Pirouette No. 06/2021 Juli + August

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Nebelhorn Trophy 2021
Vorschau
Nebelhorn
Trophy 2021
Die Starterfelder bei der diesjährigen Nebelhorn
Trophy sind vermutlich ähnlich groß wie schon
bei den vergangenen Olympiaqualifikationen.
Denn es gibt zwei große Gruppen von startberechtigten
Läufern: Zum einen darf jedes Land,
das bei der WM in Stockholm keinen Startplatz
erkämpft hat, in jeder der vier Kategorien eine
Person bzw. ein Paar schicken. Länder die sich
bei der Nebelhorn Trophy 2020 unter den besten
zehn platzieren konnten, haben außerhalb
der Olympiaqualifikation einen Startplatz. Und
die DEU darf als Ausrichter so viele Läufer/innen
und Paare nominieren, wie sie will. Der hier
abgedruckte Zeitplan kann sich noch etwas
verschieben, wenn sich weniger oder mehr Läufer
anmelden als vermutet. Meldeschluss ist
Anfang September. Wie viele Zuschauer in die
Halle dürfen, hängt von den dann geltenden
Corona-Bestimmungen in Bayern ab. Sehr
wahrscheinlich wird es wieder einen Livestream
geben. Hier der provisorische Zeitplan:
Mi, 22.9.: Ganztägiges Training
Do, 23.9.: 10:00 KP Herren, 14:45 KP Paare,
18:00 KP Damen
Fr, 24.9.: 10:30 Rhythmustanz, 14:00 Kür Herren,
19:30 Kür Paare
Sa, 25.9.: 9:30 Kür Damen, 15:00 Kür Eistanzen,
20:15 Schaulaufen
DEU sammelt für
Teamkleidung
Seit dem 21. Juni läuft bei der DEU eine neudeutsch
„Crowdfunding-Projekt“ genannte
Geldsammelaktion. Mit ihr will man etwa 60
Kaderläufern eine einheitliche Teamkleidung
ermöglichen, die auch gut für Prestige und
Image ist. Die DEU schrieb, sie habe einen
neuen Ausrüster gefunden, der einen großen
Teil der Fertigungskosten für die Kleidung
sponsort, aber 15.000 Euro muss der Verband
aufbringen. Eigentlich ist solch eine Teamkleidung
in allen Sportarten üblich, auch in viel
kleineren als dem Eiskunstlaufen. Aber schon
in früheren Jahren fielen die deutschen Eisläufer
manchmal dadurch auf, dass sie keine einheitliche
Teamkleidung trugen. Denn die DEU
hat seit vielen Jahren fast keine kommerziellen
Sponsoren, nicht einmal nachdem
Deutschland 2018 die Olympiasieger stellten
und hat wegen Corona Verluste gemacht. Bis
zum 11. Juli, also bevor dieses Heftes erscheint,
wollte man das Geld sammeln, damit
die Aktion erfolgreich ist. Nach einer Woche
waren schon 5.000 Euro zusammen.
Die Reaktionen waren unterschiedlich: Manche
sagen, die Aktion sei ein guter Anfang für
mehr Professionalität, mehr Sponsoren im
Eiskunstlaufen und freuen sich über eine
Das Crowdfunding-
Projekt im Internet:
https://www.fairplaid.org/
teamkleidung
Nicole Schott im
Werbevideo
Teamkleidung. Andere finden es traurig, dass
die DEU offensichtlich nicht genug Geld oder
Sponsoren hat, um die Teamkleidung komplett
zu bezahlen. Als Belohnung erhalten die Spender
Autogramme der Läufer, signierte T-Shirts
oder Fotos des verstorbenen Fotografen Karl
Jochen Brolich, die die DEU erhalten hat. Zusammen
mit anderen wirbt Nicole Schott für
das Projekt und sagte: „Team-Kleidung ist für
uns Sportler immer etwas Besonderes, da wir
Deutschland so nach außen repräsentieren
und zeigen können, dass wir alle zusammengehören
und für ein Ziel kämpfen Auch für
jüngere Sportler ist es Motivation und der Anreiz,
alles zu geben.“
Impfzentrum wird wieder
zur Eishalle
Seit Dezember 2020 dient das Erika-Hess-Eisstadion
in Berlin-Wedding als eines von sechs
Berliner Impfzentren. Nach Mitteilung des
Berliner Verbandes sollen am 20. Juli dort letztmals
Impfungen vorgenommen werden. Er
schrieb, der Sport habe sehr darunter gelitten,
dass diese Sportstätte längere Zeit nicht genutzt
werden konnten, weil es in Berlin nur
wenige Eisflächen gebe. Daher hat der Verband
den Senat darum gebeten, bei der geplanten
Auflösung von Impfzentren bevorzugt die für
Impfungen genutzten Sportstätten schnellstens
dem Sport wieder zur Verfügung zu stellen. Ab
21. Juli soll die Impfeinrichtung abgebaut und
das Stadion auf mögliche Schäden untersucht
werden. Wenn dies geschehen ist, soll dort
wieder Eis gelegt werden, also vermutlich etwa
ab September. Einige andere Berliner Impfzentren
bleiben dagegen noch länger geöffnet.
