EPP 5-6.2021
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Ausgabe 05-06 | 2021<br />
epp-online.de<br />
Elektronik<br />
Produktion<br />
Prüftechnik<br />
Interview<br />
Messen & Veranstaltungen<br />
9. InnovationsFORUM 2021<br />
» Seite 20<br />
Baugruppenfertigung<br />
Reduzierung von Voiding im<br />
Die-Attach<br />
» Seite 58<br />
Test & Qualitätssicherung<br />
Erhöhte Qualitätsansprüche im<br />
E-Mobility-Markt<br />
» Seite 78<br />
„Kunden werden sich ihre<br />
Lieferketten künftig genauer<br />
anschauen.“<br />
Bernhard Pulferer,<br />
Melecs<br />
» Seite 10<br />
TITELSTORY<br />
Röntgeninspektion<br />
für<br />
zuverlässige<br />
Produkte<br />
» Seite 44<br />
SMT AT ITS BEST
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
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» EDITORIAL<br />
Hybrid-Event im Trend<br />
9. InnovationsForum 2021<br />
Langsam erscheint ein Licht am Ende des Tunnels; für unser Innovations-<br />
FORUM am 7. Juli öffnet die Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen ihre<br />
Türen unter der Prämisse „mit Umsicht und Vorsicht“. Denn einmal mehr<br />
sind wir alle gefragt, mit den Lockerungen verantwortungsvoll umzugehen.<br />
Unser hybrides Eventformat ermöglicht neben der Präsenzteilnahme auch<br />
eine Beteiligung online durch Übertragung per Live-Stream, um sich über<br />
neueste Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Elektronik -<br />
fertigung zu informieren. Bleiben auch Sie wettbewerbsfähig in einem<br />
zunehmend schwierigen Umfeld. (ab Seite 20)<br />
Leistungsstarke Röntgeninspektion<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory über einen EMS-Dienstleister, der mittels<br />
anspruchsvoller Systeme und umsichtigen Umgang mit der Umwelt auf<br />
erfolgreiche 35 Jahre zurückblicken kann. Die jüngste Investition in ein<br />
zweites Röntgeninspektionssystem wurde durch die perfekte Beratung<br />
sowie Dienstleistung durch den Systempartner zum Mehrwert, und sorgt<br />
heute dank umfangreicher, innovativer Leistungsmerkmale für fehlerfreie<br />
Baugruppen, um auch für die hohen Anforderungen der Zukunft gerüstet<br />
zu sein. (ab Seite 44)<br />
Smarte Robotik Lösung<br />
Dass Cobots vielseitig einsetzbar sind, zeigt der Artikel über automatisierte<br />
Testprozesse. Denn durch integrierte Sensorik und hohe Flexibilität sind die<br />
kollaborierende Roboter in der Lage, repetitive Abläufe bei gleichzeitiger<br />
Wahrung hoher Qualitätsstandards zu automatisieren. (ab Seite 74)<br />
Alle Themen, über die wir berichten,<br />
finden Sie online unter<br />
epp-online.de übersichtlich angeordnet.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
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Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />
doris.jetter@konradin.de<br />
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GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE.<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 3
» INHALT 05-06 | 2021 46. JAHRGANG<br />
TITELSTORY<br />
Röntgen -<br />
inspektion für<br />
zuverlässige<br />
Service und Support Produkte<br />
eines Systempartners<br />
» Seite 44<br />
haben EMS-Dienstleister<br />
zur Investition und Qualitätssicherung<br />
in ein zweites AXI-<br />
System überzeugt.<br />
Bild: Factronix<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Branchennews<br />
Webportal-Lösung für den EMS-Markt<br />
Digitale Transparenz auf dem Dienstleistungssektor 6<br />
GPV setzt soliden Wachstumskurs 2021 fort 8<br />
Fritsch bezieht neuen Firmensitz in Amberg 9<br />
Interview<br />
Bernhard Pulferer, Melecs Gruppe<br />
Folgen der Pandemie für Elektronikfertiger 10<br />
Branchennews<br />
HTV-Institut wird akkreditiertes Prüflabor 13<br />
Interview<br />
Ulf Jepsen & Axel Meyer, photocad<br />
Schablonenpräzision, die stets funktioniert 14<br />
Branchennews<br />
Fraunhofer IEM: Standards für die Qualitätssicherung 17<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Pressekonferenz bei Ekra, Bönnigheim<br />
Zukunftsplattform für den Druck 18<br />
9. InnovationsFORUM 2021<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung in Deutschland 20<br />
TITELSTORY<br />
AXI für zuverlässige Produkte (Factronix)<br />
Investition sichert Dienstleister die Zukunft 44<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Radartechnik mit geregeltem Rework-Prozess (Ersa)<br />
Präzise Bestückung von Prototypenboards 50<br />
Produkt-News 53<br />
Prozess-Transparenz erhöht Produktqualität (Siemens)<br />
Intelligente Fertigungssteuerung senkt Fehlerraten 54<br />
Reduzierung von Voiding im Die-Attach (Indium)<br />
Verwendung von Lotpreforms mit Goldlegierung 58<br />
Reinigungsverfahren von Lackierrahmen (Systronic)<br />
Erfolgreiche Prozesse durch perfektes Zusammenspiel 62<br />
Produkt-News 64<br />
Effektive Reinigung weniger Bauteile (acp systems)<br />
Reinraumgerechte CO 2<br />
-Schneestrahlkabinen 66<br />
Produkt-News 68<br />
PACKAGING<br />
Echtzeitüberblick in der Halbleiterproduktion (Bosch)<br />
Datenvisualisierung für transparente Waferherstellung 72<br />
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Automatisierte Testprozesse (Universal Robots)<br />
1a-Produktqualität durch Cobots 74<br />
Produkt-News 77<br />
Exakte Messdaten für E-Mobility (Viscom)<br />
Garantie erhöhter Sicherheits- und Qualitätsansprüche 78<br />
Produkt-News 81<br />
4 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Industrie<br />
Bild: Ersa<br />
Geregelter Rework-Prozess im Prototypenbau<br />
eines Radartechnikunternehmens<br />
» Seite 50<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 82<br />
Event-Einladung<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
17 Medienmarken für alle wichtigen<br />
Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung<br />
für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle:<br />
Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />
Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />
„Materialmanagement meets SMT“ am<br />
23. September 2021 in der Filderhalle<br />
Leinfelden-Echterdingen als Live-Konferenz<br />
mit Live-Streaming der Vorträge<br />
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SMT-Materialmanagement.<br />
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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 5
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Neue Webportal-Lösung für den EMS-Markt<br />
Digitale Transparenz auf dem<br />
Dienstleistungssektor<br />
Die Plattform safeRFQ.com wurde vor über einem Jahr auf dem EMS-Dienstleistungsmarkt<br />
eingeführt und erleichert auch aufgrund der Covid-19-Situation die<br />
Suche nach potenziellen Partnern. Denn Dienstleistungsunternehmen aus der<br />
Elektronikindustrie, die sich mit Auftragsmontage, Leiterplattenherstellung oder<br />
auch Kabelbäumen befassen, benötigen neue Auftragnehmer und Aufträge.<br />
Kunden, die auf dem Markt nach<br />
Dienstleistungen suchen, haben ein<br />
ähnliches Problem. Wenn sie einen<br />
Dienstleister auswählen möchten, müssen<br />
sie einen zeitaufwändigen Vorgang<br />
durchlaufen, um nach potenziellen Auftragnehmern<br />
zu recherchieren und nach<br />
Bedingungen der Auftragsausführung<br />
fragen.<br />
Wettbewerbsfähig durch<br />
schnelle Suche<br />
Das bedeutet, dass die Suche nach neuen<br />
Auftraggebern und Auftragnehmern<br />
auf dem Dienstleistungsmarkt in der Elektronikindustrie<br />
von beiden Seiten Aufwand<br />
und Zeit in Anspruch nimmt, wodurch<br />
unnötige Kosten entstehen. Oft beginnen<br />
Unternehmen mit einer Unternehmensüberprüfung<br />
oder einem Audit. Es<br />
stellt sich heraus, dass das von einem potenziellen<br />
Auftragnehmer angebotene<br />
Preisniveau weit vom erwarteten entfernt<br />
ist. Andererseits erfordert die Erstellung<br />
von Angeboten die Bereitstellung von Dokumentation<br />
und den Schutz des geistigen<br />
Eigentums, wie beispielsweise durch<br />
Unterzeichnung einer NDA-Vertraulichkeitsvereinbarung.<br />
Die Plattform erfüllt all diese Anforderungen<br />
und bietet vollständige Kontrolle<br />
darüber, mit wem Dokumentation geteilt<br />
werden. Das Portal bietet dabei Zugang<br />
zu einer großen Gruppe potenzieller Auftragnehmer<br />
aus der gesamten Branche, so<br />
dass das Preisniveau auch beim aktuellen<br />
Auftragnehmer überprüft werden kann.<br />
Zudem kann das Preisniveau von Dienstleistungen<br />
und Komponenten kontrolliert<br />
werden, das nicht nur in einem Land, sondern<br />
in vielen Ländern sowie auf verschiedenen<br />
Kontinenten angeboten wird.<br />
SafeRFQ.com ist ein neues Web-Tool<br />
für Unternehmen, welches EMS-Dienstleistungen<br />
in den Bereichen der Elektronikmontage,<br />
Leiterplattenversorgung,<br />
Herstellung von Kabelbäumen und fertigen<br />
Geräten (Final Production und Box<br />
Building) anbietet sowie für Auftraggeber,<br />
die ein EMS-Unternehmen im Rahmen<br />
dieser Art von Aufträgen suchen. Dank<br />
des umfangreichen und intuitiven Menüs<br />
kann einfach eine Anzeige aufgegeben<br />
und gleichzeitig viele potenzielle Auftragnehmer<br />
kontaktiert werden. Das Portal<br />
erleichtert ebenso die Kommunikation<br />
zwischen dem Auftraggeber und den Auftragnehmern.<br />
Bei nahezu jeder Anfrage<br />
entstehen beim Auftragnehmer Fragen<br />
und Zweifel in Bezug auf technische oder<br />
technologische Probleme, Zweifel in Bezug<br />
auf Dokumentation oder verwendete<br />
Materialien. In der Regel stellen sich bei<br />
den meisten Auftragnehmern ähnliche<br />
Fragen. Daher ermöglicht das System<br />
Antworten an alle Auftragnehmer und<br />
spart Zeit.<br />
Marken- und Unternehmenserkennbarkeit<br />
Die Anfragen an potenzielle Auftragnehmer<br />
werden, nach den vom Auftraggeber<br />
gestellten Anforderungen gefiltert, ob in<br />
Bezug auf Technologie, erforderliche Tests,<br />
die Erfüllung erforderlicher Standards sowie<br />
die Anforderungen an die spezifischen<br />
Zertifikate. Zusätzlich stellt das Webportal-Team<br />
sicher, dass Anfragen und Kommunikation<br />
zwischen potenziellen Auftragnehmern<br />
schnell und effektiv ist.<br />
In der Praxis reicht es aus, grundlegende<br />
geschäftliche und technische Online-<br />
Daten zum Auftrag einzugeben und zu<br />
entscheiden, an wen und wie die Dokumentation<br />
weitergeben wird, nach Unterzeichnung<br />
der entsprechenden NDA oder<br />
durch Gewährung eines einmaligen Ein-<br />
Bild: safeRFQ<br />
Das Web-Tool bietet EMS-Dienstleistungen<br />
in den Bereichen der Elektronikmontage,<br />
Leiterplattenversorgung, Herstellung<br />
von Kabelbäumen und fertigen Geräten<br />
(Final Production und Box Building), die<br />
ein EMS-Unternehmen im Rahmen dieser<br />
Art von Aufträgen suchen<br />
6 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
zelzugangs. Auch kann das Einverständnis<br />
der Geschäftsbedingungen oder Lieferbestimmungen<br />
verlangt werden.<br />
Daraufhin sollte angeben werden, welche<br />
Dienstleistungen und Standards der<br />
Vertrag vom Auftragnehmer verlangt, und<br />
woher die Angebote erhalten werden<br />
möchten. Mittels der Portal-Lösung ist es<br />
nun einfach, einen Auftragnehmer zur<br />
Ausführung eines Auftrags zu finden und<br />
auszuwählen. Das Portal ermöglicht dem<br />
Auftragnehmer neue Aufträge zu finden,<br />
den Umsatz zu steigern und damit die Produktionsmöglichkeiten<br />
besser zu nutzen.<br />
Obwohl der EMS-Produktionsprozess<br />
relativ lang ist, wurden bereits etwa ein<br />
Dutzend Aufträge ausgeführt, einige Auftragnehmer<br />
sind zu treuen Nutzern des<br />
Portals geworden. Monatlich registrieren<br />
sich fast 30 Unternehmen neu auf dem<br />
Portal, aktuell haben sich über 260 Unternehmen<br />
aus aller Welt registriert.<br />
Die Hauptaufgabe des Webportal-<br />
Die Anfragen an potenzielle Auftragnehmer werden, nach den vom Auftraggeber gestellten<br />
Anforderungen gefiltert<br />
Teams besteht darin, Auftraggeber davon<br />
zu überzeugen, dass eine solche Methode<br />
zur Erstüberprüfung potenzieller Auftragnehmer<br />
und zur Sammlung von Angeboten<br />
eine wesentliche Erleichterung ihrer<br />
Arbeit darstellt. Durch den Überblick über<br />
die Produktionskapazitäten von Unternehmen<br />
kann das auf dem Markt erreichbare<br />
Preisniveau effektiv geprüft werden.<br />
Natürlich ist das safeRFQ.com-Portal nur<br />
ein Mittel, die endgültige Entscheidung<br />
liegt beim Auftraggeber, der nicht nur<br />
Preisniveau sondern alle anderen Aspekte<br />
der Zusammenarbeit überprüfen muss.<br />
Die Lösung richtet sich an mittlere und<br />
kleine Unternehmen, Neueinsteiger in der<br />
EMS- und OEM-Branche mit begrenzten<br />
Ressourcen, die nach neuen Auftragnehmern<br />
suchen und die erfolgreich neue<br />
Auftragnehmer und zusätzliche Aufträge<br />
finden möchten. (dj)<br />
www.saferfq.com/de<br />
Bild: safeRFQ<br />
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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 7
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Rekordergebnis trotz Corona-Pandemie<br />
GPV setzt soliden Wachstumskurs 2021 fort<br />
Das dänische Elektronikunternehmen GPV<br />
liefert Rekordergebnisse für das erste<br />
Quartal und legte einen guten Start in<br />
das Jahr 2021 hin. Die positiven Ergebnisse<br />
veranlassen das Unternehmen, die Umsatzprognose<br />
für das Gesamtjahr anzuheben.<br />
Dieser positive Start wird jedoch von<br />
Materialengpässen überschattet, die eine<br />
Herausforderung darstellen und die termingerechte<br />
Belieferung von Kunden erschweren.<br />
Der europäische Top-10-Elektronikhersteller<br />
generiert auch im Jahr<br />
2021 ein starkes Umsatz- und Ertragswachstum,<br />
wie aus dem nun veröffentlichten<br />
Quartalsbericht Q1 2021 des Eigentümers<br />
Schouw & Co hervorgeht. Das<br />
Unternehmen erzielte im ersten Quartal<br />
Umsatzerlöse in Höhe von 741 Mio. DKK,<br />
was gegenüber den im entsprechenden<br />
Vorjahresquartal erzielten 679 Mio. DKK<br />
einer Steigerung um neun Prozent gleichkommt.<br />
Diese Umsatzsteigerungen sind<br />
insbesondere auf Kunden in den Segmenten<br />
Halbleiter, Cleantech und Instrument<br />
& Industry zurückzuführen, die Aufträge<br />
stammen dabei sowohl von bestehenden<br />
als auch von neuen Kunden. Auch unter<br />
dem Strich übertrifft das Q1 2021 die Erwartungen<br />
mit einem EBITDA von 76 Mio.<br />
DKK gegenüber 46 Mio. DKK im Vorjahr.<br />
„Positiv ist, dass wir die weltweite Corona-Pandemie<br />
bisher gut gemeistert haben.<br />
Vor zwölf Monaten war die Situation<br />
von großer Unsicherheit geprägt und jetzt<br />
können wir sowohl für 2020 insgesamt<br />
als auch für Q1 2021 ein Rekordergebnis<br />
präsentieren. Natürlich sind wir mit den<br />
Ergebnissen sehr zufrieden, haben allerdings<br />
noch erhebliche Herausforderungen<br />
Bild: GPV<br />
zu bewältigen“, sagt CEO Bo Lybæk, und<br />
fährt fort: „Der Aufschwung der weltweiten<br />
Konjunktur hat zu einem deutlichen<br />
Anstieg der Nachfrage nach elektronischen<br />
Komponenten geführt und dieser<br />
setzt unsere Beschaffungsabteilung unter<br />
großen Druck, die Lieferung von Materialien<br />
sicherzustellen. An Auftragsbeständen<br />
verzeichnen wir derzeit ein Rekordhoch,<br />
was zum Teil auf eine zunehmende<br />
Nachfrage unserer Kunden zurückzuführen<br />
ist, zum Teil aber auch auf eine enge<br />
Kommunikation mit Kunden, um Lieferungen<br />
über einen längeren Zeithorizont<br />
zu sichern. Die weltweit steigende Nachfrage<br />
nach Elektronikkomponenten und<br />
anderen Materialien hat zu deutlich längeren<br />
Lieferzeiten und höheren Preisen<br />
geführt. Unsere derzeit größte Herausforderung<br />
liegt in der Materialknappheit.<br />
Materialien werden verspätet geliefert,<br />
oft auch als Teillieferungen und anders<br />
als bestellt, was eine punktgenaue Lieferung<br />
an unsere Kunden erschwert. Jeder<br />
innerhalb der Organisation arbeitet mit<br />
vollem Einsatz daran, die Situation so gut<br />
wie möglich zu bewältigen, und dafür bin<br />
ich sehr dankbar“, bemerkt Bo Lybæk.<br />
Kapazitätserweiterung in<br />
Asien<br />
Die positiven Finanzergebnisse veranlassen<br />
das Unternehmen, seine kurz- und<br />
langfristigen Kapazitäten zu erweitern. Es<br />
verfügt heute über Produktionsstätten in<br />
Dänemark, der Schweiz, Deutschland, Österreich,<br />
der Slowakei, Thailand, Sri Lanka<br />
und Mexiko. Der erste Schritt zum weiteren<br />
Ausbau ist die Investition in neue Pro-<br />
GPV liefert Rekord -<br />
ergebnisse für das<br />
erste Quartal und legte<br />
einen guten Start in<br />
das Jahr 2021 hin<br />
Die derzeit größte Herausforderung des Unternehmens<br />
liegt in der Materialknappheit<br />
„Positiv ist, dass wir die weltweite Corona-<br />
Pandemie bisher gut gemeistert haben“, sagt<br />
CEO Bo Lybæk<br />
duktionslinien für die Werke in der Slowakei,<br />
Sri Lanka und Thailand. Investiert<br />
wurde in SMT-Linien mit kurzer Lieferzeit,<br />
so dass der Großteil der zusätzlichen Kapazität<br />
bereits im zweiten Quartal 2021<br />
zur Verfügung stehen wird. Zwischenzeitlich<br />
wurde entschieden, die Produktionsstätten<br />
in Asien an den beiden großen<br />
Standorten in Thailand und Sri Lanka zu<br />
konsolidieren und damit die Produktionstätigkeit<br />
in China einzustellen und an die<br />
zwei anderen Standorte der Gruppe zu<br />
verlagern. Die Aktivitäten in China werden<br />
sich stattdessen auf die Materialbeschaffung<br />
für die anderen Standorte konzentrieren.<br />
Langfristig werden auch große<br />
Kapazitätserweiterungen in Sri Lanka und<br />
Thailand vorgenommen, wo zwei geplante<br />
Werkserweiterungen im Zuge der Corona-Pandemie<br />
auf Eis gelegt wurden. Diese<br />
Projekte werden nun wieder aufgenommen.<br />
Der volle Effekt wird sich aber erst<br />
mit Anfang 2023 einstellen.<br />
„Unsere ehrgeizigen Wachstumspläne<br />
sind intakt, und mit einer klareren Einschätzung<br />
der Folgen der Corona-Pandemie<br />
können wir die kurz- und langfristigen<br />
Kapazitätserweiterungen wieder aufnehmen,<br />
die eine solide Basis für die Zukunft<br />
sichern. Kurzum: Wir werden investieren<br />
und sind für zukünftiges Wachstum<br />
gut aufgestellt“, so Bo Lybæk.<br />
www.gpv-group.com<br />
Bild: GPV<br />
Bild: GPV<br />
8 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
NEWS & HIGHLIGHTS «<br />
Folge des stetigen Wachstums<br />
Fritsch bezieht neuen Firmensitz in Amberg<br />
Das alte Firmengebäude der Fritsch<br />
Gmbh, Hersteller von Produkten rund um<br />
SMT, drohte bereits seit einigen Jahren<br />
aus allen Nähten zu platzen, so das Unternehmen.<br />
Um dem stetigen Wachstum<br />
Rechnung zu tragen, beschloss Geschäftsführer<br />
Markus Fritsch eine neue<br />
Firmenzentrale zu bauen.<br />
Im November 2018 erfolgte in Amberg<br />
der erste Spatenstich und nach 2 Jahren<br />
Bauzeit war das Gebäude Ende 2020 bezugsfertig.<br />
Der im Vorfeld sorgfältig geplante<br />
Umzug, wurde innerhalb von zwei<br />
Wochen kurz vor Weihnachten durch das<br />
Fritsch-Team durchgeführt. Einzig für den<br />
Transport der schweren Fertigungsmaschinen<br />
wurde ein darauf spezialisiertes<br />
Unternehmen beauftragt.<br />
Die neue Firmenzentrale bietet den Mitarbeitern<br />
größere und moderne Räum-<br />
Bild: Fritsch<br />
lichkeiten. Das Gebäude hat einen doppelstöckigen<br />
Bürotrakt, in dem die gesamte<br />
Administration sowie auch die Entwicklungsabteilung<br />
untergebracht ist. Im<br />
direkten Anschluss daran befindet sich eine<br />
große Halle, in welcher die eigene<br />
Elektronikfertigung und die Montageabteilungen<br />
für die verschiedenen Maschinentypen<br />
nebst Zubehör untergebracht<br />
sind. Den Abschluss macht die zerspanende<br />
Fertigung, in welcher ein Großteil aller<br />
Mit dem Neubau in<br />
Amberg sieht sich<br />
Fritsch für die Zukunft<br />
gut gerüstet und<br />
will die in Kastl/Utzenhofen<br />
begonnene<br />
Firmengeschichte<br />
weiter fortsetzen.<br />
zu verbauenden Teile selbst gefertigt<br />
wird.<br />
Eines der Highlights im neuen Gebäude,<br />
ist der neue Showroom mit Applikationscenter,<br />
welcher über eine Fläche von<br />
120 m 2 verfügt. Hier kann die Leistungsfähigkeit<br />
der Maschinen in einer Live-Demo<br />
präsentiert werden. Die aktuell zur<br />
Verfügung stehende, bebaute Fläche beträgt<br />
nun über 1500 m 2 . (ys)<br />
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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 9
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Interview mit Bernhard Pulferer, CEO der Melecs Gruppe<br />
„Kunden werden sich ihre<br />
Lieferketten künftig<br />
genauer anschauen“<br />
NACH -<br />
GEFRAGT<br />
Interview mit<br />
Bernhard Pulferer,<br />
CEO von Melecs<br />
Wie hat die Pandemie die Elektronikfertiger getroffen und<br />
welche längerfristigen Lehren ziehen sie daraus? Wir haben<br />
mit Bernhard Pulferer, Mitgründer und CEO der österreichischen<br />
EMS-Gruppe Melecs gesprochen.<br />
Bild: Melecs<br />
Bernhard Pulferer: „Ja, wir investieren weiter –<br />
nicht nur in den Erhalt, sondern auch weiterhin<br />
gezielt in Modernisierung und Erweiterung“<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Pulferer, erinnern Sie sich<br />
noch an den Beginn der Pandemie?<br />
Bernhard Pulferer: Ja, so etwas vergisst<br />
man so schnell nicht. Hier im Werk<br />
Siegendorf sind wir am 16. März 2020 in<br />
den Lockdown gegangen. Glücklicherweise<br />
sind wir im Bereich IT gut aufgestellt<br />
und binnen 2 Tagen konnten praktisch alle<br />
Mitarbeiter in Verwaltung, Einkauf,<br />
Vertrieb etc. über VPN-Verbindungen aus<br />
dem Homeoffice arbeiten. Auch waren<br />
