Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2021 (Vol. 26) - public
Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde. Haupt- und Landgestüt Marbach - Die neuen Ägypter sind da! Amurath Sahib - Der "Dampfross" unter den Arabern Denkanstöße - Der Schauring und seine Rolle für das Arabische Pferd ZSAA-Körung 2021 - "Yes, we can!" Körung in Pandemiezeiten Helden der Geschichte - Homage an Tibor Pettkó-Szandtner II Von Kunst und Künstlern - Victor Adam und die Pferde aus den Ställen des Königs Distanzreiter-WM - Guter Sport in San Rossore
Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde.
Haupt- und Landgestüt Marbach - Die neuen Ägypter sind da!
Amurath Sahib - Der "Dampfross" unter den Arabern
Denkanstöße - Der Schauring und seine Rolle für das Arabische Pferd
ZSAA-Körung 2021 - "Yes, we can!" Körung in Pandemiezeiten
Helden der Geschichte - Homage an Tibor Pettkó-Szandtner II
Von Kunst und Künstlern - Victor Adam und die Pferde aus den Ställen des Königs
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Arabian Horses<br />
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />
in the focus<br />
2/<strong>2021</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>26</strong>) • 6,50 €<br />
Die neuen Ägypter Pettkó-Szandtner<br />
für Marbach<br />
in El Zahraa<br />
www.in-the-focus.com/magazine<br />
www.in-the-focus.com<br />
Kunst & Künstler -<br />
Victor Adam
Natürlich!<br />
Nasheed Al Amal Hoor<br />
<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut *01.02.2010, Schimmel<br />
Vater: Hafez Al Ahd Hoor (Hengstlinie: Jamil el Kebir über Anter)<br />
Mutter: Aneedah EAO (Stutenlinie: Saklawi Gidran)<br />
Gestüt Hoor Al Oyoun, Philippe Paraskevas, Besichtigung: Feb. 2019 / Nov. 2019, Abflug Kairo: 19. April <strong>2021</strong>, Ankunft Marbach: 19. April <strong>2021</strong><br />
Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands<br />
72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de
Editorial<br />
Unfortunately, this is only the case on paper, because nature plays<br />
Der<br />
Kulturaraber<br />
Wir Araberfreunde schwärmen ja immer gerne von den <strong>Pferde</strong>n der Beduinen,<br />
und wie die harte Umwelt und die Züchtungskunst dieser Nomadenstämme<br />
diese <strong>Pferde</strong> zu dem gemacht haben, was sie (heute) sind. Und<br />
obendrein glaubt so mancher, wenn wir nur die Blutlinien rein erhalten,<br />
dann behalten wir auch das authentische Beduinenpferd, wie es vor 200,<br />
500 oder 1000 Jahren war.<br />
Leider ist dem nur auf dem Papier so, denn die Natur spielt dem Züchter<br />
allerhand Streiche. Da gehen Genvarianten verloren, andere bilden sich<br />
durch Mutationen neu. Wenn dann die Umweltbedingungen andere sind<br />
als in der Wüste, wenn die Selektionskriterien andere sind als die der Beduinen<br />
und wenn wir eine ganz andere Nutzung der <strong>Pferde</strong> anstreben, als es<br />
die Beduinen taten, dann wird sich das Pferd über kurz oder lang in seiner<br />
Erscheinungsform, in seinem Interieur, aber auch in seinem Metabolismus<br />
verändern. Es hilft nichts, wir züchten heute „Kulturaraber“ und keine Wüstenpferde<br />
mehr!<br />
Wenn wir diesem Diskurs bis hierher gefolgt sind, können wir uns die Frage<br />
stellen: Was macht den Araber russischer Blutlinien aus, was den Araber<br />
ägyptischer Linien? In meinen Augen sind es die angewandte züchterische<br />
Selektion und die Umweltbedingungen. Bei den Russen waren dies<br />
Rennen, die vor allem als Gesundheits- und Funktionalitäts-Check dienten.<br />
Dadurch wollte man gesunde, athletische <strong>Pferde</strong> erhalten. Die Rennbahn<br />
war sozusagen der Ersatz für die Raubzüge der Beduinen. Nicht sehr „beduinisch“<br />
ist das Klima im Nordkaukasus, wobei es im Sommer durchaus<br />
trocken und heiß sein kann. „Unbeduinisch“ ist auch die Zucht in großen<br />
Herden, die extensive Aufzucht mit viel Bewegung, aber ohne die allzu<br />
enge Bindung an den Menschen. Das schafft einen ganz eigenen <strong>Pferde</strong>typus,<br />
den wir uns dann nach Hause holen – zum Beispiel nach Deutschland.<br />
Hier werden diese „Russen“ zwar in einem ähnlichen Klima gehalten, aber<br />
vielleicht mit mehr Stallhaltung und weniger Auslauf, mit mehr Menschennähe,<br />
aber gehaltvollerem Futter, ohne Rennbahn, dafür mit Spaziergängen.<br />
Denken wir zwei, drei Generationen in die Zukunft – wird das Produkt<br />
noch ein „russisches Pferd“ sein? Vielleicht auf dem Papier, weil es durchgehend<br />
russische Vorfahren hat. Aber ohne die gleichen Selektionsbedingungen<br />
werden die Härte, Ausdauer und Athletik verloren gehen, wenn<br />
diese Kriterien nicht mehr abgefragt werden und anderen Eigenschaften<br />
werden die Oberhand gewinnen.<br />
Ähnliches gilt für die Ägypter – hier hatten schon die ägyptischen Paschas<br />
vor 150 Jahren die Haltungsbedingungen gravierend geändert: Das Beduinenpferd,<br />
importiert aus Saudi Arabien, Syrien oder Bahrain, wurde<br />
plötzlich in Ställen gehalten, und wenn man den zeitgenössischen Berichten<br />
folgt, standen die Beduinenstuten nun bis zum Bauch in ihrem eigenen<br />
Mist, hatten keinen Auslauf und wurden von Parasiten geplagt. Man<br />
stellte europäische Gestütsmanager ein, die natürlich europäisches Gestütsmanagement<br />
und Zuchtmethoden einführten, beides weit entfernt<br />
von Beduinentraditionen. Lediglich das Klima ist in Ägypten noch etwas<br />
„arabischer“ als in Europa. Auf dem Papier sind diese <strong>Pferde</strong> „Ägypter“, aber<br />
Beduinenpferde sind es nicht mehr. Und wenn sie nach Europa kommen,<br />
umso weniger, weil hier weder das Klima noch die Ernährung an die arabische<br />
Halbinsel erinnern.<br />
Wir müssen uns damit abfinden: Wir können hier keine „Beduinenpferde“<br />
züchten, wir züchten Kulturaraber. Wenn wir so weit gekommen sind,<br />
stellt sich die Frage – ob denn dann die „Reinheit“ noch eine so große Rolle<br />
spielt? Diese Frage darf jeder für sich selbst beantworten.<br />
The<br />
Cultural<br />
Arabian<br />
As Arabian horse afficionados, we always like to rave about the<br />
horses of the Bedouins, and how the harsh environment and the<br />
breeding skills of these nomadic tribes have made these horses<br />
what they are (today). And on top of that, some believe that if we<br />
only keep the bloodlines pure, then we will also keep the authentic<br />
Bedouin horse as it was 200, 500 or 1000 years ago.<br />
all sorts of tricks on the breeder. Gene variants are lost, others are<br />
formed anew through mutations. If the environmental conditions<br />
are then different from those in the desert, if the applied selection<br />
criteria are different from those of the Bedouins and if we strive for<br />
a completely different use of the horses than the Bedouins did, then<br />
sooner or later the horse will change its appearance, change in its<br />
interior, but also in its metabolism. It doesn't help, today we breed<br />
“cultural Arabians” and no more desert horses!<br />
If we have followed this discourse this far, we can ask ourselves<br />
the question: what makes the Arabian of Russian bloodlines, what<br />
makes the Arabians of Egyptian lines? In my opinion it is the applied<br />
breeding selection and the environmental conditions. For<br />
the Russians, these were races, which mainly served as a health<br />
and functionality check. The aim was to maintain healthy, athletic<br />
horses. The racetrack was, so to speak, the substitute for<br />
the Bedouin raids. The climate in the North Caucasus is not very<br />
"Bedouin-like", although it can be dry and hot in summer. "Non-<br />
Bedouin" is also breeding in large herds, extensive rearing with a<br />
lot of exercise but without a very close connection to humans. This<br />
creates a very special type of horse that we then bring home - for<br />
example to Germany. Here these “Russians” are kept in a similar<br />
climate, but perhaps with more stable time and less exercise, with<br />
closer proximity to people, but more substantial feed, without a<br />
racetrack, but with walks. Let's think two or three generations into<br />
the future - will the product still be a “Russian horse”? Maybe on<br />
paper because it has Russian ancestry throughout. But without the<br />
same selection conditions, the toughness, endurance and athleticism<br />
will be lost because these criteria are no longer queried and<br />
other characteristics gain the upper hand.<br />
The same applies to the Egyptians - here the Egyptian Pashas had<br />
already drastically changed the keeping conditions 150 years ago:<br />
The Bedouin horse, imported from Saudi Arabia, Syria or Bahrain,<br />
was suddenly kept in stables, and if you follow contemporary reports,<br />
the Bedouin mares were now standing up to their stomach<br />
in their own menure, had no paddock time and were plagued by<br />
parasites. European stud managers were hired, who of course introduced<br />
European stud management and breeding methods, both of<br />
which were far removed from Bedouin traditions. Only the climate<br />
in Egypt is a little more “Arab” than in Europe. On paper these horses<br />
are “Egyptians”, but Bedouin horses they are no longer. And when<br />
they come to Europe, all the less, because neither the climate nor the<br />
food here are reminiscent of the Arabian Peninsula.<br />
We have to come to terms with this: we cannot breed “Bedouin<br />
horses” here, we breed cultural Arabians. When we have come this<br />
far, the question arises - whether "purity" still plays such a big role?<br />
Everyone can answer this question for themselves.<br />
Editorial<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Chefredakteurin / Chief Editor<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
und die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen des Königs 56<br />
Artikel<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach -<br />
Die neuen Ägypter sind da! 6<br />
Amurath Sahib -<br />
Der "Dampfross" unter den Arabern 16<br />
Denkanstöße - Der Schauring<br />
und seine Rolle für das <strong>Arabische</strong> Pferd 22<br />
ZSAA-Körung <strong>2021</strong> -<br />
"Yes, we can!" Körung in Pandemiezeiten <strong>26</strong><br />
Helden der Geschichte -<br />
Homage an Tibor Pettkó-Szandtner II 42<br />
Von Kunst und Künstlern - Victor Adam<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Distanzreiter-WM -<br />
Guter Sport in San Rossore 62<br />
Rubriken<br />
News 31<br />
GestütsParade <strong>2021</strong> 38<br />
Termine 64<br />
Impressum, Vorschau 65-66<br />
Seit 2019 wurde gerätselt, wann denn nun die <strong>Pferde</strong> aus Ägypten<br />
im Haupt- und Landgestüt Marbach eintreffen werden. Jetzt war es<br />
soweit: Mitte Mai wurden die <strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt Paraskevas bei<br />
einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Since 2019 we all have been puzzled as to when the horses from Egypt<br />
will arrive at the State Stud Marbach. Now the time has come: Mid-May<br />
the horses from Paraskevas Arabians were presented to the <strong>public</strong><br />
at a press conference.<br />
Betty Finke berichtet von der ZSAA-Körung, die trotz widrigster<br />
Bedingungen zum zweiten Mal mit Corona-Auflagen stattfand,<br />
und doch mit einer Rekordbeteilung aufwarten konnte: drei von<br />
fünf vorgestellten <strong>Vol</strong>lblutaraber wurden gekört.<br />
Unser Titelbild<br />
Nasheed Al Amal Hoor<br />
(Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />
*2010 im Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach<br />
Nasheed Al Amal Hoor (Hafez<br />
Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />
*2010 at the German State<br />
Stud Marbach.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
4<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Content<br />
Articles<br />
Table of Content<br />
German State Stud Marbach -<br />
The New Egyptians are here! 12<br />
Amurath Sahib -<br />
The "Dampfross" of Arabian Breeding 19<br />
Food for Thought - The Show Ring<br />
and its Role for the Arabian Horse 24<br />
Heroes of History -<br />
Homage to Tibor Pettkó-Szandtner II 50<br />
Man muß mittlerweile schon recht weit hinten in den Pedigrees<br />
suchen, um seinen Namen zu finden, aber Amurath Sahib war<br />
einer der besten Vertreter der Bairaktar-Linie und wichtiges Bindeglied<br />
zwischen den russischen und polnischen Zuchtlinien.<br />
You have to look far back in today’s pedigrees to find his name, but<br />
Amurath Sahib was one of the best representatives of the<br />
Bairaktar line and an important link between the<br />
Russian and Polish breeding lines:<br />
miscellanea<br />
Shows & Events <strong>2021</strong> 64<br />
Mast Head 65<br />
Preview 66<br />
Table of Content<br />
In diesem zweiten Teil wird das Leben und Wirken von Tibór<br />
Pettkó-Szandtner im ägyptischen Staatsgestüt El Zahraa<br />
beleuchtet, wo er eine neue Lebensaufgabe fand: das Zuchtprogramm<br />
zur Erhaltung „der Quelle“ neu aufzubauen.<br />
In this second part, the life and work of Tibór Pettkó-Szandtner<br />
in the Egyptian state stud El Zahraa is examined, where<br />
he found a new life task: to rebuild the breeding program to<br />
preserve "the source".<br />
Victor Adam portraitierte zwischen 1842-1848 die <strong>Pferde</strong> aus<br />
Ägypten, aus Muscat und Marokko, die der franzsösische König<br />
Louis-Philippe zum Geschenk erhielt. Heraus kam eine der schönsten<br />
Litho-Serien über das arabische Pferd.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
5
Haupt- und Landgestüt Marbach<br />
Zucht<br />
Die neuen<br />
Ägypter<br />
sind da!<br />
Seit 2019 wird gerätselt, wann denn nun die <strong>Pferde</strong> aus Ägypten im Haupt- und Landgestüt<br />
Marbach eintreffen werden. Nun war es so weit: Am 19. April kamen die neun <strong>Pferde</strong> aus<br />
dem Gestüt Paraskevas Arabians in Marbach an, Mitte Mai wurden sie bei einem Pressetermin<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt. Wann sie aber von den Besuchern in den Ställen und<br />
Weiden bewundert werden können, hängt nicht zuletzt von der Corona-Lage ab.<br />
6<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Die Kooperation zwischen Philippe<br />
Paraskevas aus Ägypten und dem<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach hatte<br />
sich über mehrere Jahre angebahnt. Seit<br />
Paraskevas auf einer Deutschlandtour, auf<br />
der er sein Buch „Die Ägyptische Alternative“<br />
vorstellte, auch in Marbach vorbeischaute,<br />
ist er ein großer Fan dieser Einrichtung, die<br />
sich auch dem Erhalt des Erbes von König<br />
Wilhelm I. verschrieben hat. Genau diese<br />
Tatsache, dass hier Stuten- und Hengstlinien<br />
seit über 200 Jahre erhalten werden, hat<br />
ihn überzeugt, dass Marbach der richtige<br />
Platz auch für seine <strong>Pferde</strong> sei. Im Februar<br />
2019 flog dann Landoberstallmeisterin Astrid<br />
von Velsen-Zerweck zusammen mit dem<br />
(damaligen) Interims-Zuchtleiter des VZAP,<br />
Burchard Schröder nach Ägypten. Neben einem<br />
Besuch im Staatsgestüt El Zahraa stand<br />
auch ein Besuch bei Philippe Paraskevas auf<br />
dem Plan, wo man eine erste grobe Auswahl<br />
treffen konnte. Astrid von Velsen hat auch<br />
den einen oder anderen Hengst in der Wüste<br />
geritten und war von deren Ausdauer und<br />
Reiteignung sehr angetan.<br />
Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg<br />
und Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck begrüßten die neuen <strong>Pferde</strong> aus<br />
Ägypten und stellten sie der Öffentlichkeit vor.<br />
alle Fotos: G. Waiditschka<br />
Zucht<br />
Auf Besichtigungstour in Ägypten<br />
Nun wurden die Pläne konkreter. Anläßlich der<br />
Hengstparade im September 2019 verkündete<br />
der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum<br />
und Verbraucherschutz, Peter Hauk, dass er<br />
zusammen mit der Landoberstallmeisterin im<br />
November nach Ägypten reisen werde, um<br />
sich nach geeigneten Araberhengsten umzuschauen.<br />
Im November 2019, zur internationalen<br />
Araberschau im Staatsgestüt El Zahraa,<br />
reiste dann tatsächlich eine Delegation aus<br />
dem Schwabenland nach Ägypten. Hauptanlaß<br />
aber war natürlich ein (weiterer) Besuch<br />
bei Paraskevas Arabians, um die <strong>Pferde</strong> konkret<br />
auszuwählen. Es sollte nun Corona-bedingt<br />
weitere eineinhalb Jahre dauern, bis die<br />
<strong>Pferde</strong> tatsächlich ihre Reise antreten konnten<br />
– aber seit dem 19. April sind sie im Gestüt angekommen.<br />
Zumindest „physisch“, denn für<br />
die überwiegend jungen <strong>Pferde</strong>, die bislang<br />
nur Sand und Wüste kannten, ist die Ankunft<br />
in Deutschland ein Kulturschock, und die neue<br />
Heimat auf der Schwäbischen Alb bietet eine<br />
unglaubliche Fülle von neuen Eindrücken!<br />
„Sie müssen erst noch lernen, dass man Gras<br />
direkt vom Boden fressen kann und dass man<br />
auch darauf laufen kann, nicht nur auf Sand.<br />
Selbst Asphalt kennen sie nicht, sie laufen wie<br />
auf Eiern, denn in ihrem Heimatgestüt ist alles<br />
Sand“, erklärt die Landoberstallmeisterin. Minister<br />
Hauk erläuterte ganz plastisch: „Wenn<br />
man das Tor des Gestüts öffnet, fängt dort<br />
direkt die Wüste an! Diese <strong>Pferde</strong> kennen nur<br />
Sand.“<br />
„Wir wollen den <strong>Pferde</strong>n jetzt erst noch eine<br />
Weile Zeit zum Eingewöhnen geben. Sie mußten<br />
vor ihrem Abflug drei Monate in Quarantäne<br />
verbringen, in einer Militärkaserne, mitten<br />
in Kairo. Dort hatten sie kaum die Möglichkeit,<br />
sich zu bewegen. Daher müssen wir ihre Kondition<br />
erst wieder langsam aufbauen“, erklärt<br />
Astrid von Velsen, und erläutert weiter: „Außerdem<br />
stehen sie auch hier sicherheitshalber<br />
noch in Quarantäne, weshalb sie dem Publikum<br />
noch nicht zugänglich sind“.<br />
Insgesamt hat Philippe Paraskevas dem Gestüt<br />
neun <strong>Pferde</strong> – fünf Hengste und vier<br />
Stuten – übergeben, „zu einem symbolischen<br />
Preis“, wie Minister Hauk es ausdrückte.<br />
Philippe Paraskevas verbindet mit diesem<br />
Vermächtnis die Hoffnung, dass seine<br />
züchterische Arbeit der letzten 30 Jahre hier<br />
fortgeführt wird, denn leider haben seine<br />
Kinder kein großes Interesse an der <strong>Pferde</strong>zucht<br />
– es ist dies hier wie dort ein Problem<br />
der Privatzüchter. Deshalb sind Staatsgestüte<br />
als Garant für Kontinuität so wichtig.<br />
Philippe Paraskevas schreibt in seiner Grußbotschaft,<br />
da er selbst Corona-bedingt nicht<br />
nach Deutschland kommen konnte: „Der<br />
ägyptische <strong>Vol</strong>lblutaraber ist ein anerkanntes<br />
Kulturerbe Ägyptens und unser Vermächtnis<br />
aus der arabischen Wüste. Die E.A.O., unser<br />
Staatsgestüt, ist der Ursprung der Rasse und<br />
reinster Quell arabischen Blutes weltweit. Außerhalb<br />
Ägyptens, im Herzen Europas, ist das<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach der älteste<br />
und beste Zufluchtsort des Wüstenarabers.<br />
Aufgrund seiner reichen Historie, seiner Mission<br />
und Zuchtphilosophie gebührt Marbach<br />
höchste Anerkennung. Es ist mir eine Ehre,<br />
diese neun <strong>Pferde</strong> aus der Paraskevas-Zucht<br />
an das Haupt- und Landgestüt Marbach zu<br />
übergeben, in Einklang mit meinem Ziel, die<br />
mir anvertrauten Blutlinien langfristig zu bewahren.“<br />
Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah) *2010 gehört der<br />
Hengstlinie des Jamil El Kebir an, wie seinerzeit der Marbacher Hauptbeschäler<br />
Gharib. - Nasheed Al Amal Hoor belongs to the sire line of Jamil El<br />
Kebir, just like Marbachs's chief sire Gharib in the 1970ies.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
7<br />
Übrigens steht das Land Baden-Württemberg<br />
nach wie vor hinter dem Ende 2019<br />
verkündeten Maßnahmenpaket für Marbach<br />
über 40 Millionen Euro, mit dem die Instandsetzung<br />
und Sanierung der Gebäude,<br />
viele davon denkmalgeschützt, ermöglicht<br />
werden soll. Damit können auch diverse<br />
Umbauten und Neubauten realisiert werden,<br />
um die <strong>Pferde</strong>haltung auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Diese Vorhaben<br />
werden sich vielleicht aufgrund der pandemie-bedingt<br />
angespannten Haushaltslage<br />
zeitlich in die Länge ziehen, aber „wir stehen<br />
voll dahinter, schließlich geht es hier um<br />
Tierschutz und Tierwohl“, so der Minister.<br />
Und um auch die letzten Unklarheiten zu<br />
beseitigen – nein, die 40 Millionen haben<br />
rein gar nichts mit den neuen <strong>Pferde</strong>n aus<br />
Ägyptern zu tun!<br />
Die „neuen Ägypter“<br />
Und wer sind nun die „neuen Ägypter“, und<br />
was macht sie so besonders?<br />
Der Star der Gruppe ist der 11-jährige Nasheed<br />
Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />
Aneedah) *2010. Der Schimmelhengst gehört<br />
väterlicherseits der Hengstlinie Jamil El<br />
Kebir über Anter an. Auch der Rapphengst<br />
Gharib, der 1970 durch die Initiative des damaligen<br />
Landoberstallmeisters Dr. Wenzler<br />
nach Marbach kam, gehörte dieser – heute<br />
selten gewordenen Linie – an. Nasheed ist<br />
ein Enkel von Ghallab El Ateyah, dem wichtigsten<br />
Beschäler bei Paraskevas Arabians –<br />
auf diesem Hengst ist seine Zucht aufgebaut.<br />
Nasheeds Mutter Aneeda stammt von Rashdan,<br />
einem Hengst aus El Zahraa. Mütterlicherseits<br />
geht Nasheed auf die Saklawi-Gidran-Stute<br />
Roga El Beida zurück, über die<br />
legendäre Moniet El Nefous. Nasheed ist ein<br />
würdiger Hauptbeschäler, der auch bereits<br />
fünf Fohlen im Gestüt Paraskevas vorweisen<br />
kann. Er ist trocken in der Erscheinung, mit
Zucht<br />
Day Al Kamar Hoor gehört der Hengstlinie El Deree und der Stutenlinien<br />
Kuhaylah Krush an, eine Linie, die es sonst in Deutschland nicht<br />
gibt. Rechts sein Vater Zai Al Hawa. - Day Al Kamar Hoor belongs to the<br />
sire line El Deree and the dam line Kuhaylah Krush, a dam line that does<br />
not exist in Germany otherwise. On the right, his sire Zai Al Hawa.<br />
kräftigem Exterieur und starken Gelenken –<br />
ganz anders als die von „Dish“ und Feinheit<br />
geprägten Araber aus anderen Linien. Aber<br />
er ist dennoch sehr ausdrucksstark, maskulin<br />
und souverän, d. h. ein Hengst auf den ersten<br />
Blick, eine Eigenschaft die manchem Schaupferd<br />
verloren gegangen ist. Philippe Paraskevas<br />
ist übrigens dafür bekannt, dass er<br />
seinen <strong>Pferde</strong>n bedeutungsvolle, poetische<br />
Namen gibt, und so lautet die Übersetzung<br />
von Nasheed Al Amal „The Poem of Hope“<br />
oder „Das Gedicht der Hoffnung“.<br />
An zweiter Stelle ist Tag Al Ola Hoor (Shaer<br />
Al Nil Hoor / Kawkab Al Shark Hoor) *2016<br />
zu nennen, ebenfalls Schimmel. Auch er entstammt<br />
der Jamil-El-Kebir-Hengstlinie, denn<br />
Ghallab El Ateya ist sein väterlicher Urgroßvater.<br />
Er ist fünfjährig und noch nicht ausgereift.<br />
Er hat ein athletisches Exterieur, wenngleich<br />
man sich seinen Hals etwas eleganter wünschen<br />
würde. Seine Mutter Kawkab Al Shark<br />
ist eine <strong>Vol</strong>lschwester zu Zay El Hawa, dem<br />
Vater von Day El Kamar, dem Dritten im Bunde<br />
der Neuzugänge. Kawkab geht ebenfalls<br />
auf die Mutterlinie Roga El Beide über Moniet<br />
8<br />
El Nefous zurück. Sein Name bedeutet „The<br />
Crown of Achievements“ oder „Die Krone der<br />
Erfolge“.<br />
Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al<br />
Kamar Hoor) *2016 gehört der in Deutschland<br />
ausgestorbenen Hengstlinie El Deree<br />
an, die auch in Ägypten recht selten ist. Er<br />
zeichnet sich durch längere Linien aus, hochgewachsen<br />
und elegant, aber noch sehr jugendlich<br />
– Ägypter sind eben sehr spätreif.<br />
Seine Mutter Gebeen Al Kamar gehört dem<br />
Kuhaylan-Krush-Stamm an, der ansonsten<br />
in Deutschland nicht vorhanden ist. Alle drei<br />
genannten Hengste haben auch die Stute<br />
Aneedah (v. Rashdan) im Pedigree, entweder<br />
als Mutter oder Großmutter. Sein Name bedeutet<br />
„Moonlight“ / „Mondlicht“.<br />
Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat<br />
El Khayaam Hoor) *2017 ist der vierte im<br />
Bunde und ein Vertreter der Saklawi-I-Linie.<br />
Sein Vater ist Ashham, ein Fuchshengst mit<br />
bildschönem Gesicht, den Paraskevas von El<br />
Zahraa gekauft hat. Dessen Vater ist Halim<br />
El Zahraa von Gad Allah – alles <strong>Pferde</strong> von<br />
Rang und Namen im ägyptischen Staatsgestüt.<br />
Auch dieser Dunkelschimmel ist noch<br />
reichlich unreif, verfügt aber über ein ruhiges<br />
Auge bei geradem Profil und wirkt insgesamt<br />
kräftig mit guten Gelenken. Er gehört der<br />
Stutenlinie Rodania an und ist damit ein Koheilan<br />
Rodan. Sein Name bedeutet „The full<br />
Force of Destiny“ oder „Die ganze Kraft des<br />
Schicksals“.<br />
Der einzige „Nicht-Schimmel“ der Gruppe ist<br />
Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />
*2017. Auch er entstammt der Hengstlinie<br />
Saklawi I, denn sein Vater Agad ist ein Sohn<br />
des viel zu früh gestorbenen Tagweed aus<br />
El Zahraa. Dieser wiederum entsprang der<br />
Traumanpaarung Gad Allah x Tee. Lesa Faker’s<br />
Mutter Leilat Al Eid Hoor ist eine Tochter<br />
des Hauptbeschälers Ghallab El Ateyah und<br />
eine der schönsten Stuten im Gestüt Paraskevas:<br />
Typvoll, mit schöner Halsung, breit in der<br />
Brust, tief im Rumpf, ganz wie es sich für eine<br />
Zuchtstute gehört. Aufgrund dieser Herkunft<br />
kann man noch hoffen, dass Lesa Faker Hoor<br />
noch etwas „auslegt“, bislang ist er eher zierlich<br />
und (zu) fein. Mütterlicherseits geht er<br />
auf die Gründerstute El Obeya Om Grees zu-<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
<strong>Pferde</strong>wirtschaftsmeister<br />
Jochen Ott war für die<br />
Eingewöhnung der "neuen<br />
Ägypter" in ihrem neuen<br />
Zuhause verantwortlich. Hier<br />
mit Tag Al Ola an der Hand, ein<br />
Hengst aus der Hengstlinie des<br />
Jamil El Kebir. Unten sein Vater<br />
Shaer El Nile.<br />
Jochen Ott was responsible for<br />
the "new Egyprians" during their<br />
acclimatisation in their new<br />
home. Here holding Tag Al Ola, a<br />
stallion of the Jamil El Kebir sire<br />
line. Below his sire Shaer El Nile.<br />
Zucht<br />
Eid eine <strong>Vol</strong>lschwester zu dem oben erwähnten<br />
Lesa Faker ist, und damit eine Obeyan.<br />
Die Rappschimmelstute ist ausgesprochen<br />
typvoll und steht ganz im Saklawi-Typ. Ihre<br />
Halbschwester Shahd Al Radab gehört dem<br />
seltenen Kuhaylan-Krush-Stamm an, der in<br />
Deutschland wohl nur durch diese Paraskevas-<strong>Pferde</strong><br />
vertreten ist. Der Name Shahd Al<br />
Radab bedeutet „Sweetness of a Kiss“ / „Die<br />
Süße eines Kusses“, während Zahret El Eid<br />
„Flower“ oder „Blossom of Eid“ / „Blume“ oder<br />
„Blüte von Eid“ bedeutet (Eid ist ein islamisches<br />
Fest).<br />
Die Jüngste im Bunde ist Saherat Alehwerar<br />
Hoor (Ashham x Robaeyat Al Khayyam<br />
Hoor) *2019, eine <strong>Vol</strong>lschwester zum oben<br />
genannten Kaf Al Kadar Hoor. Ihr Name bedeutet<br />
„The one with the Enchanting Gaze“<br />
/ „Die mit dem bezaubernden Blick“ und sie<br />
wird sicherlich ihrem Namen alle Ehre machen,<br />
wenn sie einmal ausgewachsen ist.<br />
rück und gehört damit dem Stamm Obeyan<br />
an. Sein Name lautet übersetzt „He who still<br />
remembers the Past“ oder „Er, der sich noch<br />
an die Vergangenheit erinnert“.<br />
Kommen wir zu den Stuten. Die älteste ist<br />
Set El Kol Hoor (Agad / Al Set Hoor) *2017,<br />
eine Schimmelstute, die über kraftvolle Bewegungen<br />
verfügt und eine ausgesprochen<br />
elegante Halsung. Sie ist gedeckt von Paraskevas’<br />
Hauptbeschäler, dem Hengst Ghallab<br />
El Ateyah – und hoffentlich auch tragend. Ihre<br />
Mutter Al Set Hoor ist kräftig, dynamisch, eine<br />
Stute, die man satteln und reiten möchte –<br />
wie man sich eben eine Kriegsstute vorstellt.<br />
Set El Kol entstammt einer Kombination der<br />
Saklawi-I-Hengstlinie mit dem Saklawi-Gidran-Stamm<br />
der Roga El Beida. Ihr Name bedeutet<br />
„The Matriarch“ /„Die Matriarchin“.<br />
Die drei anderen Stuten sind erst zwei- und<br />
dreijährig. Es sind dies die beiden Agad-Töchter<br />
Shahd Al Radab Hoor (a.d. Naghamet<br />
Al Karawan Hoor) *2018 und Zahret El Eid<br />
Hoor (a.d. Leilat Al Eid Hoor) *2018. Beide<br />
entstammen somit der Saklawi-I-Hengstlinie,<br />
wobei Zahret El Eid dank ihrer Mutter Leilat El<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
9<br />
Blutauffrischung für Marbach<br />
Mit diesem Import steht nach rund 50 Jahren<br />
wieder eine Blutauffrischung für die<br />
Marbacher Araberzucht zur Verfügung, d.h.<br />
Blutlinien, die eben keine so hohe Inzucht<br />
auf Nazeer aufweisen und anderen Hengstlinien<br />
entspringen. Denn insbesondere mit<br />
Nasheed, Tag El Ola und Day El Kamar stehen<br />
Hengste aus den eher seltenen Hengstlinien<br />
Jamil El Kebir und El Deree zur Verfügung, die<br />
einem Outcross nahekommen. Das könnte<br />
wirklich zu einem genetischen Heterosiseffekt<br />
führen. Für dieses Jahr ist geplant, dass<br />
Nasheed und Tag El Ola in der Hauptgestütsherde<br />
eingesetzt werden. Nächstes Jahr stehen<br />
sie voraussichtlich auch Fremdstuten zur<br />
Verfügung, wenn die Züchter die ersten Fohlen<br />
in Marbach sehen können.<br />
Und wie schrieb Philippe Paraskevas so<br />
schön in seiner Grußansprache: „In der Gewissheit,<br />
dass dieses kostbare Erbe hier in<br />
Marbach eine langfristige Zukunft findet,<br />
überlasse ich sie den fähigen Händen der<br />
engagierten Männer und Frauen von Marbach;<br />
den Menschen, die nun zur Familie<br />
gehören.“ Möge die Saat auf fruchtbaren<br />
Boden fallen.<br />
Gudrun Waiditschka
Hengstlinie / Sireline Gamil El Kebir<br />
(<strong>Vol</strong>lblutaraber blau = EAO, Hamdan, etc., rot = Paraskevas, gelb hinterlegt = in Deutschland)<br />
Zucht<br />
Jamil El Kebir, F., Z: Pr. Ahmed Kemal<br />
Jamil El Ahmar, B., a.d. Sabha El Zarka<br />
Dahman El Azrak, Sch., a.d. Farida El Debbani<br />
Rabdan *1897, Sch., a.d. Rabda<br />
Ibn Rabdan *1917, F., a.d. Bint Gamila<br />
Ibn Fayda *1927, B., a.d. Fayda - Inshass<br />
El Moez *1934, Sch., a..d. Bint Zareefa - Inshass<br />
Sameeh *1944, Sch., a.d. Samira<br />
Ibn Hafiza *1959 a.d. Hafiza<br />
Zahi *1970, B., a.d. Bint Bukra<br />
Mefdal *1986, F., a.d. Marzouka<br />
Sultan *1961, F., a.d. Lubna<br />
Saheel *1976, F., a.d. Jehan<br />
El Moutawakil *1964 a.d. Bint Bukra<br />
Seef El Arab *1964, B., a.d. Shadia I<br />
Aseel *1967, B., a.d. Inas<br />
Rahhal *1978, R., a.d. Rawayeh<br />
Mobtaheg *2001, Sch., a.d. Mobhega<br />
Shahloul *1931, Sch., a.d. Bint Radia<br />
Mashhour *1941, B., a.d. Bint Rustem<br />
Seef *1959, Sch., a.d. Elwya<br />
Mortadi *1974 a.d. Jehan<br />
El Sareei *1942, B., a.d. Zareefa<br />
Asfour *1961, Br., a.d. Ghandourah El Saghirah<br />
Hakem *1983, Br., a.d. Bint Hakeema<br />
Hakeem KSB *2003, a.d. Kharmaa<br />
Tasama *2010, Br., a.d. Sameramis<br />
Tuhotmos *1962 a.d. Moniet El Nefous<br />
Madian *1972, B., a.d. Naama<br />
Naga, *1972 (1973), F., a.d. Naama<br />
Maleeh *1989, a.d. Mali<br />
Hamdan *1936, Sch., a.d. Bint Radia<br />
Anter *1946, F., a.d. Obeya - Inshass<br />
Wahag *1964, Sch., a.d. Kamar<br />
Hafid Anter *1975, B., a.d. Basima<br />
Hoor *1988, Sch., a.d. Kaderah<br />
Kasemy *1992, F., a.d. Iman<br />
Kassam *2003, Sch., a.d. Mosana<br />
Misk *1979, F., a.d. Nazeema<br />
SEA Ateya *1986, F., a.d. SEA Farah<br />
Rezk Allah *1993, a.d. Haneyyat<br />
Ghallab El Ateya *2002, a.d. Shameya<br />
Hafez Al Ahd Hoor, a.d. Shams Kareem<br />
Nasheed Al Amal Hoor *2010, Sch., a.d. Aneedah (exp. GER)<br />
Rafeec Al Omr Hoor *2006, Sch., a.d. Roushan<br />
Shaer Al Nil Hoor *2009, Sch., a.d. Bedayah<br />
Misk Al Arab *2013, Sch., a.d. Razan<br />
Hamel Al Akhtaam *2014, Sch., a.d. Asmahan<br />
Tag Al Ola Hoor *2016, Sch., a.d. Kawkab Al Sharq Hoor (exp. GER)<br />
Misk Al Atiq *2016, Sch., a.d. Wadouda<br />
Gawad Al Nile *2010, Sch., a.d. Shams Karim<br />
Badr Al Doga *2011, Sch., a.d. Wed El Mousa<br />
Hafid Ghalab *2011, Sch., a.d. Tabasheer<br />
Fares *2007, F., a.d. Ataah<br />
Diwan Al Arab *2008, Sch., a.d. Bedayah<br />
Qalb El Leil *2011, D'Br., a.d. Tasaheel<br />
Gharib *1965, R., a.d. Souhair (exp. GER)<br />
Naskhi *1977, Sch., a.d. Nabya<br />
Shahin Ibn Naskhi *1995, R., a.d. Sulamith II<br />
PA Shah Mashhar *1999, R., a.d. Moseedah<br />
Ryad *2019, R., a.d. Rubia<br />
FM Shah Nasaa *2004, Sch., a.d. Dahmraks Asja Bint Ashira<br />
Sharaf Fareed AB *2013, R., a.d. Heart of Fire<br />
Samhan, F., a.d. Om Dalal<br />
Ibn Samhan *1919, F., a.d. Nafaa El Saghira<br />
Kheir *1924, Sch., a.d. Badouia<br />
Gassir *1941, Sch., a.d. Badia<br />
Sabeel *1967, Sch., a.d. Shahbaa<br />
Mourad *1968, Sch., a.d. Mabrouka<br />
Wasel *1983, B., a.d. Wasla<br />
Gomaa *1991, Sch., a.d. Mabkhoota<br />
Gabal *1992, a.d. Altaf<br />
Rawy *2010, Br., a.d. Rayat<br />
Serag El Din *1992, Sch., a.d. Safinaz<br />
Malaak *2012, F., a.d. Malayka<br />
Masrour *2014, Sch., a.d. Mais AlReem<br />
Balance *1928, Sch., a.d. Farida<br />
Amlam (Emam) *1945, Sch., a.d. Komeira<br />
Fawzan *1966, Sch., a.d. Foze (exp. USA)<br />
Nasralla *1956, Sch., a.d. Sehr<br />
Amoon *1967, B., a.d. Naama<br />
Moufeed *1970, Sch., a.d. Fathia<br />
Moataz *1973, Sch., a.d. Enayat<br />
I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. XIII. XIV. XV. Gen.<br />
10<br />
Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />
Aneedah) *2010<br />
Tag Al Ola Hoor (Shaer Al Nil Hoor / Kawkab Al<br />
Shark Hoor) *2016<br />
Gharib (Anter / Souhair) *1965<br />
Hauptbeschäler in Marbach 1970-1990<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Hengstlinien / Sirelines El Deree & Saklawi I (via Nazeer; Ausschnitt / extract)<br />
(<strong>Vol</strong>lblutaraber blau = EAO, Hamdan, etc., rot = Paraskevas, gelb hinterlegt = in Deutschland)<br />
El Deree *1920, Sch., DB<br />
Sid Abouhom *1936, Sch., a.d. Layla<br />
Amrulla *1955, Sch., a.d. Zaafarana<br />
Akhtal *1968, Sch., a.d. Hagir<br />
Morhaf *1977, F., a.d. Mahlaha (exp. GER)<br />
