Kunst und Künstlern - Victor Adam und die Pferde aus den Ställen des Königs Distanzreiter-WM - Guter Sport in San Rossore

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Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

in the focus<br />

2/<strong>2021</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>26</strong>) • 6,50 €<br />

Die neuen Ägypter Pettkó-Szandtner<br />

für Marbach<br />

in El Zahraa<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Kunst & Künstler -<br />

Victor Adam


Natürlich!<br />

Nasheed Al Amal Hoor<br />

<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut *01.02.2010, Schimmel<br />

Vater: Hafez Al Ahd Hoor (Hengstlinie: Jamil el Kebir über Anter)<br />

Mutter: Aneedah EAO (Stutenlinie: Saklawi Gidran)<br />

Gestüt Hoor Al Oyoun, Philippe Paraskevas, Besichtigung: Feb. 2019 / Nov. 2019, Abflug Kairo: 19. April <strong>2021</strong>, Ankunft Marbach: 19. April <strong>2021</strong><br />

Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands<br />

72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de


Editorial<br />

Unfortunately, this is only the case on paper, because nature plays<br />

Der<br />

Kulturaraber<br />

Wir Araberfreunde schwärmen ja immer gerne von den <strong>Pferde</strong>n der Beduinen,<br />

und wie die harte Umwelt und die Züchtungskunst dieser Nomadenstämme<br />

diese <strong>Pferde</strong> zu dem gemacht haben, was sie (heute) sind. Und<br />

obendrein glaubt so mancher, wenn wir nur die Blutlinien rein erhalten,<br />

dann behalten wir auch das authentische Beduinenpferd, wie es vor 200,<br />

500 oder 1000 Jahren war.<br />

Leider ist dem nur auf dem Papier so, denn die Natur spielt dem Züchter<br />

allerhand Streiche. Da gehen Genvarianten verloren, andere bilden sich<br />

durch Mutationen neu. Wenn dann die Umweltbedingungen andere sind<br />

als in der Wüste, wenn die Selektionskriterien andere sind als die der Beduinen<br />

und wenn wir eine ganz andere Nutzung der <strong>Pferde</strong> anstreben, als es<br />

die Beduinen taten, dann wird sich das Pferd über kurz oder lang in seiner<br />

Erscheinungsform, in seinem Interieur, aber auch in seinem Metabolismus<br />

verändern. Es hilft nichts, wir züchten heute „Kulturaraber“ und keine Wüstenpferde<br />

mehr!<br />

Wenn wir diesem Diskurs bis hierher gefolgt sind, können wir uns die Frage<br />

stellen: Was macht den Araber russischer Blutlinien aus, was den Araber<br />

ägyptischer Linien? In meinen Augen sind es die angewandte züchterische<br />

Selektion und die Umweltbedingungen. Bei den Russen waren dies<br />

Rennen, die vor allem als Gesundheits- und Funktionalitäts-Check dienten.<br />

Dadurch wollte man gesunde, athletische <strong>Pferde</strong> erhalten. Die Rennbahn<br />

war sozusagen der Ersatz für die Raubzüge der Beduinen. Nicht sehr „beduinisch“<br />

ist das Klima im Nordkaukasus, wobei es im Sommer durchaus<br />

trocken und heiß sein kann. „Unbeduinisch“ ist auch die Zucht in großen<br />

Herden, die extensive Aufzucht mit viel Bewegung, aber ohne die allzu<br />

enge Bindung an den Menschen. Das schafft einen ganz eigenen <strong>Pferde</strong>typus,<br />

den wir uns dann nach Hause holen – zum Beispiel nach Deutschland.<br />

Hier werden diese „Russen“ zwar in einem ähnlichen Klima gehalten, aber<br />

vielleicht mit mehr Stallhaltung und weniger Auslauf, mit mehr Menschennähe,<br />

aber gehaltvollerem Futter, ohne Rennbahn, dafür mit Spaziergängen.<br />

Denken wir zwei, drei Generationen in die Zukunft – wird das Produkt<br />

noch ein „russisches Pferd“ sein? Vielleicht auf dem Papier, weil es durchgehend<br />

russische Vorfahren hat. Aber ohne die gleichen Selektionsbedingungen<br />

werden die Härte, Ausdauer und Athletik verloren gehen, wenn<br />

diese Kriterien nicht mehr abgefragt werden und anderen Eigenschaften<br />

werden die Oberhand gewinnen.<br />

Ähnliches gilt für die Ägypter – hier hatten schon die ägyptischen Paschas<br />

vor 150 Jahren die Haltungsbedingungen gravierend geändert: Das Beduinenpferd,<br />

importiert aus Saudi Arabien, Syrien oder Bahrain, wurde<br />

plötzlich in Ställen gehalten, und wenn man den zeitgenössischen Berichten<br />

folgt, standen die Beduinenstuten nun bis zum Bauch in ihrem eigenen<br />

Mist, hatten keinen Auslauf und wurden von Parasiten geplagt. Man<br />

stellte europäische Gestütsmanager ein, die natürlich europäisches Gestütsmanagement<br />

und Zuchtmethoden einführten, beides weit entfernt<br />

von Beduinentraditionen. Lediglich das Klima ist in Ägypten noch etwas<br />

„arabischer“ als in Europa. Auf dem Papier sind diese <strong>Pferde</strong> „Ägypter“, aber<br />

Beduinenpferde sind es nicht mehr. Und wenn sie nach Europa kommen,<br />

umso weniger, weil hier weder das Klima noch die Ernährung an die arabische<br />

Halbinsel erinnern.<br />

Wir müssen uns damit abfinden: Wir können hier keine „Beduinenpferde“<br />

züchten, wir züchten Kulturaraber. Wenn wir so weit gekommen sind,<br />

stellt sich die Frage – ob denn dann die „Reinheit“ noch eine so große Rolle<br />

spielt? Diese Frage darf jeder für sich selbst beantworten.<br />

The<br />

Cultural<br />

Arabian<br />

As Arabian horse afficionados, we always like to rave about the<br />

horses of the Bedouins, and how the harsh environment and the<br />

breeding skills of these nomadic tribes have made these horses<br />

what they are (today). And on top of that, some believe that if we<br />

only keep the bloodlines pure, then we will also keep the authentic<br />

Bedouin horse as it was 200, 500 or 1000 years ago.<br />

all sorts of tricks on the breeder. Gene variants are lost, others are<br />

formed anew through mutations. If the environmental conditions<br />

are then different from those in the desert, if the applied selection<br />

criteria are different from those of the Bedouins and if we strive for<br />

a completely different use of the horses than the Bedouins did, then<br />

sooner or later the horse will change its appearance, change in its<br />

interior, but also in its metabolism. It doesn't help, today we breed<br />

“cultural Arabians” and no more desert horses!<br />

If we have followed this discourse this far, we can ask ourselves<br />

the question: what makes the Arabian of Russian bloodlines, what<br />

makes the Arabians of Egyptian lines? In my opinion it is the applied<br />

breeding selection and the environmental conditions. For<br />

the Russians, these were races, which mainly served as a health<br />

and functionality check. The aim was to maintain healthy, athletic<br />

horses. The racetrack was, so to speak, the substitute for<br />

the Bedouin raids. The climate in the North Caucasus is not very<br />

"Bedouin-like", although it can be dry and hot in summer. "Non-<br />

Bedouin" is also breeding in large herds, extensive rearing with a<br />

lot of exercise but without a very close connection to humans. This<br />

creates a very special type of horse that we then bring home - for<br />

example to Germany. Here these “Russians” are kept in a similar<br />

climate, but perhaps with more stable time and less exercise, with<br />

closer proximity to people, but more substantial feed, without a<br />

racetrack, but with walks. Let's think two or three generations into<br />

the future - will the product still be a “Russian horse”? Maybe on<br />

paper because it has Russian ancestry throughout. But without the<br />

same selection conditions, the toughness, endurance and athleticism<br />

will be lost because these criteria are no longer queried and<br />

other characteristics gain the upper hand.<br />

The same applies to the Egyptians - here the Egyptian Pashas had<br />

already drastically changed the keeping conditions 150 years ago:<br />

The Bedouin horse, imported from Saudi Arabia, Syria or Bahrain,<br />

was suddenly kept in stables, and if you follow contemporary reports,<br />

the Bedouin mares were now standing up to their stomach<br />

in their own menure, had no paddock time and were plagued by<br />

parasites. European stud managers were hired, who of course introduced<br />

European stud management and breeding methods, both of<br />

which were far removed from Bedouin traditions. Only the climate<br />

in Egypt is a little more “Arab” than in Europe. On paper these horses<br />

are “Egyptians”, but Bedouin horses they are no longer. And when<br />

they come to Europe, all the less, because neither the climate nor the<br />

food here are reminiscent of the Arabian Peninsula.<br />

We have to come to terms with this: we cannot breed “Bedouin<br />

horses” here, we breed cultural Arabians. When we have come this<br />

far, the question arises - whether "purity" still plays such a big role?<br />

Everyone can answer this question for themselves.<br />

Editorial<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

und die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen des Königs 56<br />

Artikel<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach -<br />

Die neuen Ägypter sind da! 6<br />

Amurath Sahib -<br />

Der "Dampfross" unter den Arabern 16<br />

Denkanstöße - Der Schauring<br />

und seine Rolle für das <strong>Arabische</strong> Pferd 22<br />

ZSAA-Körung <strong>2021</strong> -<br />

"Yes, we can!" Körung in Pandemiezeiten <strong>26</strong><br />

Helden der Geschichte -<br />

Homage an Tibor Pettkó-Szandtner II 42<br />

Von Kunst und Künstlern - Victor Adam<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Distanzreiter-WM -<br />

Guter Sport in San Rossore 62<br />

Rubriken<br />

News 31<br />

GestütsParade <strong>2021</strong> 38<br />

Termine 64<br />

Impressum, Vorschau 65-66<br />

Seit 2019 wurde gerätselt, wann denn nun die <strong>Pferde</strong> aus Ägypten<br />

im Haupt- und Landgestüt Marbach eintreffen werden. Jetzt war es<br />

soweit: Mitte Mai wurden die <strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt Paraskevas bei<br />

einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Since 2019 we all have been puzzled as to when the horses from Egypt<br />

will arrive at the State Stud Marbach. Now the time has come: Mid-May<br />

the horses from Paraskevas Arabians were presented to the <strong>public</strong><br />

at a press conference.<br />

Betty Finke berichtet von der ZSAA-Körung, die trotz widrigster<br />

Bedingungen zum zweiten Mal mit Corona-Auflagen stattfand,<br />

und doch mit einer Rekordbeteilung aufwarten konnte: drei von<br />

fünf vorgestellten <strong>Vol</strong>lblutaraber wurden gekört.<br />

Unser Titelbild<br />

Nasheed Al Amal Hoor<br />

(Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />

*2010 im Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach<br />

Nasheed Al Amal Hoor (Hafez<br />

Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />

*2010 at the German State<br />

Stud Marbach.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Content<br />

Articles<br />

Table of Content<br />

German State Stud Marbach -<br />

The New Egyptians are here! 12<br />

Amurath Sahib -<br />

The "Dampfross" of Arabian Breeding 19<br />

Food for Thought - The Show Ring<br />

and its Role for the Arabian Horse 24<br />

Heroes of History -<br />

Homage to Tibor Pettkó-Szandtner II 50<br />

Man muß mittlerweile schon recht weit hinten in den Pedigrees<br />

suchen, um seinen Namen zu finden, aber Amurath Sahib war<br />

einer der besten Vertreter der Bairaktar-Linie und wichtiges Bindeglied<br />

zwischen den russischen und polnischen Zuchtlinien.<br />

You have to look far back in today’s pedigrees to find his name, but<br />

Amurath Sahib was one of the best representatives of the<br />

Bairaktar line and an important link between the<br />

Russian and Polish breeding lines:<br />

miscellanea<br />

Shows & Events <strong>2021</strong> 64<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

Table of Content<br />

In diesem zweiten Teil wird das Leben und Wirken von Tibór<br />

Pettkó-Szandtner im ägyptischen Staatsgestüt El Zahraa<br />

beleuchtet, wo er eine neue Lebensaufgabe fand: das Zuchtprogramm<br />

zur Erhaltung „der Quelle“ neu aufzubauen.<br />

In this second part, the life and work of Tibór Pettkó-Szandtner<br />

in the Egyptian state stud El Zahraa is examined, where<br />

he found a new life task: to rebuild the breeding program to<br />

preserve "the source".<br />

Victor Adam portraitierte zwischen 1842-1848 die <strong>Pferde</strong> aus<br />

Ägypten, aus Muscat und Marokko, die der franzsösische König<br />

Louis-Philippe zum Geschenk erhielt. Heraus kam eine der schönsten<br />

Litho-Serien über das arabische Pferd.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5


Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Zucht<br />

Die neuen<br />

Ägypter<br />

sind da!<br />

Seit 2019 wird gerätselt, wann denn nun die <strong>Pferde</strong> aus Ägypten im Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach eintreffen werden. Nun war es so weit: Am 19. April kamen die neun <strong>Pferde</strong> aus<br />

dem Gestüt Paraskevas Arabians in Marbach an, Mitte Mai wurden sie bei einem Pressetermin<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Wann sie aber von den Besuchern in den Ställen und<br />

Weiden bewundert werden können, hängt nicht zuletzt von der Corona-Lage ab.<br />

6<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Die Kooperation zwischen Philippe<br />

Paraskevas aus Ägypten und dem<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach hatte<br />

sich über mehrere Jahre angebahnt. Seit<br />

Paraskevas auf einer Deutschlandtour, auf<br />

der er sein Buch „Die Ägyptische Alternative“<br />

vorstellte, auch in Marbach vorbeischaute,<br />

ist er ein großer Fan dieser Einrichtung, die<br />

sich auch dem Erhalt des Erbes von König<br />

Wilhelm I. verschrieben hat. Genau diese<br />

Tatsache, dass hier Stuten- und Hengstlinien<br />

seit über 200 Jahre erhalten werden, hat<br />

ihn überzeugt, dass Marbach der richtige<br />

Platz auch für seine <strong>Pferde</strong> sei. Im Februar<br />

2019 flog dann Landoberstallmeisterin Astrid<br />

von Velsen-Zerweck zusammen mit dem<br />

(damaligen) Interims-Zuchtleiter des VZAP,<br />

Burchard Schröder nach Ägypten. Neben einem<br />

Besuch im Staatsgestüt El Zahraa stand<br />

auch ein Besuch bei Philippe Paraskevas auf<br />

dem Plan, wo man eine erste grobe Auswahl<br />

treffen konnte. Astrid von Velsen hat auch<br />

den einen oder anderen Hengst in der Wüste<br />

geritten und war von deren Ausdauer und<br />

Reiteignung sehr angetan.<br />

Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg<br />

und Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck begrüßten die neuen <strong>Pferde</strong> aus<br />

Ägypten und stellten sie der Öffentlichkeit vor.<br />

alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Zucht<br />

Auf Besichtigungstour in Ägypten<br />

Nun wurden die Pläne konkreter. Anläßlich der<br />

Hengstparade im September 2019 verkündete<br />

der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum<br />

und Verbraucherschutz, Peter Hauk, dass er<br />

zusammen mit der Landoberstallmeisterin im<br />

November nach Ägypten reisen werde, um<br />

sich nach geeigneten Araberhengsten umzuschauen.<br />

Im November 2019, zur internationalen<br />

Araberschau im Staatsgestüt El Zahraa,<br />

reiste dann tatsächlich eine Delegation aus<br />

dem Schwabenland nach Ägypten. Hauptanlaß<br />

aber war natürlich ein (weiterer) Besuch<br />

bei Paraskevas Arabians, um die <strong>Pferde</strong> konkret<br />

auszuwählen. Es sollte nun Corona-bedingt<br />

weitere eineinhalb Jahre dauern, bis die<br />

<strong>Pferde</strong> tatsächlich ihre Reise antreten konnten<br />

– aber seit dem 19. April sind sie im Gestüt angekommen.<br />

Zumindest „physisch“, denn für<br />

die überwiegend jungen <strong>Pferde</strong>, die bislang<br />

nur Sand und Wüste kannten, ist die Ankunft<br />

in Deutschland ein Kulturschock, und die neue<br />

Heimat auf der Schwäbischen Alb bietet eine<br />

unglaubliche Fülle von neuen Eindrücken!<br />

„Sie müssen erst noch lernen, dass man Gras<br />

direkt vom Boden fressen kann und dass man<br />

auch darauf laufen kann, nicht nur auf Sand.<br />

Selbst Asphalt kennen sie nicht, sie laufen wie<br />

auf Eiern, denn in ihrem Heimatgestüt ist alles<br />

Sand“, erklärt die Landoberstallmeisterin. Minister<br />

Hauk erläuterte ganz plastisch: „Wenn<br />

man das Tor des Gestüts öffnet, fängt dort<br />

direkt die Wüste an! Diese <strong>Pferde</strong> kennen nur<br />

Sand.“<br />

„Wir wollen den <strong>Pferde</strong>n jetzt erst noch eine<br />

Weile Zeit zum Eingewöhnen geben. Sie mußten<br />

vor ihrem Abflug drei Monate in Quarantäne<br />

verbringen, in einer Militärkaserne, mitten<br />

in Kairo. Dort hatten sie kaum die Möglichkeit,<br />

sich zu bewegen. Daher müssen wir ihre Kondition<br />

erst wieder langsam aufbauen“, erklärt<br />

Astrid von Velsen, und erläutert weiter: „Außerdem<br />

stehen sie auch hier sicherheitshalber<br />

noch in Quarantäne, weshalb sie dem Publikum<br />

noch nicht zugänglich sind“.<br />

Insgesamt hat Philippe Paraskevas dem Gestüt<br />

neun <strong>Pferde</strong> – fünf Hengste und vier<br />

Stuten – übergeben, „zu einem symbolischen<br />

Preis“, wie Minister Hauk es ausdrückte.<br />

Philippe Paraskevas verbindet mit diesem<br />

Vermächtnis die Hoffnung, dass seine<br />

züchterische Arbeit der letzten 30 Jahre hier<br />

fortgeführt wird, denn leider haben seine<br />

Kinder kein großes Interesse an der <strong>Pferde</strong>zucht<br />

– es ist dies hier wie dort ein Problem<br />

der Privatzüchter. Deshalb sind Staatsgestüte<br />

als Garant für Kontinuität so wichtig.<br />

Philippe Paraskevas schreibt in seiner Grußbotschaft,<br />

da er selbst Corona-bedingt nicht<br />

nach Deutschland kommen konnte: „Der<br />

ägyptische <strong>Vol</strong>lblutaraber ist ein anerkanntes<br />

Kulturerbe Ägyptens und unser Vermächtnis<br />

aus der arabischen Wüste. Die E.A.O., unser<br />

Staatsgestüt, ist der Ursprung der Rasse und<br />

reinster Quell arabischen Blutes weltweit. Außerhalb<br />

Ägyptens, im Herzen Europas, ist das<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach der älteste<br />

und beste Zufluchtsort des Wüstenarabers.<br />

Aufgrund seiner reichen Historie, seiner Mission<br />

und Zuchtphilosophie gebührt Marbach<br />

höchste Anerkennung. Es ist mir eine Ehre,<br />

diese neun <strong>Pferde</strong> aus der Paraskevas-Zucht<br />

an das Haupt- und Landgestüt Marbach zu<br />

übergeben, in Einklang mit meinem Ziel, die<br />

mir anvertrauten Blutlinien langfristig zu bewahren.“<br />

Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah) *2010 gehört der<br />

Hengstlinie des Jamil El Kebir an, wie seinerzeit der Marbacher Hauptbeschäler<br />

Gharib. - Nasheed Al Amal Hoor belongs to the sire line of Jamil El<br />

Kebir, just like Marbachs's chief sire Gharib in the 1970ies.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

7<br />

Übrigens steht das Land Baden-Württemberg<br />

nach wie vor hinter dem Ende 2019<br />

verkündeten Maßnahmenpaket für Marbach<br />

über 40 Millionen Euro, mit dem die Instandsetzung<br />

und Sanierung der Gebäude,<br />

viele davon denkmalgeschützt, ermöglicht<br />

werden soll. Damit können auch diverse<br />

Umbauten und Neubauten realisiert werden,<br />

um die <strong>Pferde</strong>haltung auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Diese Vorhaben<br />

werden sich vielleicht aufgrund der pandemie-bedingt<br />

angespannten Haushaltslage<br />

zeitlich in die Länge ziehen, aber „wir stehen<br />

voll dahinter, schließlich geht es hier um<br />

Tierschutz und Tierwohl“, so der Minister.<br />

Und um auch die letzten Unklarheiten zu<br />

beseitigen – nein, die 40 Millionen haben<br />

rein gar nichts mit den neuen <strong>Pferde</strong>n aus<br />

Ägyptern zu tun!<br />

Die „neuen Ägypter“<br />

Und wer sind nun die „neuen Ägypter“, und<br />

was macht sie so besonders?<br />

Der Star der Gruppe ist der 11-jährige Nasheed<br />

Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />

Aneedah) *2010. Der Schimmelhengst gehört<br />

väterlicherseits der Hengstlinie Jamil El<br />

Kebir über Anter an. Auch der Rapphengst<br />

Gharib, der 1970 durch die Initiative des damaligen<br />

Landoberstallmeisters Dr. Wenzler<br />

nach Marbach kam, gehörte dieser – heute<br />

selten gewordenen Linie – an. Nasheed ist<br />

ein Enkel von Ghallab El Ateyah, dem wichtigsten<br />

Beschäler bei Paraskevas Arabians –<br />

auf diesem Hengst ist seine Zucht aufgebaut.<br />

Nasheeds Mutter Aneeda stammt von Rashdan,<br />

einem Hengst aus El Zahraa. Mütterlicherseits<br />

geht Nasheed auf die Saklawi-Gidran-Stute<br />

Roga El Beida zurück, über die<br />

legendäre Moniet El Nefous. Nasheed ist ein<br />

würdiger Hauptbeschäler, der auch bereits<br />

fünf Fohlen im Gestüt Paraskevas vorweisen<br />

kann. Er ist trocken in der Erscheinung, mit


Zucht<br />

Day Al Kamar Hoor gehört der Hengstlinie El Deree und der Stutenlinien<br />

Kuhaylah Krush an, eine Linie, die es sonst in Deutschland nicht<br />

gibt. Rechts sein Vater Zai Al Hawa. - Day Al Kamar Hoor belongs to the<br />

sire line El Deree and the dam line Kuhaylah Krush, a dam line that does<br />

not exist in Germany otherwise. On the right, his sire Zai Al Hawa.<br />

kräftigem Exterieur und starken Gelenken –<br />

ganz anders als die von „Dish“ und Feinheit<br />

geprägten Araber aus anderen Linien. Aber<br />

er ist dennoch sehr ausdrucksstark, maskulin<br />

und souverän, d. h. ein Hengst auf den ersten<br />

Blick, eine Eigenschaft die manchem Schaupferd<br />

verloren gegangen ist. Philippe Paraskevas<br />

ist übrigens dafür bekannt, dass er<br />

seinen <strong>Pferde</strong>n bedeutungsvolle, poetische<br />

Namen gibt, und so lautet die Übersetzung<br />

von Nasheed Al Amal „The Poem of Hope“<br />

oder „Das Gedicht der Hoffnung“.<br />

An zweiter Stelle ist Tag Al Ola Hoor (Shaer<br />

Al Nil Hoor / Kawkab Al Shark Hoor) *2016<br />

zu nennen, ebenfalls Schimmel. Auch er entstammt<br />

der Jamil-El-Kebir-Hengstlinie, denn<br />

Ghallab El Ateya ist sein väterlicher Urgroßvater.<br />

Er ist fünfjährig und noch nicht ausgereift.<br />

Er hat ein athletisches Exterieur, wenngleich<br />

man sich seinen Hals etwas eleganter wünschen<br />

würde. Seine Mutter Kawkab Al Shark<br />

ist eine <strong>Vol</strong>lschwester zu Zay El Hawa, dem<br />

Vater von Day El Kamar, dem Dritten im Bunde<br />

der Neuzugänge. Kawkab geht ebenfalls<br />

auf die Mutterlinie Roga El Beide über Moniet<br />

8<br />

El Nefous zurück. Sein Name bedeutet „The<br />

Crown of Achievements“ oder „Die Krone der<br />

Erfolge“.<br />

Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al<br />

Kamar Hoor) *2016 gehört der in Deutschland<br />

ausgestorbenen Hengstlinie El Deree<br />

an, die auch in Ägypten recht selten ist. Er<br />

zeichnet sich durch längere Linien aus, hochgewachsen<br />

und elegant, aber noch sehr jugendlich<br />

– Ägypter sind eben sehr spätreif.<br />

Seine Mutter Gebeen Al Kamar gehört dem<br />

Kuhaylan-Krush-Stamm an, der ansonsten<br />

in Deutschland nicht vorhanden ist. Alle drei<br />

genannten Hengste haben auch die Stute<br />

Aneedah (v. Rashdan) im Pedigree, entweder<br />

als Mutter oder Großmutter. Sein Name bedeutet<br />

„Moonlight“ / „Mondlicht“.<br />

Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat<br />

El Khayaam Hoor) *2017 ist der vierte im<br />

Bunde und ein Vertreter der Saklawi-I-Linie.<br />

Sein Vater ist Ashham, ein Fuchshengst mit<br />

bildschönem Gesicht, den Paraskevas von El<br />

Zahraa gekauft hat. Dessen Vater ist Halim<br />

El Zahraa von Gad Allah – alles <strong>Pferde</strong> von<br />

Rang und Namen im ägyptischen Staatsgestüt.<br />

Auch dieser Dunkelschimmel ist noch<br />

reichlich unreif, verfügt aber über ein ruhiges<br />

Auge bei geradem Profil und wirkt insgesamt<br />

kräftig mit guten Gelenken. Er gehört der<br />

Stutenlinie Rodania an und ist damit ein Koheilan<br />

Rodan. Sein Name bedeutet „The full<br />

Force of Destiny“ oder „Die ganze Kraft des<br />

Schicksals“.<br />

Der einzige „Nicht-Schimmel“ der Gruppe ist<br />

Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />

*2017. Auch er entstammt der Hengstlinie<br />

Saklawi I, denn sein Vater Agad ist ein Sohn<br />

des viel zu früh gestorbenen Tagweed aus<br />

El Zahraa. Dieser wiederum entsprang der<br />

Traumanpaarung Gad Allah x Tee. Lesa Faker’s<br />

Mutter Leilat Al Eid Hoor ist eine Tochter<br />

des Hauptbeschälers Ghallab El Ateyah und<br />

eine der schönsten Stuten im Gestüt Paraskevas:<br />

Typvoll, mit schöner Halsung, breit in der<br />

Brust, tief im Rumpf, ganz wie es sich für eine<br />

Zuchtstute gehört. Aufgrund dieser Herkunft<br />

kann man noch hoffen, dass Lesa Faker Hoor<br />

noch etwas „auslegt“, bislang ist er eher zierlich<br />

und (zu) fein. Mütterlicherseits geht er<br />

auf die Gründerstute El Obeya Om Grees zu-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


<strong>Pferde</strong>wirtschaftsmeister<br />

Jochen Ott war für die<br />

Eingewöhnung der "neuen<br />

Ägypter" in ihrem neuen<br />

Zuhause verantwortlich. Hier<br />

mit Tag Al Ola an der Hand, ein<br />

Hengst aus der Hengstlinie des<br />

Jamil El Kebir. Unten sein Vater<br />

Shaer El Nile.<br />

Jochen Ott was responsible for<br />

the "new Egyprians" during their<br />

acclimatisation in their new<br />

home. Here holding Tag Al Ola, a<br />

stallion of the Jamil El Kebir sire<br />

line. Below his sire Shaer El Nile.<br />

Zucht<br />

Eid eine <strong>Vol</strong>lschwester zu dem oben erwähnten<br />

Lesa Faker ist, und damit eine Obeyan.<br />

Die Rappschimmelstute ist ausgesprochen<br />

typvoll und steht ganz im Saklawi-Typ. Ihre<br />

Halbschwester Shahd Al Radab gehört dem<br />

seltenen Kuhaylan-Krush-Stamm an, der in<br />

Deutschland wohl nur durch diese Paraskevas-<strong>Pferde</strong><br />

vertreten ist. Der Name Shahd Al<br />

Radab bedeutet „Sweetness of a Kiss“ / „Die<br />

Süße eines Kusses“, während Zahret El Eid<br />

„Flower“ oder „Blossom of Eid“ / „Blume“ oder<br />

„Blüte von Eid“ bedeutet (Eid ist ein islamisches<br />

Fest).<br />

Die Jüngste im Bunde ist Saherat Alehwerar<br />

Hoor (Ashham x Robaeyat Al Khayyam<br />

Hoor) *2019, eine <strong>Vol</strong>lschwester zum oben<br />

genannten Kaf Al Kadar Hoor. Ihr Name bedeutet<br />

„The one with the Enchanting Gaze“<br />

/ „Die mit dem bezaubernden Blick“ und sie<br />

wird sicherlich ihrem Namen alle Ehre machen,<br />

wenn sie einmal ausgewachsen ist.<br />

rück und gehört damit dem Stamm Obeyan<br />

an. Sein Name lautet übersetzt „He who still<br />

remembers the Past“ oder „Er, der sich noch<br />

an die Vergangenheit erinnert“.<br />

Kommen wir zu den Stuten. Die älteste ist<br />

Set El Kol Hoor (Agad / Al Set Hoor) *2017,<br />

eine Schimmelstute, die über kraftvolle Bewegungen<br />

verfügt und eine ausgesprochen<br />

elegante Halsung. Sie ist gedeckt von Paraskevas’<br />

Hauptbeschäler, dem Hengst Ghallab<br />

El Ateyah – und hoffentlich auch tragend. Ihre<br />

Mutter Al Set Hoor ist kräftig, dynamisch, eine<br />

Stute, die man satteln und reiten möchte –<br />

wie man sich eben eine Kriegsstute vorstellt.<br />

Set El Kol entstammt einer Kombination der<br />

Saklawi-I-Hengstlinie mit dem Saklawi-Gidran-Stamm<br />

der Roga El Beida. Ihr Name bedeutet<br />

„The Matriarch“ /„Die Matriarchin“.<br />

Die drei anderen Stuten sind erst zwei- und<br />

dreijährig. Es sind dies die beiden Agad-Töchter<br />

Shahd Al Radab Hoor (a.d. Naghamet<br />

Al Karawan Hoor) *2018 und Zahret El Eid<br />

Hoor (a.d. Leilat Al Eid Hoor) *2018. Beide<br />

entstammen somit der Saklawi-I-Hengstlinie,<br />

wobei Zahret El Eid dank ihrer Mutter Leilat El<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

9<br />

Blutauffrischung für Marbach<br />

Mit diesem Import steht nach rund 50 Jahren<br />

wieder eine Blutauffrischung für die<br />

Marbacher Araberzucht zur Verfügung, d.h.<br />

Blutlinien, die eben keine so hohe Inzucht<br />

auf Nazeer aufweisen und anderen Hengstlinien<br />

entspringen. Denn insbesondere mit<br />

Nasheed, Tag El Ola und Day El Kamar stehen<br />

Hengste aus den eher seltenen Hengstlinien<br />

Jamil El Kebir und El Deree zur Verfügung, die<br />

einem Outcross nahekommen. Das könnte<br />

wirklich zu einem genetischen Heterosiseffekt<br />

führen. Für dieses Jahr ist geplant, dass<br />

Nasheed und Tag El Ola in der Hauptgestütsherde<br />

eingesetzt werden. Nächstes Jahr stehen<br />

sie voraussichtlich auch Fremdstuten zur<br />

Verfügung, wenn die Züchter die ersten Fohlen<br />

in Marbach sehen können.<br />

Und wie schrieb Philippe Paraskevas so<br />

schön in seiner Grußansprache: „In der Gewissheit,<br />

dass dieses kostbare Erbe hier in<br />

Marbach eine langfristige Zukunft findet,<br />

überlasse ich sie den fähigen Händen der<br />

engagierten Männer und Frauen von Marbach;<br />

den Menschen, die nun zur Familie<br />

gehören.“ Möge die Saat auf fruchtbaren<br />

Boden fallen.<br />

Gudrun Waiditschka


Hengstlinie / Sireline Gamil El Kebir<br />

(<strong>Vol</strong>lblutaraber blau = EAO, Hamdan, etc., rot = Paraskevas, gelb hinterlegt = in Deutschland)<br />

Zucht<br />

Jamil El Kebir, F., Z: Pr. Ahmed Kemal<br />

Jamil El Ahmar, B., a.d. Sabha El Zarka<br />

Dahman El Azrak, Sch., a.d. Farida El Debbani<br />

Rabdan *1897, Sch., a.d. Rabda<br />

Ibn Rabdan *1917, F., a.d. Bint Gamila<br />

Ibn Fayda *1927, B., a.d. Fayda - Inshass<br />

El Moez *1934, Sch., a..d. Bint Zareefa - Inshass<br />

Sameeh *1944, Sch., a.d. Samira<br />

Ibn Hafiza *1959 a.d. Hafiza<br />

Zahi *1970, B., a.d. Bint Bukra<br />

Mefdal *1986, F., a.d. Marzouka<br />

Sultan *1961, F., a.d. Lubna<br />

Saheel *1976, F., a.d. Jehan<br />

El Moutawakil *1964 a.d. Bint Bukra<br />

Seef El Arab *1964, B., a.d. Shadia I<br />

Aseel *1967, B., a.d. Inas<br />

Rahhal *1978, R., a.d. Rawayeh<br />

Mobtaheg *2001, Sch., a.d. Mobhega<br />

Shahloul *1931, Sch., a.d. Bint Radia<br />

Mashhour *1941, B., a.d. Bint Rustem<br />

Seef *1959, Sch., a.d. Elwya<br />

Mortadi *1974 a.d. Jehan<br />

El Sareei *1942, B., a.d. Zareefa<br />

Asfour *1961, Br., a.d. Ghandourah El Saghirah<br />

Hakem *1983, Br., a.d. Bint Hakeema<br />

Hakeem KSB *2003, a.d. Kharmaa<br />

Tasama *2010, Br., a.d. Sameramis<br />

Tuhotmos *1962 a.d. Moniet El Nefous<br />

Madian *1972, B., a.d. Naama<br />

Naga, *1972 (1973), F., a.d. Naama<br />

Maleeh *1989, a.d. Mali<br />

Hamdan *1936, Sch., a.d. Bint Radia<br />

Anter *1946, F., a.d. Obeya - Inshass<br />

Wahag *1964, Sch., a.d. Kamar<br />

Hafid Anter *1975, B., a.d. Basima<br />

Hoor *1988, Sch., a.d. Kaderah<br />

Kasemy *1992, F., a.d. Iman<br />

Kassam *2003, Sch., a.d. Mosana<br />

Misk *1979, F., a.d. Nazeema<br />

SEA Ateya *1986, F., a.d. SEA Farah<br />

Rezk Allah *1993, a.d. Haneyyat<br />

Ghallab El Ateya *2002, a.d. Shameya<br />

Hafez Al Ahd Hoor, a.d. Shams Kareem<br />

Nasheed Al Amal Hoor *2010, Sch., a.d. Aneedah (exp. GER)<br />

Rafeec Al Omr Hoor *2006, Sch., a.d. Roushan<br />

Shaer Al Nil Hoor *2009, Sch., a.d. Bedayah<br />

Misk Al Arab *2013, Sch., a.d. Razan<br />

Hamel Al Akhtaam *2014, Sch., a.d. Asmahan<br />

Tag Al Ola Hoor *2016, Sch., a.d. Kawkab Al Sharq Hoor (exp. GER)<br />

Misk Al Atiq *2016, Sch., a.d. Wadouda<br />

Gawad Al Nile *2010, Sch., a.d. Shams Karim<br />

Badr Al Doga *2011, Sch., a.d. Wed El Mousa<br />

Hafid Ghalab *2011, Sch., a.d. Tabasheer<br />

Fares *2007, F., a.d. Ataah<br />

Diwan Al Arab *2008, Sch., a.d. Bedayah<br />

Qalb El Leil *2011, D'Br., a.d. Tasaheel<br />

Gharib *1965, R., a.d. Souhair (exp. GER)<br />

Naskhi *1977, Sch., a.d. Nabya<br />

Shahin Ibn Naskhi *1995, R., a.d. Sulamith II<br />

PA Shah Mashhar *1999, R., a.d. Moseedah<br />

Ryad *2019, R., a.d. Rubia<br />

FM Shah Nasaa *2004, Sch., a.d. Dahmraks Asja Bint Ashira<br />

Sharaf Fareed AB *2013, R., a.d. Heart of Fire<br />

Samhan, F., a.d. Om Dalal<br />

Ibn Samhan *1919, F., a.d. Nafaa El Saghira<br />

Kheir *1924, Sch., a.d. Badouia<br />

Gassir *1941, Sch., a.d. Badia<br />

Sabeel *1967, Sch., a.d. Shahbaa<br />

Mourad *1968, Sch., a.d. Mabrouka<br />

Wasel *1983, B., a.d. Wasla<br />

Gomaa *1991, Sch., a.d. Mabkhoota<br />

Gabal *1992, a.d. Altaf<br />

Rawy *2010, Br., a.d. Rayat<br />

Serag El Din *1992, Sch., a.d. Safinaz<br />

Malaak *2012, F., a.d. Malayka<br />

Masrour *2014, Sch., a.d. Mais AlReem<br />

Balance *1928, Sch., a.d. Farida<br />

Amlam (Emam) *1945, Sch., a.d. Komeira<br />

Fawzan *1966, Sch., a.d. Foze (exp. USA)<br />

Nasralla *1956, Sch., a.d. Sehr<br />

Amoon *1967, B., a.d. Naama<br />

Moufeed *1970, Sch., a.d. Fathia<br />

Moataz *1973, Sch., a.d. Enayat<br />

I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. XIII. XIV. XV. Gen.<br />

10<br />

Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />

Aneedah) *2010<br />

Tag Al Ola Hoor (Shaer Al Nil Hoor / Kawkab Al<br />

Shark Hoor) *2016<br />

Gharib (Anter / Souhair) *1965<br />

Hauptbeschäler in Marbach 1970-1990<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Hengstlinien / Sirelines El Deree & Saklawi I (via Nazeer; Ausschnitt / extract)<br />

(<strong>Vol</strong>lblutaraber blau = EAO, Hamdan, etc., rot = Paraskevas, gelb hinterlegt = in Deutschland)<br />