wir etwas vorgewarnt: Unser Werk im<br />
chinesischen Wuxi war schon nach dem<br />
Chinese New Year zeitweise geschlossen.<br />
<strong>EPP</strong>: Und in der Fertigung?<br />
Bernhard Pulferer: Klar, die Fertigung<br />
konnte nicht ins Homeoffice. Weil einige<br />
große Kunden Bestellungen stornierten<br />
oder Lieferpläne anpassten, mussten wir<br />
unsere Produktion zurückfahren. In Bereichen<br />
wie Weiße Ware oder Industrie besserte<br />
sich das dann aber sehr schnell wieder.<br />
Binnen weniger Monate erreichten<br />
die Aufträge abermals ein ähnliches Niveau.<br />
Im Bereich Weiße Ware gab es sogar<br />
deutliches Wachstum. Daraus entstand<br />
eine neue Anforderung: Wir mussten<br />
in der Pandemie für unsere Werke eine<br />
unterbrechungsfreie Materialversorgung<br />
sicherstellen.<br />
<strong>EPP</strong>: Welche Maßnahmen haben Sie<br />
konkret getroffen und wie hat das gewirkt?<br />
Bernhard Pulferer: Offen gesagt: Wir<br />
profitierten von Entscheidungen, die wir<br />
schon Jahre vor und völlig unabhängig<br />
von der Pandemie getroffen hatten. Beispielsweise<br />
von unserer recht fortgeschrittenen<br />
Digitalisierung in Beschaffung,<br />
Planung und Produktion. Oder auch<br />
von der Tatsache, dass unsere Werke in<br />
Österreich, Ungarn, China und Mexiko so<br />
ausgelegt sind, dass wir fast überall die<br />
komplette Produktpalette in weitgehend<br />
identischen Prozessen fertigen können.<br />
So konnten wir Spitzen verlagern oder<br />
Pandemie-bedingte Einschränkungen<br />
über andere Werke abfangen. Auch haben<br />
wir sofort ein Krisenteam gebildet, das<br />
zunächst täglich, später in größeren Abständen,<br />
daran gearbeitet hat, die Versorgung<br />
in enger Abstimmung mit den Lieferanten<br />
und über Käufe auf Spotmärkten<br />
zu sichern. Auch Richtung Kunden haben<br />
wir intensiv kommuniziert, Planungen angepasst.<br />
Das war viel Arbeit, ist uns aber<br />
bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen.<br />
Themen wie die aktuellen, globalen Halbleiterengpässe<br />
spüren wir aber bis heute.<br />
Einige Komponentenhersteller haben aus<br />
Angst vor Nachfrage-Einbrüchen wohl<br />
übervorsichtig runtergefahren – und Produktionsstopps<br />
sind in einer Halbleiterfertigung<br />
schwer aufzuholen.<br />
» Digitalisierung<br />
verbessert unsere<br />
Position im Wettbewerb<br />
– ganz konkret und<br />
messbar. «<br />
Bernhard Pulferer<br />
10 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
<strong>EPP</strong>: Melecs betreibt Werke in verschiedenen<br />
Ländern und Regionen. Wie<br />
unterschiedlich war die Situation in den<br />
verschiedenen Werken?<br />
Melecs – starkes Wachstum<br />
Bernhard Pulferer: Da gab es große<br />
Unterschiede. In China hatten wir einen<br />
radikalen Stopp der Produktion, aber binnen<br />
weniger Wochen lief das Werk wieder<br />
unter Volllast als wäre nichts gewesen.<br />
Ein typisches V würde der Volkswirt sagen.<br />
In Europa hatten wir länger zu<br />
kämpfen. Aber dank Kurzarbeit, Arbeitszeitflexibilisierung<br />
und anderen Instrumenten<br />
waren wir beweglich und konnten<br />
das Personal halten – worüber wir<br />
heute mehr als froh sind. In Mexiko war<br />
das praktisch nicht möglich, hier mussten<br />
dann im Zuge des Wiederanfahrens einige<br />
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gesucht werden. Das macht es wirklich<br />
nicht leichter.<br />
<strong>EPP</strong>: Im Unterschied zu vielen anderen<br />
Unternehmen investieren Sie auch in<br />
der Krise weiter in neues Equipment und<br />
die Digitalisierung. Warum?<br />
Melecs Werk in Siegendorf<br />
Die 2009 im Zuge eines Management-Buy-outs<br />
aus der Siemens AG ausgegründete Melecs<br />
Gruppe bietet an Standorten in Österreich,<br />
Ungarn, China, Mexiko und den USA ein breites<br />
Spektrum an Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen.<br />
Die weltweit über 1.500 Mitarbeitenden<br />
erwirtschafteten 2020 einen Umsatz<br />
von über 283 Mio. Euro.<br />
Bild: Melecs<br />
Bernhard Pulferer: Ja, wir investieren<br />
weiter – nicht nur in den Erhalt, sondern<br />
auch weiterhin gezielt in Modernisierung<br />
und Erweiterung. Das betrifft alle Werke.<br />
Die Motive sind schnell erklärt: Elektronik<br />
dringt in immer mehr Anwendungen vor<br />
und damit werden immer mehr Kompetenzen<br />
und Kapazitäten in der Elektronikfertigung<br />
gesucht. Sehen Sie sich unsere<br />
Märkte an: Ob Automotive, Weiße Ware<br />
oder industrielle Anwendungen – überall<br />
steigt der Anteil an elektronischen Komponenten,<br />
Steuergeräten und Kommunikationsmodulen.<br />
Selbst ein so extremes<br />
Ereignis wie die Pandemie hat diese<br />
Trends nur kurzzeitig verlangsamt. Unser<br />
zweites Motiv: Wir gewinnen über Investitionen<br />
in Digitalisierung und modernes<br />
Equipment an Produktivität, an Flexibilität<br />
und an Qualität. Auch deshalb hat<br />
man uns 2018 mit dem Smart Factory<br />
Award ausgezeichnet. Unsere Kunden<br />
wollen Partner, die langfristig vorn dabei<br />
sind. Digitalisierung verbessert unsere Position<br />
im Wettbewerb – ganz konkret und<br />
messbar. Und mal ganz ehrlich: Auch deshalb<br />
wäre diese Pandemie vor 10 oder 20<br />
Jahren ein noch viel größeres Desaster<br />
geworden.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie meinen Sie das?<br />
Bernhard Pulferer: Binnen zwei Tagen<br />
hatten wir für alle Mitarbeiter VPN<br />
aufgesetzt. Wir können fast problemfrei<br />
von überall auf alle Systeme zugreifen,<br />
stimmen uns in Videokonferenzen intern<br />
und mit Kunden ab, werden über Lieferengpässe<br />
elektronisch und extrem schnell<br />
informiert – und bei Problemen in der<br />
Fertigung helfen uns Hersteller wie ASM<br />
über Remote Support. Ein Beispiel: Wir<br />
haben gerade in Datenbrillen, Smart Glasses<br />
investiert, damit interne oder externe<br />
Experten live über Video bei Reparaturen<br />
oder Fehleranalysen assistieren können.<br />
Dank unserer Investitionen in Vernetzung<br />
und WLAN in der Fertigung überhaupt<br />
kein Ding mehr. Aber all das wäre vor 20<br />
Jahren undenkbar gewesen. Vor 10 Jahren<br />
wäre es denkbar gewesen – aber es hätte<br />
nicht zuverlässig funktioniert. Anders gesagt:<br />
Vernetzung und Digitalisierung haben<br />
uns und andere Unternehmen mit Sicherheit<br />
vor weit schlimmeren Folgen der<br />
Pandemie gerettet. Warum also sollte ich<br />
aufhören zu modernisieren? Eigentlich<br />
müssten alle Elektronikfertiger viel mehr<br />
investieren und schneller digitalisieren.<br />
<strong>EPP</strong>: Was erwarten Sie in Bezug auf die<br />
Pandemie von Ihren Kunden? Was wird<br />
sich hier verändern und was wird künftig<br />
von Ihnen erwartet?<br />
Bernhard Pulferer: Auch künftig werden<br />
die Kunden das beste Preis-/Leistungsverhältnis<br />
suchen. So bieten wir neben<br />
Fertigungsdienstleistungen auch Entwicklungsdienstleistungen<br />
und Produktoptimierungen.<br />
Das ist konkreter Mehr-<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 11
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
wert für den Kunden und setzt uns vom<br />
Wettbewerb ab. Die Pandemie wird große<br />
Hersteller dazu zwingen, ihr Risikomanagement<br />
zu verbessern. Sie werden Lieferanten<br />
wählen, die auch in Krisen eine flexible und<br />
stabile Belieferung garantieren können – an<br />
allen Standorten und in allen Regionen, in<br />
denen der Kunde tätig ist. Kunden werden<br />
sich ihre Lieferketten künftig genauer anschauen.<br />
Vertragliche Phrasen reichen dann<br />
nicht mehr. Es müssen Systeme und Notfallprozesse<br />
installiert sein, die den Fertiger und<br />
damit den OEM krisenfester machen. Kunden<br />
werden diese Prozesse in Business Continuity<br />
Audits überprüfen oder vielleicht sogar in<br />
gemeinsamen Krisenszenarios testen lassen.<br />
Wir haben ja schon in dieser Krise gesehen:<br />
Wer aus seinen Systemen und Anlagen auf<br />
Knopfdruck Echtzeit-Informationen zieht,<br />
kann schneller, flexibler und zielgerichteter<br />
reagieren. Und um dies tun zu können, müssen<br />
Fertiger ihre Anlagen modernisieren,<br />
Prozesse integrieren und Kommunikation in<br />
alle Richtungen digitalisieren.<br />
Bild: Melecs<br />
„Eigentlich müssten<br />
alle Elektronikfertiger<br />
viel mehr<br />
investieren und<br />
schneller digitalisieren“<br />
» Die Pandemie wird<br />
große Hersteller dazu<br />
zwingen, ihr<br />
Risikomanagement<br />
zu verbessern. «<br />
Bernhard Pulferer<br />
„Wer aus seinen Systemen und Anlagen auf<br />
Knopfdruck Echtzeit-Informationen zieht, kann<br />
schneller, flexibler und zielgerichteter reagieren“<br />
<strong>EPP</strong>: Und was erwarten Sie in dieser Richtung<br />
von Ihren Equipment-Lieferanten?<br />
Bernhard Pulferer: Wir sind da in allen<br />
Kernbereichen gut aufgestellt. Im Bereich<br />
SMT beispielsweise mit Technologiepartnern<br />
wie ASM, die in puncto offener Digitalisierung<br />
und Prozessintegration wirklich eine<br />
Vorreiterrolle einnehmen. ASM hat einen<br />
„Global Footprint“, kann uns also in allen<br />
Werken mit Ressourcen in der Region unterstützen.<br />
Das war schon in der Pandemie<br />
wichtig und ist bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />
in der Produktion<br />
künftig noch wichtiger. Konkret erwarten<br />
wir von allen Lieferanten offene, standardisierte<br />
Schnittstellen, um jede Maschine und<br />
jede Software vernetzen und darüber in<br />
Echtzeit kommunizieren zu können. Wir<br />
führen gerade ein neues MES ein. Da müssen<br />
alle Equipment-Lieferanten mitmachen<br />
und uns die Integration über entsprechende<br />
Standardschnittstellen einfacher machen.<br />
Wir erwarten längst nicht mehr nur einen<br />
guten Servicelevel für Maschinen, sondern<br />
technologische Kompetenz und Beratung in<br />
Hard- und Software sowie aktive, partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit in Innovationsprojekten.<br />
www.melecs.com<br />
Bild: Melecs<br />
12 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
HTV-Institut für Materialanalyse wird akkreditiertes Prüflabor<br />
Schichtdickenmessungen mit der Röntgen -<br />
fluoreszenz-Analyse<br />
HTV ist einer der weltweit führenden Anbieter<br />
für Dienstleistungen rund um elektronische<br />
Komponenten. Neben Test und<br />
Langzeitkonservierung elektronischer<br />
Bauteile und Baugruppen ist insbesondere<br />
die Analytik eine der Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens.<br />
Im eigenen Institut für<br />
Materialanalyse werden<br />
mit hochmodernem<br />
Equipment und verschiedensten<br />
Methoden neben<br />
fertigungsbegleitenden<br />
Qualitätskontrollen u.a.<br />
auch Fehleranalysen,<br />
Counterfeit-Screenings<br />
oder Qualifikationen an<br />
elektronischen Komponenten<br />
durchgeführt. Im<br />
Mai 2020 wurde das<br />
HTV-Institut für Materialanalyse<br />
nach internationalem<br />
Standard DIN<br />
EN ISO/IEC 17025 durch<br />
die DAkkS akkreditiert.<br />
Dort finden „Schichtdickenmessungen<br />
an MetaIlen<br />
mit dem RöntgenfIuoreszenz-Verfahren“<br />
gemäß DIN EN ISO<br />
3497:2001–12 statt.<br />
Als eines von wenigen Laboren<br />
in Deutschland bietet<br />
das Unternehmen damit<br />
Ergebnisse für<br />
Schichtdickenmessungen<br />
mit der RöntgenfIuoreszenz-Analyse<br />
(RFA) an,<br />
die international anerkannt<br />
und weltweit vergleichbar<br />
sind. Schichtdickenmessungen<br />
mittels<br />
RFA ermöglichen beispielsweise<br />
eine schnelle<br />
und zerstörungsfreie Un-<br />
tersuchung von Leiterplatten-Lötoberflächen,<br />
Korrosionsschutzschichten, Chromatierungen,<br />
Hartgold-Platings auf Steckverbindern<br />
oder Schichtdicken eines Leiterplatten-Finishs.<br />
Mehr Informationen hier.<br />
www.htv-gmbh.de<br />
Expertise – Passion – Automation<br />
Das HTV-Institut für Materialanalyse wurde nach<br />
internationalem Standard DIN EN ISO/IEC 17025<br />
durch die DAkkS akkreditiert<br />
Druckluftkomponenten müssen leistungsfähig, betriebssicher und produktiv sein –<br />
Feuchtigkeit führt schnell zu Korrosion und verringert die Lebenserwartung pneumatischer<br />
Komponenten. Die SMC Druckluft-Trockner arbeiten zuverlässig, besonders<br />
<br />
Entdecken Sie gemeinsam mit uns die passende Lösung<br />
für Ihre Anwendung.<br />
<br />
Leistungsstarke Druckluft-Trockner<br />
Bild: HTV<br />
www.smc.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 13
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Ulf Jepsen & Axel Meyer, photocad, über die Herausforderungen von heute und morgen<br />
Schablonenpräzision, die stets<br />
funktioniert<br />
NACH-<br />
GEFRAGT<br />
Interview mit<br />
Ulf Jepsen und<br />
Axel Meyer vom SMD-<br />
Schablonenhersteller<br />
Photocad<br />
Fehler im frühen Stadium eines Schablonendrucks können neben dem<br />
Ausfall der Baugruppen auch hohe Kosten verursachen. Hier gilt das<br />
Augenmerk neben denSchablonendrucker gleichermaßen auf die<br />
SMD-Schablonen. Die Redaktion der <strong>EPP</strong> hat sich mit dem Geschäftsführer<br />
Ulf Jepsen und dem Vertriebsleiter Axel Meyer von photocad<br />
über künftige Herausforderungen sowie die Veränderungen seit<br />
Ausbruch der Pandemie unterhalten. Wie konnte sich der Hersteller<br />
den veränderten Gegebenheiten anpassen, um weiterhin verlässliche<br />
Qualität an seine Kunden zu liefern.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie stellen Sie eine gleichbleibend<br />
hohe Druckqualität sicher?<br />
Ulf Jepsen: Photocad ist ein führender<br />
Hersteller von lasergeschnittenen SMD-<br />
Schablonen für Muster, Prototypen und<br />
Serien für einen qualitativ hochwertigen<br />
Pastendruck, der ein optimales Auslösen<br />
der Lotpaste gewährleistet. Ein mehrstufiger<br />
Oberflächenveredelungs- und Prüfungsprozess<br />
der Schablonen sorgt für<br />
präzises Auslöseverhalten. So wird nach<br />
dem Produktionsvorgang mit einem Stencil<br />
Check im Rahmen eines optischen<br />
Scans abgesichert, dass die Auftragsdaten<br />
zu 100 Prozent umgesetzt wurden.<br />
Axel Meyer: Durch die nachfolgend<br />
beidseitige Bürstung und optionale Elektropolitur<br />
werden noch vorhandene feinste<br />
Grate, Staub und Schmutzpartikel sowie<br />
sämtliche Metallionen vollständig<br />
beseitigt und die Innenwandungen der<br />
Pad-Öffnungen geglättet. Bei dieser Be-<br />
arbeitung im Mikrobereich bleiben Form<br />
und Makrostruktur der Schablone erhalten.<br />
Nanoveredelungen erhöhen den Antihafteffekt<br />
und steigern die Anzahl der<br />
Druckvorgänge bei reduzierten Reinigungsintervallen.<br />
Die Standzeit der<br />
Schablonen erhöht sich deutlich und geben<br />
dem Anwender entsprechende Fertigungssicherheit.<br />
In der Schablonenherstellung<br />
arbeitet das Unternehmen mit<br />
zertifizierten Herstellern aus Deutschland<br />
zusammen, alle Fertigungsmaschinen<br />
sind am Standort Berlin vorhanden und<br />
werden von ausgewählten Fachkräften<br />
bedient. Eine gleichbleibend hohe Produktqualität<br />
ist damit gesichert, verbunden<br />
mit einem schnellen Versand und<br />
Festpreisgarantie. Höchste Kundenzufriedenheit<br />
wird durch das Gütesiegel von<br />
Trusted Shops bescheinigt.<br />
<strong>EPP</strong>: Welch Vorteile hat ein Unternehmen,<br />
wenn es bei Ihnen Schablonen bestellt?<br />
Axel Meyer: Unsere Kunden sehen als<br />
besondere Vorteile unter anderem den<br />
spezifischen Photocad Same-Day-Lieferservice<br />
an. Sendet der Kunde seinen Auf-<br />
Bild: Photocad<br />
Für standardmäßige und anspruchsvolle<br />
Anwendungen bietet Photocad stets<br />
die optimale SMD-Schablone, auch mit<br />
Nano beschichtung<br />
14 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
trag mit den Kenndaten für die SMD-<br />
Schablone, wird diese von uns produziert<br />
und noch am gleichen Tag versendet. Da<br />
viele unserer Kunden wiederum einen eigenen<br />
Express-Bestückungsservice anbieten,<br />
ist dieser Dienst einfach essentiell für<br />
sie. Wir verpflichten uns deshalb sogar,<br />
alle bis 12.00 Uhr eingehenden Aufträge<br />
bis 18.00 Uhr am selben Tag zu produzieren<br />
und auch zu versenden – und das ohne<br />
zusätzliche Kosten.<br />
Ulf Jepsen: Zudem haben wir 2020<br />
wiederum mit 4,89 von 5,00 möglichen<br />
Bewertungen von Trusted Shops eine<br />
Spitzenbewertung für Bonität, Preistransparenz,<br />
Kundenservice, Datenschutz und<br />
andere Kriterien erhalten.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern<br />
im Markt ab und welche<br />
Add-ons bieten Sie dem Kunden?<br />
Ulf Jepsen: Wir arbeiten bereits seit<br />
2016 klimaneutral. Unser aktuelles Corona<br />
Hygienekonzept beinhaltet kostenlose<br />
FFP 2 Maken, transparente Trennwände,<br />
Desinfektionsmittel sowie zweimal wöchentlich<br />
Tests. Durch den Einsatz unserer<br />
Schablonenwaschanlage sind sämtliche<br />
Schablonen nicht nur absolut hautneutral<br />
und keimfrei sondern geben unseren Kunden<br />
eine zusätzliche Sicherheit.<br />
Als weitere, sogenannte Add-ons bieten<br />
wir als kundenorientiertes Unternehmen<br />
eine kostenlose Beratung durch qualifizierte<br />
Mitarbeiter per Chat, Email, Telefon,<br />
oder Video, unentgeltliche Archivtaschen<br />
zur Lagerung von SMD-Schablonen<br />
sowie eine gratis APP zur Berechnung der<br />
SMD-Schablonen. Den Express-Saver-<br />
Versand gibt es zu gleichen Konditionen<br />
wie Standard-Versand und keine Aufschläge<br />
für 6-Stunden-Service bei Standardschablonen.<br />
<strong>EPP</strong>: Inwieweit haben Sie Ihre Produktion<br />
digitalisiert?<br />
Axel Meyer: Die Zeit vom Auftragseingang<br />
bis zum Versand einer kundenspezifisch<br />
angefertigten SMD-Schablone beträgt<br />
bei uns oft nur wenige Stunden. Ohne<br />
eine umfassende Digitalisierung aller<br />
Vertiebsleiter Axel Meyer (li.) und Geschäfts -<br />
führer Ulf Jepsen (re.) nahmen sich Zeit für ein<br />
Gespräch mit der Redaktion <strong>EPP</strong><br />
Abläufe wäre dies nicht möglich. Das beginnt<br />
bereits beim Auftragseingang. Wir<br />
erhalten die Daten zur Fertigung einer<br />
SMD-Schablone entweder per Email oder<br />
direkt über unseren Online-Shop. Die<br />
weitere Datenaufbereitung durch unsere<br />
qualifizierten Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung<br />
erfolgt auf modernen CAD-<br />
Stationen. Die abgesicherten Fertigungsdaten<br />
werden dann unmittelbar an einen<br />
unserer drei vorbereiteten Laserautomaten<br />
LPKF G 6080 weitergeleitet und produziert,<br />
die fertigen SMD-Schablonen im<br />
Anschluss mit LPKF StencilCheck digital<br />
geprüft. Parallel erfolgen die komplette<br />
kaufmännische Abwicklung und Produktionsplanung<br />
mit unserem ERP/PPS-System<br />
Beosys 9. Unser Versand ist digital an UPS<br />
mit der Software WorldShip angebunden,<br />
wodurch unsere Kunden ein zeitnahes<br />
Tracking ihrer bestellten SMD-Schablonen<br />
erhalten. Letztlich werden alle Aufträge<br />
komplett digital in der Cloud mit<br />
der Software ELO gespeichert, so dass wir<br />
bei Rückfragen, Änderungswünschen,<br />
Nachbestellungen usw. kurzfristig und<br />
ohne Aktenberge zu durchsuchen, auf<br />
diese Daten zugreifen können.<br />
<strong>EPP</strong>: Auch die Automatisierung spielt<br />
eine große Rolle, wo sehen Sie sich auf<br />
dem Weg zu einer Smart Factory?<br />
Ulf Jepsen: Wir sind Anbieter von SMD-<br />
Druckschablonen für Muster, Prototypen<br />
und den mittleren Serienbereich. Für uns<br />
ist es daher wichtig, die einzelnen Produktionsschritte<br />
untereinander weiter zu<br />
vernetzen und hoch qualifizierte Arbeitsplätze<br />
zu erhalten. Uns geht es darum,<br />
unsere Mitarbeiter von Routinearbeiten<br />
zu entlasten und die Null-Fehler-Strate-<br />
Bild: Photocad<br />
gie umzusetzen. Die rentable Herstellung<br />
von hoch qualitativen und fertigungssicheren<br />
Produkten nach individuellen<br />
Kundenwünschen ist seit Jahren unser erfolgreiches<br />
Geschäft. Jede unserer Investitionen<br />
muss deshalb diesem Anspruch<br />
genügen.<br />
<strong>EPP</strong>: Sind die Schablonen überall einsetzbar,<br />
sprich kompatibel mit allen<br />
Schablonendruckern in der Elektronikfertigung?<br />
Axel Meyer: Grundsätzlich sind heute<br />
alle Photocad SMD-Druckschablonen<br />
überall in der Elektronikfertigung einzusetzen<br />
und kompatibel mit allen Schablonendruckern<br />
– bis auf wenige Ausnahmen.<br />
Die meisten Schablonendrucker sind<br />
» Wir arbeiten<br />
bereits seit 2016<br />
klimaneutral «<br />
Ulf Jepsen<br />
in der Lage, unterschiedliche Druckrahmen<br />
aufzunehmen. Für diese Schablonendrucker<br />
liefern wir SMD-Schablonen für<br />
alle gängigen Spannsysteme.<br />
<strong>EPP</strong>: ASM hat einen Smart Stencil entwickelt,<br />
bieten Sie auch solch Lösung?<br />
Ulf Jepsen: Bisherige aufwändige manuelle<br />
Methoden zur Nachverfolgung der<br />
Druckzyklen, werden jetzt durch eine von<br />
ASM entwickelten Methode zur Standzeiterfassung<br />
bei uns abgelöst. Mit diesen<br />
RFID-Tags erreichen wir mit unseren<br />
SMD-Druckschablonen auch mehr Sicherheit<br />
in Verbindung mit höheren<br />
Standzeiten. Durch die Kombination von<br />
SMD-Schablonen mit einem Etikett auf<br />
RFID-Basis werden die Druckzyklen von<br />
Anfang an automatisch erfasst und darüber<br />
hinaus wird der Anlagenfahrer rechtzeitig<br />
vor Erreichung der verschleißbedingten<br />
Nutzungsgrenze gewarnt. Die Sicherheit<br />
für fehlerfreie und sauber produzierte<br />
Baugruppen für unsere Kunden<br />
steigt.<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 15
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben gilt es, sich den stets ändernden Gegebenheiten schnell anzupassen<br />