Al Sachra Ibn Morhaf *1982, Br., a.d. Om El Arab<br />
Al Sachra Kaythoum *1982, F., a.d. Kaythara<br />
Raqqas *1984, Br., a.d. Bint Ragawat<br />
Afuk *1985, F., a.d. Afrah Al Badeia<br />
JM Nafuk *2001, Sch., a.d. Bint Bint Nizr<br />
Moablat *1989, F., a.d. Bint Kasr El Nil<br />
Dabrock Fayoum *1990, F., a.d. Ruala Fedala<br />
Dabrock Gilf Kebir *1995, Br., a.d. Dabrock Gazbeya<br />
Taymour *1979, Sch., a.d. Wahida (exp. GER)<br />
Galeeh *1985, Br., a.d. Golson<br />
Ibn Akhtal *1979, F., a.d. Looza<br />
Mansy *1986, F., a.d. Sali<br />
Derre Al Saharaa *1991, Sch., a.d. Bint El Akhtal<br />
Saged / Sajed, R., a.d. Ateyat<br />
Gabbar *1998, Sch., a.d. Haneyat<br />
Zai Al Hawa, a.d. Aneedah<br />
Day Al Kamar Hoor *2016, Sch., a.d. Gebeen Al Kamar (exp. GER)<br />
Sawwah *2011, Sch., a.d. Lekaa Al Sehab<br />
Zai Al Badr *2013, Sch., a.d. Roushan<br />
Zai Al Asil *2013, Sch., a.d. Tasaheel<br />
Gobran a.d. Shameya<br />
Hafid Sajed *2012, R., a.d. Cinderella SEA<br />
Rashed *1995, F., a.d. Intishar<br />
Ibn Adaweya *1980, F., a.d. Adaweya<br />
SEA Seed El Melach *1986, F., SEA Basma<br />
Shaker *1992, F., a.d. SEA Nagaf<br />
Zain El Abedeen *1995, Br., a.d. Haneyyat<br />
Aybac *1982, F., a.d. Nagham<br />
Rashdan *1987, Sch., a.d. Randa<br />
Rawwah *1997, Sch., a.d. Ramia<br />
Hasem *2011, Sch., a.d. Mobtasema<br />
Wassaf *2006, Sch., a.d. Wagfa<br />
Qusay *2015, Sch., a.d. Baqa<br />
Raad *2011, Sch., a.d. Tayees<br />
Soyouf *2004, Sch., a.d. Safeerah<br />
Baly, Br., a.d. Iglal<br />
Ala Baly *2014, Br., a.d. Ataa<br />
Farag Allah *1984, F., a.d. Nagham<br />
Khafeef *1989, a.d. Hanoona<br />
Habeeb Al Rooh *2007, Sch., a.d. Rooh El Foad<br />
Khafeef Al Zeil *2010, F., a.d. Cinderella SEA<br />
Nil *1951, Sch., a.d. Malaka<br />
Naslednik *1961, Sch., a.d. Nitochka<br />
Mashab *1972, Sch., a.d. Madera<br />
Karizmanov *1982, F., a.d. Kira<br />
Tern *1974, Sch., a.d. Toska<br />
Kamschatka *1986, Sch., a.d. Kaprice<br />
Karavan *1975, Sch., a.d. Carolina<br />
Erbakan *1994, Sch., a.d. Elsa<br />
Hermes *1995, Sch., a.d. Helwa<br />
I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. Gen.<br />
Morhaf (Akhtal / Mahlaha) *1977<br />
Beschäler im Gestüt Brigittenhof<br />
Day Al Kamar Hoor (Zai Al Hawa / Gebeen Al<br />
Kamar Hoor) *2016<br />
Zucht<br />
Nazeer *1934, Sch. (Mansour / Bint Samiha)<br />
Morafic *1956, Sch. (a.d. Mabrouka)<br />
Shaarawi *1961, Sch. (a.d. Bint Kamla)<br />
Adeeb *1973, Sch. (a.d. Nawal)<br />
Gad Allah *1983, Sch. (a.d. Omnia)<br />
Baydoun *1998, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)<br />
Marouf *2010, Sch. (a.d. Maysaa)<br />
Durry *2013, Sch. (a.d. Nakeyah)<br />
Gondoul, Sch. (a.d. Watfa I)<br />
Gady *2004, Sch. (a.d. Zakya)<br />
Halim El Zahraa *2005, F. (a.d. Wadha)<br />
Ashham *2010, (a.d. Shahabiyah)<br />
Kaf Al Kadar Hoor 2017, Sch., a.d. Robaeyat Al Khayaam (exp. GER)<br />
Tagweed *2004, Sch. (a.d. Tee)<br />
Agad (a.d. Fekrah)<br />
Fayadan Al Nile *2016, Sch., a.d. Zahret Al Nile<br />
Shaer Al Wadyan *2017, Br., a.d. Shayret Al Wedyan<br />
Lesa Fakr Hoor *2017, F., a.d. Leilat Al Eid (exp. GER)<br />
Boulboul Al Shark *2017, Sch., a.d. Razan<br />
Obay Al Nil *2018, Br., a.d. Zahret Al Nile<br />
Rasheed Al Fikr *2018, Br., a.d. Tasaheed Al Nile<br />
Shafea *2010, Sch. (a.d. Shafaat)<br />
Al Waleed *2014, Sch. (a.d. Khokha)<br />
Awad Allah *2001, Sch. (a.d. Adalat)<br />
I. II. III. IV. V. VI. VII. Gen.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
11<br />
Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />
Khayaam Hoor) *2017<br />
Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />
*2017
German State Stud Marbach<br />
Zucht<br />
The new Egyptians<br />
are here!<br />
Kaf Al Kadar Hoor in the stable of 1852, the year when King Wilhelm<br />
I. received his first horses from Egypt. - Kaf Al Kadar Hoor im Stallgebäude<br />
aus dem Jahr 1852, dem Jahr, als König Wilhelm I. seine<br />
ersten <strong>Pferde</strong> aus Ägyptern erhielt. all photos: G. Waiditschka<br />
12<br />
Since 2019 we all have been<br />
puzzled as to when the horses<br />
from Egypt will arrive at<br />
the State Stud Marbach.<br />
Now the time has come: on<br />
April 19, nine horses from<br />
Paraskevas Arabian stud arrived<br />
in Marbach, one month<br />
later they were presented<br />
to the <strong>public</strong> at a press conference.<br />
But when they can<br />
be admired by visitors in the<br />
stables and pastures depends<br />
not least on the corona<br />
situation.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
The cooperation between Philippe Paraskevas<br />
from Egypt and the State Stud<br />
Marbach in Southwest Germany developed<br />
over several years after Paraskevas<br />
visited Marbach on a tour of Germany while<br />
promoting his book "The Egyptian Alternative”.<br />
Since that visit, he has been a big fan of<br />
this institution, which is committed to preserving<br />
the legacy of King Wilhelm I. The fact<br />
that dam and sire lines have been preserved<br />
here for over 200 years convinced him that<br />
Marbach is the right place for his horses. In<br />
February 2019, stud director Astrid von Velsen-Zerweck<br />
flew to Egypt together with the<br />
(then) interim breeding manager of the German<br />
Arabian Horse Society, Burchard Schröder.<br />
In addition to a visit to the El Zahraa<br />
State Stud, a visit to Philippe Paraskevas was<br />
on the agenda, where they would make a<br />
first rough selection. Astrid von Velsen rode<br />
two stallions in the desert and was very impressed<br />
with their endurance and suitability<br />
to ride.<br />
With this legacy, Philippe Paraskevas hopes<br />
that his breeding endeavor of the last 30<br />
years will be continued at Marbach. Unfortunately,<br />
his children are not very interested<br />
in horse breeding, so he intends to reduce<br />
his stock - both here and there, this being<br />
a problem for private breeders. That is why<br />
state studs are so important as a guarantee<br />
of continuity.<br />
Philippe Paraskevas wrote a greeting message<br />
as he was unable to come to Germany<br />
due to the Corona pandemic: “The Egyptian<br />
Arabian horse is recognized as a National<br />
Treasure of Egypt and is our heritage from<br />
the desert of Arabia. The E.A.O., our State<br />
Stud, is the fountainhead of the breed and<br />
a pristine source of purebred bloodlines the<br />
world over. Outside of Egypt, in the heart of<br />
Europe, Marbach State Stud is the premier<br />
safe haven for the Desert Arabian horse. In<br />
an effort to give back to the breed, consistent<br />
with my goals of preservation of the<br />
bloodlines under my care, I am honoured to<br />
present to Marbach State Stud these 9 horses<br />
of Paraskevas Arabians breeding. This<br />
will be my modest contribution to Marbach<br />
State Stud breeding goals”.<br />
Incidentally, the state of Baden-Württemberg<br />
is still behind the package of measures<br />
for Marbach, which was announced at the<br />
end of 2019 and is worth over 40 million euros.<br />
With this money repair and renovation<br />
of the buildings, many of which are listed<br />
as protected monuments, should be made<br />
possible. This means that various conversions<br />
and new buildings can be carried out to<br />
bring horse keeping up to date. These projects<br />
will perhaps take a longer time due to<br />
the tense budget situation caused by the<br />
pandemic, but "we are fully behind it, after<br />
all, this is about animal welfare", said the<br />
minister. And to clear up the last remaining<br />
ambiguities - no, the 40 million have absolutely<br />
nothing to do with the new horses from<br />
Egypt!<br />
On inspection tour in Egypt<br />
Now the plans became more concrete. On<br />
the occasion of the stallion parade at Marbach<br />
in September 2019, the Minister for<br />
Nutrition, Rural Areas and Consumer Protection,<br />
Peter Hauk, announced that he would<br />
travel to Egypt in November, together with<br />
stud director Astrid von Velsen, to look for<br />
suitable Arabian stallions. In November<br />
2019, a delegation from Swabia traveled to<br />
Egypt to visit Paraskevas Arabians to specifically<br />
select the horses. During this trip the<br />
delegation also attended the International<br />
Arabian Horse Show at the El Zahraa State<br />
Stud. Due to the corona pandemic, another<br />
year and a half would pass before the horses<br />
would start their journey and finally arrive<br />
at Marbach Stud on April 19. For the predominantly<br />
young horses, who previously only<br />
knew sand and desert, the arrival in Germany<br />
is a culture shock and the new home<br />
in the Swabian Alb offers an unbelievable<br />
wealth of new impressions! “They have yet<br />
to learn that you can eat grass right off the<br />
ground and that you can walk on it, not just<br />
on the sand. They don't even know asphalt,<br />
they walk like on eggs, because everything is<br />
sand in their home stud”, explains the stud<br />
director. Minister Hauk explained very vividly:<br />
“When you open the gate of Paraskevas<br />
Stud, the desert begins right there! These<br />
horses only know sand." “We want to give<br />
the horses some time to get used to their<br />
new environment. Before their departure,<br />
they spent three months in quarantine, in a<br />
military facility in the middle of Cairo. There<br />
they hardly had the opportunity to move.<br />
Therefore, we have to slowly build up their<br />
condition again,” explains Astrid von Velsen.<br />
“In addition, to be on the safe side, they are<br />
still in quarantine, which is why they are not<br />
yet accessible to the <strong>public</strong>”.<br />
In total, Philippe Paraskevas gave the stud<br />
nine horses - five stallions and four mares -<br />
"at a symbolic price," as Minister Hauk put it.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
13<br />
The "new Egyptians"<br />
And who are the “new Egyptian Arabians”<br />
and what makes them so special?<br />
The star of the group is 11-year-old Nasheed<br />
Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah)<br />
*2010. On his father's side, the grey<br />
stallion belongs to the sire line Jamil El Kebir<br />
via Anter. The black stallion Gharib, who<br />
came to Marbach in 1970 through the initiative<br />
of the then stud director Dr. Wenzler,<br />
belonged to this line, which has become rare<br />
today. Nasheed is a grandson of Ghallab El<br />
Ateyah, the head sire of Paraskevas Arabians<br />
Jamil el Kebir line – most of his breeding<br />
is based on this stallion. Nasheed el Amal’s<br />
dam Aneeda comes from Rashdan, a stallion<br />
from El Zahraa. On the dam's side, Nasheed<br />
goes back to the Saklawi-Gidran mare Roga<br />
El Beida, via the legendary Moniet El Nefous.<br />
Nasheed el Amal is a worthy chief sire who<br />
already has five foals at the Paraskevas stud.<br />
He is dry in appearance, with a strong body<br />
and strong joints - very different from the<br />
Die neuen Hengste -<br />
The new stallions<br />
Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor /<br />
Aneedah) *2010<br />
Tag Al Ola Hoor (Shaer Al Nil Hoor / Kawkab Al<br />
Shark Hoor) *2016<br />
Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al Kamar<br />
Hoor) *2016<br />
Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />
Khayaam Hoor) *2017<br />
Lesa Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />
*2017<br />
Zucht
Zucht<br />
Lesa Faker Hoor, a grandson of Tagweed at El Zahraa, of the dam<br />
line El Obeya Om Grees. On the left his dam Leilat El Eid. - Lesa Faker<br />
Hoor, ein Enkel von Tagweed in El Zahraa. Er gehört der Stutenlinie El<br />
Obeya Om Grees an. Links ist seine Mutter Leilat El Eid abgebildet.<br />
Arabians of other bloodlines, who are characterized<br />
by "dish" and delicacy. He is also<br />
very expressive, masculine, and sovereign, i.e.<br />
a stallion, at first sight, a quality that some<br />
show horses have lost. Incidentally, Philippe<br />
Paraskevas is known for giving his horses<br />
meaningful, poetic names. The translation of<br />
Nasheed Al Amal reads: "The Poem of Hope".<br />
In second place is Tag Al Ola Hoor (Shaer Al<br />
Nil Hoor / Kawkab Al Shark Hoor) *2016,<br />
also grey. He also comes from the Jamil El<br />
Kebir sire line, and Ghallab El Ateya is his<br />
paternal great-grandfather. He is five years<br />
old and has not yet fully matured. He has an<br />
athletic body, although one would wish his<br />
neck a little more elegant. His mother, Kawkab<br />
Al Shark, is a full sister of Zay El Hawa,<br />
the sire of Day El Kamar, the third member<br />
of the group of newcomers. Kawkab el Shark<br />
also goes back to the dam line Roga El Beida<br />
via Moniet El Nefous. His name means "The<br />
Crown of Achievements".<br />
Day Al Kamar (Zay El Hawa / Gebeen Al<br />
Kamar Hoor) *2016 belongs to the stallion<br />
line El Deree, which is extinct in Germany<br />
and which is also quite rare in Egypt.<br />
He is characterized by longer lines, tall and<br />
elegant, but still very youthful - Egyptians<br />
are maturing very late. His mother Gebeen<br />
Al Kamar belongs to the Kuhaylan-Krush<br />
strain, which otherwise does not exist in<br />
Germany. All the three stallions mentioned<br />
have also the mare Aneedah (by Rashdan)<br />
in their pedigree, either as mother or grandmother.<br />
His name means "moonlight".<br />
Kaf Al Kadar Hoor (Ashham / Robaeyat El<br />
Khayaam Hoor) *2017 is the fourth in the<br />
league and a representative of the Saklawi<br />
I sire line. His father is Ashham, a chestnut<br />
stallion with a beautiful face that Paraskevas<br />
bought from El Zahraa. His sire in turn is<br />
Halim El Zahraa from Gad Allah - all horses<br />
of high standing in the Egyptian state stud.<br />
This dark grey horse is still quite immature,<br />
14<br />
but has a very nice, calm eye with a straight<br />
profile, and looks overall strong with good<br />
joints. He belongs to the dam line Rodania<br />
and is therefore of the strain Koheilan Rodan.<br />
His name means "The full Force of Destiny".<br />
The only "non-gray" in the group is Lesa<br />
Faker Hoor (Agad x Leilat Al Eid Hoor)<br />
*2017. He also comes from the stallion<br />
line of Saklawi I. His sire, Agad, is a son of<br />
Tagweed from El Zahraa, who died much<br />
too early. Tagweed, in turn, comes from the<br />
dream mating Gad Allah x Tee. Lesa Faker’s<br />
dam Leilat Al Eid Hoor is a daughter of the<br />
chief sire Ghallab El Ateyah and one of the<br />
most beautiful mares at the Paraskevas<br />
Stud: Typey, with a beautiful neck, broad in<br />
the chest, deep in the body, just as it should<br />
be for a broodmare. Because of this origin,<br />
there is still hope that Lesa Faker Hoor will<br />
still become a bit wider; so far he has been<br />
rather delicate and (too) fine. On his mo-<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Zucht<br />
Set El Kol Hoor, a powerful mare with elegant neck, who is in foal to Ghallab<br />
for late Autumn. On the right side her dam Al Set Hoor. -<br />
Set El Kol Hoor, eine kraftvolle Stute mit eleganter Halsung, tragend von<br />
Ghallab für den Spätherbst. Auf der rechten Seite ihre Mutter Al Set Hoor.<br />
ther's side, he goes back to the founding<br />
mare El Obeya Om Grees and thus belongs<br />
to the Obeyan strain. His name translates as<br />
"He who still remembers the past".<br />
Let's have a look at the mares. The oldest is<br />
Set El Kol Hoor (Agad / Al Set Hoor) *2017,<br />
a grey mare with powerful movements and<br />
a very elegant neck. She is (hopefully) in foal<br />
to Paraskevas’ chief sire, the stallion Ghallab<br />
El Ateyah. Her dam Al Set Hoor is a strong<br />
and powerful mare that you want to saddle<br />
up and ride - just as you would with a war<br />
mare. Set El Kol comes from a combination<br />
of the Saklawi-I stallion line with the Saklawi<br />
Gidran line of Roga El Beida. Her name<br />
means "The Matriarch".<br />
The other three mares are only two and three<br />
years old. These are the two Agad daughters<br />
Shahd Al Radab Hoor (out of Naghamet<br />
Al Karawan Hoor) *2018 and Zahret El<br />
Eid Hoor (out of Leilat Al Eid Hoor) *2018.<br />
Both come from the Saklawi I sire line, whe-<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
15<br />
reby Zahret El Eid is a full sister to the above-mentioned<br />
Lesa Faker, thanks to her dam<br />
Leilat El Eid, and thus an Obeyan. The dark<br />
grey mare is extremely typey and resembles<br />
the Saklawi type. Her half-sister Shahd Al<br />
Radab belongs to the rare Kuhaylan Krush<br />
strain, which is probably only represented<br />
in Germany by these two Paraskevas horses.<br />
The name Shahd Al Radab means "Sweetness<br />
of a Kiss", while Zahret El Eid means<br />
"Flower of the celebration”.<br />
The youngest of the group is Saherat Alehwerar<br />
Hoor (Ashham / Robaeyat Al Khayyam<br />
Hoor) *2019, a full sister to the above-mentioned<br />
Kaf Al Kadar Hoor. Her name<br />
means "The one with the Enchanting Gaze"<br />
and she will certainly live up to her name<br />
when she is fully grown.<br />
Refreshment of blood for Marbach<br />
With this import, after around 50 years,<br />
blood refreshment is available again for<br />
the Marbach Arabian breeding program,<br />
i.e. bloodlines that do not have high inbreeding<br />
on Nazeer and originate from<br />
other stallion lines. In particular with Nasheed,<br />
Tag El Ola, and Day El Kamar, stallions<br />
from the rather rare stallion lines Jamil<br />
El Kebir and El Deree - provide outcross<br />
opportunities. That could lead to a genetic<br />
heterosis effect. This year it is planned that<br />
Nasheed and Tag El Ola will be used in the<br />
main stud herd. Next year they will probably<br />
also be available for foreign mares when<br />
the breeders can see the first foals in Marbach.<br />
And as Philippe Paraskevas wrote so<br />
beautifully in his greeting address: “In the<br />
certainty that this precious legacy will find<br />
a long-term future here in Marbach, I leave<br />
it to the capable hands of the committed<br />
men and women of Marbach; the people<br />
who are now part of the family.” May the<br />
seeds fall on fertile ground.<br />
Gudrun Waiditschka
Zuchtgeschichte<br />
Amurath Sahib –<br />
„ der Dampfross“<br />
der Araberzucht<br />
Zucht<br />
Man muß mittlerweile schon recht weit hinten in den Pedigrees suchen, um seinen<br />
Namen zu finden, aber er war einer der besten Vertreter der Bairaktar-Linie und wichtiges<br />
Bindeglied zwischen den russischen und polnischen Zuchtlinien: Amurath Sahib,<br />
über den die großen Züchter und <strong>Pferde</strong>leute ihrer Zeit überweigend Gutes zu sagen<br />
wußten, sei es Andrzej Krzysztalowicz, Hans Fellgiebel oder Dr. Ekkehard Frielinghaus.<br />
Geboren wurde Amurath Sahib bei Teresa Raciborska,<br />
die ein kleines, aber feines Privatgestüt<br />
namens Breniow unterhielt. Gegründet<br />
wurde es 1919 mit dem Kauf von zwei Stuten<br />
aus Bábolna, Donka (Schechan-Schammar<br />
/ 80 Koheilan II) 1910 und Mersucha (Mersuch<br />
/ O’Bajan) 1908, sowie der Stute Rusalka<br />
(Czorsztyn / Polenta) 1911 aus Slawuta. Als<br />
1927 das erste Treffen der privaten Züchtervereinigung<br />
in Lemberg stattfand, und mit<br />
diesem Anlaß auch die ersten Araberrennen,<br />
war Teresa Raciborska mit ihrer<br />
Stute Sahiba dabei und gewann<br />
auf Anhieb das Derby. Sahiba bewies<br />
sich aber nicht nur auf der<br />
Rennbahn, sondern später auch<br />
als Zuchstute: Sie brachte eine<br />
Reihe guter Rennpferde hervor,<br />
so auch Ibn Nedjari (v. Nedjari)<br />
1931 und unseren Protagonisten<br />
Amurath Sahib (v. 35 Amurath<br />
II) 1932.<br />
Aber schauen wir uns das Pedigree<br />
von Amurath Sahib etwas<br />
genauer an: In der Großelterngeneration<br />
finden wir Amurath<br />
1881 „Weil“, den Jahrhunderthengst<br />
aus der Zucht des Königlichen Privatgestüts<br />
Weil, der über seine Radautzer<br />
Nachkommen die Welt des <strong>Vol</strong>lblutarabers,<br />
aber auch die Sportpferdezucht nachhaltig<br />
beeinflußt hat. Über ihn ist bereits viel geschrieben<br />
worden, sodass wir uns hier kurz<br />
halten wollen. Er wurde in Radautz mit der<br />
Original-Araber-Stute Fatme (in Radautz „186<br />
Fatme“) angepaart, über die es im Radautzer<br />
Stutbuch heißt: „Durch den k.u.k. Rittmeister<br />
Wenzel Wolf von einem Gendarmerie-Offizier<br />
in Syrien um 1300 Franks angekauft und<br />
Amurath Sahib, Sieger des "Preises des Landwirtschafstministeriums"<br />
in Lwów 1936. -<br />
Amurath Sahib, winner of the "Prize of the<br />
Ministry of Agriculture" in Lwów 1936.<br />
Foto: Dr. L. Zaturaki,<br />
Jeździec i Hodowca, Jhg. 1936, Nr. 36<br />
am 17. Juli 1905 als Pepinierestute in Stand<br />
genommen. Am 5. Oktober 1915 dem <strong>Pferde</strong>schlächter<br />
um 80 Kronen verkauft.“ Sie soll<br />
dem Stamm Obayan angehört haben, war<br />
1899 geboren und eine kleine, harte, sehr<br />
edle und feine Fuchsstute. Von ihren neun<br />
Fohlen<br />
wurden<br />
zwei Landbeschäler in Galizien und zwei<br />
Töchter Mutterstuten in Radautz. Einer dieser<br />
beiden Landbeschäler war 35 Amurath II, der<br />
ab 1911 im Hengstdepot Sadow-Wisznia, Galizien,<br />
aufgestellt wurde. Er war ein hellbrauner<br />
Hengst, über den W. Wnukowski schreibt:<br />
„Harmonisch gebaut, gut verbunden, mit korrekten<br />
Hinterbeinen. Dieser Hengst ist auch<br />
mit viel Charme ausgestattet, mit Typ und<br />
Adel, wenngleich seine Bewegungen nicht<br />
so gut sind wie die von 239 Amurath III.<br />
Seine Maße sind 152-169-19,5 cm.“<br />
Auf der mütterlichen Seite finden<br />
wir in der Großelterngeneration<br />
ebenfalls einen Weiler Hengst,<br />
Nana Sahib I (Selim / Smyrna)<br />
*1907. Dieser wurde im April<br />
1910 an das k.k. Ackerbauministerium<br />
in Wien um 3500<br />
fl. verkauft, von dem er nach<br />
Radautz überstellt wurde,<br />
1911 in das Hengstdepot<br />
Sadowa-Wisznia und 1918<br />
nach Janow Podlaski. Über ihn<br />
sagt Wnukowski: „Edel, mit klar<br />
ausgeprägtem Widerrist, guter<br />
Oberlinie und schwungvollen Bewegungen.<br />
Maße: 155-176-19,5 cm.“<br />
Es sind jedoch nur zwei Nachkommen<br />
aus Privatzucht von ihm überliefert, eine<br />
davon ist Sahiba, die leider viel zu früh starb<br />
und nur vier Fohlen hinterließ: Die Hengste<br />
Amurath Sahib (v. 35 Amurath II), Ibn Nedjari<br />
(v. Nedjari) und Sumak (v. Kuhailan Haifi). Ihre<br />
Tochter Siniora (v. Kuhailan Haifi) führte die<br />
Linie noch kurze Zeit fort, aber sie ging vermutlich<br />
durch Kriegseinwirkung verloren. Sahibas<br />
Mutter ist Donka, die Gründerstute von<br />
Teresa Raciborska aus Bábolna. Der „Pole“<br />
16<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Amurath Sahib geht also in der Großelterngeneration<br />
zu 50 % auf die Weiler Zucht zurück,<br />
zu 25 % auf die Zucht des ungarischen<br />
Staatsgestüts Bábolna und zu 25 % auf Wüstenblut<br />
und ist zudem in II. / IV. Generation<br />
auf Amurath 1881 Weil ingezogen. Es ist eine<br />
glückliche Fügung der Geschichte, dass die<br />
polnischen Privatzüchter auf diese <strong>Pferde</strong><br />
zurückgegriffen haben, denn letztendlich ist<br />
Amurath Sahib bzw. sein Vater 35 Amurath II<br />
der genetische Flaschenhals, durch den die<br />
Bairaktar-Linie gehen mußte, bevor sie wieder<br />
zu Weltruhm aufblühen konnte.<br />
Auf der Rennbahn<br />
Im Alter von drei Jahren schickte seine Züchterin<br />
Amurath Sahib auf die Rennbahn. Am<br />
Ende der Saison lag er an 10. Stelle von 40<br />
<strong>Pferde</strong>n, die 1935 auf der Rennbahn liefen<br />
(nach Gewinnsumme). Zu richtiger Form lief<br />
er 4-jährig auf, als er unter anderen auch den<br />
„Preis des Landwirtschaftsministers“ in Lwów<br />
über 3200 m gewann, was ihn auf Platz 3 der<br />
gewinnreichsten arabischen <strong>Pferde</strong> 1936<br />
brachte. Als Sieger dieses Rennens wurde er<br />
vom Staat aufgekauft und erst ins Hengstdepot<br />
Boguslawice und 1943 nach Janow<br />
Podlaski überstellt. Hier lernte ihn Andrzej<br />
Krzysztalowicz kennen, der sich wie folgt an<br />
ihn erinnerte: „Amurath Sahib war ein relativ<br />
großer Hengst mit mehr Kaliber als Witraz<br />
und wesentlich mehr als Wielki Szlem. Er hatte<br />
einen guten Rahmen, einen langen Hals<br />
und einen nicht allzu edlen Kopf, aber mit<br />
ausdrucksvollen Augen, guten Ganaschen<br />
und einem geraden Profil. Seine Beine waren<br />
nicht allzu trocken, mit Kötenbehang, aber<br />
mit starken Knochen und korrekter Stellung.<br />
Als ein Pferd mit guten, aber nicht außergewöhnlichen<br />
Bewegungen ging er sehr gut<br />
unter dem Sattel, allerdings hatte er Gurtenzwang.<br />
Aufgrund seiner Größe wurde er auch<br />
in der Partbredzucht eingesetzt und sogar<br />
die Deutschen ritten ihn gerne. Er war recht<br />
gut in Hindernisrennen, wie der St. Hubertus-Jagd.“<br />
Rennleistung von Amurath Sahib<br />
1935-1936 - 24/2 (7 / 5 / 8) 16.640 zl.<br />
Bahn Datum Länge Pl. Preisg.<br />
Lublin 14.07.1935 1600 3 80<br />
Lublin 21.07.1935 1600 3 80<br />
Lublin 03.08.1935 1800 1 800<br />
Lublin 10.08.1935 2000 3 100<br />
Lwów 22.08.1935 1800 1 800<br />
Lwów 29.08.1935 1600 2 300<br />
Lwów 08.09.1935 2000 2 300<br />
Lwów 10.09.1935 1800 3 100<br />
Lwów 17.05.1936 1800 2 300<br />
Lwów 14.06.1936 2400 1 1.000<br />
Lwów 07.07.1936 1800 2 360<br />
Lublin 18.07.1936 2000 3 100<br />
Lublin 29.07.1936 2400 3 100<br />
Lublin 02.08.1936 2000 1 1.000<br />
Lublin 09.08.1936 2400 3 400<br />
Lwów 25.08.1936 2000 2 300<br />
Lwów 01.09.1936 2400 1 1.000<br />
Lwów 08.09.1936 <strong>26</strong>00 3 120<br />
Lwów 20.09.1936 2800 1 1.400<br />
Lwów 27.09.1936 3200 1 8.000<br />
In vier Rennen war er nicht unter den ersten drei platziert.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Eine selten gesehene Aufnahme von Amurath Sahib als junger Hengst. - A rare photograph of<br />
Amurath Sahib as a young stallion.<br />
photo: Archiv A. Mikulska<br />
Ignacy Jawarowski, Direktor des Gestüts<br />
Michalow, erinnerte sich an Amurath Sahib<br />
wie folgt: „Amurath Sahib war ein Schimmel<br />
mit einem trockenen, ausdrucksvollen, mittelgroßen<br />
Kopf, langem Hals und einer perfekten<br />
Oberlinie und waagerechten Kruppe,<br />
die er oft an seine Nachkommen weitergab.<br />
Er hatte ein korrektes Fundament, maskulinen<br />
Ausdruck und gute Bewegungen, wenngleich<br />
etwas schmal in der Brust. Seine Fohlen<br />
erbten seinen Rahmen, aber manchmal<br />
fehlte ihnen der Typ und die Trockenheit,<br />
und sie waren etwas zu lang in der Lende.<br />
Nichtsdestotrotz waren seine Töchter außergewöhnlich<br />
gute Zuchtstuten.“<br />
Dr. Ekkehard Frielinghaus, der während der<br />
deutschen Besatzung in Janow Podlaski als<br />
Tierarzt arbeitete, sagte über Amurath Sahib:<br />
„Nach Ansicht vieler Experten war es sehr<br />
unwahrscheinlich, dass Amurath Sahib ein<br />
führender Beschäler in einem polnischen<br />
Staatsgestüt werden sollte, und zwar aus<br />
drei Gründen: Er war in einem Privatgestüt<br />
geboren worden, er hatte ein „nicht-polnisches“<br />
Pedigree, und er repräsentierte den<br />
Saklawi-Typ, wohingegen in Polen der Kuhailan-Typ<br />
bevorzugt wurde. Nichtsdestotrotz<br />
entschied Gustav Rau, der die Weiler Blutlinien<br />
sehr gut kannte, ihn versuchsweise in<br />
Janow Podlaski einzusetzen. Amurath Sahib<br />
hatte viele Vorzüge in Hinsicht auf Exterieur,<br />
Bewegungen, gutes Temperament und Ausdauer.<br />
Als er 1943 nach Janow kam, war ich<br />
begeistert, als ich ihn das erste Mal ritt – er<br />
war einfach das geborene Reitpferd!“<br />
1939 wurde Hans Fellgiebel von Gustav Rau,<br />
der nun Oberstintendant und Beauftragter<br />
für <strong>Pferde</strong>zucht und Gestütswesen in den besetzten<br />
polnischen Gebieten war, nach Janow<br />
Podlaski berufen, wo er ab 1940 die Leitung<br />
übernahm. Ankunft und Wirken von Amurath<br />
Sahib fiel damit in seine Dienstzeit und so soll<br />
17<br />
Hans Fellgiebel ausführlich zu Wort kommen<br />
(aus seinem maschinenschriftlichen Manuskript<br />
„Das polnische Araber-Hauptgestüt Janow<br />
Podlaski 1919-1946“):<br />
„1943 erhielt das Gestüt die beiden Hengste<br />
Amurath Sahib ox und Kastor (Ar.Hb1.) als<br />
Hauptbeschäler zugewiesen. Der Jahrgang<br />
1944 war zahlen- sowie qualitätsmässig der<br />
beste. Diese Verbesserung der Qualität ist vor<br />
allem dem hervorragenden Vererber Amurath<br />
Sahib zu verdanken:<br />
Amurath Sahib war ein verhältnismässig<br />
grosser Hengst mit langen Linien, dem es etwas<br />
an Tiefe mangelte. Trotzdem waren alle<br />
seine Fohlen tief genug. Er hatte eine vorbildliche<br />
Oberlinie, auffällig an ihm war sein<br />
fehlerfreies Fundament mit besonders gutem<br />
Sprunggelenk, und seine schwebenden,<br />
raumgreifenden, korrekten Bewegungen.<br />
Der edle, kleine Kopf wurde von einem schön<br />
geformten, mächtig langen Hals getragen.<br />
Das ganze Pferd war von großer Schönheit<br />
und Harmonie. Was in dem Hengst an Erbkraft<br />
steckte, gehört zu den Einmaligkeiten.<br />
Ich möchte ihn als den 'Dampfroß der Araberzucht'<br />
bezeichnen. Er war ein Allesverbesserer.<br />
Seine Fohlen hätte man in der Herde auch<br />
mühelos herausgekannt ohne ihre weissen<br />
Stiefel und breiten Blessen. Sie hatten alle<br />
die herrlichen Linien und die erstklassigen<br />
Beine ihres Vaters geerbt. Auch seinen wunderbaren<br />
Hals und Aufsatz, sowie die gute<br />
Schulter hatte er ihnen durchweg mitgegeben.<br />
In den meisten Fällen hatten sie auch<br />
seine gute Oberlinie und waren durchweg<br />
tiefer als er selbst. Sie zeigten viel Rippenwölbung,<br />
guten Schluß und beste Proportionen.<br />
Amurath Sahibs Fohlen hatten alle einen typischen<br />
Siglavi-Kopf mit gerader Stirn und<br />
grossen Nüstern. Amurath Sahib war der Universal-Hauptbeschäler,<br />
der zuständig für alle<br />
Abteilungen war. Auch die schlechteste Stute<br />
Zucht
Zucht<br />
gab mit ihm immer noch ein brauchbares<br />
Fohlen. Brachten Stuten mit anderen Hengsten<br />
kein vernünftiges Produkt, dann gingen<br />
sie zu Amurath Sahib und das Fohlen war gut.<br />
Besonders bei den Jugoslawenstuten erzielte<br />
man mit ihm beste Erfolge. Seine Fohlen<br />
von Kaduna, En Nasira IX, Marzouk II, Kadina<br />
XX, Lava und Hamdani IX gehörten zu den<br />
besten. Zwei erstklassige Stutfohlen brachte<br />
auch Laleczka Ewuni. Eine entzückende,<br />
hochedle Schimmelstute brachte auch die<br />
rein gezogene Araberhalbblutstute Izyda.<br />
Leider hatte dieses Fohlen anfangs starken<br />
Muskelschwund in der Hinterhand. Ein<br />
Klassepferd versprach die Tochter der arabischen<br />
Halbblutstute Stateczna zu werden.<br />
Das war das erste gute Fohlen dieser hervorragenden<br />
Stute, die mit Efendi nur schlechte<br />
Produkte gab. Die angloarabische Halbblüterin<br />
Imatra brachte 2 sehr starke, großrahmige<br />
Hengste und 1 Stutfohlen, das leider<br />
an Lähme einging. Der ältere namens Edelmarder<br />
war stark und schwer und gehörte<br />
zu den besten seines Jahrganges. Der andere,<br />
der ein Jahr jüngere Felsztyn, zeigte noch<br />
bessere Qualität als sein Bruder. Ein Hengstfohlen<br />
mit Hauptbeschälerqualität war der<br />
1946 geborene Wilgasohn. Ein noch besseres<br />
Hengstfohlen brachte im selben Jahr die<br />
angloarabische Halbblüterin Calabria (Proch<br />
xx a.d. Igraszka von 428 Amurath), die schon<br />
wegen Typlosigkeit ausgemustert werden<br />
sollte. Ihr Fuchshengst von Amurath Sahib<br />
war das weitaus beste Fohlen des Jahrganges<br />
1946. An Wucht, Knochenstärke, Rahmen,<br />
Korrektheit, Adel und Ausdruck kaum<br />
zu übertreffen. Sogar die schlechte, eckige,<br />
unharmonische, ausdruckslose Stolnik-Tochter<br />
Christine (a.d. Wladczyni) brachte ein<br />
erstklassiges Amurath Sahib-Fohlen mit viel<br />
Ausdruck und beachtlicher Knochenstärke,<br />
das ein sehr guter Landbeschäler zu werden<br />
versprach. Die kleine unschöne Bajeczka<br />
hinterliess eine hochedle, bildschöne Stute<br />
namens Ekbatana, die, obwohl Halbblüterin,<br />
ganz im Typ des edelsten <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />
stand. Sehr gute Erfolge erzielte man bei der<br />
Paarung von Efendi-Töchtern mit Amurath<br />
Sahib.<br />
1946 brachten Circe, Cartagena, Caluga,<br />
Cremona tadellose Fohlen von ihm. Das beste<br />
von diesen war die Schimmelstute von Circe,<br />
bei der sich die gewaltige Tiefe und Breite<br />
Efendis mit dem Rahmen und der Eleganz<br />
Amurath Sahibs zu einem harmonischen Ganzen<br />
vereinigte. Die ersten Erfolge in der angloarabischen<br />
<strong>Vol</strong>lblutzucht wurden erst durch<br />
Amurath Sahib herbeigeführt. Die weitaus<br />
besten Fohlen von ihm brachte Ugmuza x. Ihr<br />
Sohn Filar x war bereits einjährig zum späteren<br />
Hauptbeschäler ausersehen. Er stellte die<br />
beste Vereinigung arabischen und englischen<br />
Blutes dar, die ich bisher gesehen habe. Wenn<br />
alle angloarabischen <strong>Vol</strong>lblüter so wären wie<br />
dieser Schimmel, dann würde ihre Zucht<br />
Berechtigung haben. Filar x hatte von jeder<br />
Seite wirklich nur das Gute geerbt. Er war ein<br />
Musterbeispiel für Korrektheit, Trockenheit,<br />
Rahmen, Linie, Harmonie, Knochenstärke,<br />
Adel und Ausdruck. Seine rechte Schwester<br />
Galeria x war ebenfalls sehr gut, jedoch nicht<br />
ganz so harmonisch wie er. Auch Pogon x und<br />
Beguinet brachten sehr gute Fohlen von ihm.<br />
In der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht gab man trotz der<br />
drei guten Amurath-Sahib-Töchter Balalaika,<br />
Lala und Amneris doch Witraz den Vorzug.<br />
Dieser war wohl schwerer anzupaaren, gab<br />
dafür aber <strong>Pferde</strong> im reinen Wüstentyp, was<br />
bei den Amurath Sahib-Kindern nicht immer<br />
der Fall war. Sie waren bereits mehr Kulturaraber.<br />
Trotzdem brachten Wilga und Pieszczota<br />
sehr gute Fohlen von ihm.“<br />
Der Stutenmacher<br />
Wie es bereits bei Fellgiebel anklingt, war<br />
Amurath Sahib - wie viele Hengste aus der<br />
Bairaktar-Linie - ein „Stutenmacher“. Seine<br />
