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WOLL Magazin 2021.2 Sommer I Meschede, Bestwig, Olsberg

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Mobil auch ohne Auto<br />

und Führerschein<br />

Mitfahrbänke in Rüthen<br />

Christel Zidi<br />

E<br />

in Sonntagnachmittag auf dem Land – und der<br />

letzte Bus ist Ihnen gerade vor der Nase weggefahren.<br />

Haben Sie das auch schon mal erlebt? Nervig, wenn<br />

dann so einige Fahrzeuge aus Ihrem Wohnort vorbeifahren<br />

und sie doch eigentlich mitnehmen könnten. Die meisten<br />

dieser Fahrer werden aber denken, dass Sie auf jemanden<br />

warten – oder Ihr Bus gleich kommt … Angesichts dieses Szenarios<br />

fragt man sich, warum es „Mitfahrbänke“, wie sie im<br />

Frühjahr in Rüthen aufgestellt wurden, nicht schon viel länger<br />

gibt.<br />

Eine Gruppe engagierte Bürger aus dem Raum Rüthen-Warstein<br />

hat sich den Klimaschutz auf ihre Fahnen geschrieben. Schon ihr<br />

Name sagt alles über ihr Anliegen: Klimaschutz – hier und jetzt.<br />

Eine Arbeitsgruppe dieses Bündnisses widmet sich der Mobilität.<br />

Dass es dabei nicht immer um Elektromobilität gehen muss,<br />

haben sie mit ihrem jüngsten Projekt bewiesen: zwei „Mitfahrerbänke“<br />

sorgen für Mobilität – auch ohne Führerschein und<br />

eigenes Auto.<br />

Hanna Hentschel ist eines der Mitglieder und hat uns den<br />

Grund für die Aufstellung dieser beiden Bänke genannt: „Mit<br />

unserer Klimagruppe haben wir überlegt, wie mehr Menschen<br />

auf ihr Auto verzichten können und wir die Erreichbarkeit<br />

der umliegenden Dörfer verbessern können.“ Vorbild<br />

für die Gruppe war ein Nachbarort, der bereits<br />

eine Mitfahrbank aufgestellt<br />

hatte. „Wir wollten zusätzlich zum öffentlichen Nahverkehr ein<br />

Angebot schaffen, vor allem für Jugendliche oder auch ältere<br />

Menschen, die kein Auto mehr fahren.“<br />

Im März wurden zwei Bänke aufgestellt, die mehrere Orte erreichen<br />

und mit einem Schild ausgewählt werden. Bezuschusst<br />

wurde die Aktion durch einen Heimatscheck der Stadt Rüthen.<br />

Mit dieser Maßnahme ist es jetzt möglich, die Erreichbarkeit<br />

zwischen den Ortschaften zu verbessern. Zum einen zu den angrenzenden<br />

Dörfern rund um Rüthen und zum anderen, um die<br />

Wege zu den nahegelegenen Städten Warstein und Lippstadt zu<br />

verkürzen.<br />

Mitfahrbänke sind vor allem da sinnvoll, wo das Bus- oder Bahnliniennetz<br />

nur unzureichend ist, also überwiegend in kleineren<br />

Ortschaften oder entlegen liegenden Städten. Die Kommunikation<br />

ist einfach: Die Bänke sind entsprechend gekennzeichnet<br />

und wer darauf Platz nimmt, signalisiert, dass er mitgenommen<br />

werden möchten. Die Beteiligten können<br />

anschließend selbst entscheiden, ob sie eine<br />

Mitfahrgemeinschaft bilden möchten.<br />

Mitfahrerbänke haben bereits auch in<br />

anderen Orten des Sauerlandes Schule<br />

gemacht, zum Beispiel in Arnsberg-Voßwinkel,<br />

in Niedermarsberg und in<br />

Willingen-Eimelrod. ■<br />

MITFAHRBANK<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> 2021 - 41

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