El Deree *1920, Sch., DB<br />

Sid Abouhom *1936, Sch., a.d. Layla<br />

Amrulla *1955, Sch., a.d. Zaafarana<br />

Akhtal *1968, Sch., a.d. Hagir<br />

Morhaf *1977, F., a.d. Mahlaha (exp. GER)<br />

Al Sachra Ibn Morhaf *1982, Br., a.d. Om El Arab<br />

Al Sachra Kaythoum *1982, F., a.d. Kaythara<br />

Raqqas *1984, Br., a.d. Bint Ragawat<br />

Afuk *1985, F., a.d. Afrah Al Badeia<br />

JM Nafuk *2001, Sch., a.d. Bint Bint Nizr<br />

Moablat *1989, F., a.d. Bint Kasr El Nil<br />

Dabrock Fayoum *1990, F., a.d. Ruala Fedala<br />

Dabrock Gilf Kebir *1995, Br., a.d. Dabrock Gazbeya<br />

Taymour *1979, Sch., a.d. Wahida (exp. GER)<br />

Galeeh *1985, Br., a.d. Golson<br />

Ibn Akhtal *1979, F., a.d. Looza<br />

Mansy *1986, F., a.d. Sali<br />

Derre Al Saharaa *1991, Sch., a.d. Bint El Akhtal<br />

Saged / Sajed, R., a.d. Ateyat<br />

Gabbar *1998, Sch., a.d. Haneyat<br />

Zai Al Hawa, a.d. Aneedah<br />

Day Al Kamar Hoor *2016, Sch., a.d. Gebeen Al Kamar (exp. GER)<br />

Sawwah *2011, Sch., a.d. Lekaa Al Sehab<br />

Zai Al Badr *2013, Sch., a.d. Roushan<br />

Zai Al Asil *2013, Sch., a.d. Tasaheel<br />

Gobran a.d. Shameya<br />

Hafid Sajed *2012, R., a.d. Cinderella SEA<br />

Rashed *1995, F., a.d. Intishar<br />

Ibn Adaweya *1980, F., a.d. Adaweya<br />

SEA Seed El Melach *1986, F., SEA Basma<br />

Shaker *1992, F., a.d. SEA Nagaf<br />

Zain El Abedeen *1995, Br., a.d. Haneyyat<br />

Aybac *1982, F., a.d. Nagham<br />

Rashdan *1987, Sch., a.d. Randa<br />

Rawwah *1997, Sch., a.d. Ramia<br />

Hasem *2011, Sch., a.d. Mobtasema<br />

Wassaf *2006, Sch., a.d. Wagfa<br />

Qusay *2015, Sch., a.d. Baqa<br />

Raad *2011, Sch., a.d. Tayees<br />

Soyouf *2004, Sch., a.d. Safeerah<br />

Baly, Br., a.d. Iglal<br />

Ala Baly *2014, Br., a.d. Ataa<br />

Farag Allah *1984, F., a.d. Nagham<br />

Khafeef *1989, a.d. Hanoona<br />

Habeeb Al Rooh *2007, Sch., a.d. Rooh El Foad<br />

Khafeef Al Zeil *2010, F., a.d. Cinderella SEA<br />

Nil *1951, Sch., a.d. Malaka<br />

Naslednik *1961, Sch., a.d. Nitochka<br />

Mashab *1972, Sch., a.d. Madera<br />

Karizmanov *1982, F., a.d. Kira<br />

Tern *1974, Sch., a.d. Toska<br />

Kamschatka *1986, Sch., a.d. Kaprice<br />

Karavan *1975, Sch., a.d. Carolina<br />

Erbakan *1994, Sch., a.d. Elsa<br />

Hermes *1995, Sch., a.d. Helwa<br />

I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. Gen.<br />

Morhaf (Akhtal / Mahlaha) *1977<br />

Beschäler im Gestüt Brigittenhof<br />

Day Al Kamar Hoor (Zai Al Hawa / Gebeen Al<br />

Kamar Hoor) *2016<br />

Zucht<br />

Nazeer *1934, Sch. (Mansour / Bint Samiha)<br />

Morafic *1956, Sch. (a.d. Mabrouka)<br />

Shaarawi *1961, Sch. (a.d. Bint Kamla)<br />

Adeeb *1973, Sch. (a.d. Nawal)<br />

Gad Allah *1983, Sch. (a.d. Omnia)<br />

Baydoun *1998, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)<br />

Marouf *2010, Sch. (a.d. Maysaa)<br />

Durry *2013, Sch. (a.d. Nakeyah)<br />

Gondoul, Sch. (a.d. Watfa I)<br />

Gady *2004, Sch. (a.d. Zakya)<br />

Halim El Zahraa *2005, F. (a.d. Wadha)<br />

Ashham *2010, (a.d. Shahabiyah)<br />

Kaf Al Kadar Hoor 2017, Sch., a.d. Robaeyat Al Khayaam (exp. GER)<br />

Tagweed *2004, Sch. (a.d. Tee)<br />

Agad (a.d. Fekrah)<br />

Fayadan Al Nile *2016, Sch., a.d. Zahret Al Nile<br />

Shaer Al Wadyan *2017, Br., a.d. Shayret Al Wedyan<br />

Lesa Fakr Hoor *2017, F., a.d. Leilat Al Eid (exp. GER)<br />

Boulboul Al Shark *2017, Sch., a.d. Razan<br />

Obay Al Nil *2018, Br., a.d. Zahret Al Nile<br />

Rasheed Al Fikr *2018, Br., a.d. Tasaheed Al Nile<br />

Shafea *2010, Sch. (a.d. Shafaat)<br />

Al Waleed *2014, Sch. (a.d. Khokha)<br />

Awad Allah *2001, Sch. (a.d. Adalat)<br />

I. II. III. IV. V. VI. VII. Gen.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

11<br />

Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />

Khayaam Hoor) *2017<br />

Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />

*2017


German State Stud Marbach<br />

Zucht<br />

The new Egyptians<br />

are here!<br />

Kaf Al Kadar Hoor in the stable of 1852, the year when King Wilhelm<br />

I. received his first horses from Egypt. - Kaf Al Kadar Hoor im Stallgebäude<br />

aus dem Jahr 1852, dem Jahr, als König Wilhelm I. seine<br />

ersten <strong>Pferde</strong> aus Ägyptern erhielt. all photos: G. Waiditschka<br />

12<br />

Since 2019 we all have been<br />

puzzled as to when the horses<br />

from Egypt will arrive at<br />

the State Stud Marbach.<br />

Now the time has come: on<br />

April 19, nine horses from<br />

Paraskevas Arabian stud arrived<br />

in Marbach, one month<br />

later they were presented<br />

to the <strong>public</strong> at a press conference.<br />

But when they can<br />

be admired by visitors in the<br />

stables and pastures depends<br />

not least on the corona<br />

situation.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


The cooperation between Philippe Paraskevas<br />

from Egypt and the State Stud<br />

Marbach in Southwest Germany developed<br />

over several years after Paraskevas<br />

visited Marbach on a tour of Germany while<br />

promoting his book "The Egyptian Alternative”.<br />

Since that visit, he has been a big fan of<br />

this institution, which is committed to preserving<br />

the legacy of King Wilhelm I. The fact<br />

that dam and sire lines have been preserved<br />

here for over 200 years convinced him that<br />

Marbach is the right place for his horses. In<br />

February 2019, stud director Astrid von Velsen-Zerweck<br />

flew to Egypt together with the<br />

(then) interim breeding manager of the German<br />

Arabian Horse Society, Burchard Schröder.<br />

In addition to a visit to the El Zahraa<br />

State Stud, a visit to Philippe Paraskevas was<br />

on the agenda, where they would make a<br />

first rough selection. Astrid von Velsen rode<br />

two stallions in the desert and was very impressed<br />

with their endurance and suitability<br />

to ride.<br />

With this legacy, Philippe Paraskevas hopes<br />

that his breeding endeavor of the last 30<br />

years will be continued at Marbach. Unfortunately,<br />

his children are not very interested<br />

in horse breeding, so he intends to reduce<br />

his stock - both here and there, this being<br />

a problem for private breeders. That is why<br />

state studs are so important as a guarantee<br />

of continuity.<br />

Philippe Paraskevas wrote a greeting message<br />

as he was unable to come to Germany<br />

due to the Corona pandemic: “The Egyptian<br />

Arabian horse is recognized as a National<br />

Treasure of Egypt and is our heritage from<br />

the desert of Arabia. The E.A.O., our State<br />

Stud, is the fountainhead of the breed and<br />

a pristine source of purebred bloodlines the<br />

world over. Outside of Egypt, in the heart of<br />

Europe, Marbach State Stud is the premier<br />

safe haven for the Desert Arabian horse. In<br />

an effort to give back to the breed, consistent<br />

with my goals of preservation of the<br />

bloodlines under my care, I am honoured to<br />

present to Marbach State Stud these 9 horses<br />

of Paraskevas Arabians breeding. This<br />

will be my modest contribution to Marbach<br />

State Stud breeding goals”.<br />

Incidentally, the state of Baden-Württemberg<br />

is still behind the package of measures<br />

for Marbach, which was announced at the<br />

end of 2019 and is worth over 40 million euros.<br />

With this money repair and renovation<br />

of the buildings, many of which are listed<br />

as protected monuments, should be made<br />

possible. This means that various conversions<br />

and new buildings can be carried out to<br />

bring horse keeping up to date. These projects<br />

will perhaps take a longer time due to<br />

the tense budget situation caused by the<br />

pandemic, but "we are fully behind it, after<br />

all, this is about animal welfare", said the<br />

minister. And to clear up the last remaining<br />

ambiguities - no, the 40 million have absolutely<br />

nothing to do with the new horses from<br />

Egypt!<br />

On inspection tour in Egypt<br />

Now the plans became more concrete. On<br />

the occasion of the stallion parade at Marbach<br />

in September 2019, the Minister for<br />

Nutrition, Rural Areas and Consumer Protection,<br />

Peter Hauk, announced that he would<br />

travel to Egypt in November, together with<br />

stud director Astrid von Velsen, to look for<br />

suitable Arabian stallions. In November<br />

2019, a delegation from Swabia traveled to<br />

Egypt to visit Paraskevas Arabians to specifically<br />

select the horses. During this trip the<br />

delegation also attended the International<br />

Arabian Horse Show at the El Zahraa State<br />

Stud. Due to the corona pandemic, another<br />

year and a half would pass before the horses<br />

would start their journey and finally arrive<br />

at Marbach Stud on April 19. For the predominantly<br />

young horses, who previously only<br />

knew sand and desert, the arrival in Germany<br />

is a culture shock and the new home<br />

in the Swabian Alb offers an unbelievable<br />

wealth of new impressions! “They have yet<br />

to learn that you can eat grass right off the<br />

ground and that you can walk on it, not just<br />

on the sand. They don't even know asphalt,<br />

they walk like on eggs, because everything is<br />

sand in their home stud”, explains the stud<br />

director. Minister Hauk explained very vividly:<br />

“When you open the gate of Paraskevas<br />

Stud, the desert begins right there! These<br />

horses only know sand." “We want to give<br />

the horses some time to get used to their<br />

new environment. Before their departure,<br />

they spent three months in quarantine, in a<br />

military facility in the middle of Cairo. There<br />

they hardly had the opportunity to move.<br />

Therefore, we have to slowly build up their<br />

condition again,” explains Astrid von Velsen.<br />

“In addition, to be on the safe side, they are<br />

still in quarantine, which is why they are not<br />

yet accessible to the <strong>public</strong>”.<br />

In total, Philippe Paraskevas gave the stud<br />

nine horses - five stallions and four mares -<br />

"at a symbolic price," as Minister Hauk put it.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

13<br />

The "new Egyptians"<br />

And who are the “new Egyptian Arabians”<br />

and what makes them so special?<br />

The star of the group is 11-year-old Nasheed<br />

Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />

*2010. On his father's side, the grey<br />

stallion belongs to the sire line Jamil El Kebir<br />

via Anter. The black stallion Gharib, who<br />

came to Marbach in 1970 through the initiative<br />

of the then stud director Dr. Wenzler,<br />

belonged to this line, which has become rare<br />

today. Nasheed is a grandson of Ghallab El<br />

Ateyah, the head sire of Paraskevas Arabians<br />

Jamil el Kebir line – most of his breeding<br />

is based on this stallion. Nasheed el Amal’s<br />

dam Aneeda comes from Rashdan, a stallion<br />

from El Zahraa. On the dam's side, Nasheed<br />

goes back to the Saklawi-Gidran mare Roga<br />

El Beida, via the legendary Moniet El Nefous.<br />

Nasheed el Amal is a worthy chief sire who<br />

already has five foals at the Paraskevas stud.<br />

He is dry in appearance, with a strong body<br />

and strong joints - very different from the<br />

Die neuen Hengste -<br />

The new stallions<br />

Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />

Aneedah) *2010<br />

Tag Al Ola Hoor (Shaer Al Nil Hoor / Kawkab Al<br />

Shark Hoor) *2016<br />

Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al Kamar<br />

Hoor) *2016<br />

Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />

Khayaam Hoor) *2017<br />

Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />

*2017<br />

Zucht


Zucht<br />

Lesa Faker Hoor, a grandson of Tagweed at El Zahraa, of the dam<br />

line El Obeya Om Grees. On the left his dam Leilat El Eid. - Lesa Faker<br />

Hoor, ein Enkel von Tagweed in El Zahraa. Er gehört der Stutenlinie El<br />

Obeya Om Grees an. Links ist seine Mutter Leilat El Eid abgebildet.<br />

Arabians of other bloodlines, who are characterized<br />

by "dish" and delicacy. He is also<br />

very expressive, masculine, and sovereign, i.e.<br />

a stallion, at first sight, a quality that some<br />

show horses have lost. Incidentally, Philippe<br />

Paraskevas is known for giving his horses<br />

meaningful, poetic names. The translation of<br />

Nasheed Al Amal reads: "The Poem of Hope".<br />

In second place is Tag Al Ola Hoor (Shaer Al<br />

Nil Hoor / Kawkab Al Shark Hoor) *2016,<br />

also grey. He also comes from the Jamil El<br />

Kebir sire line, and Ghallab El Ateya is his<br />

paternal great-grandfather. He is five years<br />

old and has not yet fully matured. He has an<br />

athletic body, although one would wish his<br />

neck a little more elegant. His mother, Kawkab<br />

Al Shark, is a full sister of Zay El Hawa,<br />

the sire of Day El Kamar, the third member<br />

of the group of newcomers. Kawkab el Shark<br />

also goes back to the dam line Roga El Beida<br />

via Moniet El Nefous. His name means "The<br />

Crown of Achievements".<br />

Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al<br />

Kamar Hoor) *2016 belongs to the stallion<br />

line El Deree, which is extinct in Germany<br />

and which is also quite rare in Egypt.<br />

He is characterized by longer lines, tall and<br />

elegant, but still very youthful - Egyptians<br />

are maturing very late. His mother Gebeen<br />

Al Kamar belongs to the Kuhaylan-Krush<br />

strain, which otherwise does not exist in<br />

Germany. All the three stallions mentioned<br />

have also the mare Aneedah (by Rashdan)<br />

in their pedigree, either as mother or grandmother.<br />

His name means "moonlight".<br />

Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />

Khayaam Hoor) *2017 is the fourth in the<br />

league and a representative of the Saklawi<br />

I sire line. His father is Ashham, a chestnut<br />

stallion with a beautiful face that Paraskevas<br />

bought from El Zahraa. His sire in turn is<br />

Halim El Zahraa from Gad Allah - all horses<br />

of high standing in the Egyptian state stud.<br />

This dark grey horse is still quite immature,<br />

14<br />

but has a very nice, calm eye with a straight<br />

profile, and looks overall strong with good<br />

joints. He belongs to the dam line Rodania<br />

and is therefore of the strain Koheilan Rodan.<br />

His name means "The full Force of Destiny".<br />

The only "non-gray" in the group is Lesa<br />

Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />

*2017. He also comes from the stallion<br />

line of Saklawi I. His sire, Agad, is a son of<br />

Tagweed from El Zahraa, who died much<br />

too early. Tagweed, in turn, comes from the<br />

dream mating Gad Allah x Tee. Lesa Faker’s<br />

dam Leilat Al Eid Hoor is a daughter of the<br />

chief sire Ghallab El Ateyah and one of the<br />

most beautiful mares at the Paraskevas<br />

Stud: Typey, with a beautiful neck, broad in<br />

the chest, deep in the body, just as it should<br />

be for a broodmare. Because of this origin,<br />

there is still hope that Lesa Faker Hoor will<br />

still become a bit wider; so far he has been<br />

rather delicate and (too) fine. On his mo-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Zucht<br />

Set El Kol Hoor, a powerful mare with elegant neck, who is in foal to Ghallab<br />

for late Autumn. On the right side her dam Al Set Hoor. -<br />

Set El Kol Hoor, eine kraftvolle Stute mit eleganter Halsung, tragend von<br />

Ghallab für den Spätherbst. Auf der rechten Seite ihre Mutter Al Set Hoor.<br />

ther's side, he goes back to the founding<br />

mare El Obeya Om Grees and thus belongs<br />

to the Obeyan strain. His name translates as<br />

"He who still remembers the past".<br />

Let's have a look at the mares. The oldest is<br />

Set El Kol Hoor (Agad / Al Set Hoor) *2017,<br />

a grey mare with powerful movements and<br />

a very elegant neck. She is (hopefully) in foal<br />

to Paraskevas’ chief sire, the stallion Ghallab<br />

El Ateyah. Her dam Al Set Hoor is a strong<br />

and powerful mare that you want to saddle<br />

up and ride - just as you would with a war<br />

mare. Set El Kol comes from a combination<br />

of the Saklawi-I stallion line with the Saklawi<br />

Gidran line of Roga El Beida. Her name<br />

means "The Matriarch".<br />

The other three mares are only two and three<br />

years old. These are the two Agad daughters<br />

Shahd Al Radab Hoor (out of Naghamet<br />

Al Karawan Hoor) *2018 and Zahret El<br />

Eid Hoor (out of Leilat Al Eid Hoor) *2018.<br />

Both come from the Saklawi I sire line, whe-<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

15<br />

reby Zahret El Eid is a full sister to the above-mentioned<br />

Lesa Faker, thanks to her dam<br />

Leilat El Eid, and thus an Obeyan. The dark<br />

grey mare is extremely typey and resembles<br />

the Saklawi type. Her half-sister Shahd Al<br />

Radab belongs to the rare Kuhaylan Krush<br />

strain, which is probably only represented<br />

in Germany by these two Paraskevas horses.<br />

The name Shahd Al Radab means "Sweetness<br />

of a Kiss", while Zahret El Eid means<br />

"Flower of the celebration”.<br />

The youngest of the group is Saherat Alehwerar<br />

Hoor (Ashham / Robaeyat Al Khayyam<br />

Hoor) *2019, a full sister to the above-mentioned<br />

Kaf Al Kadar Hoor. Her name<br />

means "The one with the Enchanting Gaze"<br />

and she will certainly live up to her name<br />

when she is fully grown.<br />

Refreshment of blood for Marbach<br />

With this import, after around 50 years,<br />

blood refreshment is available again for<br />

the Marbach Arabian breeding program,<br />

i.e. bloodlines that do not have high inbreeding<br />

on Nazeer and originate from<br />

other stallion lines. In particular with Nasheed,<br />

Tag El Ola, and Day El Kamar, stallions<br />

from the rather rare stallion lines Jamil<br />

El Kebir and El Deree - provide outcross<br />

opportunities. That could lead to a genetic<br />

heterosis effect. This year it is planned that<br />

Nasheed and Tag El Ola will be used in the<br />

main stud herd. Next year they will probably<br />

also be available for foreign mares when<br />

the breeders can see the first foals in Marbach.<br />

And as Philippe Paraskevas wrote so<br />

beautifully in his greeting address: “In the<br />

certainty that this precious legacy will find<br />

a long-term future here in Marbach, I leave<br />

it to the capable hands of the committed<br />

men and women of Marbach; the people<br />

who are now part of the family.” May the<br />

seeds fall on fertile ground.<br />

Gudrun Waiditschka


Zuchtgeschichte<br />

Amurath Sahib –<br />

„ der Dampfross“<br />

der Araberzucht<br />

Zucht<br />

Man muß mittlerweile schon recht weit hinten in den Pedigrees suchen, um seinen<br />

Namen zu finden, aber er war einer der besten Vertreter der Bairaktar-Linie und wichtiges<br />

Bindeglied zwischen den russischen und polnischen Zuchtlinien: Amurath Sahib,<br />

über den die großen Züchter und <strong>Pferde</strong>leute ihrer Zeit überweigend Gutes zu sagen<br />

wußten, sei es Andrzej Krzysztalowicz, Hans Fellgiebel oder Dr. Ekkehard Frielinghaus.<br />

Geboren wurde Amurath Sahib bei Teresa Raciborska,<br />

die ein kleines, aber feines Privatgestüt<br />

namens Breniow unterhielt. Gegründet<br />

wurde es 1919 mit dem Kauf von zwei Stuten<br />

aus Bábolna, Donka (Schechan-Schammar<br />

/ 80 Koheilan II) 1910 und Mersucha (Mersuch<br />

/ O’Bajan) 1908, sowie der Stute Rusalka<br />

(Czorsztyn / Polenta) 1911 aus Slawuta. Als<br />

1927 das erste Treffen der privaten Züchtervereinigung<br />

in Lemberg stattfand, und mit<br />

diesem Anlaß auch die ersten Araberrennen,<br />

war Teresa Raciborska mit ihrer<br />

Stute Sahiba dabei und gewann<br />

auf Anhieb das Derby. Sahiba bewies<br />

sich aber nicht nur auf der<br />

Rennbahn, sondern später auch<br />

als Zuchstute: Sie brachte eine<br />

Reihe guter Rennpferde hervor,<br />

so auch Ibn Nedjari (v. Nedjari)<br />

1931 und unseren Protagonisten<br />

Amurath Sahib (v. 35 Amurath<br />

II) 1932.<br />

Aber schauen wir uns das Pedigree<br />

von Amurath Sahib etwas<br />

genauer an: In der Großelterngeneration<br />

finden wir Amurath<br />

1881 „Weil“, den Jahrhunderthengst<br />

aus der Zucht des Königlichen Privatgestüts<br />

Weil, der über seine Radautzer<br />

Nachkommen die Welt des <strong>Vol</strong>lblutarabers,<br />

aber auch die Sportpferdezucht nachhaltig<br />

beeinflußt hat. Über ihn ist bereits viel geschrieben<br />

worden, sodass wir uns hier kurz<br />

halten wollen. Er wurde in Radautz mit der<br />

Original-Araber-Stute Fatme (in Radautz „186<br />

Fatme“) angepaart, über die es im Radautzer<br />

Stutbuch heißt: „Durch den k.u.k. Rittmeister<br />

Wenzel Wolf von einem Gendarmerie-Offizier<br />

in Syrien um 1300 Franks angekauft und<br />

Amurath Sahib, Sieger des "Preises des Landwirtschafstministeriums"<br />

in Lwów 1936. -<br />

Amurath Sahib, winner of the "Prize of the<br />

Ministry of Agriculture" in Lwów 1936.<br />

Foto: Dr. L. Zaturaki,<br />

Jeździec i Hodowca, Jhg. 1936, Nr. 36<br />

am 17. Juli 1905 als Pepinierestute in Stand<br />

genommen. Am 5. Oktober 1915 dem <strong>Pferde</strong>schlächter<br />

um 80 Kronen verkauft.“ Sie soll<br />

dem Stamm Obayan angehört haben, war<br />

1899 geboren und eine kleine, harte, sehr<br />

edle und feine Fuchsstute. Von ihren neun<br />

Fohlen<br />

wurden<br />

zwei Landbeschäler in Galizien und zwei<br />

Töchter Mutterstuten in Radautz. Einer dieser<br />

beiden Landbeschäler war 35 Amurath II, der<br />

ab 1911 im Hengstdepot Sadow-Wisznia, Galizien,<br />

aufgestellt wurde. Er war ein hellbrauner<br />

Hengst, über den W. Wnukowski schreibt:<br />

„Harmonisch gebaut, gut verbunden, mit korrekten<br />

Hinterbeinen. Dieser Hengst ist auch<br />

mit viel Charme ausgestattet, mit Typ und<br />

Adel, wenngleich seine Bewegungen nicht<br />

so gut sind wie die von 239 Amurath III.<br />

Seine Maße sind 152-169-19,5 cm.“<br />

Auf der mütterlichen Seite finden<br />

wir in der Großelterngeneration<br />

ebenfalls einen Weiler Hengst,<br />

Nana Sahib I (Selim / Smyrna)<br />

*1907. Dieser wurde im April<br />

1910 an das k.k. Ackerbauministerium<br />

in Wien um 3500<br />

fl. verkauft, von dem er nach<br />

Radautz überstellt wurde,<br />

1911 in das Hengstdepot<br />

Sadowa-Wisznia und 1918<br />

nach Janow Podlaski. Über ihn<br />

sagt Wnukowski: „Edel, mit klar<br />

ausgeprägtem Widerrist, guter<br />

Oberlinie und schwungvollen Bewegungen.<br />

Maße: 155-176-19,5 cm.“<br />

Es sind jedoch nur zwei Nachkommen<br />

aus Privatzucht von ihm überliefert, eine<br />

davon ist Sahiba, die leider viel zu früh starb<br />

und nur vier Fohlen hinterließ: Die Hengste<br />

Amurath Sahib (v. 35 Amurath II), Ibn Nedjari<br />

(v. Nedjari) und Sumak (v. Kuhailan Haifi). Ihre<br />

Tochter Siniora (v. Kuhailan Haifi) führte die<br />

Linie noch kurze Zeit fort, aber sie ging vermutlich<br />

durch Kriegseinwirkung verloren. Sahibas<br />

Mutter ist Donka, die Gründerstute von<br />

Teresa Raciborska aus Bábolna. Der „Pole“<br />

16<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Amurath Sahib geht also in der Großelterngeneration<br />

zu 50 % auf die Weiler Zucht zurück,<br />

zu 25 % auf die Zucht des ungarischen<br />

Staatsgestüts Bábolna und zu 25 % auf Wüstenblut<br />

und ist zudem in II. / IV. Generation<br />

auf Amurath 1881 Weil ingezogen. Es ist eine<br />

glückliche Fügung der Geschichte, dass die<br />

polnischen Privatzüchter auf diese <strong>Pferde</strong><br />

zurückgegriffen haben, denn letztendlich ist<br />

Amurath Sahib bzw. sein Vater 35 Amurath II<br />

der genetische Flaschenhals, durch den die<br />

Bairaktar-Linie gehen mußte, bevor sie wieder<br />

zu Weltruhm aufblühen konnte.<br />

Auf der Rennbahn<br />

Im Alter von drei Jahren schickte seine Züchterin<br />

Amurath Sahib auf die Rennbahn. Am<br />

Ende der Saison lag er an 10. Stelle von 40<br />

<strong>Pferde</strong>n, die 1935 auf der Rennbahn liefen<br />

(nach Gewinnsumme). Zu richtiger Form lief<br />

er 4-jährig auf, als er unter anderen auch den<br />

„Preis des Landwirtschaftsministers“ in Lwów<br />

über 3200 m gewann, was ihn auf Platz 3 der<br />

gewinnreichsten arabischen <strong>Pferde</strong> 1936<br />

brachte. Als Sieger dieses Rennens wurde er<br />

vom Staat aufgekauft und erst ins Hengstdepot<br />

Boguslawice und 1943 nach Janow<br />

Podlaski überstellt. Hier lernte ihn Andrzej<br />

Krzysztalowicz kennen, der sich wie folgt an<br />

ihn erinnerte: „Amurath Sahib war ein relativ<br />

großer Hengst mit mehr Kaliber als Witraz<br />

und wesentlich mehr als Wielki Szlem. Er hatte<br />

einen guten Rahmen, einen langen Hals<br />

und einen nicht allzu edlen Kopf, aber mit<br />

ausdrucksvollen Augen, guten Ganaschen<br />

und einem geraden Profil. Seine Beine waren<br />

nicht allzu trocken, mit Kötenbehang, aber<br />

mit starken Knochen und korrekter Stellung.<br />

Als ein Pferd mit guten, aber nicht außergewöhnlichen<br />

Bewegungen ging er sehr gut<br />

unter dem Sattel, allerdings hatte er Gurtenzwang.<br />

Aufgrund seiner Größe wurde er auch<br />

in der Partbredzucht eingesetzt und sogar<br />

die Deutschen ritten ihn gerne. Er war recht<br />

gut in Hindernisrennen, wie der St. Hubertus-Jagd.“<br />

Rennleistung von Amurath Sahib<br />

1935-1936 - 24/2 (7 / 5 / 8) 16.640 zl.<br />

Bahn Datum Länge Pl. Preisg.<br />

Lublin 14.07.1935 1600 3 80<br />

Lublin 21.07.1935 1600 3 80<br />

Lublin 03.08.1935 1800 1 800<br />

Lublin 10.08.1935 2000 3 100<br />

Lwów 22.08.1935 1800 1 800<br />

Lwów 29.08.1935 1600 2 300<br />

Lwów 08.09.1935 2000 2 300<br />

Lwów 10.09.1935 1800 3 100<br />

Lwów 17.05.1936 1800 2 300<br />

Lwów 14.06.1936 2400 1 1.000<br />

Lwów 07.07.1936 1800 2 360<br />

Lublin 18.07.1936 2000 3 100<br />

Lublin 29.07.1936 2400 3 100<br />

Lublin 02.08.1936 2000 1 1.000<br />

Lublin 09.08.1936 2400 3 400<br />

Lwów 25.08.1936 2000 2 300<br />

Lwów 01.09.1936 2400 1 1.000<br />

Lwów 08.09.1936 <strong>26</strong>00 3 120<br />

Lwów 20.09.1936 2800 1 1.400<br />

Lwów 27.09.1936 3200 1 8.000<br />

In vier Rennen war er nicht unter den ersten drei platziert.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Eine selten gesehene Aufnahme von Amurath Sahib als junger Hengst. - A rare photograph of<br />

Amurath Sahib as a young stallion.<br />

photo: Archiv A. Mikulska<br />

Ignacy Jawarowski, Direktor des Gestüts<br />

Michalow, erinnerte sich an Amurath Sahib<br />

wie folgt: „Amurath Sahib war ein Schimmel<br />

mit einem trockenen, ausdrucksvollen, mittelgroßen<br />

Kopf, langem Hals und einer perfekten<br />

Oberlinie und waagerechten Kruppe,<br />

die er oft an seine Nachkommen weitergab.<br />

Er hatte ein korrektes Fundament, maskulinen<br />

Ausdruck und gute Bewegungen, wenngleich<br />

etwas schmal in der Brust. Seine Fohlen<br />

erbten seinen Rahmen, aber manchmal<br />

fehlte ihnen der Typ und die Trockenheit,<br />

und sie waren etwas zu lang in der Lende.<br />

Nichtsdestotrotz waren seine Töchter außergewöhnlich<br />

gute Zuchtstuten.“<br />

Dr. Ekkehard Frielinghaus, der während der<br />

deutschen Besatzung in Janow Podlaski als<br />

Tierarzt arbeitete, sagte über Amurath Sahib:<br />

„Nach Ansicht vieler Experten war es sehr<br />

unwahrscheinlich, dass Amurath Sahib ein<br />

führender Beschäler in einem polnischen<br />

Staatsgestüt werden sollte, und zwar aus<br />

drei Gründen: Er war in einem Privatgestüt<br />

geboren worden, er hatte ein „nicht-polnisches“<br />

Pedigree, und er repräsentierte den<br />

Saklawi-Typ, wohingegen in Polen der Kuhailan-Typ<br />

bevorzugt wurde. Nichtsdestotrotz<br />

entschied Gustav Rau, der die Weiler Blutlinien<br />

sehr gut kannte, ihn versuchsweise in<br />

Janow Podlaski einzusetzen. Amurath Sahib<br />

hatte viele Vorzüge in Hinsicht auf Exterieur,<br />

Bewegungen, gutes Temperament und Ausdauer.<br />

Als er 1943 nach Janow kam, war ich<br />

begeistert, als ich ihn das erste Mal ritt – er<br />

war einfach das geborene Reitpferd!“<br />

1939 wurde Hans Fellgiebel von Gustav Rau,<br />

der nun Oberstintendant und Beauftragter<br />

für <strong>Pferde</strong>zucht und Gestütswesen in den besetzten<br />

polnischen Gebieten war, nach Janow<br />

Podlaski berufen, wo er ab 1940 die Leitung<br />

übernahm. Ankunft und Wirken von Amurath<br />

Sahib fiel damit in seine Dienstzeit und so soll<br />

17<br />

Hans Fellgiebel ausführlich zu Wort kommen<br />

(aus seinem maschinenschriftlichen Manuskript<br />

„Das polnische Araber-Hauptgestüt Janow<br />

Podlaski 1919-1946“):<br />

„1943 erhielt das Gestüt die beiden Hengste<br />

Amurath Sahib ox und Kastor (Ar.Hb1.) als<br />

Hauptbeschäler zugewiesen. Der Jahrgang<br />

1944 war zahlen- sowie qualitätsmässig der<br />

beste. Diese Verbesserung der Qualität ist vor<br />

allem dem hervorragenden Vererber Amurath<br />

Sahib zu verdanken:<br />

Amurath Sahib war ein verhältnismässig<br />

grosser Hengst mit langen Linien, dem es etwas<br />

an Tiefe mangelte. Trotzdem waren alle<br />

seine Fohlen tief genug. Er hatte eine vorbildliche<br />

Oberlinie, auffällig an ihm war sein<br />

fehlerfreies Fundament mit besonders gutem<br />

Sprunggelenk, und seine schwebenden,<br />

raumgreifenden, korrekten Bewegungen.<br />

Der edle, kleine Kopf wurde von einem schön<br />

geformten, mächtig langen Hals getragen.<br />

Das ganze Pferd war von großer Schönheit<br />

und Harmonie. Was in dem Hengst an Erbkraft<br />

steckte, gehört zu den Einmaligkeiten.<br />

Ich möchte ihn als den 'Dampfroß der Araberzucht'<br />

bezeichnen. Er war ein Allesverbesserer.<br />

Seine Fohlen hätte man in der Herde auch<br />

mühelos herausgekannt ohne ihre weissen<br />

Stiefel und breiten Blessen. Sie hatten alle<br />

die herrlichen Linien und die erstklassigen<br />

Beine ihres Vaters geerbt. Auch seinen wunderbaren<br />

Hals und Aufsatz, sowie die gute<br />

Schulter hatte er ihnen durchweg mitgegeben.<br />

In den meisten Fällen hatten sie auch<br />

seine gute Oberlinie und waren durchweg<br />

tiefer als er selbst. Sie zeigten viel Rippenwölbung,<br />

guten Schluß und beste Proportionen.<br />

Amurath Sahibs Fohlen hatten alle einen typischen<br />

Siglavi-Kopf mit gerader Stirn und<br />

grossen Nüstern. Amurath Sahib war der Universal-Hauptbeschäler,<br />

der zuständig für alle<br />

Abteilungen war. Auch die schlechteste Stute<br />

Zucht


Zucht<br />

gab mit ihm immer noch ein brauchbares<br />

Fohlen. Brachten Stuten mit anderen Hengsten<br />

kein vernünftiges Produkt, dann gingen<br />

sie zu Amurath Sahib und das Fohlen war gut.<br />

Besonders bei den Jugoslawenstuten erzielte<br />

man mit ihm beste Erfolge. Seine Fohlen<br />

von Kaduna, En Nasira IX, Marzouk II, Kadina<br />

XX, Lava und Hamdani IX gehörten zu den<br />

besten. Zwei erstklassige Stutfohlen brachte<br />

auch Laleczka Ewuni. Eine entzückende,<br />

hochedle Schimmelstute brachte auch die<br />

rein gezogene Araberhalbblutstute Izyda.<br />

Leider hatte dieses Fohlen anfangs starken<br />

Muskelschwund in der Hinterhand. Ein<br />

Klassepferd versprach die Tochter der arabischen<br />

Halbblutstute Stateczna zu werden.<br />

Das war das erste gute Fohlen dieser hervorragenden<br />

Stute, die mit Efendi nur schlechte<br />

Produkte gab. Die angloarabische Halbblüterin<br />

Imatra brachte 2 sehr starke, großrahmige<br />

Hengste und 1 Stutfohlen, das leider<br />

an Lähme einging. Der ältere namens Edelmarder<br />

war stark und schwer und gehörte<br />

zu den besten seines Jahrganges. Der andere,<br />

der ein Jahr jüngere Felsztyn, zeigte noch<br />

bessere Qualität als sein Bruder. Ein Hengstfohlen<br />

mit Hauptbeschälerqualität war der<br />

1946 geborene Wilgasohn. Ein noch besseres<br />

Hengstfohlen brachte im selben Jahr die<br />

angloarabische Halbblüterin Calabria (Proch<br />

xx a.d. Igraszka von 428 Amurath), die schon<br />

wegen Typlosigkeit ausgemustert werden<br />

sollte. Ihr Fuchshengst von Amurath Sahib<br />

war das weitaus beste Fohlen des Jahrganges<br />

1946. An Wucht, Knochenstärke, Rahmen,<br />

Korrektheit, Adel und Ausdruck kaum<br />

zu übertreffen. Sogar die schlechte, eckige,<br />

unharmonische, ausdruckslose Stolnik-Tochter<br />

Christine (a.d. Wladczyni) brachte ein<br />

erstklassiges Amurath Sahib-Fohlen mit viel<br />

Ausdruck und beachtlicher Knochenstärke,<br />

das ein sehr guter Landbeschäler zu werden<br />

versprach. Die kleine unschöne Bajeczka<br />

hinterliess eine hochedle, bildschöne Stute<br />

namens Ekbatana, die, obwohl Halbblüterin,<br />

ganz im Typ des edelsten <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

stand. Sehr gute Erfolge erzielte man bei der<br />

Paarung von Efendi-Töchtern mit Amurath<br />

Sahib.<br />

1946 brachten Circe, Cartagena, Caluga,<br />

Cremona tadellose Fohlen von ihm. Das beste<br />

von diesen war die Schimmelstute von Circe,<br />

bei der sich die gewaltige Tiefe und Breite<br />

Efendis mit dem Rahmen und der Eleganz<br />

Amurath Sahibs zu einem harmonischen Ganzen<br />

vereinigte. Die ersten Erfolge in der angloarabischen<br />

<strong>Vol</strong>lblutzucht wurden erst durch<br />

Amurath Sahib herbeigeführt. Die weitaus<br />

besten Fohlen von ihm brachte Ugmuza x. Ihr<br />

Sohn Filar x war bereits einjährig zum späteren<br />

Hauptbeschäler ausersehen. Er stellte die<br />

beste Vereinigung arabischen und englischen<br />

Blutes dar, die ich bisher gesehen habe. Wenn<br />

alle angloarabischen <strong>Vol</strong>lblüter so wären wie<br />

dieser Schimmel, dann würde ihre Zucht<br />

Berechtigung haben. Filar x hatte von jeder<br />

Seite wirklich nur das Gute geerbt. Er war ein<br />

Musterbeispiel für Korrektheit, Trockenheit,<br />

Rahmen, Linie, Harmonie, Knochenstärke,<br />

Adel und Ausdruck. Seine rechte Schwester<br />

Galeria x war ebenfalls sehr gut, jedoch nicht<br />

ganz so harmonisch wie er. Auch Pogon x und<br />

Beguinet brachten sehr gute Fohlen von ihm.<br />

In der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht gab man trotz der<br />

drei guten Amurath-Sahib-Töchter Balalaika,<br />

Lala und Amneris doch Witraz den Vorzug.<br />

Dieser war wohl schwerer anzupaaren, gab<br />

dafür aber <strong>Pferde</strong> im reinen Wüstentyp, was<br />

bei den Amurath Sahib-Kindern nicht immer<br />

der Fall war. Sie waren bereits mehr Kulturaraber.<br />

Trotzdem brachten Wilga und Pieszczota<br />

sehr gute Fohlen von ihm.“<br />

Der Stutenmacher<br />

Wie es bereits bei Fellgiebel anklingt, war<br />

Amurath Sahib - wie viele Hengste aus der<br />

Bairaktar-Linie - ein „Stutenmacher“. Seine<br />

besten Produkte waren Lala, Amneris und<br />

Balalajka, die in den Jahren seiner Landbeschälerzeit<br />

in Privatgestüten geboren wurden.<br />

Insbesondere Balalajka setzte sich mit<br />

Bandola und Bask ein Denkmal. Dann Arwila,<br />

Adis Abeba, Darda, Daribba, Estokada, Gwadiana<br />

und Epigona aus seiner Hauptbeschälerzeit<br />

in Janow Podlaski und später in Klemensow.<br />

Hier ist insbesondere Estokada zu<br />

nennen, die die Begründerin der berühmten<br />

E-Linie im Gestüt Michalow wurde, welche<br />

<strong>Pferde</strong> wie Emigracja und Emandoria hervorbrachte.<br />

Und dann war da noch das Stutfohlen<br />

aus der Blaga [ex 211 Kuhaylan Zaid],<br />

das in utero nach Ungarn exportiert wurde,<br />

als die ehemals Babolnaer Stute nach dem<br />

Krieg 1952 wieder an Ungarn zurückgegeben<br />

wurde. Dieses Stutfohlen wurde als 25 Amurath-Sahib<br />

bekannt, und es ist eine Kapriole<br />

der Geschichte, dass die letzte „asile“ Stute<br />

aus der alten Bábolnaer Zucht ausgerechnet<br />

aus Polen kam.<br />

Unter Amurath Sahibs Söhnen sind in erster<br />

Linie Gwarny und Arax zu nennen, die diese<br />

Linie in die Zukunft führten, der eine – Gwarny<br />

– in Polen, der andere – Arax – in Russland.<br />

Gwarny war derjenige, der seinem Vater am<br />

nächsten kam und ihm am ähnlichsten sah,<br />

während Arax wohl eher nach seiner mütterlichen<br />

Linie geriet. Direktor Andrzej Krzysztalowicz<br />

erinnerte sich an Gwarny als „sehr<br />

korrekt gebaut, mit besonders guten, trockenen<br />

Beinen, obwohl sie etwas Kötenbehang<br />

hatten. Er hatte einen langen Hals, einen etwas<br />

schweren Kopf, der nicht sehr vorteilhaft<br />

im Übergang zum Hals angesetzt ist. Seine<br />

Bewegungen sind korrekt, aber etwas durchschnittlich.“<br />

Arax hingegen war von brauner Farbe und<br />

stand im Kuhaylan-Typ, beides nicht typisch<br />

für die Bairaktar-Linie, auch wenn „die drei<br />

Tajars“ in Weil aus dieser Linie ebenfalls die<br />

braune Farbe hatten. Arax wurde spärlich in<br />

Polen zur Zucht eingesetzt und 1958 nach<br />

Russland verkauft. Dort wurde er mehr geschätzt<br />

und gründete seine eigene Dynastie<br />

mit Nabeg als dem wichtigsten Vertreter. Dieser<br />

wiederum brachte zwei Söhne, Tallin und<br />

Menes, wobei Tallin die Leistungslinie verkörperte<br />

und 1984 zurück nach Polen verkauft<br />

wurde. Dies ermöglichte <strong>Pferde</strong> wie Wojslaw<br />

und Druid, Emanor, Werbum und Sabat, allesamt<br />

<strong>Pferde</strong>, die sich auf der Rennbahn bewährten.<br />

Die Menes-Nachkommen hingegen<br />

machten sich einen Namen im Schauring,<br />

man denke nur an Balaton.<br />

Wie auch der Trakehnerhengst Dampfroß<br />

aus der Privatzucht kam und die Staatszucht<br />

maßgeblich beeinflußte, so gelang dies auch<br />

Amurath Sahib in der polnischen Araberzucht,<br />

wo er sich insbesondere als Muttervater<br />

einen Namen gemacht hat. Nur schade,<br />

dass es für solche Hengste naturgemäß<br />

schwierig ist, eine (Hengst-)Linie zu erhalten.<br />

Aber die Linie hing bereits bei Amurath Sahib<br />

und seinem Vater 35 Amurath II an einem<br />

seidenen Faden, und so bleibt zu hoffen, dass<br />

sein Erbe auch in männlicher Linie für die Zukunft<br />

erhalten bleibt.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Amurath Sahib (zweiter von rechts) beim<br />