besten Produkte waren Lala, Amneris und<br />
Balalajka, die in den Jahren seiner Landbeschälerzeit<br />
in Privatgestüten geboren wurden.<br />
Insbesondere Balalajka setzte sich mit<br />
Bandola und Bask ein Denkmal. Dann Arwila,<br />
Adis Abeba, Darda, Daribba, Estokada, Gwadiana<br />
und Epigona aus seiner Hauptbeschälerzeit<br />
in Janow Podlaski und später in Klemensow.<br />
Hier ist insbesondere Estokada zu<br />
nennen, die die Begründerin der berühmten<br />
E-Linie im Gestüt Michalow wurde, welche<br />
<strong>Pferde</strong> wie Emigracja und Emandoria hervorbrachte.<br />
Und dann war da noch das Stutfohlen<br />
aus der Blaga [ex 211 Kuhaylan Zaid],<br />
das in utero nach Ungarn exportiert wurde,<br />
als die ehemals Babolnaer Stute nach dem<br />
Krieg 1952 wieder an Ungarn zurückgegeben<br />
wurde. Dieses Stutfohlen wurde als 25 Amurath-Sahib<br />
bekannt, und es ist eine Kapriole<br />
der Geschichte, dass die letzte „asile“ Stute<br />
aus der alten Bábolnaer Zucht ausgerechnet<br />
aus Polen kam.<br />
Unter Amurath Sahibs Söhnen sind in erster<br />
Linie Gwarny und Arax zu nennen, die diese<br />
Linie in die Zukunft führten, der eine – Gwarny<br />
– in Polen, der andere – Arax – in Russland.<br />
Gwarny war derjenige, der seinem Vater am<br />
nächsten kam und ihm am ähnlichsten sah,<br />
während Arax wohl eher nach seiner mütterlichen<br />
Linie geriet. Direktor Andrzej Krzysztalowicz<br />
erinnerte sich an Gwarny als „sehr<br />
korrekt gebaut, mit besonders guten, trockenen<br />
Beinen, obwohl sie etwas Kötenbehang<br />
hatten. Er hatte einen langen Hals, einen etwas<br />
schweren Kopf, der nicht sehr vorteilhaft<br />
im Übergang zum Hals angesetzt ist. Seine<br />
Bewegungen sind korrekt, aber etwas durchschnittlich.“<br />
Arax hingegen war von brauner Farbe und<br />
stand im Kuhaylan-Typ, beides nicht typisch<br />
für die Bairaktar-Linie, auch wenn „die drei<br />
Tajars“ in Weil aus dieser Linie ebenfalls die<br />
braune Farbe hatten. Arax wurde spärlich in<br />
Polen zur Zucht eingesetzt und 1958 nach<br />
Russland verkauft. Dort wurde er mehr geschätzt<br />
und gründete seine eigene Dynastie<br />
mit Nabeg als dem wichtigsten Vertreter. Dieser<br />
wiederum brachte zwei Söhne, Tallin und<br />
Menes, wobei Tallin die Leistungslinie verkörperte<br />
und 1984 zurück nach Polen verkauft<br />
wurde. Dies ermöglichte <strong>Pferde</strong> wie Wojslaw<br />
und Druid, Emanor, Werbum und Sabat, allesamt<br />
<strong>Pferde</strong>, die sich auf der Rennbahn bewährten.<br />
Die Menes-Nachkommen hingegen<br />
machten sich einen Namen im Schauring,<br />
man denke nur an Balaton.<br />
Wie auch der Trakehnerhengst Dampfroß<br />
aus der Privatzucht kam und die Staatszucht<br />
maßgeblich beeinflußte, so gelang dies auch<br />
Amurath Sahib in der polnischen Araberzucht,<br />
wo er sich insbesondere als Muttervater<br />
einen Namen gemacht hat. Nur schade,<br />
dass es für solche Hengste naturgemäß<br />
schwierig ist, eine (Hengst-)Linie zu erhalten.<br />
Aber die Linie hing bereits bei Amurath Sahib<br />
und seinem Vater 35 Amurath II an einem<br />
seidenen Faden, und so bleibt zu hoffen, dass<br />
sein Erbe auch in männlicher Linie für die Zukunft<br />
erhalten bleibt.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Amurath Sahib (zweiter von rechts) beim<br />
Ausritt in Nettelau, wohin die Janower <strong>Pferde</strong><br />
während des Zweiten Weltkriegs evakuiert<br />
wurden.<br />
Amurath Sahib (second from right) hacking<br />
out in Nettelau, where the Janow horses were<br />
evacuated during the Second World War.<br />
photo: Archiv T. Andrzejewskiego<br />
18<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Breed History<br />
Amurath Sahib –<br />
„the Dampfross“<br />
of Arabian Breeding<br />
You have to look far back in today’s pedigrees to find his name, but he was one of the best<br />
representatives of the Bairaktar line and an important link between the Russian and<br />
Polish breeding lines: Amurath Sahib, of whom the great breeders and horse people<br />
of their time had to say mainly good things, be it Andrzej Krzysztalowicz,<br />
Hans Fellgiebel or Dr. Ekkehard Frielinghaus.<br />
Zucht<br />
Amurath Sahib was born at Teresa Raciborskas<br />
Breniow stud, a small but<br />
fine private stud near Lwów (Lemberg)<br />
in Poland. It was founded in 1919<br />
with the purchase of two mares from Bábolna,<br />
Donka (Schechan-Schammar / 80<br />
Koheilan II) *1910 and Mersucha (Mersuch /<br />
O’Bajan) *1908, as well as the mare Rusalka<br />
(Czorsztyn / Polenta) *1911 from Slawuta.<br />
When the first meeting of the private breeders'<br />
association took place in Lemberg in<br />
1927, and with this occasion also the first<br />
Arab races after WW I, Teresa Raciborska<br />
was there with her mare Sahiba and immediately<br />
won the derby. Sahiba not only proved<br />
herself on the racetrack, but later also<br />
as a broodmare: She produced some good<br />
race horses, such as Ibn Nedjari (by Nedjari)<br />
*1931 and our protagonist Amurath Sahib<br />
(by 35 Amurath II) *1932.<br />
But let's take a closer look at Amurath Sahib's<br />
pedigree: In the grandparents' generation<br />
we find Amurath 1881 "Weil", the stallion<br />
of the century from the breeding of the<br />
Royal Private Stud in Weil, who, through his<br />
Radautz offspring, has had a lasting influence<br />
on the world of the purebred Arabian,<br />
but also on sport horse breeding. Much has<br />
already been written about him, so we want<br />
to keep this brief. In Radautz, he had only<br />
few purebred Arabian foals, one of which<br />
was out of the original Arabian mare Fatme<br />
(in Radautz “186 Fatme”), about whom<br />
it says in the Radautz stud book: “Imported<br />
through the k.u.k. Rittmeister Wenzel Wolf,<br />
she was bought from a gendarmerie officer<br />
in Syria for 1,300 francs and stood as<br />
a pepiniere mare as of July 17, 1905. Sold to<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Ein seltenes Portrait von Amurath Sahib, das sein gerades Profil mit kurzen Ohren, starken<br />
Ganaschen und großen Nüstern zeigt. Das Auge ist eher klein.<br />
A rare portrait of Amurath Sahib, showing his straight profile, his small ears, the strong jaw and<br />
large nostrils. The eye is rather small.<br />
photo: Archiv A. Mikulska<br />
19<br />
the horse butcher for 80 kroner on October<br />
5th, 1915.“ She is said to have belonged to<br />
the Obayan tribe, was born in 1899 and a<br />
small, tough, very noble and fine chestnut<br />
mare. Of her 9 foals, two stallions stood at<br />
stallion depots in Galicia and two daughters<br />
became broodmares in Radautz. One<br />
of these two state sires was 35 Amurath II,<br />
who was stationed in the Sadow-Wisznia<br />
Stallion Depot, Galicia, from 1911. He was<br />
a light brown stallion about whom W. Wnukowski<br />
writes: “Harmoniously built, well<br />
connected, with correct hind legs. This stallion<br />
is also endowed with a lot of charm,<br />
type and nobility, although his movements<br />
are not as good as those of 239 Amurath III.<br />
His measurements are 152-169-19.5 cm. "<br />
On the maternal side, we also find a stallion<br />
from Weil Stud in the grandparents' generation,<br />
Nana Sahib I (Selim / Smyrna) *1907.<br />
In April 1910, he was sold to the k.k. Ministry<br />
of Agriculture in Vienna for 3500 florins,
Amurath Sahib, der Begründer des polnischen<br />
und russischen Zweigs der Bairaktar-Linie<br />
Amurath Sahib, the founder of the Polish and<br />
Russian branches of the Bairaktar-Line<br />
Zucht<br />
Amurath Sahib war - für damalige Zeiten - ein relativ großer Hengst<br />
mit den Maßen 156-175-20 cm. Seine wichtigsten Söhne waren<br />
Gwarny (aus der Gwara) oben rechts, und Arax (aus der Angara)<br />
*1952 unten rechts.<br />
Fotos: Archiv Waiditschka<br />
from where he was transferred to Radautz.<br />
In 1911, he was sent to the Sadowa-Wisznia<br />
stallion depot and in 1918 to Janow Podlaski.<br />
Wnukowski says about him: “Noble,<br />
with clearly defined withers, good topline<br />
and sweeping movements. Size: 155-176-<br />
19.5 cm.“ However, only two privately-bred<br />
offspring from him are known to us, one<br />
of them is Sahiba, who unfortunately died<br />
much too early and only left four foals:<br />
Apart from the above mentioned Amurath<br />
Sahib and Ibn Nedjari (by Nedjari), it was<br />
Sumak (by Kuhailan Haifi), and a daughter<br />
Siniora (by Kuhailan Haifi), the latter continued<br />
the line for a short time, but was probably<br />
lost as a result of the war. Sahiba's<br />
dam is Donka, the founding mare of Teresa<br />
Raciborska from Bábolna. In the grandparents'<br />
generation of the "Polish" Amurath<br />
Sahib, 50% goes back to the breeding<br />
of Weil Stud, 25% to the breeding of the<br />
Hungarian state stud Bábolna and 25% to<br />
desert blood. Apart from that he is inbred<br />
in II. / IV. generation to Amurath 1881 Weil.<br />
It is a fortunate coincidence in history that<br />
the Polish private breeders resorted to these<br />
horses, because ultimately Amurath Sahib<br />
or his father 35 Amurath II is the genetic<br />
bottleneck through which the Bairaktar<br />
line had to go before it could flourish again<br />
to world fame.<br />
On the racetrack<br />
At the age of three, his breeder sent Amurath<br />
Sahib to the racetrack. At the end of<br />
the season he was 10th out of 40 horses<br />
that ran in the racing season of 1935 (based<br />
on earnings). At the age of 4 he got into the<br />
right shape when he won the "Prize of the<br />
Minister of Agriculture" in Lwów over 3200<br />
m, which brought him to third place in 1936<br />
among the most profitable Arabian race<br />
horses. As the winner of this race, he was<br />
bought by the state and first transferred to<br />
the Boguslawice stallion depot and then to<br />
Janow Podlaski in 1943. Here Andrzej Krzysztalowicz<br />
met him, who remembered him<br />
as follows: “Amurath Sahib was a relatively<br />
tall stallion with more caliber than Witraz<br />
and considerably more than Wielki Szlem.<br />
He had a good frame, a long neck and a not<br />
too noble head, but with expressive eyes,<br />
good movements and a straight profile. His<br />
legs weren't all that dry, with feathers, but<br />
they were of strong bones and correct. As<br />
a horse with good, but not extraordinary<br />
movements, he was very good under the<br />
saddle, although he had problems when<br />
fastening the girth. Due to his size, he was<br />
also used in Partbred breeding and even<br />
the Germans liked to ride him. He was quite<br />
good at obstacle races like the St. Hubertus<br />
hunt. "<br />
Ignacy Jawarowski, director of the Michalow<br />
stud, recalled Amurath Sahib as follows:<br />
“Amurath Sahib was a grey horse with<br />
a dry, expressive, medium-sized head, long<br />
neck and a perfect topline and horizontal<br />
croup, which he often passed on to his<br />
offspring. He had correct feet and legs, masculine<br />
expression and good movements,<br />
albeit a bit narrow in the chest. His foals inherited<br />
his frame, but sometimes lacked the<br />
type and dryness, and were a little too long<br />
in the loin. Nonetheless, his daughters were<br />
exceptionally good broodmares."<br />
Dr. Ekkehard Frielinghaus, who worked as a<br />
veterinarian in Janow Podlaski during the<br />
German occupation, said of Amurath Sahib:<br />
“In the opinion of many experts, it was<br />
very unlikely that Amurath Sahib would<br />
become a chief sire in a Polish state stud,<br />
for three reasons: He was born in a private<br />
stud, he had a "non-Polish" pedigree, and<br />
20<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
he represented the Saklawi type, whereas<br />
in Poland the Kuhailan type was preferred.<br />
Nevertheless, Gustav Rau, who knew the<br />
Weil stud bloodlines very well, decided to<br />
try him in Janow Podlaski. Amurath Sahib<br />
had many merits in terms of conformation,<br />
movement, good temperament and stamina.<br />
When he came to Janow in 1943, I was<br />
thrilled when I rode him for the first time -<br />
he was simply born to be a riding horse!"<br />
In 1939 Hans Fellgiebel was appointed to<br />
Janow Podlaski by Gustav Rau, who was<br />
now the chief director and representative<br />
for horse breeding and stud farms in the occupied<br />
Polish territories, where in 1940 he<br />
took over the management. The arrival and<br />
influence of Amurath Sahib thus fell into his<br />
service time and so Hans Fellgiebel should<br />
have a detailed say (from his typewritten<br />
manuscript "The Polish Arabian State Stud<br />
Janow Podlaski 1919-1946"):<br />
“In 1943 the stud was assigned the two<br />
stallions Amurath Sahib ox and Kastor<br />
(Arabian Partbred) as chief sires. The 1944<br />
foal crop was the best in terms of numbers<br />
and quality. This improvement in quality<br />
is mainly thanks to the excellent sire Amurath<br />
Sahib. Amurath Sahib was a relatively<br />
tall stallion with long lines that lacked a<br />
little depth. Still, all of his foals were deep<br />
enough. He had an exemplary topline, and<br />
what was striking about him was his faultless<br />
feet and legs with particularly good<br />
hocks, and his floating, ground covering,<br />
correct movements. The noble, small<br />
head was carried by a beautifully shaped,<br />
mighty long neck. The whole horse was of<br />
great beauty and harmony. The hereditary<br />
strength of the stallion is one of the<br />
unique features. I would like to call him the<br />
"Dampfroß of Arab breeding" [with reference<br />
to the Trakehner stallion Dampfroß].<br />
He was an all-rounder. One would have<br />
easily recognized his foals in the herd without<br />
their white leg markings and wide<br />
blazes. They had all inherited their father's<br />
beautiful lines and superb legs. He had<br />
also given them his wonderful neck and<br />
attachment, as well as his good shoulder.<br />
In most cases they also had his topline and<br />
were consistently deeper than he himself.<br />
Amurath Sahib's foals all had a typical Siglavi<br />
head with a straight forehead and<br />
large nostrils. Amurath Sahib was the universal<br />
main sire who was responsible for<br />
all departments. Even the worst mare still<br />
produced a usable foal with him. If mares<br />
did not bring a reasonable product with<br />
other stallions, then they went to Amurath<br />
Sahib and the foal was good.<br />
Especially with the Yugoslav mares one<br />
achieved the best results with him. His<br />
foals by Kaduna, En Nasira IX, Marzouk<br />
II, Kadina XX, Lava and Hamdani IX were<br />
among the best. Laleczka Ewuni also produced<br />
two first class fillies. The Arabian<br />
half-blood mare Izyda also brought a delightful,<br />
very noble grey filly. Unfortunately<br />
this foal had strong muscle atrophy<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
in the hindquarters at the beginning. The<br />
daughter of the Arabian half-blood mare<br />
Stateczna promised to be a first class<br />
horse. That was the first good foal of this<br />
excellent mare who only gave bad products<br />
with Efendi. The Anglo-Arab halfbreed<br />
Imatra produced two very strong,<br />
large-framed colts and one filly, which<br />
unfortunately died of paralysis. The older<br />
one, named Edelmarder, was strong<br />
and heavy and was one of the best of his<br />
year. The other, Felsztyn, who was a year<br />
younger, showed an even better quality<br />
than his brother. Wilgas colt, born in 1946,<br />
was a colt with main stallion quality. In<br />
the same year, an even better colt was<br />
produced by the Anglo-Arab half-breed<br />
Calabria (Proch xx out of Igraszka by 428<br />
Amurath), who should be retired due to typelessness.<br />
Her chestnut colt by Amurath<br />
Sahib was by far the best foal of the year<br />
1946. Hardly to be surpassed in terms of<br />
power, bone strength, frame, correctness,<br />
nobility and expression. Even the bad, angular,<br />
inharmonious, expressionless Stolnik<br />
daughter Christine (out of Wladczyni)<br />
produced a first-class Amurath Sahib foal<br />
with a lot of expression and considerable<br />
bone strength, which promised to be a<br />
very good chief sire. The unsightly little<br />
Bajeczka left behind a very noble, beautiful<br />
filly named Ekbatana, who, although<br />
half-blood, was very much in the type of<br />
the noblest purebred Arabian. The mating<br />
of Efendi daughters with Amurath Sahib<br />
was very successful.<br />
In 1946, Circe, Cartagena, Caluga and<br />
Cremona all produced flawless foals from<br />
him. The best of these was the grey filly out<br />
of Circe, in which the enormous depth and<br />
breadth of Efendi was combined with the<br />
frame and the elegance of Amurath Sahib<br />
to a harmonious whole. The first successes<br />
in Anglo-Arabian thoroughbred breeding<br />
were only brought about by Amurath Sahib.<br />
By far the best foals of his were given<br />
us by Ugmuza x. Her son Filar x was chosen<br />
to be the chief sire at the age of one. He represented<br />
the best combination of Arabian<br />
and English blood that I have seen so far.<br />
If all Anglo-Arab thoroughbred horses were<br />
like this grey colt, then their breeding would<br />
be justified. Filar x had really only inherited<br />
the good from each side. He was a prime example<br />
of correctness, dryness, frame, line,<br />
harmony, bone strength, nobility and expression.<br />
His right sister Galeria x was also<br />
very good, but not quite as harmonious as<br />
him. Pogon x and Beguinet also produced<br />
very good foals. In purebred Arabian breeding,<br />
Witraz was preferred despite the three<br />
good Amurath Sahib daughters Balalajka,<br />
Lala and Amneris. Witraz was probably<br />
more difficult to breed, but gave horses in<br />
the pure desert type, which was not always<br />
the case with the Amurath Sahib children.<br />
They were already more cultural Arabians.<br />
Nonetheless, Wilga and Pieszczota produced<br />
very good foals from him."<br />
21<br />
The sire of broodmares<br />
As it already sounds with Fellgiebel, Amurath<br />
Sahib was - like many stallions from the<br />
Bairaktar line - a "sire of broodmares". His<br />
best products were Lala, Amneris and Balalajka,<br />
which were born in private studs during<br />
his years at the stallion depots. In particular,<br />
Balalajka later set a monument for itself with<br />
Bandola and Bask. Then Arwila, Adis Abeba,<br />
Darda, Daribba, Estokada, Gwadiana and<br />
Epigona from his time as chief sire in Janow<br />
Podlaski and later in Klemensow. In particular,<br />
Estokada should be mentioned here, who<br />
was the founder of the famous E-line at the<br />
Michalow stud, which produced horses like<br />
Emigracja and Emandoria. And then there<br />
was the filly out of Blaga [ex 211 Kuhaylan<br />
Zaid], which was exported to Hungary in<br />
utero when the former Babolna mare was returned<br />
to Hungary after the war in 1952. This<br />
filly became known as 25 Amurath-Sahib,<br />
and it is a stroke of history that the last "Asil"<br />
mare from the old Bábolna lines came from<br />
Poland of all places.<br />
Among Amurath Sahib's sons, Gwarny and<br />
Arax should be mentioned in the first place,<br />
who led this sire line into the future, one -<br />
Gwarny - in Poland, the other - Arax - in Russia.<br />
Gwarny was the one who came closest to<br />
his sire and looked the most like him, while<br />
Arax was more likely to follow his maternal<br />
line. Director Andrzej Krzysztalowicz remembered<br />
Gwarny as “very correctly built, with<br />
particularly good, dry legs, although they<br />
had some feathers. He had a long neck and a<br />
somewhat heavy head that was not set very<br />
favourably in the transition to the neck. His<br />
movements were correct, but a bit average."<br />
Arax, on the other hand, was bay in color and<br />
was of the Kuhaylan type, both of which were<br />
not typical of the Bairaktar line, even if "the<br />
three Tajars" in Weil from this line were also<br />
bay. Arax was sparsely used for breeding in<br />
Poland and sold to Russia in 1958. There he<br />
was valued more and founded his own dynasty<br />
with Nabeg as the main representative.<br />
Who in turn brought two sons, Tallin and<br />
Menes. Tallin embodied the performance line<br />
and in 1984 was sold back to Poland. This<br />
made possible horses like Wojslaw and Druid,<br />
Emanor, Werbum and Sabat, all horses that<br />
have proven themselves on the racetrack. The<br />
Menes descendants, on the other hand, made<br />
a name for themselves in the show ring, just<br />
think of Balaton.<br />
Just as the Trakehner stallion Dampfroß<br />
came from private breeding and had a decisive<br />
influence on state breeding, so Amurath<br />
Sahib also succeeded in doing this in Polish<br />
Arabian breeding, where he made a name for<br />
himself in particular as a sire of broodmares.<br />
It's just a shame that it is naturally difficult<br />
for such stallions to maintain a (sire-)line.<br />
But the line already hung by a thread with<br />
Amurath Sahib and his father Amurath II,<br />
and so it is to be hoped that his legacy will<br />
also be preserved in the male line for the future.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Zucht
Denkanstösse<br />
Der Schauring und<br />
seine Rolle für das<br />
<strong>Arabische</strong> Pferd<br />
Zucht<br />
Shows machten das arabische Pferd populär, aber sie taten der Rasse auch einen Bärendienst.<br />
Mit immer stärkerer Veredelung und längeren Linien wurden die Schaupferde<br />
schließlich ungeeignet für den Reitgebrauch. Christine Jamar, eine angesehene Richterin<br />
und langjährige Züchterin, erläuterte diese Entwicklung in einem Vortrag für das<br />
"Forum ACA France" und nannte auch die Schuldigen dieser Entwicklung: die Richter.<br />
In der Wüste sahen die Beduinen im arabischen<br />
Pferd eine Form von Schönheit, die<br />
sich von unserer heutigen Sichtweise unterscheidet.<br />
Sie sahen es als ein funktionelles<br />
Pferd für Krieg und Transport. Sie brauchten<br />
ein gutes Pferd, das im Sand laufen konnte,<br />
mutig und wendig war. Dieses Pferd musste<br />
also ganz einfach ein kurzes Pferd sein. Daher<br />
war das arabische Pferd im Rücken kurz und<br />
hatte starke, kurze Röhrbeinknochen. Seine<br />
wichtigste Gangart war der Galopp – nicht<br />
der Trab, den wir heute auf den Shows beurteilen.<br />
Auch waren diese <strong>Pferde</strong> eher klein,<br />
etwa 1,44 bis 1,52 m groß. Und auch ihr Charakter<br />
war sehr wichtig, da die Beduinen mit<br />
ihren <strong>Pferde</strong>n zusammen im Zelt lebten.<br />
Vom Traum zur Wirklichkeit<br />
Wie Sie anhand der Zeichnung aus dem 19.<br />
Jahrhundert sehen können, hat der Künstler<br />
Victor Adam bei dieser Kutsche nicht das<br />
originale Araberpferd gezeichnet. Die Größe<br />
dieser <strong>Pferde</strong> ist die Größe eines Warmbluts,<br />
aber mit einem hübscheren, „gedishten“ Gesicht<br />
und einem tollen Hals ... Im Grunde ist<br />
es eine verherrlichte Version eines Warmblutpferdes.<br />
Damals gab es in den Straßen von<br />
Paris nicht so viele arabische <strong>Pferde</strong>, die als<br />
Kutschpferde eingesetzt wurden.<br />
Wenn wir diese Zeichnung betrachten,<br />
möchte ich behaupten, dass jeder das Araberpferd<br />
auf seine eigene Weise sieht – und<br />
das ist nicht immer realistisch, nicht so, wie<br />
das <strong>Arabische</strong> Pferd damals in der Wüste tatsächlich<br />
war. Es ist eher ein Traumpferd, eine<br />
Fantasie. Im Laufe der Jahre träumten die<br />
Menschen von einem schönen Pferd, das es<br />
noch nicht gab.<br />
Die Wandlung<br />
In der Zeit zwischen 1980 und heute hat das<br />
arabische Pferd eine riesige vom Menschen<br />
gemachte Evolution durchlaufen. In den letzten<br />
40 Jahren können Sie die Veränderungen<br />
sehen, die unsere Rasse durchgemacht hat:<br />
1980 – 1990: Padron<br />
•Kleiner als heutige <strong>Pferde</strong> und näher am ursprünglichen<br />
arabischen Pferd.<br />
•Schöne Augen, kurzes Röhrbein, kein so<br />
langer Hals wie damals üblich in den USA,<br />
aber in einem guten Verhältnis zum Körper.<br />
1990 – 2000: Padron Psyche<br />
•Größeres Pferd, längerer Hals, aber immer<br />
noch starkes Röhrbein.<br />
Ende 1990: Magnum Psyche<br />
•Eleganteres Pferd mit längerem Hals und<br />
längeren Beinen<br />
Ende 1990: Drug<br />
•Rennpferd des Jahres und Europa-Champion<br />
im Schauring! Der letzte große Vertreter<br />
der Allrounder, die alles konnten ...<br />
Anfang 2000: Ekstern<br />
•Kurzes Pferd mit gut geformtem Hals. Sein<br />
Hals ist vielleicht nicht so lang, steht aber in<br />
einem sehr guten Verhältnis zu seinem Körper.<br />
Er hatte gute Röhrbeine, einen guten<br />
Trab und einen guten Galopp auf der Rennbahn.<br />
Er hatte auch diese Vielseitigkeit, für<br />
die der Araber bekannt ist.<br />
Mitte 2000: WH Justice<br />
•Hübsches Gesicht, langer Hals, aber länger<br />
22<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Drug (Prizrak / Karinka) *1985<br />
Rennpferd des Jahres und Europa-Champion<br />
im Schauring! Der letzte große Vertreter der<br />
Allrounder, die alles konnten ...<br />
im Körper – und das zeigt jetzt einige Probleme,<br />
weil wir alle Aufmerksamkeit zu sehr auf<br />
den Kopf gerichtet haben und nicht auf den<br />
Körper und die Beine.<br />
2010: Pianissima<br />
•Extremer Typ, eine sehr ausgeglichene Stute,<br />
feminin mit guter Bewegung. Nahe der<br />
Grenze der Verfeinerung.<br />
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> ganz global<br />
Wie Sie sehen, haben wir den Araber genau so<br />
hingezüchtet, wie wir ihn in unserer Vorstellung<br />
sehen – das perfekte Pferd. Tatsächlich<br />
ist dies jedoch eine subjektive Art der Zucht.<br />
Aus diesem Grund sieht man auf der ganzen<br />
Welt verschiedene Arten von Araberpferden<br />
(z. B. in den USA andere als in Europa).<br />
Meiner Meinung nach sehen die amerikanischen<br />
<strong>Pferde</strong> eher wie American Saddlebreds<br />
aus, mit langem Hals und flacher Schulter. Sie<br />
sind groß und hinten länger. Meine Theorie,<br />
meine Zuchtüberlegung, ist immer noch<br />
diese – wenn man einen längeren Hals bekommt,<br />
bekommt man automatisch auch<br />
einen längeren Körper, und man bekommt<br />
einen schwächeren Rücken und feinere Beinen.<br />
Aber für ein gutes Pferd muß alles im<br />
Gleichgewicht sein, denn das ist das Wichtigste<br />
in der Araberzucht! Daher soll der Rücken<br />
kurz sein, dann ist auch der Hals nicht so<br />
lang. Das Röhrbein sollte 1/3 der Beinlänge<br />
ausmachen. Es ist lächerlich, dass Menschen,<br />
selbst wenn sie in ihrer Vorstellung eine Art<br />
Statue sehen und sie erschaffen, nicht wissen,<br />
wie sie mit den Folgen der Verformung<br />
umgehen sollen.<br />
In Europa legen wir mehr Wert auf den Kopf.<br />
Die <strong>Pferde</strong> sind zwar im Hals kürzer, aber auch<br />
im Rücken kürzer und wir legen viel Wert auf<br />
den Trab. Ich muss die polnischen <strong>Pferde</strong> erwähnen,<br />
da ich Züchter der polnischen Blutlinie<br />
bin. Sie sind sportlich und wurden sowohl<br />
für die Rennbahn als auch für den Showring<br />
selektiert. In der Vergangenheit hatten die<br />
polnischen Araber tolle Show- und Rennergebnisse.<br />
Die Direktoren der polnischen<br />
Staatsgestüte wählten die <strong>Pferde</strong> sehr sorgfältig<br />
nach zwei Kriterien aus, erstens nach<br />
der Verwendbarkeit als Pferd und zweitens<br />
nach der Schönheit des <strong>Pferde</strong>s. Es gibt eine<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Ekstern (Monogramm / Ernestyna) *1995<br />
Kurzes Pferd mit gut geformtem Hals, der<br />
in einem sehr guten Verhältnis zu seinem<br />
Körper steht. Er hatte gute Röhrbeine, einen<br />
guten Trab und einen guten Galopp.<br />
sehr wichtige Balance zwischen Verwendbarkeit<br />
und Schönheit.<br />
In Polen konnte man auch den Unterschied<br />
zwischen den Staatsgestüten sehen, denn<br />
jeder Direktor hatte seine eigene Vorstellung<br />
davon, wie ein Araber in seinen Augen aussehen<br />
sollte. Ich weiß nicht, ob Sie sich an<br />
das Jahr 1990 und den russischen Hengst<br />
Drug erinnern. Er war Rennpferd des Jahres<br />
sowie Europameister im Schauring! Dies war<br />
die perfekte Balance zwischen Leistung und<br />
Schönheit.<br />
Showpferde vs. Rennpferde<br />
Doch seither ging das Zuchtprogramm der<br />
Rennpferde genau in die entgegengesetzte<br />
Richtung wie das Zuchtprogramm der<br />
Schaupferde. Diese Spaltung in den Zuchtprogrammen<br />
hat einige Konsequenzen nach<br />
sich gezogen. So sehen die Rennpferde heute<br />
eher wie kleine <strong>Vol</strong>lblüter aus, da die Schnelligkeit<br />
zum wichtigsten Merkmal wurde. Und<br />
zum anderen wurden die Showpferde eleganter<br />
und hübscher. Dies hatte aber auch<br />
Folgen, wie zum Beispiel der Verlust der Knochenstärke<br />
beim Pferd. In den Jahren 1980-<br />
90 lag der Umfang des Röhrbeins noch bei<br />
etwa 18-19,5 cm. In den Jahren 2000-2020<br />
war der Röhrbeinumfang nur noch 17-18 cm.<br />
Man hat die Köpfe veredelt (verfeinert), aber<br />
damit auch die gesamte Knochenstruktur.<br />
Auch sollte man bedenken, dass wir durch<br />
die Verfeinerung der Gesichter oft kleinere<br />
Augen beim Pferd bekommen. Eines der<br />
wahren und typischen Merkmale des Arabers<br />
sind aber seine großen Augen. Es wurden<br />
auch die Nasenhöhlen kleiner und die <strong>Pferde</strong><br />
bekommen weniger Sauerstoff. Der Hengst<br />
Pyrrus war zwischen 1980-90 ein Show- und<br />
Rennpferd. Wie Sie anhand des Skeletts sehen<br />
können, hat er eine große Nasenhöhle;<br />
verfeinert man das Gesicht bzw. den Kopf,<br />
reduziert man den Sauerstofffluss.<br />
Showpferde werden also seltener geritten,<br />
weil man sie weniger gut reiten kann, und<br />
das ist schade. Ich weiß, es ist zu teuer, die<br />
Showpferde zu reiten und Leistungsprüfungen<br />
zu machen, aber es ist dennoch so wichtig,<br />
die Qualitäten des <strong>Vol</strong>lblutarabers als Rasse<br />
zu erhalten.<br />
23<br />
Pianissima (Gazal Al Shaqab / Pianosa) *2003<br />
Extremer Typ, eine sehr harmonische Stute,<br />
feminin mit guter Bewegung. Nahe der<br />
Grenze der Verfeinerung.<br />
Deformation beim arabischen Pferd<br />
Die Schuldigen, die diese Entwicklung zugelassen<br />
und sogar forciert haben, sind die<br />
Richter!<br />
Solange wir hohe Noten für zu stark gedishte<br />
Köpfe, ungewöhnlich lange Hälse, weiche<br />
Rücken vergeben – sowie hohe Noten<br />
für schlechte Beine und das trotz fehlenden<br />
energischen und harmonischen Bewegungen<br />
– werden wir die Qualität unserer kostbaren<br />
Rasse verlieren. Vergessen Sie nicht,<br />
dass diese Entwicklung auch bei anderen<br />
Der Schädel des Hengstes Pyrrus von vorne<br />
betrachtet mit den großen, ungehinderten<br />
Luftwegen.<br />
Rassen, wie beispielsweise bei den Hunden<br />
vorkommt. Sie müssen sich nur den Deutschen<br />
Schäferhund ansehen, um die Probleme<br />
zu erkennen, die er mit einer solchen<br />
Zucht hatte.<br />
Abschließend möchte ich sagen, dass es heute<br />
glücklicherweise immer noch hübsche<br />
<strong>Pferde</strong> mit guten Beinen und tollen Gängen<br />
gibt, die auch Shows gewinnen, wie zum Beispiel<br />
Pepita!<br />
Christine Jamar<br />
Zucht
Food For Thought<br />
The Show Ring<br />
and its Role for the<br />
Arabian Horse<br />
Zucht<br />
Shows made the Arabian horse popular, but they also did the breed a disservice. With ever<br />
more refinement and longer lines, show horses finally became unsuitable for riding.<br />
Christine Jamar, a respected judge, and longtime breeder, explained this development in a<br />
presentation for the "Forum ACA France" and named the villains<br />
for this development: The Judges.<br />
In the desert, the Bedouins saw a beauty in<br />
the Arabian horse that is different to our<br />
point of view today. They saw it as a functional<br />
horse for war and transport. They needed<br />
a good horse that could run in the sand, was<br />
brave and manoeuvrable. So, quite simply,<br />
this horse had to be a short horse. Therefore<br />
the Arabian horse was short in the back,<br />
with strong short cannon bones. His most<br />
important gait was the gallop – not the trot<br />
as we judge it now at the shows. These horses<br />
were also rather small, around 1,44 to 1,52 m.<br />
And their character was very important, too,<br />
as the Bedouins were living with their horses<br />
together in the tent.<br />
From Dream to Reality<br />
As you can see in the drawing of the 19th<br />
century, the artist Victor Adam didn’t draw<br />
the original Arabian Horse in this city view<br />
of Paris. The size of these horses is the size<br />
of a Warmblood, but with a more pretty, dished<br />
face and with a great neck… Basically,<br />
it is a glorified version of a Warmblood. In<br />
those days, there weren’t that many Arabian<br />
horses in the streets of Paris to pull the<br />
carriages.<br />
As we look at this drawing, I would like to say<br />
that everyone sees the Arabian horse in their<br />
own way – and that is not always a realistic<br />
way, not the way the Arabian horse actually<br />
was, at that time in the desert. It is more like<br />
a dream horse, an imagination. Through the<br />
years, people were dreaming about a beautiful<br />
horse that did not exist yet.<br />
The Metamorphosis<br />
Moving on to the current time, the Arabian<br />
horse has gone through a huge man-made<br />
evolution between 1980 and now. During<br />
these last 40 years, you can see the changes<br />
our breed has gone through:<br />
1980 – 1990: Padron<br />
•Smaller than today, and closer to the original<br />
Arabian horse<br />
•Beautiful eyes, short cannon bones, not<br />
such a long neck as those horses in the USA<br />
at that time but in proportion to the body<br />
1990 – 2000: Padron Psyche<br />
•Taller horse, longer neck but still strong<br />