Marlies Braun und Peter
Rittmann verheiratet
Marlies Rittmann-Braun (54) aus Stuttgart, seit
vielen Jahren Team-Managerin der United Angels,
und der frühere Mannheimer Eistänzer und
Synchronläufer Peter Rittmann (49) haben am
Freitag vor Pfingsten geheiratet. Die standesamtliche
Hochzeit haben sie in Oberstdorf gefeiert.
Rittmann war Eistänzer bis zur Juniorenklasse.
Von Anfang an hat er den deutschen Synchroneislauf
miterlebt und war von 1993 bis 2007
Mitglied der Mannheimer Shooting Stars. 1995
wurde sein Team in Oberstdorf Deutsche Meister,
2002 durfte es an der Synchron-WM in Rouen
teilnehmen. Seit 2013 ist Rittmann Preisrichter
im Synchronlaufen und seit einigen Jahren auch
Mitglied der DEU-Synchronkommission. Hauptberuflich
ist sie in der Schmuckbranche tätig und
er ist Brückenbauingenieur.
Viktor Pfeifer in
Colorado Springs
Der Österreicher und Amerikaner Viktor Pfeifer
schrieb der Pirouette, dass er seit Juni nicht
mehr in Wilmington lebt und als Trainer arbeitet,
sondern nach Colorado Springs umgezogen ist,
weil er dort ein gutes Angebot erhalten hat.
Krasnozhon hört auf
Der gebürtige Russe Alexei Krasnozhon (21), der
seit dem 13. Lebensjahr in den USA lebt und jahrelang
für seine neue Heimat international gestartet
war, hat seine Karriere beendet. Zwar
träumte er bis 2020 von einer Olympiateilnahme
2022. Aber seine Erfolge waren dank des nicht so
perfekten Laufstils und mit kaum sicheren Vierfachsprüngen
im Repertoire nicht so groß, dass
er in den USA eine Chance gehabt hätte. Auch
eine Karriere als Paarläufer, für den er körperlich
gut geeignet gewesen wäre, konnte ihn nicht locken.
Seine größten Erfolge waren der Sieg beim
Juniorenfinale 2017, Rang 8 bei den Junioren-
WM 2017, zwei siebte Plätze bei Grand Prix und
die Plätze fünf (2019) und sechs (2020) bei den
US-Meisterschaften. Im Mai schrieb er, er werde
jetzt ein Vollzeitstudium an der Texas Christian
University beginnen und daher nicht mehr bei
Wettbewerben starten
Tod von Dr. Wolfgang Kunz
Dr. Wolfgang Kunz aus Würzburg, Ehrenmitglied
der ISU und der DEU, ist am 5. Juni im
Alter von 81 Jahren gestorben. Nach seiner eigenen
Karriere mit Jutta Peters engagierte sich
der Anwalt jahrzehntelang ehrenamtlich für
den Eiskunstlauf, besonders für den Eistanz.
Für die DEU war er neben den Preisrichtertätigkeiten
Vorsitzender des DEU-Verbandsgerichtes,
Mitorganisator der WM 1991, EM 1995 und
Junioren-WM 2000. Für die ISU war er ebenfalls
jahrzehntelang als Preis- und Schiedsrichter
aktiv. Von 1980 bis 1996 war er Mitglied
der ISU-Eistanzkommission und von 1996 bis
1998 deren Vorsitzender. In diesen Funktionen
trat er oft als Modernisierer und Erneuerer der
Eistanzwettbewerbe auf. Manchmal kam er dabei
in Konflikt zu dem ISU Tanzkomitee-Chef
Hans Kutschera aus Wien, der als Bewahrer des
traditionellen, vom britischen Stil dominierten
Eistanzens galt. 2002 erhielt Dr. Kunz das
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.