und zu reagieren<br />
Wir von Photocad bewegen uns damit in<br />
unserer SMD-Fertigung weiter in Richtung<br />
Industrie 4.0. Immer präzisere Daten<br />
führen bei uns zu verbesserter Qualitätssicherung<br />
und effizienter Produktionssteuerung.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie sieht es mit Traceability aus?<br />
Axel Meyer: Traceability spielt in der<br />
Elektronikproduktion heute eine große<br />
Rolle. Uns war das schon zu Beginn der<br />
Produktion von SMD-Schablonen klar.<br />
Deswegen erhalten alle von uns hergestellten<br />
SMD-Schablonen eine individuelle<br />
Kennzeichnung. Außerdem speichern wir<br />
unsere Fertigungsdaten für mindestens 10<br />
Jahre, redundant auf verschiedenen Servern.<br />
Anhand dieser Kennzeichnung ist es<br />
jedem Kunden möglich, auch nach Jahren<br />
noch auf die bei uns gespeicherten Fertigungsdaten<br />
zuzugreifen. Seit 2018 wird<br />
von uns zusätzlich die Software ELO Professional<br />
eingesetzt, mit der die gesamte<br />
Auftragsdokumentation in der Cloud speicherbar<br />
ist. Damit ist das Photocad-Traceability-System<br />
in der Lage, zu jeder<br />
SMD-Schablone nicht nur die Fertigungsdaten,<br />
sondern auch jeden einzelnen Fertigungsschritt<br />
nachzuvollziehen.<br />
<strong>EPP</strong>: Was hat sich bei Ihnen seit Ausbruch<br />
Covid-19 veändert. Welche Auswirkungen<br />
können Sie erkennen?<br />
Ulf Jepsen: Die Pandemie stellt uns vor<br />
große Herausforderungen. Konkret bedeutet<br />
es für uns, dass wir alles dafür tun,<br />
die Lieferfähigkeit zu sichern. Neben einem<br />
umfangreichen Hygienekonzept, das<br />
seit März 2020 umgesetzt und ständig<br />
angepasst wird, sind auch unsere Lieferketten<br />
sowie die Verfügbarkeit unserer<br />
Produktionsanlagen auf den Prüfstand<br />
gekommen. Für unsere<br />
Mitarbeiter<br />
wurden kostenlos<br />
FFP 2 Schutzmasken,<br />
Desinfektionsmittel,<br />
Antigen-<br />
Schnelltests, zusätzliche<br />
Trennwände<br />
etc. beschafft.<br />
Homeoffice wird, wenn möglich,<br />
umgesetzt. Wir leisten dabei deutlich<br />
mehr als vom Gesetzgeber vorgegeben.<br />
Unsere Lagerbestände wurden bereits<br />
beim Beginn der Pandemie deutlich erhöht,<br />
um eventuelle Produktionsschwankungen<br />
unserer Lieferanten aufzufangen.<br />
Mit den Herstellern unserer Produktionsanlagen<br />
wurden Wartungstermine teilweise<br />
vorgezogen oder zusammengelegt,<br />
auch wurde der Bestand an wichtigen Ersatz-<br />
bzw. Verschleißteilen angepasst.<br />
Axel Meyer: Leider können nicht alle<br />
Folgen der Pandemie ausgeglichen werden.<br />
So kann es durch das erhöhte Paket-<br />
Bild: Photocad<br />
» Es kommt stets darauf<br />
an, die optimale SMD-<br />
Schablone zu liefern «<br />
Axel Meyer<br />
aufkommen bei den Express- und Kurierdiensten<br />
eventuell zu vereinzelten Lieferverzögerungen<br />
kommen. Wir bitten unsere<br />
Kunden, dies bei Ihren Bestellungen zu<br />
berücksichtigen. Zusätzlich haben wir mit<br />
UPS vereinbart, dass auch Standardlieferungen<br />
innerhalb Deutschlands grundsätzlich<br />
mit dem Service UPS-Express-<br />
Saver verschickt werden.<br />
<strong>EPP</strong>: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen<br />
an Druckschablonen von<br />
morgen?<br />
Axel Meyer: SMD-Druckschablonen<br />
sind seit vielen Jahren ein zuverlässiger<br />
Teil der Elektronikproduktion. Auch wenn<br />
sich Herstellungsverfahren und Materialien<br />
im Laufe der Zeit immer wieder an<br />
aktuelle Erfordernisse anpassten, konnten<br />
sie von anderen Technologien nicht verdrängt<br />
werden. Bei der Fertigung von<br />
Flachbaugruppen gibt es drei Trends, die<br />
kontinuierlich wachsen. Da ist zum einen<br />
die Miniaturisierung, zum anderen der<br />
Bauteilmix und als<br />
drittes die Bauteildichte.<br />
Auch erhöht<br />
sich die Bestückungsleistung<br />
moderner SMT-Linien<br />
ständig. Damit<br />
der SMT-Druck<br />
nicht zum Flaschenhals<br />
bzw. zur Fehlerquelle wird, ist<br />
es heute schon erforderlich, die SMD-<br />
Schablone den konkreten Bedingungen<br />
anzupassen. Die Herausforderung für die<br />
Zukunft der SMD-Schablone wird es also<br />
sein, die spezifischen Kundenanforderungen<br />
laufend zu beobachten, exakt zu analysieren<br />
und dann dem Kunden eine SMD-<br />
Schablone zu liefern, die genau auf diese<br />
Anforderungen angepasst wurde. Es<br />
kommt stest darauf an, die optimale<br />
SMD-Schablone zu liefern oder wie bei<br />
Photocad, unsere Kunden bedienen mit<br />
Präzision, die funktioniert. (dj)<br />
www.photocad.de<br />
16 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
NEWS & HIGHLIGHTS «<br />
Neue VDI/VDE-Richtlinie zur Herstellung räumlicher Schaltungsträger<br />
Standards für die Qualitätssicherung<br />
Räumliche Schaltungsträger revolutionieren<br />
das Produktdesign, stellen Hersteller<br />
und Anwender aber gleichzeitig vor Herausforderungen<br />
in der Fertigung. Die<br />
neue VDI/VDE-Richtlinie 3719 schafft<br />
Standards für die Qualitätssicherung bei<br />
der „Herstellung von mechatronisch integrierten<br />
Baugruppen“. Grundlage ist die<br />
Technologie MID (Mechatronic Integrated<br />
Devices). Die VDI/VDE-Richtlinie stellt<br />
erstmals eine erprobte Vorgehensweise<br />
zur Produktion von MID-Bauteilen zur<br />
Verfügung. Der Bedarf daran ist groß: Die<br />
Bauteile mit dreidimensionalen Leiterstrukturen<br />
werden in unterschiedlichen<br />
Von der Designphase über funktionale Prototypen<br />
bis hin zur Kleinstserie können Unternehmen im<br />
MID-Lab des Fraunhofer IEM die Technologie erproben<br />
und umsetzen<br />
komplexen Verfahren produziert, strukturiert<br />
und metallisiert. Hinzu kommt, dass<br />
die Herstellungskette zumeist aus Einzelschritten<br />
spezialisierter Akteure besteht.<br />
„Unser Ziel ist es, so die Anwendung von<br />
MID einfacher zu machen. Mit der VDI/<br />
VDE-Richtlinie schaffen wir wichtige<br />
Standards für die Qualitätssicherung und<br />
ein wichtiges Instrument für die effiziente<br />
und wettbewerbsfähige Produktentwicklung“,<br />
so Dr. Christoph Jürgenhake,<br />
Gruppenleiter am Fraunhofer IEM und<br />
Koordinator des verantwortlichen Fachausschusses<br />
5.6 der VDE/VDI-Gesellschaft<br />
Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik<br />
(GMM). Die VDI/VDE 3719<br />
richtet sich an Hersteller und Anwender<br />
von MID, liefert praxiserprobte Standards<br />
und ermöglicht eine bessere Kommunikation<br />
untereinander, etwa zur Gestaltung<br />
und zum Leistungsumfang von Aufträgen.<br />
Chancen für intelligente<br />
technische Systeme<br />
Ob Smartphone, Werkzeugmaschine oder<br />
Auto: MID-Bauteile ergänzen in vielen<br />
Fällen den Einsatz herkömmlicher Platinen<br />
oder ersetzen diese vollständig. Sie ermöglichen<br />
die Entwicklung komplexer<br />
technischer Systeme bei gleichzeitig geringem<br />
Materialbedarf und hoher Gestaltungsfreiheit.<br />
Neben dem derzeit größten<br />
Anwendungsbereich Antennen für mobile<br />
Endgeräte, sind die räumlichen Schal-<br />
Die Herstellung von MID ist ein komplexer Prozess. Die VDI/<br />
VDE Richtlinie 3719 schafft Orientierung und Verbindlichkeit<br />
tungsträger verstärkt auch im Bereich der<br />
integrierten Sensorik, im Automotive-Umfeld<br />
oder der Medizintechnik zu finden.<br />
MID-Lab bietet leichten<br />
Einstieg<br />
Nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeiten,<br />
in eine eigene Entwicklungsumgebung<br />
für MID zu investieren. Oft ist<br />
es hilfreich, sich der Technologie mit kleinen<br />
Pilotprojekten anzunähern. Im MID<br />
Lab des Fraunhofer IEM können insbesondere<br />
kleine und mittlere Unternehmen sowie<br />
Original Equipment Manufacturer<br />
(OEM) aus den Bereichen Elektronikfertigung,<br />
Sensorik, Automotive, Avionik, Medizintechnik<br />
sowie der Anlagen- und Automatisierungstechnik<br />
Ihre Ideen und<br />
Produktkonzepte umzusetzen – von der<br />
Designphase über funktionale Prototypen<br />
bis hin zur Kleinstserie. Ein Video zur<br />
MID-Forschung am Fraunhofer IEM hier.<br />
www.iem.fraunhofer.de<br />
AFTER-SALES<br />
PRODUKTENTSTEHUNG<br />
Wir schaffen<br />
Mehr-Wert – durch<br />
kundenorientierte<br />
Mehr-Leistungen.<br />
SERIENPRODUKTION<br />
Seit über 30 Jahren sind wir als ausgezeichneter<br />
Spezialist für komplexe Baugruppen<br />
und Systeme im Bereich High Mix<br />
/ Low-Middle Volume am Markt.<br />
Was können wir für Sie tun?<br />
06074 82610 info@productware.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 17
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Wenn aus Optionen Standard wird<br />
Ekra stellt Zukunftsplattform<br />
für den Druck vor<br />
Mit einem Presse-Event live vor Ort in Bönnigheim präsentierte Ekra die<br />
Weiterentwicklung der Serio-Baureihe, eine Anlage, welche individuell mit<br />
Optionen und Features ausgebaut werden kann und damit dynamische<br />
Skalierbarkeit beweist. So wächst die verbesserte Serio 4000 mit den<br />
Anforderungen in jeder Fertigung und erweist sich als vollumfänglich<br />
skalierbar, um den Kunden den Weg in Richtung Zukunft zu ebnen.<br />
Bild: Asys<br />
Zur Vorstellung der neuen Serio 4000<br />
Druckplattform hat Ekra zu einem<br />
informellen Event die Presse nach Bönnigheim<br />
eingeladen, um viele Jahre<br />
Druckerfahrung mit Innovationen zum<br />
Ausdruck zu bringen. Als herausragendes<br />
Merkmal des präsentierten Drucksystems<br />
gilt die dynamische Skalierbarkeit, deren<br />
technische Details nicht nur Durchsatz<br />
und Wiederholbarkeit erhöht, sondern<br />
auch einen erheblichen Kostenvorteil aufweist.<br />
Je nach Anforderungen kann die<br />
jeweils benötigte Option eingebaut werden<br />
und passt sich als mitwachsendes<br />
System den Anforderungen einer jeder<br />
Produktion an.<br />
Torsten Vegelahn als Product Manager<br />
und Head of Application Serio startete<br />
mit einem Rückblick ins Jahr 2013 als alles<br />
zur damaligen productronica begann.<br />
Denn dort wurden die ersten beiden<br />
Drucksysteme der Serio 4000 vorgestellt,<br />
die dann ein Jahr später erfolgreich im<br />
Markt eingeführt wurde. Innerhalb von 12<br />
Monaten konnten drei weitere Modelle<br />
nachgeschoben werden, heute sind mehr<br />
als 1.000 solcher Systeme beim Kunden in<br />
unterschiedlicher Skalierung installiert.<br />
Die Drucker-Plattform wurde basierend<br />
auf den Erfahrungen, aktuellen Marktanforderungen<br />
sowie 45 Jahren Erfahrung<br />
im Siebdruck und 36 Jahren im Schablonendruck,<br />
weiterentwickelt. Die neue<br />
Plattform mit modernster Steuerungsund<br />
Regelungstechnik stellt eine skalierbare<br />
Maschine für alle Anwendungen dar,<br />
mit erweiterter Simplex-Software in<br />
puncto Offline-Programmierung sowie<br />
Integration in die Pulse Pro Suite.<br />
Druckplattform präsentiert<br />
sich neu<br />
Das Design erscheint schlichter mit einer<br />
sauberen, überschaubaren Strukturierung<br />
und soll den Bediener in einer smarten<br />
Fabrik weiter entlasten. Entlasten u.a.<br />
dahingegen, dass nun eine Schnittstelle<br />
zur Offline-Programmierung vorhanden<br />
ist, so dass eine Parametrierung des Systems<br />
jederzeit und überall möglich wird.<br />
Das modulare, skalierbare System ist<br />
aktuell mit 159 Optionen verfügbar, ob<br />
beispielsweise XL-Druckformat mit Maßen<br />
von 610 mm x 510 mm, diversen Kamerasystemen,<br />
einer Modulaufnahme an<br />
Die S4 #fullyscalable<br />
ist die neueste Weiterentwicklung<br />
in Sachen<br />
Druckplattform aus<br />
dem Hause Ekra<br />
der Kameraachse, dem APS zum automatischen<br />
Setzen der Pins, iPAG zum additivem<br />
Dispensen nach dem Druckvorgang,<br />
einer predictive Pastenhöhenkontrolle zur<br />
Pasteneinsparung, Rüstkontrolle mit<br />
DMC/BC oder RFID sowie Transportsystemen<br />
für sowohl Standard Leiterplatten<br />
oder schweren bzw. empfindlichen Substraten.<br />
Waren vorher nicht sämtliche<br />
Optionen im Feld nachrüstbar, ist dies<br />
nun mit der neuen Plattform durchaus<br />
realisierbar. Dem nicht genug sind einige<br />
Features wie das oszillierende Reinigungssystem<br />
iROCS Light und früher lediglich<br />
eine Option, jetzt als Standard<br />
verfügbar und spart damit 25 bis 30 Sekunden<br />
pro Reinigungszyklus. So ebenfalls<br />
die Vakuumüberwachung der Schablonenreinigung,<br />
welche sich nun als<br />
Grundausstattung zur Erhöhung der Prozesssicherheit<br />
präsentiert. Des weiteren<br />
beinhaltet die neue Serio 4000 einen optimierten<br />
pneumatischen Closed Loop<br />
Print-Kopf, EVA sowie iQUESS. Durch die<br />
zunehmende Vernetzung werden mehr<br />
Daten generiert, worauf von CAN-Bus auf<br />
Ethernet umgestellt wurde. Das System<br />
stellt sich in Taktzeit automatisch um, ab<br />
einer Leiterplatte von 420 mm wird der<br />
Paralleltransport automatisch abgeschaltet.<br />
Um den hohen Anforderungen der<br />
Miniaturisierung gerecht zu werden und<br />
jegliche Partikelverunreinigung zu vermeiden<br />
hat man die Papprolle für das<br />
Reinigungsvlies durch Kunststoff ersetzt.<br />
Und benötigte eine Reinigung mit dem<br />
Vorgängermodell 11 Sekunden, aufrüstbar<br />
bis 7 Sekunden, startet das neue System<br />
18 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Torsten Vegelahn präsentiert die neue Serio 4000 anlässlich eines Presse-<br />
Events in Bönnigheim<br />
Thomas Wicker ist neuer technischer Leiter bei Ekra<br />
mit 9 Sekunden Reinigungszyklus und<br />
wird laut Torsten Vegelahn in der Zukunft<br />
eine Reinigungszeit von unter 7 Sekunden<br />
erreichen. Abgerundet wird das Konzept<br />
durch das Simplex User Interface mit<br />
schneller, einfacher sowie kontrollierter<br />
Bedienung durch klare selbsterklärende<br />
Strukturen sowie dem Touch Screen, ohne<br />
dass ein zusätzliches Eingabegerät notwendig<br />
wäre. Die deutlichen und selbster -<br />
klärenden Strukturen sprechen für sich.<br />
Trotz der Optionen, die nun bereits als<br />
Standard im System zur Verfügung stehen,<br />
wurde die Druckplattform in einem<br />
aufgeräumten Design nachhaltig umgesetzt.<br />
Die Ressourcen schonende Konstruktion<br />
konnte durch Abfalltrennung,<br />
Recycling sowie Photovoltaikanlagen auf<br />
den Dächern des Unternehmens umgesetzt<br />
werden. Als weiterer Vorteil zählen<br />
die langjährige und enge Zusammenarbeit<br />
mit Spezialisten, von denen bezogen<br />
auf die TOP 50, 60 % nach ISO 14001 zertifiziert<br />
sind sowie die überwiegende Materialbeschaffung<br />
im Umkreis von 200 Kilometern.<br />
Unterm Strich ein Drucksystem,<br />
das den zukünftigen Anforderungen ohne<br />
Einbußen gerecht werden kann. (Doris<br />
Jetter)<br />
www.asys-group.com<br />
Nachgefragt: Geschäftsentwicklung und weitere News...<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Jakob<br />
Szekeresch<br />
ist Geschäftsführer<br />
der EKRA Auto -<br />
matisierungssysteme<br />
GmbH<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Szekeresch, gibt es weitere<br />
Neuigkeiten aus dem Hause Ekra?<br />
Jakob Szekeresch: Neu ist unser<br />
Geschäftsbereich Energy, unter dem<br />
die Themen Photovoltaik sowie<br />
Brennstoffzellen zu finden ist. Zudem<br />
haben wir alles rund ums Drucken im<br />
Bereich Photovoltaik hier von Ekra<br />
aus betrieben, mittlerweile wurde der<br />
gesamte Zweig der Photovoltaik zu<br />
uns nach Bönnigheim verlagert. Was<br />
das Thema Brennstoffzellen angeht<br />
haben wir unsere Aktivitäten im<br />
Druckbereich gestartet und auch bereits<br />
einige Installationen erfolgreich<br />
durchgeführt. Inzwischen wurde dies<br />
in Richtung Stacking von Brennstoffzellen<br />
sowie Rolle-zu-Rolle Prozesse<br />
ausgeweitet und wir sind zuversichtlich,<br />
noch in diesem Jahr eine komplette<br />
Linie realisieren zu können.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie verteilt sich dann der<br />
Umsatz?<br />
Jakob Szekeresch: Aktuell rechnen<br />
wir mit einem Umsatzanteil von<br />
25 % bei Energy sowie 75 % im Bereich<br />
Electronics. Unsere Erwartungen<br />
sind dahingehend, dass sich dann im<br />
nächsten Jahr der Anteil im Bereich<br />
Energy weiter erhöhen wird.<br />
<strong>EPP</strong>: Und wie sieht es mit der<br />
Lieferkette aus? Spüren Sie da<br />
Knappheiten?<br />
Jakob Szekeresch: Derzeit sehen<br />
wir Probleme, die uns bereits in diesem<br />
Jahr und auch nächstes Jahr treffen<br />
werden. Denn die Probleme in der<br />
Lieferkette, angefangen bei den Chips,<br />
geht es derzeit weiter mit Metallen,<br />
die nicht nur teurer werden, sondern<br />
zudem nicht verfügbar sind. Es geht<br />
soweit, dass wir uns Gedanken darüber<br />
machen müssen, wo wir bis Ende des<br />
Jahres Paletten für den Transport unserer<br />
Maschinen herbekommen. Insofern<br />
planen wir mit einem sehr weiten<br />
Forecast und blicken diesbezüglich<br />
bereits in das 3. sowie 4. Quartal, um<br />
unsere Lieferketten sicher stellen zu<br />
können und hoffen, dass uns dies<br />
gelingt. Dafür investieren wir derzeit<br />
neben viel Zeit auch Manpower.<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 19
Fotos: Günther E. Bergmann<br />
Ort der Präsenzveranstaltung IF 2021: Filderhalle in<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Hybride Veranstaltungen für mehr<br />
Sicherheit<br />
Großer Saal (Bild oben)...<br />
...sowie der Panoramasaal (Studio 4, 5, 6)<br />
9. InnovationsFORUM als Hybrid-Event<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />
in Deutschland<br />
Am 7. Juli 2021 findet das von der <strong>EPP</strong> organisierte InnovationsFORUM als hybrider Event<br />
statt. Neben der Präsenzveranstaltung in der Filderhalle Leinfelden-Echterdingen erhalten<br />
Teilnehmer auch die Möglichkeit, sich online von überall einzuwählen, um in Echtzeit mittels<br />
Live-Stream die Vorträge anzusehen bzw. anzuhören. So ist jeder Interessierte in der Lage,<br />
Informationen über Strategien für eine zukunftssichere Elektronikfertigung in Deutschland<br />
zu erhalten, um sich den individuellen Wissensvorsprung zu sichern.<br />
Für mehr Sicherheit aller findet das kommende Innovations-<br />
FORUM als Hybrid-Veranstaltung statt. Damit werden Elemente<br />
klassischer Präsenzveranstaltungen mit digitalen Bausteinen<br />
kombiniert. Was heißt das für die Teilnehmer? Die Teilnehmer<br />
können sich über neueste Entwicklungen und Innovationen<br />
im Bereich der Baugruppenfertigung informieren und zudem<br />
ihr Netzwerk ausbauen. Denn das 9. InnovationsFORUM<br />
präsentiert sich einerseits live zur angemessenen Präsentation<br />
eines Produkts und dem persönlichen Austausch bzw. Interaktion<br />
mit den Teilnehmern vor Ort und gibt dennoch die Möglichkeit,<br />
mit Elementen wie etwa dem Video-Stream oder Fragetool,<br />
Teilnehmern auf digitalem Weg einen Einblick sowie Fragen zu<br />
gewähren. Demnach verbindet der Event die Vorteile realer und<br />
virtueller Formate für eine vielversprechende User-Experience.<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Durch die Krise der Pandemie wurde auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
in Deutschland geschwächt. Daher gilt es nochmals mehr,<br />
sich den veränderten Marktstrukturen anzupassen und innovativ<br />
zu bleiben. Doch benötigt die Industrie von heute und morgen sehr<br />
viel Elektronik, um den Anforderungen von Automatisierung,<br />
Künstlicher Intelligenz, Arbeitsplatz 4.0, Augmented Reality, …<br />
kurzum all den Buzz Words einer Digitalisierung, gerecht zu werden.<br />
Die Herausforderungen moderner Elektronik sind immens, und<br />
nicht nur höhere Komplexität, Miniaturisierung oder Kostendruck<br />
benötigen weiterentwickelte Fertigungsprozesse von Baugruppen.<br />
So steht beispielsweise die Automobilindustrie vor einem großen<br />
Umbruch, dem sie mit Innovationen dagegen stehen muss.<br />
Mobilität wird neu gedacht und die Weiterentwicklung der Elektromobilität<br />
ist ein zukunftsweisendes Thema der deutschen Industrie.<br />
Durch Veränderungen auf dem Gebiet von Fahrzeugen,<br />
Komponenten und Antrieben ist die deutsche Industrie gefordert,<br />
ihre technologische Spitzenstellung im Bereich der Elektromobilität<br />
zu sichern. Elektrofahrzeuge stellen einen bedeutenden<br />
Baustein der Energiewende dar, wofür auch nachhaltige und<br />
sicher funktionierende Batterien aus Deutschland beitragen.<br />
Oder blicken wir auf die digitale Transformation, wenn Bauteile<br />
eigenständig mit der Produktionsanlage kommunizieren und zudem,<br />
wenn benötigt, selbst eine Reparatur veranlassen oder Material<br />
nachbestellen. In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion<br />
20 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />
mit modernster Kommunikations- und Informationstechnik, um<br />
Baugruppen nach individuellen Kundenwünschen, in kleinen<br />
Stückzahlen und hoher Qualität, dennoch wettbewerbsfähig, herzustellen.<br />
Dabei bestimmt Industrie 4.0 die komplette Lebensphase<br />
eines Produktes, von der Idee über die Entwicklung, Produktion,<br />
Nutzung und Maintenance bis hin zum Recycling.<br />
Erfolgreich in der Elektronikproduktion<br />
Letztlich hängt der Erfolg davon ab, wie gut es die produzierenden<br />
Unternehmen in Deutschland schaffen werden, sich den<br />
laufend verändernden Bedingungen anzupassen und Geschäftsmodelle<br />
zu entwickeln, die auch in volatilen Zeiten funktionieren<br />
sowie profitabel sind.<br />
Angefangen bei der Keynote beschäftigt sich das 9. InnovationsFORUM<br />
mit aktuellen Themen, um Elektronikfertigern in<br />
Deutschland ausreichend Informationen darüber zu geben, wie<br />
sie ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen können. Denn<br />