cannon bones<br />
End 1990: Magnum Psyche<br />
•More elegant horse with longer neck and<br />
longer legs<br />
End 1990: Drug<br />
•Race Horse of the Year and European Champion<br />
in the show ring! The last of the great<br />
horses that could do it all…<br />
Beginning 2000: Ekstern<br />
•Short horse with a well shaped neck. His<br />
neck may be not so long, but is in very<br />
good in proportion with his body. He had<br />
good cannon bones, a good trot and a<br />
good gallop at the racetrack. He also had<br />
that versatility, for which the Arabian horse<br />
is known for.<br />
The middle of 2000: WH Justice<br />
•Pretty face, long neck, but longer in the<br />
body – and this now starts to show some<br />
problems because we have put all attention<br />
too much at the face and not the body<br />
nor the legs.<br />
2010: Pianissima<br />
•Extreme type, a very balanced mare, feminine<br />
with good movement. Close to the<br />
limit of refinement.<br />
24<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Padron (Patron / Odessa) *1977<br />
He was smaller than today's show horses,<br />
and closer to the original Arabian horse, with<br />
beautiful eyes, short cannon bones, not such<br />
a long neck as those horses in the USA at that<br />
time but in proportion to the body.<br />
Arabian Horses around the World<br />
As you can see, we have bred the Arabian horse<br />
to the point as we see them in our imagination<br />
– the perfect horse. But in fact, this is<br />
a subjective way of breeding. That is why, all<br />
over the world, you see different types of Arabian<br />
horses (such as in the USA versus Europe).<br />
In my opinion, the American horses look more<br />
like American Saddlebreds, with a long neck,<br />
flat shoulder. They are tall, and they are longer<br />
in the back. My theory, my basis of breeding,<br />
is still this – if you get a longer neck, you get<br />
a longer body, and you get more weakness in<br />
the back and in the legs. Everything must be in<br />
balance, and that is the most important thing<br />
in breeding Arabian horses! The back is short,<br />
so the neck will be not so long. The cannon<br />
bone should be 1/3rd of the leg. It is ridiculous<br />
that, even if people see in their imagination a<br />
kind of statue and create it, they do not know<br />
how to handle the consequences of the deformation.<br />
In Europe, we put more attention to the head.<br />
The horses may be shorter in the neck, but<br />
they are also shorter in the back and we place<br />
a lot of emphasis on the trot. I must mention<br />
the Polish horses as I am a breeder of the Polish<br />
bloodline. They are athletic and were selected<br />
for both the race track and the show scene. In<br />
the past, the Polish Arabians had great show<br />
and race results. The directors of the Polish<br />
state studs selected the horses very carefully<br />
based on two things, first the usefulness as a<br />
horse and secondly on the beauty of the horse.<br />
There is a very important balance between<br />
usefulness and prettiness.<br />
Even in Poland, you could see the difference<br />
between the state studs, because every director<br />
had his own idea of how an Arabian horse<br />
should be in his eyes. I don’t know if you remember<br />
the year 1990 and the Russian stallion<br />
Drug. He was Race Horse of the Year as well<br />
as European Champion in the show-ring! This<br />
was the perfect balance between performance<br />
and beauty.<br />
Padrons Psyche (Padron / Kilika) *1988<br />
He was taller than his sire, with a longer neck<br />
but still strong cannon bones.<br />
did the breeding program of the show horses.<br />
This split in the breeding programs has caused<br />
some consequences. First of all, the race horses<br />
started to look more like thoroughbreds<br />
because the speed became the most important<br />
characteristic. And secondly, the show horses<br />
became more elegant and pretty. This also<br />
had its consequences, which is loss of bone<br />
structure in the horse, for example. In the years<br />
1980-90, the circumference of the cannon<br />
bone measured around 18-19,5 cm. In the<br />
years 2000-2020, the cannon bone was only<br />
17-18 cm. So, the heads became more refined,<br />
and so did the all over bone structure, is also<br />
became more refined.<br />
Also, one should consider that by refining the<br />
faces, we often get smaller eyes in the horse.<br />
One of the true and typical characteristics of<br />
the Arabian horses are their big eyes. Finally,<br />
the nose cavities became smaller and thus, the<br />
horses get less oxygen flow. As you can see<br />
on the skeleton of Pyrrus, this horse has been<br />
a show and race horse between 1980-90. You<br />
can see the large nose cavity; if you refine the<br />
dish in the head, you reduce the oxygen flow.<br />
Magnum Psyche (Padrons Psyche / A Fancy<br />
Miracle) *1995<br />
A more elegant horse with longer neck and<br />
longer legs<br />
So, show horses are less likely to be ridden,<br />
because they are less able to, and that is a<br />
shame. I know it’s too expensive to ride the<br />
show horses and do performance tests, but<br />
it is also so important to keep the qualities of<br />
the Purebred Arabian breed.<br />
Deformation of Arabian Horses<br />
The villains in this story of the deformation of<br />
the Arabian Horse are the judges!<br />
As long as we give high scores for too dished<br />
faces, unusual long necks, soft bodies – as<br />
well as high scores for bad legs and despite a<br />
lack of strong and balanced movement – we<br />
will lose the quality of our precious breed.<br />
Do not forget that these things happen also<br />
in other breeds such as dogs. You only have<br />
to look at the German Shepherd dog to see<br />
the problems that they have had by breeding<br />
such as this.<br />
I end by saying that, thankfully, there are still<br />
pretty horses with good legs and great movement<br />
who win the shows these days, such<br />
as Pepita!<br />
Christine Jamar<br />
Zucht<br />
Show horses vs. race horses<br />
But since then, the breeding program of the<br />
race horses went in the opposite direction as<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
WH Justice (Magnum Psyche / Vona Sher-Renea) *1999<br />
Pretty face, long neck, but longer in the body – and this now starts to show some problems<br />
because we have put all attention too much at the face and not the body nor the legs<br />
25
ZSAA Körung Alsfeld <strong>2021</strong><br />
Zucht<br />
"Yes, we can!"<br />
Aladin (Faa El Sharik / Akhira) *2018, der am<br />
höchsten bewertete <strong>Vol</strong>lblutaraber der diesjährigen<br />
ZSAA-Körung.<br />
Alle Fotos: Betty Finke<br />
Betty Finke berichtet von der ZSAA-Körung, die trotz widrigster Bedingungen<br />
zum zweiten Mal mit Corona-Auflagen stattfand<br />
und dennoch mit einer Rekordbeteilung aufwarten konnte.<br />
Als die ZSAA-Körung 2020 zum ersten Mal mit Corona-Auflagen<br />
stattfand, hätte wohl niemand gedacht, dass es ein Jahr später<br />
erneut so kommen würde. Es war sogar noch ein bisschen<br />
spannender. Noch bis einen Tag vor der Veranstaltung bestand die<br />
Möglichkeit, dass die Körung doch noch abgesagt wurde. Zum Glück<br />
war das nicht der Fall.<br />
Zwar konnte diesmal der ursprüngliche Termin eingehalten werden,<br />
doch dafür waren die Auflagen noch strikter: ohne negativen<br />
Corona-Test – der vor Ort am Eingang durchgeführt wurde – durfte<br />
niemand das Gelände des hessischen <strong>Pferde</strong>zentrums betreten.<br />
Die Maßnahme erwies sich als richtig, denn tatsächlich wurde eine<br />
Hengstbesitzerin positiv getestet. Der Hengst durfte zwar teilnehmen,<br />
sie hingegen nicht.<br />
Wie im Vorjahr durchlief jeder Hengst innerhalb von 45-50 Minuten alle<br />
Teilabschnitte der Körung hintereinander weg und wurde nach der wie<br />
immer ausführlichen Besprechung durch Bruno Six verabschiedet, sodass<br />
immer nur etwa ein halbes Dutzend Hengste mit ihren Betreuern<br />
vor Ort waren. Mit einem Rekordaufgebot von 25 Hengsten war die<br />
diesjährige Körung die größte seit 2015, sodass es schon Freitagmittag<br />
losging; ein wahres Mammutprogramm für Kommission und Helfer, das<br />
aber gewohnt reibungslos und perfekt im Zeitplan ablief.<br />
Leider wurde in diesem Jahr kein einziger Shagya-Araber vorgestellt.<br />
Nachdem diese Rasse, für die der ZSAA ursprünglich gegründet wurde,<br />
in den letzten beiden Jahren gut vertreten war, fehlte sie diesmal<br />
ganz. Von den 25 Kandidaten waren fünf <strong>Vol</strong>lblutaraber, jeweils ein<br />
Anglo-Araber, ein Englisches <strong>Vol</strong>lblut, ein Partbred Spezial und ein<br />
Pintabian, sowie 16 Vertreter der Abteilung Deutsches Edelblutpferd<br />
(DE) bzw. "DE-Anhang", also mehr oder (meist) weniger arabisch beeinflusste<br />
Warmblüter, darunter vier Trakehner. Am Sonntag wurden<br />
nahezu ausschließlich Warmblüter eines einzigen Ausstellers präsentiert,<br />
fast alles Dreijährige aus Belgien oder Holland mit überwiegend<br />
holsteinischen Abstammungen. Die Kondition war teilweise nicht<br />
unbedingt einer Körung angemessen und bei manchen hatte man<br />
den Verdacht, dass sie nur deswegen auf der Körung eines arabischen<br />
Zuchtverbandes waren, weil ihr Stockmaß nicht dem Standard für<br />
Warmblüter entspricht. Ob sie irgendwann tatsächlich am Zuchtprogramm<br />
des ZSAA teilnehmen, wofür sie arabische Stuten decken<br />
müssten, darf man zumindest bezweifeln.<br />
Gekört wurden letztendlich drei <strong>Vol</strong>lblutaraber, alle weiteren Vertreter<br />
der arabischen Rassen und der <strong>Vol</strong>lblüter sowie 11 Warmblüter. Prämiert<br />
wurden der englische <strong>Vol</strong>lblüter Elegant Man xx, der Pintabian<br />
Nor Cal Sierras Kir Royal sowie drei Vertreter des Deutschen Edelbluts.<br />
Die höchste Wertnote errreichte Rudolphitals Adenauer, ein beeindruckender<br />
Sohn des englischen <strong>Vol</strong>lblüter Asagao xx mit dem Brand<br />
des brandenburgischen Hauptgestüts Neustadt-Dosse.<br />
Die Hengste im Einzelnen:<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Aladin (Faa El Sharik / Akhira) *2018. Der mit der Endnote 7,6 am<br />
besten bewertete <strong>Vol</strong>lblutaraber war ein reiner Ägypter, noch dazu<br />
<strong>26</strong><br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
einer mit den bei uns eher seltenen Babson-Linien über seinen Vater.<br />
„Ein noch sehr fohlenhaft wirkender Hengst“, beschrieb ihn Bruno<br />
Six, „der aber trotz seiner Jugend Ausdruck besitzt. Im Gebäude sehr<br />
ansprechende Partien, durchaus eine gefällige Oberlinie mit einem<br />
deutlich ausgeprägten, weit in den Rücken reichenden Widerrist. Im<br />
Fundament etwas fein, in der Brust noch etwas schmal, in der Stellung<br />
durchaus korrekt. Im Schritt gelassen, schreitend. Auffallend,<br />
dass das Pferd trotz seiner Jugend sehr sicher im Takt war, was bei<br />
solchen <strong>Pferde</strong>n ganz selten ist. Im Trab am Anfang etwas gebunden<br />
und kam nicht aus der Schulter heraus, aber beim Freilaufen hat er ein<br />
sehr engagiertes Hinterbein gezeigt und in der Mechanik des Vorderbeins<br />
durchaus Raumgriff gezeigt. Im Galopp hat er einen ganz klar<br />
erkennbaren Dreitakt mit genügend Raumgriff, vielleicht in der Bergauftendenz<br />
noch zu toppen. Interessant das Verhalten am Sprung:<br />
Anfangs hektisch, eher flüchtend, hat er zunehmend Übersicht gewonnen<br />
und am Schluss direkt Klasse gezeigt.“<br />
Maße: 155/173/19<br />
GG Shawan (Madallan-Madheen / Shanah TH) *2004. Mit seinen<br />
bereits 17 Jahren war dieser ebenfalls rein ägyptisch gezogene<br />
Hengst der Senior der diesjährigen Körung und mit seinem Typ,<br />
der mit einer 9 bewertet wurde, der Hingucker. „Ein Hengst, der im<br />
Geschlechts- und Erscheinungstyp ganz ein Herr ist, im absoluten<br />
Typ dieser Rasse“, fasste es Bruno Six zusammen. „Im Gebäude ist er<br />
durchaus mit Points ausgestattet, insbesondere die Schulterpartie,<br />
der Halsansatz, die Halslänge und die Bemuskelung, das alles ist beispielhaft.<br />
Der Widerrist markant, könnte ein bisschen weiter in den<br />
Rücken hereingehen, aber der Rücken ist gut bemuskelt und auch die<br />
Kruppenpartie rassetypisch und harmonisch. Das Fundament ist sehr<br />
trocken, leichte Stellungsmängel vorn und hinten, aber nicht weiter<br />
gravierend. Der Schritt durchaus im Takt. Im Trab entsprechend<br />
durchaus elastisch mit entsprechender Rückentätigkeit und genügend<br />
Raumgriff. Der Galopp kraftvoll, nicht spektakulär, man würde<br />
sagen rationell. Ein bisschen flach, ein bisschen mehr Bergauftendenz<br />
vorstellbar.“ Am Sprung lobte die Kommission seinen Vorwärtsdrang,<br />
Abstriche gab es aber für den zu strammen und festgehaltenen Rücken.<br />
Maße: 153/170/19.5<br />
Derbisz (Equator / Dagaria) *2016. Mit dem fünfjährigen Derbisz<br />
wurde erstmals ein „moderner“ Pole in Alsfeld vorgestellt, ein Sohn<br />
des Weltchampions Equator (v. QR Marc) mit zweimal Gazal Al Shaqab<br />
im Pedigree. Trotz der modischen Abstammung zeigte sich dieser<br />
Hengst überraschend solide. Bruno Six bescheinigte ihm sowohl<br />
Ausdruck als auch Substanz und lobte seine schönen Partien, vor allem<br />
Schulter und Kruppe, und den „schnurgeraden“ Gang auf dem<br />
Hartplatz. Zu den einzelnen Gangarten: „Was uns gut gefallen hat,<br />
war der Schritt: sehr gelassen, schreitend, durch den Körper gehend.<br />
Was auffallend war: Beim Zulegen, wo viele <strong>Pferde</strong> Korrespondenzprobleme<br />
mit Vor- und Hinterhand haben, hat er sehr viel Raumgriff<br />
und Übertritt gezeigt. Der Trab sehr aktiv im Hinterbein, dynamisch,<br />
nicht immer ganz losgelassen. Der Galopp rationell, nicht spektakulär,<br />
genügend Untersprung, im Rücken teils stramm. Am Sprung unheimlich<br />
schnelle Beintechnik und Reaktion, immer ein bisschen fest.<br />
Am letzten Sprung Harmonie und Übersicht, sehr ansprechend in der<br />
Manier.“<br />
Maße: 157/187/20<br />
GG Shawan (Madallan-Madheen / Shanah TH) *2004<br />
Derbisz (Equator / Dagaria) *2016<br />
Nor Cal Sierras Kir Royal (SH Royal Flush / N. C. Sierra Sno Flake) *2017<br />
Zucht<br />
Araber und Pintabian<br />
Nor Cal Sierras Kir Royal (SH Royal Flush / Nor Cal Sierra Sno Flake)<br />
*2017. Der einzige Pintabian im Körlot ist ein seltener Vertreter<br />
dieser Rasse, der nicht auf den allgegenwärtigen Elitehengst Blaz<br />
Ons Fancy Amir zurückgeht, und wurde mit der Gesamtnote 8.0 auch<br />
prämiert. Bruno Six: „Ein Hengst, der sich hier und heute einfach gut<br />
präsentiert. Wenn man den Typ anschaut, ist er auf den ersten Blick<br />
ein Pferd, das gefällt. Im Gebäude sehr bedeutende Partien: die Schulterpartie<br />
mächtig, der Hals gut angesetzt, vielleicht ein bisschen tief,<br />
aber schön sich verjüngend. Dann hat er eine sehr schöne Oberlinie,<br />
kräftig, durchaus elastisch, und eine hervorragende Kruppenform.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
27<br />
I’ll Win Domerguie (Potter du Manaou / Bahira da Domerguie) *2018
Zucht<br />
Elegant Man xx (Manduro / Ella Gala) *2016<br />
Lupinenhofs Latif Lounes (SH Limited Edition / Lup. Golden Laguna) *2018<br />
Kirkland (Donauzauber / Kandela II) *2008<br />
Elfen Ghostfire (Elfengeist / Elfenwirbel) *2017<br />
Was uns gut gefallen hat, waren das solide Fundament, die trockenen,<br />
kräftigen Gelenke, die straffe, aber elastische Fesselung und der gute<br />
Huf. Im Schritt absolut im Takt. Wenn man kritisch sein wollte, könnte<br />
man sagen, dass er in der Vorhand etwas gebunden ist. Dasselbe<br />
gilt für den Trab. Ein Hengst, der sich in der Beinführung vorne etwas<br />
flach gezeigt hat, aber hinten gut untergesprungen ist und beim<br />
Freilaufen einen schwungvollen Rücken gezeigt hat. Der Galopp ist<br />
durchaus bergauf gewesen, hat eine Tendenz zur Leichtfüßigkeit, war<br />
gut durchgesprungen und hat auch guten Raumgriff. Am Sprung am<br />
Anfang etwas ungleich im Vorderbein, hat aber dann sehr rhythmisch<br />
taxiert, Zug nach vorne gehabt, war am Oxer genügend vorsichtig<br />
und hat am letzten Sprung gezeigt, dass er auch hier eine gewisse<br />
Qualität besitzt.“<br />
Maße: 156/179/19.5<br />
Anglo-Araber und Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />
I’ll Win Domerguie (Potter du Manaou / Bahira da Domerguie)<br />
*2018. Dieser typische Vertreter der französischen Anglo-Araber-Zucht<br />
ist mütterlicherseits ein Enkel des beim ZSAA gekörten<br />
und prämierten L’Elu de Dun. „Ein Anglo-Araber, der uns im Typ sehr<br />
gut gefallen hat, ein sehr gelassenes, ruhiges Auge hat“, beschrieb<br />
ihn Bruno Six und lobte dazu ausdrücklich die sehr schöne Oberlinie.<br />
„Ein Pferd, das von seiner Textur sehr trocken ist, von vorn und von<br />
der Seite gesehen sehr schöne Gelenke, ausdrucksstark, trocken und<br />
auch in der Fesselung fast ideal.“ Die Bewertung der Grundgangarten<br />
wurde dadurch beeinträchtigt, dass sich der Hengst im Schritt zunächst<br />
nicht losließ. „Er hat sich dann doch mehr zum Schreiten überreden<br />
lassen“, stellte Bruno Six fest und fügte hinzu: „Der Übertritt ist<br />
genügend für einen Mittelschritt.“ Auch im Trab zeigte er sich nicht<br />
optimal, vor allem an der Hand, und ließ im Galopp Bergauftendenz<br />
vermissen, zeigte aber Raumgriff. Beim Freispringen war er anfangs<br />
etwas hektisch, demonstrierte am Schluss jedoch Vermögen und eine<br />
ausgezeichnete Bascüle.<br />
Maße: 170/200/22<br />
Elegant Man xx (Manduro / Ella Gala) *2016. Der lackschwarze<br />
<strong>Vol</strong>lblüter gehört zu jenen <strong>Pferde</strong>, bei denen man zweimal hinsehen<br />
muss, wirkte er auf den ersten Blick doch eher unscheinbar. Aber am<br />
Ende erhielt er in allen Bereichen die 8 und war damit sogar für eine<br />
Prämie gut. Bruno Six: „Ein Hengst, der auf den ersten Blick wenig<br />
Geschlechtsausdruck zeigt, ein bisschen schmal wirkt in der Brust,<br />
aber in der Bewegung im Freilauf unheimlich gewonnen hat. Der<br />
Rassetyp ist gut, er ist ein Leistungstyp, ein Blüter, wie man ihn eigentlich<br />
gerne hat. Das Gebäude: durchaus bedeutende Points, die<br />
Schulterpartie für einen <strong>Vol</strong>lblüter sehr gut gelagert, auch die Kruppe<br />
zeigt Leistungsvermögen. Wenn man kritisch sein will, würde man die<br />
betonte Niere kritisieren, das hat aber in der Bewegung keine Rolle<br />
gespielt. Was uns sehr gut gefallen hat, war seine plastische Fesselung,<br />
auch die Trockenheit im Fundament. Auffallend: ein Pferd, das<br />
absolut korrekt in der Bewegung war, im Schritt und im Trab tatsächlich<br />
gerade aufgefußt ist. Der Schritt sehr ergiebig, sehr fleißig und<br />
sicher fußend. Der Trab dynamisch und energisch abfußend, elastisch.<br />
Dasselbe gilt für den Galopp: Es ist kein Dressurgalopp, aber ein<br />
Galopp, der federnd wirkt, der unheimlich ausbalanciert ist und sehr,<br />
sehr geschmeidig. Am Sprung im Endeffekt ganz sicher und gelassen<br />
mit einer ansprechenden Beintechnik und schöner Bascüle durch den<br />
Körper springend. Auffallend das gute Hinterbein und die Konzentration<br />
auf den Sprung.“<br />
Maße: 162/189/21<br />
Arabisch Partbred Spezial<br />
Lupinenhofs Latif Lounes (SH Limited Edition / Lupinenhofs<br />
Golden Laguna) *2018. Schon aufgrund seiner Farbe gehörte der<br />
Falbschecke ebenfalls zu den Hinguckern der Körung. Durch seinen<br />
Pintabian-Vater ist er mit Nor Cals Sierras Kir Royal verwandt, die Mutter<br />
verbindet britische Palomino- und deutsche <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht.<br />
„Ein Hengst, der mit seinem Auftritt im ersten Moment begeistert“,<br />
schwärmte Bruno Six, „nicht nur von seiner Farbe, sondern auch von<br />
seinem Typ und seinem Geschlechtsausdruck her. Er ist sehr hübsch,<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
28
ZSAA-Hengstkörung, Alsfeld, 23.-25. April <strong>2021</strong><br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Hengst geboren Farbe Vater / Mutter (v. Mutter-Vater) Punkte Urteil<br />
ALAD<strong>IN</strong> 2018 Braun Faa El Sharik / Akhira v. KP Al Nahim<br />
Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 8 Galopp 7 Springen 8<br />
Madallan-Madheen / Shanah TH v. Khaled El<br />
GG SHAWAN 2004 Fuchs<br />
Assuad<br />
Typ 9 Gebäude 9 Fundament 7 Schritt 7 Trab 7 Galopp 7 Springen 6<br />
7,6 gekört<br />
7,4 gekört<br />
Derbisz 2016 D'Braun Equator / Dagaria v. Pegasus<br />
7,3 gekört<br />
Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 7 Galopp 7 Springen 7<br />
Khemar ibn Machmuth 2015 Braun<br />
Machmut Nur / Kadira Bint Kahiba v. MC<br />
Menach<br />
nicht gekört<br />
HH Mirash 2016 Rappe SDA Al Asham / HH Magic Miracle v. Magid nicht gekört<br />
Nor Cal Sierras Kir Royal 2017 Br'Schecke<br />
Araber / Pintabian / Arabisch Partbred Spezial<br />
SH Royal Flush / Nor Cal Sierra Sno Flake v.<br />
Nor Cal Sierra Snoman<br />
Typ 9 Gebäude 9 Fundament 8 Schritt 7 Trab 7 Galopp 8 Springen 8<br />
Lupinenhof's Latif Lounes 2018 Br.-Isabell-Schecke<br />
SH Limited Edition / Lupinenhofs Golden<br />
Laguna v. Rainbow Golden Shannon<br />
Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 7 Trab 7 Galopp 8 Springen 8<br />
Anglo-Araber / Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />
8,0 gekört<br />
7,4 gekört<br />
Zucht<br />
Elegant Man xx 2016 Schw.'Braun Manduro xx / Ella Gala xx v. Galileo xx<br />
Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 8 Trab 8 Galopp 8 Springen 8<br />
I’ll Win Domerguie AA 2018 Braun<br />
Potter du Manaou AA / Bahira de Domerguie<br />
AA v. L'Elu de Dun AA<br />
Typ 8 Gebäude 7 Fundament 8 Schritt 7 Trab 6 Galopp 7 Springen 8<br />
Deutsches Edelblut-Pferd<br />
8,0 gekört<br />
7,3 gekört<br />
Rudolphitals Adenauer 2018 Schimmel Asagao xx / Kir Royal v. Kolibri 8,4 gekört<br />
Nanthago 2018 Schw.'Braun Comthago / Valencia VI v. Nekton 8,1 gekört<br />
Frascari ATG 2018 Rappe Frascino / Shakira v. Sandro Hit 7,85 gekört<br />
Kirkland 2008 Braun Donauzauber / Kandela II v. Nandino xx 7,6 gekört<br />
Elfen Ghostfire 2017 Braun Elfengeist / Elfenwirbel v. Perechlest 7,4 gekört<br />
Darco Air 2018 Br. k. Sch. w. Dracosall de Revel / Vicenta v. Con Air 7,4 gekört<br />
Red Up Chiqui Z 2018 Fuchs Rohan / Bellona v. Romantico 7,3 gekört<br />
Coralimo 2018 Braun Cheetano / Greola v. Clarimo 7,3 gekört<br />
Cascandillo 2018 Braun Canvaro / P-Candilla v. Candillo 7,0 gekört<br />
Aktis 2015 Rappe Aktiv / Kachetia v. Chalif 5 [Halif] 7,0 gekört<br />
Cornets Chindoctro 2018 Braun Cornet Obolensky / Edea L v. Indoctro 7,0 gekört<br />
Belmonte D 2018 Schw.'Braun<br />
Beetle Z 2018 D'Braun<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
29<br />
Donauabend / Belles Rives xx v. Soldier of<br />
Fortune xx<br />
Bentley van de Heffinck / Quick Lady 18 v.<br />
Quintender<br />
nicht gekört<br />
nicht gekört<br />
Christ Landor 2012 Braun Christ / Delana v. Landor S nicht gekört<br />
Dimanche VH Reukenis Z 2018 Braun<br />
Diamant de Semilly / Viancara vd Zuuthoeve<br />
v. Darco<br />
nicht gekört<br />
SR Tri Top Z 2017 Braun Casino Grande / La Toya v. Lorgos GL nicht gekört
Shagya-Araber<br />
Zucht<br />
hat sehr viel Ausdruck, sehr viel Männlichkeit und ist trotz seiner Jugend<br />
schon gut entwickelt. Im Gebäude korrekte Partien, insgesamt<br />
trocken. Leider ist er ein bisschen schmal in der Brust und vorn im<br />
Ellbogen etwas angedrückt, was die Bewegung etwas beeinträchtigt;<br />
wobei man sagen muss, dass speziell die Partie Schulter-Hals-Widerrist<br />
sehr schön geformt ist. In der Nierenpartie noch wenig Bemuskelung,<br />
aber die Oberlinie selber ist durchaus schön. Der Schritt von<br />
hinter her durchgeschwungen, sehr fleißig, und durch die Schulterund<br />
Ellbogenpartie, immer ein wenig gebunden im Vorderbein. Ähnliches<br />
gilt für den Trab, wobei bemerkenswert ist, dass der Hengst in<br />
der Rückenpartie Schwung hat und im Hinterbein sehr aktiv dabei<br />
ist. Im Galopp ist er sehr sicher im Takt. Was uns gut gefallen hat, war<br />
seine ausgezeichnete Balance, er war sicher im Takt mit erkennbarer<br />
Bergauftendenz.“<br />
Maße: 156/170/19<br />
Deutsches Edelblut<br />
Rudolphitals Adenauer (Asagao xx / Kir Royal) *2018. Mit 8.4 erzielte<br />
der schicke Schimmel die höchste Bewertung dieser Körung<br />
und natürlich eine Prämie. Über seinen Muttervater Kolibri geht er auf<br />
Amurath 1881 zurück, von dem auch die Schimmelfarbe kommt. „Ein<br />
absolut klasse Halbblüter“, lobte Bruno Six. „Herrliche Proportionen,<br />
trocken, tolle Textur. In der Korrektheit minimal zehenweit vorn links,<br />
aber total korrekt fußend. Der Hengst ist ausgezeichnet mit drei guten<br />
Grundgangarten. Taktvoll, losgelassen, schwungvoll. Am Sprung<br />
vorsichtig, mit Energie und Leistungsbereitschaft.“<br />
Maße: 165/190/20<br />
Frascari ATG (Frascino / Shakira) *2018. Der westfälisch gezogene<br />
Rappe war der zweite Warmbluthengst, der mit einer Prämie ausgezeichnet<br />
wurde. Bruno Six lobte ihn als „mit allen Reitpferdepoints<br />
ausgestattet, viel Ausdruck, edel, Klasse im Typ“ und verwies insbesondere<br />
auf seine harmonischen Proportionen, auch wenn es im Fundament<br />
Abstriche gab. In allen drei Grundgangarten gab es die 8 und<br />
viel Lob für die Taktsicherheit, Schulterfreiheit, und das Unterschwingen<br />
des Hinterbeins Richtung Schwerpunkt.<br />
Maße: 160/189/20<br />
Nanthago (Conthago / Valencia VI) *2018. Der dunkelbraune Niederländer<br />
mit holsteinischen Wurzeln vervollständigte das Trio der<br />
prämierten Edelbluthengste. Er zeigte sich sehr ausdrucksstark mit<br />
einer auffallend guten Schulter, hervorragenden Oberlinie und einem<br />
soliden, trockenen Fundament. Alle drei Grundgangarten wurden mit<br />
der 8 ausgezeichnet und am Sprung zeigte er sich entspannt, konzentriert<br />
und mit schöner Bascüle.<br />
Maße: 164/190/21.5<br />
Aktis (Aktiv / Kachetia) *2015. Der typvolle Trakehner Rappe aus<br />
Tschechien hat im letzten Jahr in Marbach die HLP abgelegt und wurde<br />
nun auch gekört. Er hat sich seitdem sehr positiv entwickelt, auch<br />
wenn ihm Bruno Six in seiner Kommentierung mehr Textur wünschte.<br />
Gelobt wurden die schön gelagerte Schulter, der gute Halsansatz und<br />
das kräftige, trockene Fundament. Im Schritt war er taktsicher, ging<br />
aber im Trab und Galopp etwas auf der Vorhand.<br />
Maße: 166/201/22<br />
Kirkland (Donauzauber / Kandela II) *2008. „Ein ausgesprochen<br />
typvoller Hengst mit sehr viel Charme“, so beschrieb Bruno Six den<br />
dunkelbraunen Trakehner und bescheinigte ihm schöne Linien, einen<br />
fast idealer Reitpferdehals und sehr gute Bemuskelung. Deutliche Abstriche<br />
gab es im Fundament, doch bei den Grundgangarten konnte<br />
er mit seinem lässig schreitenden Schritt, seinem dynamischen,<br />
schwungvollen Trab und seinem raumgreifenden, ausbalancierten<br />
Galopp punkten.<br />
Maße: 167/200/21.5<br />
Elfen Ghostfire (Elfengeist / Elfenwirbel) *2017. Ein weiterer Trakehner,<br />
der über beide Eltern auf die Arabertochter Elfe (v. Adamas<br />
ox) zurückgeht und dazu Fetysz und Pomeranets in der Abstammung<br />
führt, was man ihm allerdings kaum ansieht. Wie ein Hengst sieht er<br />
derzeit auch nicht unbedingt aus, sodass Bruno Six feststellte, dass<br />
„Geschlechtsausdruck noch nicht erkennbar“ sei. Punkten konnte er<br />
dafür im Gebäude und vor allem im Fundament sowie mit drei guten<br />
Grundgangarten, wobei vor allem die Taktsicherheit im Schritt und<br />
Trab und der gleichmäßige und ausbalancierte Galopp gelobt wurden.<br />
Maße: 160/190/20<br />
Red Up Chiqui Z (Rohan / Bellona) *2018. Auch wenn man es kaum<br />
glaubt, dieser Fuchs ist tatsächlich ein Partbred: Sein Vater Rohan<br />
stammt aus einer AA-Stute, die den Shagya-Araber Bajar zum Vater<br />
hat. Die Körkommission bescheinigte ihm genügend Hengstausdruck<br />
und ein schönes Seitenbild und lobte besonders das Fundament<br />
mit tief liegenden, ausgeprägten Gelenken und die absolute<br />
Korrektheit im Schritt und Trab auf dem Hartplatz. Am Sprung zeigte<br />
er sich ruhig und vermögend, was angesichts der Abstammung<br />
nicht überrascht.<br />
Maße: 165/180/21<br />
Cascandillo (Canvaro / P-Candilla) *2018. Der holsteinisch gezogene<br />
Braune war eigentlich noch nicht weit genug entwickelt für die<br />
Körung. Bruno Six beschrieb ihn entsprechend als „sehr, sehr fohlenhaft,<br />
etwas überbaut und schmal, noch kein Hengstausdruck.“ Dennoch<br />
punktete er mit schön gelagerter Schulter, guter Oberlinie und<br />
korrektem Fundament und zeigte sich auch in allen drei Grundgangarten<br />
von der besten Seite. Am Sprung zeigte er Vermögen und eine<br />
gute Bascüle.<br />
Maße: 159/181/21<br />
Coralimo (Cheetano / Greola) *2018. Ein weiterer Holsteiner, der<br />
aber durch seinen mächtigen Aufsatz und die stolze Aufrichtung keinen<br />
Zweifel daran ließ, dass er ein Hengst ist. Bruno Six lobte vor allem<br />
das solide, trockene Fundament mit tief liegenden Gelenken, den<br />
gelassenen und sicheren Schritt und den ausbalancierten Galopp,<br />
während er sich im Trab etwas verspannt zeigte. Am Sprung demonstrierte<br />
er Übersicht und Vermögen.<br />
Maße: 163/191/21<br />
Cornets Chindoctro (Cornet Obolensky / Edea L) *2018. Ein Sohn<br />
des Cornet Obolensky, des vielleicht “arabischsten” aller Sportpferdevererber,<br />
der etliche tausendmal (!) auf Bairactar zurückgeht und<br />
das im Erscheinungsbild auch deutlich zeigt. Cornets Chindoctro ist<br />
zwar kein Schimmel wie sein Vater, zeigte aber interessanterweise<br />
eine leicht konkave Nasenlinie und einen hohen Schweifansatz –<br />
letzteres wurde eher als Manko gesehen. Gelobt wurden vor allem<br />
seine Gänge sowie das Springen. „Er ist zum Springen geboren“, bescheinigte<br />
ihm Bruno Six, was angesichts der Abstammung kaum<br />
verwundert.<br />
Maße: 166/190/22<br />
Darco Air (Darcosall de Revel / Vicenta) *2018. Bei diesem holsteinisch<br />
gezogenen Hengst ist die konzentrierte arabische Abstammung<br />
aus dem Hintergrund ans Licht getreten. Gerade mal 155 cm<br />
groß, dreijährig bereits Fliegenschimmel, mit riesigen Augen und<br />
hoch getragenem Schweif im Trab – noch arabischer kann ein Warmblüter<br />
kaum ausfallen! Bruno Six lobte seinen Körperbau mit langer<br />
Kruppe und einem trockenen Fundament mit fast idealer Winkelung<br />
und beschrieb seinen Trab als „unglaublich aktiv in der Hinterhand,<br />
Raumgriff, Schwung“. Araberleute würden wohl sagen: Der trabt wie<br />
ein Russe.<br />
Maße: 155/187/19.5<br />
Wie schon 2020 bleibt auch diesmal anzumerken, dass die notgedrungen<br />
leeren Tribünen die Stimmung doch etwas trübten. Hoffen<br />
wir also, dass diese immer gut organisierte und informative Veranstaltung<br />
nächstes Jahr endlich wieder so stattfinden kann, wie es sein<br />
sollte: vor einem interessierten Publikum aus ganz Deutschland.<br />
Betty Finke<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
30
"Ausgezeichnete" <strong>Pferde</strong> des VZAP 2020<br />
VZAP-Prämienstuten 2020 - <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Name Abstammung geb. Züchter Besitzer<br />
MAI CHER<strong>IN</strong> Monrach / MAI Carina 2017 Andrej Mertin Andrej Mertin<br />
ISFANI AL GHALIYA Epifan / Ismah Al Ghaliya 2017 Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine<br />
AMURATH PALMYRA Pallaton K / AJ Pajora 2017 Bernd Zimmermann Bernd Zimmermann<br />
BEL MAYLEEN AJ Mardan / Maryse OS 2017 Marcel Merkel Marcel u. Karin Merkel<br />
MAKARRA Marwan Al Shaqab / SA Magic Karma 2016 Michael Byatt / USA Henrike Hörmann<br />
WM DAHIMA Dschehim / Dafina 2016 Haupt- und Landg. Marbach Haupt- und Landg. Marbach<br />
WM DAHNA Dschehim / Dukna 2016 Haupt- und Landg. Marbach Haupt- und Landg. Marbach<br />
MS MALENKA Prinik Kossack / Muscata 2014 Maria Sens Harald Frey<br />
AE EGYPTIAN JUNAH AE Haalim Jamil / Sheila V 2013 Katrin König Katrin König<br />
FARIDA B<strong>IN</strong>T MAYMOUNA Teymour B / El Thay Maymouna 2012 Gabriele Schuster Gabriele Schuster<br />
GHYNA O A.F. Umoyo / Ghaniyah 2012 G.B. Heisterkamp Sonja Bock<br />
PHILANAH Gaisyr / Patty KW 2012 Klaus Wollin Christiane Becker<br />
GW STIVALYN Stival / Americaan Heir 2012 Elena Manzoni / NL Susanne Hoffmann<br />
ISMAH AL GHALIYA IS Orlow / Israh Al Ghaliyah 2012 Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine<br />
KK SALEEMAH B<strong>IN</strong>T SHAIGA Ghayatan / Shaiga 2012 Katrin Koch Katrin Koch<br />
MAI NAJATA DG Maksus / DA Nizana 2012 Andrej Mertin Andrej Mertin<br />
JOHARA MORAB Cullinan El Lethyf / Joia Fly NVC 2010 B. & R. Morato do Amaral / BRZ Bernd Zimmermann<br />
AL TAIR TAMRIA Tahsin / Takrima 2010 Sabrina Scherling Sabrina Scherling<br />
MAI NAKIRA DG Maksus / DA Nizana 2010 Andrej Mertin Günter Theunissen<br />
MIB MEEKANA MIB Sandokan Ibn Abadan / Meenah Bey 2009 Michael u. Iris Buchtmann Hahn u. Harms GbR<br />
LOULOU M.A. A.F. Esquire / Khira 2008 L.F.S. Metz-Snatager / NL Susanne Hoffmann<br />
T.M. WERONA T.M. Aikor / T.M. Walijka 2007 Gabriele Hammerer Sonja Bock<br />
KA NAWARI Miropol / Najada II 2005 Helga Glaser Alexandra Balz<br />
BOROD<strong>IN</strong>A Piligrim / Molvina 2000 Gestüt Tersk / RUS Friedemann Reichert<br />
PRIBALTIKA Balaton / Pantomima 1999 Gestüt Tersk / RUS Friedemann Reichert<br />
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News<br />
<strong>Pferde</strong>wirt/in<br />
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2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
31<br />
DinA5-<strong>Pferde</strong>wirt-Q.indd 1 09.06.21 18:18
Shagya-Araber<br />
Zucht News<br />
Da auch dieses Jahr der “Tag des arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>s” in Marbach pandemiebedingt<br />
ausfallen mußte, wurde die<br />
Fohlenpräsentation kurzerhand in einen Foto-Termin<br />
umgewandelt. Gleichzeitig konnte<br />
dieser Termin von den Azubis genutzt werden,<br />
um das korrekte Vorführen der <strong>Pferde</strong><br />
unter „Realbedingungen“ zu üben.<br />
Marbach - Fohlenzeit<br />
Letztes Jahr hatte der vielseitig begabte<br />
Hengst Mosri Al Dahab (Dahab / Mosila)<br />
*2004 ein „Stelldichein“ mit den Weil-Marbacher<br />
Stuten. „Moritz“, wie er von seiner Reiterin<br />