Ausritt in Nettelau, wohin die Janower <strong>Pferde</strong><br />

während des Zweiten Weltkriegs evakuiert<br />

wurden.<br />

Amurath Sahib (second from right) hacking<br />

out in Nettelau, where the Janow horses were<br />

evacuated during the Second World War.<br />

photo: Archiv T. Andrzejewskiego<br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Breed History<br />

Amurath Sahib –<br />

„the Dampfross“<br />

of Arabian Breeding<br />

You have to look far back in today’s pedigrees to find his name, but he was one of the best<br />

representatives of the Bairaktar line and an important link between the Russian and<br />

Polish breeding lines: Amurath Sahib, of whom the great breeders and horse people<br />

of their time had to say mainly good things, be it Andrzej Krzysztalowicz,<br />

Hans Fellgiebel or Dr. Ekkehard Frielinghaus.<br />

Zucht<br />

Amurath Sahib was born at Teresa Raciborskas<br />

Breniow stud, a small but<br />

fine private stud near Lwów (Lemberg)<br />

in Poland. It was founded in 1919<br />

with the purchase of two mares from Bábolna,<br />

Donka (Schechan-Schammar / 80<br />

Koheilan II) *1910 and Mersucha (Mersuch /<br />

O’Bajan) *1908, as well as the mare Rusalka<br />

(Czorsztyn / Polenta) *1911 from Slawuta.<br />

When the first meeting of the private breeders'<br />

association took place in Lemberg in<br />

1927, and with this occasion also the first<br />

Arab races after WW I, Teresa Raciborska<br />

was there with her mare Sahiba and immediately<br />

won the derby. Sahiba not only proved<br />

herself on the racetrack, but later also<br />

as a broodmare: She produced some good<br />

race horses, such as Ibn Nedjari (by Nedjari)<br />

*1931 and our protagonist Amurath Sahib<br />

(by 35 Amurath II) *1932.<br />

But let's take a closer look at Amurath Sahib's<br />

pedigree: In the grandparents' generation<br />

we find Amurath 1881 "Weil", the stallion<br />

of the century from the breeding of the<br />

Royal Private Stud in Weil, who, through his<br />

Radautz offspring, has had a lasting influence<br />

on the world of the purebred Arabian,<br />

but also on sport horse breeding. Much has<br />

already been written about him, so we want<br />

to keep this brief. In Radautz, he had only<br />

few purebred Arabian foals, one of which<br />

was out of the original Arabian mare Fatme<br />

(in Radautz “186 Fatme”), about whom<br />

it says in the Radautz stud book: “Imported<br />

through the k.u.k. Rittmeister Wenzel Wolf,<br />

she was bought from a gendarmerie officer<br />

in Syria for 1,300 francs and stood as<br />

a pepiniere mare as of July 17, 1905. Sold to<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Ein seltenes Portrait von Amurath Sahib, das sein gerades Profil mit kurzen Ohren, starken<br />

Ganaschen und großen Nüstern zeigt. Das Auge ist eher klein.<br />

A rare portrait of Amurath Sahib, showing his straight profile, his small ears, the strong jaw and<br />

large nostrils. The eye is rather small.<br />

photo: Archiv A. Mikulska<br />

19<br />

the horse butcher for 80 kroner on October<br />

5th, 1915.“ She is said to have belonged to<br />

the Obayan tribe, was born in 1899 and a<br />

small, tough, very noble and fine chestnut<br />

mare. Of her 9 foals, two stallions stood at<br />

stallion depots in Galicia and two daughters<br />

became broodmares in Radautz. One<br />

of these two state sires was 35 Amurath II,<br />

who was stationed in the Sadow-Wisznia<br />

Stallion Depot, Galicia, from 1911. He was<br />

a light brown stallion about whom W. Wnukowski<br />

writes: “Harmoniously built, well<br />

connected, with correct hind legs. This stallion<br />

is also endowed with a lot of charm,<br />

type and nobility, although his movements<br />

are not as good as those of 239 Amurath III.<br />

His measurements are 152-169-19.5 cm. "<br />

On the maternal side, we also find a stallion<br />

from Weil Stud in the grandparents' generation,<br />

Nana Sahib I (Selim / Smyrna) *1907.<br />

In April 1910, he was sold to the k.k. Ministry<br />

of Agriculture in Vienna for 3500 florins,


Amurath Sahib, der Begründer des polnischen<br />

und russischen Zweigs der Bairaktar-Linie<br />

Amurath Sahib, the founder of the Polish and<br />

Russian branches of the Bairaktar-Line<br />

Zucht<br />

Amurath Sahib war - für damalige Zeiten - ein relativ großer Hengst<br />

mit den Maßen 156-175-20 cm. Seine wichtigsten Söhne waren<br />

Gwarny (aus der Gwara) oben rechts, und Arax (aus der Angara)<br />

*1952 unten rechts.<br />

Fotos: Archiv Waiditschka<br />

from where he was transferred to Radautz.<br />

In 1911, he was sent to the Sadowa-Wisznia<br />

stallion depot and in 1918 to Janow Podlaski.<br />

Wnukowski says about him: “Noble,<br />

with clearly defined withers, good topline<br />

and sweeping movements. Size: 155-176-<br />

19.5 cm.“ However, only two privately-bred<br />

offspring from him are known to us, one<br />

of them is Sahiba, who unfortunately died<br />

much too early and only left four foals:<br />

Apart from the above mentioned Amurath<br />

Sahib and Ibn Nedjari (by Nedjari), it was<br />

Sumak (by Kuhailan Haifi), and a daughter<br />

Siniora (by Kuhailan Haifi), the latter continued<br />

the line for a short time, but was probably<br />

lost as a result of the war. Sahiba's<br />

dam is Donka, the founding mare of Teresa<br />

Raciborska from Bábolna. In the grandparents'<br />

generation of the "Polish" Amurath<br />

Sahib, 50% goes back to the breeding<br />

of Weil Stud, 25% to the breeding of the<br />

Hungarian state stud Bábolna and 25% to<br />

desert blood. Apart from that he is inbred<br />

in II. / IV. generation to Amurath 1881 Weil.<br />

It is a fortunate coincidence in history that<br />

the Polish private breeders resorted to these<br />

horses, because ultimately Amurath Sahib<br />

or his father 35 Amurath II is the genetic<br />

bottleneck through which the Bairaktar<br />

line had to go before it could flourish again<br />

to world fame.<br />

On the racetrack<br />

At the age of three, his breeder sent Amurath<br />

Sahib to the racetrack. At the end of<br />

the season he was 10th out of 40 horses<br />

that ran in the racing season of 1935 (based<br />

on earnings). At the age of 4 he got into the<br />

right shape when he won the "Prize of the<br />

Minister of Agriculture" in Lwów over 3200<br />

m, which brought him to third place in 1936<br />

among the most profitable Arabian race<br />

horses. As the winner of this race, he was<br />

bought by the state and first transferred to<br />

the Boguslawice stallion depot and then to<br />

Janow Podlaski in 1943. Here Andrzej Krzysztalowicz<br />

met him, who remembered him<br />

as follows: “Amurath Sahib was a relatively<br />

tall stallion with more caliber than Witraz<br />

and considerably more than Wielki Szlem.<br />

He had a good frame, a long neck and a not<br />

too noble head, but with expressive eyes,<br />

good movements and a straight profile. His<br />

legs weren't all that dry, with feathers, but<br />

they were of strong bones and correct. As<br />

a horse with good, but not extraordinary<br />

movements, he was very good under the<br />

saddle, although he had problems when<br />

fastening the girth. Due to his size, he was<br />

also used in Partbred breeding and even<br />

the Germans liked to ride him. He was quite<br />

good at obstacle races like the St. Hubertus<br />

hunt. "<br />

Ignacy Jawarowski, director of the Michalow<br />

stud, recalled Amurath Sahib as follows:<br />

“Amurath Sahib was a grey horse with<br />

a dry, expressive, medium-sized head, long<br />

neck and a perfect topline and horizontal<br />

croup, which he often passed on to his<br />

offspring. He had correct feet and legs, masculine<br />

expression and good movements,<br />

albeit a bit narrow in the chest. His foals inherited<br />

his frame, but sometimes lacked the<br />

type and dryness, and were a little too long<br />

in the loin. Nonetheless, his daughters were<br />

exceptionally good broodmares."<br />

Dr. Ekkehard Frielinghaus, who worked as a<br />

veterinarian in Janow Podlaski during the<br />

German occupation, said of Amurath Sahib:<br />

“In the opinion of many experts, it was<br />

very unlikely that Amurath Sahib would<br />

become a chief sire in a Polish state stud,<br />

for three reasons: He was born in a private<br />

stud, he had a "non-Polish" pedigree, and<br />

20<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


he represented the Saklawi type, whereas<br />

in Poland the Kuhailan type was preferred.<br />

Nevertheless, Gustav Rau, who knew the<br />

Weil stud bloodlines very well, decided to<br />

try him in Janow Podlaski. Amurath Sahib<br />

had many merits in terms of conformation,<br />

movement, good temperament and stamina.<br />

When he came to Janow in 1943, I was<br />

thrilled when I rode him for the first time -<br />

he was simply born to be a riding horse!"<br />

In 1939 Hans Fellgiebel was appointed to<br />

Janow Podlaski by Gustav Rau, who was<br />

now the chief director and representative<br />

for horse breeding and stud farms in the occupied<br />

Polish territories, where in 1940 he<br />

took over the management. The arrival and<br />

influence of Amurath Sahib thus fell into his<br />

service time and so Hans Fellgiebel should<br />

have a detailed say (from his typewritten<br />

manuscript "The Polish Arabian State Stud<br />

Janow Podlaski 1919-1946"):<br />

“In 1943 the stud was assigned the two<br />

stallions Amurath Sahib ox and Kastor<br />

(Arabian Partbred) as chief sires. The 1944<br />

foal crop was the best in terms of numbers<br />

and quality. This improvement in quality<br />

is mainly thanks to the excellent sire Amurath<br />

Sahib. Amurath Sahib was a relatively<br />

tall stallion with long lines that lacked a<br />

little depth. Still, all of his foals were deep<br />

enough. He had an exemplary topline, and<br />

what was striking about him was his faultless<br />

feet and legs with particularly good<br />

hocks, and his floating, ground covering,<br />

correct movements. The noble, small<br />

head was carried by a beautifully shaped,<br />

mighty long neck. The whole horse was of<br />

great beauty and harmony. The hereditary<br />

strength of the stallion is one of the<br />

unique features. I would like to call him the<br />

"Dampfroß of Arab breeding" [with reference<br />

to the Trakehner stallion Dampfroß].<br />

He was an all-rounder. One would have<br />

easily recognized his foals in the herd without<br />

their white leg markings and wide<br />

blazes. They had all inherited their father's<br />

beautiful lines and superb legs. He had<br />

also given them his wonderful neck and<br />

attachment, as well as his good shoulder.<br />

In most cases they also had his topline and<br />

were consistently deeper than he himself.<br />

Amurath Sahib's foals all had a typical Siglavi<br />

head with a straight forehead and<br />

large nostrils. Amurath Sahib was the universal<br />

main sire who was responsible for<br />

all departments. Even the worst mare still<br />

produced a usable foal with him. If mares<br />

did not bring a reasonable product with<br />

other stallions, then they went to Amurath<br />

Sahib and the foal was good.<br />

Especially with the Yugoslav mares one<br />

achieved the best results with him. His<br />

foals by Kaduna, En Nasira IX, Marzouk<br />

II, Kadina XX, Lava and Hamdani IX were<br />

among the best. Laleczka Ewuni also produced<br />

two first class fillies. The Arabian<br />

half-blood mare Izyda also brought a delightful,<br />

very noble grey filly. Unfortunately<br />

this foal had strong muscle atrophy<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

in the hindquarters at the beginning. The<br />

daughter of the Arabian half-blood mare<br />

Stateczna promised to be a first class<br />

horse. That was the first good foal of this<br />

excellent mare who only gave bad products<br />

with Efendi. The Anglo-Arab halfbreed<br />

Imatra produced two very strong,<br />

large-framed colts and one filly, which<br />

unfortunately died of paralysis. The older<br />

one, named Edelmarder, was strong<br />

and heavy and was one of the best of his<br />

year. The other, Felsztyn, who was a year<br />

younger, showed an even better quality<br />

than his brother. Wilgas colt, born in 1946,<br />

was a colt with main stallion quality. In<br />

the same year, an even better colt was<br />

produced by the Anglo-Arab half-breed<br />

Calabria (Proch xx out of Igraszka by 428<br />

Amurath), who should be retired due to typelessness.<br />

Her chestnut colt by Amurath<br />

Sahib was by far the best foal of the year<br />

1946. Hardly to be surpassed in terms of<br />

power, bone strength, frame, correctness,<br />

nobility and expression. Even the bad, angular,<br />

inharmonious, expressionless Stolnik<br />

daughter Christine (out of Wladczyni)<br />

produced a first-class Amurath Sahib foal<br />

with a lot of expression and considerable<br />

bone strength, which promised to be a<br />

very good chief sire. The unsightly little<br />

Bajeczka left behind a very noble, beautiful<br />

filly named Ekbatana, who, although<br />

half-blood, was very much in the type of<br />

the noblest purebred Arabian. The mating<br />

of Efendi daughters with Amurath Sahib<br />

was very successful.<br />

In 1946, Circe, Cartagena, Caluga and<br />

Cremona all produced flawless foals from<br />

him. The best of these was the grey filly out<br />

of Circe, in which the enormous depth and<br />

breadth of Efendi was combined with the<br />

frame and the elegance of Amurath Sahib<br />

to a harmonious whole. The first successes<br />

in Anglo-Arabian thoroughbred breeding<br />

were only brought about by Amurath Sahib.<br />

By far the best foals of his were given<br />

us by Ugmuza x. Her son Filar x was chosen<br />

to be the chief sire at the age of one. He represented<br />

the best combination of Arabian<br />

and English blood that I have seen so far.<br />

If all Anglo-Arab thoroughbred horses were<br />

like this grey colt, then their breeding would<br />

be justified. Filar x had really only inherited<br />

the good from each side. He was a prime example<br />

of correctness, dryness, frame, line,<br />

harmony, bone strength, nobility and expression.<br />

His right sister Galeria x was also<br />

very good, but not quite as harmonious as<br />

him. Pogon x and Beguinet also produced<br />

very good foals. In purebred Arabian breeding,<br />

Witraz was preferred despite the three<br />

good Amurath Sahib daughters Balalajka,<br />

Lala and Amneris. Witraz was probably<br />

more difficult to breed, but gave horses in<br />

the pure desert type, which was not always<br />

the case with the Amurath Sahib children.<br />

They were already more cultural Arabians.<br />

Nonetheless, Wilga and Pieszczota produced<br />

very good foals from him."<br />

21<br />

The sire of broodmares<br />

As it already sounds with Fellgiebel, Amurath<br />

Sahib was - like many stallions from the<br />

Bairaktar line - a "sire of broodmares". His<br />

best products were Lala, Amneris and Balalajka,<br />

which were born in private studs during<br />

his years at the stallion depots. In particular,<br />

Balalajka later set a monument for itself with<br />

Bandola and Bask. Then Arwila, Adis Abeba,<br />

Darda, Daribba, Estokada, Gwadiana and<br />

Epigona from his time as chief sire in Janow<br />

Podlaski and later in Klemensow. In particular,<br />

Estokada should be mentioned here, who<br />

was the founder of the famous E-line at the<br />

Michalow stud, which produced horses like<br />

Emigracja and Emandoria. And then there<br />

was the filly out of Blaga [ex 211 Kuhaylan<br />

Zaid], which was exported to Hungary in<br />

utero when the former Babolna mare was returned<br />

to Hungary after the war in 1952. This<br />

filly became known as 25 Amurath-Sahib,<br />

and it is a stroke of history that the last "Asil"<br />

mare from the old Bábolna lines came from<br />

Poland of all places.<br />

Among Amurath Sahib's sons, Gwarny and<br />

Arax should be mentioned in the first place,<br />

who led this sire line into the future, one -<br />

Gwarny - in Poland, the other - Arax - in Russia.<br />

Gwarny was the one who came closest to<br />

his sire and looked the most like him, while<br />

Arax was more likely to follow his maternal<br />

line. Director Andrzej Krzysztalowicz remembered<br />

Gwarny as “very correctly built, with<br />

particularly good, dry legs, although they<br />

had some feathers. He had a long neck and a<br />

somewhat heavy head that was not set very<br />

favourably in the transition to the neck. His<br />

movements were correct, but a bit average."<br />

Arax, on the other hand, was bay in color and<br />

was of the Kuhaylan type, both of which were<br />

not typical of the Bairaktar line, even if "the<br />

three Tajars" in Weil from this line were also<br />

bay. Arax was sparsely used for breeding in<br />

Poland and sold to Russia in 1958. There he<br />

was valued more and founded his own dynasty<br />

with Nabeg as the main representative.<br />

Who in turn brought two sons, Tallin and<br />

Menes. Tallin embodied the performance line<br />

and in 1984 was sold back to Poland. This<br />

made possible horses like Wojslaw and Druid,<br />

Emanor, Werbum and Sabat, all horses that<br />

have proven themselves on the racetrack. The<br />

Menes descendants, on the other hand, made<br />

a name for themselves in the show ring, just<br />

think of Balaton.<br />

Just as the Trakehner stallion Dampfroß<br />

came from private breeding and had a decisive<br />

influence on state breeding, so Amurath<br />

Sahib also succeeded in doing this in Polish<br />

Arabian breeding, where he made a name for<br />

himself in particular as a sire of broodmares.<br />

It's just a shame that it is naturally difficult<br />

for such stallions to maintain a (sire-)line.<br />

But the line already hung by a thread with<br />

Amurath Sahib and his father Amurath II,<br />

and so it is to be hoped that his legacy will<br />

also be preserved in the male line for the future.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht


Denkanstösse<br />

Der Schauring und<br />

seine Rolle für das<br />

<strong>Arabische</strong> Pferd<br />

Zucht<br />

Shows machten das arabische Pferd populär, aber sie taten der Rasse auch einen Bärendienst.<br />

Mit immer stärkerer Veredelung und längeren Linien wurden die Schaupferde<br />

schließlich ungeeignet für den Reitgebrauch. Christine Jamar, eine angesehene Richterin<br />

und langjährige Züchterin, erläuterte diese Entwicklung in einem Vortrag für das<br />

"Forum ACA France" und nannte auch die Schuldigen dieser Entwicklung: die Richter.<br />

In der Wüste sahen die Beduinen im arabischen<br />

Pferd eine Form von Schönheit, die<br />

sich von unserer heutigen Sichtweise unterscheidet.<br />

Sie sahen es als ein funktionelles<br />

Pferd für Krieg und Transport. Sie brauchten<br />

ein gutes Pferd, das im Sand laufen konnte,<br />

mutig und wendig war. Dieses Pferd musste<br />

also ganz einfach ein kurzes Pferd sein. Daher<br />

war das arabische Pferd im Rücken kurz und<br />

hatte starke, kurze Röhrbeinknochen. Seine<br />

wichtigste Gangart war der Galopp – nicht<br />

der Trab, den wir heute auf den Shows beurteilen.<br />

Auch waren diese <strong>Pferde</strong> eher klein,<br />

etwa 1,44 bis 1,52 m groß. Und auch ihr Charakter<br />

war sehr wichtig, da die Beduinen mit<br />

ihren <strong>Pferde</strong>n zusammen im Zelt lebten.<br />

Vom Traum zur Wirklichkeit<br />

Wie Sie anhand der Zeichnung aus dem 19.<br />

Jahrhundert sehen können, hat der Künstler<br />

Victor Adam bei dieser Kutsche nicht das<br />

originale Araberpferd gezeichnet. Die Größe<br />

dieser <strong>Pferde</strong> ist die Größe eines Warmbluts,<br />

aber mit einem hübscheren, „gedishten“ Gesicht<br />

und einem tollen Hals ... Im Grunde ist<br />

es eine verherrlichte Version eines Warmblutpferdes.<br />

Damals gab es in den Straßen von<br />

Paris nicht so viele arabische <strong>Pferde</strong>, die als<br />

Kutschpferde eingesetzt wurden.<br />

Wenn wir diese Zeichnung betrachten,<br />

möchte ich behaupten, dass jeder das Araberpferd<br />

auf seine eigene Weise sieht – und<br />

das ist nicht immer realistisch, nicht so, wie<br />

das <strong>Arabische</strong> Pferd damals in der Wüste tatsächlich<br />

war. Es ist eher ein Traumpferd, eine<br />

Fantasie. Im Laufe der Jahre träumten die<br />

Menschen von einem schönen Pferd, das es<br />

noch nicht gab.<br />

Die Wandlung<br />

In der Zeit zwischen 1980 und heute hat das<br />

arabische Pferd eine riesige vom Menschen<br />

gemachte Evolution durchlaufen. In den letzten<br />

40 Jahren können Sie die Veränderungen<br />

sehen, die unsere Rasse durchgemacht hat:<br />

1980 – 1990: Padron<br />

•Kleiner als heutige <strong>Pferde</strong> und näher am ursprünglichen<br />

arabischen Pferd.<br />

•Schöne Augen, kurzes Röhrbein, kein so<br />

langer Hals wie damals üblich in den USA,<br />

aber in einem guten Verhältnis zum Körper.<br />

1990 – 2000: Padron Psyche<br />

•Größeres Pferd, längerer Hals, aber immer<br />

noch starkes Röhrbein.<br />

Ende 1990: Magnum Psyche<br />

•Eleganteres Pferd mit längerem Hals und<br />

längeren Beinen<br />

Ende 1990: Drug<br />

•Rennpferd des Jahres und Europa-Champion<br />

im Schauring! Der letzte große Vertreter<br />

der Allrounder, die alles konnten ...<br />

Anfang 2000: Ekstern<br />

•Kurzes Pferd mit gut geformtem Hals. Sein<br />

Hals ist vielleicht nicht so lang, steht aber in<br />

einem sehr guten Verhältnis zu seinem Körper.<br />

Er hatte gute Röhrbeine, einen guten<br />

Trab und einen guten Galopp auf der Rennbahn.<br />

Er hatte auch diese Vielseitigkeit, für<br />

die der Araber bekannt ist.<br />

Mitte 2000: WH Justice<br />

•Hübsches Gesicht, langer Hals, aber länger<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Drug (Prizrak / Karinka) *1985<br />

Rennpferd des Jahres und Europa-Champion<br />

im Schauring! Der letzte große Vertreter der<br />

Allrounder, die alles konnten ...<br />

im Körper – und das zeigt jetzt einige Probleme,<br />

weil wir alle Aufmerksamkeit zu sehr auf<br />

den Kopf gerichtet haben und nicht auf den<br />

Körper und die Beine.<br />

2010: Pianissima<br />

•Extremer Typ, eine sehr ausgeglichene Stute,<br />

feminin mit guter Bewegung. Nahe der<br />

Grenze der Verfeinerung.<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> ganz global<br />

Wie Sie sehen, haben wir den Araber genau so<br />

hingezüchtet, wie wir ihn in unserer Vorstellung<br />

sehen – das perfekte Pferd. Tatsächlich<br />

ist dies jedoch eine subjektive Art der Zucht.<br />

Aus diesem Grund sieht man auf der ganzen<br />

Welt verschiedene Arten von Araberpferden<br />

(z. B. in den USA andere als in Europa).<br />

Meiner Meinung nach sehen die amerikanischen<br />

<strong>Pferde</strong> eher wie American Saddlebreds<br />

aus, mit langem Hals und flacher Schulter. Sie<br />

sind groß und hinten länger. Meine Theorie,<br />

meine Zuchtüberlegung, ist immer noch<br />

diese – wenn man einen längeren Hals bekommt,<br />

bekommt man automatisch auch<br />

einen längeren Körper, und man bekommt<br />

einen schwächeren Rücken und feinere Beinen.<br />

Aber für ein gutes Pferd muß alles im<br />

Gleichgewicht sein, denn das ist das Wichtigste<br />

in der Araberzucht! Daher soll der Rücken<br />

kurz sein, dann ist auch der Hals nicht so<br />

lang. Das Röhrbein sollte 1/3 der Beinlänge<br />

ausmachen. Es ist lächerlich, dass Menschen,<br />

selbst wenn sie in ihrer Vorstellung eine Art<br />

Statue sehen und sie erschaffen, nicht wissen,<br />

wie sie mit den Folgen der Verformung<br />

umgehen sollen.<br />

In Europa legen wir mehr Wert auf den Kopf.<br />

Die <strong>Pferde</strong> sind zwar im Hals kürzer, aber auch<br />

im Rücken kürzer und wir legen viel Wert auf<br />

den Trab. Ich muss die polnischen <strong>Pferde</strong> erwähnen,<br />

da ich Züchter der polnischen Blutlinie<br />

bin. Sie sind sportlich und wurden sowohl<br />

für die Rennbahn als auch für den Showring<br />

selektiert. In der Vergangenheit hatten die<br />

polnischen Araber tolle Show- und Rennergebnisse.<br />

Die Direktoren der polnischen<br />

Staatsgestüte wählten die <strong>Pferde</strong> sehr sorgfältig<br />

nach zwei Kriterien aus, erstens nach<br />

der Verwendbarkeit als Pferd und zweitens<br />

nach der Schönheit des <strong>Pferde</strong>s. Es gibt eine<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Ekstern (Monogramm / Ernestyna) *1995<br />

Kurzes Pferd mit gut geformtem Hals, der<br />

in einem sehr guten Verhältnis zu seinem<br />

Körper steht. Er hatte gute Röhrbeine, einen<br />

guten Trab und einen guten Galopp.<br />

sehr wichtige Balance zwischen Verwendbarkeit<br />

und Schönheit.<br />

In Polen konnte man auch den Unterschied<br />

zwischen den Staatsgestüten sehen, denn<br />

jeder Direktor hatte seine eigene Vorstellung<br />

davon, wie ein Araber in seinen Augen aussehen<br />

sollte. Ich weiß nicht, ob Sie sich an<br />

das Jahr 1990 und den russischen Hengst<br />

Drug erinnern. Er war Rennpferd des Jahres<br />

sowie Europameister im Schauring! Dies war<br />

die perfekte Balance zwischen Leistung und<br />

Schönheit.<br />

Showpferde vs. Rennpferde<br />

Doch seither ging das Zuchtprogramm der<br />

Rennpferde genau in die entgegengesetzte<br />

Richtung wie das Zuchtprogramm der<br />

Schaupferde. Diese Spaltung in den Zuchtprogrammen<br />

hat einige Konsequenzen nach<br />

sich gezogen. So sehen die Rennpferde heute<br />

eher wie kleine <strong>Vol</strong>lblüter aus, da die Schnelligkeit<br />

zum wichtigsten Merkmal wurde. Und<br />

zum anderen wurden die Showpferde eleganter<br />

und hübscher. Dies hatte aber auch<br />

Folgen, wie zum Beispiel der Verlust der Knochenstärke<br />

beim Pferd. In den Jahren 1980-<br />

90 lag der Umfang des Röhrbeins noch bei<br />

etwa 18-19,5 cm. In den Jahren 2000-2020<br />

war der Röhrbeinumfang nur noch 17-18 cm.<br />

Man hat die Köpfe veredelt (verfeinert), aber<br />

damit auch die gesamte Knochenstruktur.<br />

Auch sollte man bedenken, dass wir durch<br />

die Verfeinerung der Gesichter oft kleinere<br />

Augen beim Pferd bekommen. Eines der<br />

wahren und typischen Merkmale des Arabers<br />

sind aber seine großen Augen. Es wurden<br />

auch die Nasenhöhlen kleiner und die <strong>Pferde</strong><br />

bekommen weniger Sauerstoff. Der Hengst<br />

Pyrrus war zwischen 1980-90 ein Show- und<br />

Rennpferd. Wie Sie anhand des Skeletts sehen<br />

können, hat er eine große Nasenhöhle;<br />

verfeinert man das Gesicht bzw. den Kopf,<br />

reduziert man den Sauerstofffluss.<br />

Showpferde werden also seltener geritten,<br />

weil man sie weniger gut reiten kann, und<br />

das ist schade. Ich weiß, es ist zu teuer, die<br />

Showpferde zu reiten und Leistungsprüfungen<br />

zu machen, aber es ist dennoch so wichtig,<br />

die Qualitäten des <strong>Vol</strong>lblutarabers als Rasse<br />

zu erhalten.<br />

23<br />

Pianissima (Gazal Al Shaqab / Pianosa) *2003<br />

Extremer Typ, eine sehr harmonische Stute,<br />

feminin mit guter Bewegung. Nahe der<br />

Grenze der Verfeinerung.<br />

Deformation beim arabischen Pferd<br />

Die Schuldigen, die diese Entwicklung zugelassen<br />

und sogar forciert haben, sind die<br />

Richter!<br />

Solange wir hohe Noten für zu stark gedishte<br />

Köpfe, ungewöhnlich lange Hälse, weiche<br />

Rücken vergeben – sowie hohe Noten<br />

für schlechte Beine und das trotz fehlenden<br />

energischen und harmonischen Bewegungen<br />

– werden wir die Qualität unserer kostbaren<br />

Rasse verlieren. Vergessen Sie nicht,<br />

dass diese Entwicklung auch bei anderen<br />

Der Schädel des Hengstes Pyrrus von vorne<br />

betrachtet mit den großen, ungehinderten<br />

Luftwegen.<br />

Rassen, wie beispielsweise bei den Hunden<br />

vorkommt. Sie müssen sich nur den Deutschen<br />

Schäferhund ansehen, um die Probleme<br />

zu erkennen, die er mit einer solchen<br />

Zucht hatte.<br />

Abschließend möchte ich sagen, dass es heute<br />

glücklicherweise immer noch hübsche<br />

<strong>Pferde</strong> mit guten Beinen und tollen Gängen<br />

gibt, die auch Shows gewinnen, wie zum Beispiel<br />

Pepita!<br />

Christine Jamar<br />

Zucht


Food For Thought<br />

The Show Ring<br />

and its Role for the<br />

Arabian Horse<br />

Zucht<br />

Shows made the Arabian horse popular, but they also did the breed a disservice. With ever<br />

more refinement and longer lines, show horses finally became unsuitable for riding.<br />

Christine Jamar, a respected judge, and longtime breeder, explained this development in a<br />

presentation for the "Forum ACA France" and named the villains<br />

for this development: The Judges.<br />

In the desert, the Bedouins saw a beauty in<br />

the Arabian horse that is different to our<br />

point of view today. They saw it as a functional<br />

horse for war and transport. They needed<br />

a good horse that could run in the sand, was<br />

brave and manoeuvrable. So, quite simply,<br />

this horse had to be a short horse. Therefore<br />

the Arabian horse was short in the back,<br />

with strong short cannon bones. His most<br />

important gait was the gallop – not the trot<br />

as we judge it now at the shows. These horses<br />

were also rather small, around 1,44 to 1,52 m.<br />

And their character was very important, too,<br />

as the Bedouins were living with their horses<br />

together in the tent.<br />

From Dream to Reality<br />

As you can see in the drawing of the 19th<br />

century, the artist Victor Adam didn’t draw<br />

the original Arabian Horse in this city view<br />

of Paris. The size of these horses is the size<br />

of a Warmblood, but with a more pretty, dished<br />

face and with a great neck… Basically,<br />

it is a glorified version of a Warmblood. In<br />

those days, there weren’t that many Arabian<br />

horses in the streets of Paris to pull the<br />

carriages.<br />

As we look at this drawing, I would like to say<br />

that everyone sees the Arabian horse in their<br />

own way – and that is not always a realistic<br />

way, not the way the Arabian horse actually<br />

was, at that time in the desert. It is more like<br />

a dream horse, an imagination. Through the<br />

years, people were dreaming about a beautiful<br />

horse that did not exist yet.<br />

The Metamorphosis<br />

Moving on to the current time, the Arabian<br />

horse has gone through a huge man-made<br />

evolution between 1980 and now. During<br />

these last 40 years, you can see the changes<br />

our breed has gone through:<br />

1980 – 1990: Padron<br />

•Smaller than today, and closer to the original<br />

Arabian horse<br />

•Beautiful eyes, short cannon bones, not<br />

such a long neck as those horses in the USA<br />

at that time but in proportion to the body<br />

1990 – 2000: Padron Psyche<br />

•Taller horse, longer neck but still strong<br />

cannon bones<br />

End 1990: Magnum Psyche<br />

•More elegant horse with longer neck and<br />

longer legs<br />

End 1990: Drug<br />

•Race Horse of the Year and European Champion<br />

in the show ring! The last of the great<br />

horses that could do it all…<br />

Beginning 2000: Ekstern<br />

•Short horse with a well shaped neck. His<br />

neck may be not so long, but is in very<br />

good in proportion with his body. He had<br />

good cannon bones, a good trot and a<br />

good gallop at the racetrack. He also had<br />

that versatility, for which the Arabian horse<br />

is known for.<br />

The middle of 2000: WH Justice<br />

•Pretty face, long neck, but longer in the<br />

body – and this now starts to show some<br />

problems because we have put all attention<br />

too much at the face and not the body<br />

nor the legs.<br />

2010: Pianissima<br />

•Extreme type, a very balanced mare, feminine<br />

with good movement. Close to the<br />

limit of refinement.<br />

24<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Padron (Patron / Odessa) *1977<br />

He was smaller than today's show horses,<br />

and closer to the original Arabian horse, with<br />

beautiful eyes, short cannon bones, not such<br />

a long neck as those horses in the USA at that<br />

time but in proportion to the body.<br />

Arabian Horses around the World<br />

As you can see, we have bred the Arabian horse<br />

to the point as we see them in our imagination<br />

– the perfect horse. But in fact, this is<br />

a subjective way of breeding. That is why, all<br />

over the world, you see different types of Arabian<br />

horses (such as in the USA versus Europe).<br />

In my opinion, the American horses look more<br />

like American Saddlebreds, with a long neck,<br />

flat shoulder. They are tall, and they are longer<br />

in the back. My theory, my basis of breeding,<br />

is still this – if you get a longer neck, you get<br />

a longer body, and you get more weakness in<br />

the back and in the legs. Everything must be in<br />

balance, and that is the most important thing<br />

in breeding Arabian horses! The back is short,<br />

so the neck will be not so long. The cannon<br />

bone should be 1/3rd of the leg. It is ridiculous<br />

that, even if people see in their imagination a<br />

kind of statue and create it, they do not know<br />

how to handle the consequences of the deformation.<br />

In Europe, we put more attention to the head.<br />

The horses may be shorter in the neck, but<br />

they are also shorter in the back and we place<br />

a lot of emphasis on the trot. I must mention<br />

the Polish horses as I am a breeder of the Polish<br />

bloodline. They are athletic and were selected<br />

for both the race track and the show scene. In<br />

the past, the Polish Arabians had great show<br />

and race results. The directors of the Polish<br />

state studs selected the horses very carefully<br />

based on two things, first the usefulness as a<br />

horse and secondly on the beauty of the horse.<br />

There is a very important balance between<br />

usefulness and prettiness.<br />

Even in Poland, you could see the difference<br />

between the state studs, because every director<br />

had his own idea of how an Arabian horse<br />

should be in his eyes. I don’t know if you remember<br />

the year 1990 and the Russian stallion<br />

Drug. He was Race Horse of the Year as well<br />

as European Champion in the show-ring! This<br />

was the perfect balance between performance<br />

and beauty.<br />

Padrons Psyche (Padron / Kilika) *1988<br />

He was taller than his sire, with a longer neck<br />

but still strong cannon bones.<br />

did the breeding program of the show horses.<br />

This split in the breeding programs has caused<br />

some consequences. First of all, the race horses<br />

started to look more like thoroughbreds<br />

because the speed became the most important<br />

characteristic. And secondly, the show horses<br />

became more elegant and pretty. This also<br />

had its consequences, which is loss of bone<br />

structure in the horse, for example. In the years<br />

1980-90, the circumference of the cannon<br />

bone measured around 18-19,5 cm. In the<br />

years 2000-2020, the cannon bone was only<br />

17-18 cm. So, the heads became more refined,<br />

and so did the all over bone structure, is also<br />

became more refined.<br />

Also, one should consider that by refining the<br />

faces, we often get smaller eyes in the horse.<br />

One of the true and typical characteristics of<br />

the Arabian horses are their big eyes. Finally,<br />

the nose cavities became smaller and thus, the<br />

horses get less oxygen flow. As you can see<br />

on the skeleton of Pyrrus, this horse has been<br />

a show and race horse between 1980-90. You<br />

can see the large nose cavity; if you refine the<br />

dish in the head, you reduce the oxygen flow.<br />

Magnum Psyche (Padrons Psyche / A Fancy<br />

Miracle) *1995<br />

A more elegant horse with longer neck and<br />

longer legs<br />

So, show horses are less likely to be ridden,<br />

because they are less able to, and that is a<br />

shame. I know it’s too expensive to ride the<br />

show horses and do performance tests, but<br />

it is also so important to keep the qualities of<br />

the Purebred Arabian breed.<br />

Deformation of Arabian Horses<br />

The villains in this story of the deformation of<br />

the Arabian Horse are the judges!<br />

As long as we give high scores for too dished<br />

faces, unusual long necks, soft bodies – as<br />

well as high scores for bad legs and despite a<br />

lack of strong and balanced movement – we<br />

will lose the quality of our precious breed.<br />

Do not forget that these things happen also<br />

in other breeds such as dogs. You only have<br />

to look at the German Shepherd dog to see<br />

the problems that they have had by breeding<br />

such as this.<br />

I end by saying that, thankfully, there are still<br />

pretty horses with good legs and great movement<br />

who win the shows these days, such<br />

as Pepita!<br />

Christine Jamar<br />

Zucht<br />

Show horses vs. race horses<br />

But since then, the breeding program of the<br />

race horses went in the opposite direction as<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