nur wer Transformationsprozesse sowie neue Technologien und<br />
Entwicklungen vorantreibt, mit dem Ohr am Markt bleibt und<br />
sich informiert, kann erfolgreich sein. Nutzen Sie die Möglichkeit,<br />
sich am 7. Juli 2021 entweder in der Filderhalle Leinfelden-Echterdingen<br />
oder auf virtuellem Weg mit Branchenexperten<br />
auszutauschen, Fragen zu stellen und Networking zu betreiben.<br />
Lassen Sie sich durch neue Ideen und Innovationen inspirieren,<br />
um Ihr Unternehmen erfolgreich an die Spitze zu bringen.<br />
Wir freuen uns auf Sie. Eine Anmeldung sowie weiterführende<br />
Informationen erhalten Sie unter: www.epp-online.de/innovati<br />
onsforum-deutschland-2021/. (Doris Jetter)<br />
www. epp-online.de<br />
Partner im Überblick<br />
Bild: <strong>EPP</strong><br />
PROGRAMM 9. InnovationsFORUM 2021<br />
Großer Saal<br />
Panoramasaal<br />
Ab 8:30<br />
09:15 – 09:20 Uhr<br />
09:20 – 09:50 Uhr<br />
10:00 – 10:20 Uhr<br />
Registrierung / Ausstellung / Networking<br />
Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin <strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />
Keynote: Futurize Your Business – Silicon Valley trifft auf German Engineering!<br />
Axel Liebetrau | Futurist + Innovator<br />
Herausforderungen und Lösungen in der SMT Fertigung für<br />
5G Applikationen<br />
Andreas Prusak | Senior Product Manager |<br />
Panasonic Industry Europe GmbH<br />
Ziel der Elektronikfertigung von Morgen: Flexibilität<br />
Dr. Ronny Horn | Beratender Ingenieur + Gebietsverkaufsleiter |<br />
SEHO Systems GmbH<br />
10:30 – 10:50 Uhr<br />
11:00 – 11:30 Uhr<br />
11:30 – 11:50 Uhr<br />
12:00 – 12:20 Uhr<br />
12:30 – 12:50 Uhr<br />
13:00 – 14:00 Uhr<br />
14:00 – 14:30 Uhr<br />
14:40 – 15:10 Uhr<br />
15:10 – 15:40 Uhr<br />
15:40 – 16:10 Uhr<br />
ab 16:10 Uhr<br />
Spezialisierung in der Elektronikfertigung – Fluch oder Segen?<br />
Harald Eppinger | Managing Director |<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Kaffeepause<br />
Hochpräziser Schablonendruck bleibt auch in Zukunft<br />
„State of the Art“ in der Elektornikfertigung<br />
Michael Zahn | Global Business Development Manager |<br />
Christian Koenen GmbH<br />
Professionelle Nacharbeit an großen Baugruppen<br />
Dipl.-Ing.(FH) Jörg Nolte | Produkt Manager Ersa Rework-Technologie |<br />
Ersa GmbH<br />
Automatisiertes Lagermanagement in der Elektronikfertigung –<br />
ein Wettbewerbsvorteil?<br />
Andreas Kerl | Technical Sales Manager Intelligent Storage<br />
Management | JUKI Automation Systems GmbH<br />
Mittagspause / Lunch<br />
Workshop 1 mit Koh Young<br />
Workshop 3 mit Christian Koenen<br />
Kaffeepause<br />
Workshop 5 mit Panasonic<br />
Networking / Veranstaltungsende<br />
Qualität von Baugruppencoatings verbessern – Schadenseinflüsse<br />
bei Conformal Coating erkennen und vermeiden<br />
Stefan Strixner | Principal Engineer | Zestron Europe<br />
Perfekte Profilierung und Überwachung<br />
Michael Hanke | Gesamtvertriebsleiter |<br />
Rehm Thermal Systems GmbH<br />
Nutzentrennen als Wegweiser für die Zukunft der individuellen<br />
Elektronikfertigung<br />
Patrick Stockbrügger | Produktmanager SMT/PCB Production<br />
Equipment | LPKF Laser & Electronics AG<br />
Batteriezellen-Prüfung und Void-Detektion<br />
Thomas Winkel | Vertrieb Europa | Viscom AG<br />
Workshop 2 mit Ersa<br />
Qualifizierte Nacharbeit an elektronischen Baugruppen<br />
Workshop 4 mit Juki<br />
Workshop 6 mit Viscom<br />
Präzise Void-Erkennung mit zuverlässiger Verifikation<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 21
Professionelles Big Board Rework<br />
Technische Entwicklungen wie IoT und Cloud Computing benötigen mehr Netzwerk- und<br />
Rechenleistung. Die dazu erforderliche Server-Landschaft nutzt neueste Prozessoren,<br />
was die Abmessungen verwendeter Systeme nach oben treibt – Leiterplatten messen<br />
inzwischen 24 x 24‘‘ und mehr. Wie gelingt das Rework der teuren Big-Boards?<br />
Foto: Ersa<br />
HR 600 XL – Mit einer aktiven Heizfläche<br />
von 24 x 24 Zoll und verarbeitbaren<br />
Leiterplattenstärke von<br />
bis zu 10 mm gelingt die professionelle<br />
Reparatur an XL-Boards.<br />
Auswirkungen des<br />
Temperaturprofils auf<br />
die Wärmeaufnahme<br />
von Bauteil und umliegender<br />
Leiterplatte:<br />
Je mehr thermische<br />
Masse involviert<br />
ist, desto flacher sollte<br />
der Aufheizgradient<br />
sein.<br />
Abbildung: Ersa<br />
Für eine hohe Erfolgsquote beim Big-Board-<br />
Rework sind Faktoren wie Leiterplatten (LP)-<br />
Dicke, Aufbau, Art der Bestückung und die Aufgabe<br />
selbst zu beachten. Parameter wie Heiztechnik<br />
und Bauteilhandling definieren die<br />
Hardware-Anforderungen an ein Rework-System<br />
und die zugehörige Rework-Strategie. Typische<br />
Systemevaluierungen von Rework-Anlagen messen<br />
und bewerten u.a. Wärmeverteilung und<br />
Leiterplattenverzug und ergreifen Maßnahmen,<br />
um LP-Verzug zu identifizieren. Etwa durch berührungslose<br />
Lasersensoren, welche Verformung<br />
und Durchbiegung einer Baugruppe während<br />
des Erwärmungszyklus dokumentieren.<br />
Intelligente Vorwärmung<br />
Bei unausgewogener Erwärmung der Baugruppe<br />
kann es Probleme beim Rework geben. Heutige<br />
Rework-Systeme arbeiten in offener Umgebung,<br />
nicht per geschlossener Heizkammer.<br />
Mögliche Gründe: Der Bediener benötigt Sichtzugang,<br />
Lötstellen benachbarter Bauteile sollen<br />
nicht aufschmelzen, empfindliche Bauteile dürfen<br />
nicht zu heiß werden. Platinen größer 20‘‘<br />
neigen zu Temperaturabweichungen >20 °C (bei<br />
180 °C. Eine Matrixheizung mit wählbaren Spalten<br />
und Reihen, individuellen Leistungsvoreinstellungen<br />
und Hot-Spot-Funktionalität begegnet<br />
dem wirksam.<br />
Richtige Rework-Heiztechnologie<br />
Neben der Heizungskonfiguration muss die<br />
Heiztechnologie einen homogenen Emissionsgrad<br />
der Strahlung liefern, damit das LP-Material<br />
die Energie der Heizelemente absorbieren<br />
kann. Während des Lötvorgangs befindet sich<br />
22 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
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Abbildung: Ersa<br />
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Untenheizung mit Matix-Funktion liefert ein flexible Wärmeverteilung<br />
für diverse Anforderungen: homogen über die<br />
Fläche bis hin zu punktgenauen Cold Spots oder Hot Spots.<br />
die Leiterplatte statisch über den Heizelementen.<br />
Alle Bereiche müssen Energie aufnehmen,<br />
ohne die Substratoberfläche thermisch zu überlasten.<br />
Dunkle IR-Strahler erzielen den besten<br />
Effekt. Der Spitzenemissionsgrad keramischer<br />
Untenstrahler liegt im Bereich von 4 μm Wellenlänge<br />
– diese wird von FR4 und anderen Standardmaterialien<br />
elektronischer Baugruppen gut<br />
absorbiert.<br />
Heiztechnisch bewährt hat sich eine dynamische<br />
Wärmeregelung als sensorbasierter Closed-Loop-Prozess.<br />
Der Sensor erfasst die aktuelle<br />
Temperatur, das Rework-System folgt dem<br />
voreingestellten Temperaturprofil. Abhängig<br />
von LP-Anforderungen und Verzug-Tendenz ist<br />
das Profil mehr mit der unteren oder der oberen<br />
Heizung zu betreiben. Mit der TG-Temperatur ab<br />
ca. 130 °C beginnt jede FR4-basierte Baugruppe<br />
während des Vorwärmens zu erweichen. Mehrere<br />
kg schwere Multilayer-Platinen größer 200<br />
mm sollten gestützt werden, damit die Platine<br />
nicht irreversibel verformt wird.<br />
Infrarot- und Hybrid-Heizkopftechnologien bieten<br />
eine sehr homogene Oberseitenbeheizung.<br />
Dies wirkt sich positiv auf die Wärmebilanz aus.<br />
Diese Technologie zeigt – insbesondere bei großen<br />
Baugruppen – Vorteile gegenüber heißgasbasierten<br />
Systemen, da Hot Spots oder hohe Delta<br />
T über kleine Bereiche meist kein Thema sind.<br />
Fazit: Das Rework von Big Boards ist anspruchsvoll,<br />
aber lösbar – der steigende Automatisierungsgrad<br />
sorgt für mehr Prozesssicherheit!<br />
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ANSPRECHPARTNER<br />
Jörg Nolte ist seit 2000 bei Ersa tätig und als Produktmanager<br />
zuständig für die Ersa Rework-Technologie und -Produktpalette.<br />
Der Dipl.-Ing. (FH) ist ein ausgewiesener Kenner der Kundenanforderungen<br />
in der Elektronikindustrie, hat diverse<br />
Fachartikel publiziert und ist gefragter Experte und Referent<br />
auf dem Gebiet der SMT-Rework-Technologie.<br />
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Jörg Nolte<br />
Ersa GmbH<br />
Leonhard-Karl-Str. 24<br />
97877 Wertheim<br />
Tel.: 09342 800–316<br />
E-Mail: joerg.nolte@kurtzersa.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Als Pionier startete Ersa vor 100 Jahren in<br />
den Markt und entwickelte das Löten zur Industriebranche<br />
weiter – heute ist das Unternehmen<br />
als Systemlieferant klar die Nr.1 der Branche mit<br />
dem umfassendsten Produktportfolio und einem weltumspannenden<br />
Vertriebs- und Service-Netzwerk. Als innovativer<br />
Technologiegeber für die Elektronikfertigung setzt Ersa unter<br />
dem Claim „GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE“ entscheidende<br />
Standards, um Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunkstandard,<br />
Digitalisierung und Automation zu befeuern.<br />
Auch in Zukunft sorgt Ersa für perfekte Verbindungen in der<br />
Elektronikfertigung – mit nachhaltig energieeffizienten Produktionsprozessen<br />
und Automatisierungslösungen auf I4.0-Niveau.<br />
Das Portfolio der Lötsysteme umfasst Lotpastendrucker,<br />
Reflowöfen sowie Wellen- und Selektivlötanlagen. Der Bereich<br />
Lötwerkzeuge reicht vom smarten Lötkolben über intelligente<br />
Lötstationen bis zum vollautomatischen Rework-Arbeitsplatz<br />
zum Ein- und Auslöten unterschiedlichster Bauteile.<br />
Ersa GmbH<br />
Leonhard-Karl-Str. 24<br />
97877 Wertheim<br />
Tel.: 09342 800–0<br />
E-Mail: info@kurtzersa.de<br />
www.ersa.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 23
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
Ein- und Auslagerung ohne manuelle Eingriffe – einer der Vorteile eines automatisierten Lagersystems<br />
Wettbewerbsvorteil Lagerautomation<br />
Fertigungsdienstleister in der Elektronikindustrie stehen vor vielschichtigen Herausforderungen.<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit in einem stark umworbenen Markt zu sichern, ist insbesondere in so -<br />
genannten Hochlohnländern eine Aufgabe, die die Optimierung der Arbeitsprozesse geradezu<br />
voraussetzt.<br />
Foto: JUKI<br />
Die Vorteile eines automatisierten Lagermanagements<br />
sind deutlich weitreichender,<br />
als häufig zunächst vermutet wird. Einige Beispiele:<br />
-Fehlervermeidung<br />
-Nachverfolgbarkeit<br />
-Automatisierung durch Softwareanbindung<br />
- Jederzeit Überblick über die Lagerbestände<br />
- Einbindung der Lagerwirtschaft in automati -<br />
sierte Produktionsplanungsprozesse<br />
Ein Wareneingangstischsystem<br />
ist ein<br />
guter Einstieg in<br />
automatisiertes<br />
Lagermanagement<br />
-Einsparung von Arbeitszeit<br />
-Vereinfachung von Tätigkeiten<br />
-Einsparung von Lagerfläche<br />
-MSD Kontrolle<br />
Einstieg kann sukzessive erfolgen<br />
Eine gewinnbringende Lagerautomation ist auch<br />
schrittweise möglich. Viele Unternehmen beginnen<br />
mit einem Wareneingangssystem, bestehend<br />
aus einem durchdachten, in die Softwarelandschaft<br />
der Produktionslinien bzw. übergeordneter<br />
Systeme eingebundenen Wareneingangstisch mit<br />
Scanner und Barcodedrucker. Mit Hilfe eines intelligenten<br />
Wareneingangstisches lassen sich Herstellerbarcodes<br />
automatisch auslesen – mittels<br />
entsprechender ‘Intelligenz’ erkennt das System<br />
die korrekte Kennung, auch wenn sich mehrere<br />
Barcodes auf den Rollen befinden. Ein automatisierter<br />
Abgleich mit Lieferantenlieferscheinen ist<br />
ebenso machbar. In jedem Fall sollte eine eindeutige<br />
Kennung, die ‘Unique ID’, durch das System<br />
vergeben werden. Ein automatisch generierter<br />
24 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Ihr Kontakt für eine unverbindliche Lageranalyse:<br />
Ansprechpartner: Andreas Kerl, Technical Sales Manager<br />
Intelligent Storage Management<br />
E-Mail: andreas.kerl@juki.com<br />
Ein- und Auslagerung ohne manuelle Eingriffe – einer der Vorteile<br />
eines automatisierten, erweiterbaren Lagersystems<br />
Aufkleber auf dem Komponententräger macht die<br />
Bauteile über den gesamten Produktionsprozess<br />
hin nachverfolgbar. Die Erfahrung aus dem Feld<br />
zeigt, dass mit einem Wareneingangstischsystem,<br />
im Vergleich zu manuellen Eingabeverfahren, in<br />
etwa vier bis fünf Arbeitskräfte andere Aufgaben<br />
übernehmen können.<br />
Idealerweise werden die Komponenten nach<br />
dem Wareneingang in einem automatisierten Lagersystem<br />
aufbewahrt. Der Begriff ‘Lagersystem’<br />
ist dabei nicht unbedingt ideal, denn er transportiert<br />
bei weitem nicht die Möglichkeiten, die ein<br />
solches System bietet. Natürlich ist ein wichtiger<br />
Vorteil die platzsparende Lagerung, die darüber<br />
hinaus eine auf MSD Komponenten ideal abgestimmte<br />
Atmosphäre bietet und damit die Lebensdauer<br />
kontrollierbar macht und erhöht. Die Vorteile<br />
sind jedoch viel weitreichender und können hier<br />
nur angerissen werden:<br />
-Bedienerlose Bereitstellung von<br />
Produktionsmaterialien<br />
- Überwachung der Lebensdauer von MSD<br />
Komponenten und automatischer Bereitste -<br />
lungspriorisierung ‘ablaufender’ Bauteile<br />
-Verfügbarkeitsprüfung für anstehende<br />
Produktionsaufträge<br />
- Automatisierte Einlagerung ohne Betreuung<br />
durch den Bediener<br />
- Mittels Anbindung an MES- bzw. ERP-System<br />
integrierte Echtzeitkontrolle des Materialver -<br />
brauchs bzw. -bestands<br />
- Nahtlose Einbindung weiterer Läger<br />
FIRMENPROFIL<br />
JUKI Automation Systems vertreibt<br />
weltweit führende SMT-<br />
Fertigungslösungen (Bestückungsmaschinen, automatische<br />
Lagersysteme für Elektronikbauteile, Software, Screen-Printing<br />
Maschinen, Inspektionsmaschinen 3D-SPI und 3D-AOI,<br />
Reflow Lötanlagen, Handling Module) für die Elektronikindustrie<br />
und hat Kunden in den Bereichen EMS – Electronic Manufacturing<br />
Services, Automotive, Industrial und Consumer<br />
Electronics. Vom europäischen Hauptsitz Nürnberg aus vertreibt<br />
die JUKI Automation Systems GmbH europaweit optimal<br />
auf Kundenansprüche abgestimmte SMT-Lösungen.<br />
Die JUKI Automation Systems GmbH gehört zur JUKI Corporation<br />
– ein börsennotierter, japanischer Konzern mit fast 6.000<br />
Mitarbeitern weltweit in den Geschäftsbereichen Electronic<br />
Assembly Systems und Sewing Machinery. JUKI gilt als Pionier<br />
der modernen, modularen Bestückung und brachte 1987<br />
den ersten Bestückungsautomaten auf den Markt.<br />
JUKI Automation Systems steht für konsequente Marktorientierung,<br />
optimale Produktqualität sowie umfassende Serviceund<br />
Beratungsleistungen. Intelligente, flexible und modulare<br />
Produkte sorgen dafür, bereits heute bestens aufgestellt zu<br />
sein für zukünftige Anforderungen.<br />
Europäischer Hauptsitz:<br />
JUKI Automation Systems GmbH<br />
Neuburger Straße 41<br />
90451 Nürnberg<br />
www.juki-smt.com<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 25
Foto: Koenen<br />
Substrat mit 40μm Lotdepots im Größenvergleich zu einem 0402 Chipbauteil mit den Abmaßen 1mm x 0,5mm<br />
Hochpräzise Schablonen für<br />
feinste Druckprozesse<br />
Die von der EU angekündigten Milliarden Euro Investitionen in „Wafer Fabs“ (Halbleiter<br />
Chip Fabriken) bringt neue Chancen und Herausforderungen für die heimischen Elektronikfertigungen.<br />
Dieses bedingt aber, dass im Präzisionsdruckverfahren kleinere Lotdepots<br />
gesetzt werden müssen. Neben der Größe/Volumens dieses Lotdepots wird auch die<br />
Positionierung immer wichtiger. Denn mit kleineren Größen gehen auch kleinere Abstände<br />
und damit auch kleinere Positionstoleranzen einher. Hier ein kleiner Einblick in die<br />
Materie…<br />
In den letzten Monaten haben die meisten<br />
Elektronik Fertigungen in Europa die Auswirkungen<br />
der Chip-Knappheit zu spüren bekommen.<br />
Analysten denken, dass uns dies mindestens<br />
noch bis 2023 beschäftigen wird. Dieses<br />
hat die Politik nun auf den Plan gerufen und es<br />
werden mehrere Milliarden Euro Investitionen<br />
auf den Weg gebracht um mehr „Wafer-Fabs“ in<br />
Europa anzusiedeln. Dieses ist ein Plan, der<br />
noch Jahre braucht, um diese „Fabs“ zu bauen.<br />
Und was dann? Dann werden zwar die Wafer in<br />
der EU hergestellt. Jedoch erfolgt das „Packaging“<br />
der Chips wieder in Asien um anschließend<br />
als fertiges Bauteil zurückzukommen. Diese<br />
Entwicklung birgt eine große Chance für die<br />
heimische Elektronikindustrie sich die Packaging-Technologien<br />
in der Zwischenzeit anzueignen<br />
und zu verfeinern. Damit könnte dann das<br />
„Packaging“ hier in Europa angeboten werden,<br />
welches die „Supply-Chain“ sehr verkürzen würde.<br />
Sie Fragen sich nun sicherlich was hat die<br />
Überschrift dieses Vortrages nun damit zu tun…<br />
Individuelle Präzisionsdruckschablonen<br />
SIP (System in Package) oder WLFO (Wafer Level<br />
Fan out) sind Technologien die bei diesem „Packaging<br />
der Chips“ angewendet werden. Bei<br />
diesen Prozessen werden die notwendigen Lot-<br />
26 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Seit dem 1. Juni 2016 verstärkt Michael Zahn das Team der<br />
Christian Koenen GmbH in der Funktion des Global Business<br />
Development Managers. Hier ist er für folgende Aufgabengebiete<br />
zuständig: Entwicklung von neuen Drucktechnologien<br />
und deren Anwendungen. Des Weiteren zeigt er sich zuständig<br />
für die Kunden in der Semiconductor-Industrie.<br />
Ansprechpartner: Michael Zahn<br />
Telefon: +49 89 665618–135<br />
E-Mail: mz@ck.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
depots mittels Dispens- oder Dipp-Verfahren erzeugt.<br />
Es gibt nun Bestrebungen diese durch<br />
Präzisionsdruckverfahren zu ersetzen. Dabei ist<br />
es essenziell wichtig das die Größen- und Positionstoleranzen<br />
in der Schablone sehr klein sind<br />
(
Spezialisierung in der Elektronikfertigung<br />
– Fluch oder Segen<br />
Spezialisierung wie die Miniaturisierung hat bereits heute in allen Fertigungen Einzug gehalten.<br />
Wenn man einmal auf die Profite in der Wertschöpfungskette achtet, erkennt man deutlich, was<br />
das Wort „Mini“ für eine Bedeutung hat.<br />
Der neue Firmensitz<br />
von Koh Young Technology<br />
in Süd-Korea<br />
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
Koh Young Technology Systeme in der Produktion<br />
Betrachtet man unsere Fertigungen heute<br />
und blickt zurück, dann erkennt man, dass<br />
sich einige Trends bereits vor zwei, drei Jahren<br />
abgezeichnet haben. Zum einen sind die Baugruppen<br />
in den vergangen zwei bis drei Jahren<br />
deutlich größer geworden. Server Boards EV,<br />
Beleuchtung haben Board Standards wie SME-<br />
MA 340x480mm überholt. Dabei sollte man immer<br />
auch noch die Anzahl der BE auf einer Baugruppe<br />
nicht aus dem Auge verlieren.<br />
Hat man sich in einer konservativen Automobilindustrie<br />
anfangs doch gegen kleinste Bauformen<br />
gesträubt, sieht es heute etwas anders<br />
aus. Während 0201 noch denkbar war, wollte<br />
man 01005 eigentlich nicht in der Fertigung haben.<br />
Wenn man die Fahrzeug-Baugruppen betrachtet,<br />
haben sich gerade hier über die Jahre<br />
das Design, die Ausführung sowie die Funktionalität<br />
komplett verändert, hin vom elektromechanischen<br />
Armaturenbrett bis zur heutigen Lösung,<br />
die mehr einem übergroßem Multimedia<br />
Tablet ähnelt.<br />
Die Eurokarte war im industriellen Bereich der<br />
Standard und wird es auch noch bleiben. Immer<br />
mehr bestimmt das finale Design die Form der<br />
Leiterplatte und so werden auch immer mehr<br />
neue Dimensionen und Formen der Leiterplatten<br />
üblich.<br />
Spezialisierung geht aber auch in eine komplett<br />
andere Richtung. Die eigentliche Miniaturisierung<br />
kombiniert mit einer enormen Packungsdichte<br />
pro cm² und das Ganze dann noch<br />
auf neuen Materialien. Das gewohnte FR4 Material<br />
wird immer dünner, wenn das nicht reicht,<br />
kämpft man schnell mit den Eigenarten einer<br />
flexiblen Leiterplatte. Die Mobilfunkindustrie<br />
gilt als Vorreiter. Alles, was man unter „Wearables“<br />
versteht, fordert uns immer mehr heraus.<br />
Andere Materialien stehen wieder im Fokus. Keramische<br />
Baugruppen findet man z.B. immer öfter<br />
in der Realisierung einer Applikation. Kombi-<br />
28 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
niert mit der Sinterpaste kommt auch noch ein<br />
zusätzlicher, neuer Faktor hinzu, welcher die<br />
Mitarbeiter in der Fertigung herausfordert.<br />
Wie kann eine heutige Fertigung diesen verschiedenen<br />
Anforderungen gerecht werden?<br />
Das reine Upgraden eines Moduls oder einer Maschine<br />
reicht meistens nicht aus, so müssen Linien<br />
der Zukunft auf die neuen Ansprüche konfiguriert<br />
werden. Eine Spezialisierung wird somit zum<br />
Grad zwischen Flexibilität und Spezialisierung.<br />
Gerade diese unterschiedlichen technischen<br />
Anforderungen an den Fertigungsprozess zwingen<br />
uns alle immer mehr, die einzelnen Fertigungsschritte<br />
besser zu beherrschen, Abweichungen<br />
frühzeitig zu erkennen und zu handeln,<br />
um damit Nacharbeit oder gar Schaden abzuwenden.<br />
Aufgrund der Baugrößen, ob kleinst<br />
oder auch groß wird Flexibilität immer schwieriger<br />
und kostenintensiver. Exakte Prozessdaten<br />