Emma Dorn liebevoll genannt wird, hat<br />
mehr Weiler Blutanteile als die meisten der<br />
Weil-Marbacher Stuten, und so wurden seine<br />
Fohlen mit Spannung erwartet. Fünf Fohlen<br />
des zweifach leistungsgeprüften Prämien-Hengstes<br />
wurden gezeigt, das jüngste<br />
gerade mal zwei Wochen alt. Hier gefiel<br />
besonders das Fohlen aus der Shafali, die<br />
leider kurz nach der Geburt gestorben ist.<br />
Zum Glück hat Maaza das kleine Stutfohlen<br />
angenommen, und nach entsprechender<br />
Behandlung gibt sie sogar Milch, sodass die darunter der großlinige WM Muntaz aus der<br />
kleine WM Shalea unbekümmert und gut Mardschana Bint Mahra. Ein weiteres Fohlen<br />
sozialisiert in der Herde aufwachsen kann.<br />
fiel von Al Habib (Mahadin / Mahmeya)<br />
Die Mosri-Fohlen fallen insgesamt durch *2007, der ein Gastspiel in Marbach hatte,<br />
ihre kräftige Hinterhand auf.<br />
und nun wieder zurück ist bei seiner (Vor-)<br />
Musab (NK Bolbol / Maaza) *2005 hatte Besitzerin.<br />
ebenfalls fünf Nachkommen zu verzeich-<br />
Gudrun Waiditschka<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
32<br />
nen, seine Fohlen haben den meisten Typ<br />
des diesjährigen Jahrgangs. Insbesondere<br />
das Stutfohlen WM Nuhila punktete durch<br />
sein Gangvermögen. Der jüngste Spross,<br />
der erst zwei Tage alte WM Namas, hatte klar<br />
den “Niedlichkeitsfaktor” für sich. Zwei weitere<br />
Fohlen haben den leistungsgeprüften<br />
Naoufil (Mahadin / Namije) *2010 zum Vater,<br />
Stutfohlen WM Shalea (Mosri Al Dahab / Shafali) *<strong>2021</strong>, das letzte Fohlen<br />
der Shafali, die nach der Geburt starb. Shafali hatte den höchsten<br />
Weiler Blutanteil aller Marbacher Stuten der S-Linie, die über Sahmet<br />
und Soldateska auf die Murana I 1808 zurückgeht.<br />
Hengstfohlen WM Mumtaz (Naoufil / Mardschana Bint Mahra) *<strong>2021</strong>,<br />
der den Rahmen seines Vaters geerbt hat, ist ein Vertreter der M-Linie,<br />
die auf Malacha / Moheba zurückgeht. Diese Linie ist derzeit in Marbach<br />
nur mit Mardschana und Maaza vertreten.<br />
Hengstfohlen WM Daris (Mosri Al Dahab / WM Dahna) *<strong>2021</strong>, das erste<br />
Fohlen der jungen Dschehim-Tochter WM Dahna aus der D-Linie, die auf<br />
Dschihan ingezogen ist. Die D-Linie geht über Hamdi und Doris auf die<br />
Murana I 1808 zurück.<br />
Stutfohlen WM Nuhila (Musab / Nuala) *<strong>2021</strong>, eine Vertreterin der N-<br />
Linie, die auf die in El Zahraa geborene Nadja (Nazeer / Nefisa) *1955<br />
zurückgeht, die 1955 zusammen mit Hadban Enzahi nach Marbach<br />
kam.<br />
alle Fotos: Gudrun Waiditschka
Seit 2019 zahlt die ECAHO an die Besitzer<br />
von 1.-3. plazierten <strong>Pferde</strong>n am Nationalen<br />
„Schau-Championat“ Preisgelder aus.<br />
Seit diesem Jahr wird dies nun auch für die<br />
Sportpferde der Fall sein, wofür bereits die<br />
Niederlande, Belgien Österreich und Polen<br />
ihre Turniere angemeldet haben. In Deutschland<br />
fallen leider die Turniere in Aachen und<br />
Lage-Hörste aus, womit kein geeignetes Araber-Turnier<br />
zur Verfügung steht.<br />
Konkret bedeutet dies, dass der Nationale<br />
Araberzuchtverband (für Deutschland der<br />
VZAP) das Turnier bei der ECAHO anmelden<br />
muß. Dann erhalten die Besitzer der <strong>Pferde</strong>,<br />
die einen 1.-3. Platz erreichen, jeweils 200 €.<br />
Sollten weniger als drei <strong>Pferde</strong> in der Klasse<br />
am Start sein, gibt es kein Preisgeld. Das teilnehmende<br />
Pferd muß zum Nennschluß des<br />
Turniers im nationalen Stutbuch eingetragen<br />
sein. Es kann nur ein Nationales Championat<br />
pro Jahr pro Land geben. Folgende Reitklassen<br />
werden anerkannt: Dressur, Springen,<br />
Reining, Trail, Ranch Riding, Classic Pleasure,<br />
Western Pleasure, Traditional Arabian Riding<br />
(Western & Classic), Ladies Side Saddle und<br />
Hunter Pleasure. Pleasure-Klassen dürfen<br />
erst ab 20 Teilnehmer geteilt warden, die 10<br />
Besten jeden Durchganges reiten dann im<br />
Finale um die Platzierung und das Preisgeld.<br />
Die <strong>Pferde</strong> müssen 4-jährig oder älter sein,<br />
Preisgeld für Nationales Sport-Championat<br />
der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen muß<br />
mindestens „Advanced“ sein, wenn keine<br />
„Master“-Klassen in diesem Jahr in dem entsprechenden<br />
ECAHO-Mitgliedsland organisiert<br />
werden. Wenn beide Schwierigkeitsgrade<br />
angeboten werden, geht der Titel und das<br />
Preisgeld an die „Master“-Klasse.<br />
Die ECAHO-Levels „Advanced“ und „Master“<br />
entsprechen in etwa: „Advanced“ in der<br />
Dressur ca. L-Kandare, im Springen A** (100-<br />
110 cm); „Master“ in der Dressur ca. Kl. M, im<br />
Springen L (110-120 cm).<br />
2019 führte die ECAHO den „ECAHO Breeders<br />
Fund (EBF)“ ein, ein Programm zur<br />
Unterstützung von Araberzüchtern in<br />
ECAHO-Mitgliedsländern mit Unterstützung<br />
und finanzieller Beteiligung der ECAHO. Die<br />
Unterstützung durch die EBF in Form von<br />
Preisgeldern wird an die Züchter ausgezahlt,<br />
die am National-Championat und/oder an<br />
der ECAHO-Europameisterschaft (Schau) teilnehmen.<br />
Die drei Erstplatzierten des National-Championats<br />
erhalten jeweils 200 € und<br />
die fünf Erstplatzierten der Europameisterschaft<br />
je 500 €.<br />
Wer die Idee des ECAHO Breeders Fund unterstützen<br />
möchte, kann Partner werden –<br />
Anfragen richten Sie bitte an das ECAHO Büro<br />
office@ecaho.org.<br />
-gw- / ECAHO<br />
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Sportliche News Araber<br />
Typvolle <strong>Vol</strong>lblutaraber für Zucht, Sport, Freizeit & Familie<br />
Fotos: © M.Groger, K.Unger<br />
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Fohlenzeit, die schönste Zeit, Spielraum aber<br />
auch Grundstock für das ganze Leben.<br />
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Bernd & Gabriele Zimmermann, 88279 Amtzell<br />
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33
Stutenleistungsprüfung in Marbach<br />
Araber-Turnier des FSAT<br />
Shagya-Araber<br />
Zucht News<br />
Amurath Palmyra beim Freispringen, der Disziplin, die ihr besonders lag.<br />
Foto: Kim Unger<br />
Am 18. Juni legten 18 Reitpferdeund<br />
2 Reitponystuten ihre Stutenleistungsprüfung<br />
in Marbach ab,<br />
darunter waren auch 2 <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten.<br />
Zum einen war dies WM Manidja (WM Malakil<br />
/ Mardschana Bint Mahra) *2017 vom<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach, die mit<br />
einer 6,83 abschloß, sowie Amurath Palmyra<br />
(Pallaton K / AJ Pajora) *2017 aus dem Gestüt<br />
Amurath mit der Endnote 6,68; beide Züchter<br />
sind dafür bekannt, dass sie regelmäßig<br />
ihre Jungstuten zur SLP schicken, bevor sie<br />
dann gegebenenfalls in die Zucht gehen.<br />
Mit einer glatten 7,0 konnte sich WM Manidja<br />
in der Dressur bewähren, während Amurath<br />
Palmyras Stärke eher im Freispringen<br />
lag, hier erreichte sie die Note 6,75. Besitzer<br />
Bernd Zimmermann war insbesondere<br />
vom Fremdreiter angetan: „Palmyra lief unter<br />
dem Fremdreiter deutlich besser, er war<br />
wirklich überragend und konnte sich aufgrund<br />
seines reiterlichen Könnens schnell<br />
auf diese Stute einstellen und hat ihr sehr<br />
viel Sicherheit gegeben.“<br />
„Insgesamt“, so Bernd Zimmermann, „liegt<br />
den Arabern die Stationsprüfung deutlich<br />
besser als die Feldprüfung, da bei der Feldprüfung<br />
nur der Prüfungstag gewertet wird<br />
und keine Trainingsnote gegeben werden<br />
kann. Ebenfalls werden keine Interieurnoten<br />
vergeben, was den <strong>Vol</strong>lblutarabern (zumindest<br />
unseren <strong>Pferde</strong>n) hilft, und sie meist in<br />
der Gesamtnote eine halbe Note nach oben<br />
zieht.“<br />
-gw-<br />
Korrektur / Nachtrag zur Kuhailan Adjuze-Linie<br />
In den Bericht über die Koheilan Adjuze-Linie<br />
in der letzten Ausgabe hat sich leider<br />
ein Fehler eingeschlichen: der auf S. 11<br />
erwähnte Kosmonaut-Enkel Kosmos Al Samarra<br />
stammt nicht von Komet, sondern von<br />
Olymp. Außerdem fehlt in der Auflistung der<br />
(oben) Kosmos Al Samarra (ShA) (Olymp (ShA)<br />
/ Kalinka (ShA)) *2016<br />
Foto: Betty Finke<br />
(rechts) Hadrian (Wersal / Helwa) *1997<br />
Foto: Privat<br />
Wersal-Söhne auf S. 13 der Hengst Hadrian<br />
*1997 (a. d. Helwa). Hadrian geht auch über<br />
seine Mutter, eine Susdal-Tochter, auf die<br />
Koheilan-Linie zurück und ist als letzter Wersal-Sohn<br />
noch aktiv in der Zucht.<br />
Betty Finke<br />
In Kooperation mit dem Reitverein Aukrug<br />
e. V. (RV Aukrug) veranstaltet der "Verein zur<br />
Förderung des Shagya-Arabers im Klassischen<br />
Turniersport e. V." (FSAT) auf dem Heidkaten<br />
Hof in Aukrug (Schleswig-Holstein) vom<br />
24. bis 25. Juli <strong>2021</strong> erstmals ein Spring- und<br />
Dressurturnier für arabische Sportpferde.<br />
Nach – Corona-bedingt – zwei Online-Turnieren<br />
laden der FSAT und der RV Aukrug am<br />
letzten Juli-Wochenende Reiterinnen und<br />
Reiter ein, in insgesamt fünf Dressur- und sieben<br />
Springprüfungen der Klassen E bis L mit<br />
ihren arabischen <strong>Pferde</strong>n in Schleswig-Holstein<br />
an den Start zu gehen. Teilnahmeberechtigt<br />
sind Shagya-Araber (ShA), <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
(ox), Araber, Anglo-Araber (AA, x) und<br />
Arabisch Partbred (APb, mit mind. 12,5 %<br />
arabischem Blutanteil). Das Turnier ist offen<br />
für Teilnehmer aus ganz Deutschland und<br />
20 Gastreiter. Die Dressurprüfungen finden<br />
am Samstag, voraussichtlich zusammen mit<br />
zwei Springprüfungen der Klasse A, statt. Am<br />
Sonntag stehen dann die weiteren Springen<br />
von E bis L auf dem Programm.<br />
Die Ausschreibung sowie alle wichtigen Informationen<br />
für Gastreiter und Sponsoren<br />
stehen auf den Internetseiten des Vereins<br />
unter https://www.turniersport-shagyaaraber.de/das-turnier/<br />
und https://www.turniersport-shagyaaraber.de/english/the-tournament/<br />
zur Verfügung und zum Download.<br />
Im Februar konnte sich der Verein mit diesem<br />
Turnier erfolgreich bei der FN-Initiative<br />
#endlichwiederturnier <strong>2021</strong> als Erstveranstalter<br />
bewerben. Für den FSAT eine zusätzliche<br />
Motivation, das Turnier nach dem Corona-bedingten<br />
Ausfall im Gründungsjahr erfolgreich<br />
durchzuführen und allen Beteiligten eine tolle<br />
Veranstaltung zu bieten!<br />
Der Verein zur Förderung des Shagya-Arabers<br />
im Klassischen Turniersport e. V. wurde 2020<br />
gegründet. Mit Turnieren, Informationsveranstaltungen<br />
und öffentlichen Auftritten will<br />
der Verein die über 200 Jahre alte Kulturpferderasse<br />
des Shagya-Arabers wieder in den<br />
Fokus der Öffentlichkeit bringen und vor allem<br />
junge Amateure aus den Bereichen Dressur,<br />
Springen und Fahren für den Shagya-<br />
Araber als modernes Reit- und Sportpferd zu<br />
begeistern.<br />
Weitere Infos: https://www.turniersport-shagyaaraber.de<br />
FSAT<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
34
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />
des VZAP fanden sich rund 40 Mitglieder<br />
in der Reithalle in Alsfeld ein, wo<br />
die letzten Jahre die Verbandshengstschau<br />
stattfand. Dieser ungewöhnliche Versammlungsort<br />
war – was sonst – den Corona-Bestimmungen<br />
geschuldet und da man zum<br />
Zeitpunkt der Einladung nicht genau wußte,<br />
wie die Bestimmungen zum Zeitpunkt der<br />
Veranstaltung aussehen würden, ist man diesen<br />
ungewöhnlichen Weg gegangen, um sicherzustellen,<br />
dass die MGV <strong>2021</strong> stattfinden<br />
kann, die ja letztes Jahr ausgefallen ist.<br />
Anja Daniels ist Zuchtleiterin<br />
Die vielleicht erfreulichste Meldung des<br />
Tages kam gleich am Anfang: Anja Daniels<br />
ist von nun an offiziell die Zuchtleiterin des<br />
VZAP – der stellvertretende Vorsitzende Alexander<br />
Hofmann beglückwünschte Frau<br />
Daniels und bedankte sich (in Abwesenheit)<br />
bei Diether von Kleist für seine Tätigkeit als<br />
Interims-Zuchtleiter. Ein eher trauriges Thema<br />
war die Ehrung der verstorbenen Mitglieder<br />
der letzten zwei Jahre, es waren dies<br />
Wolfgang Eberhardt, Jan Calis, Ferdinand<br />
Denzinger, Magdalena Horn-Herbig, Ernst-Albert<br />
Berr, Antje Gebel, Dr. Hans Voigt, Phlipp<br />
Kauderer, Peter Claußen, Hedi Fischer und<br />
Almuth Ismer.<br />
Der stellv. Vorsitzende berichtete auch, dass<br />
das Landgericht Hannover die Klage des<br />
EBT (European Breeder’s Trust) gegen den<br />
VZAP vollumfänglich abgewiesen hat; das<br />
Urteil ist zwischenzeitlich rechtskräftig und<br />
der EBT wurde aufgefordert, die offnen Zahlungsansprüche<br />
von Seiten des VZAP zu begleichen.<br />
Alexander Hofmann erläuterte außerdem,<br />
dass die Vorbereitungen für den All<br />
Nations Cup (ANC) angelaufen seien. Die Veranstaltung<br />
wird mit einem erheblich reduzierten<br />
VIP-Bereich durchgeführt, was auch<br />
geringere Einnahmen zur Folge hat. Daher<br />
wird man auf die Durchführung des (defiziitären)<br />
ANC-Turniers verzichten.<br />
Als weitere positive Mitteilung nannte Alexander<br />
Hofmann, dass der VZAP künftig<br />
auch die <strong>Vol</strong>lblutaraber in Albanien stutbuchmäßig<br />
betreuen wird, das sind derzeit etwa<br />
40 Importe und 35 Fohlen. Die albanischen<br />
Züchter müssen alle damit in Zusammenhang<br />
stehenden Kosten tragen (Übersetzung<br />
der Formulare, Reisekosten der Eintragungskommission,<br />
etc.).<br />
Frau Daniels erläuterte einige Punkte der<br />
Verbandsarbeit. Unter anderem hat sich der<br />
Turniersport-Ausschuß an die Überarbeitung<br />
der Sportpferdeplaketten gemacht. Da die<br />
Plaketten anhand der FN-Ranglistenpunkte<br />
vergeben werden, waren bislang die Springpferde<br />
benachteiligt, denn ein arabisches<br />
Pferd schafft eher eine M-Dressur als ein<br />
M-Springen, die FN aber setzt beide Prüfungsniveaus<br />
gleich und vergibt demgemäß<br />
für beide Disziplinen die gleichen RLP. Daher<br />
wurde die Mindestpunktzahl der jeweiligen<br />
Disziplinen dem Vermögen des arabischen<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Mitgliederversammlung des VZAP<br />
<strong>Pferde</strong>s angepasst. Auch soll das ANC-Turnier<br />
in Zukunft Western- und Pleasureklassen<br />
enthalten, da sich diese Disziplinen immer<br />
größerer Beliebtheit erfreuen. Zudem sollen<br />
keine <strong>Pferde</strong> von „nicht-arabischen Zuchtverbänden“<br />
mehr zugelassen werden, unabhängig<br />
vom Anteil an „Araberblut“.<br />
Weiter erläuterte Frau Daniels Änderungen<br />
an den diversen Zuchtprogrammen der vom<br />
VZAP betreuten Rassegruppen. Im Einzelnen<br />
kann das dann in den jeweiligen Zuchtprogrammen<br />
nachgelesen werden.<br />
Erfolgreiche Eintragungsreise<br />
Die Eintragungsreise 2020 war laut Zuchtleiterin<br />
Anja Daniels ein Erfolg, und für sie<br />
persönlich eine gute Einführung in die arabischen<br />
Rassen durch den Besuch von verschiedenen<br />
Zuchtstätten. Hervorgehoben wurden<br />
als „Bester Eintragungshengst 2020“ A Magic<br />
Man of Kossack (SMA Magic One / Abakana<br />
Kossack) *2017, der der Kommission u.a. besonders<br />
durch seinen taktvollen, raumgreifenden<br />
und durch den Körper schwingenden<br />
Trab gefiel. Besitzer Harald Frey erhielt eine<br />
besondere Plakette aus der Hand des stellv.<br />
Vorsitzenden. Der Hengst MK Naranjo (Black<br />
Shetan / Z Exotic Pure) *2012 wurde als bester<br />
Körhengst in Abwesenheit der Besitzerin<br />
Petra Hattab geehrt.<br />
Für <strong>2021</strong> ist wieder eine Eintragungsreise<br />
geplant, bislang sind bereits 40 Hoftermine<br />
angemeldet und es stehen 20 Hengste zur<br />
Eintragung sowie acht zur Körung an.<br />
Anschließend stellte Frau Daniels den Geschäftsbericht<br />
vor: Der Mitgliederrückgang<br />
beträgt ca. 100 Mitglieder zum Vorjahr und ist<br />
in einer Größenordnung, wie es bei anderen<br />
Verbänden auch der Fall ist. Der Zuchtpferdebestand<br />
reduzierte sich zum Vorjahr um<br />
16 VA-Hengste und 33 Zuchtstuten, dem gegenüber<br />
stehen 45 Neueintragungen (+14)<br />
bei den VA-Hengsten und 160 (+8) bei den<br />
VA-Stuten, was ein positives Zeichen ist. Die<br />
Fohlengeburten von 2020 stagnieren im Vergleich<br />
zu 2019, sodass man insgesamt annehmen<br />
kann, dass die Talsohle erreicht ist. Frau<br />
Daniels erwartet, dass sich die Fohlengeburten<br />
zwischen 400-600 Fohlen einpendeln<br />
werden.<br />
Finanziell kam der Verband gut durch das<br />
Corona-Jahr, obwohl der ANC 2020 abgesagt<br />
werden mußte; das daraus entstandene<br />
Defizit konnte durch Rücklagen abgefangen<br />
werden. Auch die Immobilie des Verbandes<br />
ist nun abbezahlt.<br />
Die Kassenprüfung der Jahre 2019 und 2020<br />
verlief ohne große Auffälligkeiten und so<br />
wurde auch dem Vorstand dieser beiden<br />
Geschäftsjahre die Entlastung erteilt. Es<br />
folgten die mit Spannung erwarteten Nachwahlen,<br />
die durch den Tod des Vorsitzenden<br />
Wolfgang Eberhardt 2019 und den Rücktritt<br />
von Corinna Knaack-Lindemann im Januar<br />
2020 notwendig wurden. Als Erstes trat<br />
Alexander Hofmann vom Amt des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden zurück, um sich für<br />
35<br />
die Wahl zum Vorsitzenden aufstellen lassen<br />
zu können. Er wurde mit großer Mehrheit<br />
und ohne Gegenkandidat gewählt; Barbara<br />
Schwarz kandidierte für den Stellvertreterposten,<br />
Corinna Knaack-Lindemann für den<br />
3. Stellvertreter, beide wurden in diese Ämter<br />
des geschäftsführenden Vorstandes gewählt,<br />
der mit Walter Fath als 2. Stellvertreter<br />
nun wieder vollzählig ist. Walter Kampmann<br />
wurde in den Zuchtausschuß gewählt und<br />
von diesem zum Vorsitzenden bestimmt.<br />
Als Kassenprüfer wurden Barbara Julius und<br />
Barbara Merkel gewählt, mit Sirid Hahn als<br />
Stellvertreter.<br />
Imagepflege für den Araber<br />
Aufgrund diverser Anträge aus der Mitgliederschaft<br />
folgte eine angeregte Diskussion<br />
zum Thema "Image-Verbesserung des arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>s". Frau Daniels erläuterte, dass<br />
sie mit Hilfe von Social Media eine Umfrage<br />
starten wolle, um ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />
wie groß der Bekanntheitsgrad<br />
und Wissensstand in Bezug auf das <strong>Arabische</strong><br />
Pferd in der "allgemeinen <strong>Pferde</strong>szene"<br />
ist. Diese Information soll als Basis für<br />
weitere Maßnahmen verwendet werden.<br />
Es wurde auch klar, dass es ohne Engagement<br />
aus der Züchterschaft nicht zu machen ist,<br />
denn Eigenschaften des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s,<br />
wie "menschen-zugewandter Charakter" lassen<br />
sich am ehesten auf den Gestüten vor Ort<br />
erleben ("Tag der offenen Tür"). Der Sinn von<br />
reinen Araberklassen im Turniersport wurde<br />
diskutiert, wobei diese angeschlossen an "rasse-offenen"<br />
Turniere kritisch gesehen werden,<br />
weil der Eindruck entstehen könnte, dass die<br />
Araber eben nicht mit den anderen Rassen<br />
konkurrieren können. Ein Engagement des<br />
VZAP im Distanzsport (z.B. Sponsoring der<br />
Deutschen Meisterschaft) wurde kritisch gesehen,<br />
weil der Ruf des Distanzsports insgesamt<br />
sehr gelitten hat. Dennoch ist es unter<br />
sportlichen Gesichtspunkten die Disziplin mit<br />
den meisten arabischen <strong>Pferde</strong>n, und die einzige<br />
Disziplin, wo arabische <strong>Pferde</strong> im rasseoffenen<br />
Wettstreit brillieren können.<br />
In diesem Zusammenhang stand auch ein<br />
weiterer Antrag, dass der VZAP eine "Pressereferenten/in"<br />
auf Honorarbasis berufen<br />
möge, der/die insbesondere für die allgmeine<br />
<strong>Pferde</strong>presse zuständig sein soll und diese<br />
mit (positiven) Meldungen und journalistischen<br />
Beiträgen aus Araberzucht und -sport<br />
versorgen soll. Mit einer aktiven Imagepflege<br />
durch seriöse und fundierte Beiträge soll das<br />
<strong>Arabische</strong> Pferd wieder ins Bewußtsein der<br />
<strong>Pferde</strong>liebhaber gerückt und der "Wirkungskreis"<br />
(Markt) für das arabische Pferd vergrößert<br />
werden. Dieser Antrag wurde mit großer<br />
Mehrheit angenommen, und der VZAP wird<br />
mit Betty Finke in Verhandlung treten.<br />
Insgesamt verlief die Jahreshauptversammlung<br />
<strong>2021</strong> sehr harmonisch und konstruktiv,<br />
und man kann nur hoffen, dass sich dieses in<br />
der Verbandsarbeit auch so fortsetzt.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Sportliche News Araber
Rekordstrafe für die UAE<br />
Wir gedenken...<br />
Shagya-Araber<br />
Zucht News<br />
Die Vereinigten<br />
<strong>Arabische</strong>n<br />
Emirate haben<br />
im vergangenen<br />
Winter zwei<br />
bedeutende Distanzrennen<br />
als nationale<br />
Veranstaltungen<br />
durchgeführt, obwohl zahlreiche<br />
internationale Reiter daran teilgenommen<br />
haben. Dies wurde von der FEI als „schwerer<br />
Verstoß“ gegen die FEI-Regeln bezeichnet<br />
und als „wissende und bewusste“ Reaktion<br />
auf die neuen FEI-Distanzregeln gewertet.<br />
Die beiden Ritte, um die es geht, sind der 160<br />
km Sheikh Mohammed Cups im Dubai Equestrian<br />
Club (DEC) im Januar 2020 und der 160<br />
km President's Cups im Emirates International<br />
Endurance Village (EIEV) in Abu Dhabi im<br />
Februar 2020.<br />
Im vergangenen September suspendierte die<br />
FEI den nationalen Verband der UAE, da diese<br />
beiden Ritte (wie die Jahre zuvor) aufgrund<br />
der hohen Beiteiligung ausländischer Reiter<br />
als International Endurance Events (CEIs) hätten<br />
ausgetragen werden sollen, aber als CENs<br />
(nationale Ritte) durchgeführt wurden. CENs<br />
sind auf vier Nationale Verbände (NFs) und/<br />
oder nicht mehr als 15 ausländische Reiter<br />
beschränkt, abgesehen von „Athleten, die<br />
außerhalb ihres Landes leben“. Die Untersuchung<br />
zeigte auf, dass 93 ausländische Reiter<br />
aus 24 verschiedenen Ländern am Sheikh<br />
Mohammed Cup und 88 Reiter aus 21 Länder<br />
am President’s Cup 2020 teilgenommen<br />
haben.<br />
Der FEI-Vorstand kam zu dem Schluss, dass<br />
die Verstöße beim Sheikh Mohammed Cup<br />
vorsätzlich und beim President’s Cup „zumindest<br />
fahrlässig“ waren, begangen, um durch<br />
diese Neuklassifizierung die Anwendung der<br />
neuen FEI-Distanzregeln, die seit 1. Januar<br />
2020 gelten, zu vermeiden. Eine „erhebliche<br />
Sanktion“ sei erforderlich.<br />
Die UAE und die beiden Organisatoren legten<br />
Berufung gegen die Entscheidung ein,<br />
und so mußte sich der The Court of Arbitration<br />
for Sport (CAS, Sportschiedsgericht) damit<br />
befassen. Dieser hat die Berufung gegen die<br />
Suspendierung abgewiesen. Der CAS reduzierte<br />
jedoch einige der ausgesprochenen<br />
Sanktionen, sodass die NF und die beiden Organisatoren<br />
nur noch knapp über 800.000 €<br />
an die FEI bezahlen müssen, die sich aus einem<br />
Prozentsatz von den Preisgelder und<br />
Gebühren zusammensetzt.<br />
Dokumentarfilm über Tibor v. Pettkó-Szandtner<br />
Im Haupt- und Landgestüt Marbach<br />
herrscht Trauer um Hauptsattelmeister<br />
Horst König, der am 2. April <strong>2021</strong> im Alter<br />
von 58 Jahren gestorben ist. Horst König<br />
war mit Leib und Seele <strong>Pferde</strong>mann. Aufgewachsen<br />
im Lautertal, begann er seine Ausbildung<br />
zum <strong>Pferde</strong>wirt im Gestüt im Jahr<br />
1977. Seine berufliche Laufbahn führte ihn<br />
dann zunächst ins Reitkommando Marbach,<br />
als Fahrlehrer in die Landesfahrschule und<br />
als Futtermeister und Magazinverwalter in<br />
den Gestütshof Marbach. Von 1989 bis 1995<br />
betreute er die Beschälplatten in Grißheim<br />
und Blaufelden. Ab dem Jahr 2000 war er<br />
für die <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste im Hauptbeschälerstall<br />
verantwortlich, die er anlässlich<br />
zahlreicher Schauen, Hengstparaden und<br />
auf Distanzritten gekonnt vorstellte. Aufgrund<br />
gesundheitlicher Probleme wechselte<br />
er 2016 in die Gestütsverwaltung, wo er im<br />
Bereich Pensionsfohlen und für das Archiv bis<br />
zu seinem Tod tätig war.<br />
Seine große Leidenschaft galt den Weil-Marbacher<br />
<strong>Vol</strong>lblutarabern, in deren Zuchtgeschichte<br />
er sich tief eingearbeitet hatte und<br />
die er fotografisch und künstlerisch über viele<br />
Jahre intensiv begleitete. In der Klosterkirche<br />
Offenhausen präsentierte Horst König mehrere<br />
viel beachtete Ausstellungen seiner Gemälde,<br />
die zum größten Teil sein Leben und<br />
seine Arbeit mit den <strong>Pferde</strong>n thematisieren.<br />
„Wir haben einen menschlich und fachlich<br />
hochgeschätzten Mitarbeiter und hilfsbereiten<br />
Kollegen verloren. Sein früher Tod hat<br />
uns tief betroffen. Wir nehmen Abschied<br />
in großer Wertschätzung und Dankbarkeit.<br />
Horst König wird unvergessen bleiben. Unser<br />
tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen<br />
beiden erwachsenen Kindern sowie seinen<br />
Angehörigen“, heißt es in einem Nachruf von<br />
Gestütsleitung, Personalrat, Kolleginnen und<br />
Kollegen und Auszubildenden des Hauptund<br />
Landgestüts Marbach.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
36<br />
Vor Kurzem wurde in Ungarn ein Film<br />
über das Leben und Werk von Tibor<br />
Pettkó-Szandtner veröffentlicht. Er<br />
handelt von seiner Jugend über seine Zeit<br />
als Gestütskommandant in Bábolna, seinen<br />
kurzen “Zwischenstop” in Schweden,<br />
bis nach Ägypten, wo er 10 Jahre lang Gestütskommandant<br />
in El Zahraa war. Viele<br />
historische Fotos und Filmsequenzen haben<br />
die Initiatoren dieses Films zusammengetragen,<br />
teilweise zum ersten Mal gezeigt. Insbesondere<br />
die Freunde des Shagya-Arabers<br />
werden durch die vielen Zeitdokumente auf<br />
ihre Kosten kommen. Der Film endet mit der<br />
Umbettung der Urnen und Beisetzung in<br />
Bábolna im Jahr 2018.<br />
Einziger Wehrmutstropfen – der Film ist (natürlich)<br />
in ungarischer Sprache – aber die<br />
Bilder sprechen für sich!<br />
Der Film ist noch bis zum 19. August online:<br />
https://mediaklikk.hu/video/
GestütsParade<br />
HA Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: HA Arabians<br />
Zuchthengste: keine<br />
Sirid Hahn & <strong>Vol</strong>ker Harms<br />
Zuchtstuten: 4 AV<br />
Straße nach Pülzig 57<br />
Jungpferde: 1 AV<br />
06869 Coswig (Anhalt)<br />
Zuchtrichtung: international<br />
Tel.: +4917649032737<br />
Verwendung: Freizeit, Western, Distanz<br />
www.ha-arabians.de<br />
Unser kleines familiäres Gestüt befindet<br />
sich im Fläming nahe der Lutherstadt<br />
Wittenberg. Unser Zuchtziel sind korrekte,<br />
nervenstarke <strong>Pferde</strong> mit markantem arabischen<br />
Typ, die ihrem Menschen zugewandt<br />
sind und zuverlässig unter dem Sattel arbeiten.<br />
Unsere <strong>Pferde</strong> werden viel im Gelände<br />
geritten und müssen daher Ausdauer und<br />
Rittigkeit mitbringen. Wir halten unsere<br />
<strong>Pferde</strong> direkt am Hof in einer kleinen gut sozialisierten<br />
Herde mit ganzjährigem Auslauf<br />
auf großen eigenen Weiden – und in der<br />
Wintersaison in einem geschützten, offenen<br />
Laufstall mit großem Auslauf. Hin und wieder<br />
haben wir ein Fohlen aus unserer Zucht<br />
abzugeben. Unsere Fohlen kennen von Geburt<br />
an den engen Kontakt zum Menschen,<br />
sind bei Abgabe altersentsprechend erzogen,<br />
werden regelmäßig geimpft und entwurmt<br />
und kennen Schmied und Hänger.<br />
CaFra Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />
Zuchthengste: -<br />
Barbara Schwarz<br />
Zuchtstuten: 3 AV<br />
Jungpferde: -<br />
21274 Undeloh<br />
Zuchtrichtung: Russisch/international<br />
mobile: +49 172 7166976<br />
Verwendung: Zucht - Freizeit - Show<br />
www.cafra-arabians.com<br />
Gestüt Savona<br />
Seit 2005 züchte ich <strong>Vol</strong>lblutaraber auf der<br />
Basis russischer Mutterlinien.<br />
Die meisten meiner Stammstuten sind<br />
VZAP-Prämienstuten, VZAP-Elitestuten und/<br />
oder leistungsgeprüft (ZBO).<br />
Die Nachzucht kann neben Erfolgen im<br />
Rennsport, auf Distanzritten sowie auf<br />
nationalen und internationalen Shows auch<br />
zahlreiche Prämien- und mehrere Elite-Titel<br />
vorweisen.<br />
Meine drei Stuten – Al Janina CF v. Jenisseij<br />
x Metallica, Mumtaz mon Amour CF v.<br />
Borsalino K x Mudhessa und Medina CF v.<br />
Stival x Metallica – stammen aus eigener<br />
Zucht. Alle drei sind Prämienstuten des<br />
VZAP und werden geritten. Medina CF hat<br />
zusätzlich internationale Showerfolge.<br />
Für 2022 erwarte ich ein Fohlen v. Botswana<br />
x Mumtaz mon Amour CF.<br />
Eingebettet von Feldern und Wiesen befindet<br />
sich unser Gestüt Savona in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
nah an der Ostseeküste.<br />
Auf dem Gestüt werden im Familienbetrieb<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber der Linien Murana I, Tifle,<br />
Warda, Ukrainka und Woloszka gezüchtet.<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Brigitte & Manfred Jedzini<br />
Zuchthengste: 6 VA<br />
GbR<br />
Zuchtstuten: 10 VA<br />
Lindenweg 29/31<br />
23974 Alt Farpen<br />
Jungpferde: 3 VA<br />
Tel.: 038427-409817<br />
Zuchtrichtung: deutsch, russ., poln., crabbet<br />
info@gut-altfarpen.de<br />
Verwendung: Zucht, Freizeit, Sport<br />
gestuet-savona.de<br />
Die Zuchtstämme sind seit über 200 Jahren<br />
in Europa registriert und haben bereits<br />
erfolgreiche <strong>Pferde</strong> im Galopp- und Distanzsport<br />
hervorgebracht.<br />
Unsere Hengste gehen auf Hengststämme<br />
wie El Deree, Ibrahim, Koheilan Adjouz,<br />
Siglavy Bagdady, Kuhailan Haifi, Ilderim und<br />
Bairactar zurück.<br />
38<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Gestüt Amal<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />
Zuchthengste: 2-3<br />
Zuchtstuten: 15<br />
Jungpferde: 15<br />
Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />
Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />
Horse of Endurance<br />
A. Scheele + U. Intemann<br />
27374 Visselhövede<br />
mobile: 01703097578<br />
www.gestuet-amal.de<br />
myfleury@web.de<br />
Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />
Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />
Heide.<br />
Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />
züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />
Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />
Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />
sportliche und umgängliche<br />
<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />
PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />
und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />
prämierte und international geshowte<br />
Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />
PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />
mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />
auf internationalen Schauen. Gekört im<br />
ZSAA und ZfdP. HLP 30 Tage in Neustadt/<br />
Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />
Versand.<br />
Multichampion Kunar T, Prämienhengst u.<br />
gekört im AVS , eingetragen im ZSAA, steht<br />
im Natursprung und per TG zur Verfügung.<br />
GestütsParade<br />
Vogelsberg-Araber<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Vogelsberg Araber,<br />
Zuchthengste: 2 VA<br />
Maria Sens und Harald Frey<br />
Alsfelder Str. 45,<br />
Zuchtstuten: 8 VA<br />
35329 Gemünden<br />
Jungpferde: 11 VA<br />
www.vogelsberg-araber.de,<br />
Zuchtrichtung: überwiegend russisch<br />
maria.sens@web.de<br />
Verwendung: Sport - Freizeit - Zucht<br />
ph.: 0170 4431060<br />
Unser Gestüt liegt zentral in Deutschland im<br />
schönen Vogelsberg. Seit 1998 züchten wir<br />
hier <strong>Vol</strong>lblutaraber aus überwiegend russischen<br />
Linien für den Sport und für den anspruchsvollen<br />
Freizeitbereich. Unser Zuchtziel<br />
ist das korrekte arabische Reitpferd mit<br />
guten Bewegungen und guter Rittigkeit.<br />
Neben der geforderten Solidität wünschen<br />
wir uns aber auch den unverkennbaren<br />
arabischen Adel. Unsere Nachzucht ist<br />
erfolgreich unterwegs im Distanzsport bis<br />
LDR und im Dressursport bis Klasse S.<br />
Unser Hengst Kamerton (Elite) hat mittlerweile<br />
mehr als 40 Nachkommen. Er ist in<br />
Tersk geboren, aufgewachsen und auf der<br />
Rennbahn gewesen.<br />
Der Nachwuchshengst A Magic Man of<br />
Kossack war 2020 Siegerhengst der VZAP<br />
Hengsteintragung mit der Traumnote 8,5.<br />
Mittlerweile ist er auch gekört und zugelassen<br />
für alle Rassegruppen.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Asil Araber Gestüt El Kadir<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Andrea Klein,<br />
Zuchthengste: 2 VA<br />
<strong>Pferde</strong>wirtschaftsmeisterin<br />
Asil Araber Gestüt El Kadir<br />
Zuchtstuten: 5 VA<br />
Auf`m Hahnacker 1,<br />
Jungpferde: 2 VA<br />
66583 Spiesen-Elversberg<br />
Zuchtrichtung: asil Babson/Turfa/Davenp.<br />
Tel. 06821 86 90 900<br />
Verwendung: offen für alles<br />
www.el-kadir.de<br />
39<br />
Asil arabische <strong>Pferde</strong> mit Typ, guten Nerven<br />
und freundlichem Charakter, mit korrektem<br />
Exterieur, starken Beinen und guten Bewegungen,<br />
harmonisch und im Gleichgewicht<br />
stehend – solche <strong>Pferde</strong> findet man auch<br />
heute noch in authentischer Erscheinung<br />
im schönen Saarland.<br />
In fast 4 Jahrzehnten hat hier nicht die<br />
Mode regiert, im Gegenteil! Die <strong>Pferde</strong> vom<br />
Asil-Arabergestüt El Kadir von Andrea Klein,<br />
sind seltene Unikate. Diese Zuchtstätte ist<br />
derzeit in Europa die einzige, die sich seit<br />
fast vierzig Jahren der Zucht asiler <strong>Pferde</strong><br />
aus älteren ägyptischen Linien (Babson)<br />
und Wüstenpferden, die direkt aus Arabien<br />
kamen (Turfa, Davenport), verschrieben hat.<br />
Alle <strong>Pferde</strong> im Gestüt werden unter dem<br />
Sattel ausgebildet. Eine artgerechte Haltung<br />
und der tägliche Umgang sind ein weiterer<br />
Garant für unkomplizierte <strong>Pferde</strong>.
