eBook Aktuelles Steuerstrafrecht - Brender & Hülsmeier
eBook Aktuelles Steuerstrafrecht - Brender & Hülsmeier
eBook Aktuelles Steuerstrafrecht - Brender & Hülsmeier
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vorbemerkung<br />
Die staatliche Finanznot ist Ausgangspunkt für ein nachhaltiges staatliches Bemühen,<br />
Steuerhinterziehungen aufzuspüren, um hierdurch das Steueraufkommen zu erhöhen.<br />
Die aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet des <strong>Steuerstrafrecht</strong>es ist daher entgegen<br />
der früheren relativen Beständigkeit dieses Rechtsgebietes von einer weiterhin hohen<br />
inhaltlichen Dynamik und von einem immer weiteren Vordringen staatlicher Zugriffsbefugnisse<br />
gekennzeichnet. Die beiden wichtigsten Entwicklungen der jüngsten Vergan-<br />
genheit sind:<br />
• Das Inkrafttreten des Gesetzes zur Verbesserung der Bekämpfung der Geldwäsche<br />
und Steuerhinterziehung vom 28.04.2011 („Schwarzgeldbekämpfungsgesetz“).<br />
Der Gesetzeber ist hier über die vom Bundesgerichtshof verlangten<br />
Anforderungen an eine vollständige Selbstanzeige noch hinausgegangen.<br />
Er verlangt für die Wirksamkeit einer Selbstanzeige nunmehr eine Berichtigung<br />
aller noch nicht verjährten Steuerverkürzungen einer Steuerart. Darüber<br />
hinaus wurden die Sperren für die Abgabe einer wirksamen Selbstanzeige verschärft.<br />
• Die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz haben mit Datum vom<br />
10.08.2011 die Verhandlungen über offene Steuerfragen abgeschlossen und<br />
ein Steuerabkommen paraphiert. Es sieht vor, dass Personen mit Wohnsitz in<br />
Deutschland ihre bestehenden Bankbeziehungen in der Schweiz nachbesteuern<br />
können, indem sie entweder eine einmalige Steuerzahlung leisten oder ihre<br />
Konten offenlegen. Das Abkommen lässt in einem zahlenmäßig beschränkten<br />
Umfang Auskunftsersuchen von deutschen Behörden zu; diese Auskunftsersuchen<br />
müssen zwar den Namen des Kunden, nicht notwendig aber den Namen<br />
der Bank benennen.<br />
Der Steuerwiderstand bleibt erheblich. Hierfür mag der einzelne Bürger aus seiner per-<br />
sönlichen Sicht vermeintlich verschiedene gute Gründe anführen. Nicht verkennen<br />
sollte er allerdings, dass das staatliche Maßnahmenbündel der letzten Jahre das Entdeckungs-<br />
und Sanktionsrisiko klar verschärft.<br />
Diese Veröffentlichung erläutert in einer auch Nichtjuristen verständlichen Weise typische<br />
steuerstrafrechtliche Themen, und zwar Aufgaben und Befugnisse der Steuer-<br />
fahndung, den Straftatbestand der Steuerhinterziehung und die gesetzlichen Voraus-<br />
setzungen einer strafbefreienden Selbstanzeige. Zugleich werden einzelne Aspekte<br />
einer steuerstrafrechtlichen Verteidigung behandelt. Schließlich werden aktuelle Ent-<br />
wicklungen im <strong>Steuerstrafrecht</strong> dargestellt.<br />
Frankfurt am Main, den 01.12.2011<br />
Dr. Markus <strong>Brender</strong><br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />
Autor: RA/Fachanwalt für Steuerrecht sowie FA für Bank- und Kapitalmarktrecht Dr. iur. <strong>Brender</strong>,<br />
<strong>Brender</strong> & <strong>Hülsmeier</strong>, Leerbachstrasse 14, 60322 Frankfurt am Main<br />
www.brender-huelsmeier.de<br />
2