sind ein Muss, die aktive Kommunikation zwischen<br />
den Linienmodulen verschiedenster Hersteller<br />
ist zwingend und kann über Hermes realisiert<br />
werden. Aber auch die vertikale Integration<br />
über IPX/CFX garantiert den Datenaustausch in<br />
die Welt der Steuerungssysteme MES. Kommunikation<br />
und systemübergreifender Datenaustausch<br />
ist somit elementarer Bestandteil einer<br />
effizienten, zukunftssicheren und profitablen<br />
Elektronikfertigung.<br />
Wer heute wettbewerbsfähig sein und bleiben<br />
will, muss sich mit beiden Trends auseinandersetzen.<br />
Daher sind wir als Hersteller hochwertiger<br />
Messsysteme auch heute schon gewappnet.<br />
Von der XL Anlage, die Formate von 1500x690mm<br />
abdeckt bis hin zu unserer Meister Serie, die im<br />
Bereich der kleinsten Bauformen bis zur Semicon<br />
Lösungen für tausende von Pad´s mit Durchmessern<br />
von 70μ und Schichtdicken von 10μ bietet.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Der Referent Harald Eppinger ist Managing Director von Koh<br />
Young Europe GmbH mit Sitz in Alzenau, seit Januar 2009 im<br />
Unternehmen und nun mehr als 30 Jahre im Bereich der Automatischen<br />
Optischen Inspektion tätig.<br />
Ansprechpartner: Harald Eppinger<br />
Telefon: +49 6188 9192454<br />
E-Mail: Harald.Eppinger@kohyoung.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Koh Young Technology<br />
Inc. zählt zu den führenden<br />
Anbietern von<br />
3D-Mess- und Prüfmittelsystemen, die in den Fertigungen<br />
führender Industrieunternehmen der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie<br />
zu finden sind. So beispielsweise in den Branchen<br />
Automobilelektronik, Telekommunikation, Militär, Medizin<br />
sowie Halbleiterindustrie.<br />
Koh Young Technology Inc. unterstützt schon seit Jahren die<br />
Anwender bei der Auswertung der komplexen Messdaten.<br />
Der Hauptsitz des internationalen Unternehmens ist in Seoul,<br />
Korea. Der deutsche Stützpunkt befindet sich in Alzenau mit<br />
Koh Young Europe. Weitere Sales- und Support-Zentren sind<br />
in den USA, Japan, Singapur, China und Korea ansässig. Für<br />
den Verkauf der Systeme im deutschsprachigen Raum ist die<br />
Firma SmartRep zuständig. Mit Sitz in Hanau, Nähe Frankfurt,<br />
ist SmartRep (www.smartrep.de) der Ansprechpartner für Vertrieb<br />
und Service der Koh Young Systeme.<br />
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
Meister von<br />
Koh Young<br />
Technology<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
www.kohyoung.com<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 29
LED meets SMT<br />
Foto: LPKF<br />
Foto: LPKF<br />
Abb. 1: Filigranität und Präzision des Lasers ermöglichen<br />
eine einzigartige Bearbeitung von Substraten<br />
Abb. 2: Mit dem Panel Layout Optimization Tool (PLOT) lassen sich Einsparungen<br />
ganz einfach berechnen<br />
Nutzentrennen als Wegweiser<br />
Eines der wichtigsten, aber oftmals unterschätzten Themen im Rahmen einer individuellen<br />
Elektronikfertigung ist das Nutzentrennen, also das Vereinzeln der Leiterplatten. Dabei ist<br />
speziell dort ein genauerer Blick sinnvoll, denn die Designfreiheit und Effizienz der Produktion<br />
werden maßgeblich durch den Nutzentrennprozess vorgegeben.<br />
In der Produktion elektronischer Baugruppen<br />
wird das Nutzentrennen oft als notwendiger,<br />
jedoch nicht als wertschöpfender Prozess angesehen.<br />
Es erfolgt in der Regel am Ende der Produktionslinie<br />
– die Baugruppen sind fertig und<br />
müssen „irgendwie“ aus dem Nutzen getrennt<br />
werden. Oft wird vernachlässigt, dass die Wahl<br />
des Trennverfahrens entscheidenden Einfluss<br />
sowohl auf den Grad der Designfreiheit als auch<br />
auf die Effizienz der Leiterplattenfertigung hat.<br />
Die Lasertechnologie hat hierbei die Nase vorn<br />
und setzt zusätzlich hinsichtlich der Flexibilität<br />
Maßstäbe.<br />
Das Design von Nutzen und Leiterplatte ist<br />
beim Laser nahezu restriktionsfrei. Während für<br />
das Brechen oder Sägen gerade Konturen Voraussetzung<br />
sind und beim Fräsen Mindestradien<br />
berücksichtigt werden müssen, kann das<br />
Design der Leiterplattenkonturen beim Laserprozess<br />
voll auf die Anforderungen der späteren<br />
Anwendung hin ausgelegt werden. Darüber hinaus<br />
lassen sich die Leiterplatten beim Laser-<br />
Vollschnitt wesentlich kompakter auf dem Nutzen<br />
anordnen, da die sonst recht breiten Fräskanäle<br />
obsolet werden. Durch die Präzision und<br />
Feinheit des Lasers profitiert man folglich in<br />
mehrfacher Hinsicht.<br />
Foto: LPKF<br />
Abb. 3: Beispielhafte<br />
Automatisierungslösung<br />
mit Cobot für einen LPKF<br />
CuttingMaster 3000<br />
30 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Mit dem optimalen Design werden aufgrund<br />
einer effektiveren Panelnutzung im Durchschnitt<br />
rund 30% Material eingespart. Durch die<br />
dichtere Anordnung lassen sich auch vorgelagerte<br />
Fertigungsschritte effizienter ausführen;<br />
der Anwender profitiert somit von weiteren Kostendegressionseffekten.<br />
Überdies hat sich das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis innerhalb der vergangenen<br />
Dekade um ein Vielfaches verbessert:<br />
bei aktuellen Maschinen sind die Kosten bezogen<br />
auf die effektive Schneidgeschwindigkeit<br />
auf rund ein Zehntel gesunken – und dieser<br />
Trend setzt sich fort.<br />
Lasersysteme bieten Flexibilität für alle Losgrößen.<br />
Material- und Produktvielfalt sind für<br />
die Lasertechnologie keine besonderen Herausforderungen:<br />
Mit nur einem einzigen Werkzeug<br />
– dem verschleißfreien Laser – können unterschiedlichste<br />
Materialarten und -stärken bearbeitet<br />
werden. Neben dem Schneiden sind auch<br />
Aufgaben wie Bohren oder Ablation problemlos<br />
möglich. Die Bearbeitungsparameter können<br />
bei jedem Wechsel vollautomatisch angepasst<br />
werden.<br />
Die passende Automatisierung<br />
Ein entscheidender Aspekt für eine individuelle<br />
Elektronikfertigung ist auch die Automatisierung<br />
von Prozessschritten. Die Integration in<br />
MES-Systeme und intelligente Fabriken gehört<br />
zum Standardportfolio und ist z.B. bei LPKF optional<br />
skalierbar. Beim Nutzentrennen ist insbesondere<br />
das Absammeln der vereinzelten Leiterplatten<br />
eine wichtige Aufgabe, der mit kundenspezifischen<br />
Greiferlösungen Rechnung getragen<br />
werden kann. Unterschiedliche Anforderungen<br />
hinsichtlich Dimension und Bestückung<br />
werden hierbei berücksichtigt. Das Technologieunternehmen<br />
LPKF bietet zu seinen Systemen<br />
Automationsmodule an, mit der sich kunden-<br />
und anwendungsspezifische Lösungen zusammenstellen<br />
lassen.<br />
Welchen Automatisierungsgrad man wählt:<br />
Das Laser-Nutzentrennen eröffnet PCB-Herstellern<br />
den Weg zu optimiertem, anwendungsspezifischem<br />
Design und bietet enormes Potenzial<br />
für eine effizientere Leiterplattenproduktion.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Patrick Stockbrügger (M.Sc.)<br />
Studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau mit<br />
Schwerpunkt Fertigungstechnik und Technischer Vertrieb.<br />
Er ist seit 2019 als Produktmanager bei LPKF tätig und ver -<br />
antwortet die technische und strategische Ausrichtung der<br />
Electronics Production Equipment Systeme an die Erfordernisse<br />
der PCB- und SMT-Märkte.<br />
Telefon: +49 5131 7095–1755<br />
E-Mail: patrick.stockbruegger@lpkf.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die LPKF Laser & Electronics AG ist ein führender Anbieter<br />
von laserbasierten Lösungen für die Technologieindustrie.<br />
Lasersysteme von LPKF sind für die Herstellung von Leiterplatten,<br />
Mikrochips, Automobilteilen, Solarmodulen und<br />
vielen anderen Komponenten von entscheidender Bedeutung.<br />
Anwender der LPKF-Maschinen fertigen immer kleinere<br />
und präzisere Bauteile. Gleichzeitig erhöhen sie durch den<br />
Einsatz von Lasertechnik die Funktionalität dieser Bauteile<br />
und eröffnen neue Designmöglichkeiten. Daraus entstehen<br />
leistungsstärkere, kleinere und energieeffizientere Produkte<br />
an der Spitze des technologisch Machbaren. Diese führen zu<br />
Verbesserungen in der Mobilität, Vernetzung, Stromerzeugung<br />
und digitalen Unterhaltung.<br />
Das 1976 gegründete Unternehmen LPKF hat seinen Hauptsitz<br />
in Garbsen bei Hannover und ist über Tochtergesellschaften<br />
und Vertretungen weltweit aktiv. Rund 20 Prozent<br />
der Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
beschäftigt.<br />
LPKF Laser & Electronics AG<br />
Osteriede 7, D – 30827 Garbsen,<br />
info@lpkf.com; www.lpkf.com<br />
Foto: privat<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 31
Foto: Panasonic<br />
Kunden werden direkt an den Maschinen im Tech Center des Customer Experience Centers auf dem Panasonic Campus Munich geschult.<br />
Datenmanagement für jede Smart Factory<br />
Produktionsdaten und deren Analyse stehen im Mittelpunkt des Smart Factory-Ansatzes<br />
von Panasonic. Aus diesen Daten sollen Maßnahmen abgeleitet werden, wie die gesamte<br />
Produktion oder deren Einzelprozesse effektiver gestaltet werden können.<br />
Die Produktionsdaten stellen die Basis für alle<br />
Entscheidungen dar, in welcher Reihenfolge Produktionsaufträge<br />
abgearbeitet werden, welche Maschinen<br />
in welcher Konfiguration eingesetzt werden<br />
und wann welche Mitarbeiter und welches Material in<br />
der Fertigung bereitstehen muss. Das Sammeln und<br />
Analysieren von Daten basiert auf Softwarelösungen,<br />
die Panasonic in eigenen Produktionsstätten verwendet.<br />
Auf diesen jahrzehntelangen Erfahrungen<br />
baut das Smart Factory Konzept auf.<br />
Diese Ziele sollten für Unternehmen jeder Größe<br />
erreichbar sein. Daher hat Panasonic unterschiedliche<br />
Lösungen entwickelt, die eine intelligente<br />
Teilplanung der Elektronikfertigung ermöglichen,<br />
bis hin zur kompletten Steuerung aller<br />
Fertigungsprozesse, sowie der vor- und<br />
nachgelagerten Arbeitsschritte.<br />
Werksübergreifendes Fertigungs -<br />
management<br />
Beim PanaCIM Process Enforcement handelt es<br />
sich um eine komplette Softwarelösung auf Unternehmensebene,<br />
die speziell für die Verfolgung<br />
und Steuerung der Elektronikproduktion vom Wareneingang<br />
bis zum Versand, sowie den dazwischen<br />
genutzten Prozessen, geeignet ist. Das<br />
Process Enforcement ist eng verzahnbar mit den<br />
Materialmanagement-Modulen PanaCIM Gen2<br />
Material Control und Material Allocation.<br />
SMT-Prozessmanagement<br />
Um die Elektronikfertigung noch effizienter zu<br />
gestalten, werden digitale Planungswerkzeuge<br />
und ein zuverlässiges Datenmanagement immer<br />
wichtiger. Bei dem Manufacturing Operations<br />
Optimizer (MFO) handelt es sich um einen Simulator,<br />
der zur Erstellung detaillierter Produktionspläne,<br />
einschließlich der notwendigen Vorbereitungen<br />
und Einstellungen, eingesetzt wird.<br />
Dies gilt nicht nur für einzelne Anlagen, sondern<br />
für ganze Produktionslinien, bei denen die<br />
Daten jeder einzelnen Maschine in die Analyse<br />
einbezogen werden. Um dies zu erreichen, wurde<br />
das MES PanaCIM Gen2 entwickelt. Mit Hilfe<br />
32 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Foto: Panasonic<br />
Maximierte OEE unter anderem durch optimierte Produktwechsel<br />
und intelligentes Materialmanagement<br />
des PanaCIM Gen2 können höhere Produktionsraten<br />
und reduzierte Taktzeiten erreicht werden,<br />
um die Elektronikproduktion noch effizienter<br />
und zuverlässiger zu gestalten.<br />
Wartungsmanagement<br />
PanaCIM Asset Performance Maintenance ist eine<br />
browserbasierte Anwendung, die eine effektive<br />
und einfach zu bedienende Lösung für die<br />
Verwaltung von Produktionsmitteln, vom Kauf<br />
bis zur Entsorgung, im gesamten Unternehmen<br />
darstellt.<br />
Materialwirtschaft<br />
Beim Materialmanagement-Modul PanaCIM Material<br />
Control & Material Allocation handelt es<br />
sich um eine Softwarelösung, die eine unterbrechungsfreie<br />
Produktion sicherstellt. Damit werden<br />
die richtigen Mengen des richtigen Materials<br />
am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt mit<br />
der richtigen Strategie verfügbar.<br />
Die Materialreservierung erfolgt über Materialallokationsalgorithmen,<br />
die auf den Erfahrungen<br />
von über 200 Panasonic-eigenen Produktionsstätten<br />
basieren, und ist kompatibel mit integrierten<br />
Lagerverwaltungssystemen wie zum<br />
Beispiel pick-to-light Lösungen.<br />
Integration und Konnektivität<br />
PanaCIM Gen2 synchronisiert Prozesse und Daten<br />
mit ERP Systemen als eigenständiges MES<br />
oder lässt sich alternativ mit anderen MES verbinden.<br />
Auch das Linienmanagement ist entscheidend<br />
für das Erreichen einer hohen Produktivität.<br />
Das speziell dafür entwickelte iLNB<br />
steuert die gesamte Linie einschließlich Maschinen<br />
von Drittanbietern.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Senior Product Manager bei Panasonic Factory Solutions<br />
Europe, ist verantwortlich für das SMT Produktportfolio sowie<br />
für maßgeschneiderte technische Lösungen und kennt die Anforderung<br />
und die Herausforderung im Produktionsbereich von<br />
Low-Cost- bis High-Cost-Standorten sowie von Low-Volume-Ultrahigh-Mix<br />
bis zur High-Volume-High-Mix Fertigung. Innerhalb<br />
seiner Tätigkeiten im Produkt und Technical Account Managements<br />
im Unternehmen und seiner Erfahrung hat er den Trend<br />
zu „Smart Factory“ begleitet und berichtet über die Kunden- und<br />
Trendanforderung sowie die diese erfüllenden Lösungen von<br />
Panasonic Industry Europe.<br />
FIRMENPROFIL<br />
Panasonic ist seit über 100 Jahren weltweiter Marktführer bei<br />
der Entwicklung von innovativen Technologien und Lösungen<br />
für die Elektronikbranche. Im globalen Maßstab schließt das<br />
Portfolio das wachsende B2B-Geschäft mit Lösungen für die<br />
Bereiche Heimautomatisierung, Mobilität, Industrie und Unterhaltungselektronik<br />
ein. Die Panasonic Group unterhält inzwischen<br />
522 Tochtergesellschaften und 69 Beteiligungsunternehmen<br />
weltweit und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
(Ende 31. März 2021) einen konsolidierten Netto-Umsatz<br />
von 54.02 Milliarden Euro. Als Teil der Group bietet die Panasonic<br />
Industry Europe GmbH den Kunden in Europa in einer<br />
Vielzahl von Branchen wichtige elektronische Bauteile, Geräte<br />
und Module bis hin zu Komplettlösungen und Produktionsausrüstung<br />
für Fertigungsstraßen.<br />
Mehr: http://industry.panasonic.eu<br />
Panasonic Factory Solutions Europe<br />
ein Unternehmensbereich von Panasonic Industry<br />
Europe GmbH<br />
Caroline-Herschel-Strasse 100<br />
85521 Ottobrunn<br />
eMail: PFSE.info@eu.panasonic.com<br />
https://pfse.panasonic.eu/<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 33
Foto: Rehm Thermal Systems<br />
Intelligentes Softwaretool von Rehm Thermal Systems<br />
Perfekte Profilierung und<br />
Überwachung<br />
ProMetrics ist ein Instrument für die Überwachung von thermischen Profilen beim Löten.<br />
Es überprüft, wie gut das zuvor erstellte Profil den geforderten, vordefinierten Spezifikationen<br />
entspricht. Der dadurch ermittelte Prozessfenster-Index (PWI) ist ein statistisches<br />
Maß, das die Qualität eines thermischen Prozesses quantifiziert.<br />
Die Generierung von Echtzeitdaten pro Baugruppe<br />
erlaubt die exakte Ermittlung der Position<br />
der Baugruppe und erkennt zuverlässig<br />
jegliche Abweichungen bzw. Verzögerungen in<br />
der Lötanlage. Somit können Prozessveränderungen<br />
umgehend erkannt werden. Dies führt zur<br />
größtmöglichen Zuverlässigkeit in der Berechnung<br />
des Temperaturprofils einer Baugruppe.<br />
Durch die Integration von ProMetrics in die Vi-<br />
CON-Software können Fehler bei der Datenübertragung<br />
an ein übergeordnetes System, wie z.B.<br />
MES, ausgeschlossen werden und sind zentral<br />
im MES pro Baugruppe verfügbar. Eine einheitliche<br />
Protokollierung in der ViCON sorgt für die<br />
nötige Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Eine<br />
wiederholte Pflege von Daten ist nicht nötig<br />
und die Fehleranfälligkeit wird dadurch erheblich<br />
gesenkt.<br />
Eine Darstellung der Hüllkurvengrafik visualisiert<br />
eventuelle Abweichungen des Lötprofils<br />
von den vorgegebenen Parametern. Alarmmeldungen<br />
in der ViCON zeigen diese Abweichungen<br />
vom Temperaturprofil außerhalb der Hüllkurve<br />
an.<br />
34 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Foto: Rehm Thermal Systems<br />
ProMetrics<br />
Um ProMetrics von Rehm Thermal Systems effektiv<br />
nutzen zu können, werden zur optimalen<br />
Qualitätskontrolle des Lötprofils sowohl Software-<br />
als auch Hardwarekomponenten benötigt.<br />
Zur Erfassung der Daten kommt die Solderstar-<br />
Software mit zugehörigem Lizenz-Dongle zum<br />
Einsatz. Die Solderstar-Software ist hierbei in<br />
die ViCON integriert und hilft bei der thermischen<br />
Profilierung. Mittels eines Messdatenloggers<br />
von Solderstar werden Temperaturen eines<br />
Referenzboards aufgezeichnet, um die Prozessstabilität<br />
der Anlage überprüfen zu können. Die<br />
Anlage ist mit Wächtern zur Erfassung der Temperaturen<br />
ausgestattet, zusätzlich werden in<br />
den Heizzonen die Temperaturen mittels Sensoren<br />
erfasst.<br />
Temperaturprofilierung mit Equipment<br />
von Solderstar<br />
Mit Solderstar hat Rehm Thermal Systems einen<br />
kompetenten Partner für die Erstellung und Optimierung<br />
von Temperaturprofilen beim Reflowlöten<br />
an seiner Seite, der über langjähriges<br />
Knowhow in diesem Bereich verfügt. Die Solderstar<br />
PRO Thermoprofiliersysteme enthalten einen<br />
kompakten Datenlogger mit Solderstar-<br />
Smartlink-Steckverbindern. Das System übermittelt<br />
Live-Profildaten direkt an die AutoSeeker-Software<br />
von Solderstar.<br />
ProMetrics kann für Einzel- und Doppelspuranlagen<br />
eingesetzt werden und ist als erstes<br />
System weltweit auch für Vakuum geeignet.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Ansprechpartner: Michael Hanke<br />
Gesamtvertriebsleiter<br />
E-Mail: m.hanke@rehm-group.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Firma Rehm zählt als Spezialist<br />
im Bereich thermische<br />
Systemlösungen für die Elektronik- und Photovoltaikindustrie<br />
zu den Technologie- und Innovationsführern in der modernen<br />
und wirtschaftlichen Fertigung elektronischer Baugruppen.<br />
Als global agierender Hersteller von Reflow-Lötsystemen mit<br />
Konvektion, Kondensation oder Vakuum, Trocknungs- und<br />
Beschichtungsanlagen, Funktionstestsystemen, Equipment<br />
für die Metallisierung von Solarzellen sowie zahlreichen kundenspezifischen<br />
Sonderanlagen sind wir in allen relevanten<br />
Wachstumsmärkten vertreten und realisieren als Partner mit<br />
mehr als 30 Jahren Branchenerfahrung innovative Fertigungslösungen,<br />
die Standards setzen.<br />
Rehm Thermal Systems GmbH<br />
Leinenstraße 7<br />
D-89143 Blaubeuren-Seißen<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 35
Foto: Seho<br />
Fertigungsziel: Flexibilität<br />
Flexibel einsetzbarer Schwenkgreifer mit Achsensystem in einer Produkt-Handlingzelle.<br />
Die wachsende Individualisierung der Produkte, Variantenvielfalt im Herstellungsprozess<br />
und der permanente Qualitäts- und Kostendruck stellen Elektronikfertigungen vor Herausforderungen.<br />
Besonders sichtbar wird dies in Bereichen, die traditionell durch manuelle<br />
Prozesse geprägt sind, wie beispielsweise in der THT-Fertigung.<br />
Beispiel einer automatisierten<br />
THT-<br />
Fertigungslinie mit<br />
Arbeitsplätzen, automatischer<br />
Bestückkontrolle,<br />
Wellenlötanlage,<br />
Lötstelleninspektion<br />
und separatem<br />
Verify-Platz.<br />
Warum manuell, wenn es auch automatisiert<br />
geht? Um Produktionsabläufe in der<br />
THT-Elektronikfertigung effizienter zu gestalten<br />
und Herstellungskosten nachhaltig zu senken,<br />
hat SEHO das Produktsegment Automatisierungslösungen<br />
in den letzten Jahren sukzessive<br />
ausgebaut. Aus individuellen Herausforderungen<br />
und Aufgabenstellungen im Fertigungsablauf<br />
von Elektronikherstellern entstehen so<br />
spannende Projekte und am Ende ideale Lösungen,<br />
die eine kosteneffiziente Individualisierung<br />
ermöglichen.<br />
Foto: Seho<br />
Individuelle Fertigungsanforderungen<br />
Ausgangspunkt für jedes einzelne Projekt sind<br />
die spezifischen Anforderungen aus der Elektronikfertigung.<br />
Häufig steht der Wunsch nach einem<br />
höheren und skalierbaren Automatisierungsgrad<br />
im Fertigungsablauf im Vordergrund.<br />
Die Einhaltung vorgegebener Taktzeiten, möglichst<br />
mit Potenzial für eine spätere Durchsatzerhöhung,<br />
die Integrierung möglichst vieler Funktionen<br />
auf geringer Stellfläche, um Flexibilitätsreserven<br />
zu schaffen und die Gesamtkosten zu senken,<br />
sowie die komplette Rückverfolgbarkeit der<br />
einzelnen Prozessschritte gehören ebenfalls zu<br />
den gängigen Aufgabenstellungen.<br />
Wichtigster Punkt bei der Umsetzung eines Projekts<br />
ist die intensive Kommunikation mit dem<br />
Kunden bereits in der Konzeptionsphase. Hier<br />
wird der geforderte Fertigungsablauf genau definiert<br />
und alle prozesstechnischen Eckdaten abgestimmt.<br />
In der anschließenden Phase des System<br />
Engineerings wird das zuvor entworfene technische<br />
Konzept weiterentwickelt und kontinuierlich<br />
die Details mit dem Kunden abgestimmt. Ziel ist<br />
dabei, die technisch optimale Lösung innerhalb<br />
eines definierten Budgets zu finden.