GestütsParade<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Haupt- und Landgestüt<br />
Zuchthengste: 5 AV, 2 AA, 2 xx<br />
Marbach<br />
Zuchtstuten: 20 VA<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-<br />
Jungpferde: <strong>26</strong> VA (ein- bis dreijährig)<br />
Marbach<br />
Zuchtrichtung: Weil-Marbach, ägyptisch<br />
Tel. +49 (73 85) 96 95-0<br />
Verwendung: Distanz, Reiten, Zucht, Schau<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
Das baden-württembergische Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach mit seiner über<br />
500-jährigen Geschichte ist ein kulturelles<br />
und historisches Juwel. Die verschiedenen<br />
Gestütshöfe bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb,<br />
Ausbildung, Serviceleistungen<br />
und Veranstaltungen.<br />
Zuchthengste der Rassen Deutsches Reitpferd,<br />
<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut, Schwarzwälder<br />
Kaltblut, Altwürttemberger, Englisches<br />
<strong>Vol</strong>lblut, Trakehner und Angloaraber stehen<br />
den <strong>Pferde</strong>züchtern zur Verfügung (EU<br />
Besamungsstation). Als Hauptgestüt besitzt<br />
Marbach zwei eigene Stutenherden mit<br />
Warmblut- und <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten. Pensionsfohlen<br />
wachsen mit gestütseigenen<br />
Fohlen gemeinsam im Herdenverband auf.<br />
In der staatlich anerkannten Prüfanstalt für<br />
Hengste und Stuten werden jährlich rund<br />
80 <strong>Pferde</strong> auf Charakter und Reiteigenschaften<br />
geprüft.<br />
Bock Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Sonja Bock<br />
Zuchthengste: 0<br />
Zuchtstuten: 2 VA<br />
Jungpferde: 3 VA<br />
Zuchtrichtung: international<br />
Verwendung: Zucht - Schau - Reiten<br />
Ahil Arabians<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />
Zuchthengste: 1 AV<br />
G. Wagner & P. Böhm<br />
Zuchtstuten: 8 AV<br />
Schmellnricht B3<br />
Jungpferde: 2 AV<br />
92342 Freystadt / Opf.<br />
Zuchtrichtung: international<br />
ph.: 08469 / 417<br />
Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />
email: ahil90@yahoo.de<br />
Ödbraunetsrieth 5<br />
92709 Moosbach<br />
+49 151 43166661<br />
sonjawirth1@gmx.de<br />
Facebook: Bock Arabians<br />
Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />
Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />
Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />
handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />
maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />
wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />
irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />
Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />
modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />
stehen hier immer der Charakter<br />
und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />
Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />
bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />
Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />
Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />
ist überwiegend als Familienpferde<br />
im Western und Freizeitsport zuhause.<br />
Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />
durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />
vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />
andere nicht ausschließen.<br />
Unsere kleine Zucht liegt idyllisch im schönen<br />
Oberpfälzer Wald nahe der Tschechischen<br />
Grenze.<br />
Wir legen mit unserer Zucht sehr viel Wert<br />
auf gute Charaktereigenschaften, Korrektheit<br />
und Schönheit. Uns liegt die Vielseitigkeit<br />
des <strong>Vol</strong>lblutarabers sehr am Herzen.<br />
Daher werden unsere <strong>Pferde</strong> früh an alle Alltagssituationen<br />
gewöhnt, so daß sie später<br />
zum unerschrockenen Freund des Reiters<br />
werden und alle wichtigen Dinge von klein<br />
auf kennen lernen . Wir sind auch regelmäßig<br />
auf verschiedenen Veranstaltungen<br />
und Kurse mit unseren <strong>Pferde</strong>n unterwegs.<br />
Wichtig ist uns auch eine optimale Aufzucht<br />
mit viel Bewegung und Familienanschluss.<br />
Besucher sind jederzeit nach Voranmeldung<br />
willkommen. Zeitweise ist auch Nachzucht<br />
abzugeben.<br />
40<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
Zuchthengste: 2-3 AV, 1 Holsteiner WB<br />
Zuchtstuten: 6 AV, 1 APb, 6 Holsteiner<br />
Jungpferde: ca. 10<br />
Zuchtrichtung: US-domestic, poln., russ., ägypt.<br />
Verwendung: Sport - Zucht - Freizeit<br />
Angelika Bruckner<br />
Wilmerting 20<br />
94113 Tiefenbach / Ndb.<br />
m: +49/171/7494947<br />
www.bavaria-pferdesport.de<br />
info@bavaria-pferdesport.de<br />
Wir züchten seit ca 30 Jahren typvolle, leistungsbereite<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber und Holsteiner<br />
für Sport und Freizeit. Die Zucht geht auf<br />
zwei Elitestuten und einem Elitehengst<br />
zurück. Die daraus hervorgegangen <strong>Pferde</strong><br />
stellen immer wieder in jeder Generation<br />
ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Bei Distanzritten<br />
bis hin zu WM/EM, SLP, HLP oder<br />
auch als Therapiepferd für körperlich und<br />
geistig gehandicapte Menschen und natürlich<br />
auch als zuverlässiger Freizeitpartner.<br />
Besonders beim AV geht es mir darum, den<br />
„will to please“ zu erhalten.<br />
Beide Elternteile unseres gekörter reinerbigen<br />
Rapphengstes SHARAF FAREED AB<br />
sind leistungsgeprüft. Viele seiner Verwandten<br />
sind nachweislich im Sport bis WM/EM<br />
hoch erfolgreich.<br />
Unser Al ILAF THAM<strong>IN</strong> hat inzwischen eine<br />
Stations HLP mit 8 Pkt. abgelegt. Hierbei<br />
konnte er Rittigkeit, Fremdreitertest und<br />
Konditionstest für sich entscheiden und auch<br />
seine Fahrprüfung hat er sehr gut bestanden.<br />
GestütsParade<br />
El Bediya Arabians<br />
Wir züchten unsere Traumpferde auf der<br />
Grundlage der Seidlitz-Zucht. Dazu kommt<br />
als Outcross die Blutlinie des Ibn Safinaz<br />
über seinen herausragenden Sohn Safeen.<br />
Charakter, Rittigkeit, gute Größe und Substanz,<br />
Bewegung und Korrektheit ohne den<br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Dr. Matthias Oster &<br />
Zuchthengste: 1 VA<br />
Gabriele Seidlitz-Oster<br />
Zuchtstuten: 5 VA<br />
Lechenroth 17 –<br />
Muggenbach<br />
Jungpferde: 3 VA<br />
96145 Seßlach<br />
Zuchtrichtung: ägyptisch / asil<br />
tel: 09567-981030<br />
Verwendung:<br />
www.arabianheritagesource.com<br />
Typ zu vernachlässigen sind unser Zuchtziel.<br />
Besuchen Sie unsere Webseite, oder nach<br />
Voranmeldung die <strong>Pferde</strong> in Natur.<br />
Yeguada Schiefferegg - Finca La Cañada de Robledo Das Gestüt Schiefferegg, gegründet 1972<br />
in Österreich, siedelte 1983 aufgrund der<br />
besseren klimatischen Bedingungen nach<br />
Spanien um. Den Grundstein unserer Zucht<br />
legten rein asile iranische und ägyptische<br />
Direktimporte. 2019 erhielten wir zudem<br />
die Möglichkeit unsere Blutlinien mit dem<br />
rein asil-iranischen DH GANJ BEIK II<br />
zu veredeln und unseren iranischen Blutanteil<br />
weiter zu erhöhen. Unser Ziel war und<br />
ist immer der Erhalt des ürsprünglichen,<br />
robusten, belastbaren AV, natürlich immer<br />
im Hinblick auf gute Charaktereigenschaften<br />
und Leistungsfähigkeit.<br />
Das Gestüt befindet sich in Südspanien (Sierra<br />
de Cádiz) und verfügt über 230 Hektar<br />
anspruchsvolles Gelände in dem 63 <strong>Pferde</strong><br />
<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Yeguada P.R.Árabe<br />
Zuchthengste: 8 VA<br />
Finca la Cañada, Apto 57<br />
Zuchtstuten: 21 VA<br />
E-11650 Villamartín/Cádiz<br />
Ulrammirkoyeg.p.r.arabe@<br />
Jungpferde: 24 VA<br />
gmail.com<br />
Zuchtrichtung: asil-iranisch u. ägyptisch<br />
mobile: 0034 687 56 34 32<br />
Verwendung: Freizeit / Sport / Zucht<br />
(bitte nur WhattsApp)<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
41<br />
in Stuten- und Junghengstherden aufgeteilt<br />
leben. Davon ausgenommen sind natürlich<br />
unsere Zuchthengste und Wettkampfpferde,<br />
die ebenfalls ganzjährig draußen,<br />
jedoch in Paddocks gehalten werden. Diese<br />
Haltung macht unsere <strong>Pferde</strong> zu trittsicheren,<br />
verlässlichen und sozialen Reitpferden<br />
für den ambitionierten Reiter.
Helden der Geschichte<br />
Zucht Geschichte<br />
Tibor Pettkó-<br />
Homage an<br />
Im ersten Teil der Lebensgeschichte<br />
von Tibor Pettkó-<br />
Szandtner wurden uns seine<br />
Kindheit, Ausbildung und<br />
Arbeit im Gestüt Bábolna<br />
vorgestellt. In diesem zweiten<br />
Teil wird sein Leben und<br />
Wirken im Staatsgestüt El<br />
Zahraa beleuchtet, wo er<br />
eine neue Lebensaufgabe<br />
fand: das Zuchtprogramm<br />
zur Erhaltung „der Quelle“<br />
neu aufzubauen.<br />
Das Ehepaar Pettkó-Szandtner verließ Ägyptens kulturelles Erbe<br />
seine Heimat und zog schließlich nach Wir können uns vorstellen, was für eine große<br />
Schweden, wo Tibor (erlauben Sie mir, Chance dieser Auftrag für den pensionierten<br />
ihn Tibor zu nennen, wie seine Freunde es<br />
auch taten) eine Anstellung im Privatgestüt<br />
von Dr. Arvid Aaby Ericsson fand. Während<br />
seines Aufenthaltes in diesem Gestüt wurde<br />
er 1948 von Seiner Exzellenz Mohammed Taher<br />
Pasha, dem Präsidenten der Königlichen<br />
Soldaten nach den scheinbar aussichtslosen<br />
Jahren bedeutete. Ihm wurde volle Macht<br />
und volles Vertrauen geboten, in dem Land,<br />
das als „Quelle“ des <strong>Vol</strong>lblutarabers gilt, da<br />
die Vorfahren der ägyptischen Araberpferde<br />
als die „Sahne“ der <strong>Pferde</strong> der Beduinen<br />
Landwirtschaftsgesellschaft von Ägypten gelten, zusammengetragen einerseits aufgrund<br />
(RAS), im Namen des ägyptischen Königs Farouk<br />
I angerufen, der ihm ein besonderes Angebot<br />
unterbreitete. Taher Pasha, ein Cousin<br />
von König Farouk, hatte Bábolna vor dem<br />
Krieg besucht und war sich der Zuchtkompetenz<br />
des Generals genau bewusst. Er war sehr<br />
beeindruckt von der Ordnung im Gestüt, der<br />
Professionalität und der Qualität des Zuchtmaterials,<br />
das er in Bábolna vorgefunden und<br />
kennengelernt hat. Das Mandat, das er dem<br />
General anbot, umfasste die komplette Reorganisation<br />
des RAS-Gestüts. Der Auftrag wurde<br />
gerne angenommen, aber Pettkó-Szandtner<br />
konnte aufgrund des zwischenzeitlich<br />
ausgebrochenen arabisch-israelischen Krieges<br />
der geografischen Nähe zu Arabien<br />
und andererseits aufgrund der Leidenschaft<br />
der Herrscher und der Machtelite. Tibor<br />
Pettkó-Szandtner war sich der Schwere der<br />
Aufgabe bewusst, spürte und erkannte die<br />
Bedeutung dieser Zucht für das Überleben<br />
des <strong>Vol</strong>lblutarabers und für die <strong>Pferde</strong>zucht<br />
der Welt. Lassen Sie mich noch einmal seine<br />
klare und präzise Definition aus dem Jahr<br />
1942 hervorheben: „Alle Araber, die von einem<br />
der Beduinenstämme gekauft wurden,<br />
die sehr sorgfältig züchten und aus einem<br />
gut gezüchteten Stamm (Strain) stammen,<br />
werden als Original-Araber bezeichnet. Reinrassige<br />
Araber sind Araberpferde, die nicht in<br />
erst 1949 nach Ägypten reisen.<br />
Arabien geboren sind, sondern nachweislich<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
42
von aus Arabien importierten Original-Arabern<br />
stammen und deren Blut nichts anderes<br />
als Original-Araber-Blut enthält.“ Er war sich<br />
auch der Situation bewusst, dass sich die Zahl<br />
dieser <strong>Pferde</strong> und die Qualität des Zuchtbestandes<br />
in ihrem Originalzuchtgebiet gefährlich<br />
verringert und verschlechtert hatte.<br />
Die RAS verfügte jedoch über einen<br />
Zuchtstamm, der nach dem Willen des Gründers<br />
Khedive Abbas Hilmi in den letzten Jahrzehnten<br />
gewachsen war und im Einklang<br />
mit dem ursprünglichen Zweck, nämlich der<br />
„Erhaltung und Bewahrung der <strong>Arabische</strong>n<br />
<strong>Pferde</strong>s als kulturelles Erbe Ägyptens“ stand.<br />
Es war genau dieser Zuchtbestand, den Tibor<br />
Pettkó-Szandtner mit seinem Fachwissen rekonstruieren<br />
sollte. Die Aufgabe war klar und<br />
deutlich, ebenso wie das ihm zugestandene<br />
Vertrauen und die volle Autorität. Seine Auftraggeber<br />
erwarteten, dass er moderne Prinzipien<br />
nicht nur in der Zucht, sondern auch<br />
in der Haltung einführen würde. Dafür erhielt<br />
er die volle Macht und die nötige Unterstützung.<br />
in Hengstdepots in den Provinzen „stationiert“<br />
wurden. Anfangs waren dies englische<br />
<strong>Vol</strong>lblüter, aber der Versuch klappte nicht,<br />
denn die Züchter mochten die Nachkommen<br />
nicht. Daher war das neue Ziel, die Gestüte<br />
mit Araberhengsten zu versorgen. Hier<br />
können wir eine Parallele zum Experiment<br />
in Bábolna sehen, wo, wie bereits im ersten<br />
Teil des Artikels erwähnt, mit englischen <strong>Vol</strong>lbluthengsten<br />
experimentiert wurde, was<br />
dann aber bald wieder aufgegeben wurde.<br />
Der Zuchtbestand von Abbas Hilmi, der 1914<br />
bei seiner Entthronung vom Khediven an die<br />
RAS gespendet wurde, bildete die Grundlage<br />
für die Araberzucht des in Bahteem bei Heliopolis<br />
errichteten Nationalgestüts. Dieses<br />
Gestüt blühte im Laufe der Jahre mit unzähligen<br />
Spenden und Ankäufen auf. Allerdings<br />
war Bahteem für die Zukunftspläne nicht geeignet,<br />
auch die Nildelta-Region war für die<br />
<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong> nicht wirklich geeignet,<br />
sodass die RAS den Zuchtbetrieb ins nahe<br />
gelegene Kairo ins Wüstengebiet Ein Shams<br />
verlegte. Die Zucht wurde hier in der neuen<br />
Anlage des Gestüts Kafr Farouk fortgesetzt,<br />
das von König Fouad nach seinem Sohn benannt<br />
wurde. Kafr Farouks erster Gestütsleiter<br />
war Dr. Branch, ein englischer Veterinär,<br />
der Mitte der 1930er Jahre in den Ruhestand<br />
ging. Er hatte während seiner Tätigkeit und<br />
gleichzeitig als Mitglied des Jockey Clubs<br />
eine wichtige Rolle in der Prüfung der Zuchttiere<br />
auf der Rennbahn. Ihm folgte erst Dr.<br />
Ahmed Mabrouk, ein ägyptischer Tierarzt,<br />
der lieber „Outcross“-Hengste verwendete,<br />
dann folgte Dr. Ashoub. Letzterer war ein<br />
leidenschaftlicher Verfechter der Tierzucht<br />
und leitete das Gestüt von 1941 bis 1949. Er<br />
ist auch bekannt für die Erstellung des ersten<br />
ägyptischen Stutbuches (1948). Seine Lieblingshengste<br />
waren Shahloul (Ibn Rabdan /<br />
Bint Radia), ein Saqlawi Jidran Ibn Sudan, und<br />
Sheikh El Arab (Mansour / Bint Sabah), ein<br />
Dahman-Shahwan-Hengst. Es ist auch ihm zu<br />
verdanken, dass Tibor Pettkó-Szandtner, der<br />
1949 ins Gestüt kam, viele edle Stuten auswählen<br />
und seinen Plänen zuordnen konnte.<br />
Europäisches Management<br />
Bei seiner Ankunft musste sich der General<br />
erheblichen Herausforderungen stellen:<br />
nicht nur der fremden Kultur, sondern auch<br />
den für Europäer ungewöhnlichen extremen<br />
klimatischen Bedingungen. Von der Sprache<br />
ganz zu schweigen, auch wenn ihm hier wie<br />
in Bergstetten die hervorragenden Englischkenntnisse<br />
seiner Frau geholfen haben müssen.<br />
Das einzige Gebiet, das ihm nicht fremd<br />
war, war die Zucht von arabischen <strong>Pferde</strong>n.<br />
Sein vorrangiges Ziel war es, die Bedingungen<br />
des Gestüts zu verbessern. Tatsächlich<br />
war das 50 Hektar große Gebiet von Kafr<br />
Farouk in Ein Shams, abgesehen von den<br />
Gebäuden, eine reine Wüste. „Wir haben hier<br />
Die Anfänge der RAS<br />
Die Tierzuchtabteilung der RAS, 1898 gegründet,<br />
um die ägyptische Landwirtschaft zu<br />
Szandtner<br />
fördern, nahm 1908 ihre Tätigkeit auf. Da der<br />
Staat eine große Anzahl Remonten für Militär<br />
und Polizei benötigte, wurde die <strong>Pferde</strong>zucht<br />
dahingehend vereinfacht, dass die Hengste<br />
Zucht Geschichte<br />
(oben links) Moniet El Nefous, die Lieblingsstute von Tibor von Pettkó-Szandtner. - (top left) Moniet El Nefous, the favourite mare of Tibor von<br />
Pettkó-Szandtner.<br />
(unten) Einige der El-Zahraa-Stuten mit Pettkó-Szandtner. - (below) Some of the mares at El Zahraa with Pettkó-Szandtner.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
43
Ibn Rabdan (Rabdan El Azrak / Bint Gamila)<br />
*1917 - Pettkó-Szandtner hatte gerne seine<br />
Söhne und Enkelinnen im Stutenpedigree.<br />
Ibn Rabdan (Rabdan El Azrak / Bint Gamila)<br />
*1917 - Pettkó-Szandtner liked to have his sons<br />
and granddaughters in the mare's pedigree.<br />
Foto: Agricultural Museum Cairo<br />
Zucht Geschichte<br />
im Grunde gar keine Weide, nur Wüstensand.<br />
Von Ende November bis Ende Mai werden die<br />
<strong>Pferde</strong> mit Grünklee, der im Sommer getrocknet<br />
wird, und mit Gerste gefüttert“, schrieb<br />
er in einem Brief an den verstorbenen deutschen<br />
Hippologen Dr. Johannes E. Flade. Im<br />
Gestütsbereich gab es nicht nur kein Gras,<br />
sondern auch nur eine Reihe von Dattelpalmen,<br />
die Schatten boten. Um die Situation<br />
zu verbessern, begann er sofort, Bäume zu<br />
pflanzen. Er wollte um sich herum eine Oase<br />
schaffen, eine grüne Insel in der Wüste, angenehm<br />
für Mensch und Tier. Darüber hinaus<br />
reformierte er die <strong>Pferde</strong>fütterung sowie die<br />
Produktion und das Einbringen des Futters.<br />
Da er die sechs riesigen Gebäude bei seiner<br />
Ankunft als unpraktisch empfand, baute er<br />
die Ställe nach dem bewährten ungarischen<br />
Muster um, um den Fohlen freie Bewegung<br />
zu ermöglichen. Wie ein ehemaliger Mitarbeiter<br />
und Freund von Pettkó-Szandtner, László<br />
Monostory, der in die USA ausgewandert ist<br />
und mit dem er regelmäßig korrespondierte,<br />
dokumentierte, wurden auch Paddocks und<br />
Höfe angelegt. „Er baute Trainingsbahnen<br />
und für sich selbst vergrößterte er ein kleines<br />
Bürogebäude, so daß er auch darin wohnen<br />
konnte, damit er ständig in der Nähe seiner<br />
geliebten <strong>Pferde</strong> war. Es fehlte auch eine Sattel-<br />
und Geschirrkammer, die er dann bauen<br />
ließ.“ Ein Artikel, der in der Juni-Ausgabe 1980<br />
der „Arabian Horse World“ veröffentlicht wurde,<br />
bietet eine detaillierte Beschreibung der<br />
damaligen Situation von Kafr Farouk. Während<br />
er die adäquaten Umstände und Bedingungen<br />
für die Zucht bereitstellte, begann<br />
er gleichzeitig mit der Auswahl des ererbten<br />
Zuchtbestandes. Dies wurde durch Dr. Abdel<br />
Alim Ashoubs „History of the Royal Agricultural<br />
Society's Stud of Authentic Arabian<br />
Horses“ unterstützt, die 1948 veröffentlicht<br />
wurde und die auch als das erste Stutbuch<br />
für arabische <strong>Pferde</strong> in Ägypten gilt.<br />
Moniet El Nefous<br />
Pettkó-Szandtner legte bei der Auswahl eines<br />
jeden <strong>Pferde</strong>s strenge Kriterien an. Nach<br />
dem Vorbild von Bábolna hielt er es neben<br />
der Reinheit des Blutes für wesentlich, dass<br />
nicht nur Aussehen und Bewegung des<br />
Arabers, sondern auch seine inneren Werte<br />
die üblichen und erwarteten Merkmale der<br />
Rasse widerspiegeln. Er begann die Selektion<br />
mit dem „Saatbeet“, den Stuten. Beim<br />
Studium der Bestände und ihrer Abstammungen<br />
war er sehr beeindruckt von dem<br />
Kuhaylan-Mimreh-Hengst Mansour - und der<br />
Anwesenheit von Ibn Rabdan im Pedigree,<br />
einem Hadban-Inzahi-Hengst, der auch von<br />
Raswan gelobt wurde. Kein Wunder also, dass<br />
die Töchter von Sheikh El Arab und Shahloul<br />
in auffallend hoher Zahl unter den sorgfältig<br />
ausgewählten Stuten vertreten waren. Unter<br />
ihnen war auch Moniet El Nefous (Shahloul<br />
/ Wanisa), eine Saqlawiyah Jidraniyah, die<br />
sein Augapfel war. Obwohl sie aufgrund der<br />
detaillierten Beschreibung in seinem handgeschriebenen<br />
Stutbuch (Notizbuch) auch<br />
einige Schönheitsfehler aufwies, erfuhr diese<br />
bemerkenswerte Fuchsstute, die dem<br />
Ideal nahekam, in den kommenden Jahren<br />
seine besondere Aufmerksamkeit. Laut Pettkó-Szandtner<br />
besitzt sie einen einzigartigen<br />
Typ mit einem edlem Kopf, gut gelagertem<br />
Hals, gutem Widerrist, hohem Schweifansatz,<br />
korrekten Vorderbeinen, wenngleich sie auch<br />
leicht kuhhessig war, aber breit und tief genug<br />
und mit korrektem Gang.<br />
Moniet El Nefous ist von ausgezeichneter<br />
Herkunft. Ihr Vater ist Shahloul, Sohn von Ibn<br />
Rabdan, ihre Mutter ist die Wanisa, Tochter<br />
von Scheikh El Arab, dessen Vater der bevorzugte<br />
Mansour ist. In Pettkó-Szandtners<br />
Notizbuch wird sie als „Saklavia Jidrania Ibn<br />
Sudan“ erwähnt. Basierend auf den heutigen<br />
wissenschaftlichen Möglichkeiten, einschließlich<br />
der Ergebnisse von DNA-Tests,<br />
wissen wir, dass ihre Stutenfamilie nicht mit<br />
den Vorfahren von Ghazieh, der Stute von<br />
Abbas Pasha, identisch sein kann, die nachweislich<br />
mit dem Ibn-Sudan-Marbat verbunden<br />
ist. Ich bin jedoch überzeugt, dass dies<br />
ihren Zuchtwert nicht mindert. Obwohl der<br />
Stamm der Moniet El Nefous aus einem anderen<br />
Marbat (Unterstamm, Familie) stammt,<br />
repräsentiert sie eine weitere wertvolle Saqlawi-Jidran-Familie,<br />
die aus der Zucht von<br />
Ali Pasha Sherif stammt und die durch Prinz<br />
Ahmed Pasha Kemal an das RAS-Gestüt abgegeben<br />
wurde.<br />
Neben Moniet El Nefous zählte Pettkó-Szandtner<br />
im Laufe der Jahre auch folgende<br />
Stuten zu seinen Favoriten: die Dahmah-Shahwaniyat-Stuten<br />
Bukra (Shahloul<br />
x Bint Sabah), Maisa (Shahloul x Zareefa)<br />
und Nefisa (Balance x Helwa) sowie wie die<br />
Hadbah-Inzahi-Stuten Salwa (Ibn Rabdan<br />
x Bint Rustem) und Shams (Mashaan x Bint<br />
Samiha).<br />
Hengstauswahl<br />
Danach war ein weiterer wichtiger Schritt<br />
die Auswahl der richtigen Hengste. László<br />
Monostory erinnerte in seinem Artikel an die<br />
Worte des Generals zu den Anfängen: „Die<br />
Hengste, die 1949 anwesend waren, als ich<br />
die Leitung des Gestüts El Zahraa übernahm,<br />
waren meist alt, teilweise sehr alt. Viele hatten<br />
erbliche Fehler und waren meist ungeeignet<br />
in ihrer Qualität, die bei der Hengstwahl<br />
angesetzt werden sollte, um das allgemeine<br />
Niveau der <strong>Pferde</strong>zucht in Ägypten zu heben.<br />
In den letzten sechs Jahren konnte ich<br />
rund 50 Prozent dieses fehlerhaften Materials<br />
beseitigen und durch junge, neue, bessere<br />
Hengste bekannter Herkunft ersetzen.“<br />
Bei den Stuten und Hengsten basierte die<br />
drastische Selektion auf dem einzigartigen<br />
Zuchtkonzept von Tibor Pettkó-Szandtner,<br />
das er vor dem Hintergrund seiner fast<br />
50-jährigen Erfahrung konsequent verfolgte.<br />
Er wusste genau, dass das hier erworbene genetische<br />
Erbe „wie Edelsteine glänzen wird,<br />
wenn sie von Schlamm gereinigt sind“, wie er<br />
es in einem Brief an Dr. Flade mit seinen eigenen<br />
Worten formulierte.<br />
Um die am besten geeigneten Hengste zu<br />
finden, sammelte er alle aufgestellten <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste<br />
aus dem ganzen Land im<br />
damaligen RAS-Hengstdepot in Bahteem,<br />
16 km von Kairo entfernt. Die Auserwählten<br />
waren Sid Abouhom (El Deree / Layla), ein<br />
Dahman Shahwan, Nazeer [Nazir] (Mansour<br />
/ Bint Samiha), ein Hadban Inzahi. Es folgten<br />
zwei Dahman-Shahwan-Hengste: El Sareei<br />
(Shahloul / Zareefa) und Gassir (Kheir / Badia).<br />
44<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Ragia) *1931 war<br />
ein "Stutenmacher" und hinterließ einige<br />
exquisite Mütter, man denke nur an Moniet<br />
El Nefous (Mutter von Tuhotmos), Kateefa<br />
(Mutter von Alaa El Dine), Bukra (Mutter von<br />
Ghazal) und Maisa (Mutter von Madkour).<br />
Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Ragia) *1931 was<br />
a sire of exquisite dams, just think of Moniet<br />
El Nefous (dam of Tuhotmos), Kateefa (dam<br />
of Alaa El Dine), Bukra (dam of Ghazal) and<br />
Maisa (dam of Madkour).<br />
Wie in Bábolna legte er als Praktiker besonderen<br />
Wert u.a. auf eine hervorragendes Fundament.<br />
Daher sein bekanntes Sprichwort:<br />
„keine Beine, kein Pferd“.<br />
Warum hat er dennoch Nazeer zu einem seiner<br />
führenden Hengste gewählt? Da er unter<br />
praktischen Aspekten eine angemessene<br />
Größe mit sich bringen müsste und Nazeers<br />
Widerristhöhe nur 148 cm betrug, kann das<br />
Kriterium für die Widerristhöhe ausgeschlossen<br />
werden. Als Experte verstand er, dass ein<br />
Zwanghuf und eine Verkürzung der Sehnen<br />
keine eindeutig vererbten Merkmale sind,<br />
sondern nur prädisponierende Faktoren<br />
darstellen. Diese Eigenschaften haben sich<br />
hauptsächlich aufgrund von Umweltfaktoren<br />
und einem Mangel an Spurenelementen,<br />
nämlich Zink und Kupfer, entwickelt. Daher<br />
hat er sich im Fall von Nazeer nicht mit dieser<br />
Frage beschäftigt. Umso mehr betonte er<br />
die Strahlkraft und den schönen Arabertyp<br />
des Hengstes. Er erklärte: „Unter den edelsten<br />
Hengsten ist er der markanteste. Ein Schimmel<br />
mit kurzem Röhrbein, sehr guten Bewegungen,<br />
korrekten Beinen, und einer Haut,<br />
die so fein war, dass man die Adern wie ein<br />
Netz am ganzen Körper sehen konnte.“ Diese<br />
Ausstrahlung verdeckte seine anderen unbestreitbaren<br />
Schönheitsfehler. Außerdem hatte<br />
Nazeer in der Vergangenheit auch auf der<br />
Rennbahn gute Leistungen gezeigt.<br />
Die Auswahl dieses Hengstes beweist deutlich,<br />
dass Tibor Pettkó-Szandtner die Ansichten<br />
der Beduinen teilte, wie er einmal<br />
berichtete: Kuhhessig, Stellungsfehler im<br />
Vorderbein und längere Hinterbeine werden<br />
nicht allzu ernst genommen. Für die Beduinen<br />
ist die reinrassige Blutlinie, die Ausdauer,<br />
der echte arabische Typ und die allgemeine<br />
Schönheit am wichtigsten.“<br />
Wie er im Fall von Kuhaylan Zaid in Bábolna<br />
gehandelt hatte, indem er in der Hoffnung<br />
auf exzellente Nachkommen kleinere Schönheitsfehler<br />
in Kauf nahm, folgte er in Ägypten<br />
dem gleichen Prinzip, als er Nazeer als Hauptbeschäler<br />
auswählte. Wie sich herausstellte,<br />
gab die Zeit ihm recht.<br />
Da er bei der Auswahl des Stutenstammes in<br />
herausragender Zahl die Töchter von Sheik El<br />
Arab auswählte, können wir mit Recht davon<br />
ausgehen, dass er schon bei der Auswahl des<br />
bereits 15 Jahre alten Nazeer auf der Suche<br />
nach Mansour-Blut war. Schließlich züchtete<br />
er sehr gute Nachkommen, indem er<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
die Töchter von Sheikh El Arab mit Nazeer<br />
kreuzte und Mansours Blut duplizierte. Und<br />
obwohl Nazeer nicht einheitlich vererbte,<br />
vererbte er seinen Nachkommen Typ und Gesamtqualität.<br />
Zucht mit Weitsicht<br />
Der Einsatz des anderen ausgewählten und<br />
favorisierten Hengstes, Sid Abouhom (Nabeeh),<br />
geboren 1936 als Hauptbeschäler,<br />
wurde von mehreren Experten abgelehnt,<br />
darunter Dr. Ameen Zaher. Aber Pettkó-Szandtner<br />
setzte den leistungsstarken,<br />
157 cm großen Schimmelhengst mit hervorragender<br />
Fundament und guten Bewegungen<br />
dennoch ein. Außerdem hatte der<br />
robuste Hengst einen schönen, typvollen<br />
Kopf und riesige, dunkle, ausdrucksstarke<br />
Augen. Sid Abouhoms Vater war El Deree,<br />
das erfolgreiche in der Wüste gezüchtete<br />
Rennpferd des Saqlawi-Shaifi-Stammes, das<br />
König Farouk der RAS schenkte. Seine Mutter<br />
war Layla, die Tochter von Ibn Rabdan,<br />
eine Dahmah-Shahwaniyah-Stute. Aufgrund<br />
seiner für Rennpferde charakteristischen<br />
Muniqi-Figur schnitt Sid Abouhom auf der<br />
Rennbahn gut ab.<br />
Seine Nachkommen entsprachen Pettkó-<br />
Szandtners Erwartungen. Erinnern wir uns an<br />
Mouna, die von ihm gezüchtete Tochter von<br />
Moniet El Nefous, von der selbst Raswan in<br />
Superlativen schwärmte. Zwischen 1949 und<br />
1959 prägten neben der intensiven Nutzung<br />
von Nazeer und Sid Abouhom auch El Sareei<br />
und Gassir sowie Mashhour die nächste Generation.<br />
In seinem 1993 veröffentlichten<br />
Artikel unter Berufung auf das Buch von Colin<br />
Pearson und Kees Mol mit dem Titel „The<br />
Arabian Horse Families of Egypt“ lieferte R.J.<br />
Cadranell (erschienen in Arabian Visions, Mai/<br />
Juni-Ausgabe 1993) eine detaillierte Analyse,<br />
wie viele Nachkommen eines Hengstes zur<br />
Zeit von Pettkó-Szandtner geboren wurden.<br />
Während Nazeer im Laufe der Jahre etwa 100<br />
Fohlen zeugte, waren es von Sid Abouhom<br />
laut Studie nur 70. Es mag überraschen, dass<br />
45<br />
El Sareei, mütterlicherseits aus der Linie von<br />
Bint El Bahreyn stammend, als äußerst elegant<br />
beschrieben, mit brillanten Bewegung<br />
und auffälliger Schweifhaltung, in dieser Zeit<br />
weniger als 20 Nachkommen hatte. Dennoch<br />
war dieser prächtige braune Dahman-<br />
Shahwan-Hengst der Sohn des dominanten<br />
Shahloul.<br />
Gassir (Kheir / Badia, v. Ibn Rabdan), ein weniger<br />
eleganter, kräftiger, aber bewegungsfreudiger<br />
Schimmelhengst, dürfte aufgrund<br />
seiner besonderen Herkunft einer der Auserwählten<br />
gewesen sein, da er in seiner väterlichen<br />
Linie die Hengstlinie von Jamil El Kebir<br />
durch Samhan führt. Ein weiterer Grund für<br />
seine Auswahl dürfte seine robuste Qualität<br />
gewesen sein. Gassir zeugte in dieser Zeit<br />
etwa 20 Fohlen.<br />
Weitere bemerkenswerte Kandidaten könnten<br />
die Nachkommen (ca. 10) von Mashhour<br />
(Shahloul x Bint Rustem, v. Rustem)<br />
sein, wiederum ein Hadban Inzahi. Dieser<br />
1941 geborene Hengst wurde vom General<br />
während der ersten und letzten Jahre seiner<br />
Kommandantur eingesetzt. Andere Hengste<br />
mit einem oder wenigen oder gar 10 Nachkommen<br />
spielten für die Zukunft keine große<br />
Rolle.<br />
Die Inshass-<strong>Pferde</strong><br />
Ägypten erlebte in den folgenden Jahren<br />
chaotische Zeiten. 1952 brach eine Revolution<br />
aus, die zur Machtübernahme durch die<br />
Armee führte. Während König Farouk nach<br />
Italien emigrierte, versuchte das neue Regime,<br />
alle Erinnerungen an die Monarchie zu<br />
beseitigen. Der Name der Royal Agriculture<br />
Society wurde in Egyptian Agricultural Organization<br />
(EAO) und der Name des Nationalgestüts<br />
von Kafr Farouk in El Zahraa geändert.<br />
Glücklicherweise hatten diese Änderungen<br />
keinen Einfluss auf die Arbeit von Tibor Pettkó-Szandtner.<br />
Sein Wissen und seine Expertise<br />
waren weiterhin gefragt. Er wurde in Ruhe<br />
gelassen und konnte trotz organisatorischer<br />
Veränderungen praktisch am selben Ort blei-<br />
Zucht Geschichte
Kheir (Ibn Samhan / Badaouia) *1924 - er<br />
hinterließ nur wenig Nachzucht; sein Sohn<br />
Gassir wurde von Pettkó-Szandtner in der<br />
Zucht eingesetzt.<br />
Kheir (Ibn Samhan / Badaouia) * 1924 - he left<br />
only a few offspring; his son Gassir was used as<br />
a sire by Pettkó-Szandtner.<br />
Foto: Agricultural Museum Cairo<br />
Geschichte<br />
ben und erhielt auch einen neuen Vorgesetzten.<br />
Das königliche Gestüt in Inshass wurde<br />
zu einer Militärbasis, und ein Teil der <strong>Pferde</strong><br />
des Inshass-Bestands wurde versteigert. Die<br />
besten <strong>Pferde</strong> aber kamen in den Besitz der<br />
EAO.<br />
Die <strong>Pferde</strong> wurden von Pettkó-Szandtner persönlich<br />
sorgfältig ausgewählt, aber separat<br />
an einem anderen Standort gezüchtet. War er<br />
vielleicht misstrauisch gegenüber der Zuchtgruppe?<br />
Oder hat er die Zukunft vorausgesehen<br />
und in der Genetik der Inshass-<strong>Pferde</strong><br />
eine spätere Möglichkeit entdeckt, Inzucht zu<br />
vermeiden? Ich würde eher die letztere Theorie<br />
unterstützen. Trotzdem wurden die beiden<br />
Gestüte erst zusammengelegt, nachdem<br />
der General seinen Posten verlassen hatte.<br />
“Neu-Bábolna”<br />
Der Ungar László Oláh, der von Buenos Aires<br />
nach Kairo flog, um Tibor Pettkó-Szandtner<br />
zu besuchen, bemerkte bei seinem Besuch<br />
in „Neu-Bábolna“ folgendes: „Mein Fahrer<br />
bremst, und wir finden uns plötzlich neben<br />
einer gepflegten, grünen lebenden Hecke<br />
wieder, umgeben von weiß gestrichenen<br />
Koppelzäunen, einer Reihe junger Bäume...<br />
Ich sehe sofort die hochaufragende Gestalt<br />
des Generals. Er trägt einen Jagdhut, und<br />
an seinem Umhang erkenne ich die rote<br />
Manschette, die Farbe der ungarischen Generäle...<br />
Die Tür geht auf, und wir werden<br />
drinnen von der Hausherrin in einem für<br />
ein Refektorium geeigneten Saal empfangen,<br />
naja... Orientteppiche, Ledersessel, Tafelsilber,<br />
Auszeichnungen... Eine Bibliothek,<br />
bibliophile Ausgaben, schöne Einbände,<br />
alles über <strong>Pferde</strong>, Geschirre, Kutschfahren...<br />
Wir unterhalten uns... Ich vergesse den Lauf<br />
der Zeit, werde aber geweckt durch den<br />
metallischen Klang eines Horns, eines Signalrufs...<br />
'Ja', mein Meister lächelte mich an:<br />
'Futter! Auch hier habe ich diesen Hornruf<br />
eingeführt, genau wie in Bábolna.’ – ‚Bábolna?’<br />
fragte ich ihn. ‚Ja, das ist ‚Neu-Bábolna'',<br />
antwortete er mir mit heiserer Stimme. Wir<br />
gehen raus, um zu füttern. Die Stallwand ist<br />
mit 'Bábolna-Gelb' bemalt, die Ahnentafeln<br />
über den Türen, die Dekoration der kupfernen<br />
Knöpfe sind alle dem Bábolna-Stil nachempfunden.<br />
‚Ich habe Boxen für die <strong>Pferde</strong><br />
bauen lassen, sie erhalten reichlich Einstreu<br />
und die <strong>Pferde</strong> sind nicht wie zu Hause angebunden.<br />
Schauen Sie sich die Einzäunung<br />
der Koppeln an, das sind echte importierte<br />
siebenbürgische Kiefern. Schauen Sie sich<br />
diesen Baum an, es ist eine echte ungarische<br />
Akazie... Ich habe sie hier selbst pflanzen<br />
lassen... Das ist mein Baum, wenn ich<br />
ihn ansehe, stelle ich mir vor, auf dem Sand<br />
des ungarischen Nyírség zu leben...' Im Stall<br />
werden hundertfünfzig Araberstuten und<br />
vierzig Hengste gefüttert... 'Schauen Sie sich<br />
den Kopf dieses sanften <strong>Pferde</strong>s an, ich habe<br />
noch nie einen so sanften und edlen Kopf<br />
gesehen. Hier ist die Mutter, auch sie ist ein<br />
edler Typ. Ich wurde vor fünf Jahren beauftragt...<br />
Sie geben mir Frieden und Freiheit.<br />
So wurde Neu-Bábolna geboren’, erklärt er<br />
mir, und sein sonnengebräuntes Gesicht<br />
und sein Lächeln sind, als träumte er von<br />
seiner Heimat... Eine schwere, quietschende<br />
Tür öffnet sich und wir betreten die Schatzkammer<br />
des noblen Herrn, des edlen Kutschers.<br />
Vom grünen Tischtuch... glänzt uns<br />
eine Sammlung polierter Zaumzeuge und<br />
Gebisse entgegen. An den holzverkleideten<br />
Wänden hängen wie schwarze Mumien<br />
komplette Geschirre für Vier- und Fünfspänner<br />
in einer Reihe. ‚Wir gehen nirgendwo hin.<br />
Ich bleibe lieber zu Hause zwischen meinen<br />
siebenbürgischen Balken, ich mache die<br />
gleichen Aktivitäten wie zu Hause.’ Aber ich<br />
habe das Gefühl, seine Stimme versagt ihm<br />
fast...<br />
Ein Araber nähert sich dem Stall mit einem<br />
großen Meißel. ‚Die Königskrone muss von<br />
den Namenstafeln abgeschlagen werden,<br />
da sie die königliche Macht von König Farouk<br />
verkündet … Die Welt verändert sich<br />
und auch meine Zeit geht zu Ende’, sagt er<br />
mir leise. Wir gehen in den Garten. Die fünf<br />
Jahre alten Bäume spenden über den Gartenmöbeln<br />
bereits einen schönen Schatten.<br />
Mein Blick wird vom Anblick eines kleinen<br />
Erdhügels gefangen, der von einem Granitwürfel<br />
bedeckt ist. ‚Es ist das Grab meines<br />
geliebten Hundes Mischka. Er war bis jetzt<br />
unser treuer Begleiter’, sagt der Hausherr...<br />
Ich verabschiede mich. Die arabischen<br />
Stallknechte zu Pferd stehen aufgereiht an<br />
der Straße. Sie betrachten den General mit<br />
militärischer Haltung, der hierher gekommen<br />
ist, um zu versuchen, seine eigene verlorene<br />
Welt auf dem Land des treibenden<br />
Sandes neu zu erschaffen.“ ...<br />
... was ihm wohl gelungen ist. Er konnte nach<br />
seinen eigenen Ideen züchten und diese verwirklichen,<br />
so wie er es einst zu Hause getan<br />
hatte, in Bábolna, seiner geliebten Heimat. Er<br />