WH Justice (Magnum Psyche / Vona Sher-Renea) *1999<br />

Pretty face, long neck, but longer in the body – and this now starts to show some problems<br />

because we have put all attention too much at the face and not the body nor the legs<br />

25


ZSAA Körung Alsfeld <strong>2021</strong><br />

Zucht<br />

"Yes, we can!"<br />

Aladin (Faa El Sharik / Akhira) *2018, der am<br />

höchsten bewertete <strong>Vol</strong>lblutaraber der diesjährigen<br />

ZSAA-Körung.<br />

Alle Fotos: Betty Finke<br />

Betty Finke berichtet von der ZSAA-Körung, die trotz widrigster Bedingungen<br />

zum zweiten Mal mit Corona-Auflagen stattfand<br />

und dennoch mit einer Rekordbeteilung aufwarten konnte.<br />

Als die ZSAA-Körung 2020 zum ersten Mal mit Corona-Auflagen<br />

stattfand, hätte wohl niemand gedacht, dass es ein Jahr später<br />

erneut so kommen würde. Es war sogar noch ein bisschen<br />

spannender. Noch bis einen Tag vor der Veranstaltung bestand die<br />

Möglichkeit, dass die Körung doch noch abgesagt wurde. Zum Glück<br />

war das nicht der Fall.<br />

Zwar konnte diesmal der ursprüngliche Termin eingehalten werden,<br />

doch dafür waren die Auflagen noch strikter: ohne negativen<br />

Corona-Test – der vor Ort am Eingang durchgeführt wurde – durfte<br />

niemand das Gelände des hessischen <strong>Pferde</strong>zentrums betreten.<br />

Die Maßnahme erwies sich als richtig, denn tatsächlich wurde eine<br />

Hengstbesitzerin positiv getestet. Der Hengst durfte zwar teilnehmen,<br />

sie hingegen nicht.<br />

Wie im Vorjahr durchlief jeder Hengst innerhalb von 45-50 Minuten alle<br />

Teilabschnitte der Körung hintereinander weg und wurde nach der wie<br />

immer ausführlichen Besprechung durch Bruno Six verabschiedet, sodass<br />

immer nur etwa ein halbes Dutzend Hengste mit ihren Betreuern<br />

vor Ort waren. Mit einem Rekordaufgebot von 25 Hengsten war die<br />

diesjährige Körung die größte seit 2015, sodass es schon Freitagmittag<br />

losging; ein wahres Mammutprogramm für Kommission und Helfer, das<br />

aber gewohnt reibungslos und perfekt im Zeitplan ablief.<br />

Leider wurde in diesem Jahr kein einziger Shagya-Araber vorgestellt.<br />

Nachdem diese Rasse, für die der ZSAA ursprünglich gegründet wurde,<br />

in den letzten beiden Jahren gut vertreten war, fehlte sie diesmal<br />

ganz. Von den 25 Kandidaten waren fünf <strong>Vol</strong>lblutaraber, jeweils ein<br />

Anglo-Araber, ein Englisches <strong>Vol</strong>lblut, ein Partbred Spezial und ein<br />

Pintabian, sowie 16 Vertreter der Abteilung Deutsches Edelblutpferd<br />

(DE) bzw. "DE-Anhang", also mehr oder (meist) weniger arabisch beeinflusste<br />

Warmblüter, darunter vier Trakehner. Am Sonntag wurden<br />

nahezu ausschließlich Warmblüter eines einzigen Ausstellers präsentiert,<br />

fast alles Dreijährige aus Belgien oder Holland mit überwiegend<br />

holsteinischen Abstammungen. Die Kondition war teilweise nicht<br />

unbedingt einer Körung angemessen und bei manchen hatte man<br />

den Verdacht, dass sie nur deswegen auf der Körung eines arabischen<br />

Zuchtverbandes waren, weil ihr Stockmaß nicht dem Standard für<br />

Warmblüter entspricht. Ob sie irgendwann tatsächlich am Zuchtprogramm<br />

des ZSAA teilnehmen, wofür sie arabische Stuten decken<br />

müssten, darf man zumindest bezweifeln.<br />

Gekört wurden letztendlich drei <strong>Vol</strong>lblutaraber, alle weiteren Vertreter<br />

der arabischen Rassen und der <strong>Vol</strong>lblüter sowie 11 Warmblüter. Prämiert<br />

wurden der englische <strong>Vol</strong>lblüter Elegant Man xx, der Pintabian<br />

Nor Cal Sierras Kir Royal sowie drei Vertreter des Deutschen Edelbluts.<br />

Die höchste Wertnote errreichte Rudolphitals Adenauer, ein beeindruckender<br />

Sohn des englischen <strong>Vol</strong>lblüter Asagao xx mit dem Brand<br />

des brandenburgischen Hauptgestüts Neustadt-Dosse.<br />

Die Hengste im Einzelnen:<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Aladin (Faa El Sharik / Akhira) *2018. Der mit der Endnote 7,6 am<br />

besten bewertete <strong>Vol</strong>lblutaraber war ein reiner Ägypter, noch dazu<br />

<strong>26</strong><br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


einer mit den bei uns eher seltenen Babson-Linien über seinen Vater.<br />

„Ein noch sehr fohlenhaft wirkender Hengst“, beschrieb ihn Bruno<br />

Six, „der aber trotz seiner Jugend Ausdruck besitzt. Im Gebäude sehr<br />

ansprechende Partien, durchaus eine gefällige Oberlinie mit einem<br />

deutlich ausgeprägten, weit in den Rücken reichenden Widerrist. Im<br />

Fundament etwas fein, in der Brust noch etwas schmal, in der Stellung<br />

durchaus korrekt. Im Schritt gelassen, schreitend. Auffallend,<br />

dass das Pferd trotz seiner Jugend sehr sicher im Takt war, was bei<br />

solchen <strong>Pferde</strong>n ganz selten ist. Im Trab am Anfang etwas gebunden<br />

und kam nicht aus der Schulter heraus, aber beim Freilaufen hat er ein<br />

sehr engagiertes Hinterbein gezeigt und in der Mechanik des Vorderbeins<br />

durchaus Raumgriff gezeigt. Im Galopp hat er einen ganz klar<br />

erkennbaren Dreitakt mit genügend Raumgriff, vielleicht in der Bergauftendenz<br />

noch zu toppen. Interessant das Verhalten am Sprung:<br />

Anfangs hektisch, eher flüchtend, hat er zunehmend Übersicht gewonnen<br />

und am Schluss direkt Klasse gezeigt.“<br />

Maße: 155/173/19<br />

GG Shawan (Madallan-Madheen / Shanah TH) *2004. Mit seinen<br />

bereits 17 Jahren war dieser ebenfalls rein ägyptisch gezogene<br />

Hengst der Senior der diesjährigen Körung und mit seinem Typ,<br />

der mit einer 9 bewertet wurde, der Hingucker. „Ein Hengst, der im<br />

Geschlechts- und Erscheinungstyp ganz ein Herr ist, im absoluten<br />

Typ dieser Rasse“, fasste es Bruno Six zusammen. „Im Gebäude ist er<br />

durchaus mit Points ausgestattet, insbesondere die Schulterpartie,<br />

der Halsansatz, die Halslänge und die Bemuskelung, das alles ist beispielhaft.<br />

Der Widerrist markant, könnte ein bisschen weiter in den<br />

Rücken hereingehen, aber der Rücken ist gut bemuskelt und auch die<br />

Kruppenpartie rassetypisch und harmonisch. Das Fundament ist sehr<br />

trocken, leichte Stellungsmängel vorn und hinten, aber nicht weiter<br />

gravierend. Der Schritt durchaus im Takt. Im Trab entsprechend<br />

durchaus elastisch mit entsprechender Rückentätigkeit und genügend<br />

Raumgriff. Der Galopp kraftvoll, nicht spektakulär, man würde<br />

sagen rationell. Ein bisschen flach, ein bisschen mehr Bergauftendenz<br />

vorstellbar.“ Am Sprung lobte die Kommission seinen Vorwärtsdrang,<br />

Abstriche gab es aber für den zu strammen und festgehaltenen Rücken.<br />

Maße: 153/170/19.5<br />

Derbisz (Equator / Dagaria) *2016. Mit dem fünfjährigen Derbisz<br />

wurde erstmals ein „moderner“ Pole in Alsfeld vorgestellt, ein Sohn<br />

des Weltchampions Equator (v. QR Marc) mit zweimal Gazal Al Shaqab<br />

im Pedigree. Trotz der modischen Abstammung zeigte sich dieser<br />

Hengst überraschend solide. Bruno Six bescheinigte ihm sowohl<br />

Ausdruck als auch Substanz und lobte seine schönen Partien, vor allem<br />

Schulter und Kruppe, und den „schnurgeraden“ Gang auf dem<br />

Hartplatz. Zu den einzelnen Gangarten: „Was uns gut gefallen hat,<br />

war der Schritt: sehr gelassen, schreitend, durch den Körper gehend.<br />

Was auffallend war: Beim Zulegen, wo viele <strong>Pferde</strong> Korrespondenzprobleme<br />

mit Vor- und Hinterhand haben, hat er sehr viel Raumgriff<br />

und Übertritt gezeigt. Der Trab sehr aktiv im Hinterbein, dynamisch,<br />

nicht immer ganz losgelassen. Der Galopp rationell, nicht spektakulär,<br />

genügend Untersprung, im Rücken teils stramm. Am Sprung unheimlich<br />

schnelle Beintechnik und Reaktion, immer ein bisschen fest.<br />

Am letzten Sprung Harmonie und Übersicht, sehr ansprechend in der<br />

Manier.“<br />

Maße: 157/187/20<br />

GG Shawan (Madallan-Madheen / Shanah TH) *2004<br />

Derbisz (Equator / Dagaria) *2016<br />

Nor Cal Sierras Kir Royal (SH Royal Flush / N. C. Sierra Sno Flake) *2017<br />

Zucht<br />

Araber und Pintabian<br />

Nor Cal Sierras Kir Royal (SH Royal Flush / Nor Cal Sierra Sno Flake)<br />

*2017. Der einzige Pintabian im Körlot ist ein seltener Vertreter<br />

dieser Rasse, der nicht auf den allgegenwärtigen Elitehengst Blaz<br />

Ons Fancy Amir zurückgeht, und wurde mit der Gesamtnote 8.0 auch<br />

prämiert. Bruno Six: „Ein Hengst, der sich hier und heute einfach gut<br />

präsentiert. Wenn man den Typ anschaut, ist er auf den ersten Blick<br />

ein Pferd, das gefällt. Im Gebäude sehr bedeutende Partien: die Schulterpartie<br />

mächtig, der Hals gut angesetzt, vielleicht ein bisschen tief,<br />

aber schön sich verjüngend. Dann hat er eine sehr schöne Oberlinie,<br />

kräftig, durchaus elastisch, und eine hervorragende Kruppenform.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27<br />

I’ll Win Domerguie (Potter du Manaou / Bahira da Domerguie) *2018


Zucht<br />

Elegant Man xx (Manduro / Ella Gala) *2016<br />

Lupinenhofs Latif Lounes (SH Limited Edition / Lup. Golden Laguna) *2018<br />

Kirkland (Donauzauber / Kandela II) *2008<br />

Elfen Ghostfire (Elfengeist / Elfenwirbel) *2017<br />

Was uns gut gefallen hat, waren das solide Fundament, die trockenen,<br />

kräftigen Gelenke, die straffe, aber elastische Fesselung und der gute<br />

Huf. Im Schritt absolut im Takt. Wenn man kritisch sein wollte, könnte<br />

man sagen, dass er in der Vorhand etwas gebunden ist. Dasselbe<br />

gilt für den Trab. Ein Hengst, der sich in der Beinführung vorne etwas<br />

flach gezeigt hat, aber hinten gut untergesprungen ist und beim<br />

Freilaufen einen schwungvollen Rücken gezeigt hat. Der Galopp ist<br />

durchaus bergauf gewesen, hat eine Tendenz zur Leichtfüßigkeit, war<br />

gut durchgesprungen und hat auch guten Raumgriff. Am Sprung am<br />

Anfang etwas ungleich im Vorderbein, hat aber dann sehr rhythmisch<br />

taxiert, Zug nach vorne gehabt, war am Oxer genügend vorsichtig<br />

und hat am letzten Sprung gezeigt, dass er auch hier eine gewisse<br />

Qualität besitzt.“<br />

Maße: 156/179/19.5<br />

Anglo-Araber und Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />

I’ll Win Domerguie (Potter du Manaou / Bahira da Domerguie)<br />

*2018. Dieser typische Vertreter der französischen Anglo-Araber-Zucht<br />

ist mütterlicherseits ein Enkel des beim ZSAA gekörten<br />

und prämierten L’Elu de Dun. „Ein Anglo-Araber, der uns im Typ sehr<br />

gut gefallen hat, ein sehr gelassenes, ruhiges Auge hat“, beschrieb<br />

ihn Bruno Six und lobte dazu ausdrücklich die sehr schöne Oberlinie.<br />

„Ein Pferd, das von seiner Textur sehr trocken ist, von vorn und von<br />

der Seite gesehen sehr schöne Gelenke, ausdrucksstark, trocken und<br />

auch in der Fesselung fast ideal.“ Die Bewertung der Grundgangarten<br />

wurde dadurch beeinträchtigt, dass sich der Hengst im Schritt zunächst<br />

nicht losließ. „Er hat sich dann doch mehr zum Schreiten überreden<br />

lassen“, stellte Bruno Six fest und fügte hinzu: „Der Übertritt ist<br />

genügend für einen Mittelschritt.“ Auch im Trab zeigte er sich nicht<br />

optimal, vor allem an der Hand, und ließ im Galopp Bergauftendenz<br />

vermissen, zeigte aber Raumgriff. Beim Freispringen war er anfangs<br />

etwas hektisch, demonstrierte am Schluss jedoch Vermögen und eine<br />

ausgezeichnete Bascüle.<br />

Maße: 170/200/22<br />

Elegant Man xx (Manduro / Ella Gala) *2016. Der lackschwarze<br />

<strong>Vol</strong>lblüter gehört zu jenen <strong>Pferde</strong>, bei denen man zweimal hinsehen<br />

muss, wirkte er auf den ersten Blick doch eher unscheinbar. Aber am<br />

Ende erhielt er in allen Bereichen die 8 und war damit sogar für eine<br />

Prämie gut. Bruno Six: „Ein Hengst, der auf den ersten Blick wenig<br />

Geschlechtsausdruck zeigt, ein bisschen schmal wirkt in der Brust,<br />

aber in der Bewegung im Freilauf unheimlich gewonnen hat. Der<br />

Rassetyp ist gut, er ist ein Leistungstyp, ein Blüter, wie man ihn eigentlich<br />

gerne hat. Das Gebäude: durchaus bedeutende Points, die<br />

Schulterpartie für einen <strong>Vol</strong>lblüter sehr gut gelagert, auch die Kruppe<br />

zeigt Leistungsvermögen. Wenn man kritisch sein will, würde man die<br />

betonte Niere kritisieren, das hat aber in der Bewegung keine Rolle<br />

gespielt. Was uns sehr gut gefallen hat, war seine plastische Fesselung,<br />

auch die Trockenheit im Fundament. Auffallend: ein Pferd, das<br />

absolut korrekt in der Bewegung war, im Schritt und im Trab tatsächlich<br />

gerade aufgefußt ist. Der Schritt sehr ergiebig, sehr fleißig und<br />

sicher fußend. Der Trab dynamisch und energisch abfußend, elastisch.<br />

Dasselbe gilt für den Galopp: Es ist kein Dressurgalopp, aber ein<br />

Galopp, der federnd wirkt, der unheimlich ausbalanciert ist und sehr,<br />

sehr geschmeidig. Am Sprung im Endeffekt ganz sicher und gelassen<br />

mit einer ansprechenden Beintechnik und schöner Bascüle durch den<br />

Körper springend. Auffallend das gute Hinterbein und die Konzentration<br />

auf den Sprung.“<br />

Maße: 162/189/21<br />

Arabisch Partbred Spezial<br />

Lupinenhofs Latif Lounes (SH Limited Edition / Lupinenhofs<br />

Golden Laguna) *2018. Schon aufgrund seiner Farbe gehörte der<br />

Falbschecke ebenfalls zu den Hinguckern der Körung. Durch seinen<br />

Pintabian-Vater ist er mit Nor Cals Sierras Kir Royal verwandt, die Mutter<br />

verbindet britische Palomino- und deutsche <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht.<br />

„Ein Hengst, der mit seinem Auftritt im ersten Moment begeistert“,<br />

schwärmte Bruno Six, „nicht nur von seiner Farbe, sondern auch von<br />

seinem Typ und seinem Geschlechtsausdruck her. Er ist sehr hübsch,<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

28


ZSAA-Hengstkörung, Alsfeld, 23.-25. April <strong>2021</strong><br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Hengst geboren Farbe Vater / Mutter (v. Mutter-Vater) Punkte Urteil<br />

ALAD<strong>IN</strong> 2018 Braun Faa El Sharik / Akhira v. KP Al Nahim<br />

Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 8 Galopp 7 Springen 8<br />

Madallan-Madheen / Shanah TH v. Khaled El<br />

GG SHAWAN 2004 Fuchs<br />

Assuad<br />

Typ 9 Gebäude 9 Fundament 7 Schritt 7 Trab 7 Galopp 7 Springen 6<br />

7,6 gekört<br />

7,4 gekört<br />

Derbisz 2016 D'Braun Equator / Dagaria v. Pegasus<br />

7,3 gekört<br />

Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 7 Galopp 7 Springen 7<br />

Khemar ibn Machmuth 2015 Braun<br />

Machmut Nur / Kadira Bint Kahiba v. MC<br />

Menach<br />

nicht gekört<br />

HH Mirash 2016 Rappe SDA Al Asham / HH Magic Miracle v. Magid nicht gekört<br />

Nor Cal Sierras Kir Royal 2017 Br'Schecke<br />

Araber / Pintabian / Arabisch Partbred Spezial<br />

SH Royal Flush / Nor Cal Sierra Sno Flake v.<br />

Nor Cal Sierra Snoman<br />

Typ 9 Gebäude 9 Fundament 8 Schritt 7 Trab 7 Galopp 8 Springen 8<br />

Lupinenhof's Latif Lounes 2018 Br.-Isabell-Schecke<br />

SH Limited Edition / Lupinenhofs Golden<br />

Laguna v. Rainbow Golden Shannon<br />

Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 7 Trab 7 Galopp 8 Springen 8<br />

Anglo-Araber / Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />

8,0 gekört<br />

7,4 gekört<br />

Zucht<br />

Elegant Man xx 2016 Schw.'Braun Manduro xx / Ella Gala xx v. Galileo xx<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 8 Trab 8 Galopp 8 Springen 8<br />

I’ll Win Domerguie AA 2018 Braun<br />

Potter du Manaou AA / Bahira de Domerguie<br />

AA v. L'Elu de Dun AA<br />

Typ 8 Gebäude 7 Fundament 8 Schritt 7 Trab 6 Galopp 7 Springen 8<br />

Deutsches Edelblut-Pferd<br />

8,0 gekört<br />

7,3 gekört<br />

Rudolphitals Adenauer 2018 Schimmel Asagao xx / Kir Royal v. Kolibri 8,4 gekört<br />

Nanthago 2018 Schw.'Braun Comthago / Valencia VI v. Nekton 8,1 gekört<br />

Frascari ATG 2018 Rappe Frascino / Shakira v. Sandro Hit 7,85 gekört<br />

Kirkland 2008 Braun Donauzauber / Kandela II v. Nandino xx 7,6 gekört<br />

Elfen Ghostfire 2017 Braun Elfengeist / Elfenwirbel v. Perechlest 7,4 gekört<br />

Darco Air 2018 Br. k. Sch. w. Dracosall de Revel / Vicenta v. Con Air 7,4 gekört<br />

Red Up Chiqui Z 2018 Fuchs Rohan / Bellona v. Romantico 7,3 gekört<br />

Coralimo 2018 Braun Cheetano / Greola v. Clarimo 7,3 gekört<br />

Cascandillo 2018 Braun Canvaro / P-Candilla v. Candillo 7,0 gekört<br />

Aktis 2015 Rappe Aktiv / Kachetia v. Chalif 5 [Halif] 7,0 gekört<br />

Cornets Chindoctro 2018 Braun Cornet Obolensky / Edea L v. Indoctro 7,0 gekört<br />

Belmonte D 2018 Schw.'Braun<br />

Beetle Z 2018 D'Braun<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

29<br />

Donauabend / Belles Rives xx v. Soldier of<br />

Fortune xx<br />

Bentley van de Heffinck / Quick Lady 18 v.<br />

Quintender<br />

nicht gekört<br />

nicht gekört<br />

Christ Landor 2012 Braun Christ / Delana v. Landor S nicht gekört<br />

Dimanche VH Reukenis Z 2018 Braun<br />

Diamant de Semilly / Viancara vd Zuuthoeve<br />

v. Darco<br />

nicht gekört<br />

SR Tri Top Z 2017 Braun Casino Grande / La Toya v. Lorgos GL nicht gekört


Shagya-Araber<br />

Zucht<br />

hat sehr viel Ausdruck, sehr viel Männlichkeit und ist trotz seiner Jugend<br />

schon gut entwickelt. Im Gebäude korrekte Partien, insgesamt<br />

trocken. Leider ist er ein bisschen schmal in der Brust und vorn im<br />

Ellbogen etwas angedrückt, was die Bewegung etwas beeinträchtigt;<br />

wobei man sagen muss, dass speziell die Partie Schulter-Hals-Widerrist<br />

sehr schön geformt ist. In der Nierenpartie noch wenig Bemuskelung,<br />

aber die Oberlinie selber ist durchaus schön. Der Schritt von<br />

hinter her durchgeschwungen, sehr fleißig, und durch die Schulterund<br />

Ellbogenpartie, immer ein wenig gebunden im Vorderbein. Ähnliches<br />

gilt für den Trab, wobei bemerkenswert ist, dass der Hengst in<br />

der Rückenpartie Schwung hat und im Hinterbein sehr aktiv dabei<br />

ist. Im Galopp ist er sehr sicher im Takt. Was uns gut gefallen hat, war<br />

seine ausgezeichnete Balance, er war sicher im Takt mit erkennbarer<br />

Bergauftendenz.“<br />

Maße: 156/170/19<br />

Deutsches Edelblut<br />

Rudolphitals Adenauer (Asagao xx / Kir Royal) *2018. Mit 8.4 erzielte<br />

der schicke Schimmel die höchste Bewertung dieser Körung<br />

und natürlich eine Prämie. Über seinen Muttervater Kolibri geht er auf<br />

Amurath 1881 zurück, von dem auch die Schimmelfarbe kommt. „Ein<br />

absolut klasse Halbblüter“, lobte Bruno Six. „Herrliche Proportionen,<br />

trocken, tolle Textur. In der Korrektheit minimal zehenweit vorn links,<br />

aber total korrekt fußend. Der Hengst ist ausgezeichnet mit drei guten<br />

Grundgangarten. Taktvoll, losgelassen, schwungvoll. Am Sprung<br />

vorsichtig, mit Energie und Leistungsbereitschaft.“<br />

Maße: 165/190/20<br />

Frascari ATG (Frascino / Shakira) *2018. Der westfälisch gezogene<br />

Rappe war der zweite Warmbluthengst, der mit einer Prämie ausgezeichnet<br />

wurde. Bruno Six lobte ihn als „mit allen Reitpferdepoints<br />

ausgestattet, viel Ausdruck, edel, Klasse im Typ“ und verwies insbesondere<br />

auf seine harmonischen Proportionen, auch wenn es im Fundament<br />

Abstriche gab. In allen drei Grundgangarten gab es die 8 und<br />

viel Lob für die Taktsicherheit, Schulterfreiheit, und das Unterschwingen<br />

des Hinterbeins Richtung Schwerpunkt.<br />

Maße: 160/189/20<br />

Nanthago (Conthago / Valencia VI) *2018. Der dunkelbraune Niederländer<br />

mit holsteinischen Wurzeln vervollständigte das Trio der<br />

prämierten Edelbluthengste. Er zeigte sich sehr ausdrucksstark mit<br />

einer auffallend guten Schulter, hervorragenden Oberlinie und einem<br />

soliden, trockenen Fundament. Alle drei Grundgangarten wurden mit<br />

der 8 ausgezeichnet und am Sprung zeigte er sich entspannt, konzentriert<br />

und mit schöner Bascüle.<br />

Maße: 164/190/21.5<br />

Aktis (Aktiv / Kachetia) *2015. Der typvolle Trakehner Rappe aus<br />

Tschechien hat im letzten Jahr in Marbach die HLP abgelegt und wurde<br />

nun auch gekört. Er hat sich seitdem sehr positiv entwickelt, auch<br />

wenn ihm Bruno Six in seiner Kommentierung mehr Textur wünschte.<br />

Gelobt wurden die schön gelagerte Schulter, der gute Halsansatz und<br />

das kräftige, trockene Fundament. Im Schritt war er taktsicher, ging<br />

aber im Trab und Galopp etwas auf der Vorhand.<br />

Maße: 166/201/22<br />

Kirkland (Donauzauber / Kandela II) *2008. „Ein ausgesprochen<br />

typvoller Hengst mit sehr viel Charme“, so beschrieb Bruno Six den<br />

dunkelbraunen Trakehner und bescheinigte ihm schöne Linien, einen<br />

fast idealer Reitpferdehals und sehr gute Bemuskelung. Deutliche Abstriche<br />

gab es im Fundament, doch bei den Grundgangarten konnte<br />

er mit seinem lässig schreitenden Schritt, seinem dynamischen,<br />

schwungvollen Trab und seinem raumgreifenden, ausbalancierten<br />

Galopp punkten.<br />

Maße: 167/200/21.5<br />

Elfen Ghostfire (Elfengeist / Elfenwirbel) *2017. Ein weiterer Trakehner,<br />

der über beide Eltern auf die Arabertochter Elfe (v. Adamas<br />

ox) zurückgeht und dazu Fetysz und Pomeranets in der Abstammung<br />

führt, was man ihm allerdings kaum ansieht. Wie ein Hengst sieht er<br />

derzeit auch nicht unbedingt aus, sodass Bruno Six feststellte, dass<br />

„Geschlechtsausdruck noch nicht erkennbar“ sei. Punkten konnte er<br />

dafür im Gebäude und vor allem im Fundament sowie mit drei guten<br />

Grundgangarten, wobei vor allem die Taktsicherheit im Schritt und<br />

Trab und der gleichmäßige und ausbalancierte Galopp gelobt wurden.<br />

Maße: 160/190/20<br />

Red Up Chiqui Z (Rohan / Bellona) *2018. Auch wenn man es kaum<br />

glaubt, dieser Fuchs ist tatsächlich ein Partbred: Sein Vater Rohan<br />

stammt aus einer AA-Stute, die den Shagya-Araber Bajar zum Vater<br />

hat. Die Körkommission bescheinigte ihm genügend Hengstausdruck<br />

und ein schönes Seitenbild und lobte besonders das Fundament<br />

mit tief liegenden, ausgeprägten Gelenken und die absolute<br />

Korrektheit im Schritt und Trab auf dem Hartplatz. Am Sprung zeigte<br />

er sich ruhig und vermögend, was angesichts der Abstammung<br />

nicht überrascht.<br />

Maße: 165/180/21<br />

Cascandillo (Canvaro / P-Candilla) *2018. Der holsteinisch gezogene<br />

Braune war eigentlich noch nicht weit genug entwickelt für die<br />

Körung. Bruno Six beschrieb ihn entsprechend als „sehr, sehr fohlenhaft,<br />

etwas überbaut und schmal, noch kein Hengstausdruck.“ Dennoch<br />

punktete er mit schön gelagerter Schulter, guter Oberlinie und<br />

korrektem Fundament und zeigte sich auch in allen drei Grundgangarten<br />

von der besten Seite. Am Sprung zeigte er Vermögen und eine<br />

gute Bascüle.<br />

Maße: 159/181/21<br />

Coralimo (Cheetano / Greola) *2018. Ein weiterer Holsteiner, der<br />

aber durch seinen mächtigen Aufsatz und die stolze Aufrichtung keinen<br />

Zweifel daran ließ, dass er ein Hengst ist. Bruno Six lobte vor allem<br />

das solide, trockene Fundament mit tief liegenden Gelenken, den<br />

gelassenen und sicheren Schritt und den ausbalancierten Galopp,<br />

während er sich im Trab etwas verspannt zeigte. Am Sprung demonstrierte<br />

er Übersicht und Vermögen.<br />

Maße: 163/191/21<br />

Cornets Chindoctro (Cornet Obolensky / Edea L) *2018. Ein Sohn<br />

des Cornet Obolensky, des vielleicht “arabischsten” aller Sportpferdevererber,<br />

der etliche tausendmal (!) auf Bairactar zurückgeht und<br />

das im Erscheinungsbild auch deutlich zeigt. Cornets Chindoctro ist<br />

zwar kein Schimmel wie sein Vater, zeigte aber interessanterweise<br />

eine leicht konkave Nasenlinie und einen hohen Schweifansatz –<br />

letzteres wurde eher als Manko gesehen. Gelobt wurden vor allem<br />

seine Gänge sowie das Springen. „Er ist zum Springen geboren“, bescheinigte<br />

ihm Bruno Six, was angesichts der Abstammung kaum<br />

verwundert.<br />

Maße: 166/190/22<br />

Darco Air (Darcosall de Revel / Vicenta) *2018. Bei diesem holsteinisch<br />

gezogenen Hengst ist die konzentrierte arabische Abstammung<br />

aus dem Hintergrund ans Licht getreten. Gerade mal 155 cm<br />

groß, dreijährig bereits Fliegenschimmel, mit riesigen Augen und<br />

hoch getragenem Schweif im Trab – noch arabischer kann ein Warmblüter<br />

kaum ausfallen! Bruno Six lobte seinen Körperbau mit langer<br />

Kruppe und einem trockenen Fundament mit fast idealer Winkelung<br />

und beschrieb seinen Trab als „unglaublich aktiv in der Hinterhand,<br />

Raumgriff, Schwung“. Araberleute würden wohl sagen: Der trabt wie<br />

ein Russe.<br />

Maße: 155/187/19.5<br />

Wie schon 2020 bleibt auch diesmal anzumerken, dass die notgedrungen<br />

leeren Tribünen die Stimmung doch etwas trübten. Hoffen<br />

wir also, dass diese immer gut organisierte und informative Veranstaltung<br />

nächstes Jahr endlich wieder so stattfinden kann, wie es sein<br />

sollte: vor einem interessierten Publikum aus ganz Deutschland.<br />

Betty Finke<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

30


"Ausgezeichnete" <strong>Pferde</strong> des VZAP 2020<br />

VZAP-Prämienstuten 2020 - <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Name Abstammung geb. Züchter Besitzer<br />

MAI CHER<strong>IN</strong> Monrach / MAI Carina 2017 Andrej Mertin Andrej Mertin<br />

ISFANI AL GHALIYA Epifan / Ismah Al Ghaliya 2017 Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine<br />

AMURATH PALMYRA Pallaton K / AJ Pajora 2017 Bernd Zimmermann Bernd Zimmermann<br />

BEL MAYLEEN AJ Mardan / Maryse OS 2017 Marcel Merkel Marcel u. Karin Merkel<br />

MAKARRA Marwan Al Shaqab / SA Magic Karma 2016 Michael Byatt / USA Henrike Hörmann<br />

WM DAHIMA Dschehim / Dafina 2016 Haupt- und Landg. Marbach Haupt- und Landg. Marbach<br />

WM DAHNA Dschehim / Dukna 2016 Haupt- und Landg. Marbach Haupt- und Landg. Marbach<br />

MS MALENKA Prinik Kossack / Muscata 2014 Maria Sens Harald Frey<br />

AE EGYPTIAN JUNAH AE Haalim Jamil / Sheila V 2013 Katrin König Katrin König<br />

FARIDA B<strong>IN</strong>T MAYMOUNA Teymour B / El Thay Maymouna 2012 Gabriele Schuster Gabriele Schuster<br />

GHYNA O A.F. Umoyo / Ghaniyah 2012 G.B. Heisterkamp Sonja Bock<br />

PHILANAH Gaisyr / Patty KW 2012 Klaus Wollin Christiane Becker<br />

GW STIVALYN Stival / Americaan Heir 2012 Elena Manzoni / NL Susanne Hoffmann<br />

ISMAH AL GHALIYA IS Orlow / Israh Al Ghaliyah 2012 Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine<br />

KK SALEEMAH B<strong>IN</strong>T SHAIGA Ghayatan / Shaiga 2012 Katrin Koch Katrin Koch<br />

MAI NAJATA DG Maksus / DA Nizana 2012 Andrej Mertin Andrej Mertin<br />

JOHARA MORAB Cullinan El Lethyf / Joia Fly NVC 2010 B. & R. Morato do Amaral / BRZ Bernd Zimmermann<br />

AL TAIR TAMRIA Tahsin / Takrima 2010 Sabrina Scherling Sabrina Scherling<br />

MAI NAKIRA DG Maksus / DA Nizana 2010 Andrej Mertin Günter Theunissen<br />

MIB MEEKANA MIB Sandokan Ibn Abadan / Meenah Bey 2009 Michael u. Iris Buchtmann Hahn u. Harms GbR<br />

LOULOU M.A. A.F. Esquire / Khira 2008 L.F.S. Metz-Snatager / NL Susanne Hoffmann<br />

T.M. WERONA T.M. Aikor / T.M. Walijka 2007 Gabriele Hammerer Sonja Bock<br />

KA NAWARI Miropol / Najada II 2005 Helga Glaser Alexandra Balz<br />

BOROD<strong>IN</strong>A Piligrim / Molvina 2000 Gestüt Tersk / RUS Friedemann Reichert<br />

PRIBALTIKA Balaton / Pantomima 1999 Gestüt Tersk / RUS Friedemann Reichert<br />

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News<br />

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2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31<br />

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Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Da auch dieses Jahr der “Tag des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s” in Marbach pandemiebedingt<br />

ausfallen mußte, wurde die<br />

Fohlenpräsentation kurzerhand in einen Foto-Termin<br />

umgewandelt. Gleichzeitig konnte<br />

dieser Termin von den Azubis genutzt werden,<br />

um das korrekte Vorführen der <strong>Pferde</strong><br />

unter „Realbedingungen“ zu üben.<br />

Marbach - Fohlenzeit<br />

Letztes Jahr hatte der vielseitig begabte<br />

Hengst Mosri Al Dahab (Dahab / Mosila)<br />

*2004 ein „Stelldichein“ mit den Weil-Marbacher<br />

Stuten. „Moritz“, wie er von seiner Reiterin<br />

Emma Dorn liebevoll genannt wird, hat<br />

mehr Weiler Blutanteile als die meisten der<br />

Weil-Marbacher Stuten, und so wurden seine<br />

Fohlen mit Spannung erwartet. Fünf Fohlen<br />

des zweifach leistungsgeprüften Prämien-Hengstes<br />

wurden gezeigt, das jüngste<br />

gerade mal zwei Wochen alt. Hier gefiel<br />

besonders das Fohlen aus der Shafali, die<br />

leider kurz nach der Geburt gestorben ist.<br />

Zum Glück hat Maaza das kleine Stutfohlen<br />

angenommen, und nach entsprechender<br />

Behandlung gibt sie sogar Milch, sodass die darunter der großlinige WM Muntaz aus der<br />

kleine WM Shalea unbekümmert und gut Mardschana Bint Mahra. Ein weiteres Fohlen<br />

sozialisiert in der Herde aufwachsen kann.<br />

fiel von Al Habib (Mahadin / Mahmeya)<br />

Die Mosri-Fohlen fallen insgesamt durch *2007, der ein Gastspiel in Marbach hatte,<br />

ihre kräftige Hinterhand auf.<br />

und nun wieder zurück ist bei seiner (Vor-)<br />

Musab (NK Bolbol / Maaza) *2005 hatte Besitzerin.<br />

ebenfalls fünf Nachkommen zu verzeich-<br />

Gudrun Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

32<br />

nen, seine Fohlen haben den meisten Typ<br />

des diesjährigen Jahrgangs. Insbesondere<br />

das Stutfohlen WM Nuhila punktete durch<br />

sein Gangvermögen. Der jüngste Spross,<br />

der erst zwei Tage alte WM Namas, hatte klar<br />

den “Niedlichkeitsfaktor” für sich. Zwei weitere<br />

Fohlen haben den leistungsgeprüften<br />

Naoufil (Mahadin / Namije) *2010 zum Vater,<br />

Stutfohlen WM Shalea (Mosri Al Dahab / Shafali) *<strong>2021</strong>, das letzte Fohlen<br />

der Shafali, die nach der Geburt starb. Shafali hatte den höchsten<br />

Weiler Blutanteil aller Marbacher Stuten der S-Linie, die über Sahmet<br />

und Soldateska auf die Murana I 1808 zurückgeht.<br />

Hengstfohlen WM Mumtaz (Naoufil / Mardschana Bint Mahra) *<strong>2021</strong>,<br />

der den Rahmen seines Vaters geerbt hat, ist ein Vertreter der M-Linie,<br />

die auf Malacha / Moheba zurückgeht. Diese Linie ist derzeit in Marbach<br />

nur mit Mardschana und Maaza vertreten.<br />

Hengstfohlen WM Daris (Mosri Al Dahab / WM Dahna) *<strong>2021</strong>, das erste<br />

