Loesungen 45-49 - taxation.ch
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Vorlesung Bernis<strong>ch</strong>es Steuerre<strong>ch</strong>t Dr. Toni Amonn<br />
2011<br />
Lösung zu Bsp. Nr. 46 (Ermessens<strong>taxation</strong>, Re<strong>ch</strong>tsmittel)<br />
Ausgangslage:<br />
StG 174/2 bzw. DBG 130/2 Ermessens<strong>taxation</strong> bei fehlenden oder unvollständigen Angaben.<br />
Erst zulässig na<strong>ch</strong> einer Mahnung! Die Veranlagung muss na<strong>ch</strong> „pfli<strong>ch</strong>tgemässem<br />
Ermessen“ vorgenommen werden.<br />
Busse? Ob eine versu<strong>ch</strong>te Steuerhinterziehung vorliegt (StG 218) ist eher fragli<strong>ch</strong> (Versu<strong>ch</strong><br />
setzt Vorsatz voraus). Si<strong>ch</strong>er erfüllt wäre StG 216 bzw. DBG 174 (Verfahrenspfli<strong>ch</strong>tverletzung).<br />
Einspra<strong>ch</strong>e: nur zulässig, wenn Ermessens<strong>taxation</strong> „offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> unri<strong>ch</strong>tig“ ist (StG<br />
191/3 und DBG 132/3). Die Steuerverwaltung tritt auf sol<strong>ch</strong>e Einspra<strong>ch</strong>en nur ein, wenn<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig mit der Einspra<strong>ch</strong>e eine vollständige Steuererklärung eingerei<strong>ch</strong>t wird. Zuständig<br />
für die Behandlung der Einspra<strong>ch</strong>e ist die Veranlagungsbehörde des Kantons<br />
Bern, sowohl betr. Kantons- und Gemeindesteuern als au<strong>ch</strong> direkte Bundessteuer.<br />
Der Einspra<strong>ch</strong>eents<strong>ch</strong>eid kann mit Rekurs angefo<strong>ch</strong>ten werden, bei der kantonalen<br />
Steuerrekurskommission (StG 195). Betreffend direkte Bundessteuer (DBG 140) kann<br />
dort glei<strong>ch</strong>zeitig Bes<strong>ch</strong>werde geführt werden (paralleles Verfahren, in der Praxis mit einer<br />
kombinierten Re<strong>ch</strong>tsmitteleingabe).<br />
Der Rekurskommissionsents<strong>ch</strong>eid kann bezügli<strong>ch</strong> Kantons- und Gemeindesteuern beim<br />
kantonalen Verwaltungsgeri<strong>ch</strong>t angefo<strong>ch</strong>ten werden (Verwaltungsgeri<strong>ch</strong>tsbes<strong>ch</strong>werde<br />
gemäss StG 201 und VRPG 74 ff.). Das gilt seit Steuerjahr 2001 au<strong>ch</strong> für die direkte<br />
Bundessteuer (BGE 130 II 65).<br />
Das Urteil des kantonalen Verwaltungsgeri<strong>ch</strong>ts kann beim Bundesgeri<strong>ch</strong>t angefo<strong>ch</strong>ten<br />
werden, mit Bes<strong>ch</strong>werde in öffentli<strong>ch</strong>-re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Angelegenheiten gemäss BBG 82 ff.