führte das Zuchtbuch selbst und aktualisierte<br />
die Daten zu jeder Bedeckung und Fohlengeburt.<br />
Pettkó-Szandtner erzielte innerhalb<br />
weniger Jahre bemerkenswerte Ergebnisse.<br />
Seine Korrespondenz mit Dr. J. E. Flade legt<br />
nahe, dass der General mit den Leistungen<br />
zufrieden war. Es gelang ihm, mitten in der<br />
Wüste ein bemerkenswertes Gestüt zu errichten,<br />
mit ständigen Besuchern aus allen Ecken<br />
der Welt, die den Ruf des hier angetroffenen<br />
edlen <strong>Pferde</strong>bestandes weitertrugen. Einmal<br />
schrieb er: „Ich bin glücklich und freue mich,<br />
die Erfolge machen mich zufrieden.“ Käufer<br />
tauchten Mitte der fünfziger Jahre auf. Als<br />
erstes wurde ein <strong>Pferde</strong>einkaufskomitee aus<br />
Deutschland entsandt. Dies wird von Monostory<br />
wie folgt berichtet:<br />
Ein Hengst für Marbach<br />
„1955 reiste ein Komitee aus europäischen<br />
<strong>Pferde</strong>zuchtexperten nach Ägypten, um<br />
Zuchttiere zu kaufen. Über die sechsjährige<br />
Tätigkeit von General Pettkó-Szandtner in El<br />
Zahraa schrieben sie: ‚Wir sind auf viele Arabergestüte<br />
auf der ganzen Welt gereist und<br />
kennen das Maximum an Exzellenz auf diesem<br />
Gebiet, haben aber noch nie so schöne,<br />
edle und trockene <strong>Vol</strong>lblutaraber gesehen<br />
wie hier in El Zahraa.’ Zwei Jahre später berichteten<br />
dieselben Experten dem General,<br />
46<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Gassir (Kheir / Badia) *1941 war ein weniger<br />
eleganter, kräftiger, aber bewegungsfreudiger<br />
Schimmelhengst und Hauptbeschäler<br />
zu Pettkó-Szandtners Zeit.<br />
Gassir (Kheir / Badia) * 1941 was a less elegant,<br />
strong, but actively moving grey stallion and<br />
made chief stallion by Pettkó-Szandtner.<br />
Foto: Judith Forbis<br />
dass die Nachkommen der von El Zahraa gekauften<br />
Stuten und Hengste schöner waren<br />
als die anderen... Die europäischen Züchter<br />
schrieben auch Folgendes über die Zucht<br />
in El Zahraa: ‚Es ist auffällig, dass alle <strong>Pferde</strong><br />
einen hohen und besonders langen Widerrist<br />
haben, der sich nach hinten erstreckt.<br />
Sie haben typische Eigenschaften des arabischen<br />
<strong>Vol</strong>lbluts – sie sind zahm, anhänglich,<br />
freundlich und klug – sie lernen extrem<br />
leicht.’<br />
Die Mitglieder der deutschen Delegation<br />
bestanden aus den prominenten Mitgliedern<br />
des deutschen Araber-Zuchtverbandes,<br />
nämlich Dr. Ernst Bilke, dem Präsidenten des<br />
Zuchtverbandes, Dr. Ekkehardt Frielinghaus,<br />
dem Schriftführer, dem bekannten Autor<br />
Herbert Rudofsky und Dr. Wenzler, dem Leiter<br />
des Haupt- und Landgestüts in Marbach. Ihre<br />
Mission war es, für Marbach einen <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst<br />
zu kaufen.<br />
Die Delegation kehrte nicht mit leeren Händen<br />
nach Hause zurück. Sie brachten den<br />
Hengst Kamel, Nazeers Sohn (aus der Bint Samiha),<br />
einen Hadban Inzahi, nach Marbach,<br />
wo er später Hadban Enzahi hieß und rund<br />
70 Stuten zeugte und damit zur kompletten<br />
Erneuerung des Zuchtbestandes beitrug. Dr.<br />
Georg Wenzler, von 1949–1974 Leiter des<br />
Gestüts Marbach, war mit dem Hengst sehr<br />
zufrieden. Wie Pettkó-Szandtner an Dr. Flade<br />
schrieb, verkaufte er schweren Herzens<br />
diesen besonders edlen und unverfälschten<br />
Hengst an Marbach, weil er ihn als Nachfolger<br />
seines Vaters fördern wollte. Schließlich<br />
verkaufte er ihn, weil sein Grundsatz lautete,<br />
dass an ein renommiertes Gestüt nur ein<br />
ganz besonderes Elite-Pferd verkauft werden<br />
sollte.<br />
Im selben Jahr kaufte der deutsche Fürst zu<br />
Knyphausen einen weiteren Sohn von Nazeer,<br />
Ghazal (aus Bukra), einen Dahman-Shahwan-<br />
Hengst, und Moheba (Sid Abouhum / Halima),<br />
eine braune Dahmeh-Shahwaniyah-Stute.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Diese Käufe fanden in Europa ein beeindruckendes<br />
Echo. Auch die Ungarn stellten sich<br />
in die Schlange, um <strong>Pferde</strong> zu kaufen, genauer<br />
gesagt, sie wollten zwei Hengste für<br />
Bábolna kaufen. Pettkó-Szandtner empfahl<br />
ihnen ganz besondere <strong>Pferde</strong>, doch sie kauften<br />
sie schließlich nicht. Andere taten es, zum<br />
Beispiel Richard Pritzlaff aus den USA. Er war<br />
der erste in der Reihe der amerikanischen<br />
Züchter, der nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
<strong>Pferde</strong> aus Ägypten importierte. Herr Pritzlaff<br />
kaufte 1958 fünf Fohlen: das Hengstfohlen<br />
Rashad Ibn Nazeer, ein Kuhaylan Rodan, und<br />
vier Stuten: die Saqlawiyah-Jidraniyah-Stuten<br />
Bint Moniet El Nefous (Nazeer x Moniet El<br />
Nefous) und Bint El Bataa (Nazeer x El Bataa)<br />
sowie die Dahmah-Shahwaniyah-Stuten Bint<br />
Dahma (El Sareei x Dahma II) und Bint Nefisa<br />
(El Sareei x Nefisa).<br />
Das Filmprojekt<br />
In diesem zweiten Teil des Artikels wollte ich<br />
eigentlich meine Eindrücke aus El Zahraa mitteilen<br />
und die Erinnerungen an das Werk von<br />
Tibor Pettkó-Szandtner präsentieren. Nach<br />
dem ursprünglichen Plan sollte ich als Mitglied<br />
einer Gruppe nach El Zahraa reisen, um<br />
Szenen für einen Dokumentarfilm über seine<br />
Arbeit aufzunehmen. Und um persönliche Erfahrungen<br />
zu sammeln, um das, was ich über<br />
ihn aus Büchern erfahren hatte, sowie aus<br />
Briefen und Erinnerungen von denjenigen,<br />
die ihn persönlich kennengelernt hatten, zu<br />
ergänzen. Die Pandemie griff jedoch ein und<br />
die Reise wurde abgesagt. Hoffentlich nicht<br />
für immer, und eines Tages komme ich an<br />
den Ort, wo die Erinnerung an dieses Genie<br />
der ungarischen <strong>Pferde</strong>zucht noch heute<br />
bewahrt wird. Ich hoffe auch, dass die dokumentarische<br />
Episode, die in Ägypten spielt,<br />
eines Tages fertiggestellt wird, denn sein Erbe<br />
als Züchter ist noch heute in Kairo zu finden,<br />
einer Megapolis mit den rund 20 Millionen<br />
Einwohner zählenden Vororten, rund um Kafr<br />
47<br />
Farouk, heute bekannt als El Zahraa, früher in<br />
der Wüste gelegen.<br />
Die Erinnerung an 'Neu-Bábolna' findet sich<br />
in El Zahraa, vielleicht der reinsten Quelle<br />
arabischer <strong>Pferde</strong>, und lebt weiter in den <strong>Pferde</strong>n,<br />
deren Vorgänger von unserem Helden<br />
gezüchtet wurden. Damit wurde das Überleben<br />
des Werkes legendärer Züchter – Abbas<br />
Pasha, Ali Pasha Sherif, Lady Anne Blunt<br />
– bewahrt und ihr Blut fließt bis heute in den<br />
<strong>Vol</strong>lblutarabern in allen Ecken der Welt.<br />
Fest steht, dass Tibor Pettkó-Szandtner einen<br />
langjährigen Beitrag zur Araberzucht in<br />
Ägypten und gleichzeitig zur Araberzucht<br />
in der Welt geleistet hat. Sein Verdienst ist<br />
es, dass dieser einzigartige genetische Kulturschatz<br />
revitalisiert wurde, den er dank<br />
seiner Expertise für zukünftige <strong>Pferde</strong>züchter<br />
bewahrt und gesichert hat. Er schreibt:<br />
„Wenn der liebe Gott mir noch ein paar Jahre<br />
schenkt, möchte ich ein Buch über dieses besondere<br />
Werk schreiben, das für einen Züchter<br />
unbeschreiblich interessant ist. Ich muss<br />
dem lieben Gott dafür danken, dass er mich<br />
hierher gebracht hat.“<br />
Leider konnte ich keinerlei Hinweise finden,<br />
dass er tatsächlich begonnen hatte,<br />
das Buch zu schreiben. Aufgrund seines<br />
sich verschlechternden Gesundheitszustandes<br />
verließ er 1959 Ägypten und zog nach<br />
Deutschland. Obwohl sein Rat in El Zahraa<br />
sehr gefragt war, da sein Vertrag noch in Kraft<br />
war, wurde die Arbeit des berühmten Züchters<br />
mit seinem Tod im Jahr 1961 leider eingestellt.<br />
Tibor Pettkó-Szandtner kann nicht<br />
nur fachlich, sondern auch aufgrund seiner<br />
menschliche Qualitäten als Vorbild gelten.<br />
Seine Asche wurde zusammen mit der Asche<br />
seiner Frau in Bábolna begraben, in der von<br />
ihm selbst gebauten Kapelle auf dem Territorium<br />
des Gestüts, das während seiner Führung<br />
als die reinste Quelle in Europa in Bezug<br />
auf arabische <strong>Pferde</strong> galt.<br />
Laszlo Király<br />
Danksagung:<br />
Dieser Artikel wurde erstmals im Jahr 2020<br />
im Khamsat-Magazin veröffentlicht und hier<br />
mit Genehmigung und besonderem Dank an<br />
Autor und Herausgeber erneut abgedruckt.<br />
Geschichte
Pettkó-Szandtner's NotizBuch<br />
Geschichte<br />
Auszug aus dem "Handbuch" von Tibor<br />
von Pettkó-Szandtner. Das Buch wurde von<br />
Frau von Pettkó-Szandtner an Dr. Ekkehard<br />
Frielinghaus übereignet, dieser wiederum<br />
übergab es dem Gestütsmuseum in Bábolna<br />
1992 anläßlich der Enthüllung des Denkmals<br />
für Tibor von Pettkó-Szandtner im Gestütshof.<br />
Es handelte sich dabei um ein handgeschriebenes<br />
Stutbuch mit Notizen zu allen Stuten.<br />
Es enthält über 90 Stuten, die zu seiner<br />
Amtszeit zuchtaktiv waren. Geschrieben in<br />
deutscher und teils ungarischer Sprache.<br />
Bemerkenswert seine ehrliche Beurteilung<br />
der jeweiligen Stuten. Ein weiterer Band ist<br />
im Besitz des ägyptischen Staatsgestüts El<br />
Zahraa.<br />
Als Beispiel dient die Transkription der Seiten<br />
für die Stute Moniet el Nefous (Shahloul /<br />
Wanisa) *1946<br />
Fuchs mit Stern<br />
Ganz besonders edel<br />
Sehr edler Kopf<br />
Gut angesetzter Hals<br />
Guter Widerrist<br />
Guter Rücken<br />
Gutes Kreuz<br />
Kreuzbein etwas hoch<br />
Guter, hoch angesetzter Schweif<br />
Korrekte Vorderbeine<br />
Etwas kuhessig<br />
Genügend breit und tief<br />
Stellung und Gang korrekt.<br />
gedeckt: Sid Abouhom 1953. II. 8-10, II.28-30;<br />
1954.IV.24 kancacsikó (Stutfohlen)<br />
gedeckt: Nazeer 1954.V.3-5, V.28-30;<br />
1955.IV.25 méncsikó (Hengstfohlen)<br />
gedeckt: Nazeer 1955 V.5-11.<br />
gedeckt: Nazeer 1955.X.6-8; XII.6-8; 1956.III.3<br />
1957.I.24 Kanca (Stute)<br />
gedeckt: Nazeer 1957.II.5-7; V.6-8;<br />
1958.II.28 kancacsikó (Stutfohlen)<br />
gedeckt: Nazeer 1958.IV.8-10<br />
gedeckt: Nazeer 1958.X.8-10; XI.1-3; Elvetélt<br />
(verfohlt) 1959.VII.10<br />
gedeckt: Sid Abouhom 28.-29. X. 1949;<br />
1950 szept. (Sept.) 18. méncsikó (Hengstfohlen)<br />
gedeckt: Sid Abouhom 28.-29. XI.1950;<br />
1951 Aug. 7. kancacsikó (Stutfohlen)<br />
gedeckt: Sid Abouhom 24.I.1952; 3.-5.III. 1952;<br />
1953.I.27 kancacsikó (Stutfohlen)<br />
Einige der Stuten wurden von Pettkó-Szandtner<br />
auch fotografisch dokumentiert, hier<br />
einige Fotobeispiele aus dem Notizbuch:<br />
1 - Bint Samiha (Kazmeen / Samiha) *1925<br />
2 - Kahila (Ibn Rabdan / Bint Rustem) *1934<br />
<br />
48<br />
<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Pettkó-Szandtners NoteBook<br />
Excerpt from the "Notebook" of Tibor von<br />
Pettkó-Szandtner. The book was given by<br />
Ms. von Pettkó-Szandtner to Dr. Ekkehard<br />
Frielinghaus, who in turn handed it over to<br />
the Stud Museum in Bábolna in 1992 on the<br />
occasion of the unveiling of the monument<br />
of Tibor von Pettkó-Szandtner in the stud<br />
farm.<br />
It was a handwritten stud book with notes<br />
on all mares. It contains over 90 mares who<br />
were active in breeding during his tenure.<br />
Written in German and partly in Hungarian.<br />
His honest assessment of the respective mares<br />
is remarkable. Another volume is owned<br />
by the Egyptian state stud El Zahraa.<br />
The transcription of the pages for the mare<br />
Moniet el Nefous (Shahloul / Wanisa) *1946<br />
serve as an example:<br />
Chestnut with star<br />
Especially noble<br />
Very noble head<br />
Well set neck<br />
Good withers<br />
Good topline<br />
Good back<br />
Point of the Croup slightly too high<br />
Good, high-set tail<br />
Correct front limbs<br />
Slightly cow-hocked<br />
Sufficiently broad and deep<br />
Conformation and gaits correct.<br />
covered: Sid Abouhom 1953. II. 8-10, II.28-30;<br />
1954.IV.24 kancacsikó (filly foal)<br />
covered: Nazeer 1954.V.3-5, V.28-30;<br />
1955.IV.25 méncsikó (colt foal)<br />
covered: Nazeer 1955 V.5-11.<br />
covered: Nazeer 1955.X.6-8; XII.6-8; 1956.III.3<br />
1957.I.24 Kanca (filly)<br />
covered: Nazeer 1957.II.5-7; V.6-8;<br />
1958.II.28 kancacsikó (filly foal)<br />
covered: Nazeer 1958.IV.8-10<br />
covered: Nazeer 1958.X.8-10; XI.1-3; Elvetélt<br />
(missed) 1959.VII.10<br />
History<br />
covered: Sid Abouhom 28.-29. X. 1949;<br />
1950 szept. (Sept.) 18. méncsikó (colt foal)<br />
covered: Sid Abouhom 28.-29. XI.1950;<br />
1951 Aug. 7. kancacsikó (filly foal)<br />
covered: Sid Abouhom 24.I.1952; 3.-5.III. 1952;<br />
1953.I.27 kancacsikó (filly foal)<br />
Some of the mares were also documented<br />
photographically by Pettkó-Szandtner, here<br />
are some photo examples from the notebook:<br />
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49<br />
<br />
3 - Bint Dalal (Hamran / Dalal) *19<strong>26</strong><br />
4 - Zamzam (Gamil III / Bint Radia) *1932
Heroes of History<br />
Zucht History<br />
Tibor Pettkó-<br />
Homage to<br />
In the first part of<br />
the life story of Tibor<br />
Pettkó-Szandtner, we were<br />
introduced to his childhood,<br />
education and work<br />
at Bábolna Stud. In this second<br />
part, his life and work<br />
in Egypt, at the State Stud<br />
El Zahraa from 1949-1959<br />
is being illuminated where<br />
he found a new task of life<br />
in re-building the breeding<br />
program to preserve<br />
“the source”.<br />
full power and full confidence in the country<br />
which became the “source” of pure-bred<br />
Arabian horses, as it was a well-known fact<br />
that the ancestors of the pure-bred Egyptian<br />
Arabian horses were the “cream” of the<br />
collected horses of the Bedouins, due on the<br />
one hand to the geographical proximity and<br />
on the other hand, to the passion of the rulers<br />
and the power elite. Tibor Pettkó-Szandtner<br />
was fully aware of the severity of the task,<br />
felt and acknowledged the importance of<br />
the survival of the pure-bred Arabian horse<br />
for the sake of the world’s horse breeding. Let<br />
me highlight once again his clear and precise<br />
definition published in 1942: “All Arabians<br />
that were purchased from one of the Bedouin<br />
tribes that breed very thoroughly and are<br />
from a well bred family are called Original<br />
Arabians. Pure-bred Arabians are Arab horses<br />
that are not born in Arabia but provably<br />
originate from Original Arabians imported<br />
from Arabia and their blood does not contain<br />
anything but Original Arabian blood.”<br />
He was also aware of the situation that the<br />
number of these horses and the quality of the<br />
bloodstock had dangerously reduced and deteriorated<br />
on their original breeding ground.<br />
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50<br />
The Pettkó-Szandtner couple, leaving their<br />
homeland behind, finally moved to Sweden<br />
where Tibor (allow me to call him<br />
Tibor, as his friends also did) found a job in<br />
the private stud of Dr Arvid Aaby Ericsson, not<br />
surprisingly. It was during his stay in this stud<br />
in 1948 that he was called by telephone by His<br />
Excellency Mohammed Taher Pasha, President<br />
of the Royal Agricultural Society of Egypt on<br />
behalf of the Egyptian King Farouk I, proposing<br />
a special offer. Taher Pasha, a cousin of<br />
King Farouk, had visited Bábolna before the<br />
war and was precisely aware of the general’s<br />
breeding expertise. He was highly impressed<br />
by the order, professionalism and quality of the<br />
bloodstock that he found and got acquainted<br />
with in Bábolna. The mandate he offered the<br />
general included the complete reorganization<br />
of the RAS stud. The commission was gladly<br />
accepted, but due to the Arab-Israeli war that<br />
had broken out in the meantime, he was not<br />
able to travel to Egypt until 1949.<br />
Egypt’s cultural heritage<br />
We can imagine what a great opportunity<br />
this mission meant for the retired soldier after<br />
the seemingly hopeless years. He was offered
(left) Famous Nazeer (Mansour / Bint Samiha)<br />
*1934 was chosen by Tibor Pettkó-Szandtner to<br />
become Chief Sire at El Zahraa and described<br />
him as "among the noblest stallions, he is the<br />
most distinctive."<br />
(links) Der berühmte Nazeer (Mansour<br />
/ Bint Samiha) *1934 wurde von Tibor<br />
Pettkó-Szandtner zum Hauptbeschäler von<br />
El Zahraa bestimmt und er beschrieb ihn<br />
als "unter den edelsten Hengsten, ist er der<br />
markanteste."<br />
(right) Tibor Pettkó-Szandtner and his wife at<br />
El Zahraa.<br />
(rechts) Tibor Pettkó-Szandtner und seine<br />
Frau in El Zahraa.<br />
beide Fotos: Archiv Laszlo Király<br />
Zucht History<br />
Jidran Ibn Sudan, and Sheikh El Arab (Mansour<br />
/ Bint Sabah), a Dahman Shahwan. It is<br />
also to his credit that Tibor Pettkó-Szandtner,<br />
who joined the stud in 1949, could select and<br />
assign many noble mares to his plans.<br />
purpose of breeding being the “preservation<br />
and perpetuation of Arab horse breeding as a<br />
matter of Egypt’s cultural heritage.” It was this<br />
very bloodstock that Tibor Pettkó-Szandtner<br />
was called to reconstruct with his expertise.<br />
The task was clear and evident, just like the<br />
trust and full authority granted to him. His<br />
principals expected that he would introduce<br />
modern principles not only in breeding but<br />
also in husbandry. He received full power and<br />
all the support to do so.<br />
From RAS to EAO<br />
The livestock breeding section of the RAS,<br />
founded in 1898 in order to encourage Egyptian<br />
agriculture, began its operations in<br />
1908. As the state needed a large number<br />
of remounts for the military and police, the<br />
organization “facilitated” horse breeding<br />
in the provinces by outsourcing stallions to<br />
several stallion depots. Initially, these were<br />
English Thoroughbreds, but the attempt did<br />
not work, and the breeders did not like their<br />
offspring. Therefore, the new goal was to supply<br />
the studs with pure-bred Arabian sires.<br />
Here we can see a parallel with the experiment<br />
applied in Bábolna, where, as previous-<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
However, RAS had a bloodstock, which, according<br />
to the will of the founder Khedive they experimented with and then abandoned<br />
ly mentioned in the first part of the article,<br />
Szandtner<br />
Abbas Hilmi, had been destined for expansion<br />
flourishing over the past decades stallions.<br />
crossbreeding with English Thoroughbred<br />
in harmony with the original purpose, the The basis for the Arab breeding of the national<br />
stud established in Bahteem, near Heliopolis,<br />
was provided by the bloodstock of<br />
Abbas Hilmi, which was donated to the RAS<br />
by the Khedive in 1914 at the time of his dethronement.<br />
The national stud has flourished<br />
over the years with countless donations and<br />
purchases. However, Bahteem was not suitable<br />
for the future plans, the Nile Delta region<br />
was not really suitable for Arabian horses<br />
either, so the RAS moved the breeding operation<br />
to nearby Cairo, to Ein Shams, located<br />
in the desert. The breeding continued here in<br />
the new facility of Kafr Farouk stud, named<br />
by King Fouad after his son. Kafr Farouk’s<br />
first stud manager was Dr. Branch, an English<br />
veterinarian, retired in the mid-1930’s, who,<br />
during his work and as a member of the Jockey<br />
Club at the same time, assigned an important<br />
role to testing the breeding stock on<br />
the racetrack. He was followed by Dr. Ahmed<br />
Mabrouk, an Egyptian veterinarian, who preferred<br />
using “outcross” stallions, then by Dr.<br />
Ashoub. The latter was a devoted advocate<br />
of livestock breeding and was the manager<br />
of the stud between 1941 – 1949. He is also<br />
known for compiling the first Egyptian Stud<br />
Book (1948). His favourite stallions were<br />
Shahloul (Ibn Rabdan / Bint Radia), a Saqlawi<br />
51<br />
European Stable Management<br />
On his arrival, the general had to face significant<br />
challenges: not only the foreign culture,<br />
but also the extreme climatic conditions that<br />
are unusual for Europeans. Not to mention<br />
the language, although his wife’s excellent<br />
knowledge of English must have helped him<br />
here, just like in Bergstetten. The only area he<br />
was not unfamiliar with was breeding Arabian<br />
horses. His primary objective was to improve<br />
the conditions of the stud. As a matter of fact,<br />
Kafr Farouk’s 50-acre area in Ein Shams, apart<br />
from stud buildings, was actually a mere desert.<br />
“We basically do not have any pasture here at<br />
all, only desert sand. From late November to<br />
late May, horses are fed with green clover, which<br />
is dried in the summer, and barley,” he wrote in<br />
his letter to the late German hippologist, Dr. Johannes<br />
E. Flade. Not only was there no grass in<br />
the stud area, but the only shade was provided<br />
by a row of date palms. In an effort to improve<br />
the situation, he immediately commenced<br />
to plant trees. He wanted to create an oasis<br />
around him, a green island in the desert, pleasant<br />
for both humans and animals. Furthermore,<br />
he reformed the procedures of horse feeding,<br />
fodder production and ingathering.
Mansour (Gamil Manial / Nafaa El Saghira)<br />
*1921 was in high esteem by Tibor<br />
Pettkó-Szandtner, especially on the dam's side<br />
in combination with Ibn Rabdan on the sire's<br />
side - Moniet el Nefous is a good example.<br />
Mansour (Gamil Manial / Nafaa El Saghira)<br />
*1921 wurde von Tibor Pettkó-Szandtner vor<br />
allem mütterlicherseits in Kombination mit<br />
Ibn Rabdan auf der Vaterseite sehr geschätzt<br />
- Moniet el Nefous ist ein gutes Beispiel.<br />
Foto: Agricultural Museum Cairo<br />
Zucht History<br />
As he did not find the six huge buildings practical<br />
on his arrival, he reconstructed the stables<br />
following the well-proven Hungarian pattern<br />
allowing free movement for the foals. As documented<br />
by a former employee and friend<br />
of Pettkó-Szandtner, László Monostory, who<br />
emigrated to the U.S. and with whom he was<br />
in regular correspondence, paddocks and<br />
yards were also made: “He built exercise courses<br />
and enlarged a small office building to<br />
provide himself with living quarters so that he<br />
could be near the presence of his beloved horses<br />
constantly. Lacking also had been a saddle<br />
and harness room, which he had built.” The<br />
article published in the June 1980 issue of Arabian<br />
Horse World, provides a detailed description<br />
of Kafr Farouk’s situation at the time. While<br />
providing the adequate circumstances and<br />
conditions for breeding, he also started the<br />
selection of the inherited bloodstock. This was<br />
aided by Dr. Abdel Alim Ashoub’s History of the<br />
Royal Agricultural Society’s Stud of Authentic<br />
Arabian Horses, which was published in 1948<br />
and is also considered the first pure-bred Arabian<br />
stud book in Egypt.<br />
Moniet El Nefous<br />
Pettkó-Szandtner applied a strict set of criteria<br />
to the selection of each horse. Following<br />
the example set in Bábolna, in addition to<br />
purity of blood, he considered it essential<br />
that not only the appearance and movement<br />
of the Arabian horses, but also their internal<br />
values should reflect the usual and expected<br />
characteristics of the breed. He started the<br />
selection of the bloodstock with the “seedbed”:<br />
the mares. While studying the stock<br />
and their pedigrees, he was highly impressed<br />
by the Kuhaylan Mimreh stallion Mansour<br />
- and the presence of Ibn Rabdan’s blood, a<br />
Hadban Inzahi stallion, which had also been<br />
praised by Raswan. Thus, it is no wonder that<br />
the daughters of Sheikh El Arab and Shahloul<br />
represented a striking number among the carefully<br />
selected species. Among them, Moniet<br />
El Nefous (Shahloul / Wanisa), a Saqlawiyah<br />
Jidraniyah, who was the apple of his eyes. Although<br />
she also had some appearance flaws<br />
based on detailed reviews in his handwritten<br />
stud book, this remarkable chestnut mare,<br />
which was close to the ideal overall, received<br />
special attention in the years to come.<br />
According to the entry, she is a unique type<br />
with a noble head, well-positioned neck,<br />
good withers, high tail set, correct forelegs,<br />
although slightly cow-hocked but wide and<br />
deep enough, and with correct movement.<br />
Moniet El Nefous is of excellent origin. Her<br />
father is Shahloul, son of Ibn Rabdan, her<br />
mother is Wanisa, daughter of Sheikh El Arab,<br />
whose sire is the favored Mansour. The manuscript<br />
mentions her as “Saklavia Jidrania Ibn<br />
Sudan”. Based on the possibilities provided<br />
by today’s science, including the results of<br />
DNA tests, we now know that her mare family<br />
cannot be identical with the ancestor of Ghazieh,<br />
Abbas Pasha’s mare, provably linked to<br />
Ibn Sudan marbat. However, I am convinced<br />
that this does not reduce her breeding value.<br />
Although originating from another marbat,<br />
the family of Moniet El Nefous is another<br />
precious Saqlawi Jidran family coming from<br />
Ali Pasha Sherif’s breeding, which was transferred<br />
to the RAS stud through Prince Ahmed<br />
Pasha Kemal.<br />
In addition to Moniet El Nefous, Pettkó-Szandtner<br />
also mentioned the following<br />
mares among his favorites over the years:<br />
the Dahmah Shahwaniyat mares Bukra<br />
El Sareei (Shahloul / Zareefa) *1942 was also<br />
among the chosen chief sires of Pettkó-Szandtner.<br />
He became later the sire of Tuhotmos and<br />
many valuable brood mares.<br />
El Sareei (Shahloul / Zareefa) *1942 gehörte<br />
ebenfalls zu den ausgewählten Hauptbeschälern<br />
von Pettkó-Szandtner. Später wurde<br />
er Vater von Tuhotmos und vielen wertvollen<br />
Zuchtstuten.<br />
Foto: Judith Forbis<br />
52<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Tibor Pettkó-Szandtner especially liked the<br />
daughters of Sheikh El Arab (Mansour / Bint<br />
Sabah) *1933 (left) and Shahloul, so they were<br />
represented in a striking number in the brood<br />
mare band.<br />
Tibor Pettkó-Szandtner mochte besonders<br />
die Töchter von Sheikh El Arab (Mansour /<br />
Bint Sabah) *1933 (links) und Shahloul, so<br />
dass sie in der Stutenherde auffallend zahlreich<br />
vertreten waren.<br />
Foto: Archiv Laszlo Király<br />
(Shahloul / Bint Sabah), Maisa (Shahloul /<br />
Zareefa), Nefisa (Balance / Helwa), as well as<br />
the Hadbah Inzahi mares Salwa (Ibn Rabdan<br />
/ Bint Rustem) and Shams (Mashaan / Bint<br />
Samiha).<br />
Stallion Selection<br />
After that another important step was the<br />
selection of the right stallions. In his article,<br />
László Monostory recalled the general’s<br />
words about the beginnings: “The stallions<br />
which were present in 1949, when I took over<br />
the management of the El-Zahraa stud farm,<br />
were mostly old, partly very old. Many had<br />
hereditary faults and were, mostly, unfit for<br />
the standard which ought to be set for breeding<br />
stallions to raise the general level of horse<br />
breeding in Egypt. During the past six years<br />
I was able to eliminate about fifty percent<br />
of this faulty material and to replace it by<br />
young, new, better stallions of known origin.”<br />
In terms of mares and stallions, the drastic<br />
selection was based on Tibor Pettkó-Szandtner’s<br />
unique concept of breeding, which he<br />
firmly carried out in light of his experience<br />
covering almost 50 years. He perfectly knew<br />
that the genetic heritage acquired here “will<br />
shine like precious stones once they are cleaned<br />
from sludge”, as he put it in his own<br />
words in a letter to Dr. Flade.<br />
In order to find the most suitable stallions, he<br />
collected all the pure-bred Arabian stallions<br />
on display from all over the country in the<br />
then RAS stallion depot located in Bahteem,<br />
10 miles from Cairo. The chosen ones were<br />
Sid Abouhom (El Deree / Layla), a Dahman<br />
Shahwan, Nazeer [Nazir] (Mansour / Bint Samiha),<br />
a Hadban Inzahi. They were followed<br />
by two Dahman Shahwan stallions: El Sareei<br />
(Shahloul / Zareefa) and Gassir (Kheir / Badia).<br />
As in Bábolna, he put special emphasis on<br />
practicability, one of the basic conditions<br />
of which is excellent leg structure. Hence his<br />
well-known saying: “no legs, no horse”.<br />
2/<strong>2021</strong> 1/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Why did he still choose Nazeer as one of his<br />
leading stallions? Although practicability<br />
must involve a suitable size, and Nazeer’s<br />
height at withers was only 148 cm, therefore<br />
the criterion for the height at the withers<br />
can be excluded. As an expert, he understood<br />
that a contracted hoof and the shortening of<br />
tendons were not clearly inherited traits, only<br />
predisposing factors. These traits mostly evolved<br />
due to environmental factors and a lack<br />
of trace elements, namely zinc and copper.<br />
Hence, in Nazeer’s case, he did not deal with<br />
this question. All the more, he emphasized<br />
on the stallion’s radiance and nice Arabian<br />
type. As he explained: “Among the noblest<br />
stallions, he is the most distinctive. Grey with<br />
short cannon bones, very good action, correct<br />
legs, his skin was so fine that one could<br />
see the veins like a network all over his body.”<br />
This radiance obscured his other undeniable<br />
appearance flaws. Moreover, Nazeer had also<br />
performed well on the racetrack in the past.<br />
The selection of this stallion clearly proves<br />
that Tibor Pettkó-Szandtner shared the Bedouins’<br />
views, as he once reported: ...“To<br />
them, minor exterior faults such as a slightly<br />
soft back, weak loins, sickle-hocks, cow<br />
hocks, cow posture, a slightly improper placement<br />
of the front legs, and longer posterior,<br />
are not taken too seriously into account. To<br />
them, the purebred bloodline, the stamina,<br />
the true Arabian horse type, the overall beauty<br />
are the most important.”<br />
As he had acted in the case of Kuhaylan Zaid<br />
back in Bábolna by accepting minor appearance<br />
flaws in the hope of excellent offspring,<br />
he followed the same principle in Egypt when<br />
he selected Nazeer as his leading stallion. As<br />
it turned out, time has justified him.<br />
Since he chose Sheik El Arab’s daughters in<br />
an outstanding number while selecting the<br />
broodmare stock, we can rightly assume that<br />
he was already looking for Mansour’s blood<br />
when he selected Nazeer, who was already 15<br />
years old when discovered.<br />
53<br />
Eventually, he bred splendid offspring by<br />
crossing the daughters of Sheikh El Arab with<br />
Nazeer, duplicating Mansour’s blood. And<br />
even though Nazeer did not inherit uniformly,<br />
he gave type and transmitted an overall quality<br />
to his offspring.<br />
Breeding with foresight<br />
The promotion of the other selected and favoured<br />
stallion, Sid Abouhom (Nabeeh), born<br />
in 1936 to be a chief sire, was opposed by several<br />
experts, including Dr. Ameen Zaher, but<br />
Pettkó-Szandtner steadfastly encouraged the<br />
use of the powerful, 157 cm high grey stallion<br />
endowed with excellent leg structure and<br />
good movement. Moreover, the robust stallion<br />
also had a nice typical head and huge,<br />
dark, expressive eyes. Sid Abouhum’s father<br />
was El Deree, the successful desert-bred racehorse<br />
of the Saqlawi Shaifi strain, donated to<br />
the RAS by King Farouk. His mother was Layla,<br />
Ibn Rabdan’s daughter, a Dahmah Shahwaniyah<br />
mare. Due to his Muniqi-type figure<br />
characteristic of racehorses, Sid Abouhum<br />
performed well on the racetrack.<br />
His offspring testify to Pettkó-Szandtner’s<br />
sense. Let us recall Mouna, Moniet El Nefous’s<br />
daughter, who was sired by him, whom even<br />
Raswan referred to in superlatives. Between<br />
1949 and 1959, in addition to the intensive<br />
use of Nazeer and Sid Abouhom, El Sareei and<br />
Gassir, as well as Mashhour played a role in<br />
shaping the next generation.<br />
In his article published in 1993, citing Colin<br />
Pearson and Kees Mol’s book entitled “The<br />
Arabian Horse Families of Egypt”, R.J. Cadranell<br />
(released in the Arabian Visions, May/<br />
June issue of 1993) provided a detailed analysis<br />
as to how many offspring of a stallion were<br />
born during the time of Pettkó-Szandtner. According<br />
to the study, while Nazeer sired about<br />
100 foals over the years, Sid Abouhom only<br />
sired 70. It might be surprising that El Sareei,<br />
on the maternal branch originating from the<br />
line of Bint El Bahreyn, described as extremely<br />
elegant, endowed with brilliant movement<br />
and eye-catching tail posture, had less than<br />
20 offspring during this time. Nevertheless,<br />
this splendid bay Dahman Shahwan stallion<br />
was the son of the dominant Shahloul.<br />
Gassir (Kheir / Badia, by Ibn Rabdan), a less<br />
elegant, more robust, but well-moving grey<br />
stallion, may have been one of the selected<br />
Zucht History
Gamalat (Ibn Samhan / Bint Gamila) *1934<br />
Pettkó-Szandtner beschreibt sie wie folgt:<br />
"Mäßig edler Kopf, die Zähne sind karpfenmäßig<br />
(Unterbiss), schwaches Kreuz, breit,<br />
gut angesetzter Schweif, gute Röhren, gute<br />
Fesseln, im kleinen Maße gesäbelt, links<br />
vorne mäßig nach innen gedreht." Die Stute<br />
starb 1951.<br />
Gamalat (Ibn Samhan / Bint Gamila) *1934<br />
Pettkó-Szandtner describes her as follows:<br />
"Moderately noble head, underbite, weak back,<br />
broad, well set tail, good cannon bones, good<br />
pasterns, slightly sickle hocked, left front slightly<br />
turned inwards." The mare died in 1951.<br />
History<br />
ones due to his special origins, since on his<br />
paternal line he transmitted the stallion line<br />
of Jamil El Kebir through Samhan. An additional<br />
reason for his selection may have been<br />
due to his robust quality. Gassir sired about<br />
20 foals during this time.<br />
Further remarkable candidates may be the<br />
offspring (ca. 10) of the Mashhour (Shahloul<br />
/ Bint Rustem, by Rustem), again a Hadban<br />
Inzahi. This stallion, born in 1941, was used<br />
by the general during the first and last years<br />
of his commandership. Other stallions siring<br />
one or a few, or even 10 offspring did not play<br />
an important role in the future.<br />
The Inshass horses<br />
Egypt saw chaotic times to come in the following<br />
years. In 1952, a revolution broke out<br />
leading to the army takeover. While King<br />
Farouk emigrated to Italy, the new regime<br />
tried to eliminate all the reminiscences of the<br />
monarchy. The name of the Royal Agriculture<br />
Society was changed to Egyptian Agricultural<br />
Organization (EAO) and the name of the<br />
national stud was changed from Kafr Farouk<br />
to El Zahraa. Fortunately, these changes did<br />
not affect Tibor Pettkó-Szandtner’s work. His<br />
knowledge and expertise were still needed.<br />
He was left in peace and could virtually remain<br />
in the same place, although some organizational<br />
changes occurred, and he also<br />
received a new superior. The royal stud in Inshass<br />
became a military base, and one part of<br />
the Royal Khassa’s horses, the <strong>IN</strong>SHASS stud<br />
stock was partially auctioned, but the prime<br />
horses came into the possession of the EAO.<br />
The horses were carefully selected by Pettkó-Szandtner<br />
personally, but bred separately<br />
at another location. Was he perhaps distrustful<br />
of the stock? Or did he foresee the future<br />
and discover a later opportunity in the genetics<br />
of the <strong>IN</strong>SHASS horses to avoid inbreeding?<br />