Fohlen der jungen Dschehim-Tochter WM Dahna aus der D-Linie, die auf<br />

Dschihan ingezogen ist. Die D-Linie geht über Hamdi und Doris auf die<br />

Murana I 1808 zurück.<br />

Stutfohlen WM Nuhila (Musab / Nuala) *<strong>2021</strong>, eine Vertreterin der N-<br />

Linie, die auf die in El Zahraa geborene Nadja (Nazeer / Nefisa) *1955<br />

zurückgeht, die 1955 zusammen mit Hadban Enzahi nach Marbach<br />

kam.<br />

alle Fotos: Gudrun Waiditschka


Seit 2019 zahlt die ECAHO an die Besitzer<br />

von 1.-3. plazierten <strong>Pferde</strong>n am Nationalen<br />

„Schau-Championat“ Preisgelder aus.<br />

Seit diesem Jahr wird dies nun auch für die<br />

Sportpferde der Fall sein, wofür bereits die<br />

Niederlande, Belgien Österreich und Polen<br />

ihre Turniere angemeldet haben. In Deutschland<br />

fallen leider die Turniere in Aachen und<br />

Lage-Hörste aus, womit kein geeignetes Araber-Turnier<br />

zur Verfügung steht.<br />

Konkret bedeutet dies, dass der Nationale<br />

Araberzuchtverband (für Deutschland der<br />

VZAP) das Turnier bei der ECAHO anmelden<br />

muß. Dann erhalten die Besitzer der <strong>Pferde</strong>,<br />

die einen 1.-3. Platz erreichen, jeweils 200 €.<br />

Sollten weniger als drei <strong>Pferde</strong> in der Klasse<br />

am Start sein, gibt es kein Preisgeld. Das teilnehmende<br />

Pferd muß zum Nennschluß des<br />

Turniers im nationalen Stutbuch eingetragen<br />

sein. Es kann nur ein Nationales Championat<br />

pro Jahr pro Land geben. Folgende Reitklassen<br />

werden anerkannt: Dressur, Springen,<br />

Reining, Trail, Ranch Riding, Classic Pleasure,<br />

Western Pleasure, Traditional Arabian Riding<br />

(Western & Classic), Ladies Side Saddle und<br />

Hunter Pleasure. Pleasure-Klassen dürfen<br />

erst ab 20 Teilnehmer geteilt warden, die 10<br />

Besten jeden Durchganges reiten dann im<br />

Finale um die Platzierung und das Preisgeld.<br />

Die <strong>Pferde</strong> müssen 4-jährig oder älter sein,<br />

Preisgeld für Nationales Sport-Championat<br />

der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen muß<br />

mindestens „Advanced“ sein, wenn keine<br />

„Master“-Klassen in diesem Jahr in dem entsprechenden<br />

ECAHO-Mitgliedsland organisiert<br />

werden. Wenn beide Schwierigkeitsgrade<br />

angeboten werden, geht der Titel und das<br />

Preisgeld an die „Master“-Klasse.<br />

Die ECAHO-Levels „Advanced“ und „Master“<br />

entsprechen in etwa: „Advanced“ in der<br />

Dressur ca. L-Kandare, im Springen A** (100-<br />

110 cm); „Master“ in der Dressur ca. Kl. M, im<br />

Springen L (110-120 cm).<br />

2019 führte die ECAHO den „ECAHO Breeders<br />

Fund (EBF)“ ein, ein Programm zur<br />

Unterstützung von Araberzüchtern in<br />

ECAHO-Mitgliedsländern mit Unterstützung<br />

und finanzieller Beteiligung der ECAHO. Die<br />

Unterstützung durch die EBF in Form von<br />

Preisgeldern wird an die Züchter ausgezahlt,<br />

die am National-Championat und/oder an<br />

der ECAHO-Europameisterschaft (Schau) teilnehmen.<br />

Die drei Erstplatzierten des National-Championats<br />

erhalten jeweils 200 € und<br />

die fünf Erstplatzierten der Europameisterschaft<br />

je 500 €.<br />

Wer die Idee des ECAHO Breeders Fund unterstützen<br />

möchte, kann Partner werden –<br />

Anfragen richten Sie bitte an das ECAHO Büro<br />

office@ecaho.org.<br />

-gw- / ECAHO<br />

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Sportliche News Araber<br />

Typvolle <strong>Vol</strong>lblutaraber für Zucht, Sport, Freizeit & Familie<br />

Fotos: © M.Groger, K.Unger<br />

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2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

33


Stutenleistungsprüfung in Marbach<br />

Araber-Turnier des FSAT<br />

Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Amurath Palmyra beim Freispringen, der Disziplin, die ihr besonders lag.<br />

Foto: Kim Unger<br />

Am 18. Juni legten 18 Reitpferdeund<br />

2 Reitponystuten ihre Stutenleistungsprüfung<br />

in Marbach ab,<br />

darunter waren auch 2 <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten.<br />

Zum einen war dies WM Manidja (WM Malakil<br />

/ Mardschana Bint Mahra) *2017 vom<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach, die mit<br />

einer 6,83 abschloß, sowie Amurath Palmyra<br />

(Pallaton K / AJ Pajora) *2017 aus dem Gestüt<br />

Amurath mit der Endnote 6,68; beide Züchter<br />

sind dafür bekannt, dass sie regelmäßig<br />

ihre Jungstuten zur SLP schicken, bevor sie<br />

dann gegebenenfalls in die Zucht gehen.<br />

Mit einer glatten 7,0 konnte sich WM Manidja<br />

in der Dressur bewähren, während Amurath<br />

Palmyras Stärke eher im Freispringen<br />

lag, hier erreichte sie die Note 6,75. Besitzer<br />

Bernd Zimmermann war insbesondere<br />

vom Fremdreiter angetan: „Palmyra lief unter<br />

dem Fremdreiter deutlich besser, er war<br />

wirklich überragend und konnte sich aufgrund<br />

seines reiterlichen Könnens schnell<br />

auf diese Stute einstellen und hat ihr sehr<br />

viel Sicherheit gegeben.“<br />

„Insgesamt“, so Bernd Zimmermann, „liegt<br />

den Arabern die Stationsprüfung deutlich<br />

besser als die Feldprüfung, da bei der Feldprüfung<br />

nur der Prüfungstag gewertet wird<br />

und keine Trainingsnote gegeben werden<br />

kann. Ebenfalls werden keine Interieurnoten<br />

vergeben, was den <strong>Vol</strong>lblutarabern (zumindest<br />

unseren <strong>Pferde</strong>n) hilft, und sie meist in<br />

der Gesamtnote eine halbe Note nach oben<br />

zieht.“<br />

-gw-<br />

Korrektur / Nachtrag zur Kuhailan Adjuze-Linie<br />

In den Bericht über die Koheilan Adjuze-Linie<br />

in der letzten Ausgabe hat sich leider<br />

ein Fehler eingeschlichen: der auf S. 11<br />

erwähnte Kosmonaut-Enkel Kosmos Al Samarra<br />

stammt nicht von Komet, sondern von<br />

Olymp. Außerdem fehlt in der Auflistung der<br />

(oben) Kosmos Al Samarra (ShA) (Olymp (ShA)<br />

/ Kalinka (ShA)) *2016<br />

Foto: Betty Finke<br />

(rechts) Hadrian (Wersal / Helwa) *1997<br />

Foto: Privat<br />

Wersal-Söhne auf S. 13 der Hengst Hadrian<br />

*1997 (a. d. Helwa). Hadrian geht auch über<br />

seine Mutter, eine Susdal-Tochter, auf die<br />

Koheilan-Linie zurück und ist als letzter Wersal-Sohn<br />

noch aktiv in der Zucht.<br />

Betty Finke<br />

In Kooperation mit dem Reitverein Aukrug<br />

e. V. (RV Aukrug) veranstaltet der "Verein zur<br />

Förderung des Shagya-Arabers im Klassischen<br />

Turniersport e. V." (FSAT) auf dem Heidkaten<br />

Hof in Aukrug (Schleswig-Holstein) vom<br />

24. bis 25. Juli <strong>2021</strong> erstmals ein Spring- und<br />

Dressurturnier für arabische Sportpferde.<br />

Nach – Corona-bedingt – zwei Online-Turnieren<br />

laden der FSAT und der RV Aukrug am<br />

letzten Juli-Wochenende Reiterinnen und<br />

Reiter ein, in insgesamt fünf Dressur- und sieben<br />

Springprüfungen der Klassen E bis L mit<br />

ihren arabischen <strong>Pferde</strong>n in Schleswig-Holstein<br />

an den Start zu gehen. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Shagya-Araber (ShA), <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

(ox), Araber, Anglo-Araber (AA, x) und<br />

Arabisch Partbred (APb, mit mind. 12,5 %<br />

arabischem Blutanteil). Das Turnier ist offen<br />

für Teilnehmer aus ganz Deutschland und<br />

20 Gastreiter. Die Dressurprüfungen finden<br />

am Samstag, voraussichtlich zusammen mit<br />

zwei Springprüfungen der Klasse A, statt. Am<br />

Sonntag stehen dann die weiteren Springen<br />

von E bis L auf dem Programm.<br />

Die Ausschreibung sowie alle wichtigen Informationen<br />

für Gastreiter und Sponsoren<br />

stehen auf den Internetseiten des Vereins<br />

unter https://www.turniersport-shagyaaraber.de/das-turnier/<br />

und https://www.turniersport-shagyaaraber.de/english/the-tournament/<br />

zur Verfügung und zum Download.<br />

Im Februar konnte sich der Verein mit diesem<br />

Turnier erfolgreich bei der FN-Initiative<br />

#endlichwiederturnier <strong>2021</strong> als Erstveranstalter<br />

bewerben. Für den FSAT eine zusätzliche<br />

Motivation, das Turnier nach dem Corona-bedingten<br />

Ausfall im Gründungsjahr erfolgreich<br />

durchzuführen und allen Beteiligten eine tolle<br />

Veranstaltung zu bieten!<br />

Der Verein zur Förderung des Shagya-Arabers<br />

im Klassischen Turniersport e. V. wurde 2020<br />

gegründet. Mit Turnieren, Informationsveranstaltungen<br />

und öffentlichen Auftritten will<br />

der Verein die über 200 Jahre alte Kulturpferderasse<br />

des Shagya-Arabers wieder in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit bringen und vor allem<br />

junge Amateure aus den Bereichen Dressur,<br />

Springen und Fahren für den Shagya-<br />

Araber als modernes Reit- und Sportpferd zu<br />

begeistern.<br />

Weitere Infos: https://www.turniersport-shagyaaraber.de<br />

FSAT<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

34


Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

des VZAP fanden sich rund 40 Mitglieder<br />

in der Reithalle in Alsfeld ein, wo<br />

die letzten Jahre die Verbandshengstschau<br />

stattfand. Dieser ungewöhnliche Versammlungsort<br />

war – was sonst – den Corona-Bestimmungen<br />

geschuldet und da man zum<br />

Zeitpunkt der Einladung nicht genau wußte,<br />

wie die Bestimmungen zum Zeitpunkt der<br />

Veranstaltung aussehen würden, ist man diesen<br />

ungewöhnlichen Weg gegangen, um sicherzustellen,<br />

dass die MGV <strong>2021</strong> stattfinden<br />

kann, die ja letztes Jahr ausgefallen ist.<br />

Anja Daniels ist Zuchtleiterin<br />

Die vielleicht erfreulichste Meldung des<br />

Tages kam gleich am Anfang: Anja Daniels<br />

ist von nun an offiziell die Zuchtleiterin des<br />

VZAP – der stellvertretende Vorsitzende Alexander<br />

Hofmann beglückwünschte Frau<br />

Daniels und bedankte sich (in Abwesenheit)<br />

bei Diether von Kleist für seine Tätigkeit als<br />

Interims-Zuchtleiter. Ein eher trauriges Thema<br />

war die Ehrung der verstorbenen Mitglieder<br />

der letzten zwei Jahre, es waren dies<br />

Wolfgang Eberhardt, Jan Calis, Ferdinand<br />

Denzinger, Magdalena Horn-Herbig, Ernst-Albert<br />

Berr, Antje Gebel, Dr. Hans Voigt, Phlipp<br />

Kauderer, Peter Claußen, Hedi Fischer und<br />

Almuth Ismer.<br />

Der stellv. Vorsitzende berichtete auch, dass<br />

das Landgericht Hannover die Klage des<br />

EBT (European Breeder’s Trust) gegen den<br />

VZAP vollumfänglich abgewiesen hat; das<br />

Urteil ist zwischenzeitlich rechtskräftig und<br />

der EBT wurde aufgefordert, die offnen Zahlungsansprüche<br />

von Seiten des VZAP zu begleichen.<br />

Alexander Hofmann erläuterte außerdem,<br />

dass die Vorbereitungen für den All<br />

Nations Cup (ANC) angelaufen seien. Die Veranstaltung<br />

wird mit einem erheblich reduzierten<br />

VIP-Bereich durchgeführt, was auch<br />

geringere Einnahmen zur Folge hat. Daher<br />

wird man auf die Durchführung des (defiziitären)<br />

ANC-Turniers verzichten.<br />

Als weitere positive Mitteilung nannte Alexander<br />

Hofmann, dass der VZAP künftig<br />

auch die <strong>Vol</strong>lblutaraber in Albanien stutbuchmäßig<br />

betreuen wird, das sind derzeit etwa<br />

40 Importe und 35 Fohlen. Die albanischen<br />

Züchter müssen alle damit in Zusammenhang<br />

stehenden Kosten tragen (Übersetzung<br />

der Formulare, Reisekosten der Eintragungskommission,<br />

etc.).<br />

Frau Daniels erläuterte einige Punkte der<br />

Verbandsarbeit. Unter anderem hat sich der<br />

Turniersport-Ausschuß an die Überarbeitung<br />

der Sportpferdeplaketten gemacht. Da die<br />

Plaketten anhand der FN-Ranglistenpunkte<br />

vergeben werden, waren bislang die Springpferde<br />

benachteiligt, denn ein arabisches<br />

Pferd schafft eher eine M-Dressur als ein<br />

M-Springen, die FN aber setzt beide Prüfungsniveaus<br />

gleich und vergibt demgemäß<br />

für beide Disziplinen die gleichen RLP. Daher<br />

wurde die Mindestpunktzahl der jeweiligen<br />

Disziplinen dem Vermögen des arabischen<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Mitgliederversammlung des VZAP<br />

<strong>Pferde</strong>s angepasst. Auch soll das ANC-Turnier<br />

in Zukunft Western- und Pleasureklassen<br />

enthalten, da sich diese Disziplinen immer<br />

größerer Beliebtheit erfreuen. Zudem sollen<br />

keine <strong>Pferde</strong> von „nicht-arabischen Zuchtverbänden“<br />

mehr zugelassen werden, unabhängig<br />

vom Anteil an „Araberblut“.<br />

Weiter erläuterte Frau Daniels Änderungen<br />

an den diversen Zuchtprogrammen der vom<br />

VZAP betreuten Rassegruppen. Im Einzelnen<br />

kann das dann in den jeweiligen Zuchtprogrammen<br />

nachgelesen werden.<br />

Erfolgreiche Eintragungsreise<br />

Die Eintragungsreise 2020 war laut Zuchtleiterin<br />

Anja Daniels ein Erfolg, und für sie<br />

persönlich eine gute Einführung in die arabischen<br />

Rassen durch den Besuch von verschiedenen<br />

Zuchtstätten. Hervorgehoben wurden<br />

als „Bester Eintragungshengst 2020“ A Magic<br />

Man of Kossack (SMA Magic One / Abakana<br />

Kossack) *2017, der der Kommission u.a. besonders<br />

durch seinen taktvollen, raumgreifenden<br />

und durch den Körper schwingenden<br />

Trab gefiel. Besitzer Harald Frey erhielt eine<br />

besondere Plakette aus der Hand des stellv.<br />

Vorsitzenden. Der Hengst MK Naranjo (Black<br />

Shetan / Z Exotic Pure) *2012 wurde als bester<br />

Körhengst in Abwesenheit der Besitzerin<br />

Petra Hattab geehrt.<br />

Für <strong>2021</strong> ist wieder eine Eintragungsreise<br />

geplant, bislang sind bereits 40 Hoftermine<br />

angemeldet und es stehen 20 Hengste zur<br />

Eintragung sowie acht zur Körung an.<br />

Anschließend stellte Frau Daniels den Geschäftsbericht<br />

vor: Der Mitgliederrückgang<br />

beträgt ca. 100 Mitglieder zum Vorjahr und ist<br />

in einer Größenordnung, wie es bei anderen<br />

Verbänden auch der Fall ist. Der Zuchtpferdebestand<br />

reduzierte sich zum Vorjahr um<br />

16 VA-Hengste und 33 Zuchtstuten, dem gegenüber<br />

stehen 45 Neueintragungen (+14)<br />

bei den VA-Hengsten und 160 (+8) bei den<br />

VA-Stuten, was ein positives Zeichen ist. Die<br />

Fohlengeburten von 2020 stagnieren im Vergleich<br />

zu 2019, sodass man insgesamt annehmen<br />

kann, dass die Talsohle erreicht ist. Frau<br />

Daniels erwartet, dass sich die Fohlengeburten<br />

zwischen 400-600 Fohlen einpendeln<br />

werden.<br />

Finanziell kam der Verband gut durch das<br />

Corona-Jahr, obwohl der ANC 2020 abgesagt<br />

werden mußte; das daraus entstandene<br />

Defizit konnte durch Rücklagen abgefangen<br />

werden. Auch die Immobilie des Verbandes<br />

ist nun abbezahlt.<br />

Die Kassenprüfung der Jahre 2019 und 2020<br />

verlief ohne große Auffälligkeiten und so<br />

wurde auch dem Vorstand dieser beiden<br />

Geschäftsjahre die Entlastung erteilt. Es<br />

folgten die mit Spannung erwarteten Nachwahlen,<br />

die durch den Tod des Vorsitzenden<br />

Wolfgang Eberhardt 2019 und den Rücktritt<br />

von Corinna Knaack-Lindemann im Januar<br />

2020 notwendig wurden. Als Erstes trat<br />

Alexander Hofmann vom Amt des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden zurück, um sich für<br />

35<br />

die Wahl zum Vorsitzenden aufstellen lassen<br />

zu können. Er wurde mit großer Mehrheit<br />

und ohne Gegenkandidat gewählt; Barbara<br />

Schwarz kandidierte für den Stellvertreterposten,<br />

Corinna Knaack-Lindemann für den<br />

3. Stellvertreter, beide wurden in diese Ämter<br />

des geschäftsführenden Vorstandes gewählt,<br />

der mit Walter Fath als 2. Stellvertreter<br />

nun wieder vollzählig ist. Walter Kampmann<br />

wurde in den Zuchtausschuß gewählt und<br />

von diesem zum Vorsitzenden bestimmt.<br />

Als Kassenprüfer wurden Barbara Julius und<br />

Barbara Merkel gewählt, mit Sirid Hahn als<br />

Stellvertreter.<br />

Imagepflege für den Araber<br />

Aufgrund diverser Anträge aus der Mitgliederschaft<br />

folgte eine angeregte Diskussion<br />

zum Thema "Image-Verbesserung des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s". Frau Daniels erläuterte, dass<br />

sie mit Hilfe von Social Media eine Umfrage<br />

starten wolle, um ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

wie groß der Bekanntheitsgrad<br />

und Wissensstand in Bezug auf das <strong>Arabische</strong><br />

Pferd in der "allgemeinen <strong>Pferde</strong>szene"<br />

ist. Diese Information soll als Basis für<br />

weitere Maßnahmen verwendet werden.<br />

Es wurde auch klar, dass es ohne Engagement<br />

aus der Züchterschaft nicht zu machen ist,<br />

denn Eigenschaften des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s,<br />

wie "menschen-zugewandter Charakter" lassen<br />

sich am ehesten auf den Gestüten vor Ort<br />

erleben ("Tag der offenen Tür"). Der Sinn von<br />

reinen Araberklassen im Turniersport wurde<br />

diskutiert, wobei diese angeschlossen an "rasse-offenen"<br />

Turniere kritisch gesehen werden,<br />

weil der Eindruck entstehen könnte, dass die<br />

Araber eben nicht mit den anderen Rassen<br />

konkurrieren können. Ein Engagement des<br />

VZAP im Distanzsport (z.B. Sponsoring der<br />

Deutschen Meisterschaft) wurde kritisch gesehen,<br />

weil der Ruf des Distanzsports insgesamt<br />

sehr gelitten hat. Dennoch ist es unter<br />

sportlichen Gesichtspunkten die Disziplin mit<br />

den meisten arabischen <strong>Pferde</strong>n, und die einzige<br />

Disziplin, wo arabische <strong>Pferde</strong> im rasseoffenen<br />

Wettstreit brillieren können.<br />

In diesem Zusammenhang stand auch ein<br />

weiterer Antrag, dass der VZAP eine "Pressereferenten/in"<br />

auf Honorarbasis berufen<br />

möge, der/die insbesondere für die allgmeine<br />

<strong>Pferde</strong>presse zuständig sein soll und diese<br />

mit (positiven) Meldungen und journalistischen<br />

Beiträgen aus Araberzucht und -sport<br />

versorgen soll. Mit einer aktiven Imagepflege<br />

durch seriöse und fundierte Beiträge soll das<br />

<strong>Arabische</strong> Pferd wieder ins Bewußtsein der<br />

<strong>Pferde</strong>liebhaber gerückt und der "Wirkungskreis"<br />

(Markt) für das arabische Pferd vergrößert<br />

werden. Dieser Antrag wurde mit großer<br />

Mehrheit angenommen, und der VZAP wird<br />

mit Betty Finke in Verhandlung treten.<br />

Insgesamt verlief die Jahreshauptversammlung<br />

<strong>2021</strong> sehr harmonisch und konstruktiv,<br />

und man kann nur hoffen, dass sich dieses in<br />

der Verbandsarbeit auch so fortsetzt.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Sportliche News Araber


Rekordstrafe für die UAE<br />

Wir gedenken...<br />

Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Die Vereinigten<br />

<strong>Arabische</strong>n<br />

Emirate haben<br />

im vergangenen<br />

Winter zwei<br />

bedeutende Distanzrennen<br />

als nationale<br />

Veranstaltungen<br />

durchgeführt, obwohl zahlreiche<br />

internationale Reiter daran teilgenommen<br />

haben. Dies wurde von der FEI als „schwerer<br />

Verstoß“ gegen die FEI-Regeln bezeichnet<br />

und als „wissende und bewusste“ Reaktion<br />

auf die neuen FEI-Distanzregeln gewertet.<br />

Die beiden Ritte, um die es geht, sind der 160<br />

km Sheikh Mohammed Cups im Dubai Equestrian<br />

Club (DEC) im Januar 2020 und der 160<br />

km President's Cups im Emirates International<br />

Endurance Village (EIEV) in Abu Dhabi im<br />

Februar 2020.<br />

Im vergangenen September suspendierte die<br />

FEI den nationalen Verband der UAE, da diese<br />

beiden Ritte (wie die Jahre zuvor) aufgrund<br />

der hohen Beiteiligung ausländischer Reiter<br />

als International Endurance Events (CEIs) hätten<br />

ausgetragen werden sollen, aber als CENs<br />

(nationale Ritte) durchgeführt wurden. CENs<br />

sind auf vier Nationale Verbände (NFs) und/<br />

oder nicht mehr als 15 ausländische Reiter<br />

beschränkt, abgesehen von „Athleten, die<br />

außerhalb ihres Landes leben“. Die Untersuchung<br />

zeigte auf, dass 93 ausländische Reiter<br />

aus 24 verschiedenen Ländern am Sheikh<br />

Mohammed Cup und 88 Reiter aus 21 Länder<br />

am President’s Cup 2020 teilgenommen<br />

haben.<br />

Der FEI-Vorstand kam zu dem Schluss, dass<br />

die Verstöße beim Sheikh Mohammed Cup<br />

vorsätzlich und beim President’s Cup „zumindest<br />

fahrlässig“ waren, begangen, um durch<br />

diese Neuklassifizierung die Anwendung der<br />

neuen FEI-Distanzregeln, die seit 1. Januar<br />

2020 gelten, zu vermeiden. Eine „erhebliche<br />

Sanktion“ sei erforderlich.<br />

Die UAE und die beiden Organisatoren legten<br />

Berufung gegen die Entscheidung ein,<br />

und so mußte sich der The Court of Arbitration<br />

for Sport (CAS, Sportschiedsgericht) damit<br />

befassen. Dieser hat die Berufung gegen die<br />

Suspendierung abgewiesen. Der CAS reduzierte<br />

jedoch einige der ausgesprochenen<br />

Sanktionen, sodass die NF und die beiden Organisatoren<br />

nur noch knapp über 800.000 €<br />

an die FEI bezahlen müssen, die sich aus einem<br />

Prozentsatz von den Preisgelder und<br />

Gebühren zusammensetzt.<br />

Dokumentarfilm über Tibor v. Pettkó-Szandtner<br />

Im Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

herrscht Trauer um Hauptsattelmeister<br />

Horst König, der am 2. April <strong>2021</strong> im Alter<br />

von 58 Jahren gestorben ist. Horst König<br />

war mit Leib und Seele <strong>Pferde</strong>mann. Aufgewachsen<br />

im Lautertal, begann er seine Ausbildung<br />

zum <strong>Pferde</strong>wirt im Gestüt im Jahr<br />

1977. Seine berufliche Laufbahn führte ihn<br />

dann zunächst ins Reitkommando Marbach,<br />

als Fahrlehrer in die Landesfahrschule und<br />

als Futtermeister und Magazinverwalter in<br />

den Gestütshof Marbach. Von 1989 bis 1995<br />

betreute er die Beschälplatten in Grißheim<br />

und Blaufelden. Ab dem Jahr 2000 war er<br />

für die <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste im Hauptbeschälerstall<br />

verantwortlich, die er anlässlich<br />

zahlreicher Schauen, Hengstparaden und<br />

auf Distanzritten gekonnt vorstellte. Aufgrund<br />

gesundheitlicher Probleme wechselte<br />

er 2016 in die Gestütsverwaltung, wo er im<br />

Bereich Pensionsfohlen und für das Archiv bis<br />

zu seinem Tod tätig war.<br />

Seine große Leidenschaft galt den Weil-Marbacher<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabern, in deren Zuchtgeschichte<br />

er sich tief eingearbeitet hatte und<br />

die er fotografisch und künstlerisch über viele<br />

Jahre intensiv begleitete. In der Klosterkirche<br />

Offenhausen präsentierte Horst König mehrere<br />

viel beachtete Ausstellungen seiner Gemälde,<br />

die zum größten Teil sein Leben und<br />

seine Arbeit mit den <strong>Pferde</strong>n thematisieren.<br />

„Wir haben einen menschlich und fachlich<br />

hochgeschätzten Mitarbeiter und hilfsbereiten<br />

Kollegen verloren. Sein früher Tod hat<br />

uns tief betroffen. Wir nehmen Abschied<br />

in großer Wertschätzung und Dankbarkeit.<br />

Horst König wird unvergessen bleiben. Unser<br />

tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen<br />

beiden erwachsenen Kindern sowie seinen<br />

Angehörigen“, heißt es in einem Nachruf von<br />

Gestütsleitung, Personalrat, Kolleginnen und<br />

Kollegen und Auszubildenden des Hauptund<br />

Landgestüts Marbach.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

36<br />

Vor Kurzem wurde in Ungarn ein Film<br />

über das Leben und Werk von Tibor<br />

Pettkó-Szandtner veröffentlicht. Er<br />

handelt von seiner Jugend über seine Zeit<br />

als Gestütskommandant in Bábolna, seinen<br />

kurzen “Zwischenstop” in Schweden,<br />

bis nach Ägypten, wo er 10 Jahre lang Gestütskommandant<br />

in El Zahraa war. Viele<br />

historische Fotos und Filmsequenzen haben<br />

die Initiatoren dieses Films zusammengetragen,<br />

teilweise zum ersten Mal gezeigt. Insbesondere<br />

die Freunde des Shagya-Arabers<br />

werden durch die vielen Zeitdokumente auf<br />

ihre Kosten kommen. Der Film endet mit der<br />

Umbettung der Urnen und Beisetzung in<br />

Bábolna im Jahr 2018.<br />

Einziger Wehrmutstropfen – der Film ist (natürlich)<br />

in ungarischer Sprache – aber die<br />

Bilder sprechen für sich!<br />

Der Film ist noch bis zum 19. August online:<br />

https://mediaklikk.hu/video/


GestütsParade<br />

HA Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: HA Arabians<br />

Zuchthengste: keine<br />

Sirid Hahn & <strong>Vol</strong>ker Harms<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Straße nach Pülzig 57<br />

Jungpferde: 1 AV<br />

06869 Coswig (Anhalt)<br />

Zuchtrichtung: international<br />

Tel.: +4917649032737<br />

Verwendung: Freizeit, Western, Distanz<br />

www.ha-arabians.de<br />

Unser kleines familiäres Gestüt befindet<br />

sich im Fläming nahe der Lutherstadt<br />

Wittenberg. Unser Zuchtziel sind korrekte,<br />

nervenstarke <strong>Pferde</strong> mit markantem arabischen<br />

Typ, die ihrem Menschen zugewandt<br />

sind und zuverlässig unter dem Sattel arbeiten.<br />

Unsere <strong>Pferde</strong> werden viel im Gelände<br />

geritten und müssen daher Ausdauer und<br />

Rittigkeit mitbringen. Wir halten unsere<br />

<strong>Pferde</strong> direkt am Hof in einer kleinen gut sozialisierten<br />

Herde mit ganzjährigem Auslauf<br />

auf großen eigenen Weiden – und in der<br />

Wintersaison in einem geschützten, offenen<br />

Laufstall mit großem Auslauf. Hin und wieder<br />

haben wir ein Fohlen aus unserer Zucht<br />

abzugeben. Unsere Fohlen kennen von Geburt<br />

an den engen Kontakt zum Menschen,<br />

sind bei Abgabe altersentsprechend erzogen,<br />

werden regelmäßig geimpft und entwurmt<br />

und kennen Schmied und Hänger.<br />

CaFra Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />

Zuchthengste: -<br />

Barbara Schwarz<br />

Zuchtstuten: 3 AV<br />

Jungpferde: -<br />

21274 Undeloh<br />

Zuchtrichtung: Russisch/international<br />

mobile: +49 172 7166976<br />

Verwendung: Zucht - Freizeit - Show<br />

www.cafra-arabians.com<br />

Gestüt Savona<br />

Seit 2005 züchte ich <strong>Vol</strong>lblutaraber auf der<br />

Basis russischer Mutterlinien.<br />

Die meisten meiner Stammstuten sind<br />

VZAP-Prämienstuten, VZAP-Elitestuten und/<br />

oder leistungsgeprüft (ZBO).<br />

Die Nachzucht kann neben Erfolgen im<br />

Rennsport, auf Distanzritten sowie auf<br />

nationalen und internationalen Shows auch<br />

zahlreiche Prämien- und mehrere Elite-Titel<br />

vorweisen.<br />

Meine drei Stuten – Al Janina CF v. Jenisseij<br />

x Metallica, Mumtaz mon Amour CF v.<br />

Borsalino K x Mudhessa und Medina CF v.<br />

Stival x Metallica – stammen aus eigener<br />

Zucht. Alle drei sind Prämienstuten des<br />

VZAP und werden geritten. Medina CF hat<br />

zusätzlich internationale Showerfolge.<br />

Für 2022 erwarte ich ein Fohlen v. Botswana<br />

x Mumtaz mon Amour CF.<br />

Eingebettet von Feldern und Wiesen befindet<br />

sich unser Gestüt Savona in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

nah an der Ostseeküste.<br />

Auf dem Gestüt werden im Familienbetrieb<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber der Linien Murana I, Tifle,<br />

Warda, Ukrainka und Woloszka gezüchtet.<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Brigitte & Manfred Jedzini<br />

Zuchthengste: 6 VA<br />

GbR<br />

Zuchtstuten: 10 VA<br />

Lindenweg 29/31<br />

23974 Alt Farpen<br />

Jungpferde: 3 VA<br />

Tel.: 038427-409817<br />

Zuchtrichtung: deutsch, russ., poln., crabbet<br />

info@gut-altfarpen.de<br />

Verwendung: Zucht, Freizeit, Sport<br />

gestuet-savona.de<br />

Die Zuchtstämme sind seit über 200 Jahren<br />

in Europa registriert und haben bereits<br />

erfolgreiche <strong>Pferde</strong> im Galopp- und Distanzsport<br />

hervorgebracht.<br />

Unsere Hengste gehen auf Hengststämme<br />

wie El Deree, Ibrahim, Koheilan Adjouz,<br />

Siglavy Bagdady, Kuhailan Haifi, Ilderim und<br />

Bairactar zurück.<br />

38<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Gestüt Amal<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />

Zuchthengste: 2-3<br />

Zuchtstuten: 15<br />

Jungpferde: 15<br />

Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />

Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />

Horse of Endurance<br />

A. Scheele + U. Intemann<br />

27374 Visselhövede<br />

mobile: 01703097578<br />

www.gestuet-amal.de<br />

myfleury@web.de<br />

Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />

Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />

Heide.<br />

Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />

Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />

Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />

sportliche und umgängliche<br />

<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />

PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />

und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />

prämierte und international geshowte<br />

Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />

PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />

mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />

auf internationalen Schauen. Gekört im<br />

ZSAA und ZfdP. HLP 30 Tage in Neustadt/<br />

Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />

Versand.<br />

Multichampion Kunar T, Prämienhengst u.<br />

gekört im AVS , eingetragen im ZSAA, steht<br />

im Natursprung und per TG zur Verfügung.<br />

GestütsParade<br />

Vogelsberg-Araber<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Vogelsberg Araber,<br />

Zuchthengste: 2 VA<br />

Maria Sens und Harald Frey<br />

Alsfelder Str. 45,<br />

Zuchtstuten: 8 VA<br />

35329 Gemünden<br />

Jungpferde: 11 VA<br />

www.vogelsberg-araber.de,<br />

Zuchtrichtung: überwiegend russisch<br />

maria.sens@web.de<br />

Verwendung: Sport - Freizeit - Zucht<br />

ph.: 0170 4431060<br />

Unser Gestüt liegt zentral in Deutschland im<br />

schönen Vogelsberg. Seit 1998 züchten wir<br />

hier <strong>Vol</strong>lblutaraber aus überwiegend russischen<br />

Linien für den Sport und für den anspruchsvollen<br />

Freizeitbereich. Unser Zuchtziel<br />

ist das korrekte arabische Reitpferd mit<br />

guten Bewegungen und guter Rittigkeit.<br />

Neben der geforderten Solidität wünschen<br />

wir uns aber auch den unverkennbaren<br />

arabischen Adel. Unsere Nachzucht ist<br />

erfolgreich unterwegs im Distanzsport bis<br />

LDR und im Dressursport bis Klasse S.<br />

Unser Hengst Kamerton (Elite) hat mittlerweile<br />

mehr als 40 Nachkommen. Er ist in<br />

Tersk geboren, aufgewachsen und auf der<br />

Rennbahn gewesen.<br />

Der Nachwuchshengst A Magic Man of<br />

Kossack war 2020 Siegerhengst der VZAP<br />

Hengsteintragung mit der Traumnote 8,5.<br />

Mittlerweile ist er auch gekört und zugelassen<br />

für alle Rassegruppen.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Asil Araber Gestüt El Kadir<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Andrea Klein,<br />

Zuchthengste: 2 VA<br />

<strong>Pferde</strong>wirtschaftsmeisterin<br />

Asil Araber Gestüt El Kadir<br />

Zuchtstuten: 5 VA<br />

Auf`m Hahnacker 1,<br />

Jungpferde: 2 VA<br />

66583 Spiesen-Elversberg<br />

Zuchtrichtung: asil Babson/Turfa/Davenp.<br />

Tel. 06821 86 90 900<br />

Verwendung: offen für alles<br />

www.el-kadir.de<br />

39<br />

Asil arabische <strong>Pferde</strong> mit Typ, guten Nerven<br />

und freundlichem Charakter, mit korrektem<br />

Exterieur, starken Beinen und guten Bewegungen,<br />

harmonisch und im Gleichgewicht<br />

stehend – solche <strong>Pferde</strong> findet man auch<br />

heute noch in authentischer Erscheinung<br />

im schönen Saarland.<br />

In fast 4 Jahrzehnten hat hier nicht die<br />

Mode regiert, im Gegenteil! Die <strong>Pferde</strong> vom<br />

Asil-Arabergestüt El Kadir von Andrea Klein,<br />

sind seltene Unikate. Diese Zuchtstätte ist<br />

derzeit in Europa die einzige, die sich seit<br />

fast vierzig Jahren der Zucht asiler <strong>Pferde</strong><br />

aus älteren ägyptischen Linien (Babson)<br />

und Wüstenpferden, die direkt aus Arabien<br />

kamen (Turfa, Davenport), verschrieben hat.<br />

Alle <strong>Pferde</strong> im Gestüt werden unter dem<br />

Sattel ausgebildet. Eine artgerechte Haltung<br />

und der tägliche Umgang sind ein weiterer<br />

Garant für unkomplizierte <strong>Pferde</strong>.