ANZEIGE<br />
Ein Beispiel für ein solches, gemeinsam mit<br />
dem Kunden erarbeitetes Projekt, ist eine vollautomatische<br />
Handlingzelle, die in einer Produktfertigungslinie<br />
vor einer Selektiv-Lötanlage<br />
angeordnet ist.<br />
Kundenseitig gab es dabei mehrere Vorgaben,<br />
die in der Konzeption des Gesamtsystems berücksichtigt<br />
werden mussten, so zum Beispiel<br />
das spezielle Transportsystem der Hauptlinie<br />
oder der Werkstückträger, der in der Hauptlinie<br />
bearbeitet wird. Zudem brachte auch das Produkt<br />
selbst die eine oder andere Herausforderung<br />
mit, denn die Lötstellen befanden sich auf<br />
unterschiedlichen Ebenen, die in zwei Durchgängen<br />
gelötet werden sollten. Unter Berücksichtigung<br />
dieser Punkte musste eine vorgegebene<br />
Taktzeit realisiert werden und das Gesamtsystem<br />
sollte noch Reserven bieten, um den<br />
Durchsatz bei Bedarf zu erhöhen.<br />
Konkretisierung und Projektumsetzung<br />
In der Phase des System Engineerings wurde ein<br />
platzsparendes Konzept entwickelt und der genaue<br />
Ablauf definiert, um die Taktzeit zu gewährleisten,<br />
bevor es schließlich in die spannende<br />
Phase der Projektumsetzung ging. Das<br />
vollautomatische Handlingkonzept integriert einen<br />
Schwenkgreifer, Querumsetzer, eine an das<br />
Produkt angepasste Kippstation sowie Be- und<br />
Endladestationen.<br />
Im Ergebnis wird alle 19 Sekunden ein Werkstückträger<br />
von der Handlingzelle an die nachfolgende<br />
Produktionslinie übergeben.<br />
Grundvoraussetzung für ein solches Fertigungskonzept<br />
ist die konstante Kommunikation zwischen<br />
allen Stationen. Jedes gefertigte Produkt<br />
ist komplett mit seiner ID, Charge sowie sämtlichen<br />
Prozessdaten inklusive AOI-Ergebnis vollständig<br />
rückverfolgbar und die Daten werden an<br />
die jeweils nachgelagerte Prozessstation übergeben.<br />
So ist es beispielsweise auch möglich,<br />
dass als fehlerhaft deklarierte Produkte direkt<br />
durchgetaktet werden, ohne den jeweiligen Prozess<br />
zu durchlaufen.<br />
Im direkten Vergleich zu manuellen Handlingprozessen<br />
liegen die Vorteile einer automatisierten<br />
Handlingzelle auf der Hand: Alle Schritte<br />
sind reproduzierbar, niedrige Taktzeiten sind sichergestellt<br />
und dank des enormen Potenzials<br />
zur Individualisierung des Handlingprozesses,<br />
bietet das System die für die moderne Elektronikfertigung<br />
erforderliche Flexibilität<br />
Foto: Seho<br />
Individualisierbare, automatische Handlingzelle, Querumsetzer und Selektiv-<br />
Lötanlage als Insellösung in einer automatischen Produktfertigungslinie.<br />
ZUM VORTRAG<br />
Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen der modernen<br />
High Mix Fertigung und zeigt Beispiele von individuellen Automatisierungskonzepten.<br />
Ziel ist es, die Effizienz des Fertigungsablaufs<br />
zu steigern und damit die THT-Fertigung flexibel<br />
und zukunftsfähig zu machen.<br />
REFERENT<br />
Dr. Ronny Horn, Jahrgang 1968,<br />
Diplom-Physiker. Dissertation<br />
über die thermische Nutzung<br />
von Sonnenenergie am Zentrum<br />
für Angewandte Energieforschung,<br />
Abschluss 2001 an der<br />
Universität Würzburg. Seit 2004<br />
ist er im Bereich der Löttechnik als Produktmanager für Reflow-Technologie<br />
und später als beratender Ingenieur und<br />
Gebietsverkaufsleiter tätig, spezialisiert auf alle Bereiche der<br />
automatisierten Löt- und Automatisierungstechnik.<br />
SEHO Systems GmbH<br />
Frankenstr. 7 – 11<br />
97892 Kreuzwertheim<br />
Tel. +49 (0) 93 42 / 8 89–0<br />
Email: info@seho.de<br />
www.seho.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 37
Foto: Viscom<br />
Viscom bietet High-Tech-Lösungen für die Batteriezellen-Inspektion<br />
Strategien für eine zukunftssichere<br />
Elektronikfertigung in Deutschland<br />
Die E-Mobility entwickelt sich rasant. Um den stetig wachsenden Anforderungen und dem<br />
internationalen Wettbewerb begegnen zu können sind auch Inspektionslösungen gefragt,<br />
die langfristig beste Performance der Produkte sicherstellen.<br />
Batteriezellen in Elektrofahrzeugen sind vielen<br />
Belastungen ausgesetzt. Extreme Temperaturen,<br />
schnelles Laden und eine sportliche Fahrweise<br />
können dem Energiespeicher zusetzen. Trotzdem<br />
soll die Batterie auch nach vielen Ladezyklen und<br />
Nutzungsjahren immer noch eine hohe Kapazität<br />
aufweisen. Daher gilt es, höchste Qualität innerhalb<br />
einer wirtschaftlichen Fertigung sicherzustellen.<br />
Hier hat sich eine „Lab to Line”-Strategie bewährt:<br />
Die erste Prüfung durch halbautomatisierte<br />
Röntgeninspektion findet bereits in der Entwicklung,<br />
der Muster- und Vorproduktion statt. Mit geeigneten<br />
Röntgenprüfansätzen (in 2D, 2,5D und 3D)<br />
werden Daten und Erkenntnisse gesammelt, die<br />
dann später in der Serienprüfung z. T. bereits automatisiert<br />
genutzt werden können. Viscom entwickelt<br />
ein KI-basiertes Klassifizierungssystem, mit<br />
dem die Ursachen erkannter Fehler ermittelt werden<br />
können, um diese zukünftig nicht nur zu erkennen,<br />
sondern direkt zu vermeiden.<br />
Abstand der Elektrodenlagen<br />
Die Elektrodenlagen in Pouchzellen von Lithium-<br />
Ionen-Batterien sollen hier beispielhaft als wichtiges<br />
Qualitätskriterium erwähnt werden. Die Enden<br />
von Anode und Kathode müssen korrekte Abstände<br />
innerhalb enger Toleranzen aufweisen,<br />
um langfristig hohe Leistungsfähigkeit vorzuweisen<br />
und Kristallbildung vorzubeugen, die u. a.<br />
zum Kurzschluss führen kann. Mit Hilfe des automatischen<br />
Röntgens lässt sich schnell und effizient<br />
eine zerstörungsfreie Inspektion innerhalb<br />
der Fertigungslinie durchführen. Werden Abweichungen<br />
in einem frühen Prozessschritt – direkt<br />
nach dem Stapeln – entdeckt, wird keine weitere<br />
Wertschöpfung in eine Batteriezelle mit fehlerhaftem<br />
Pouch-Stapel gesteckt und das Material kann<br />
leichter recycelt werden als die fertig verpresste<br />
Zelle. In einem weiteren „Quality Gate“ kann die<br />
fertige Zelle ein zweites Mal mit deutlich geringerer<br />
Fehlerwahrscheinlichkeit geprüft werden.<br />
38 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Abbildung: Viscom<br />
Röntgenbild einer Batteriezelle mit gut sichtbaren Enden<br />
von Anode und Kathode<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Thomas Winkel ist seit 2020 im Vertrieb der Viscom AG Ansprechpartner<br />
für die Kunden im Südwesten Deutschlands<br />
und betreut diese vom Rhein-Neckar-Delta aus. Er blickt auf<br />
über 20 Jahre Berufserfahrung in der industriellen Bildverarbeitung<br />
zurück und betreute weltweit Kunden aus der Automotive-Zulieferindustrie.<br />
Als Diplom-Physikingenieur bringt<br />
Thomas Winkel fundierte Erfahrung in der Röntgentechnik mit<br />
und als ausgebildeter Radio-Fernsehtechniker sind elektronische<br />
Baugruppen für ihn vertrautes Terrain.<br />
Abbildung: Viscom<br />
Beispiel einer Flächenötung mit hohem Voidgehalt<br />
Einwandfreie Leistungselektronik<br />
Unmittelbar an die Qualität der Batterien<br />
knüpft die Zuverlässigkeit der Leistungselektronik<br />
an. Gaseinschlüsse (Voids) in Flächenlötungen<br />
etwa können sich wegen der hohen<br />
Ströme negativ auf die Produktperformance<br />
auswirken, da Wärme nicht mehr optimal abgeleitet<br />
wird. Die Anforderungen an eine sichere,<br />
präzise Prüfung sind daher im Laufe der<br />
Zeit stetig gestiegen. Mit Hilfe des neuen,<br />
stark beschleunigten Aufnahmeverfahrens für<br />
die planare Computertomografie und einer<br />
weiterentwickelten Auswertealgorithmik lassen<br />
sich wiederholgenaue und überprüfbare<br />
Informationen gewinnen. Um die Produktqualität<br />
auch in anderen Bereichen der Leistungselektronik<br />
sicherzustellen, kommt neben der<br />
Röntgeninspektion auch die optische Inspektion<br />
zum Einsatz, z. B. in der Kontrolle und Vermessung<br />
von Zellenkontaktierungssystemen.<br />
Ansprechpartner: Thomas Winkel<br />
Telefon: 0511–94996–503<br />
E-Mail: Thomas.Winkel@viscom.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Viscom AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern<br />
von automatischen Inspektionssystemen für elektronische<br />
Baugruppen. Die Modellpalette reicht von leistungsstarken<br />
3D-AOI-Systemen für die Kontrolle von Lotpaste, Bestückung<br />
und Lötstellen bis zu Inspektionssystemen für MID, Drahtbondprüfung<br />
und Schutzlackinspektion. Im Bereich der<br />
Röntgentechnologie wird die komplette Bandbreite von Mikrofokus-Röntgenröhren<br />
über Offline-Prüfinseln mit CT-Funktion<br />
bis zur vollautomatischen 3D-Inline-Röntgeninspektion<br />
abgedeckt. Viscom-Systeme sind technologische Spitzenprodukte<br />
und werden weltweit erfolgreich von namhaften<br />
Unternehmen in unterschiedlichen Branchen eingesetzt –<br />
dies reicht von der Automobil- und Elektronikindustrie über<br />
die Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zur Medizintechnik<br />
und Halbleiterindustrie. Mit Niederlassungen in Europa,<br />
Asien und den USA sowie einem dichten Netz von Repräsentanten<br />
ist Viscom weltweit vertreten.<br />
Viscom AG<br />
Carl-Buderus-Straße 9–15<br />
30455 Hannover<br />
Tel.: 0511–94996–0<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 39
Foto: Zestron<br />
Typische Beschichtungsprobleme<br />
Qualität von Baugruppencoatings verbessern<br />
Elektronische Baugruppen die unter kritischen Betriebsbedingungen zum Einsatz kommen werden<br />
häufig schutzlackiert, um sie vor klimatischen Einflüssen wie wechselnden Temperaturen und Feuchtebelastungen<br />
zu schützen. Die typischen Fehlerbilder wie Blasen- und Rissbildung sowie Delaminationseffekte<br />
sind meist bekannt, doch was sind deren Schadenseinflüsse? Diese Studie liefert Antworten.<br />
Zur Identifikation und Bewertung möglicher<br />
Fehlerbilder und deren Signifikanz auf die<br />
Beschichtungsqualität bei Temperaturschock-Zyklen<br />
wurde eine detaillierte Studie durchgeführt.<br />
Diese untersucht den potentiellen Einfluss des<br />
Reinheitsgrades vor dem Beschichten sowie des<br />
Coatingmaterials und der Beschichtungsstärke.<br />
Aushärtebedingungen wurden nicht betrachtet.<br />
Testsubstrate für die<br />
Versuchsdurchführung<br />
Für den Versuch wurden unbestückte IPC B-24<br />
Kammstrukturen sowie ein, mit repräsentativen<br />
SMT Komponenten bestücktes, Testsubstrat mit<br />
einer halogenfreien SAC 305 No-Clean Lotpaste<br />
(ROL0) gelötet und verschiedene Zustände damit<br />
hergestellt:<br />
• Ungereinigt und gereinigt<br />
• Niedrige und hohe Lackstärken<br />
• Lackierung mit vier unterschiedlichen Lacktypen<br />
Versuchsdurchführung<br />
Nach dem Lackieren wurden die Testvehikel einem<br />
Temperaturschock-Test unterzogen. Nach<br />
unterschiedlichen Zyklen wurden diese optisch<br />
auf Risse, Blasen und Delamination geprüft.<br />
1. Eine erste Auswertung (siehe Abb. 2) der Zwischenergebnisse<br />
(Stresstest bis 500 Zyklen)<br />
anhand des getesteten Acryl/PU Harzes<br />
zeigt: Der Gesamtfehlerverlauf, insbesondere<br />
die Rissbildung, steigt ab 400 Zyklen<br />
sprunghaft an (siehe Abb. 3).<br />
2. Reinigung verbessert die Ergebnisse signifikant.<br />
Sie reduziert Delamination sowie Rissbildung<br />
bis zu 100% und Blasen um mehr als 60%.<br />
3. Ein dünner Beschichtungsauftrag minimiert<br />
die Fehlerbilder um fast 10%. Ebenso haben<br />
die Baugruppengeometrie und damit mögliche<br />
auftretende Materialspannungen einen<br />
signifikanten Einfluss.<br />
40 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
ANZEIGE<br />
Abbildung: Zestron<br />
Verteilung Ausfallbilder nach 500 Zyklen<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Stefan Strixner verantwortet als Principal Engineer die Installation<br />
von mehreren hundert Reinigungsprozessen und den<br />
Aufbau der technischen Zentren weltweit. Zudem ist er Experte<br />
im Bereich Ausfallursachen und Zuverlässigkeit elekrtronischer<br />
Baugruppen.<br />
Abbildung: Zestron<br />
Gesamt Fehlerverlauf über Testzyklen<br />
Stefan Strixner<br />
Telefon: +49 (0)841 635–26<br />
E-Mail: techsupport@zestron.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Zwischenfazit und erste Erkenntnisse<br />
Die bisherigen Beobachtungen aus dem Test mit<br />
dem Acryl/PU Harz liefern interessante Erkenntnisse.<br />
So ist die Reinigung bei dem getesteten Lacktyp<br />
ein signifikanter Einflussfaktor zur Reduzierung von<br />
Delaminationseffekten. Zur Vermeidung von Blasen<br />
und Rissen hat die Bauteilegeometrie sowie die Verarbeitung<br />
des Lackes einen dominanten Einfluss.<br />
Im Produktionsumfeld ist die Geometrie der<br />
Baugruppen schwer zu ändern und aufgrund möglicher<br />
elektrischer Anforderungen können auch<br />
bei Lackart und Schichtdicke nur bedingt Anpassungen<br />
vorgenommen werden. Daher scheint die<br />
Implementierung eines Reinigungsprozesses einer<br />
der wichtigsten Hebel zu sein, um eine optimale<br />
Qualität der Beschichtung zu gewährleisten.<br />
Die kompletten Ergebnisse aus den durchgeführten<br />
Temperaturschock-Tests von allen vier<br />
Lacktypen werden zur Live-Präsentation auf dem<br />
<strong>EPP</strong> InnovationsFORUM im Juli vorliegen und in<br />
einer detaillierten Präsentation vorgestellt.<br />
ZESTRON ist Partner, wenn höchste Zuverlässigkeit für elektronische<br />
Baugruppen gefordert ist. Das Familienunternehmen<br />
steht seinen Kunden als kompetenter Ansprechpartner<br />
von der Prozessoptimierung über die Risikoanalyse bis hin<br />
zur Schadensanalytik in der Elektronikfertigung zur Seite.<br />
Prozessingenieure testen elektronische Baugruppen, Halbleiter<br />
oder Leistungselektronik unter Produktionsbedingungen<br />
in Reinigungsanlagen führender Hersteller und ermitteln die<br />
beste Kombination aus Maschine, Reinigungschemie und<br />
Prozessüberwachung. Mit acht Technologie-Zentren weltweit,<br />
lokalen Teams von Prozessingenieuren und der Erfahrung aus<br />
3000 erfolgreich installierten Prozessen ist ZESTRON ein<br />
Garant für Zuverlässigkeit und Sicherheit.<br />
ZESTRON Europe<br />
... a Business Division of Dr. O.K. Wack Chemie GmbH<br />
Bunsenstr. 6<br />
D – 85053 Ingolstadt<br />
info@zestron.com<br />
www.zestron.com<br />
Weitere Informationen:<br />
https://epp.industrie.de/allgemein/schadenseinfluesse-bei-conformal-coating-erkennen-und-vermeiden/<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 41
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ASYS Unternehmensgruppe<br />
Die ASYS Group ist ein global agierendes Technologieunternehmen<br />
und führender Anbieter von Maschinen für die Elektronik-, Life Scienceund<br />
Energy Branche.<br />
Dank einer hohen Fertigungstiefe und einem einzigartigen<br />
Produktportfolio können komplette Montageanlagen<br />
aus einer Hand angeboten werden. Die Unternehmenszentrale<br />
in Dornstadt bei Ulm koordiniert die Aktivitäten auf<br />
fünf Kontinenten und garantiert höchste Standards in Qualität<br />
und Service. Die ASYS Automatisierungssysteme GmbH<br />
ist die Führungsgesellschaft für alle Aktivitäten der gesamten<br />
Unternehmensgruppe. Sie profitiert von einer leistungsstarken,<br />
modernen Infrastruktur: Alle Instanzen, vom Maschinenrahmen<br />
bis zur Oberflächenveredelung und den Bearbeitungseinrichtungen,<br />
befinden sich am Standort Dornstadt.<br />
Die ASYS Group setzt seit jeher auf Innovationen, die Kundenbedürfnisse<br />
in den Fokus stellen. Dabei geht sie mit der<br />
Zeit. Den Unternehmenskern – die Automatisierung – verknüpft<br />
die Unternehmensgruppe mit zwei weiteren Dimensionen:<br />
Digitalisierung und Konnektivität. Mit Weitblick arbeitet<br />
sie an einzigartigen Lösungen. Herausforderungen der<br />
Zukunft sind dabei ihr stärkster Treiber.<br />
Geschäftsleitung:<br />
Klaus Mang,<br />
Jürgen Ries,<br />
Werner Kreibl<br />
KONTAKT<br />
ASYS Group<br />
ASYS Automatisierungssysteme GmbH<br />
Benzstraße 10<br />
D-89160 Dornstadt<br />
Ansprechpartner: Thomas Endler<br />
Telefon: +49 (0)7348 9855 0<br />
E-Mail: Thomas.Endler@asys-group.com<br />
www.asys-group.com<br />
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Saubere Baugruppen<br />
Alles für die zuverlässige Baugruppenfertigung: Factronix bietet Reinigungssysteme<br />
für sämtliche Anforderungen in der Elektronikfertigung<br />
sowie umfassende Prozessevaluierung und Chemie aus einer Hand.<br />
Die Reinigungssysteme Hyperswash, Superswash und<br />
Miniswash sowie Compaclean, Uniclean und Fluxclean<br />
von PBT Works reinigen bestückte Leiterplatten, Fehldrucke,<br />
Druckschablonen oder Lötrahmen gleichermaßen zuverlässig.<br />
Ein vollautomatisches, lineares Direktsprühverfahren,<br />
komplett geschlossene Pumpenkreisläufe und der optimierte<br />
Innenraum gehören zu den prägnantesten Leistungsmerkmalen,<br />
die für hervorragende Reinigungsergebnisse sorgen.<br />
Ergänzend dazu bietet Systempartner Factronix ph-neutrale,<br />
wässrige und wasserbasierte Reinigungsmedien an.<br />
High Performance Services für Bauelemente: Gemeinsam<br />
mit Retronix hat Factronix ein umfangreiches Dienstleistungsprogramm<br />
aufgesetzt. Ziel ist es, einerseits Komponenten<br />
zu „reaktivieren“ und andererseits Bauelemente aus<br />
unbekannter Herkunft auf Herz und Nieren zu analysieren<br />
und zu testen. Zu den Reaktivierungsmaßnahmen zählen<br />
das Laser-BGA-Reballing sowie das Wiederaufbereiten überlagerter<br />
Komponenten und weitere Performance-Upgrades.<br />
Die Reinigungsanlage<br />
Hyperswash von<br />
PBT Works ist auf<br />
sehr hohe Reinheitsanforderungen<br />
bei<br />
gleichzeitig hohem<br />
Durchsatz ausgelegt.<br />
KONTAKT<br />
factronix GmbH<br />
Am Anger 5<br />
82237 Wörthsee<br />
Ansprechpartner: Stefan Theil<br />
Telefon: +49 (0)8153 90 664–40<br />
E-Mail: s.theil@factronix.com<br />
www.factronix.com<br />
Foto: Factronix<br />
42 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
GREENCONNECT<br />
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Als erster Hersteller im Bereich Löttechnik bieten wir unseren Kunden<br />
unter dem Namen greenconnect eine komplette Produktpalette an, die<br />
den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.<br />
Die neue Produktpalette greenconnect wird zunächst<br />
aus den folgenden vier Bereichen bestehen:<br />
LÖTDRÄHTE LOTPASTEN FLUSSMITTEL LOTBARREN<br />
Der hohe Qualitätsanspruch an die eigenen Produkte<br />
stellt sicher, dass sich alle Materialien ohne aufwändige<br />
Neuqualifizierung im jeweiligen Herstellungsprozess einsetzen<br />
lassen, was unseren Kunden ermöglicht, transparent<br />
Auskunft über das eingesetzte Lotmaterial geben zu können.<br />
Als Nachweis für den Einsatz unserer nachhaltigen Produkte<br />
erhalten Sie ein personalisiertes, chargenbezogenes<br />
Zertifikat.<br />
„Mit unserer neuen Produktpalette wollen wir die Entwicklung<br />
im Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. Auch<br />
beim Thema Mikroplastik haben wir uns gefragt: Was können<br />
wir als Unternehmen Stannol tun? Die Antwort wurde<br />
inzwischen gefunden: Mittelfristig ist vorgesehen, für Lötdrähte<br />
nur noch Spulen aus 100 % Recycling-Kunststoff zu<br />
verwenden.“ (Marco Dörr, Geschäftsführer der Stannol<br />
GmbH & Co. KG)<br />
Greenconnect – die<br />
erste grüne Produktlinie<br />
KONTAKT<br />
STANNOL GMBH & Co. KG<br />
Haberstr. 24, 42551 Velbert<br />
D-42551 Velbert<br />
E-Mail: info@stannol.de<br />
www.stannol.de<br />
Foto: Stannol<br />
Ihr Reinigungslieferant!<br />
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SYSTRONIC bietet Ihnen, mit über 30 Jahren Erfahrung, alles rund um<br />
Ihren Reinigungsprozess. Ein Komplettpaket von Standard- oder Sonderanlagen,<br />
Reinigungschemie und Prozessevaluierung.<br />
Die Firma SYSTRONIC ist spezialisiert auf die Reinigungsanforderungen<br />
in der Elektronikfertigung. Ob Ofenteile,<br />
Filter, Schablonen, Lötrahmen oder bestückte Leiterplatten,<br />