I would rather support the latter theory.<br />
Nevertheless, the two studs were actually<br />
merged only after the general’s leave.<br />
“New Bábolna”<br />
The Hungarian László Oláh, who flew from<br />
Buenos Aires to Cairo to see Tibor Pettkó-Szandtner,<br />
noted the following on his<br />
visit to “New Bábolna”: ... “My driver brakes<br />
and we suddenly find ourselves in front of a<br />
fresh, well-groomed, green living hedge, surrounded<br />
by white painted paddocks, a row<br />
of young trees...I immediately glimpse the<br />
general’s colossal figure. He is wearing a hunting<br />
hat, and on his cape, I recognize the red<br />
cuff, the colour of the Hungarian generals...<br />
The door opens, and we are welcome inside<br />
by the mistress of the house in a hall suitable<br />
for a refectory as well... Oriental carpets,<br />
leather armchairs, silverware on the tables,<br />
set of awards... A library, bibliophilic editions,<br />
beautiful bindings, all of them about horses,<br />
harnessing methods, carriage driving... We<br />
are chatting... I forget about the passage<br />
of time, but am awaken[ed] by the metallic<br />
sound of a horn, a bugle call... ‘Yes’ my master<br />
smiled at me ‘foddering. I introduced this<br />
bugle call here as well, just like in Bábolna.’ – ‘<br />
Bábolna?’ I asked him. ‘Yes, this is “New Bábolna”’<br />
he answered to me in a hoarse voice.<br />
We go out to do the foddering. The wall of the<br />
stable is painted “Bábolna-yellow”, tables of<br />
pedigrees above the doors, the decoration<br />
of the copper buttons all model the Bábolna<br />
style. ‘I had boxes built for the horses, apply<br />
abundant bedding, and the horses are not<br />
bound just like at home. Look at the beams of<br />
the paddocks, these are real imported Transylvanian<br />
pines. Look at that tree, it is a real<br />
Hungarian acacia... I had it planted here by<br />
myself...This is my tree, whenever I look at it,<br />
I imagine living on the sand of the Hungarian<br />
Nyírség...’ In the stable, a hundred and fifty<br />
Arabian mares and forty stallions are fed<br />
with fodder... ‘Look at the head of this gentle<br />
horse, I have never seen such a gentle and<br />
noble head. Here is the mother, she is also<br />
a noble type. I was commissioned five years<br />
ago... They give me peace and freedom. This<br />
is how New Bábolna was born’ he explains to<br />
me, and his sun-tanned face and smile are<br />
as if he was dreaming of his homeland... A<br />
heavy, squeaking door opens, and we enter<br />
the treasure chamber of the gentleman, the<br />
noble carriage driver. From the green cloth<br />
table... a collection of brightly polished bits<br />
and bridles shines on us. Along the wood-covered<br />
walls, complete sets of harnesses for<br />
four- and five-in hand driving hang in a row<br />
like black mummies. ‘We do not go anywhere.<br />
I prefer to stay at home among my Transylvanian<br />
beams, I do the same activities as<br />
I would do at home.’ But I feel as if his voice<br />
slightly choked up...<br />
An Arab man approaches the stable with<br />
a large chisel. ‘The royal crown must be cut<br />
off the tables of pedigrees as it announces<br />
the royal power of King Farouk... The world<br />
is changing, and my time is also coming to<br />
an end’ he quietly tells me. We are heading<br />
for the garden. The five-year-old trees already<br />
provide a nice shade over the garden<br />
furniture. My eyes are caught by the sight of<br />
a small earth mound covered by a granite<br />
cube. ‘It is the tomb of my beloved dog, Mishka.<br />
He was our faithful companion until now’<br />
says the master of the house... I say farewell.<br />
The Arab grooms mounted on horseback are<br />
lined up on the road. They look at the general<br />
with a military stance, who came here to try<br />
to recreate his own lost world on the land of<br />
the drifting sand.”....<br />
.... which he seems to have managed, indeed.<br />
He could breed and realize his own ideas as he<br />
had once done at home, in Bábolna, his beloved<br />
homeland. He managed the stud book<br />
himself, updating the data regarding each covering<br />
and foal birth. Pettkó-Szandtner achieved<br />
remarkable results within a few years. His<br />
correspondence with Dr. Johannes E. Flade<br />
suggests that the general was satisfied with<br />
the achievements. He managed to establish<br />
a noticeable stud in the middle of the desert,<br />
with constant visitors coming from all corners<br />
of the world who promoted the reputation of<br />
the noble horse stock encountered here. As he<br />
once wrote: “I am lucky and pleased, the successes<br />
make me feel content.” Buyers appeared<br />
in the mid-fifties. First, a horse purchasing<br />
committee was sent by Germans. This is reported<br />
by Monostory as follows:<br />
54<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
A Stallion for Marbach<br />
“In 1955 a committee consisting of European<br />
horse-breeding experts went to Egypt to buy<br />
breeding stock. Of General Pettkó-Szandtner’s<br />
six years of enterprise at El Zahraa, they<br />
wrote: “We have traveled extensively to Arabian<br />
horse farms across the world and are<br />
acquainted with the maximum of excellence<br />
in this field, but have NEVER, EVER seen such<br />
beautiful, noble and dry Arabian purebreds<br />
as those here at El Zahraa.” Two years later<br />
these same experts reported to the general<br />
that the offspring of the mares and stallions<br />
purchased from El Zahraa were each one<br />
more beautiful than the other... The European<br />
breeders also wrote the following of the El<br />
Zahraa breed: “It is conspicuous that all the<br />
horses have high and notably long withers<br />
extending to the back. They have characteristics<br />
typical of the Arabian purebred — they<br />
are tame, affectionate, friendly and smart —<br />
they learn extremely easily.”<br />
The members of the German delegation consisted<br />
of the prominent members of the German<br />
breeders’ association, namely Dr. Ernst<br />
Bilke, the president of the breeders’ association,<br />
Dr. Ekkehardt Frielinghaus, the secretary,<br />
the well-known authority Herbert Rudofsky,<br />
and Dr. Wenzler, the head of the State Stud in<br />
Marbach. Their mission was to purchase pure-bred<br />
Arabian horses for Marbach.<br />
The delegation did not return home empty-handed.<br />
They took the stallion Kamel,<br />
Nazeer’s son (out of Bint Samiha), a Hadban<br />
Inzahi, to Marbach, where he was later named<br />
Hadban Enzahi and sired about 70 mares,<br />
contributing to the complete renewal of<br />
the breeding stock there. Dr. Georg Wenzler,<br />
leader of the State Stud in Marbach between<br />
1949–1974, was extremely pleased with the<br />
stallion. As Pettkó-Szandtner wrote to Dr.<br />
Flade, he sold this particularly noble and genuine<br />
stallion to Marbach with a heavy heart<br />
because he wanted to promote him as his sire’s<br />
successor. Eventually, he sold him because<br />
his basic principle was that a well-reputed<br />
stud should only be sold a very special, elite<br />
horse.<br />
In the same year, the German Prince von<br />
Knyphausen bought another son of Nazeer,<br />
Ghazal (out of Bukra), a Dahman Shahwan<br />
stallion, and Moheba (Sid Abouhum / Halima),<br />
a bay Dahmeh Shahwaniyah mare. These<br />
purchases had an impressive echo in Europe.<br />
The Hungarians also joined the queue<br />
to buy horses, more precisely, they wanted<br />
to purchase two stallions for Bábolna. Pettkó-Szandtner<br />
recommended to them really<br />
special horses, but finally they did not buy<br />
them. Others did, for example Richard Pritzlaff<br />
from the U.S. He was the first in the line<br />
of American breeders who imported horses<br />
from Egypt after World War II. Mr. Pritzlaff<br />
purchased five foals in 1958, a colt, Rashad<br />
Ibn Nazeer, a Kuhaylan Rodan, and four fillies:<br />
the Saqlawiyah Jidraniyah mares Bint<br />
Moniet El Nefous (Nazeer / Moniet El Nefous)<br />
and Bint El Bataa (Nazeer / El Bataa) as well<br />
as the Dahmah Shahwaniyah mares Bint<br />
Dahma (El Sareei / Dahma II) and Bint Nefisa<br />
(El Sareei / Nefisa).<br />
The film project<br />
In this second part of the article, I had intended<br />
to share my impressions gained in El<br />
Zahraa and present the reminiscences of the<br />
work of Tibor Pettkó-Szandtner. According to<br />
the original plan, I was about to travel as a<br />
member of a group to record scenes of a documentary<br />
made about his work and gain<br />
personal experiences in order to supplement<br />
what I have learnt about him from books, as<br />
well as the correspondences and recollections<br />
of those who met him in person. However, the<br />
pandemic intervened, and the trip was cancelled.<br />
Hopefully not for ever, and one day<br />
I will be able to get to the place where the<br />
memory of this genius of Hungarian horse<br />
breeding is still preserved today. I also hope<br />
that the documentary episode set in Egypt<br />
will be completed one day, since his heritage<br />
as a breeder is present even today in Cairo, a<br />
mega polis, with its suburbs counting 20 million<br />
inhabitants nowadays, surrounding Kafr<br />
Farouk, today known as El Zahraa, previously<br />
located in the desert.<br />
The memory of ‘New Bábolna’ can be found in<br />
El Zahraa, perhaps the purest source of Arabian<br />
horses, and continues to live in the horses<br />
whose predecessors were bred by our hero,<br />
who ensured the survival of the bloodstock of<br />
legendary breeders - Abbas Pasha, Ali Pasha<br />
Sherif, Lady Anne Blunt - and their blood continues<br />
to flow in the pure-bred Arabian horses<br />
in every corner of the world.<br />
It can be firmly stated that Tibor Pettkó-Szandtner<br />
made a longlasting contribution<br />
to Arabian horse breeding in Egypt and<br />
to Arabian breeding in the world at the same<br />
time. It is his merit that this unique genetic<br />
cultural treasure was revitalized which he,<br />
thanks to his expertise, protected and secured<br />
for future horse breeders. As he writes: “If<br />
the good Lord grants me a few more years, I<br />
wish to write a book about this special work<br />
that is indescribably interesting for a breeder.<br />
I must thank the good Lord for bringing me<br />
here.”<br />
Unfortunately, I could not find any indication<br />
whatsoever that he had actually begun<br />
to write the book. Due to his deteriorating<br />
health, in 1959, he left Egypt and moved to<br />
Germany. Although his advice was much<br />
sought after in El Zahraa as his contract was<br />
still in force, the famous breeder’s work had<br />
sadly ceased by his death in 1961. Tibor Pettkó-Szandtner<br />
can be regarded as a role model<br />
not only in terms of his professional but<br />
also human qualities.<br />
His ashes, along with his wife’s ashes, are buried<br />
in Bábolna, in the chapel built by himself<br />
on the territory of the stud which counted as<br />
the purest source in Europe in terms of Arabian<br />
horses during his leadership.<br />
Laszlo Király<br />
Acknowledgements:<br />
This article was first published in the Khamsat<br />
magazine in 2020, re-printed here with<br />
permission and special thanks to both author<br />
and editor.<br />
History<br />
Hind *1942, a Saqlawiyah from the Sa'ud Royal<br />
Family imported in 1945 to Egypt as a gift from<br />
King Ibn Sa'ud to King Farouk.<br />
Hind *1942, eine Saqlawiyah aus der königlichen<br />
Familie Sa'ud, die 1945 als Geschenk<br />
von König Ibn Sa'ud an König Farouk nach<br />
Ägypten importiert wurde.<br />
Foto: From Pettkó-Szandtner's Notebook<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
55
Aus Von meinem Kunst und Buchregal<br />
Künstlern<br />
Adam Bücher<br />
Von Kunst und Künstlern<br />
Victor<br />
Hamdani Blanc - ein Geschenk des Vize-<br />
König Mehmed Ali, geboren 1835, imp. 1842,<br />
hatte 35 Fohlen (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 441).<br />
Jean Victor Adam (1801 - 1866) war ein französischer<br />
Maler und Lithograf. Sein Vater Jean<br />
Adam war ein anerkannter Kupferstecher und<br />
so war es nicht überraschend, dass der Sohn<br />
auf die Schule der Schönen Künste ging – mit<br />
gerade mal 13 Jahren! Er lernte auch in anderen<br />
Maler-Ateliers und stellte 1819 sein erstes<br />
Werk aus. Das erregte auf Anhieb so viel Aufmerksamkeit,<br />
dass er angestellt wurde, einige<br />
Werke für das Museum in Versaille zu malen.<br />
Die meisten seiner Werke dieser Zeit hatten<br />
Schlachten oder Jagden zum Thema.<br />
Ab 1823 versuchte er sich im Zeichnen auf<br />
Stein und erreichte dabei eine gewisse<br />
Virtuosität. Bis heute bleibt er als Lithograf<br />
in Erinnerung, eine Technik, der er sich bald<br />
ausschließlich widmete und in der er rund<br />
8000 Kunstwerke signierte. Um schließlich<br />
eine Vorstellung von der reichhaltigen Verbreitung<br />
seiner Werke zu geben, sei daran<br />
erinnert, dass viele seiner Platten gleichzeitig<br />
in Paris, London und New York veröffentlicht<br />
wurden, andere in Wien, Berlin, Leipzig,<br />
Mannheim, Manchester, Madrid und Moskau.<br />
Auch wenn wir ihn wegen seiner <strong>Pferde</strong>darstellungen<br />
kennen, er deckte auch andere<br />
Themenbereiche ab: So schuf er ein recht<br />
selbstironisches Werk „Un an de la vie d'un<br />
jeune homme“ (Ein Jahr im Leben eines<br />
jungen Mannes), eine wahre Geschichte in<br />
17 Kapiteln, für Buffon’s „Histoire Naturelle“<br />
(Naturgeschichte) lithografierte er zahlreiche<br />
Vögel und Säugetiere, und auch die französische<br />
Armee wurde in all ihren Rängen und<br />
Uniformen porträtiert.<br />
Um 1848 beginnt der Elan unseres Künstlers<br />
abzukühlen und seine Produktion "fabrikmäßiger".<br />
Das Pferd und vor allem die Kutsche<br />
gehören zu seinen Lieblingssujets. Sein<br />
Strich ist angenehm und leicht (einfach für<br />
diejenigen, die sehr gut zeichnen können),<br />
und seine <strong>Pferde</strong> zeigen dieselbe Leichtigkeit<br />
in der Bewegung.<br />
Seine <strong>Pferde</strong>darstellungen – und hier insbesondere<br />
die von arabischen <strong>Pferde</strong>n – haben<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/2018 2/<strong>2021</strong><br />
56
Art and Artists<br />
Tanger - ein Hengst aus Marokko, Geschenk<br />
des Sultans Muley-abd-err-Rhamann an den<br />
französischen König Louis-Philippe.<br />
durchaus eine Ähnlichkeit mit denen von scher <strong>Pferde</strong> von Mehmed Ali, dem ägyptischen<br />
Carle Vernet (1758–1836), ein Landsmann<br />
Vize-König als Geschenk. Diese und an-<br />
und vermutlich Vorbild in der Darstellung. dere <strong>Pferde</strong> porträtierte er in 6 Lieferungen à<br />
Victor Adam hat etliche Serien geschaffen – 6 Lithografien. Ein solch „königlicher Auftrag“<br />
Pferd und Reitweisen auf vier Kontinenten wird naturgemäß nur einem Künstler seines<br />
(Afrika, Amerika, Europa und Asien), verschiedene<br />
Faches übertragen, und Victor Adam war si-<br />
Herrscher hoch zu Roß, oder auch die cherlich einer der führenden <strong>Pferde</strong>maler<br />
„Etudes de Chevaux“, Übungen zur Erziehung seiner Zeit. Victor Adams <strong>Pferde</strong> sind immer<br />
des <strong>Pferde</strong>s, sei es beim Schmied, beim Verkauf<br />
nobel und edel, egal welche Rasse sie dar-<br />
oder bei der Zucht.<br />
stellen, sie haben immer einen „Hauch von<br />
Selten jedoch porträtierte Victor Adam spezielle<br />
Araber“ mit dabei: Die Augen sind groß und<br />
<strong>Pferde</strong>, also <strong>Pferde</strong>, zu denen der Name lebendig, das Profil konkav, der Hals ist stolz<br />
bekannt ist. Eine dieser wenigen Gelegenheiten<br />
getragen, alle <strong>Pferde</strong> sind makellos und äs-<br />
sind die <strong>Pferde</strong> des Königs Louis-Philippe thetisch, vielfach werden sie auch in Bewe-<br />
(1773-1850). Dieser erhielt eine Reihe arabigung<br />
dargestellt – eine Augeweide.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
57<br />
Nicht nur Napoleon war ein großer Verehrer<br />
des arabischen <strong>Pferde</strong>s, auch König<br />
Louis-Philippe war sich der Bedeutung der<br />
Verbesserung der <strong>Pferde</strong>zucht bewußt. Er<br />
machte sich daran, „die französischen Rassen<br />
des Sattels, der Kutsche und der Arbeit zu<br />
regenerieren, indem er sozusagen zu ihrem<br />
besten Ursprung zurückkehrte, das heißt, indem<br />
er die schönsten Typen, die wir noch erhalten<br />
konnten, mit der reinsten arabischen<br />
Rasse kreuzte“.<br />
„Ende des Jahres 1842 schickte Mehmet Ali<br />
an den König sieben seiner reinsten Hengste,<br />
von ihm selbst ausgewählt und aus der wertvollsten<br />
arabischen Rasse, der Nedjd-Rasse. In
Von Kunst und Künstlern<br />
Adam<br />
Victor<br />
Nidjb, arabischer Hengst, war ein Geschenk<br />
von Mehmed Ali (oder Ibrahim Pascha) an den<br />
französischen König.<br />
Mogador stammt aus Marokko als Geschenk<br />
von Sultan Muley-abd-err-Rhamann und ist<br />
hier mit einem marokkanischen Prunksattel<br />
dargestellt.<br />
58<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Saklawi Deuxieme ( auch Seklavi II), arabischer Hengst, Geschenk von<br />
Mehmed Ali. Geboren 1838, importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1848.<br />
Hatte 2 Nachkommen im französichen Stutbuch (S. B. F. 1er v. 2e éd. p.<br />
460). "Grauschimmel und fünfeinhalb Jahre alt, gehört dem Herzog von<br />
Nemours als Parade- und Kriegspferd."<br />
Art and Artists<br />
Durzi, arabischer Hengst, 1,49 m groß, Geschenk von Mehmed Ali,<br />
geboren 1828, importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1851. Von ihm sind<br />
5 Nachkommen im französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e<br />
éd. p. 431).<br />
"Dieses prächtige Tier ist dasselbe, das Ibrahim-Pascha in der Schlacht<br />
von Nezib ritt, und auf dem er 40 Meilen galoppierte, ohne eine Minute<br />
zu ruhen. Dieses Pferd, das in die Gewalt der Türken gefallen war, kaufte<br />
sein Herr zurück, indem er im Gegenzug 1.200 Kamele gab."<br />
Tachiani, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali. Geboren 1939,<br />
importiert 1842, im königl. Gestüt bis 1852. Von ihm sind 4 Nachkommen<br />
im französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 453).<br />
Dahmani, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali, geboren<br />
1834, importiert 1842, gestorben 1848. Von ihm sind 2 Nachkommen im<br />
französischen Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2 e éd. p. 431).<br />
"Dahmani trägt an der Innenseite seiner schneeweißen Beine die<br />
schwarzen Zeichen, mit denen die Ägypter gewöhnlich <strong>Pferde</strong> von hoher<br />
Rasse markieren."<br />
(rechts) Hamdani Bai, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali,<br />
geboren 1835, importiert 1842. Von ihm sind 2 Nachkommen im französischen<br />
Stutbuch registriert (S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 441).<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
59
Von Kunst und Künstlern<br />
Adam<br />
Victor<br />
den ersten Monaten des Jahres 1843 gründete<br />
Louis-Philippe für diese <strong>Pferde</strong> im Park von<br />
Saint-Cloud ein Arabergestüt und schuf damit<br />
eines der besten und schönsten Reitzentren,<br />
die man je gesehen hat. Die ersten Tests hatten<br />
schon bald die besten Ergebnisse, und neue<br />
Hengste kamen aus Maskat und Marokko."<br />
Neben den Nedjdi-Hengsten, die dem König<br />
der Franzosen durch den Vize-König der Ägypter<br />
geschenkt wurde, kamen auch <strong>Pferde</strong> aus<br />
Marokko vom Sultan Muley-abd-err-Rhamann<br />
und aus Muskat vom Imam von Muskat als Geschenk<br />
ins königliche Gestüt.<br />
Zu den Hengsten, die der Vize-König von<br />
Ägypten schickte, gehörte auch Hamdani-Blanc,<br />
über den Gayot schreibt: „Hamdani-Blanc<br />
ist ein außergewöhnliches Pferd, ein<br />
sehr edler Vertreter seiner Race, eine Ausnahme,<br />
eine Seltenheit, eine herrliche Erscheinung.“<br />
Züchterisch aber wurde der Hengst<br />
nicht sehr viel eingesetzt, sehr zum Bedauern<br />
von Gayot, der deshalb schrieb: „Man wird<br />
den Fehler einsehen, wenn Hamdani-Blanc<br />
nicht mehr da ist... Aus Furcht, ihn anzustrengen,<br />
hat man ihn so geschont, daß man ihn<br />
gar nicht verwendete... Hamdani-Blanc gehört<br />
der Familie Saklawi-Gidran an, seine Geschichte<br />
ist sehr interessant. Ein Hippologe erzählt in (ob. li) Nedidi Saihani, Ägyptische Stute<br />
einem die Nedjd-<strong>Pferde</strong> betreffenden Aufsatze<br />
im 'Journal des Haras' Folgendes: 'Ich sah<br />
(u. li) Nedidi Yemani, Ägyptische Stute<br />
in den Ställen des Ibrahim Pascha, und zwar<br />
in dessen Gestüt zu Choubra, einen Hengst,<br />
Silberschimmel mit einer leicht bläulichen<br />
Färbung, dessen Haar so fein war, daß man es Die Lithografie-Serie "Les chevaux des<br />
selbst mit den zartesten Fingern nicht fassen écuries du Roi" (die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen<br />
konnte. Dieses Pferd, der Familie Saklawi-Gidran<br />
angehörig, die in der Wüste sehr selten Blättern, d.h. 36 Lithografien, die zwischen<br />
des Königs) umfasst 6 Lieferungen mit je 6<br />
zu werden beginnt, war von dem Scheik, der 1843 und 1848 entstanden sind. Im "Inventaire<br />
du Fonds Français apres 1800" sind die<br />
es besaß, dem Sieger von Konieh verweigert<br />
worden. Ibrahim zögerte nicht, er überfiel <strong>Pferde</strong> namentlich aufgeführt und hier (so<br />
den Stamm, zerstreute ihn und bemächtigte gut es zu recherchieren war) den einzelnen<br />
sich des <strong>Pferde</strong>s.' Dieses Pferd war der Hamdani-Blanc."<br />
Lieferungen zugeordnet.<br />
Das königliche Gestüt St. Cloud hatte somit Die "<strong>Pferde</strong> aus dem Nedjd", die als<br />
das <strong>Pferde</strong>material, um eine rein arabische Geschenk des Vize-Königs von Ägypten,<br />
Zucht aufzubauen. Aber wie so oft in der Geschichte<br />
des arabischen <strong>Pferde</strong>s wurden Pfer-<br />
Hamdani-Blanc - Schimmelhengst; Durzy<br />
Mehmed Ali, nach Frankreich kamen:<br />
de, die mit viel Kosten und Mühen aus ihrer - Schimmelhengst; Tachiani - Schimmelhengst;<br />
Kenhlan-Hamdani - Ägyptische<br />
Heimat nach Europa kamen, züchterisch leider<br />
nicht entsprechend genutzt. Zum Glück Schimmelstute; Kenhlan Yemani und Nedidi<br />
jedoch können wir uns wenigstens an den - Ägyptische Stute mit Fohlen; Nedidi-Yemani<br />
- braune Ägyptische Stute; Saklawi II -<br />
herrlichen Darstellungen von Victor Adam erfreuen,<br />
wodurch die <strong>Pferde</strong> zumindest vor unserem<br />
inneren Auge wieder lebendig werden. Hengst; Dahmani - Schimmelhengst; Nedidi<br />
Schimmelhengst; Hamdani-Bai - brauner<br />
Gudrun Waiditschka<br />
(ob. re) Fatime, Stute aus Muscat<br />
(u. re) Larache, Hengst aus Marokko<br />
Die <strong>Pferde</strong> aus den Ställen des Königs<br />
Saïhani - Ägyptische Stute; Nidjb - Schimmelhengst;<br />
Choa - brauner Hengst; Ahkerf<br />
- Schimmelhengst<br />
Die "<strong>Pferde</strong> aus Marokko", ein Geschenk<br />
von Sultan Muley-abd-err-Rhamann:<br />
Tanger - Rapphengst; Tétouan; Fez; Larache<br />
- brauner Hengst; Marocain; Mogador -<br />
Schimmelhengst<br />
Die "<strong>Pferde</strong> aus Muscat", das Geschenk des<br />
Imam von Muscat:<br />
Hadjar - Schimmelhengst; Fatima II - braune<br />
Stute, Mascate - braune Stute<br />
Zu dieser Serie gehören auch <strong>Pferde</strong><br />
anderer Rassen, die im königlichen Gestüt<br />
standen: Ada, Nina, Précieuse - englische<br />
<strong>Vol</strong>lblutstuten; Casba, Arlequinne alzanne<br />
und Vénus - Limousin-Stuten; Victoire - Percheron;<br />
Goettingue - Hannoveraner; sowie<br />
die andalusischen <strong>Pferde</strong> Asombroso, Escanuelo,<br />
Lucéna, Madrid, Cordove, Pinturéro.<br />
60<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
Art and Artists<br />
Hadjar, arabischer Hengst mit "bloody shoulder" aus Muscat, ein<br />
Geschenk des Imam von Muscat. Importiert 1846, im königl. Gestüt bis<br />
1852. Von ihm wurden 8 Fohlen registriert ((S. B. F. 1er v. 2e éd. p. 440)<br />
und er hat noch heute lebende Nachkommen.<br />
Akherf, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
61<br />
(links) Choa, arabischer Hengst, Geschenk von Mehmed Ali
Distanzreiter-WM <strong>2021</strong><br />
Guter Sport<br />
Sport<br />
Salem Al Ktibi auf Haleh und Mansour Al Faresi auf Birman Aya (v. Simba<br />
du Barthas) holten Gold und Silber in der Einzelwertung für die UAE.<br />
in San Rossore<br />
Drei deutsche Reiter nahmen an der FEI-Distanz-Weltmeisterschaft teil, um ihren Erfolg<br />
von 2019 bei der Europa-Meisterschaft zu wiederholen - leider kam es nicht dazu.<br />
Aber nach all den Desastern der letzten Jahre war diese Weltmeisterschaft endlich wieder<br />
ein Lichtblick in Sachen "fairer und guter Sport".<br />
Die Titelverteidiger aus Spanien holten<br />
bei der diesjährigen FEI-Distanz-Weltmeisterschaft<br />
in San Rossore, Italien,<br />
erneut Teamgold, während die UAE sich bei<br />
den Einzelmedaillen Gold und Silber sicherten.<br />
Geschichte wurde geschrieben, als Boni<br />
Viada de Vivero als erster chilenischer Distanzreiter<br />
auf einem WM-Podest stand und<br />
Bronze in der Einzelwertung gewann, während<br />
das Team Brasilien ebenfalls seine erste<br />
Silber-Medaille feierte, vor Frankreich mit<br />
Team-Bronze.<br />
In einem dramatischen Wettbewerb schien<br />
der Einzeltitel auch in spanische Hände zu<br />
fallen, als Omar Blanco Rodrigo und sein brillanter<br />
Schimmel For Ferro nach der zweiten<br />
Runde vom fünften auf den ersten Platz vorrückten<br />
und bis zur Schlussphase vorne blieben.<br />
Die Geschwindigkeit und überragende<br />
Fitness der UAE-<strong>Pferde</strong>, Haleh, die für Salem<br />
Hamad Saeed Malhoof Al Kitbi Gold holte,<br />
und Birmann Aya, die für Mansour Saeed<br />
Mohd Al Faresi die Silbermedaille errang,<br />
sorgten jedoch dafür, dass sie in der letzten<br />
Runde die Nase vorn hatten. Insgesamt gingen<br />
74 Teilnehmer an den Start, <strong>26</strong> konnten<br />
den Ritt in Wertung beenden.<br />
Das deutsche Team<br />
Für Deutschland waren die gleichen <strong>Pferde</strong> am<br />
Start, die 2019 bei der Europameisterschaft<br />
in Euston Park in Großbritannien die Bronzemedaille<br />
im Team gewannen. Dies waren der<br />
13-jährigen Wallach Bekele el Djem (Bidziil<br />
AA / El Sa'irah) mit dem 53-jährigen Bernhard<br />
Dornsiepen. Die beiden haben mittlerweile<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
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Die Strecke in San Rossore führt durch Pinienwälder<br />
alle Fotos: FEI/Christophe Tabuere<br />
Sport<br />
schon mehrfache Championatserfahrung und<br />
waren auch in Tryon/USA mit dabei. Ebenfalls<br />
im Deutschen Team waren Ursula Klingbeil<br />
mit der <strong>Vol</strong>lblutaraberstute Aid du Florival (Aigoual<br />
Tamer / Asra du Florival) *2007 und Merle<br />
Röhm auf Dydin. Corona-bedingt war die<br />
Meisterschaft der erste Wettkampf in diesem<br />
Jahr, nicht unbedingt ideale Voraussetzungen,<br />
aber „mein Pferd ist in Topform“, so Dornsiepen.<br />
Ursula Klingbeil hatte mit Aid du Florival<br />
bereits an den Weltmeisterschaften 2016<br />
in Samorin teilgenommen und Platz <strong>26</strong> belegt.<br />
Die Tierärztin aus Buch in Bayern ist seit mehr<br />
als 20 Jahre im internationalen Distanzsport<br />
erfolgreich und bringt viel Erfahrung mit. Dritte<br />
im Team ist die 27-jährige Merle Röhm, die<br />
mit ihrem zwölfjährigen Wallach Dydin ebenfalls<br />
zum erfolgreichen Bronze-Team 2019 in<br />
Euston Park gehörte. Aber bei einer WM sind<br />
doch noch ganz andere Teams am Start als bei<br />
der EM vor zwei Jahren.<br />
Die Strecke in San Rossore bei Pisa hat so<br />
ihre eigenen Herausforderungen. Zwar ist<br />
sie landschaftlich ein Traum, kann aber durch<br />
Pinienwurzeln (Stolperfallen) und -nadeln<br />
(Rutschgefahr) auch tückisch sein. Auch die<br />
langen Sandpisten sind mitunter schwer<br />
einzuschätzen. Daher muß man sein Tempo<br />
stets im Blick behalten.<br />
Für Uschi Klingbeil mit Aid du Florival kam<br />
bereits im ersten Gate das „Aus“ aufgrund<br />
von Lahmheit. Ihr folgte Merle Röhm am vierten<br />
Gate. Pech dann in Runde vier, als eine<br />
Italienerin in der Gruppe Bekele anrempelte,<br />
dieser stolperte und daraufhin „unrund“ lief.<br />
Am 5. Vet-gate, nach 140 km, lahmte der Wallach<br />
leicht – das war das endgültige „Aus“ für<br />
die deutschen Reiter.<br />
Viele Jahre auf hohem Niveau<br />
Auch wenn der Ausgang dieser Weltmeisterschaft<br />
für die deutschen Reiter nicht so erfolgreich<br />
war wie bei der EM vor zwei Jahren,<br />
wo sie Team-Bronze holten, so war die Veranstaltung<br />
insgesamt nach dem organisatorischen<br />
Desaster an den WEG 2018 in Tryon<br />
doch ein Lichtblick. Auch gab es dieses Mal<br />
keinen CI („catastrophic injury“, tödliche Verletzung),<br />
nur wenige metabolischen Ausfälle,<br />
ein Pferd wurde wegen „Hyposensibilität“<br />
an den Beinen disqualifiziert, was unter den<br />
neuen FEI-Distanzregeln möglich ist, einer<br />
wegen Mißbrauchs, einer wegen „Nichteinhaltung<br />
vieler Regeln“. Die anderen fielen<br />
wegen Lahmheit aus, wie auch unsere<br />
drei deutschen Reiter. Dennoch hat unser<br />
deutsches Team guten Sport gezeigt und<br />
kann auf seine Leistungen stolz sein, denn<br />
über mehrere Jahre an solch hochkarätigen<br />
Championaten mit dem selben Pferd teilzunehmen,<br />
bedeutet, dass man alles richtig<br />
gemacht hat!<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Kampf um den 10. bis 12. Platz zwischen Reitern aus Brasilien, Frankreich<br />
und Südafrika.<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
63<br />
Boni Viava de Vivero, der erste<br />
chilenische Reiter mit Bronze.
Termine <strong>2021</strong> / Shows & Events <strong>2021</strong><br />
Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie und durch den Ausbruch des Equine Herpes Virus,<br />
informieren Sie sich direkt beim Organisator, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in<br />
unserem Terminkalender sind nicht tagesaktuell!<br />
Due to the restrictions caused by the Corona virus pandemic and outbreak of the Equine Herpes Virus,<br />
please inquire with the organizer directly whether an event is taking place or not.<br />
The information below is not up to date!<br />
1.-4. Juli DM / DJM der Distanzreiter Ahlheim / DE www.zsaa.org<br />
Termine<br />
1.-4. Juli<br />
3.-4. Juli<br />
Nordic Arabian Sporthorse<br />
Championship,<br />
Antwerp Arabian Horse Diamond<br />
Trophy (B, Ceur)<br />
Näsbyholm / SE<br />
Antwerpen / BE<br />
www.ecaho.org<br />
www.ecaho.org<br />
10.-11. Juli Intern. Tage des arabischen <strong>Pferde</strong>s Ströhen / DE www.ecaho.org<br />
18. Juli Hoffest bei EM Arabians Lengdorf / Kopfburg / DE elkewilfart@gmail.com<br />
22.-25. Juli<br />
European Championships for Sport<br />
Arabians<br />
Wiener Neustadt / AT<br />
www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
24.-25. Juli<br />
Turnier "<strong>Arabische</strong>n Sportpferde<br />
im Norden"<br />
N.N.<br />
www.turniersport-shagyaaraber.de<br />
24.25. Juli Elran Cup (B) Castle Alden Bisen / BE www.ecaho.org<br />
abgesagt Kauber Platte Championat Kaub / DE www.kauber-platte-championat.de<br />
7.8. August Arabian Futurity Europe Cup Langenbrettach / DE www.ecaho.org<br />
7.-8. August Milan International Cup (B) Milano / IT www.ecaho.org<br />
13.-15. August Poln. National-Championat Janow Podlaski / PL www.ecaho.org<br />
20.-22. August Sommer-Festival Stadl Paura /AT www.araberfestival.at<br />
20.-22. August Österr. National-Championat Stadl Paura / AT www.ecaho.org<br />
28.-29. August Belgian Nat.Ch. & AJF Challenge N.N. / BE www.dawra.nl<br />
29. August<br />
5. September<br />
VZAP-Stuten- und<br />
Fohlenmusterung<br />
VZAP-Stuten- und<br />
Fohlenmusterung<br />
Bad Oldesloe / DE<br />
Coswig (Sachsen) / DE<br />
www.vzap.org<br />
www.vzap.org<br />
24.-25. Sept. All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />
abgesagt ANC Turnier Aachen / DE www.vzap.org<br />
24.-<strong>26</strong>. Sept. HLP des ZSAA Luhmühlen / DE www.zsaa.org<br />
10. Oktober<br />
VZAP-Stuten- und<br />
Fohlenprämierung<br />
Kauber Platte / DE<br />
www.vzap.org<br />
16.-17. Oktober Brussels Arabian Masters Brussel / BE www.ecaho.org<br />
30.-31. Oktober Europa-Championat Italien www.ecaho.org<br />
neuer Termin!<br />
10.-12. Dezember<br />
Welt-Championat Paris / FR www.ecaho.org<br />
64<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
ist dabei:<br />
E UROPEAN<br />
C HAMPIONSHIPS<br />
S PORTS A RABIANS<br />
Impressum<br />
22.-25. July <strong>2021</strong><br />
Masters Championships<br />
Newcomer Championships<br />
National Championships<br />
www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
Impressum - Mast Head<br />
Redaktion / Editor:<br />
Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />
Entenstrasse 20<br />
D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />
ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />
e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />
Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />
<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
Entenstrasse 20<br />
D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />
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quarterly ( four times per year)<br />
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Übersetzungen / Translations:<br />
Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />
Contributors to this issue:<br />
Betty Finke, Christine Jamar-Demeerseman,<br />
Laszló Király<br />
Fotografen / Photographers:<br />
Betty Finke, Judith Forbis, Agnieska Mikuslka,<br />
Archiv Pettkó-Szandtner, FEI/Christoph Taniere<br />
Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />
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Redaktion.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
© <strong>2021</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />
2/<strong>2021</strong> - www.in-the-focus.com<br />
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Vorschau - Preview<br />
Vorschau - Preview<br />
Ausgabe 3/<strong>2021</strong> - erhältlich Ende September <strong>2021</strong><br />
Issue 3/<strong>2021</strong> - available at the end of September <strong>2021</strong><br />
Vor über 20 Jahren haben Maria Sens und Harald Frey ihr Gestüt<br />
Vogelsberg-Araber gegründet. Basierend auf alten russischen<br />
Blutlinien, abgerundet mit einem gelegentlichen "Schuß"<br />
modernem Blut, züchten die beiden <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />
die das Reiterherz höher schlagen lassen.<br />
Das Europa-Championat für Sport-Araber in Wiener Neustadt<br />
ist mittlerweile fest etabliert. Und dieses Jahr scheinen sogar<br />
rekordverdächtig viele Reiter und <strong>Pferde</strong> teilzunehmen - trotz<br />
Corona. Wir berichten darüber im nächsten Heft!<br />
The European Championship for Sports Arabians in Wiener Neustadt<br />
is now firmly established. And this year even a record number<br />
of riders and horses seem to be taking part - despite Corona.<br />
We will report on this in the next issue!<br />
Das Europa-Championat der Shagya-Araber findet dieses Jahr Anfang<br />
September im slowakischen Nationalgestüt Topolcianky statt.<br />
Neben den Delegierten, die die ISG-Jahreshauptversammlung<br />
besuchen, werden <strong>Pferde</strong> aus vielen Nationen erwartet.<br />
The European Championship für Shagya Arabians will take place early<br />
September at the Topolcianky National Stud in Slovakia. In addition to<br />
the delegates attending the ISG annual general meeting,<br />
horses from many nations are expected.<br />
Die Stoffwechselerkrankung PSSM2 ist in aller Munde. Wir schauen<br />
uns an, was sich dahinter verbirgt und ob genetische Tests<br />
tatsächlich die Lösung bringen.<br />
66<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2021</strong>