GestütsParade<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Haupt- und Landgestüt<br />

Zuchthengste: 5 AV, 2 AA, 2 xx<br />

Marbach<br />

Zuchtstuten: 20 VA<br />

Gestütshof 1<br />

72532 Gomadingen-<br />

Jungpferde: <strong>26</strong> VA (ein- bis dreijährig)<br />

Marbach<br />

Zuchtrichtung: Weil-Marbach, ägyptisch<br />

Tel. +49 (73 85) 96 95-0<br />

Verwendung: Distanz, Reiten, Zucht, Schau<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

Das baden-württembergische Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach mit seiner über<br />

500-jährigen Geschichte ist ein kulturelles<br />

und historisches Juwel. Die verschiedenen<br />

Gestütshöfe bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb,<br />

Ausbildung, Serviceleistungen<br />

und Veranstaltungen.<br />

Zuchthengste der Rassen Deutsches Reitpferd,<br />

<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut, Schwarzwälder<br />

Kaltblut, Altwürttemberger, Englisches<br />

<strong>Vol</strong>lblut, Trakehner und Angloaraber stehen<br />

den <strong>Pferde</strong>züchtern zur Verfügung (EU<br />

Besamungsstation). Als Hauptgestüt besitzt<br />

Marbach zwei eigene Stutenherden mit<br />

Warmblut- und <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten. Pensionsfohlen<br />

wachsen mit gestütseigenen<br />

Fohlen gemeinsam im Herdenverband auf.<br />

In der staatlich anerkannten Prüfanstalt für<br />

Hengste und Stuten werden jährlich rund<br />

80 <strong>Pferde</strong> auf Charakter und Reiteigenschaften<br />

geprüft.<br />

Bock Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Sonja Bock<br />

Zuchthengste: 0<br />

Zuchtstuten: 2 VA<br />

Jungpferde: 3 VA<br />

Zuchtrichtung: international<br />

Verwendung: Zucht - Schau - Reiten<br />

Ahil Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

G. Wagner & P. Böhm<br />

Zuchtstuten: 8 AV<br />

Schmellnricht B3<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

92342 Freystadt / Opf.<br />

Zuchtrichtung: international<br />

ph.: 08469 / 417<br />

Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />

email: ahil90@yahoo.de<br />

Ödbraunetsrieth 5<br />

92709 Moosbach<br />

+49 151 43166661<br />

sonjawirth1@gmx.de<br />

Facebook: Bock Arabians<br />

Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />

Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />

Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />

handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />

maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />

wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />

irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />

Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />

modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />

stehen hier immer der Charakter<br />

und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />

Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />

bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />

Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />

Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />

ist überwiegend als Familienpferde<br />

im Western und Freizeitsport zuhause.<br />

Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />

durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />

vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />

andere nicht ausschließen.<br />

Unsere kleine Zucht liegt idyllisch im schönen<br />

Oberpfälzer Wald nahe der Tschechischen<br />

Grenze.<br />

Wir legen mit unserer Zucht sehr viel Wert<br />

auf gute Charaktereigenschaften, Korrektheit<br />

und Schönheit. Uns liegt die Vielseitigkeit<br />

des <strong>Vol</strong>lblutarabers sehr am Herzen.<br />

Daher werden unsere <strong>Pferde</strong> früh an alle Alltagssituationen<br />

gewöhnt, so daß sie später<br />

zum unerschrockenen Freund des Reiters<br />

werden und alle wichtigen Dinge von klein<br />

auf kennen lernen . Wir sind auch regelmäßig<br />

auf verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Kurse mit unseren <strong>Pferde</strong>n unterwegs.<br />

Wichtig ist uns auch eine optimale Aufzucht<br />

mit viel Bewegung und Familienanschluss.<br />

Besucher sind jederzeit nach Voranmeldung<br />

willkommen. Zeitweise ist auch Nachzucht<br />

abzugeben.<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />

Zuchthengste: 2-3 AV, 1 Holsteiner WB<br />

Zuchtstuten: 6 AV, 1 APb, 6 Holsteiner<br />

Jungpferde: ca. 10<br />

Zuchtrichtung: US-domestic, poln., russ., ägypt.<br />

Verwendung: Sport - Zucht - Freizeit<br />

Angelika Bruckner<br />

Wilmerting 20<br />

94113 Tiefenbach / Ndb.<br />

m: +49/171/7494947<br />

www.bavaria-pferdesport.de<br />

info@bavaria-pferdesport.de<br />

Wir züchten seit ca 30 Jahren typvolle, leistungsbereite<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber und Holsteiner<br />

für Sport und Freizeit. Die Zucht geht auf<br />

zwei Elitestuten und einem Elitehengst<br />

zurück. Die daraus hervorgegangen <strong>Pferde</strong><br />

stellen immer wieder in jeder Generation<br />

ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Bei Distanzritten<br />

bis hin zu WM/EM, SLP, HLP oder<br />

auch als Therapiepferd für körperlich und<br />

geistig gehandicapte Menschen und natürlich<br />

auch als zuverlässiger Freizeitpartner.<br />

Besonders beim AV geht es mir darum, den<br />

„will to please“ zu erhalten.<br />

Beide Elternteile unseres gekörter reinerbigen<br />

Rapphengstes SHARAF FAREED AB<br />

sind leistungsgeprüft. Viele seiner Verwandten<br />

sind nachweislich im Sport bis WM/EM<br />

hoch erfolgreich.<br />

Unser Al ILAF THAM<strong>IN</strong> hat inzwischen eine<br />

Stations HLP mit 8 Pkt. abgelegt. Hierbei<br />

konnte er Rittigkeit, Fremdreitertest und<br />

Konditionstest für sich entscheiden und auch<br />

seine Fahrprüfung hat er sehr gut bestanden.<br />

GestütsParade<br />

El Bediya Arabians<br />

Wir züchten unsere Traumpferde auf der<br />

Grundlage der Seidlitz-Zucht. Dazu kommt<br />

als Outcross die Blutlinie des Ibn Safinaz<br />

über seinen herausragenden Sohn Safeen.<br />

Charakter, Rittigkeit, gute Größe und Substanz,<br />

Bewegung und Korrektheit ohne den<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Dr. Matthias Oster &<br />

Zuchthengste: 1 VA<br />

Gabriele Seidlitz-Oster<br />

Zuchtstuten: 5 VA<br />

Lechenroth 17 –<br />

Muggenbach<br />

Jungpferde: 3 VA<br />

96145 Seßlach<br />

Zuchtrichtung: ägyptisch / asil<br />

tel: 09567-981030<br />

Verwendung:<br />

www.arabianheritagesource.com<br />

Typ zu vernachlässigen sind unser Zuchtziel.<br />

Besuchen Sie unsere Webseite, oder nach<br />

Voranmeldung die <strong>Pferde</strong> in Natur.<br />

Yeguada Schiefferegg - Finca La Cañada de Robledo Das Gestüt Schiefferegg, gegründet 1972<br />

in Österreich, siedelte 1983 aufgrund der<br />

besseren klimatischen Bedingungen nach<br />

Spanien um. Den Grundstein unserer Zucht<br />

legten rein asile iranische und ägyptische<br />

Direktimporte. 2019 erhielten wir zudem<br />

die Möglichkeit unsere Blutlinien mit dem<br />

rein asil-iranischen DH GANJ BEIK II<br />

zu veredeln und unseren iranischen Blutanteil<br />

weiter zu erhöhen. Unser Ziel war und<br />

ist immer der Erhalt des ürsprünglichen,<br />

robusten, belastbaren AV, natürlich immer<br />

im Hinblick auf gute Charaktereigenschaften<br />

und Leistungsfähigkeit.<br />

Das Gestüt befindet sich in Südspanien (Sierra<br />

de Cádiz) und verfügt über 230 Hektar<br />

anspruchsvolles Gelände in dem 63 <strong>Pferde</strong><br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Yeguada P.R.Árabe<br />

Zuchthengste: 8 VA<br />

Finca la Cañada, Apto 57<br />

Zuchtstuten: 21 VA<br />

E-11650 Villamartín/Cádiz<br />

Ulrammirkoyeg.p.r.arabe@<br />

Jungpferde: 24 VA<br />

gmail.com<br />

Zuchtrichtung: asil-iranisch u. ägyptisch<br />

mobile: 0034 687 56 34 32<br />

Verwendung: Freizeit / Sport / Zucht<br />

(bitte nur WhattsApp)<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

41<br />

in Stuten- und Junghengstherden aufgeteilt<br />

leben. Davon ausgenommen sind natürlich<br />

unsere Zuchthengste und Wettkampfpferde,<br />

die ebenfalls ganzjährig draußen,<br />

jedoch in Paddocks gehalten werden. Diese<br />

Haltung macht unsere <strong>Pferde</strong> zu trittsicheren,<br />

verlässlichen und sozialen Reitpferden<br />

für den ambitionierten Reiter.


Helden der Geschichte<br />

Zucht Geschichte<br />

Tibor Pettkó-<br />

Homage an<br />

Im ersten Teil der Lebensgeschichte<br />

von Tibor Pettkó-<br />

Szandtner wurden uns seine<br />

Kindheit, Ausbildung und<br />

Arbeit im Gestüt Bábolna<br />

vorgestellt. In diesem zweiten<br />

Teil wird sein Leben und<br />

Wirken im Staatsgestüt El<br />

Zahraa beleuchtet, wo er<br />

eine neue Lebensaufgabe<br />

fand: das Zuchtprogramm<br />

zur Erhaltung „der Quelle“<br />

neu aufzubauen.<br />

Das Ehepaar Pettkó-Szandtner verließ Ägyptens kulturelles Erbe<br />

seine Heimat und zog schließlich nach Wir können uns vorstellen, was für eine große<br />

Schweden, wo Tibor (erlauben Sie mir, Chance dieser Auftrag für den pensionierten<br />

ihn Tibor zu nennen, wie seine Freunde es<br />

auch taten) eine Anstellung im Privatgestüt<br />

von Dr. Arvid Aaby Ericsson fand. Während<br />

seines Aufenthaltes in diesem Gestüt wurde<br />

er 1948 von Seiner Exzellenz Mohammed Taher<br />

Pasha, dem Präsidenten der Königlichen<br />

Soldaten nach den scheinbar aussichtslosen<br />

Jahren bedeutete. Ihm wurde volle Macht<br />

und volles Vertrauen geboten, in dem Land,<br />

das als „Quelle“ des <strong>Vol</strong>lblutarabers gilt, da<br />

die Vorfahren der ägyptischen Araberpferde<br />

als die „Sahne“ der <strong>Pferde</strong> der Beduinen<br />

Landwirtschaftsgesellschaft von Ägypten gelten, zusammengetragen einerseits aufgrund<br />

(RAS), im Namen des ägyptischen Königs Farouk<br />

I angerufen, der ihm ein besonderes Angebot<br />

unterbreitete. Taher Pasha, ein Cousin<br />

von König Farouk, hatte Bábolna vor dem<br />

Krieg besucht und war sich der Zuchtkompetenz<br />

des Generals genau bewusst. Er war sehr<br />

beeindruckt von der Ordnung im Gestüt, der<br />

Professionalität und der Qualität des Zuchtmaterials,<br />

das er in Bábolna vorgefunden und<br />

kennengelernt hat. Das Mandat, das er dem<br />

General anbot, umfasste die komplette Reorganisation<br />

des RAS-Gestüts. Der Auftrag wurde<br />

gerne angenommen, aber Pettkó-Szandtner<br />

konnte aufgrund des zwischenzeitlich<br />

ausgebrochenen arabisch-israelischen Krieges<br />

der geografischen Nähe zu Arabien<br />

und andererseits aufgrund der Leidenschaft<br />

der Herrscher und der Machtelite. Tibor<br />

Pettkó-Szandtner war sich der Schwere der<br />

Aufgabe bewusst, spürte und erkannte die<br />

Bedeutung dieser Zucht für das Überleben<br />

des <strong>Vol</strong>lblutarabers und für die <strong>Pferde</strong>zucht<br />

der Welt. Lassen Sie mich noch einmal seine<br />

klare und präzise Definition aus dem Jahr<br />

1942 hervorheben: „Alle Araber, die von einem<br />

der Beduinenstämme gekauft wurden,<br />

die sehr sorgfältig züchten und aus einem<br />

gut gezüchteten Stamm (Strain) stammen,<br />

werden als Original-Araber bezeichnet. Reinrassige<br />

Araber sind Araberpferde, die nicht in<br />

erst 1949 nach Ägypten reisen.<br />

Arabien geboren sind, sondern nachweislich<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

42


von aus Arabien importierten Original-Arabern<br />

stammen und deren Blut nichts anderes<br />

als Original-Araber-Blut enthält.“ Er war sich<br />

auch der Situation bewusst, dass sich die Zahl<br />

dieser <strong>Pferde</strong> und die Qualität des Zuchtbestandes<br />

in ihrem Originalzuchtgebiet gefährlich<br />

verringert und verschlechtert hatte.<br />

Die RAS verfügte jedoch über einen<br />

Zuchtstamm, der nach dem Willen des Gründers<br />

Khedive Abbas Hilmi in den letzten Jahrzehnten<br />

gewachsen war und im Einklang<br />

mit dem ursprünglichen Zweck, nämlich der<br />

„Erhaltung und Bewahrung der <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s als kulturelles Erbe Ägyptens“ stand.<br />

Es war genau dieser Zuchtbestand, den Tibor<br />

Pettkó-Szandtner mit seinem Fachwissen rekonstruieren<br />

sollte. Die Aufgabe war klar und<br />

deutlich, ebenso wie das ihm zugestandene<br />

Vertrauen und die volle Autorität. Seine Auftraggeber<br />

erwarteten, dass er moderne Prinzipien<br />

nicht nur in der Zucht, sondern auch<br />

in der Haltung einführen würde. Dafür erhielt<br />

er die volle Macht und die nötige Unterstützung.<br />

in Hengstdepots in den Provinzen „stationiert“<br />

wurden. Anfangs waren dies englische<br />

<strong>Vol</strong>lblüter, aber der Versuch klappte nicht,<br />

denn die Züchter mochten die Nachkommen<br />

nicht. Daher war das neue Ziel, die Gestüte<br />

mit Araberhengsten zu versorgen. Hier<br />

können wir eine Parallele zum Experiment<br />

in Bábolna sehen, wo, wie bereits im ersten<br />

Teil des Artikels erwähnt, mit englischen <strong>Vol</strong>lbluthengsten<br />

experimentiert wurde, was<br />

dann aber bald wieder aufgegeben wurde.<br />

Der Zuchtbestand von Abbas Hilmi, der 1914<br />

bei seiner Entthronung vom Khediven an die<br />

RAS gespendet wurde, bildete die Grundlage<br />

für die Araberzucht des in Bahteem bei Heliopolis<br />

errichteten Nationalgestüts. Dieses<br />

Gestüt blühte im Laufe der Jahre mit unzähligen<br />

Spenden und Ankäufen auf. Allerdings<br />

war Bahteem für die Zukunftspläne nicht geeignet,<br />

auch die Nildelta-Region war für die<br />

<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong> nicht wirklich geeignet,<br />

sodass die RAS den Zuchtbetrieb ins nahe<br />

gelegene Kairo ins Wüstengebiet Ein Shams<br />

verlegte. Die Zucht wurde hier in der neuen<br />

Anlage des Gestüts Kafr Farouk fortgesetzt,<br />

das von König Fouad nach seinem Sohn benannt<br />

wurde. Kafr Farouks erster Gestütsleiter<br />

war Dr. Branch, ein englischer Veterinär,<br />

der Mitte der 1930er Jahre in den Ruhestand<br />

ging. Er hatte während seiner Tätigkeit und<br />

gleichzeitig als Mitglied des Jockey Clubs<br />

eine wichtige Rolle in der Prüfung der Zuchttiere<br />

auf der Rennbahn. Ihm folgte erst Dr.<br />

Ahmed Mabrouk, ein ägyptischer Tierarzt,<br />

der lieber „Outcross“-Hengste verwendete,<br />

dann folgte Dr. Ashoub. Letzterer war ein<br />

leidenschaftlicher Verfechter der Tierzucht<br />

und leitete das Gestüt von 1941 bis 1949. Er<br />

ist auch bekannt für die Erstellung des ersten<br />

ägyptischen Stutbuches (1948). Seine Lieblingshengste<br />

waren Shahloul (Ibn Rabdan /<br />

Bint Radia), ein Saqlawi Jidran Ibn Sudan, und<br />

Sheikh El Arab (Mansour / Bint Sabah), ein<br />

Dahman-Shahwan-Hengst. Es ist auch ihm zu<br />

verdanken, dass Tibor Pettkó-Szandtner, der<br />

1949 ins Gestüt kam, viele edle Stuten auswählen<br />

und seinen Plänen zuordnen konnte.<br />

Europäisches Management<br />

Bei seiner Ankunft musste sich der General<br />

erheblichen Herausforderungen stellen:<br />

nicht nur der fremden Kultur, sondern auch<br />

den für Europäer ungewöhnlichen extremen<br />

klimatischen Bedingungen. Von der Sprache<br />

ganz zu schweigen, auch wenn ihm hier wie<br />

in Bergstetten die hervorragenden Englischkenntnisse<br />

seiner Frau geholfen haben müssen.<br />

Das einzige Gebiet, das ihm nicht fremd<br />

war, war die Zucht von arabischen <strong>Pferde</strong>n.<br />

Sein vorrangiges Ziel war es, die Bedingungen<br />

des Gestüts zu verbessern. Tatsächlich<br />

war das 50 Hektar große Gebiet von Kafr<br />

Farouk in Ein Shams, abgesehen von den<br />

Gebäuden, eine reine Wüste. „Wir haben hier<br />

Die Anfänge der RAS<br />

Die Tierzuchtabteilung der RAS, 1898 gegründet,<br />

um die ägyptische Landwirtschaft zu<br />

Szandtner<br />

fördern, nahm 1908 ihre Tätigkeit auf. Da der<br />

Staat eine große Anzahl Remonten für Militär<br />

und Polizei benötigte, wurde die <strong>Pferde</strong>zucht<br />

dahingehend vereinfacht, dass die Hengste<br />

Zucht Geschichte<br />

(oben links) Moniet El Nefous, die Lieblingsstute von Tibor von Pettkó-Szandtner. - (top left) Moniet El Nefous, the favourite mare of Tibor von<br />

Pettkó-Szandtner.<br />

(unten) Einige der El-Zahraa-Stuten mit Pettkó-Szandtner. - (below) Some of the mares at El Zahraa with Pettkó-Szandtner.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

43


Ibn Rabdan (Rabdan El Azrak / Bint Gamila)<br />

*1917 - Pettkó-Szandtner hatte gerne seine<br />

Söhne und Enkelinnen im Stutenpedigree.<br />

Ibn Rabdan (Rabdan El Azrak / Bint Gamila)<br />

*1917 - Pettkó-Szandtner liked to have his sons<br />

and granddaughters in the mare's pedigree.<br />

Foto: Agricultural Museum Cairo<br />

Zucht Geschichte<br />

im Grunde gar keine Weide, nur Wüstensand.<br />

Von Ende November bis Ende Mai werden die<br />

<strong>Pferde</strong> mit Grünklee, der im Sommer getrocknet<br />

wird, und mit Gerste gefüttert“, schrieb<br />

er in einem Brief an den verstorbenen deutschen<br />

Hippologen Dr. Johannes E. Flade. Im<br />

Gestütsbereich gab es nicht nur kein Gras,<br />

sondern auch nur eine Reihe von Dattelpalmen,<br />

die Schatten boten. Um die Situation<br />

zu verbessern, begann er sofort, Bäume zu<br />

pflanzen. Er wollte um sich herum eine Oase<br />

schaffen, eine grüne Insel in der Wüste, angenehm<br />

für Mensch und Tier. Darüber hinaus<br />

reformierte er die <strong>Pferde</strong>fütterung sowie die<br />

Produktion und das Einbringen des Futters.<br />

Da er die sechs riesigen Gebäude bei seiner<br />

Ankunft als unpraktisch empfand, baute er<br />

die Ställe nach dem bewährten ungarischen<br />

Muster um, um den Fohlen freie Bewegung<br />

zu ermöglichen. Wie ein ehemaliger Mitarbeiter<br />

und Freund von Pettkó-Szandtner, László<br />

Monostory, der in die USA ausgewandert ist<br />

und mit dem er regelmäßig korrespondierte,<br />

dokumentierte, wurden auch Paddocks und<br />

Höfe angelegt. „Er baute Trainingsbahnen<br />

und für sich selbst vergrößterte er ein kleines<br />

Bürogebäude, so daß er auch darin wohnen<br />

konnte, damit er ständig in der Nähe seiner<br />

geliebten <strong>Pferde</strong> war. Es fehlte auch eine Sattel-<br />

und Geschirrkammer, die er dann bauen<br />

ließ.“ Ein Artikel, der in der Juni-Ausgabe 1980<br />

der „Arabian Horse World“ veröffentlicht wurde,<br />

bietet eine detaillierte Beschreibung der<br />

damaligen Situation von Kafr Farouk. Während<br />

er die adäquaten Umstände und Bedingungen<br />

für die Zucht bereitstellte, begann<br />

er gleichzeitig mit der Auswahl des ererbten<br />

Zuchtbestandes. Dies wurde durch Dr. Abdel<br />

Alim Ashoubs „History of the Royal Agricultural<br />

Society's Stud of Authentic Arabian<br />

Horses“ unterstützt, die 1948 veröffentlicht<br />

wurde und die auch als das erste Stutbuch<br />

für arabische <strong>Pferde</strong> in Ägypten gilt.<br />

Moniet El Nefous<br />

Pettkó-Szandtner legte bei der Auswahl eines<br />

jeden <strong>Pferde</strong>s strenge Kriterien an. Nach<br />

dem Vorbild von Bábolna hielt er es neben<br />

der Reinheit des Blutes für wesentlich, dass<br />

nicht nur Aussehen und Bewegung des<br />

Arabers, sondern auch seine inneren Werte<br />

die üblichen und erwarteten Merkmale der<br />

Rasse widerspiegeln. Er begann die Selektion<br />

mit dem „Saatbeet“, den Stuten. Beim<br />

Studium der Bestände und ihrer Abstammungen<br />

war er sehr beeindruckt von dem<br />

Kuhaylan-Mimreh-Hengst Mansour - und der<br />

Anwesenheit von Ibn Rabdan im Pedigree,<br />

einem Hadban-Inzahi-Hengst, der auch von<br />

Raswan gelobt wurde. Kein Wunder also, dass<br />

die Töchter von Sheikh El Arab und Shahloul<br />

in auffallend hoher Zahl unter den sorgfältig<br />

ausgewählten Stuten vertreten waren. Unter<br />

ihnen war auch Moniet El Nefous (Shahloul<br />

/ Wanisa), eine Saqlawiyah Jidraniyah, die<br />

sein Augapfel war. Obwohl sie aufgrund der<br />

detaillierten Beschreibung in seinem handgeschriebenen<br />

Stutbuch (Notizbuch) auch<br />

einige Schönheitsfehler aufwies, erfuhr diese<br />

bemerkenswerte Fuchsstute, die dem<br />

Ideal nahekam, in den kommenden Jahren<br />

seine besondere Aufmerksamkeit. Laut Pettkó-Szandtner<br />

besitzt sie einen einzigartigen<br />

Typ mit einem edlem Kopf, gut gelagertem<br />

Hals, gutem Widerrist, hohem Schweifansatz,<br />

korrekten Vorderbeinen, wenngleich sie auch<br />

leicht kuhhessig war, aber breit und tief genug<br />

und mit korrektem Gang.<br />

Moniet El Nefous ist von ausgezeichneter<br />

Herkunft. Ihr Vater ist Shahloul, Sohn von Ibn<br />

Rabdan, ihre Mutter ist die Wanisa, Tochter<br />

von Scheikh El Arab, dessen Vater der bevorzugte<br />

Mansour ist. In Pettkó-Szandtners<br />

Notizbuch wird sie als „Saklavia Jidrania Ibn<br />

Sudan“ erwähnt. Basierend auf den heutigen<br />

wissenschaftlichen Möglichkeiten, einschließlich<br />

der Ergebnisse von DNA-Tests,<br />

wissen wir, dass ihre Stutenfamilie nicht mit<br />

den Vorfahren von Ghazieh, der Stute von<br />

Abbas Pasha, identisch sein kann, die nachweislich<br />

mit dem Ibn-Sudan-Marbat verbunden<br />

ist. Ich bin jedoch überzeugt, dass dies<br />

ihren Zuchtwert nicht mindert. Obwohl der<br />

Stamm der Moniet El Nefous aus einem anderen<br />

Marbat (Unterstamm, Familie) stammt,<br />

repräsentiert sie eine weitere wertvolle Saqlawi-Jidran-Familie,<br />

die aus der Zucht von<br />

Ali Pasha Sherif stammt und die durch Prinz<br />

Ahmed Pasha Kemal an das RAS-Gestüt abgegeben<br />

wurde.<br />

Neben Moniet El Nefous zählte Pettkó-Szandtner<br />

im Laufe der Jahre auch folgende<br />

Stuten zu seinen Favoriten: die Dahmah-Shahwaniyat-Stuten<br />

Bukra (Shahloul<br />

x Bint Sabah), Maisa (Shahloul x Zareefa)<br />

und Nefisa (Balance x Helwa) sowie wie die<br />

Hadbah-Inzahi-Stuten Salwa (Ibn Rabdan<br />

x Bint Rustem) und Shams (Mashaan x Bint<br />

Samiha).<br />

Hengstauswahl<br />

Danach war ein weiterer wichtiger Schritt<br />

die Auswahl der richtigen Hengste. László<br />

Monostory erinnerte in seinem Artikel an die<br />

Worte des Generals zu den Anfängen: „Die<br />

Hengste, die 1949 anwesend waren, als ich<br />

die Leitung des Gestüts El Zahraa übernahm,<br />

waren meist alt, teilweise sehr alt. Viele hatten<br />

erbliche Fehler und waren meist ungeeignet<br />

in ihrer Qualität, die bei der Hengstwahl<br />

angesetzt werden sollte, um das allgemeine<br />

Niveau der <strong>Pferde</strong>zucht in Ägypten zu heben.<br />

In den letzten sechs Jahren konnte ich<br />

rund 50 Prozent dieses fehlerhaften Materials<br />

beseitigen und durch junge, neue, bessere<br />

Hengste bekannter Herkunft ersetzen.“<br />

Bei den Stuten und Hengsten basierte die<br />

drastische Selektion auf dem einzigartigen<br />

Zuchtkonzept von Tibor Pettkó-Szandtner,<br />

das er vor dem Hintergrund seiner fast<br />

50-jährigen Erfahrung konsequent verfolgte.<br />

Er wusste genau, dass das hier erworbene genetische<br />

Erbe „wie Edelsteine glänzen wird,<br />

wenn sie von Schlamm gereinigt sind“, wie er<br />

es in einem Brief an Dr. Flade mit seinen eigenen<br />

Worten formulierte.<br />

Um die am besten geeigneten Hengste zu<br />

finden, sammelte er alle aufgestellten <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste<br />

aus dem ganzen Land im<br />

damaligen RAS-Hengstdepot in Bahteem,<br />

16 km von Kairo entfernt. Die Auserwählten<br />

waren Sid Abouhom (El Deree / Layla), ein<br />

Dahman Shahwan, Nazeer [Nazir] (Mansour<br />

/ Bint Samiha), ein Hadban Inzahi. Es folgten<br />

zwei Dahman-Shahwan-Hengste: El Sareei<br />

(Shahloul / Zareefa) und Gassir (Kheir / Badia).<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Ragia) *1931 war<br />

ein "Stutenmacher" und hinterließ einige<br />

exquisite Mütter, man denke nur an Moniet<br />

El Nefous (Mutter von Tuhotmos), Kateefa<br />

(Mutter von Alaa El Dine), Bukra (Mutter von<br />

Ghazal) und Maisa (Mutter von Madkour).<br />

Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Ragia) *1931 was<br />

a sire of exquisite dams, just think of Moniet<br />

El Nefous (dam of Tuhotmos), Kateefa (dam<br />

of Alaa El Dine), Bukra (dam of Ghazal) and<br />

Maisa (dam of Madkour).<br />

Wie in Bábolna legte er als Praktiker besonderen<br />

Wert u.a. auf eine hervorragendes Fundament.<br />

Daher sein bekanntes Sprichwort:<br />

„keine Beine, kein Pferd“.<br />

Warum hat er dennoch Nazeer zu einem seiner<br />

führenden Hengste gewählt? Da er unter<br />

praktischen Aspekten eine angemessene<br />

Größe mit sich bringen müsste und Nazeers<br />

Widerristhöhe nur 148 cm betrug, kann das<br />

Kriterium für die Widerristhöhe ausgeschlossen<br />

werden. Als Experte verstand er, dass ein<br />

Zwanghuf und eine Verkürzung der Sehnen<br />

keine eindeutig vererbten Merkmale sind,<br />

sondern nur prädisponierende Faktoren<br />

darstellen. Diese Eigenschaften haben sich<br />

hauptsächlich aufgrund von Umweltfaktoren<br />

und einem Mangel an Spurenelementen,<br />

nämlich Zink und Kupfer, entwickelt. Daher<br />

hat er sich im Fall von Nazeer nicht mit dieser<br />

Frage beschäftigt. Umso mehr betonte er<br />

die Strahlkraft und den schönen Arabertyp<br />

des Hengstes. Er erklärte: „Unter den edelsten<br />

Hengsten ist er der markanteste. Ein Schimmel<br />

mit kurzem Röhrbein, sehr guten Bewegungen,<br />

korrekten Beinen, und einer Haut,<br />

die so fein war, dass man die Adern wie ein<br />

Netz am ganzen Körper sehen konnte.“ Diese<br />

Ausstrahlung verdeckte seine anderen unbestreitbaren<br />

Schönheitsfehler. Außerdem hatte<br />

Nazeer in der Vergangenheit auch auf der<br />

Rennbahn gute Leistungen gezeigt.<br />

Die Auswahl dieses Hengstes beweist deutlich,<br />

dass Tibor Pettkó-Szandtner die Ansichten<br />

der Beduinen teilte, wie er einmal<br />

berichtete: Kuhhessig, Stellungsfehler im<br />

Vorderbein und längere Hinterbeine werden<br />

nicht allzu ernst genommen. Für die Beduinen<br />

ist die reinrassige Blutlinie, die Ausdauer,<br />

der echte arabische Typ und die allgemeine<br />

Schönheit am wichtigsten.“<br />

Wie er im Fall von Kuhaylan Zaid in Bábolna<br />

gehandelt hatte, indem er in der Hoffnung<br />

auf exzellente Nachkommen kleinere Schönheitsfehler<br />

in Kauf nahm, folgte er in Ägypten<br />

dem gleichen Prinzip, als er Nazeer als Hauptbeschäler<br />

auswählte. Wie sich herausstellte,<br />

gab die Zeit ihm recht.<br />

Da er bei der Auswahl des Stutenstammes in<br />

herausragender Zahl die Töchter von Sheik El<br />

Arab auswählte, können wir mit Recht davon<br />

ausgehen, dass er schon bei der Auswahl des<br />

bereits 15 Jahre alten Nazeer auf der Suche<br />

nach Mansour-Blut war. Schließlich züchtete<br />

er sehr gute Nachkommen, indem er<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

die Töchter von Sheikh El Arab mit Nazeer<br />

kreuzte und Mansours Blut duplizierte. Und<br />

obwohl Nazeer nicht einheitlich vererbte,<br />

vererbte er seinen Nachkommen Typ und Gesamtqualität.<br />

Zucht mit Weitsicht<br />

Der Einsatz des anderen ausgewählten und<br />

favorisierten Hengstes, Sid Abouhom (Nabeeh),<br />

geboren 1936 als Hauptbeschäler,<br />

wurde von mehreren Experten abgelehnt,<br />

darunter Dr. Ameen Zaher. Aber Pettkó-Szandtner<br />

setzte den leistungsstarken,<br />

157 cm großen Schimmelhengst mit hervorragender<br />

Fundament und guten Bewegungen<br />

dennoch ein. Außerdem hatte der<br />

robuste Hengst einen schönen, typvollen<br />

Kopf und riesige, dunkle, ausdrucksstarke<br />

Augen. Sid Abouhoms Vater war El Deree,<br />

das erfolgreiche in der Wüste gezüchtete<br />

Rennpferd des Saqlawi-Shaifi-Stammes, das<br />

König Farouk der RAS schenkte. Seine Mutter<br />

war Layla, die Tochter von Ibn Rabdan,<br />

eine Dahmah-Shahwaniyah-Stute. Aufgrund<br />

seiner für Rennpferde charakteristischen<br />

Muniqi-Figur schnitt Sid Abouhom auf der<br />

Rennbahn gut ab.<br />

Seine Nachkommen entsprachen Pettkó-<br />

Szandtners Erwartungen. Erinnern wir uns an<br />

Mouna, die von ihm gezüchtete Tochter von<br />

Moniet El Nefous, von der selbst Raswan in<br />

Superlativen schwärmte. Zwischen 1949 und<br />

1959 prägten neben der intensiven Nutzung<br />

von Nazeer und Sid Abouhom auch El Sareei<br />

und Gassir sowie Mashhour die nächste Generation.<br />

In seinem 1993 veröffentlichten<br />

Artikel unter Berufung auf das Buch von Colin<br />

Pearson und Kees Mol mit dem Titel „The<br />

Arabian Horse Families of Egypt“ lieferte R.J.<br />

Cadranell (erschienen in Arabian Visions, Mai/<br />

Juni-Ausgabe 1993) eine detaillierte Analyse,<br />

wie viele Nachkommen eines Hengstes zur<br />

Zeit von Pettkó-Szandtner geboren wurden.<br />

Während Nazeer im Laufe der Jahre etwa 100<br />

Fohlen zeugte, waren es von Sid Abouhom<br />

laut Studie nur 70. Es mag überraschen, dass<br />

45<br />

El Sareei, mütterlicherseits aus der Linie von<br />

Bint El Bahreyn stammend, als äußerst elegant<br />

beschrieben, mit brillanten Bewegung<br />

und auffälliger Schweifhaltung, in dieser Zeit<br />

weniger als 20 Nachkommen hatte. Dennoch<br />

war dieser prächtige braune Dahman-<br />

Shahwan-Hengst der Sohn des dominanten<br />

Shahloul.<br />

Gassir (Kheir / Badia, v. Ibn Rabdan), ein weniger<br />

eleganter, kräftiger, aber bewegungsfreudiger<br />

Schimmelhengst, dürfte aufgrund<br />

seiner besonderen Herkunft einer der Auserwählten<br />

gewesen sein, da er in seiner väterlichen<br />

Linie die Hengstlinie von Jamil El Kebir<br />

durch Samhan führt. Ein weiterer Grund für<br />

seine Auswahl dürfte seine robuste Qualität<br />

gewesen sein. Gassir zeugte in dieser Zeit<br />

etwa 20 Fohlen.<br />

Weitere bemerkenswerte Kandidaten könnten<br />

die Nachkommen (ca. 10) von Mashhour<br />

(Shahloul x Bint Rustem, v. Rustem)<br />

sein, wiederum ein Hadban Inzahi. Dieser<br />

1941 geborene Hengst wurde vom General<br />

während der ersten und letzten Jahre seiner<br />

Kommandantur eingesetzt. Andere Hengste<br />

mit einem oder wenigen oder gar 10 Nachkommen<br />

spielten für die Zukunft keine große<br />

Rolle.<br />

Die Inshass-<strong>Pferde</strong><br />

Ägypten erlebte in den folgenden Jahren<br />

chaotische Zeiten. 1952 brach eine Revolution<br />

aus, die zur Machtübernahme durch die<br />

Armee führte. Während König Farouk nach<br />

Italien emigrierte, versuchte das neue Regime,<br />

alle Erinnerungen an die Monarchie zu<br />

beseitigen. Der Name der Royal Agriculture<br />

Society wurde in Egyptian Agricultural Organization<br />

(EAO) und der Name des Nationalgestüts<br />

von Kafr Farouk in El Zahraa geändert.<br />

Glücklicherweise hatten diese Änderungen<br />

keinen Einfluss auf die Arbeit von Tibor Pettkó-Szandtner.<br />

Sein Wissen und seine Expertise<br />

waren weiterhin gefragt. Er wurde in Ruhe<br />

gelassen und konnte trotz organisatorischer<br />

Veränderungen praktisch am selben Ort blei-<br />

Zucht Geschichte


Kheir (Ibn Samhan / Badaouia) *1924 - er<br />

hinterließ nur wenig Nachzucht; sein Sohn<br />

Gassir wurde von Pettkó-Szandtner in der<br />

Zucht eingesetzt.<br />

Kheir (Ibn Samhan / Badaouia) * 1924 - he left<br />

only a few offspring; his son Gassir was used as<br />

a sire by Pettkó-Szandtner.<br />

Foto: Agricultural Museum Cairo<br />

Geschichte<br />

ben und erhielt auch einen neuen Vorgesetzten.<br />

Das königliche Gestüt in Inshass wurde<br />

zu einer Militärbasis, und ein Teil der <strong>Pferde</strong><br />

des Inshass-Bestands wurde versteigert. Die<br />

besten <strong>Pferde</strong> aber kamen in den Besitz der<br />

EAO.<br />

Die <strong>Pferde</strong> wurden von Pettkó-Szandtner persönlich<br />

sorgfältig ausgewählt, aber separat<br />

an einem anderen Standort gezüchtet. War er<br />

vielleicht misstrauisch gegenüber der Zuchtgruppe?<br />

Oder hat er die Zukunft vorausgesehen<br />

und in der Genetik der Inshass-<strong>Pferde</strong><br />

eine spätere Möglichkeit entdeckt, Inzucht zu<br />

vermeiden? Ich würde eher die letztere Theorie<br />

unterstützen. Trotzdem wurden die beiden<br />

Gestüte erst zusammengelegt, nachdem<br />

der General seinen Posten verlassen hatte.<br />

“Neu-Bábolna”<br />

Der Ungar László Oláh, der von Buenos Aires<br />

nach Kairo flog, um Tibor Pettkó-Szandtner<br />

zu besuchen, bemerkte bei seinem Besuch<br />

in „Neu-Bábolna“ folgendes: „Mein Fahrer<br />

bremst, und wir finden uns plötzlich neben<br />

einer gepflegten, grünen lebenden Hecke<br />

wieder, umgeben von weiß gestrichenen<br />

Koppelzäunen, einer Reihe junger Bäume...<br />

Ich sehe sofort die hochaufragende Gestalt<br />

des Generals. Er trägt einen Jagdhut, und<br />

an seinem Umhang erkenne ich die rote<br />

Manschette, die Farbe der ungarischen Generäle...<br />

Die Tür geht auf, und wir werden<br />

drinnen von der Hausherrin in einem für<br />

ein Refektorium geeigneten Saal empfangen,<br />

naja... Orientteppiche, Ledersessel, Tafelsilber,<br />

Auszeichnungen... Eine Bibliothek,<br />

bibliophile Ausgaben, schöne Einbände,<br />

alles über <strong>Pferde</strong>, Geschirre, Kutschfahren...<br />

Wir unterhalten uns... Ich vergesse den Lauf<br />

der Zeit, werde aber geweckt durch den<br />

metallischen Klang eines Horns, eines Signalrufs...<br />

'Ja', mein Meister lächelte mich an:<br />

'Futter! Auch hier habe ich diesen Hornruf<br />

eingeführt, genau wie in Bábolna.’ – ‚Bábolna?’<br />

fragte ich ihn. ‚Ja, das ist ‚Neu-Bábolna'',<br />

antwortete er mir mit heiserer Stimme. Wir<br />

gehen raus, um zu füttern. Die Stallwand ist<br />

mit 'Bábolna-Gelb' bemalt, die Ahnentafeln<br />

über den Türen, die Dekoration der kupfernen<br />

Knöpfe sind alle dem Bábolna-Stil nachempfunden.<br />

‚Ich habe Boxen für die <strong>Pferde</strong><br />

bauen lassen, sie erhalten reichlich Einstreu<br />

und die <strong>Pferde</strong> sind nicht wie zu Hause angebunden.<br />

Schauen Sie sich die Einzäunung<br />

der Koppeln an, das sind echte importierte<br />

siebenbürgische Kiefern. Schauen Sie sich<br />

diesen Baum an, es ist eine echte ungarische<br />

Akazie... Ich habe sie hier selbst pflanzen<br />

lassen... Das ist mein Baum, wenn ich<br />

ihn ansehe, stelle ich mir vor, auf dem Sand<br />

des ungarischen Nyírség zu leben...' Im Stall<br />

werden hundertfünfzig Araberstuten und<br />

vierzig Hengste gefüttert... 'Schauen Sie sich<br />

den Kopf dieses sanften <strong>Pferde</strong>s an, ich habe<br />

noch nie einen so sanften und edlen Kopf<br />

gesehen. Hier ist die Mutter, auch sie ist ein<br />

edler Typ. Ich wurde vor fünf Jahren beauftragt...<br />

Sie geben mir Frieden und Freiheit.<br />

So wurde Neu-Bábolna geboren’, erklärt er<br />

mir, und sein sonnengebräuntes Gesicht<br />

und sein Lächeln sind, als träumte er von<br />

seiner Heimat... Eine schwere, quietschende<br />

Tür öffnet sich und wir betreten die Schatzkammer<br />

des noblen Herrn, des edlen Kutschers.<br />

Vom grünen Tischtuch... glänzt uns<br />

eine Sammlung polierter Zaumzeuge und<br />

Gebisse entgegen. An den holzverkleideten<br />

Wänden hängen wie schwarze Mumien<br />

komplette Geschirre für Vier- und Fünfspänner<br />

in einer Reihe. ‚Wir gehen nirgendwo hin.<br />

Ich bleibe lieber zu Hause zwischen meinen<br />

siebenbürgischen Balken, ich mache die<br />

gleichen Aktivitäten wie zu Hause.’ Aber ich<br />

habe das Gefühl, seine Stimme versagt ihm<br />

fast...<br />

Ein Araber nähert sich dem Stall mit einem<br />

großen Meißel. ‚Die Königskrone muss von<br />

den Namenstafeln abgeschlagen werden,<br />

da sie die königliche Macht von König Farouk<br />

verkündet … Die Welt verändert sich<br />

und auch meine Zeit geht zu Ende’, sagt er<br />

mir leise. Wir gehen in den Garten. Die fünf<br />

Jahre alten Bäume spenden über den Gartenmöbeln<br />

bereits einen schönen Schatten.<br />

Mein Blick wird vom Anblick eines kleinen<br />

Erdhügels gefangen, der von einem Granitwürfel<br />

bedeckt ist. ‚Es ist das Grab meines<br />

geliebten Hundes Mischka. Er war bis jetzt<br />

unser treuer Begleiter’, sagt der Hausherr...<br />

Ich verabschiede mich. Die arabischen<br />

Stallknechte zu Pferd stehen aufgereiht an<br />

der Straße. Sie betrachten den General mit<br />

militärischer Haltung, der hierher gekommen<br />

ist, um zu versuchen, seine eigene verlorene<br />

Welt auf dem Land des treibenden<br />

Sandes neu zu erschaffen.“ ...<br />

... was ihm wohl gelungen ist. Er konnte nach<br />

seinen eigenen Ideen züchten und diese verwirklichen,<br />

so wie er es einst zu Hause getan<br />

hatte, in Bábolna, seiner geliebten Heimat. Er<br />

führte das Zuchtbuch selbst und aktualisierte<br />

die Daten zu jeder Bedeckung und Fohlengeburt.<br />

Pettkó-Szandtner erzielte innerhalb<br />

weniger Jahre bemerkenswerte Ergebnisse.<br />

Seine Korrespondenz mit Dr. J. E. Flade legt<br />

nahe, dass der General mit den Leistungen<br />

zufrieden war. Es gelang ihm, mitten in der<br />

Wüste ein bemerkenswertes Gestüt zu errichten,<br />

mit ständigen Besuchern aus allen Ecken<br />

der Welt, die den Ruf des hier angetroffenen<br />

edlen <strong>Pferde</strong>bestandes weitertrugen. Einmal<br />

schrieb er: „Ich bin glücklich und freue mich,<br />

die Erfolge machen mich zufrieden.“ Käufer<br />

tauchten Mitte der fünfziger Jahre auf. Als<br />

erstes wurde ein <strong>Pferde</strong>einkaufskomitee aus<br />

Deutschland entsandt. Dies wird von Monostory<br />

wie folgt berichtet:<br />

Ein Hengst für Marbach<br />

„1955 reiste ein Komitee aus europäischen<br />

<strong>Pferde</strong>zuchtexperten nach Ägypten, um<br />

Zuchttiere zu kaufen. Über die sechsjährige<br />

Tätigkeit von General Pettkó-Szandtner in El<br />

Zahraa schrieben sie: ‚Wir sind auf viele Arabergestüte<br />

auf der ganzen Welt gereist und<br />

kennen das Maximum an Exzellenz auf diesem<br />

Gebiet, haben aber noch nie so schöne,<br />

edle und trockene <strong>Vol</strong>lblutaraber gesehen<br />

wie hier in El Zahraa.’ Zwei Jahre später berichteten<br />

dieselben Experten dem General,<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Gassir (Kheir / Badia) *1941 war ein weniger<br />

