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Kunstblitz_Juli-September_2021

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DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE MANNHEIM

UNBEKANNT

Ensor an seinem Harmonium, 1925 Mu.ZEE, Ostende © Mu.ZEE, Ostende;

Foto: Jeanne Creten-Georges

Dingen im elterlichen Souvenirladen bestimmt

war. So bilden die Stillleben einen

Teil seiner skurrilen Lebenswelt ab. Die Todesmotivik

fand anhand von Skelettköpfen

ebenfalls Eingang in diesen Teil seines

Werks. Den Gedanken des Stilllebens im

wörtlichen Sinne als nature morte, als tote

Natur, verkörpert das Gemälde „Der tote

Hahn“ aus dem Besitz der Kunsthalle. Die

Gegenüberstellung von verdorrtem Gemüse

und erntefrischem Obst versinnbildlicht

den Kreislauf von Werden und Vergehen.

Die Idee von der Schönheit der Natur verbindet

sich mit der Mahnung an die Vergänglichkeit

derselben.

Bekannt ist Ensor jedoch vor allem als Maler

der Masken. Die intensive Auseinandersetzung

mit der Thematik wurde auch vom

Künstler selbst mit seinem biografischen

Umfeld in Verbindung gebracht: In Ostende

war es Brauch, während der Karnevalszeit

Masken und Verkleidungen anzulegen,

den Alltag abzustreifen und Konventionen

außer Kraft zu setzen. Auch im Souvenir-

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SOMMER | 2021

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