02.07.2021 Aufrufe

HAU'RUCK - Das neue Hausruckwald-Magazin / Sommer 2021

Eine Region der Lebensfreude! Erkunde mit uns den Hausruckwald. Wir lernen seine Menschen kennen, kosten uns durch regionale Schmankerl, genießen die wunderschöne Natur und erfahren, wo es für Familie und Freunde so richtig Action zu erleben gibt.

Eine Region der Lebensfreude!
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MICHAEL NEUDORFER<br />

Nua de<br />

Voadaseitn zöhd VON ALOIS POHN<br />

Schatzkistl<br />

Wir sind reich. Unermesslich reich. Denn wir haben etwas, was<br />

sonst niemand hat auf der ganzen Welt: unseren Dialekt, der uns<br />

so unverwechselbar und einzigartig macht.<br />

Es geht olli Leit z’gleih, ob Frau oda Maun,<br />

kaum segn deine Augn was, geht’s in dir drin scho on.<br />

De Büda wern va‘oabeit, eiwendig z’legt,<br />

grod a so, ois wa a Computer vasteckt.<br />

Und im Umdrah‘ steht fest: geht net – oda schau,<br />

mit dem kau i net – mit dem kunnt i ma trau.<br />

A poar Wortl redn, a weng schatz’n wias geht,<br />

üba d’Oabeit, an Gsund, d’Liab und des Geld.<br />

A Voadaseit‘ von am Haus kau zoagn, wer drin lebt.<br />

Brettlebn zuwi vo da Straß‘, des hots friah meist gebn.<br />

A Haustia mit Schnoin, koane Fingacode-Tastn,<br />

danebm Platz fia a Hausbäng zum Zuahean und Rostn.<br />

Heit is d’Voadaseitn hintn, wo d’Auto deafn steh,<br />

üba d’Garage konnst dann direkt ins Haus einigeh.<br />

Des ist gscheit und praktisch, jo fost scho a „Muaß“,<br />

weil zu an Haus kummt heitzutags södn wer z’Fuaß.<br />

Foto: © Kovacs<br />

Wer sonst außer uns sagt<br />

schon Roaskittl zu einem<br />

Menschen, der gern unterwegs<br />

ist? Roaskittl – wie blass<br />

nimmt sich dagegen der Begriff<br />

„Globetrotter“ aus!<br />

Lassen Sie mich weiterkramen<br />

in unserer Wortschatz-Kiste<br />

und nachschauen,<br />

welche Perlen sich<br />

da ganz unten verbergen.<br />

Den Zreißjogerl finde ich da<br />

und den Loamiau. Während<br />

Jakob so ungestüm ist, dass<br />

er ständig Löcher in seine<br />

Kleidungsstücke reißt, ist der<br />

andere so lethargisch, dass<br />

ihm das nie passieren würde.<br />

Der Rutschipeder wiederum<br />

ist der beste Beweis dafür,<br />

dass hyperaktive Kinder keine<br />

Erscheinung der modernen<br />

Zeit sind.<br />

<strong>Das</strong>s das Nachbarsmensch<br />

a Leischn ist, berichtet uns<br />

gänzlich unaufgefordert<br />

eine mitteilungsbedürftige<br />

Ratschkathl. Deren enge<br />

Verwandtschaft, das<br />

Redhaus, erzählt indessen<br />

ganz aufgeregt, dass sich<br />

der hoagliche Ziepf und das<br />

wählerische Zieferl endlich<br />

gefunden haben. Zwei,<br />

denen eh keine und keiner<br />

gut genug gewesen wären.<br />

Die Neugierdsnasen wiederum<br />

möchte gerne wissen,<br />

wie das Kipfi zu seinem<br />

Namen kam. Ob leicht das<br />

beliebte halbrunde Gebäck<br />

auch so naiv sei, fragt sie<br />

mich. Ich weiß es nicht. Ich<br />

freu mich nur, wenn jemand<br />

so genannt wird. Soll sie<br />

doch eine Gscheithaum<br />

fragen oder gleich ein<br />

Gscheithaferl!<br />

Um wie viel ärmer wären wir<br />

doch ohne diese Wörter! Die<br />

meisten von ihnen sind vom<br />

Aussterben bedroht. Dabei<br />

wäre ihre Rettung so leicht:<br />

wir müssen sie einfach nur<br />

benützen.<br />

Euer<br />

Michael Neudorfer<br />

Is schwa zon ergründ’n, oba interresant warat‘s schau,<br />

noch wos s’Hirn sortiert, liegt’s ebba am Schau?<br />

Wos les i aus’m Gsicht vo meim Visavi?<br />

Zöhd ebba mei Eiwendigs, wia i söwa woan bi?<br />

Liegt de Ursach‘ bei uns, wa s’Hinterfrogn net schlecht,<br />

ob‘s recht ist wia‘s is, oda ma‘s do ändan mecht.<br />

An Blickwünge weiding, a zweits Moi hinschau,<br />

und a weng nochdenga, wa gwiss nix vatau.<br />

Södsaum is schau – die Natur kennt koa „Voan“.<br />

Und hast den Blick für’s Scheni nu ned valoan,<br />

dann zoagt da jeder Bam, er ist rundum z’glei schen.<br />

Gspiah s’Stauna und g’Freih, bleib bei dem Wunda kurz steh.<br />

Vielleicht grat’s ma moagn Friah, dass i ma trau,<br />

und beim Leit’n nebm an Gsicht a de Seitn auschau.<br />

Kinnat jo leicht sei, dass der andre is umadum schen,<br />

und i mit eahm was anfang – oi Zwoa tat’s uns gfrein.<br />

Drum wünsch i uns a Landl,<br />

a Hoamat, a Wölt, wo net nur<br />

„VORAU“ sondan jede Seit zöhd.<br />

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