eleganter, kräftiger, aber bewegungsfreudiger<br />

Schimmelhengst und Hauptbeschäler<br />

zu Pettkó-Szandtners Zeit.<br />

Gassir (Kheir / Badia) * 1941 was a less elegant,<br />

strong, but actively moving grey stallion and<br />

made chief stallion by Pettkó-Szandtner.<br />

Foto: Judith Forbis<br />

dass die Nachkommen der von El Zahraa gekauften<br />

Stuten und Hengste schöner waren<br />

als die anderen... Die europäischen Züchter<br />

schrieben auch Folgendes über die Zucht<br />

in El Zahraa: ‚Es ist auffällig, dass alle <strong>Pferde</strong><br />

einen hohen und besonders langen Widerrist<br />

haben, der sich nach hinten erstreckt.<br />

Sie haben typische Eigenschaften des arabischen<br />

<strong>Vol</strong>lbluts – sie sind zahm, anhänglich,<br />

freundlich und klug – sie lernen extrem<br />

leicht.’<br />

Die Mitglieder der deutschen Delegation<br />

bestanden aus den prominenten Mitgliedern<br />

des deutschen Araber-Zuchtverbandes,<br />

nämlich Dr. Ernst Bilke, dem Präsidenten des<br />

Zuchtverbandes, Dr. Ekkehardt Frielinghaus,<br />

dem Schriftführer, dem bekannten Autor<br />

Herbert Rudofsky und Dr. Wenzler, dem Leiter<br />

des Haupt- und Landgestüts in Marbach. Ihre<br />

Mission war es, für Marbach einen <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst<br />

zu kaufen.<br />

Die Delegation kehrte nicht mit leeren Händen<br />

nach Hause zurück. Sie brachten den<br />

Hengst Kamel, Nazeers Sohn (aus der Bint Samiha),<br />

einen Hadban Inzahi, nach Marbach,<br />

wo er später Hadban Enzahi hieß und rund<br />

70 Stuten zeugte und damit zur kompletten<br />

Erneuerung des Zuchtbestandes beitrug. Dr.<br />

Georg Wenzler, von 1949–1974 Leiter des<br />

Gestüts Marbach, war mit dem Hengst sehr<br />

zufrieden. Wie Pettkó-Szandtner an Dr. Flade<br />

schrieb, verkaufte er schweren Herzens<br />

diesen besonders edlen und unverfälschten<br />

Hengst an Marbach, weil er ihn als Nachfolger<br />

seines Vaters fördern wollte. Schließlich<br />

verkaufte er ihn, weil sein Grundsatz lautete,<br />

dass an ein renommiertes Gestüt nur ein<br />

ganz besonderes Elite-Pferd verkauft werden<br />

sollte.<br />

Im selben Jahr kaufte der deutsche Fürst zu<br />

Knyphausen einen weiteren Sohn von Nazeer,<br />

Ghazal (aus Bukra), einen Dahman-Shahwan-<br />

Hengst, und Moheba (Sid Abouhum / Halima),<br />

eine braune Dahmeh-Shahwaniyah-Stute.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Diese Käufe fanden in Europa ein beeindruckendes<br />

Echo. Auch die Ungarn stellten sich<br />

in die Schlange, um <strong>Pferde</strong> zu kaufen, genauer<br />

gesagt, sie wollten zwei Hengste für<br />

Bábolna kaufen. Pettkó-Szandtner empfahl<br />

ihnen ganz besondere <strong>Pferde</strong>, doch sie kauften<br />

sie schließlich nicht. Andere taten es, zum<br />

Beispiel Richard Pritzlaff aus den USA. Er war<br />

der erste in der Reihe der amerikanischen<br />

Züchter, der nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

<strong>Pferde</strong> aus Ägypten importierte. Herr Pritzlaff<br />

kaufte 1958 fünf Fohlen: das Hengstfohlen<br />

Rashad Ibn Nazeer, ein Kuhaylan Rodan, und<br />

vier Stuten: die Saqlawiyah-Jidraniyah-Stuten<br />

Bint Moniet El Nefous (Nazeer x Moniet El<br />

Nefous) und Bint El Bataa (Nazeer x El Bataa)<br />

sowie die Dahmah-Shahwaniyah-Stuten Bint<br />

Dahma (El Sareei x Dahma II) und Bint Nefisa<br />

(El Sareei x Nefisa).<br />

Das Filmprojekt<br />

In diesem zweiten Teil des Artikels wollte ich<br />

eigentlich meine Eindrücke aus El Zahraa mitteilen<br />

und die Erinnerungen an das Werk von<br />

Tibor Pettkó-Szandtner präsentieren. Nach<br />

dem ursprünglichen Plan sollte ich als Mitglied<br />

einer Gruppe nach El Zahraa reisen, um<br />

Szenen für einen Dokumentarfilm über seine<br />

Arbeit aufzunehmen. Und um persönliche Erfahrungen<br />

zu sammeln, um das, was ich über<br />

ihn aus Büchern erfahren hatte, sowie aus<br />

Briefen und Erinnerungen von denjenigen,<br />

die ihn persönlich kennengelernt hatten, zu<br />

ergänzen. Die Pandemie griff jedoch ein und<br />

die Reise wurde abgesagt. Hoffentlich nicht<br />

für immer, und eines Tages komme ich an<br />

den Ort, wo die Erinnerung an dieses Genie<br />

der ungarischen <strong>Pferde</strong>zucht noch heute<br />

bewahrt wird. Ich hoffe auch, dass die dokumentarische<br />

Episode, die in Ägypten spielt,<br />

eines Tages fertiggestellt wird, denn sein Erbe<br />

als Züchter ist noch heute in Kairo zu finden,<br />

einer Megapolis mit den rund 20 Millionen<br />

Einwohner zählenden Vororten, rund um Kafr<br />

47<br />

Farouk, heute bekannt als El Zahraa, früher in<br />

der Wüste gelegen.<br />

Die Erinnerung an 'Neu-Bábolna' findet sich<br />

in El Zahraa, vielleicht der reinsten Quelle<br />

arabischer <strong>Pferde</strong>, und lebt weiter in den <strong>Pferde</strong>n,<br />

deren Vorgänger von unserem Helden<br />

gezüchtet wurden. Damit wurde das Überleben<br />

des Werkes legendärer Züchter – Abbas<br />

Pasha, Ali Pasha Sherif, Lady Anne Blunt<br />

– bewahrt und ihr Blut fließt bis heute in den<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabern in allen Ecken der Welt.<br />

Fest steht, dass Tibor Pettkó-Szandtner einen<br />

langjährigen Beitrag zur Araberzucht in<br />

Ägypten und gleichzeitig zur Araberzucht<br />

in der Welt geleistet hat. Sein Verdienst ist<br />

es, dass dieser einzigartige genetische Kulturschatz<br />

revitalisiert wurde, den er dank<br />

seiner Expertise für zukünftige <strong>Pferde</strong>züchter<br />

bewahrt und gesichert hat. Er schreibt:<br />

„Wenn der liebe Gott mir noch ein paar Jahre<br />

schenkt, möchte ich ein Buch über dieses besondere<br />

Werk schreiben, das für einen Züchter<br />

unbeschreiblich interessant ist. Ich muss<br />

dem lieben Gott dafür danken, dass er mich<br />

hierher gebracht hat.“<br />

Leider konnte ich keinerlei Hinweise finden,<br />

dass er tatsächlich begonnen hatte,<br />

das Buch zu schreiben. Aufgrund seines<br />

sich verschlechternden Gesundheitszustandes<br />

verließ er 1959 Ägypten und zog nach<br />

Deutschland. Obwohl sein Rat in El Zahraa<br />

sehr gefragt war, da sein Vertrag noch in Kraft<br />

war, wurde die Arbeit des berühmten Züchters<br />

mit seinem Tod im Jahr 1961 leider eingestellt.<br />

Tibor Pettkó-Szandtner kann nicht<br />

nur fachlich, sondern auch aufgrund seiner<br />

menschliche Qualitäten als Vorbild gelten.<br />

Seine Asche wurde zusammen mit der Asche<br />

seiner Frau in Bábolna begraben, in der von<br />

ihm selbst gebauten Kapelle auf dem Territorium<br />

des Gestüts, das während seiner Führung<br />

als die reinste Quelle in Europa in Bezug<br />

auf arabische <strong>Pferde</strong> galt.<br />

Laszlo Király<br />

Danksagung:<br />

Dieser Artikel wurde erstmals im Jahr 2020<br />

im Khamsat-Magazin veröffentlicht und hier<br />

mit Genehmigung und besonderem Dank an<br />

Autor und Herausgeber erneut abgedruckt.<br />

Geschichte


Pettkó-Szandtner's NotizBuch<br />

Geschichte<br />

Auszug aus dem "Handbuch" von Tibor<br />

von Pettkó-Szandtner. Das Buch wurde von<br />

Frau von Pettkó-Szandtner an Dr. Ekkehard<br />

Frielinghaus übereignet, dieser wiederum<br />

übergab es dem Gestütsmuseum in Bábolna<br />

1992 anläßlich der Enthüllung des Denkmals<br />

für Tibor von Pettkó-Szandtner im Gestütshof.<br />

Es handelte sich dabei um ein handgeschriebenes<br />

Stutbuch mit Notizen zu allen Stuten.<br />

Es enthält über 90 Stuten, die zu seiner<br />

Amtszeit zuchtaktiv waren. Geschrieben in<br />

deutscher und teils ungarischer Sprache.<br />

Bemerkenswert seine ehrliche Beurteilung<br />

der jeweiligen Stuten. Ein weiterer Band ist<br />

im Besitz des ägyptischen Staatsgestüts El<br />

Zahraa.<br />

Als Beispiel dient die Transkription der Seiten<br />

für die Stute Moniet el Nefous (Shahloul /<br />

Wanisa) *1946<br />

Fuchs mit Stern<br />

Ganz besonders edel<br />

Sehr edler Kopf<br />

Gut angesetzter Hals<br />

Guter Widerrist<br />

Guter Rücken<br />

Gutes Kreuz<br />

Kreuzbein etwas hoch<br />

Guter, hoch angesetzter Schweif<br />

Korrekte Vorderbeine<br />

Etwas kuhessig<br />

Genügend breit und tief<br />

Stellung und Gang korrekt.<br />

gedeckt: Sid Abouhom 1953. II. 8-10, II.28-30;<br />

1954.IV.24 kancacsikó (Stutfohlen)<br />

gedeckt: Nazeer 1954.V.3-5, V.28-30;<br />

1955.IV.25 méncsikó (Hengstfohlen)<br />

gedeckt: Nazeer 1955 V.5-11.<br />

gedeckt: Nazeer 1955.X.6-8; XII.6-8; 1956.III.3<br />

1957.I.24 Kanca (Stute)<br />

gedeckt: Nazeer 1957.II.5-7; V.6-8;<br />

1958.II.28 kancacsikó (Stutfohlen)<br />

gedeckt: Nazeer 1958.IV.8-10<br />

gedeckt: Nazeer 1958.X.8-10; XI.1-3; Elvetélt<br />

(verfohlt) 1959.VII.10<br />

gedeckt: Sid Abouhom 28.-29. X. 1949;<br />

1950 szept. (Sept.) 18. méncsikó (Hengstfohlen)<br />

gedeckt: Sid Abouhom 28.-29. XI.1950;<br />

1951 Aug. 7. kancacsikó (Stutfohlen)<br />

gedeckt: Sid Abouhom 24.I.1952; 3.-5.III. 1952;<br />

1953.I.27 kancacsikó (Stutfohlen)<br />

Einige der Stuten wurden von Pettkó-Szandtner<br />

auch fotografisch dokumentiert, hier<br />

einige Fotobeispiele aus dem Notizbuch:<br />

1 - Bint Samiha (Kazmeen / Samiha) *1925<br />

2 - Kahila (Ibn Rabdan / Bint Rustem) *1934<br />

<br />

48<br />

<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Pettkó-Szandtners NoteBook<br />

Excerpt from the "Notebook" of Tibor von<br />

Pettkó-Szandtner. The book was given by<br />

Ms. von Pettkó-Szandtner to Dr. Ekkehard<br />

Frielinghaus, who in turn handed it over to<br />

the Stud Museum in Bábolna in 1992 on the<br />

occasion of the unveiling of the monument<br />

of Tibor von Pettkó-Szandtner in the stud<br />

farm.<br />

It was a handwritten stud book with notes<br />

on all mares. It contains over 90 mares who<br />

were active in breeding during his tenure.<br />

Written in German and partly in Hungarian.<br />

His honest assessment of the respective mares<br />

is remarkable. Another volume is owned<br />

by the Egyptian state stud El Zahraa.<br />

The transcription of the pages for the mare<br />

Moniet el Nefous (Shahloul / Wanisa) *1946<br />

serve as an example:<br />

Chestnut with star<br />

Especially noble<br />

Very noble head<br />

Well set neck<br />

Good withers<br />

Good topline<br />

Good back<br />

Point of the Croup slightly too high<br />

Good, high-set tail<br />

Correct front limbs<br />

Slightly cow-hocked<br />

Sufficiently broad and deep<br />

Conformation and gaits correct.<br />

covered: Sid Abouhom 1953. II. 8-10, II.28-30;<br />

1954.IV.24 kancacsikó (filly foal)<br />

covered: Nazeer 1954.V.3-5, V.28-30;<br />

1955.IV.25 méncsikó (colt foal)<br />

covered: Nazeer 1955 V.5-11.<br />

covered: Nazeer 1955.X.6-8; XII.6-8; 1956.III.3<br />

1957.I.24 Kanca (filly)<br />

covered: Nazeer 1957.II.5-7; V.6-8;<br />

1958.II.28 kancacsikó (filly foal)<br />

covered: Nazeer 1958.IV.8-10<br />

covered: Nazeer 1958.X.8-10; XI.1-3; Elvetélt<br />

(missed) 1959.VII.10<br />

History<br />

covered: Sid Abouhom 28.-29. X. 1949;<br />

1950 szept. (Sept.) 18. méncsikó (colt foal)<br />

covered: Sid Abouhom 28.-29. XI.1950;<br />

1951 Aug. 7. kancacsikó (filly foal)<br />

covered: Sid Abouhom 24.I.1952; 3.-5.III. 1952;<br />

1953.I.27 kancacsikó (filly foal)<br />

Some of the mares were also documented<br />

photographically by Pettkó-Szandtner, here<br />

are some photo examples from the notebook:<br />

<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

49<br />

<br />

3 - Bint Dalal (Hamran / Dalal) *19<strong>26</strong><br />

4 - Zamzam (Gamil III / Bint Radia) *1932


Heroes of History<br />

Zucht History<br />

Tibor Pettkó-<br />

Homage to<br />

In the first part of<br />

the life story of Tibor<br />

Pettkó-Szandtner, we were<br />

introduced to his childhood,<br />

education and work<br />

at Bábolna Stud. In this second<br />

part, his life and work<br />

in Egypt, at the State Stud<br />

El Zahraa from 1949-1959<br />

is being illuminated where<br />

he found a new task of life<br />

in re-building the breeding<br />

program to preserve<br />

“the source”.<br />

full power and full confidence in the country<br />

which became the “source” of pure-bred<br />

Arabian horses, as it was a well-known fact<br />

that the ancestors of the pure-bred Egyptian<br />

Arabian horses were the “cream” of the<br />

collected horses of the Bedouins, due on the<br />

one hand to the geographical proximity and<br />

on the other hand, to the passion of the rulers<br />

and the power elite. Tibor Pettkó-Szandtner<br />

was fully aware of the severity of the task,<br />

felt and acknowledged the importance of<br />

the survival of the pure-bred Arabian horse<br />

for the sake of the world’s horse breeding. Let<br />

me highlight once again his clear and precise<br />

definition published in 1942: “All Arabians<br />

that were purchased from one of the Bedouin<br />

tribes that breed very thoroughly and are<br />

from a well bred family are called Original<br />

Arabians. Pure-bred Arabians are Arab horses<br />

that are not born in Arabia but provably<br />

originate from Original Arabians imported<br />

from Arabia and their blood does not contain<br />

anything but Original Arabian blood.”<br />

He was also aware of the situation that the<br />

number of these horses and the quality of the<br />

bloodstock had dangerously reduced and deteriorated<br />

on their original breeding ground.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

50<br />

The Pettkó-Szandtner couple, leaving their<br />

homeland behind, finally moved to Sweden<br />

where Tibor (allow me to call him<br />

Tibor, as his friends also did) found a job in<br />

the private stud of Dr Arvid Aaby Ericsson, not<br />

surprisingly. It was during his stay in this stud<br />

in 1948 that he was called by telephone by His<br />

Excellency Mohammed Taher Pasha, President<br />

of the Royal Agricultural Society of Egypt on<br />

behalf of the Egyptian King Farouk I, proposing<br />

a special offer. Taher Pasha, a cousin of<br />

King Farouk, had visited Bábolna before the<br />

war and was precisely aware of the general’s<br />

breeding expertise. He was highly impressed<br />

by the order, professionalism and quality of the<br />

bloodstock that he found and got acquainted<br />

with in Bábolna. The mandate he offered the<br />

general included the complete reorganization<br />

of the RAS stud. The commission was gladly<br />

accepted, but due to the Arab-Israeli war that<br />

had broken out in the meantime, he was not<br />

able to travel to Egypt until 1949.<br />

Egypt’s cultural heritage<br />

We can imagine what a great opportunity<br />

this mission meant for the retired soldier after<br />

the seemingly hopeless years. He was offered


(left) Famous Nazeer (Mansour / Bint Samiha)<br />

*1934 was chosen by Tibor Pettkó-Szandtner to<br />

become Chief Sire at El Zahraa and described<br />

him as "among the noblest stallions, he is the<br />

most distinctive."<br />

(links) Der berühmte Nazeer (Mansour<br />

/ Bint Samiha) *1934 wurde von Tibor<br />

Pettkó-Szandtner zum Hauptbeschäler von<br />

El Zahraa bestimmt und er beschrieb ihn<br />

als "unter den edelsten Hengsten, ist er der<br />

markanteste."<br />

(right) Tibor Pettkó-Szandtner and his wife at<br />

El Zahraa.<br />

(rechts) Tibor Pettkó-Szandtner und seine<br />

Frau in El Zahraa.<br />

beide Fotos: Archiv Laszlo Király<br />

Zucht History<br />

Jidran Ibn Sudan, and Sheikh El Arab (Mansour<br />

/ Bint Sabah), a Dahman Shahwan. It is<br />

also to his credit that Tibor Pettkó-Szandtner,<br />

who joined the stud in 1949, could select and<br />

assign many noble mares to his plans.<br />

purpose of breeding being the “preservation<br />

and perpetuation of Arab horse breeding as a<br />

matter of Egypt’s cultural heritage.” It was this<br />

very bloodstock that Tibor Pettkó-Szandtner<br />

was called to reconstruct with his expertise.<br />

The task was clear and evident, just like the<br />

trust and full authority granted to him. His<br />

principals expected that he would introduce<br />

modern principles not only in breeding but<br />

also in husbandry. He received full power and<br />

all the support to do so.<br />

From RAS to EAO<br />

The livestock breeding section of the RAS,<br />

founded in 1898 in order to encourage Egyptian<br />

agriculture, began its operations in<br />

1908. As the state needed a large number<br />

of remounts for the military and police, the<br />

organization “facilitated” horse breeding<br />

in the provinces by outsourcing stallions to<br />

several stallion depots. Initially, these were<br />

English Thoroughbreds, but the attempt did<br />

not work, and the breeders did not like their<br />

offspring. Therefore, the new goal was to supply<br />

the studs with pure-bred Arabian sires.<br />

Here we can see a parallel with the experiment<br />

applied in Bábolna, where, as previous-<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

However, RAS had a bloodstock, which, according<br />

to the will of the founder Khedive they experimented with and then abandoned<br />

ly mentioned in the first part of the article,<br />

Szandtner<br />

Abbas Hilmi, had been destined for expansion<br />

flourishing over the past decades stallions.<br />

crossbreeding with English Thoroughbred<br />

in harmony with the original purpose, the The basis for the Arab breeding of the national<br />

stud established in Bahteem, near Heliopolis,<br />

was provided by the bloodstock of<br />

Abbas Hilmi, which was donated to the RAS<br />

by the Khedive in 1914 at the time of his dethronement.<br />

The national stud has flourished<br />

over the years with countless donations and<br />

purchases. However, Bahteem was not suitable<br />

for the future plans, the Nile Delta region<br />

was not really suitable for Arabian horses<br />

either, so the RAS moved the breeding operation<br />

to nearby Cairo, to Ein Shams, located<br />

in the desert. The breeding continued here in<br />

the new facility of Kafr Farouk stud, named<br />

by King Fouad after his son. Kafr Farouk’s<br />

first stud manager was Dr. Branch, an English<br />

veterinarian, retired in the mid-1930’s, who,<br />

during his work and as a member of the Jockey<br />

Club at the same time, assigned an important<br />

role to testing the breeding stock on<br />

the racetrack. He was followed by Dr. Ahmed<br />

Mabrouk, an Egyptian veterinarian, who preferred<br />

using “outcross” stallions, then by Dr.<br />

Ashoub. The latter was a devoted advocate<br />

of livestock breeding and was the manager<br />

of the stud between 1941 – 1949. He is also<br />

known for compiling the first Egyptian Stud<br />

Book (1948). His favourite stallions were<br />

Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Radia), a Saqlawi<br />

51<br />

European Stable Management<br />

On his arrival, the general had to face significant<br />

challenges: not only the foreign culture,<br />

but also the extreme climatic conditions that<br />

are unusual for Europeans. Not to mention<br />

the language, although his wife’s excellent<br />

knowledge of English must have helped him<br />

here, just like in Bergstetten. The only area he<br />

was not unfamiliar with was breeding Arabian<br />

horses. His primary objective was to improve<br />

the conditions of the stud. As a matter of fact,<br />

Kafr Farouk’s 50-acre area in Ein Shams, apart<br />

from stud buildings, was actually a mere desert.<br />

“We basically do not have any pasture here at<br />

all, only desert sand. From late November to<br />

late May, horses are fed with green clover, which<br />

is dried in the summer, and barley,” he wrote in<br />

his letter to the late German hippologist, Dr. Johannes<br />

E. Flade. Not only was there no grass in<br />

the stud area, but the only shade was provided<br />

by a row of date palms. In an effort to improve<br />

the situation, he immediately commenced<br />

to plant trees. He wanted to create an oasis<br />

around him, a green island in the desert, pleasant<br />

for both humans and animals. Furthermore,<br />

he reformed the procedures of horse feeding,<br />

fodder production and ingathering.


Mansour (Gamil Manial / Nafaa El Saghira)<br />

*1921 was in high esteem by Tibor<br />

Pettkó-Szandtner, especially on the dam's side<br />

in combination with Ibn Rabdan on the sire's<br />

side - Moniet el Nefous is a good example.<br />

Mansour (Gamil Manial / Nafaa El Saghira)<br />

*1921 wurde von Tibor Pettkó-Szandtner vor<br />

allem mütterlicherseits in Kombination mit<br />

Ibn Rabdan auf der Vaterseite sehr geschätzt<br />

- Moniet el Nefous ist ein gutes Beispiel.<br />

Foto: Agricultural Museum Cairo<br />

Zucht History<br />

As he did not find the six huge buildings practical<br />

on his arrival, he reconstructed the stables<br />

following the well-proven Hungarian pattern<br />

allowing free movement for the foals. As documented<br />

by a former employee and friend<br />

of Pettkó-Szandtner, László Monostory, who<br />

emigrated to the U.S. and with whom he was<br />

in regular correspondence, paddocks and<br />

yards were also made: “He built exercise courses<br />

and enlarged a small office building to<br />

provide himself with living quarters so that he<br />

could be near the presence of his beloved horses<br />

constantly. Lacking also had been a saddle<br />

and harness room, which he had built.” The<br />

article published in the June 1980 issue of Arabian<br />

Horse World, provides a detailed description<br />

of Kafr Farouk’s situation at the time. While<br />

providing the adequate circumstances and<br />

conditions for breeding, he also started the<br />

selection of the inherited bloodstock. This was<br />

aided by Dr. Abdel Alim Ashoub’s History of the<br />

Royal Agricultural Society’s Stud of Authentic<br />

Arabian Horses, which was published in 1948<br />

and is also considered the first pure-bred Arabian<br />

stud book in Egypt.<br />

Moniet El Nefous<br />

Pettkó-Szandtner applied a strict set of criteria<br />

to the selection of each horse. Following<br />

the example set in Bábolna, in addition to<br />

purity of blood, he considered it essential<br />

that not only the appearance and movement<br />

of the Arabian horses, but also their internal<br />

values should reflect the usual and expected<br />

characteristics of the breed. He started the<br />

selection of the bloodstock with the “seedbed”:<br />

the mares. While studying the stock<br />

and their pedigrees, he was highly impressed<br />

by the Kuhaylan Mimreh stallion Mansour<br />

- and the presence of Ibn Rabdan’s blood, a<br />

Hadban Inzahi stallion, which had also been<br />

praised by Raswan. Thus, it is no wonder that<br />

the daughters of Sheikh El Arab and Shahloul<br />

represented a striking number among the carefully<br />

selected species. Among them, Moniet<br />

El Nefous (Shahloul / Wanisa), a Saqlawiyah<br />

Jidraniyah, who was the apple of his eyes. Although<br />

she also had some appearance flaws<br />

based on detailed reviews in his handwritten<br />

stud book, this remarkable chestnut mare,<br />

which was close to the ideal overall, received<br />

special attention in the years to come.<br />

According to the entry, she is a unique type<br />

with a noble head, well-positioned neck,<br />

good withers, high tail set, correct forelegs,<br />

although slightly cow-hocked but wide and<br />

deep enough, and with correct movement.<br />

Moniet El Nefous is of excellent origin. Her<br />

father is Shahloul, son of Ibn Rabdan, her<br />

mother is Wanisa, daughter of Sheikh El Arab,<br />

whose sire is the favored Mansour. The manuscript<br />

mentions her as “Saklavia Jidrania Ibn<br />

Sudan”. Based on the possibilities provided<br />

by today’s science, including the results of<br />

DNA tests, we now know that her mare family<br />

cannot be identical with the ancestor of Ghazieh,<br />

Abbas Pasha’s mare, provably linked to<br />

Ibn Sudan marbat. However, I am convinced<br />

that this does not reduce her breeding value.<br />

Although originating from another marbat,<br />

the family of Moniet El Nefous is another<br />

precious Saqlawi Jidran family coming from<br />

Ali Pasha Sherif’s breeding, which was transferred<br />

to the RAS stud through Prince Ahmed<br />

Pasha Kemal.<br />

In addition to Moniet El Nefous, Pettkó-Szandtner<br />

also mentioned the following<br />

mares among his favorites over the years:<br />

the Dahmah Shahwaniyat mares Bukra<br />

El Sareei (Shahloul / Zareefa) *1942 was also<br />

among the chosen chief sires of Pettkó-Szandtner.<br />

He became later the sire of Tuhotmos and<br />

many valuable brood mares.<br />

El Sareei (Shahloul / Zareefa) *1942 gehörte<br />

ebenfalls zu den ausgewählten Hauptbeschälern<br />

von Pettkó-Szandtner. Später wurde<br />

er Vater von Tuhotmos und vielen wertvollen<br />

Zuchtstuten.<br />

Foto: Judith Forbis<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Tibor Pettkó-Szandtner especially liked the<br />

daughters of Sheikh El Arab (Mansour / Bint<br />

Sabah) *1933 (left) and Shahloul, so they were<br />

represented in a striking number in the brood<br />

mare band.<br />

Tibor Pettkó-Szandtner mochte besonders<br />

die Töchter von Sheikh El Arab (Mansour /<br />

Bint Sabah) *1933 (links) und Shahloul, so<br />

dass sie in der Stutenherde auffallend zahlreich<br />

vertreten waren.<br />

Foto: Archiv Laszlo Király<br />

(Shahloul / Bint Sabah), Maisa (Shahloul /<br />

Zareefa), Nefisa (Balance / Helwa), as well as<br />

the Hadbah Inzahi mares Salwa (Ibn Rabdan<br />

/ Bint Rustem) and Shams (Mashaan / Bint<br />

Samiha).<br />

Stallion Selection<br />

After that another important step was the<br />

selection of the right stallions. In his article,<br />

László Monostory recalled the general’s<br />

words about the beginnings: “The stallions<br />

which were present in 1949, when I took over<br />

the management of the El-Zahraa stud farm,<br />

were mostly old, partly very old. Many had<br />

hereditary faults and were, mostly, unfit for<br />

the standard which ought to be set for breeding<br />

stallions to raise the general level of horse<br />

breeding in Egypt. During the past six years<br />

I was able to eliminate about fifty percent<br />

of this faulty material and to replace it by<br />

young, new, better stallions of known origin.”<br />

In terms of mares and stallions, the drastic<br />

selection was based on Tibor Pettkó-Szandtner’s<br />

unique concept of breeding, which he<br />

firmly carried out in light of his experience<br />

covering almost 50 years. He perfectly knew<br />

that the genetic heritage acquired here “will<br />

shine like precious stones once they are cleaned<br />

from sludge”, as he put it in his own<br />

words in a letter to Dr. Flade.<br />

In order to find the most suitable stallions, he<br />

collected all the pure-bred Arabian stallions<br />

on display from all over the country in the<br />

then RAS stallion depot located in Bahteem,<br />

10 miles from Cairo. The chosen ones were<br />

Sid Abouhom (El Deree / Layla), a Dahman<br />

Shahwan, Nazeer [Nazir] (Mansour / Bint Samiha),<br />

a Hadban Inzahi. They were followed<br />

by two Dahman Shahwan stallions: El Sareei<br />

(Shahloul / Zareefa) and Gassir (Kheir / Badia).<br />

As in Bábolna, he put special emphasis on<br />

practicability, one of the basic conditions<br />

of which is excellent leg structure. Hence his<br />

well-known saying: “no legs, no horse”.<br />

2/<strong>2021</strong> 1/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Why did he still choose Nazeer as one of his<br />

