WOLL Magazin 2021.2 Sommer I Meschede, Bestwig, Olsberg
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MOBILITÄT 2030 BIRGT ENORMES POTENZIAL Mobilitätswende als Herausforderung und Chance: Menschen müssen überzeugt werden Paul Senske Hochsauerlandkreis Die Mobilität gilt als eine der zentralen Herausforderungen unserer Zukunft. E-Mobilität, automatisiertes Fahren, Carsharing, E-Bike- Boom oder intelligente, digitale Vernetzung unterschiedlicher Angebote zeigen einige Tendenzen, wohin der Aufbruch in ein neues, multimobiles Zeitalter, das ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte integriert, geht. Es zeichnet sich ab, dass die Mobilität 2030 enormes Potenzial birgt - mit der Digitalisierung als Innovationsmotor. Wichtig ist es, die Menschen an der „Evolution der Mobilität“ zu beteiligen und sie zu überzeugen, dass sie von den neuen und nachhaltigen Modellen profitieren. „Die Mobilitätsangebote werden vielfältiger und flexibler, der Verkehr emissionsärmer“, erklärt Jörg Maaß, beim Hochsauerlandkreis zuständig für Mobilität im Fachdienst Strukturförderung und Regionalentwicklung. „Es wird ein spannender Prozess.“ Als Prämisse für diesen Prozess gilt es, einen ganzheitlichen Blick auf die Mobilität zu werfen. „Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen“, so Maaß. Bei der Mobilität geht es nicht nur um die Möglichkeit, sich von einem zum anderen Ort bewegen zu können, sondern auch um soziale Teilhabe und Freiheit des Einzelnen, um Lebensqualität sowie gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und ländlichen Regionen. Mobilität mit einer klimafreundlichen, modernen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur ist eine der Grundvoraussetzungen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung, auch und besonders für den starken Wohn-, Wirtschafts- und Tourismusstandort Sauerland, natürlich auch für die ebenso breit aufgestellte Hellweg-Region. Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit Die Kommunen vor Ort müssen diesen Prozess, den Bedürfnissen der Menschen entsprechend, gestalten und begleiten. Der Kreistag des Hochsauerlandkreises hat 2019 den Nahverkehrsplan 2019 - 2023 beschlossen. „Das Leitbild zur Weiterentwicklung der Mobilitätsangebote stellt die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt“, heißt es. Der Erhalt und die langfristige Sicherung des ÖPNV-Angebots in seiner Grundstruktur wurden als vorrangiges Ziel formuliert. Zudem sollen weitere Möglichkeiten zur Entwicklung des Mobilitätsangebotes, die über 2023 hinausgehen, untersucht werden, wie der Ausbau der Mobilstationen, die Nutzung der Digitalisierung zur Fahrgastinformation und für den Ticketverkauf oder die Einführung eines Qualitätsmanagements. Der Kreis Soest hat 2018 seinen Nahverkehrsplan auf den Weg gebracht, der Kreis Olpe zwei Jahre früher. Der Tenor in allen drei Kreisen: Soziale und umweltverträgliche Gestaltung des täglichen Verkehrs, Ausbau des ÖPNV sowie Sicherstellung der Mobilität der Menschen zum Erhalt der Lebensqualität und Attraktivität der Wirtschaftsstandorte. Auch die Städte sind aktiv: Soest hat 2016 einen Verkehrsentwicklungsplan verabschiedet, Arnsberg arbeitet mit einem „Masterplan Mobilität 2030“ als Klimaschutz-Teilkonzept. Die Stadt Olpe hat die Vision „Olpe 2030“ als Smart City entwickelt. Umwelt, Mobi lität und Wirtschaft spielen eine bedeutende Rolle. Olpe als Pionierstadt entwickelt zudem gemeinsam mit Arnsberg, Bad 20 - WOLL Sommer 2021
Erwartet einen spannenden Mobilitätsprozess: Jörg Maaß. Berleburg, Menden, Olpe sowie der Südwestfalenagentur das Modellprojekt „Smart Cities, 5 für Südwestfalen“. Digitalisierung spielt bedeutende Rolle Zukunftsforscher sind sich einig, dass die Mobilitätszu kunft umweltverträglich, elektrisch, vernetzt und auto matisiert sein wird. Die Digitalisierung spielt dabei eine bedeutende Rolle und eröffnet neue Potenziale. Das bisher stark habitualisierte werde sich zu einem multimodalen Verkehrsverhalten entwickeln. Das gelte vor allem für junge Menschen. „Die digitalen Angebote werden vielfältiger und flexibler, hoffentlich auch einfacher“, so Jörg Maaß. „Vor allem die junge Generation ist dafür offen.“ Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die noch für dieses Jahr geplante Einführung des „eTickets NRW“ für den ÖPNV. Mit diesem landesweiten „eTarif NRW“ checkt der Fahrgast via Smartphone beim Einstieg in Bus oder Bahn ein und beim Aussteigen selbst oder automatisch wieder aus. Der Preis wird nach dem Ausstieg mit einem Grundpreis und den Luftkilometern zwischen Start und Ziel berechnet. Mit dem E-Tarif, der die bisherigen Tarife ergänzt, entfällt die umständliche Suche nach einem Anschluss-Ticket für die Weiterfahrt in den Bereich des je weiligen anderen Verkehrsverbundes. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Auto. Jungen Menschen gilt es zunehmend nicht mehr als Statussymbol. Carsharing werde auch in ländlichen Regionen an Bedeutung gewinnen, heißt es. „So ganz lässt sich der Indivi dualverkehr mit dem Auto aber nicht ausbremsen“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider auf der Europäischen Mobili tätswoche im September 2019 in Meschede. „Dafür stellt der Hochsauerlandkreis als Flächenkreis mit seinem hohen Mobilitätsbedarf, als Wirtschaftsstandort und als Naherholungsregion zu hohe Anforderungen.“ Und wie sieht es mit dem ersten autonomen Fahrzeug im Sauerland und in der Hellweg Region aus? Professor Dr. Christian Kutzera von der FH Südwestfalen sieht „das Jahr 2025 für haltbar. Beim autonomen Fahrzeug soll zunächst das Level 3 von insgesamt 5 auf den Straßen Ford Neuwagen Gebrauchtwagen Waschanlage Tankstelle Autogas 34431 Marsberg · Bredelarer Str. 60 Tel. 02992-97050 · www.bunse-marsberg.de WOLL Sommer 2021 - 21
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Erwartet einen spannenden<br />
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Berleburg, Menden, Olpe sowie der<br />
Südwestfalenagentur das Modellprojekt<br />
„Smart Cities, 5 für Südwestfalen“.<br />
Digitalisierung spielt<br />
bedeutende Rolle<br />
Zukunftsforscher sind sich einig,<br />
dass die Mobilitätszu kunft umweltverträglich,<br />
elektrisch, vernetzt und<br />
auto matisiert sein wird. Die Digitalisierung<br />
spielt dabei eine bedeutende<br />
Rolle und eröffnet neue Potenziale.<br />
Das bisher stark habitualisierte werde<br />
sich zu einem multimodalen Verkehrsverhalten<br />
entwickeln. Das gelte<br />
vor allem für junge Menschen. „Die<br />
digitalen Angebote werden vielfältiger<br />
und flexibler, hoffentlich auch<br />
einfacher“, so Jörg Maaß. „Vor allem<br />
die junge Generation ist dafür offen.“<br />
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg<br />
ist die noch für dieses Jahr geplante<br />
Einführung des „eTickets NRW“ für<br />
den ÖPNV. Mit diesem landesweiten<br />
„eTarif NRW“ checkt der Fahrgast<br />
via Smartphone beim Einstieg in Bus<br />
oder Bahn ein und beim Aussteigen<br />
selbst oder automatisch wieder aus.<br />
Der Preis wird nach dem Ausstieg<br />
mit einem Grundpreis und den Luftkilometern<br />
zwischen Start und Ziel<br />
berechnet. Mit dem E-Tarif, der die<br />
bisherigen Tarife ergänzt, entfällt die<br />
umständliche Suche nach einem Anschluss-Ticket<br />
für die Weiterfahrt in<br />
den Bereich des je weiligen anderen<br />
Verkehrsverbundes.<br />
Im Mittelpunkt der Diskussion steht<br />
das Auto. Jungen Menschen gilt<br />
es zunehmend nicht mehr als Statussymbol.<br />
Carsharing werde auch<br />
in ländlichen Regionen an Bedeutung<br />
gewinnen, heißt es. „So ganz<br />
lässt sich der Indivi dualverkehr mit<br />
dem Auto aber nicht ausbremsen“,<br />
sagte Landrat Dr. Karl Schneider auf<br />
der Europäischen Mobili tätswoche<br />
im September 2019 in <strong>Meschede</strong>.<br />
„Dafür stellt der Hochsauerlandkreis<br />
als Flächenkreis mit seinem hohen<br />
Mobilitätsbedarf, als Wirtschaftsstandort<br />
und als Naherholungsregion<br />
zu hohe Anforderungen.“<br />
Und wie sieht es mit dem ersten<br />
autonomen Fahrzeug im Sauerland<br />
und in der Hellweg Region aus?<br />
Professor Dr. Christian Kutzera von<br />
der FH Südwestfalen sieht „das Jahr<br />
2025 für haltbar. Beim autonomen<br />
Fahrzeug soll zunächst das Level<br />
3 von insgesamt 5 auf den Straßen<br />
Ford Neuwagen<br />
Gebrauchtwagen<br />
Waschanlage<br />
Tankstelle<br />
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