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SYSTRONIC steht neben dem bestehenden Produktportfolio<br />
und der passenden Reinigungschemie, vor Allem für die Individualität<br />
der Anlagen. Kundenwünsche werden in höchster<br />
Qualität erfüllt, was die Realisierung vieler Sonderanlagen<br />
bestätigt. SYSTRONIC entwickelt innovative Reinigungsanlagen<br />
vom Batch bis zum Inline System. Durch die<br />
hohe Fertigungstiefe, von Materialauswahl über Endmontage<br />
und Programmierung bis hin zur Prozesssteuerung, ist<br />
man extrem flexibel und kann nahezu alle besonderen Kundenvorgaben<br />
realisieren. Der enge Kontakt zum Kunden in<br />
der Projektierungs- und Evaluierungsphase garantiert beste<br />
Ergebnisse. Durch den bestens eingerichteten Demo-Raum<br />
ermöglichen wir Ihnen, sich von der hervorragenden Qualität<br />
der Reinigungsanlagen und -chemie zu überzeugen.<br />
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finden wir Ihren perfekten<br />
Reinigungsprozess.<br />
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Systronic Produktionstechnologie GmbH & Co. KG<br />
Daimlerstraße 1<br />
74389 Cleebronn<br />
Telefon: +49 (0)7135 93957 0<br />
Telefax: +49 (0)7135 93957 20<br />
E-Mail: info@systronic.de<br />
www.systronic.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 43
TITEL »<br />
Alexander Brummer vertraut auf die<br />
umfangreichen Leistungsmerkmale des<br />
Röntgeninspektionssystems XTV160,<br />
um sämtliche Fehlerszenarien wie<br />
etwa verdeckte Lötstellen sicher und<br />
zweifelsfrei zu detektieren<br />
Gesichert in die Zukunft blicken mit Investitionen in leistungsstarke Inspektion<br />
Röntgeninspektion<br />
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44 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Müssen sich Technologie und Umweltschutz<br />
ausschließen? Nein, sagt Roland<br />
Mair, Gründer, Eigentümer und Geschäftsführer<br />
von Mair Elektronik, und<br />
verweist auf sein 35-jähriges Firmen -<br />
jubiläum. Anspruchsvolle Technik setzt<br />
der EMS-Anbieter auch bei seinen<br />
Anlagen und Systemen voraus, weshalb<br />
nun in ein zweites Röntgeninspektionssystem<br />
von Nikon Metrology investiert<br />
wurde. Während des Benchmarks<br />
vertraute Mair auf die Expertise von<br />
Systemlieferant Factronix.<br />
Bild: Factronix<br />
Die ausgeprägte Technikbegeisterung von Roland<br />
Mair spiegelt sich in der Fertigungslandschaft<br />
seines Unternehmens wider. Die klassische<br />
SMT-Linie ist in Insellösungen aufgebrochen, um<br />
flexibel und schnell auf die vielfältigen Kundenanforderungen<br />
eingehen zu können. Wie alle Elektronikfertigungs-Dienstleister<br />
auch, richtet Mair sein<br />
Augenmerk auf bestmögliche Prozesssicherheit und<br />
optimale Qualitätssicherung. Das zeigt sich nicht nur<br />
darin, dass die Baugruppenfertigung im Reinraum<br />
stattfindet. Auch die umfangreichen Inspektionslösungen<br />
sollen eine hohe Fertigungsqualität sicherstellen.<br />
Da passt es gut ins Konzept, dass sich der<br />
Firmeneigentümer nun für ein zweites Röntgeninspektionssystem<br />
von Nikon Metrology entschieden<br />
hat. Somit verfügt das mittelständische Unternehmen<br />
an beiden Standorten in Schwaig und in<br />
Eisleben über zwei baugleiche XTV160-Modelle.<br />
Lückenlose und präzise<br />
Fehlerdetektion<br />
„Unser Ziel ist es, alle technologischen Probleme<br />
zu lösen, um für unseren Kunden ein perfektes<br />
Produkt fertigen zu können“, erläutert Mair. Neben<br />
der Beratung und Unterstützung bei der Prozessentwicklung,<br />
der Beschaffung aller Komponenten und<br />
der Serienfertigung, bietet der EMS-Dienstleister mit<br />
dem Schlifflabor, der Röntgeninspektion und AOI-<br />
Systemen eine umfangreiche Analytik an. Unentbehrlich<br />
ist dabei die Röntgeninspektion geworden,<br />
argumentiert Mair: „Wir sind auf hochkomplexe<br />
Technologien bei kleinen Stückzahlen spezialisiert.<br />
Eine hundertprozentige Prüfstrategie und Qualitätskontrolle<br />
sind da unabdingbar.“<br />
Das Röntgeninspektionssystem XTV160 leistet<br />
hierbei wertvolle Unterstützung, um versteckte Lötverbindungen<br />
und kritische Voids sicher und zweifelsfrei<br />
zu detektieren. Weil die Qualitätssicherung<br />
bereits im Wareneingang beginnt, kommt auch hier<br />
das Röntgensystem zum Einsatz: „Die Qualität der<br />
angelieferten Leiterplatte zu prüfen ist essenziell,<br />
denn leider kommt es vor, dass wir bei komplexen<br />
Leiterplatten mit mehreren Fehlerbildern konfrontiert<br />
werden, wie etwa einen Innenlagenversatz, der<br />
zu Kurzschlüssen oder Unterbrechungen führen<br />
kann“, so der Firmenchef. Machen abgekündigte<br />
Bauteile, Lieferengpässe oder anderweitige Beschaffungsprobleme<br />
eine Second Source als alternative<br />
Bauteilquelle erforderlich, wird hier auf die hohe<br />
Prüfgenauigkeit des Röntgeninspektionssystems<br />
vertraut: „Es kommt durchaus vor, dass bei solchen<br />
Bauteilen beispielsweise gebrochene Bonddrähte<br />
zum Vorschein kommen. In seltenen Fällen fehlt<br />
diese Innenverdrahtung sogar komplett. Deshalb<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 45
TITEL »<br />
benötigen wir ein X-Ray, dessen besondere Schärfe<br />
der Schichtbilder alle möglichen Fehlerszenarien<br />
sichtbar macht“, bekräftigt er.<br />
Bereits seit dem Jahr 2005 vertraut der EMS-Anbieter<br />
auf die Röntgeninspektion. Mit der fortschreitenden<br />
Miniaturisierung, gepaart mit steigender<br />
Packungsdichte der elektronischen Baugruppen,<br />
konnte das bisherige Röntgeninspektionssystem<br />
nicht mehr mithalten, weshalb sich das Prüfexpertenteam<br />
um Prüffeldleiter Alexander Brummer nach<br />
einem leistungsfähigen X-Ray umzusehen begannen:<br />
„Das System sollte auf unsere Bedürfnisse<br />
zugeschnitten sein und<br />
auch im Preis-/Leistungsverhältnis<br />
passen. Wichtig war uns aber<br />
auch eine einfache Bedienung<br />
sowie prompter Service und<br />
Support. Beides fanden wir beim<br />
Röntgeninspektionssystem XTV160<br />
von Nikon Metrology sowie im<br />
Systempartner Factronix.“ Besonders<br />
attraktiv für Brummer war<br />
zudem, dass Factronix seine<br />
Dienstleistung des Lohnröntgen<br />
ebenfalls über das gleiche Modell<br />
XTV160 anbietet: „Dadurch kennen sich die Applikationsingenieure<br />
des Systempartners nicht nur sehr<br />
gut mit dem System aus, sondern wir können bei<br />
Engpässen deren Lohnröntgen zusätzlich in Anspruch<br />
nehmen“, unterstreicht Brummer. Dem pflichtet<br />
Stefan Theil, Vertriebsleiter von Factronix, zu: „Bei<br />
uns liegt der Schwerpunkt sowohl in der Beratung als<br />
auch in der Dienstleistung.“<br />
Zentraler Ansprechpartner für die Röntgeninspektion<br />
des Systempartners ist Bernd Grünfelder. „Unsere<br />
» Bei uns liegt der<br />
Schwerpunkt<br />
sowohl in der<br />
Beratung als<br />
auch in der<br />
Dienstleistung «<br />
Stefan Theil, Factronix<br />
Kunden schätzen unsere langjährige X-Ray-Expertise<br />
und vertrauen auf unsere fachkundige Beratung. Ziel<br />
ist es, die Fertigungsprozesse weiter zu optimieren,<br />
um die Fehlerursache bereits im Vorfeld eliminieren<br />
zu können“, beschreibt der Technischer Leiter von<br />
Factronix den Mehrwert für Kunden. Grünfelder ist<br />
überdies zentraler Ansprechpartner für das hauseigene<br />
Lohnröntgen. Die lückenlose, hochpräzise<br />
Fehlerdetektion ermöglicht das Inspektionssystem<br />
durch eine leistungsstarke Mikrofokus-Röntgenröhre.<br />
Dass die vertikal eingebaute Röntgenröhre direkt<br />
mit dem Hochspannungsgenerator<br />
zu einem Modul zusammengebaut<br />
ist, stellt ein Alleinstellungsmerkmal<br />
dar. Dadurch ist das System<br />
wartungsarm. Mit einer Leistung<br />
von 160 kV/20 W durchdringt sie<br />
zerstörungsfrei dicke, sehr dichte<br />
und zweiseitig bestückte Baugruppen.<br />
Durch die Schrägdurchstrahlung<br />
von bis zu 72 Grad lassen<br />
sich verdeckte Lötverbindungen<br />
problemlos auf Verbindungsfehler<br />
genauso wie auf Voids und selbst<br />
bei starken Abschattungen sicher<br />
ermitteln. Dafür sorgt der Fünf-Achsenmanipulator<br />
(X, Y, Z, Drehen, Neigen), der 360-Grad-Ansichten<br />
aus der Vogelperspektive gewährt, während der für<br />
den Anwender interessante Bereich immer in der<br />
Mitte des Sichtfelds fixiert bleibt. Die über<br />
36.000-fache Vergrößerung zeigt dabei alle signifikanten<br />
Merkmale mit großer Detailgenauigkeit im<br />
Submikrometerbereich auf. Hierfür sorgt der 16-Bit-<br />
Flachdetektor, der in Echtzeit die Schichtbilder in<br />
sehr hoher Bildqualität darstellt. „Diese Leistungs-<br />
Roland Mair und Alexander Brummer haben das Ziel, für ihre Kunden technologische<br />
Probleme zu lösen und perfekte Produkte zu fertigen. Die Röntgen -<br />
inspektion ist einer der Eckpfeiler, um das gesetzte Ziel zu erreichen<br />
Bild: Factronix<br />
Mair statt Nikon: Aus einer Notlösung hat Systempartner Factronix eine<br />
Tugend gemacht und das Logo von Mair Elektronik appliziert, was Firmenchef<br />
Roland Mair sehr freut<br />
Bild: Factronix<br />
46 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
merkmale vereinfachen die Verifikation erheblich, da<br />
hierdurch auch kleinste Fehler schnell und zuverlässig<br />
aufgedeckt werden“, unterstreicht Stefan Theil.<br />
Intuitive Bedienung und einfaches<br />
Handling<br />
Mittels der Echtzeit-Bild-Engine „C.Clear“ erkennt<br />
der Bediener Defekte zuverlässig ohne zeitraubende<br />
Bildverbesserungen, da sich das Tool automatisch an<br />
sich wechselnde Röntgeneinstellungen und Probenpositionen<br />
anpasst und dabei die Bild-, Kontrast- und<br />
Helligkeitseinstellungen regelt. Zudem kann der<br />
Bediener Prüfroutinen unkompliziert über die Software<br />
erstellen. Diese Prüfprogramme lassen sich<br />
IPC-gemäß für die automatisierte Prüfung und<br />
Analyse kompletter Leiterplatten oder mehrerer Komponenten<br />
in Bibliotheken abspeichern. Hierzu sind<br />
keine Programmierkenntnisse erforderlich. Abschließend<br />
können Prüfberichte vollautomatisch generiert<br />
werden. „Hervorzuheben ist, dass sich jederzeit ein<br />
Übersichtsbild erstellen lässt, egal wie groß die<br />
Baugruppe ist. Zudem schätzen wir es sehr, dass sich<br />
das System Position und Neigung merkt, in der das<br />
betreffende Merkmal aufgenommen wurde“, berichtet<br />
Alexander Brummer. Eine Besonderheit stellt der<br />
Objektträger dar: Mit einem Durchmesser von<br />
580 mm lassen sich sehr große Leiterplatten, doppelseitig<br />
bestückte Baugruppen oder auch Komponenten<br />
aus jeder möglichen 3D-Perspektive begutachten.<br />
Insellösungen für hohe Flexibilität<br />
Dass das Röntgeninspektionssystem XTV160 als<br />
Stand-alone daherkommt, stellt für Roland Mair<br />
keinerlei Problem dar, im Gegenteil: „Durch unsere<br />
kleinen bis mittlere Stückzahlen betreiben wir keine<br />
Fertigungslinien, sondern Insellösungen, die wir<br />
individuell auf unser Fertigungsprodukte umstellen<br />
können.“ Pro Jahr verarbeitet der EMS rund 50 Mio.<br />
Einzelbauteile, verteilt auf etwa 250.000 Baugruppen.<br />
Die Fertigung elektronischer Baugruppen findet ausschließlich<br />
im Reinraum (ISO-Kl. 6) statt. „Das zeigt,<br />
wie wichtig uns Technologie ist. Im Reinraum zu<br />
fertigen bedeutet für uns, dass wir uns ganz auf den<br />
Fertigungsprozess anspruchsvoller und komplexer<br />
Baugruppen konzentrieren können“, betont er. Die<br />
für die Luft- und Raumfahrt zugelassene Reinigung<br />
runden das Bild des Unternehmens als kompetenter,<br />
zuverlässiger Partner in der EMS-Dienstleistung ab.<br />
Genauso anspruchsvoll ist die Prüfstrategie: Zu<br />
den umfangreichen Test- und Prüfzyklen gehören je<br />
nach Spezifikation ICT, Boundary Scan sowie dynamische<br />
Belastungstests und Wechseltemperaturen.<br />
Bild: Nikon Metrology<br />
Bild: Nikon Metrology<br />
Bild: Nikon Metrology<br />
Hochwertige Bilder:<br />
Mit der bis zu 500 nm<br />
feinen Merkmalserkennung<br />
der Mikrofokusröhre<br />
können Benutzer<br />
jeden für sie interessanten<br />
Bereich heranzoomen,<br />
wie etwa<br />
Lead-Anschlüsse<br />
Bildanalyse vom<br />
Feinsten: Mit dem<br />
Softwaretool C.Clear<br />
lassen sich Defekte<br />
zuverlässig und ohne<br />
zeitraubende Bildverbesserungen<br />
erkennen,<br />
da das Tool automatisch<br />
die Bild-, Kontrast-<br />
und Helligkeitseinstellungen<br />
regelt<br />
Unsichtbares sichtbar<br />
machen: Selbst Voids<br />
in BGAs lassen sich<br />
zweifelsfrei erkennen –<br />
die über 36.000-fache<br />
Vergrößerung macht<br />
dies möglich<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 47
TITEL »<br />
» Die Röntgentechnik<br />
ist unerlässlich, um die<br />
richtige Schliffebene<br />
zu finden «<br />
Alexander Brummer, Mair Elektronik<br />
Ergänzend dazu kommen AOIs zum Einsatz. Der<br />
EMS-Anbieter verfügt überdies mit einem vollwertigen<br />
Schlifflabor über eine umfangreiche hauseigene<br />
Analytik. „Hier sind wir in der Lage, tiefergehende<br />
Untersuchungen durchzuführen, um die Prozesssicherheit<br />
und Zuverlässigkeit zu erhöhen“, erläutert<br />
Alexander Brummer. Das gehe jedoch nicht ohne das<br />
leistungsstarke X-Ray XTV160, führt er aus: „Die<br />
Röntgentechnik ist unerlässlich, um die richtige<br />
Schliffebene zu finden. Schließlich handelt es sich<br />
um einen zerstörenden Prüfprozess – da muss der<br />
Eingriff sitzen.“<br />
Zweites Röntgeninspektionssystem<br />
in Eisleben<br />
Auch am Standort Eisleben wird eine hohe Prozesssicherheit<br />
und Fertigungsqualität sichergestellt<br />
und mit Fertigungsinseln produziert. „Um im hart<br />
umkämpften EMS-Markt bestehen zu können,<br />
müssen wir so kostengünstig wie möglich anbieten,<br />
um gegenüber dem Osteuropa<br />
oder Asien bestehen zu können“,<br />
argumentiert Roland<br />
Mair. Wie wichtig der im Jahr<br />
1998 gegründete Standort<br />
Eisleben ist, lässt sich an den<br />
kontinuierlichen Investitionen<br />
ablesen. Im Jahr 2014 wurde<br />
ein neues Gebäude bezogen,<br />
mit einer Fertigungsfläche von<br />
1.200 m². Parallel dazu wurde der Maschinenpark<br />
erweitert. „Derzeit haben wir ein jährliches Investitionsvolumen<br />
von etwa 600.000 Euro. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf Technologie und Produktivität.“<br />
Mit dem Erwerb eines zweiten Röntgeninspektionssystems<br />
verfügt das EMS-Unternehmen über<br />
zwei baugleiche XTV160-Modelle des Herstellers an<br />
beiden Standorten. Alexander Brummer geht auf das<br />
Benchmarking ein: „Wir wussten um die umfangreichen<br />
Leistungsmerkmale des X-Ray und um das<br />
fundierte Know-how sowie den extrem schnellen<br />
Service und Support von Factronix.“ Dass in Schwaig<br />
das Röntgeninspektionssystem mit dem Logo von<br />
Mair und nicht mit dem von Nikon angeliefert wurde,<br />
war eine Notlösung, die beim EMS jedoch gut ankam.<br />
„Nikon hatte einen Engpass mit seinen Logo-Aufklebern,<br />
weshalb wir schnell eine alternative Lösung<br />
ausgearbeitet hatten“, erinnert sich Stefan Theil.<br />
35 Jahre Erfolgsgeschichte<br />
„Geht nicht, gibt’s nicht“, lautet das Credo von<br />
Roland Mair seit jeher. Den Technologen trieben<br />
immer die sich abzeichnenden Fortschritte in der<br />
Elektronikfertigung an. Noch lange bevor die Bleifrei-Diskussion<br />
ihren Lauf nahm, experimentierte der<br />
Unternehmer gemeinsam mit diversen Automotive-<br />
Zulieferern in europaweiten Forschungsprojekten zu<br />
bleifreien Fertigungsprozessen – mit dem Erfolg, dass<br />
bereits 2002/03 erste bleifreie Prototypen vom Band<br />
liefen, während die verbindliche RoHS-Umstellung<br />
erst im Jahr 2006 erfolgte. Die Embedded-Technologie<br />
wurde genauso umgesetzt wie die unzähligen<br />
neuen sowie exotischen Bauteilgrößen und Bauteilformen.<br />
Über die Jahre beteiligte sich der EMS in<br />
vielen Forschungsprojekten.<br />
Der Erfolg gibt ihm recht: Im April 1986 gründete<br />
Roland Mair seine 1-Mann-Firma im Keller des<br />
mütterlichen Hauses auf einer Grundfläche von<br />
Bild: Factronix<br />
Bild: Factronix<br />
Vor allem die fundierte Expertise von Bernd Grünfelder (Technischer Leiter<br />
von Factronix, l.) sowie den schnellen Service des Unternehmens schätzt<br />
Alexander Brummer (Prüfexperte von Mair Elektronik, r.) sehr<br />
Das Röntgeninspektionssystem XTV160 von Nikon Metrology ist für Roland<br />
Mair, Geschäftsführer von Mair Elektronik unentbehrlich geworden. Benchmark-Unterstützung<br />
erhielt er von Stefan Theil, Vertriebsleiter von Factronix<br />
48 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Neben der Röntgeninspektion<br />
von Elektronikbauteilen<br />
eignet sich das System<br />
XTV160 ebenfalls für die<br />
Röntgen- und CT-Prüfung<br />
einer breiten Auswahl<br />
kleinerer Bauteile<br />
lediglich 6 m². Heute beschäftigt der Mittelständler<br />
insgesamt 105 Mitarbeiter und fertigt auf einer<br />
Gesamtfläche von knapp 3.000 m². Im Jahr 2020<br />
erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 13 Mio.<br />
Euro. Damit konnte Mair zwar seine eigenen Umsatzziele<br />
Corona-bedingt nicht ganz einhalten, aber:<br />
„Wir haben auch keinen Verlust eingefahren.“ Roland<br />
Mair blickt indes zuversichtlich in die Zukunft: „Die<br />
Auftragsbücher sind derzeit so voll wie noch nie, so<br />
dass wir einem positiven Jahr 2021 entgegensehen.“<br />
Weil fundiertes Know-how ein wesentlicher Eckpfeiler<br />
für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist,<br />
bietet Mair seit dem Jahr 2001 die Ausbildung des<br />
Mikrotechnologen an – als erstes mittelständisches<br />
Unternehmen in Bayern. Auch in Eisleben wird diese<br />
Ausbildung angeboten.<br />
Ein gewichtiger Meilenstein dürfte der Neubau in<br />
Holzbauweise im Jahr 2009 in Schwaig sein. Dafür<br />
wurden 452 m³ Holz für das 1.600 m² große<br />
Gebäude verbaut – mit einer Produktionsfläche von<br />
1.000 m² (einschließlich 150 m² großem Reinraum).<br />
„Mein persönliches Highlight in den 35 Jahren Unternehmensgeschichte<br />
sehe ich darin, dass wir alle<br />
Krisen dank meiner engagierten Mitarbeiter gut<br />
überstehen konnten.“ Auch weiterhin sieht er für die<br />
Zukunft gute Chancen in Deutschland und Europa.<br />
„Wichtig ist, dass wir unsere Technologie und Fortschritt<br />
im Auge behalten und den Markt unserer<br />
Kunden mit offenen Augen betrachten.“ Was das<br />
genau heißt, erläutert er so: „Da wo andere Elektronikfertiger<br />
die Waffen strecken, da sind wir zuhause<br />
und werden aktiv.“ Das gehe nur mit einem den<br />
Marktanforderungen angepassten Wachstum: „Mit<br />
105 Mitarbeitern sind wir ein recht großes Unternehmen.<br />
Dadurch können wir uns technologisch ganz<br />
anders bewegen als das mit einem deutlich kleineren<br />
Team der Fall wäre. Mit einer Mini-Mannschaft<br />
wären wir beispielsweise gar nicht in der Lage, in ein<br />
leistungsstarkes Röntgeninspektionssystem zu investieren<br />
– und schon gar nicht in zwei baugleiche<br />
Modelle, die uns beide deutlich in Richtung der Nullfehlerstrategie<br />
voranbringen werden.“<br />
www.factronix.com | www.mair-elektronik.de<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Die umfassenden Leistungsmerkmale<br />
eines Röntgeninspektionssystems<br />
und der nicht minder umfangreiche<br />
Service & Support des Systempartners<br />
haben einen Elektronikfertigungs-Dienstleister<br />
derart überzeugt,<br />
dass sich nun zwei baugleiche<br />
Röntgensysteme in den Fertigungen<br />
in Schwaig und Eisleben im Einsatz<br />
befinden.<br />
Bild: Factronix<br />
Die SMT-Fertigung findet bei Mair Elektronik im 150 m² großem Reinraum statt, um eine<br />
hohe Fertigungsqualität sicherzustellen. Das EMS-Unternehmen ist auf hochkomplexe<br />
Technologien bei kleinen Stückzahlen spezialisiert<br />
Bild: Mair Elektronik<br />
Die Autorin<br />
Marisa Robles ist<br />
Marketing and<br />
Communcation<br />
Director bei der<br />