leading stallions? Although practicability<br />

must involve a suitable size, and Nazeer’s<br />

height at withers was only 148 cm, therefore<br />

the criterion for the height at the withers<br />

can be excluded. As an expert, he understood<br />

that a contracted hoof and the shortening of<br />

tendons were not clearly inherited traits, only<br />

predisposing factors. These traits mostly evolved<br />

due to environmental factors and a lack<br />

of trace elements, namely zinc and copper.<br />

Hence, in Nazeer’s case, he did not deal with<br />

this question. All the more, he emphasized<br />

on the stallion’s radiance and nice Arabian<br />

type. As he explained: “Among the noblest<br />

stallions, he is the most distinctive. Grey with<br />

short cannon bones, very good action, correct<br />

legs, his skin was so fine that one could<br />

see the veins like a network all over his body.”<br />

This radiance obscured his other undeniable<br />

appearance flaws. Moreover, Nazeer had also<br />

performed well on the racetrack in the past.<br />

The selection of this stallion clearly proves<br />

that Tibor Pettkó-Szandtner shared the Bedouins’<br />

views, as he once reported: ...“To<br />

them, minor exterior faults such as a slightly<br />

soft back, weak loins, sickle-hocks, cow<br />

hocks, cow posture, a slightly improper placement<br />

of the front legs, and longer posterior,<br />

are not taken too seriously into account. To<br />

them, the purebred bloodline, the stamina,<br />

the true Arabian horse type, the overall beauty<br />

are the most important.”<br />

As he had acted in the case of Kuhaylan Zaid<br />

back in Bábolna by accepting minor appearance<br />

flaws in the hope of excellent offspring,<br />

he followed the same principle in Egypt when<br />

he selected Nazeer as his leading stallion. As<br />

it turned out, time has justified him.<br />

Since he chose Sheik El Arab’s daughters in<br />

an outstanding number while selecting the<br />

broodmare stock, we can rightly assume that<br />

he was already looking for Mansour’s blood<br />

when he selected Nazeer, who was already 15<br />

years old when discovered.<br />

53<br />

Eventually, he bred splendid offspring by<br />

crossing the daughters of Sheikh El Arab with<br />

Nazeer, duplicating Mansour’s blood. And<br />

even though Nazeer did not inherit uniformly,<br />

he gave type and transmitted an overall quality<br />

to his offspring.<br />

Breeding with foresight<br />

The promotion of the other selected and favoured<br />

stallion, Sid Abouhom (Nabeeh), born<br />

in 1936 to be a chief sire, was opposed by several<br />

experts, including Dr. Ameen Zaher, but<br />

Pettkó-Szandtner steadfastly encouraged the<br />

use of the powerful, 157 cm high grey stallion<br />

endowed with excellent leg structure and<br />

good movement. Moreover, the robust stallion<br />

also had a nice typical head and huge,<br />

dark, expressive eyes. Sid Abouhum’s father<br />

was El Deree, the successful desert-bred racehorse<br />

of the Saqlawi Shaifi strain, donated to<br />

the RAS by King Farouk. His mother was Layla,<br />

Ibn Rabdan’s daughter, a Dahmah Shahwaniyah<br />

mare. Due to his Muniqi-type figure<br />

characteristic of racehorses, Sid Abouhum<br />

performed well on the racetrack.<br />

His offspring testify to Pettkó-Szandtner’s<br />

sense. Let us recall Mouna, Moniet El Nefous’s<br />

daughter, who was sired by him, whom even<br />

Raswan referred to in superlatives. Between<br />

1949 and 1959, in addition to the intensive<br />

use of Nazeer and Sid Abouhom, El Sareei and<br />

Gassir, as well as Mashhour played a role in<br />

shaping the next generation.<br />

In his article published in 1993, citing Colin<br />

Pearson and Kees Mol’s book entitled “The<br />

Arabian Horse Families of Egypt”, R.J. Cadranell<br />

(released in the Arabian Visions, May/<br />

June issue of 1993) provided a detailed analysis<br />

as to how many offspring of a stallion were<br />

born during the time of Pettkó-Szandtner. According<br />

to the study, while Nazeer sired about<br />

100 foals over the years, Sid Abouhom only<br />

sired 70. It might be surprising that El Sareei,<br />

on the maternal branch originating from the<br />

line of Bint El Bahreyn, described as extremely<br />

elegant, endowed with brilliant movement<br />

and eye-catching tail posture, had less than<br />

20 offspring during this time. Nevertheless,<br />

this splendid bay Dahman Shahwan stallion<br />

was the son of the dominant Shahloul.<br />

Gassir (Kheir / Badia, by Ibn Rabdan), a less<br />

elegant, more robust, but well-moving grey<br />

stallion, may have been one of the selected<br />

Zucht History


Gamalat (Ibn Samhan / Bint Gamila) *1934<br />

Pettkó-Szandtner beschreibt sie wie folgt:<br />

"Mäßig edler Kopf, die Zähne sind karpfenmäßig<br />

(Unterbiss), schwaches Kreuz, breit,<br />

gut angesetzter Schweif, gute Röhren, gute<br />

Fesseln, im kleinen Maße gesäbelt, links<br />

vorne mäßig nach innen gedreht." Die Stute<br />

starb 1951.<br />

Gamalat (Ibn Samhan / Bint Gamila) *1934<br />

Pettkó-Szandtner describes her as follows:<br />

"Moderately noble head, underbite, weak back,<br />

broad, well set tail, good cannon bones, good<br />

pasterns, slightly sickle hocked, left front slightly<br />

turned inwards." The mare died in 1951.<br />

History<br />

ones due to his special origins, since on his<br />

paternal line he transmitted the stallion line<br />

of Jamil El Kebir through Samhan. An additional<br />

reason for his selection may have been<br />

due to his robust quality. Gassir sired about<br />

20 foals during this time.<br />

Further remarkable candidates may be the<br />

offspring (ca. 10) of the Mashhour (Shahloul<br />

/ Bint Rustem, by Rustem), again a Hadban<br />

Inzahi. This stallion, born in 1941, was used<br />

by the general during the first and last years<br />

of his commandership. Other stallions siring<br />

one or a few, or even 10 offspring did not play<br />

an important role in the future.<br />

The Inshass horses<br />

Egypt saw chaotic times to come in the following<br />

years. In 1952, a revolution broke out<br />

leading to the army takeover. While King<br />

Farouk emigrated to Italy, the new regime<br />

tried to eliminate all the reminiscences of the<br />

monarchy. The name of the Royal Agriculture<br />

Society was changed to Egyptian Agricultural<br />

Organization (EAO) and the name of the<br />

national stud was changed from Kafr Farouk<br />

to El Zahraa. Fortunately, these changes did<br />

not affect Tibor Pettkó-Szandtner’s work. His<br />

knowledge and expertise were still needed.<br />

He was left in peace and could virtually remain<br />

in the same place, although some organizational<br />

changes occurred, and he also<br />

received a new superior. The royal stud in Inshass<br />

became a military base, and one part of<br />

the Royal Khassa’s horses, the <strong>IN</strong>SHASS stud<br />

stock was partially auctioned, but the prime<br />

horses came into the possession of the EAO.<br />

The horses were carefully selected by Pettkó-Szandtner<br />

personally, but bred separately<br />

at another location. Was he perhaps distrustful<br />

of the stock? Or did he foresee the future<br />

and discover a later opportunity in the genetics<br />

of the <strong>IN</strong>SHASS horses to avoid inbreeding?<br />

I would rather support the latter theory.<br />

Nevertheless, the two studs were actually<br />

merged only after the general’s leave.<br />

“New Bábolna”<br />

The Hungarian László Oláh, who flew from<br />

Buenos Aires to Cairo to see Tibor Pettkó-Szandtner,<br />

noted the following on his<br />

visit to “New Bábolna”: ... “My driver brakes<br />

and we suddenly find ourselves in front of a<br />

fresh, well-groomed, green living hedge, surrounded<br />

by white painted paddocks, a row<br />

of young trees...I immediately glimpse the<br />

general’s colossal figure. He is wearing a hunting<br />

hat, and on his cape, I recognize the red<br />

cuff, the colour of the Hungarian generals...<br />

The door opens, and we are welcome inside<br />

by the mistress of the house in a hall suitable<br />

for a refectory as well... Oriental carpets,<br />

leather armchairs, silverware on the tables,<br />

set of awards... A library, bibliophilic editions,<br />

beautiful bindings, all of them about horses,<br />

harnessing methods, carriage driving... We<br />

are chatting... I forget about the passage<br />

of time, but am awaken[ed] by the metallic<br />

sound of a horn, a bugle call... ‘Yes’ my master<br />

smiled at me ‘foddering. I introduced this<br />

bugle call here as well, just like in Bábolna.’ – ‘<br />

Bábolna?’ I asked him. ‘Yes, this is “New Bábolna”’<br />

he answered to me in a hoarse voice.<br />

We go out to do the foddering. The wall of the<br />

stable is painted “Bábolna-yellow”, tables of<br />

pedigrees above the doors, the decoration<br />

of the copper buttons all model the Bábolna<br />

style. ‘I had boxes built for the horses, apply<br />

abundant bedding, and the horses are not<br />

bound just like at home. Look at the beams of<br />

the paddocks, these are real imported Transylvanian<br />

pines. Look at that tree, it is a real<br />

Hungarian acacia... I had it planted here by<br />

myself...This is my tree, whenever I look at it,<br />

I imagine living on the sand of the Hungarian<br />

Nyírség...’ In the stable, a hundred and fifty<br />

Arabian mares and forty stallions are fed<br />

with fodder... ‘Look at the head of this gentle<br />

horse, I have never seen such a gentle and<br />

noble head. Here is the mother, she is also<br />

a noble type. I was commissioned five years<br />

ago... They give me peace and freedom. This<br />

is how New Bábolna was born’ he explains to<br />

me, and his sun-tanned face and smile are<br />

as if he was dreaming of his homeland... A<br />

heavy, squeaking door opens, and we enter<br />

the treasure chamber of the gentleman, the<br />

noble carriage driver. From the green cloth<br />

table... a collection of brightly polished bits<br />

and bridles shines on us. Along the wood-covered<br />

walls, complete sets of harnesses for<br />

four- and five-in hand driving hang in a row<br />

like black mummies. ‘We do not go anywhere.<br />

I prefer to stay at home among my Transylvanian<br />

beams, I do the same activities as<br />

I would do at home.’ But I feel as if his voice<br />

slightly choked up...<br />

An Arab man approaches the stable with<br />

a large chisel. ‘The royal crown must be cut<br />

off the tables of pedigrees as it announces<br />

the royal power of King Farouk... The world<br />

is changing, and my time is also coming to<br />

an end’ he quietly tells me. We are heading<br />

for the garden. The five-year-old trees already<br />

provide a nice shade over the garden<br />

furniture. My eyes are caught by the sight of<br />

a small earth mound covered by a granite<br />

cube. ‘It is the tomb of my beloved dog, Mishka.<br />

He was our faithful companion until now’<br />

says the master of the house... I say farewell.<br />

The Arab grooms mounted on horseback are<br />

lined up on the road. They look at the general<br />

with a military stance, who came here to try<br />

to recreate his own lost world on the land of<br />

the drifting sand.”....<br />

.... which he seems to have managed, indeed.<br />

He could breed and realize his own ideas as he<br />

had once done at home, in Bábolna, his beloved<br />

homeland. He managed the stud book<br />

himself, updating the data regarding each covering<br />

and foal birth. Pettkó-Szandtner achieved<br />

remarkable results within a few years. His<br />

correspondence with Dr. Johannes E. Flade<br />

suggests that the general was satisfied with<br />

the achievements. He managed to establish<br />

a noticeable stud in the middle of the desert,<br />

with constant visitors coming from all corners<br />

of the world who promoted the reputation of<br />

the noble horse stock encountered here. As he<br />

once wrote: “I am lucky and pleased, the successes<br />

make me feel content.” Buyers appeared<br />

in the mid-fifties. First, a horse purchasing<br />

committee was sent by Germans. This is reported<br />

by Monostory as follows:<br />

54<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


A Stallion for Marbach<br />

“In 1955 a committee consisting of European<br />

horse-breeding experts went to Egypt to buy<br />

breeding stock. Of General Pettkó-Szandtner’s<br />

six years of enterprise at El Zahraa, they<br />

wrote: “We have traveled extensively to Arabian<br />

horse farms across the world and are<br />

acquainted with the maximum of excellence<br />

in this field, but have NEVER, EVER seen such<br />

beautiful, noble and dry Arabian purebreds<br />

as those here at El Zahraa.” Two years later<br />

these same experts reported to the general<br />

that the offspring of the mares and stallions<br />

purchased from El Zahraa were each one<br />

more beautiful than the other... The European<br />

breeders also wrote the following of the El<br />

Zahraa breed: “It is conspicuous that all the<br />

horses have high and notably long withers<br />

extending to the back. They have characteristics<br />

typical of the Arabian purebred — they<br />

are tame, affectionate, friendly and smart —<br />

they learn extremely easily.”<br />

The members of the German delegation consisted<br />

of the prominent members of the German<br />

breeders’ association, namely Dr. Ernst<br />

Bilke, the president of the breeders’ association,<br />

Dr. Ekkehardt Frielinghaus, the secretary,<br />

the well-known authority Herbert Rudofsky,<br />

and Dr. Wenzler, the head of the State Stud in<br />

Marbach. Their mission was to purchase pure-bred<br />

Arabian horses for Marbach.<br />

The delegation did not return home empty-handed.<br />

They took the stallion Kamel,<br />

Nazeer’s son (out of Bint Samiha), a Hadban<br />

Inzahi, to Marbach, where he was later named<br />

Hadban Enzahi and sired about 70 mares,<br />

contributing to the complete renewal of<br />

the breeding stock there. Dr. Georg Wenzler,<br />

leader of the State Stud in Marbach between<br />

1949–1974, was extremely pleased with the<br />

stallion. As Pettkó-Szandtner wrote to Dr.<br />

Flade, he sold this particularly noble and genuine<br />

stallion to Marbach with a heavy heart<br />

because he wanted to promote him as his sire’s<br />

successor. Eventually, he sold him because<br />

his basic principle was that a well-reputed<br />

stud should only be sold a very special, elite<br />

horse.<br />

In the same year, the German Prince von<br />

Knyphausen bought another son of Nazeer,<br />

Ghazal (out of Bukra), a Dahman Shahwan<br />

stallion, and Moheba (Sid Abouhum / Halima),<br />

a bay Dahmeh Shahwaniyah mare. These<br />

purchases had an impressive echo in Europe.<br />

The Hungarians also joined the queue<br />

to buy horses, more precisely, they wanted<br />

to purchase two stallions for Bábolna. Pettkó-Szandtner<br />

recommended to them really<br />

special horses, but finally they did not buy<br />

them. Others did, for example Richard Pritzlaff<br />

from the U.S. He was the first in the line<br />

of American breeders who imported horses<br />

from Egypt after World War II. Mr. Pritzlaff<br />

purchased five foals in 1958, a colt, Rashad<br />

Ibn Nazeer, a Kuhaylan Rodan, and four fillies:<br />

the Saqlawiyah Jidraniyah mares Bint<br />

Moniet El Nefous (Nazeer / Moniet El Nefous)<br />

and Bint El Bataa (Nazeer / El Bataa) as well<br />

as the Dahmah Shahwaniyah mares Bint<br />

Dahma (El Sareei / Dahma II) and Bint Nefisa<br />

(El Sareei / Nefisa).<br />

The film project<br />

In this second part of the article, I had intended<br />

to share my impressions gained in El<br />

Zahraa and present the reminiscences of the<br />

work of Tibor Pettkó-Szandtner. According to<br />

the original plan, I was about to travel as a<br />

member of a group to record scenes of a documentary<br />

made about his work and gain<br />

personal experiences in order to supplement<br />

what I have learnt about him from books, as<br />

well as the correspondences and recollections<br />

of those who met him in person. However, the<br />

pandemic intervened, and the trip was cancelled.<br />

Hopefully not for ever, and one day<br />

I will be able to get to the place where the<br />

memory of this genius of Hungarian horse<br />

breeding is still preserved today. I also hope<br />

that the documentary episode set in Egypt<br />

will be completed one day, since his heritage<br />

as a breeder is present even today in Cairo, a<br />

mega polis, with its suburbs counting 20 million<br />

inhabitants nowadays, surrounding Kafr<br />

Farouk, today known as El Zahraa, previously<br />

located in the desert.<br />

The memory of ‘New Bábolna’ can be found in<br />

El Zahraa, perhaps the purest source of Arabian<br />

horses, and continues to live in the horses<br />

whose predecessors were bred by our hero,<br />

who ensured the survival of the bloodstock of<br />

legendary breeders - Abbas Pasha, Ali Pasha<br />

Sherif, Lady Anne Blunt - and their blood continues<br />

to flow in the pure-bred Arabian horses<br />

in every corner of the world.<br />

It can be firmly stated that Tibor Pettkó-Szandtner<br />

made a longlasting contribution<br />

to Arabian horse breeding in Egypt and<br />

to Arabian breeding in the world at the same<br />

time. It is his merit that this unique genetic<br />

cultural treasure was revitalized which he,<br />

thanks to his expertise, protected and secured<br />

for future horse breeders. As he writes: “If<br />

the good Lord grants me a few more years, I<br />

wish to write a book about this special work<br />

that is indescribably interesting for a breeder.<br />

I must thank the good Lord for bringing me<br />

here.”<br />

Unfortunately, I could not find any indication<br />

whatsoever that he had actually begun<br />

to write the book. Due to his deteriorating<br />

health, in 1959, he left Egypt and moved to<br />

Germany. Although his advice was much<br />

sought after in El Zahraa as his contract was<br />

still in force, the famous breeder’s work had<br />

sadly ceased by his death in 1961. Tibor Pettkó-Szandtner<br />

can be regarded as a role model<br />

not only in terms of his professional but<br />

also human qualities.<br />

His ashes, along with his wife’s ashes, are buried<br />

in Bábolna, in the chapel built by himself<br />

on the territory of the stud which counted as<br />

the purest source in Europe in terms of Arabian<br />

horses during his leadership.<br />

Laszlo Király<br />

Acknowledgements:<br />

This article was first published in the Khamsat<br />

magazine in 2020, re-printed here with<br />

permission and special thanks to both author<br />

and editor.<br />

History<br />

Hind *1942, a Saqlawiyah from the Sa'ud Royal<br />

Family imported in 1945 to Egypt as a gift from<br />

King Ibn Sa'ud to King Farouk.<br />

Hind *1942, eine Saqlawiyah aus der königlichen<br />

Familie Sa'ud, die 1945 als Geschenk<br />

von König Ibn Sa'ud an König Farouk nach<br />

Ägypten importiert wurde.<br />

Foto: From Pettkó-Szandtner's Notebook<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

55


Aus Von meinem Kunst und Buchregal<br />

Künstlern<br />

Adam Bücher<br />

Von Kunst und Künstlern<br />

Victor<br />

Hamdani Blanc - ein Geschenk des Vize-<br />

König Mehmed Ali, geboren 1835, imp. 1842,<br />

hatte 35 Fohlen (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 441).<br />

Jean Victor Adam (1801 - 1866) war ein französischer<br />

Maler und Lithograf. Sein Vater Jean<br />

Adam war ein anerkannter Kupferstecher und<br />

so war es nicht überraschend, dass der Sohn<br />

auf die Schule der Schönen Künste ging – mit<br />

gerade mal 13 Jahren! Er lernte auch in anderen<br />

Maler-Ateliers und stellte 1819 sein erstes<br />

Werk aus. Das erregte auf Anhieb so viel Aufmerksamkeit,<br />

dass er angestellt wurde, einige<br />

Werke für das Museum in Versaille zu malen.<br />

Die meisten seiner Werke dieser Zeit hatten<br />

Schlachten oder Jagden zum Thema.<br />

Ab 1823 versuchte er sich im Zeichnen auf<br />

Stein und erreichte dabei eine gewisse<br />

Virtuosität. Bis heute bleibt er als Lithograf<br />

in Erinnerung, eine Technik, der er sich bald<br />

ausschließlich widmete und in der er rund<br />

8000 Kunstwerke signierte. Um schließlich<br />

eine Vorstellung von der reichhaltigen Verbreitung<br />

seiner Werke zu geben, sei daran<br />

erinnert, dass viele seiner Platten gleichzeitig<br />

in Paris, London und New York veröffentlicht<br />

wurden, andere in Wien, Berlin, Leipzig,<br />

Mannheim, Manchester, Madrid und Moskau.<br />

Auch wenn wir ihn wegen seiner <strong>Pferde</strong>darstellungen<br />

kennen, er deckte auch andere<br />

Themenbereiche ab: So schuf er ein recht<br />

selbstironisches Werk „Un an de la vie d'un<br />

jeune homme“ (Ein Jahr im Leben eines<br />

jungen Mannes), eine wahre Geschichte in<br />

17 Kapiteln, für Buffon’s „Histoire Naturelle“<br />

(Naturgeschichte) lithografierte er zahlreiche<br />

Vögel und Säugetiere, und auch die französische<br />

Armee wurde in all ihren Rängen und<br />

Uniformen porträtiert.<br />

Um 1848 beginnt der Elan unseres Künstlers<br />

abzukühlen und seine Produktion "fabrikmäßiger".<br />

Das Pferd und vor allem die Kutsche<br />

gehören zu seinen Lieblingssujets. Sein<br />

Strich ist angenehm und leicht (einfach für<br />

diejenigen, die sehr gut zeichnen können),<br />

und seine <strong>Pferde</strong> zeigen dieselbe Leichtigkeit<br />

in der Bewegung.<br />

Seine <strong>Pferde</strong>darstellungen – und hier insbesondere<br />

die von arabischen <strong>Pferde</strong>n – haben<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/2018 2/<strong>2021</strong><br />

56


Art and Artists<br />

Tanger - ein Hengst aus Marokko, Geschenk<br />

des Sultans Muley-abd-err-Rhamann an den<br />

französischen König Louis-Philippe.<br />

durchaus eine Ähnlichkeit mit denen von scher <strong>Pferde</strong> von Mehmed Ali, dem ägyptischen<br />

Carle Vernet (1758–1836), ein Landsmann<br />

Vize-König als Geschenk. Diese und an-<br />

und vermutlich Vorbild in der Darstellung. dere <strong>Pferde</strong> porträtierte er in 6 Lieferungen à<br />

Victor Adam hat etliche Serien geschaffen – 6 Lithografien. Ein solch „königlicher Auftrag“<br />

Pferd und Reitweisen auf vier Kontinenten wird naturgemäß nur einem Künstler seines<br />

(Afrika, Amerika, Europa und Asien), verschiedene<br />

Faches übertragen, und Victor Adam war si-<br />

Herrscher hoch zu Roß, oder auch die cherlich einer der führenden <strong>Pferde</strong>maler<br />

„Etudes de Chevaux“, Übungen zur Erziehung seiner Zeit. Victor Adams <strong>Pferde</strong> sind immer<br />

des <strong>Pferde</strong>s, sei es beim Schmied, beim Verkauf<br />

nobel und edel, egal welche Rasse sie dar-<br />

oder bei der Zucht.<br />

stellen, sie haben immer einen „Hauch von<br />

Selten jedoch porträtierte Victor Adam spezielle<br />

Araber“ mit dabei: Die Augen sind groß und<br />

<strong>Pferde</strong>, also <strong>Pferde</strong>, zu denen der Name lebendig, das Profil konkav, der Hals ist stolz<br />

bekannt ist. Eine dieser wenigen Gelegenheiten<br />

getragen, alle <strong>Pferde</strong> sind makellos und äs-<br />

sind die <strong>Pferde</strong> des Königs Louis-Philippe thetisch, vielfach werden sie auch in Bewe-<br />

(1773-1850). Dieser erhielt eine Reihe arabigung<br />

dargestellt – eine Augeweide.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

57<br />

Nicht nur Napoleon war ein großer Verehrer<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s, auch König<br />

Louis-Philippe war sich der Bedeutung der<br />

Verbesserung der <strong>Pferde</strong>zucht bewußt. Er<br />

machte sich daran, „die französischen Rassen<br />

des Sattels, der Kutsche und der Arbeit zu<br />

regenerieren, indem er sozusagen zu ihrem<br />

besten Ursprung zurückkehrte, das heißt, indem<br />

er die schönsten Typen, die wir noch erhalten<br />

konnten, mit der reinsten arabischen<br />

Rasse kreuzte“.<br />

„Ende des Jahres 1842 schickte Mehmet Ali<br />

an den König sieben seiner reinsten Hengste,<br />

von ihm selbst ausgewählt und aus der wertvollsten<br />

arabischen Rasse, der Nedjd-Rasse. In


Von Kunst und Künstlern<br />

Adam<br />

Victor<br />

Nidjb, arabischer Hengst, war ein Geschenk<br />

von Mehmed Ali (oder Ibrahim Pascha) an den<br />

französischen König.<br />

Mogador stammt aus Marokko als Geschenk<br />

von Sultan Muley-abd-err-Rhamann und ist<br />

hier mit einem marokkanischen Prunksattel<br />

dargestellt.<br />

58<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Saklawi Deuxieme ( auch Seklavi II), arabischer Hengst, Geschenk von<br />

Mehmed Ali. Geboren 1838, importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1848.<br />

Hatte 2 Nachkommen im französichen Stutbuch (S. B. F. 1er v. 2e éd. p.<br />

460). "Grauschimmel und fünfeinhalb Jahre alt, gehört dem Herzog von<br />

Nemours als Parade- und Kriegspferd."<br />

Art and Artists<br />

Durzi, arabischer Hengst, 1,49 m groß, Geschenk von Mehmed Ali,<br />

geboren 1828, importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1851. Von ihm sind<br />

5 Nachkommen im französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e<br />

éd. p. 431).<br />

"Dieses prächtige Tier ist dasselbe, das Ibrahim-Pascha in der Schlacht<br />

von Nezib ritt, und auf dem er 40 Meilen galoppierte, ohne eine Minute<br />

zu ruhen. Dieses Pferd, das in die Gewalt der Türken gefallen war, kaufte<br />

sein Herr zurück, indem er im Gegenzug 1.200 Kamele gab."<br />

Tachiani, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali. Geboren 1939,<br />

importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1852. Von ihm sind 4 Nachkommen<br />

im französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 453).<br />

Dahmani, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali, geboren<br />

1834, importiert 1842, gestorben 1848. Von ihm sind 2 Nachkommen im<br />

französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2 e éd. p. 431).<br />

"Dahmani trägt an der Innenseite seiner schneeweißen Beine die<br />

schwarzen Zeichen, mit denen die Ägypter gewöhnlich <strong>Pferde</strong> von hoher<br />

Rasse markieren."<br />

(rechts) Hamdani Bai, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali,<br />

geboren 1835, importiert 1842. Von ihm sind 2 Nachkommen im französischen<br />

Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 441).<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59


Von Kunst und Künstlern<br />

Adam<br />

Victor<br />

den ersten Monaten des Jahres 1843 gründete<br />

Louis-Philippe für diese <strong>Pferde</strong> im Park von<br />

Saint-Cloud ein Arabergestüt und schuf damit<br />

eines der besten und schönsten Reitzentren,<br />

die man je gesehen hat. Die ersten Tests hatten<br />

schon bald die besten Ergebnisse, und neue<br />

Hengste kamen aus Maskat und Marokko."<br />

Neben den Nedjdi-Hengsten, die dem König<br />

der Franzosen durch den Vize-König der Ägypter<br />

geschenkt wurde, kamen auch <strong>Pferde</strong> aus<br />

Marokko vom Sultan Muley-abd-err-Rhamann<br />

und aus Muskat vom Imam von Muskat als Geschenk<br />

ins königliche Gestüt.<br />

Zu den Hengsten, die der Vize-König von<br />

Ägypten schickte, gehörte auch Hamdani-Blanc,<br />

über den Gayot schreibt: „Hamdani-Blanc<br />

ist ein außergewöhnliches Pferd, ein<br />

sehr edler Vertreter seiner Race, eine Ausnahme,<br />

eine Seltenheit, eine herrliche Erscheinung.“<br />

Züchterisch aber wurde der Hengst<br />

nicht sehr viel eingesetzt, sehr zum Bedauern<br />

von Gayot, der deshalb schrieb: „Man wird<br />

den Fehler einsehen, wenn Hamdani-Blanc<br />

nicht mehr da ist... Aus Furcht, ihn anzustrengen,<br />

hat man ihn so geschont, daß man ihn<br />

gar nicht verwendete... Hamdani-Blanc gehört<br />

der Familie Saklawi-Gidran an, seine Geschichte<br />

ist sehr interessant. Ein Hippologe erzählt in (ob. li) Nedidi Saihani, Ägyptische Stute<br />

einem die Nedjd-<strong>Pferde</strong> betreffenden Aufsatze<br />

im 'Journal des Haras' Folgendes: 'Ich sah<br />

(u. li) Nedidi Yemani, Ägyptische Stute<br />

in den Ställen des Ibrahim Pascha, und zwar<br />

in dessen Gestüt zu Choubra, einen Hengst,<br />

Silberschimmel mit einer leicht bläulichen<br />

Färbung, dessen Haar so fein war, daß man es Die Lithografie-Serie "Les chevaux des<br />

selbst mit den zartesten Fingern nicht fassen écuries du Roi" (die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen<br />

konnte. Dieses Pferd, der Familie Saklawi-Gidran<br />

angehörig, die in der Wüste sehr selten Blättern, d.h. 36 Lithografien, die zwischen<br />

des Königs) umfasst 6 Lieferungen mit je 6<br />

zu werden beginnt, war von dem Scheik, der 1843 und 1848 entstanden sind. Im "Inventaire<br />

du Fonds Français apres 1800" sind die<br />

es besaß, dem Sieger von Konieh verweigert<br />

worden. Ibrahim zögerte nicht, er überfiel <strong>Pferde</strong> namentlich aufgeführt und hier (so<br />

den Stamm, zerstreute ihn und bemächtigte gut es zu recherchieren war) den einzelnen<br />

sich des <strong>Pferde</strong>s.' Dieses Pferd war der Hamdani-Blanc."<br />

Lieferungen zugeordnet.<br />

Das königliche Gestüt St. Cloud hatte somit Die "<strong>Pferde</strong> aus dem Nedjd", die als<br />

das <strong>Pferde</strong>material, um eine rein arabische Geschenk des Vize-Königs von Ägypten,<br />

Zucht aufzubauen. Aber wie so oft in der Geschichte<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s wurden Pfer-<br />

Hamdani-Blanc - Schimmelhengst; Durzy<br />

Mehmed Ali, nach Frankreich kamen:<br />

de, die mit viel Kosten und Mühen aus ihrer - Schimmelhengst; Tachiani - Schimmelhengst;<br />

Kenhlan-Hamdani - Ägyptische<br />

Heimat nach Europa kamen, züchterisch leider<br />

nicht entsprechend genutzt. Zum Glück Schimmelstute; Kenhlan Yemani und Nedidi<br />

jedoch können wir uns wenigstens an den - Ägyptische Stute mit Fohlen; Nedidi-Yemani<br />

- braune Ägyptische Stute; Saklawi II -<br />

herrlichen Darstellungen von Victor Adam erfreuen,<br />

wodurch die <strong>Pferde</strong> zumindest vor unserem<br />

inneren Auge wieder lebendig werden. Hengst; Dahmani - Schimmelhengst; Nedidi<br />

Schimmelhengst; Hamdani-Bai - brauner<br />

Gudrun Waiditschka<br />

(ob. re) Fatime, Stute aus Muscat<br />

(u. re) Larache, Hengst aus Marokko<br />

Die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen des Königs<br />

Saïhani - Ägyptische Stute; Nidjb - Schimmelhengst;<br />

Choa - brauner Hengst; Ahkerf<br />

- Schimmelhengst<br />

Die "<strong>Pferde</strong> aus Marokko", ein Geschenk<br />

von Sultan Muley-abd-err-Rhamann:<br />

Tanger - Rapphengst; Tétouan; Fez; Larache<br />

- brauner Hengst; Marocain; Mogador -<br />

Schimmelhengst<br />

Die "<strong>Pferde</strong> aus Muscat", das Geschenk des<br />

Imam von Muscat:<br />

Hadjar - Schimmelhengst; Fatima II - braune<br />

Stute, Mascate - braune Stute<br />

Zu dieser Serie gehören auch <strong>Pferde</strong><br />

anderer Rassen, die im königlichen Gestüt<br />

standen: Ada, Nina, Précieuse - englische<br />

<strong>Vol</strong>lblutstuten; Casba, Arlequinne alzanne<br />

und Vénus - Limousin-Stuten; Victoire - Percheron;<br />

Goettingue - Hannoveraner; sowie<br />

die andalusischen <strong>Pferde</strong> Asombroso, Escanuelo,<br />

Lucéna, Madrid, Cordove, Pinturéro.<br />

60<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


Art and Artists<br />

Hadjar, arabischer Hengst mit "bloody shoulder" aus Muscat, ein<br />

Geschenk des Imam von Muscat. Importiert 1846, im königl. Gestüt bis<br />

1852. Von ihm wurden 8 Fohlen registriert ((S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 440)<br />

und er hat noch heute lebende Nachkommen.<br />

Akherf, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

61<br />

(links) Choa, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali


Distanzreiter-WM <strong>2021</strong><br />

Guter Sport<br />

Sport<br />

Salem Al Ktibi auf Haleh und Mansour Al Faresi auf Birman Aya (v. Simba<br />

du Barthas) holten Gold und Silber in der Einzelwertung für die UAE.<br />

in San Rossore<br />

Drei deutsche Reiter nahmen an der FEI-Distanz-Weltmeisterschaft teil, um ihren Erfolg<br />

von 2019 bei der Europa-Meisterschaft zu wiederholen - leider kam es nicht dazu.<br />

Aber nach all den Desastern der letzten Jahre war diese Weltmeisterschaft endlich wieder<br />

ein Lichtblick in Sachen "fairer und guter Sport".<br />

Die Titelverteidiger aus Spanien holten<br />

bei der diesjährigen FEI-Distanz-Weltmeisterschaft<br />

in San Rossore, Italien,<br />

erneut Teamgold, während die UAE sich bei<br />

den Einzelmedaillen Gold und Silber sicherten.<br />

Geschichte wurde geschrieben, als Boni<br />

Viada de Vivero als erster chilenischer Distanzreiter<br />

auf einem WM-Podest stand und<br />

Bronze in der Einzelwertung gewann, während<br />

das Team Brasilien ebenfalls seine erste<br />

Silber-Medaille feierte, vor Frankreich mit<br />

Team-Bronze.<br />

In einem dramatischen Wettbewerb schien<br />

der Einzeltitel auch in spanische Hände zu<br />

fallen, als Omar Blanco Rodrigo und sein brillanter<br />

Schimmel For Ferro nach der zweiten<br />

Runde vom fünften auf den ersten Platz vorrückten<br />

und bis zur Schlussphase vorne blieben.<br />

Die Geschwindigkeit und überragende<br />

Fitness der UAE-<strong>Pferde</strong>, Haleh, die für Salem<br />

Hamad Saeed Malhoof Al Kitbi Gold holte,<br />

und Birmann Aya, die für Mansour Saeed<br />

Mohd Al Faresi die Silbermedaille errang,<br />

sorgten jedoch dafür, dass sie in der letzten<br />

Runde die Nase vorn hatten. Insgesamt gingen<br />

74 Teilnehmer an den Start, <strong>26</strong> konnten<br />

den Ritt in Wertung beenden.<br />

Das deutsche Team<br />

Für Deutschland waren die gleichen <strong>Pferde</strong> am<br />

Start, die 2019 bei der Europameisterschaft<br />

in Euston Park in Großbritannien die Bronzemedaille<br />

im Team gewannen. Dies waren der<br />

13-jährigen Wallach Bekele el Djem (Bidziil<br />

AA / El Sa'irah) mit dem 53-jährigen Bernhard<br />

Dornsiepen. Die beiden haben mittlerweile<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />

62


Die Strecke in San Rossore führt durch Pinienwälder<br />

alle Fotos: FEI/Christophe Tabuere<br />

Sport<br />

schon mehrfache Championatserfahrung und<br />

waren auch in Tryon/USA mit dabei. Ebenfalls<br />

im Deutschen Team waren Ursula Klingbeil<br />

mit der <strong>Vol</strong>lblutaraberstute Aid du Florival (Aigoual<br />

Tamer / Asra du Florival) *2007 und Merle<br />

Röhm auf Dydin. Corona-bedingt war die<br />

Meisterschaft der erste Wettkampf in diesem<br />

Jahr, nicht unbedingt ideale Voraussetzungen,<br />

aber „mein Pferd ist in Topform“, so Dornsiepen.<br />

Ursula Klingbeil hatte mit Aid du Florival<br />

bereits an den Weltmeisterschaften 2016<br />

in Samorin teilgenommen und Platz <strong>26</strong> belegt.<br />

Die Tierärztin aus Buch in Bayern ist seit mehr<br />

als 20 Jahre im internationalen Distanzsport<br />

erfolgreich und bringt viel Erfahrung mit. Dritte<br />

im Team ist die 27-jährige Merle Röhm, die<br />

mit ihrem zwölfjährigen Wallach Dydin ebenfalls<br />

zum erfolgreichen Bronze-Team 2019 in<br />

Euston Park gehörte. Aber bei einer WM sind<br />

doch noch ganz andere Teams am Start als bei<br />

der EM vor zwei Jahren.<br />

Die Strecke in San Rossore bei Pisa hat so<br />

ihre eigenen Herausforderungen. Zwar ist<br />

sie landschaftlich ein Traum, kann aber durch<br />

Pinienwurzeln (Stolperfallen) und -nadeln<br />

(Rutschgefahr) auch tückisch sein. Auch die<br />

langen Sandpisten sind mitunter schwer<br />

einzuschätzen. Daher muß man sein Tempo<br />

stets im Blick behalten.<br />

Für Uschi Klingbeil mit Aid du Florival kam<br />

bereits im ersten Gate das „Aus“ aufgrund<br />

von Lahmheit. Ihr folgte Merle Röhm am vierten<br />

Gate. Pech dann in Runde vier, als eine<br />

Italienerin in der Gruppe Bekele anrempelte,<br />

dieser stolperte und daraufhin „unrund“ lief.<br />

Am 5. Vet-gate, nach 140 km, lahmte der Wallach<br />

leicht – das war das endgültige „Aus“ für<br />

die deutschen Reiter.<br />

Viele Jahre auf hohem Niveau<br />

Auch wenn der Ausgang dieser Weltmeisterschaft<br />

für die deutschen Reiter nicht so erfolgreich<br />

war wie bei der EM vor zwei Jahren,<br />

wo sie Team-Bronze holten, so war die Veranstaltung<br />

insgesamt nach dem organisatorischen<br />

Desaster an den WEG 2018 in Tryon<br />

doch ein Lichtblick. Auch gab es dieses Mal<br />

keinen CI („catastrophic injury“, tödliche Verletzung),<br />

nur wenige metabolischen Ausfälle,<br />

ein Pferd wurde wegen „Hyposensibilität“<br />

an den Beinen disqualifiziert, was unter den<br />

neuen FEI-Distanzregeln möglich ist, einer<br />

wegen Mißbrauchs, einer wegen „Nichteinhaltung<br />

vieler Regeln“. Die anderen fielen<br />

wegen Lahmheit aus, wie auch unsere<br />

drei deutschen Reiter. Dennoch hat unser<br />

deutsches Team guten Sport gezeigt und<br />

kann auf seine Leistungen stolz sein, denn<br />

über mehrere Jahre an solch hochkarätigen<br />

Championaten mit dem selben Pferd teilzunehmen,<br />

bedeutet, dass man alles richtig<br />

gemacht hat!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Kampf um den 10. bis 12. Platz zwischen Reitern aus Brasilien, Frankreich<br />

und Südafrika.<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

63<br />

Boni Viava de Vivero, der erste<br />

chilenische Reiter mit Bronze.


Termine <strong>2021</strong> / Shows & Events <strong>2021</strong><br />

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie und durch den Ausbruch des Equine Herpes Virus,<br />

informieren Sie sich direkt beim Organisator, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in<br />

unserem Terminkalender sind nicht tagesaktuell!<br />

Due to the restrictions caused by the Corona virus pandemic and outbreak of the Equine Herpes Virus,<br />

please inquire with the organizer directly whether an event is taking place or not.<br />

The information below is not up to date!<br />

1.-4. Juli DM / DJM der Distanzreiter Ahlheim / DE www.zsaa.org<br />

Termine<br />

1.-4. Juli<br />

3.-4. Juli<br />

Nordic Arabian Sporthorse<br />

Championship,<br />

Antwerp Arabian Horse Diamond<br />

Trophy (B, Ceur)<br />

Näsbyholm / SE<br />

Antwerpen / BE<br />

www.ecaho.org<br />

www.ecaho.org<br />

10.-11. Juli Intern. Tage des arabischen <strong>Pferde</strong>s Ströhen / DE www.ecaho.org<br />

18. Juli Hoffest bei EM Arabians Lengdorf / Kopfburg / DE elkewilfart@gmail.com<br />

22.-25. Juli<br />

European Championships for Sport<br />

Arabians<br />

Wiener Neustadt / AT<br />

www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />

24.-25. Juli<br />

Turnier "<strong>Arabische</strong>n Sportpferde<br />

im Norden"<br />

N.N.<br />

www.turniersport-shagyaaraber.de<br />

24.25. Juli Elran Cup (B) Castle Alden Bisen / BE www.ecaho.org<br />

abgesagt Kauber Platte Championat Kaub / DE www.kauber-platte-championat.de<br />

7.8. August Arabian Futurity Europe Cup Langenbrettach / DE www.ecaho.org<br />

7.-8. August Milan International Cup (B) Milano / IT www.ecaho.org<br />

13.-15. August Poln. National-Championat Janow Podlaski / PL www.ecaho.org<br />

20.-22. August Sommer-Festival Stadl Paura /AT www.araberfestival.at<br />

20.-22. August Österr. National-Championat Stadl Paura / AT www.ecaho.org<br />

28.-29. August Belgian Nat.Ch. & AJF Challenge N.N. / BE www.dawra.nl<br />

29. August<br />

5. September<br />

VZAP-Stuten- und<br />

Fohlenmusterung<br />

VZAP-Stuten- und<br />

Fohlenmusterung<br />

Bad Oldesloe / DE<br />

Coswig (Sachsen) / DE<br />

www.vzap.org<br />

www.vzap.org<br />

24.-25. Sept. All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />

abgesagt ANC Turnier Aachen / DE www.vzap.org<br />

24.-<strong>26</strong>. Sept. HLP des ZSAA Luhmühlen / DE www.zsaa.org<br />

10. Oktober<br />

VZAP-Stuten- und<br />

Fohlenprämierung<br />

Kauber Platte / DE<br />

www.vzap.org<br />

16.-17. Oktober Brussels Arabian Masters Brussel / BE www.ecaho.org<br />

30.-31. Oktober Europa-Championat Italien www.ecaho.org<br />

neuer Termin!<br />

10.-12. Dezember<br />

Welt-Championat Paris / FR www.ecaho.org<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>


<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

ist dabei:<br />

E UROPEAN<br />

C HAMPIONSHIPS<br />

S PORTS A RABIANS<br />

Impressum<br />

22.-25. July <strong>2021</strong><br />

Masters Championships<br />

Newcomer Championships<br />

National Championships<br />

www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />

Impressum - Mast Head<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Druck / printing:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />

Anzeigen / Advertisement:<br />

e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />

Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />

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Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,60 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € postage outside Germany<br />

Jahresabonnement / Yearly Subscription:<br />

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Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

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Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Betty Finke, Christine Jamar-Demeerseman,<br />

Laszló Király<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Betty Finke, Judith Forbis, Agnieska Mikuslka,<br />

Archiv Pettkó-Szandtner, FEI/Christoph Taniere<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen<br />

oder digitalen Wiedergabe und der<br />

Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2021</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />

2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />

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Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 3/<strong>2021</strong> - erhältlich Ende September <strong>2021</strong><br />

Issue 3/<strong>2021</strong> - available at the end of September <strong>2021</strong><br />

Vor über 20 Jahren haben Maria Sens und Harald Frey ihr Gestüt<br />

Vogelsberg-Araber gegründet. Basierend auf alten russischen<br />

Blutlinien, abgerundet mit einem gelegentlichen "Schuß"<br />

modernem Blut, züchten die beiden <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

die das Reiterherz höher schlagen lassen.<br />

Das Europa-Championat für Sport-Araber in Wiener Neustadt<br />

ist mittlerweile fest etabliert. Und dieses Jahr scheinen sogar<br />

rekordverdächtig viele Reiter und <strong>Pferde</strong> teilzunehmen - trotz<br />

Corona. Wir berichten darüber im nächsten Heft!<br />

The European Championship for Sports Arabians in Wiener Neustadt<br />

is now firmly established. And this year even a record number<br />

of riders and horses seem to be taking part - despite Corona.<br />

We will report on this in the next issue!<br />

Das Europa-Championat der Shagya-Araber findet dieses Jahr Anfang<br />

September im slowakischen Nationalgestüt Topolcianky statt.<br />

Neben den Delegierten, die die ISG-Jahreshauptversammlung<br />

besuchen, werden <strong>Pferde</strong> aus vielen Nationen erwartet.<br />

The European Championship für Shagya Arabians will take place early<br />

September at the Topolcianky National Stud in Slovakia. In addition to<br />

the delegates attending the ISG annual general meeting,<br />

horses from many nations are expected.<br />

Die Stoffwechselerkrankung PSSM2 ist in aller Munde. Wir schauen<br />

uns an, was sich dahinter verbirgt und ob genetische Tests<br />

tatsächlich die Lösung bringen.<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>

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