Factronix GmbH<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 49
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Präzision und Zuverlässigkeit bei der Bestückung von Prototypenboards<br />
Radartechnikunternehmen setzt<br />
auf geregelten Rework-Prozess<br />
Der zunehmende Trend der Miniaturisierung im gesamten Elektronikbereich hat<br />
auch starken Einfluss auf die eingesetzte Sensorik. Sensoren sollen möglichst<br />
klein und gleichzeitig äußerst leistungsfähig und robust sein. Im Hinblick auf<br />
diese Anforderungen fallen eine Reihe von Aufgaben an, bei denen zugleich hohe<br />
Flexibilität und Genauigkeit gefragt sind. Um bestmöglichste und qualitative<br />
Produktions- und Entwicklungsergebnisse zu erzielen, setzt das Radartechnikunternehmen<br />
InnoSenT auf einen hochwertigen und fortschrittlichen Maschinenpark<br />
und investierte kürzlich in ein Ersa HR 550 Rework System.<br />
Eingesetzt im InnoSenT<br />
Prototypenbau:<br />
das Ersa HR 550<br />
Im Jahr 1999 gegründet ist die InnoSenT GmbH<br />
heute weltweit eines der führenden Unternehmen<br />
im Bereich Radartechnik. Der Hersteller und Entwickler<br />
innovativer Sensorlösungen bietet an seinem Firmensitz<br />
im unterfränkischen Donnersdorf die gesamte<br />
Bandbreite der Engineering Dienstleistung und der<br />
Elektronikproduktion an: von kundenspezifischer<br />
Entwicklung über Prototypenfertigung und Serienproduktion<br />
eigener Produkte bis hin zur Auftragsfertigung<br />
(EMS). Dank dem starken Fokus auf Qualität<br />
und Innovation gilt das Unternehmen als Technologietreiber<br />
der industriellen und automotiven Sensorik<br />
und ist seit Jahren auf Erfolgskurs. Um den Anforderungen<br />
an immer diffiziler werdende Baugruppen<br />
Bild: InnoSenT<br />
50 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Höchstpräzise<br />
Bauteilaufnahme<br />
und -platzierung<br />
Bild: Ersa<br />
Bild: Ersa<br />
gerecht zu werden, suchte man nach einem System,<br />
das sehr kleine Baugruppen zuverlässig bestückt, lötet<br />
und mit dem im Bedarfsfall auch Nacharbeiten<br />
durchgeführt werden können. Konkret ging es dabei<br />
um die Verarbeitung spezieller Radar-Hochfrequenz-<br />
Chips mit ungewöhnlich kleinen Abmessungen von<br />
unter 1 mm². Hierfür muss das System den Chip mit<br />
» Schon seit 2016<br />
vertraut InnoSent<br />
auf die 100-jährige<br />
Ersa Erfahrung in<br />
der Löttechnik «<br />
Selbsterklärende Piktogramme erleichtern Anwender*innen den<br />
Umgang mit dem System<br />
seinen Anschlüssen von 150 μ Durchmesser korrekt<br />
aufnehmen, ausrichten und in einem sicheren und<br />
geregelten Prozess verlöten. Die hochgenaue Bauteilplatzierung<br />
des HR 550 mit Krafterkennung als<br />
auch die Computer unterstützte Bauteilplatzierung<br />
kann diese Herausforderung zuverlässig erfüllen.<br />
Leistungsstarkes und flexibles<br />
Reworken<br />
Insgesamt eignet sich die Ersa Hybrid-Heiztechnik<br />
für die Verarbeitung solcher Miniaturkomponenten<br />
optimal. Der Energieeintrag für das Löten erfolgt in<br />
einer Kombination aus mittelwelliger Infrarotstrahlung<br />
und einem Konvektionsanteil. Die teils sehr sensiblen<br />
Baugruppen werden somit schonend und homogen<br />
erhitzt. Der Einsatz von bauteilspezifischen<br />
Düsen ist nicht notwendig, wodurch das System universell<br />
eingesetzt werden kann. Im Vergleich zur<br />
Heißlufttechnik ist bei der Ersa IR-Technologie die<br />
Gefahr, dass Kleinstbauteile mit geringem Gewicht<br />
ungewollt weggeblasen werden können, von Vornherein<br />
eliminiert. Auch Beschädigungen an umstehenden<br />
Bauteilen durch heiße Gase sind ausgeschlossen.<br />
Eine im Heizkopf integrierte und hochgenaue Vakuumpipette<br />
stellt die präzise Bauteilaufnahme und<br />
-platzierung der Kleinstbauteile sicher. Im Hinblick<br />
auf die immer vielfältiger werdenden Bauteilarten<br />
und Lötverbindungen ist es dem Donnersdorfer Unternehmen<br />
wichtig, möglichst flexibel zu sein. Mit<br />
dem HR 550 ist die Bearbeitung von Bauteilen mit<br />
Größen ab 01005 bis 70 mm x 70 mm möglich.<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 51
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Mit dem HR 550 ist die<br />
Verarbeitung von<br />
Bauteilgrößen ab 01005 bis<br />
70 mm x 70 mm möglich<br />
Bild: Ersa<br />
Neben Bestückungs- und Lötvorgängen gilt es im<br />
Prototypenbau oftmals auch Bauteile auszutauschen<br />
oder nach ausführlichen Tests hinsichtlich Lebensdauer<br />
oder Funktion Veränderungen an der Schaltung<br />
vorzunehmen. Nacharbeiten dieser Art können<br />
mit dem Reworksystem ebenfalls sicher und zuverlässig<br />
durchgeführt werden.<br />
Zusammenarbeiten ein Erfolg<br />
Auch die intuitive Software HRSoft2 war ein ausschlaggebender<br />
Pluspunkt für das System. Durch die<br />
übersichtliche Bedienung und klare Benutzerführung<br />
mittels Piktogrammen lernen auch neue Mitarbeiter*innen<br />
den Umgang mit dem System sehr schnell.<br />
Da automatisch alle durchgeführten Reworkprozesse<br />
und Systemzustände dokumentiert und gespeichert<br />
werden, erfüllt das HR550 Reworksystem alle Dokumentations-/Traceabilityanforderungen<br />
des Unternehmens.<br />
Bild: Ersa<br />
Der Autor Ralf Walk ist<br />
Vertriebsingenieur<br />
Lötwerkzeuge, Rework-<br />
& Inspektionssysteme<br />
bei der Ersa GmbH in<br />
Wertheim.<br />
Es kann jederzeit nachvollzogen werden, mit welchen<br />
Parametern eine bestimmte Baugruppe bearbeitet<br />
wurde, was insbesondere für die Fertigung von<br />
Produkten aus der Automotive- und Bahnindustrie<br />
unumgänglich ist. Im Praxiseinsatz zeigte sich, dass<br />
das HR 550 den Erwartungen voll entspricht und äußerst<br />
zuverlässig arbeitet. Das Radartechnikunternehmen<br />
ist mit seiner Wahl und der Performance<br />
sehr zufrieden und froh, einen verlässlichen Partner<br />
an der Seite zu haben, um die anstehenden Aufgaben<br />
sowie zukünftige Herausforderungen zu meistern.<br />
Durch die geringe Distanz von etwa 100 km zwischen<br />
InnoSenT und dem Ersa Democenter im badenwürttembergischen<br />
Wertheim konnten Demonstrationen<br />
und Probelötung vor Ort unkompliziert und<br />
kurzfristig durchgeführt werden. Die beiden Unternehmen<br />
sind nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe<br />
sehr eng miteinander verbunden. Schon seit 2016<br />
vertraut das Unternehmen auf die 100-jährige Ersa<br />
Erfahrung in der Löttechnik. Neben dem Rework System<br />
sind mehrere Lötstationen wie beispielsweise die<br />
i-CON VARIO 4 sowie EASY ARM Lötrauchabsaugungen<br />
und weiteres Lötequipment im Einsatz.<br />
www.ersa.de | www.innosent.de<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Durch erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
ist ein Radartechnikunternehmen<br />
in der Lage,<br />
den Rework-Prozess bei<br />
Miniaturkomponenten sicher,<br />
flexibel und zuverlässig<br />
durchzuführen.<br />
52 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Elektronikdienstleister setzt auf Smart-Factory-Plattform<br />
Bestmöglicher Durchsatz und hohe Qualität<br />
durch optimierte Prozesse<br />
Der EMS-Dienstleister Katek GmbH hat<br />
sich für den Einsatz der Smart-Factory-<br />
Plattform NXTR-S der Fuji Europe Corporation<br />
GmbH am Standort Grassau entschieden.<br />
Fuji ist international agierender<br />
Spezialist für Elektronik-Bestückungsautomaten<br />
und bietet mit NXTR eine Plattform,<br />
die der schrittweisen Automatisierung<br />
und Digitalisierung in der Elektronikfertigung<br />
dient. Die Plattform zielt auf<br />
die Optimierung der bereits in der Nutzung<br />
befindlichen Feeder ab und ist die<br />
Basis für einen bestmöglichen Durchsatz.<br />
Mit dem Einsatz der Smart-Factory-Lösung<br />
setzt der Dienstleister auf hohe Produktivität<br />
und Qualität durch optimierte<br />
und digitalisierte Prozesse.<br />
Katek zählt zu den größten Elektronikdienstleistern<br />
(EMS) Deutschlands. An<br />
den Produktionsstandorten in Grassau<br />
und Györ (Ungarn) können auf Basis aller<br />
gängigen Zertifizierungen unter anderem<br />
hochautomatisierte Großserien-Aufträge<br />
durchgeführt werden. Das Unternehmen<br />
setzt dabei zu Gunsten von Effizienz und<br />
hoher Qualität auf Prozessautomatisierung<br />
in verschiedenen Bereichen. Daher<br />
hat man sich am Standort Grassau für<br />
den Einsatz dieser Smart-Factory-Plattform<br />
entschieden.<br />
Die NXTR wurde als Weiterentwicklung<br />
der bewährten NXT-Serie (skalierbare Bestückplattform)<br />
konzipiert und soll den<br />
Bediener von sich wiederholenden Aufgaben<br />
befreien – bei maximaler Qualität<br />
und Produktivität. Die Plattform verfolgt<br />
die „3 Zero“-Strategie: Null Platzierungsfehler,<br />
null Maschinenbediener, null Maschinen<br />
topps.<br />
Hohes Einsparpotenzial<br />
durch Feeder-Optimierung<br />
Die NXTR-S ist die erste Ausbaustufe der<br />
Smart-Factory-Plattform. Sie setzt auf<br />
neue Multi Feeder Units, die den Feeder-<br />
Betrieb erleichtern und optimieren. Der<br />
Manual Mode verwendet die Feeder, die<br />
zurzeit schon bei Kunden des Herstellers<br />
in Gebrauch sind. Dies hat den Vorteil,<br />
dass kein Generationswechsel der Feeder<br />
erforderlich ist, und sich somit ein hohes<br />
Ersparnispotenzial ergibt.<br />
Neben den Alleinstellungsmerkmalen,<br />
welche die Produkte NXTR-S und auch<br />
NXTIII auszeichnen – wie z.B. die Ein-Seiten-Bedienung,<br />
Wechselköpfe u.v.m. –<br />
gaben vor allem folgende Features den<br />
Ausschlag für die NXTR-S:<br />
• Steigerung der Produktivität durch<br />
besser austauschbare MFU 52<br />
• Anzahl der Feederslots am NXTR-S ist<br />
höher als am NXTIII<br />
• Größere PCB-Größe<br />
• Kompatibilität der vorhandenen NXTIII-<br />
Zuführung<br />
• Teileanwesenheitskontrolle und Aufsetzsensor<br />
• Erwartung höherer Qualität und mehr<br />
Produktivität bei NXTR-S im Vergleich<br />
zu NXTIII<br />
• Merkmale der LCU (Fernsteuerung,<br />
Selbstdiagnosefunktion, Reaktion auf<br />
Netzwerkprobleme und vieles mehr)<br />
Die Installation der Lösung beim EMS-<br />
Dienstleister wird im Frühjahr 2021 erfolgen.<br />
„Unsere Smart-Factory-Plattform NXTR-S<br />
befindet sich in stetiger Weiterentwicklung<br />
und unser Ziel ist es, sie innerhalb<br />
der nächsten zwei Jahre zur NXTR-A –<br />
das bedeutet eine automatisierte Lösung<br />
mit Smart Loader – zu modifizieren. Damit<br />
gehen wir weitere wichtige Schritte<br />
zur Optimierung von Produktionsvorbereitungs-<br />
und Wartungsprozessen sowie<br />
zur Automatisierung manueller Bestückungsmontageprozesse<br />
im Sinne umfassender<br />
Vernetzung und selbstoptimierter<br />
Produktion“, erklärt Sascha Frieling, Manager<br />
des Herstellers.<br />
www.fuji-euro.de<br />
Katek setzt auf<br />
die NXTR-S<br />
Bestückungssysteme<br />
Bild: Fuji<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 53
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Intelligente Fertigungssteuerung senkt Fehlerraten und verbessert Traceability<br />
Prozess-Transparenz<br />
erhöht Produktqualität<br />
Die Fertigungswelt beruht auf Beziehungen zwischen Marken, Lieferanten, Produktionsstätten,<br />
Händlern und Kunden. Deren gegenseitige Abhängigkeiten haben sowohl Vorteile<br />
als auch Nachteile, da Vielfalt, Komplexität und Bandbreite der Produkte auf dem Markt<br />
zunehmen, um den Anforderungen von Käufern gerecht zu werden, deren individuelle<br />
Präferenzen und Bewertungen heute über den Erfolg oder Misserfolg eines Produkts<br />
entscheiden können. Um mit diesen Anforderungen Schritt zu halten, nutzen Hersteller<br />
Serialisierung, Datensätze, visuelle Aufzeichnungen und vieles mehr mit dem Ziel, sich<br />
über Fertigungsabläufe, Montageprozesse und Produktqualität ein Bild zu verschaffen.<br />
Shirley Segev, Director of Marketing, Valor Division, Siemens Digital Industries Software & Marius Stepanescu,<br />
Technical Director bei ICCO EMT<br />
Um Fertigungsabläufe und -prozesse zu verstehen,<br />
müssen diese quantifiziert bzw. gemessen werden.<br />
Hohe Fehlerquoten verringern Effizienz, Produktionsmenge<br />
und verursachen am Ende zusätzliche Kosten.<br />
Eine jede Software, die zur Messung und zum Verständnis<br />
beiträgt, ist daher hilfreich. Rückverfolgbarkeit<br />
dient heute als eine lebensnotwendige Versicherung<br />
für Hersteller – mit vielversprechenden Vorteilen<br />
für vor- und nachgelagerte Produktionsprozesse.<br />
Auf dem hart umkämpften Elektronikmarkt stehen<br />
Hersteller unter ständigem Druck, ihre Prozesse ohne<br />
Qualitätseinbußen schneller und effizienter zu machen.<br />
ICCO EMT ist Teil der ICCO-Gruppe in Rumänien,<br />
mit 55 neuen Produkteinführungen (NPI) und<br />
3,5 Millionen Fertigwaren pro Jahr, hergestellt mit<br />
drei Linien für Flachbaugruppenfertigung (SMT).<br />
Zwei davon sind mit Valor IoT-Boxen (Internet of<br />
Things) ausgerüstet. Das Unternehmen startete als<br />
Um Fertigungsabläufe<br />
und -prozesse zu<br />
verstehen, müssen<br />
diese quantifiziert<br />
werden, da hohe<br />
Fehlerquoten Effizienz<br />
sowie Produktionsmenge<br />
verringern und<br />
am Ende zusätzliche<br />
Kosten verursachen<br />
Bild: Valor<br />
54 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Wiederverkäufer von Bestückungsmaschinen von<br />
Kulicke & Soffa (K&S). Heute zählt es auch zu dessen<br />
Kunden und nutzt seine Anlagen, um schnelle, qualitativ<br />
hochwertige Fertigungsdienstleistungen für eine<br />
Vielzahl von Unternehmen und Märkten zu erbringen,<br />
darunter die Automobilindustrie, Medizinbranche<br />
und Unterhaltungselektronik.<br />
Herausforderungen bei<br />
gleichzeitiger Produktion<br />
mehrerer Projekte<br />
ICCO steht als Low-Volume-High-Mix-Hersteller<br />
vor einer täglichen Herausforderung mit NPIs, deren<br />
Komplexität und Stücklisten wachsen, was die Möglichkeit<br />
von Fehlern und Ausschuss erhöht.<br />
Früher wurden Bauteile häufig zeitaufwendig von<br />
den Bedienern manuell gezählt, um sicherzustellen,<br />
dass der Plan eingehalten wurde. Die Qualitätsdaten<br />
wurden vom AOI-Bediener aufgezeichnet und später<br />
von jemandem zentralisiert und in Excel-Berichten<br />
verarbeitet.<br />
Einige der in der Vergangenheit angewandten Methoden<br />
waren gut, sie boten jedoch keine Möglichkeit,<br />
schnell und zeitnah zu reagieren. Beispielsweise<br />
wurden die Qualitätsberichte erst am Folgetag von<br />
der Geschäftsführung analysiert, ohne die Möglichkeit<br />
zur Sofortkorrektur. Dasselbe galt für die Bestandsaufnahme<br />
– Probleme wurden nicht unmittelbar<br />
erkannt, sondern erst nach der Zählung. Darüber<br />
hinaus wurde bei NPIs Klebeband eingesetzt. Es wurde<br />
eine Platine hergestellt, geprüft und anschliessend<br />
korrigiert. Bei durchschnittlich vier NPIs pro<br />
Woche und einer zusätzlichen Produktion von kleinen<br />
bis mittleren Losgrößen werden allein durch den<br />
Einsatz digitaler Lösungen mindestens zehn Maschinen-Stunden<br />
bei diesem Prozess eingespart.<br />
ICCO führte eine eigene Leiterplattenbestückung<br />
mit K&S-Maschinen ein und dient dabei als Beta-Site<br />
für neue Versionen der K&S-Software. In dieser<br />
Win-win-Situation hat das Unternehmen Zugriff auf<br />
die fortschrittlichste, modernste Software und der<br />
Hersteller kann seine Software in einer realen Produktionsumgebung<br />
testen. ICCO ist in hohem Maße<br />
am Softwareentwicklungsprozess beteiligt und kann<br />
diesen auch beeinflussen, indem es Feedback liefert,<br />
das für die Freigabe stabiler, abgestimmter Softwaresysteme<br />
so wichtig ist.<br />
K&S erhält von Siemens OEM-Materialmanagementfunktionen<br />
für die Produktionssoftware. Während<br />
der Zusammenarbeit verwendete ICCO auch<br />
Siemens-Software für digitale Fertigung und wertete<br />
die Lösungen für den eigenen Gebrauch aus.<br />
Low-Volume-High-Mix-Hersteller<br />
mit täglicher Herausforderung von<br />
NPIs stehen vor der Problematik<br />
erhöhter Fehler und Ausschuss<br />
Erstellung guter Daten<br />
Bestandsmanagement ist ein wichtiger Prozess im<br />
Produktfluss. Die Komplexität der Bestandsverfolgung<br />
und die zugehörige Berichterstellung hängen<br />
direkt von der Größe des Bestands ab. In der Elektronikindustrie<br />
werden beim Aufbau des Produkts Bauteile<br />
benötigt, von denen 90 % mittelgroß bis sehr<br />
klein sind. Ein fortlaufendes manuelles Zählen der<br />
Bauteile ist aufgrund ihrer Größe und Menge unmöglich,<br />
daher sind eine sehr gute Verfolgung und<br />
die zugehörige Dokumentation wichtig.<br />
In einem modernen Werk, das z. B. für die Automobil-,<br />
Medizin- oder Militärbranche produziert, müssen<br />
verschiedene Arten von Berichten erstellen werden,<br />
um den Lagerbestand, die Art und Weise der<br />
Herstellung und die vollständige Rückverfolgbarkeit<br />
des Produkts uneingeschränkt kontrollieren zu können.<br />
Wenn die MES-Software (Manufacturing Execution<br />
System) dies leisten kann, verschwindet der<br />
» Opcenter Intelligence<br />
Electronics hat uns<br />
wirklich dabei geholfen,<br />
die Qualität unserer<br />
Produkte zu verbessern. «<br />
Nicolae Pindaru, ICCO<br />
Geschäftsführer ICCO<br />
Nicolae Pindaru<br />
Bild: Valor<br />
Bild: Valor<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 55
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Alptraum einer Gegenkontrolle für in großer Anzahl<br />
verwendete und teure Materialien mittels manueller<br />
Bestandsaufnahme.<br />
Das Unternehmen verwendet für alle Projekte die<br />
Valor Process Preparation Software, um Programme<br />
zu erstellen und Schablonen zu entwerfen. Der komplexe<br />
Projektmix erfordert die gleichzeitige Planung<br />
mehrerer Projekte, was mit der Software realisierbar<br />
ist. Mit diesem Tool überprüft das Produktionsteam<br />
des Unternehmens automatisch, dass Ausrichtung,<br />
Position und Typ der Bauteile mit der im CAD-System<br />
festgelegten übereinstimmen. Dies spart Zeit<br />
und hilft Fehler und Ausschuss zu reduzieren.<br />
Marius Stepanescu, Technical Director, erklärt:<br />
„Jetzt machen wir es gleich beim ersten Mal richtig.<br />
Mit Valor Process Preparation müssen Ausrichtung<br />
und Positionierung nicht mehr überprüft werden,<br />
Mit Valor Process Preparation müssen Ausrichtung und Positionierung nicht mehr überprüft<br />
werden, was viel Zeit spart<br />
» Mit der Software erledigen<br />
wir das Ganze digital und<br />
sparen je nach Komplexität<br />
der Platine zwei bis drei<br />
Stunden. «<br />
Marius Stepanescu, ICCO<br />
Bild: Valor<br />
was viel Zeit spart. Mit der Software erledigen wir<br />
das Ganze digital und sparen je nach Komplexität der<br />
Platine zwei bis drei Stunden. Da wir durchschnittlich<br />
vier neue Platinen pro Woche produzieren, sparen<br />
wir allein bei diesem Prozess mindestens 10<br />
Stunden. Zum ersten Mal können wir jetzt mehrere<br />
Pläne gleichzeitig vorbereiten.“<br />
Auch die Opcenter Execution Electronics IoT-Software<br />
von Siemens wird genutzt, um wertvolle Fertigungsdaten<br />
zu erfassen, die zur Analyse und Verbesserung<br />
von Produktionsprozessen verwendet werden.<br />
Die Software läuft auf allen Linux-basierten Systemen.<br />
Sie lässt sich mit den Geräten in der Produktionslinie<br />
einfach verbinden und erzeugt einen digitalen<br />
Echtzeit-Zwilling der Performance im Fertigungsbereich.<br />
Einheitlicher IoT-Controller für die<br />
Datenerfassung und -verwaltung<br />
Mithilfe dieser Lösungen konnte das Unternehmen<br />
seinen Betrieb rationalisieren und mehrere Steuereinheiten<br />
durch einen einzigen zentralen IoT-Controller<br />
ersetzen. Der einheitliche Controller sammelt<br />
Daten von allen Maschinen und erlaubt den Nutzern,<br />
sich anzumelden und Daten auf ihrem Mobiltelefon<br />
anzuzeigen.<br />
Die IoT-generierten Daten werden dann an die Opcenter<br />
Intelligence Electronics Software übertragen,<br />
die über leistungsstarke Analyse- und Berichtsfunktionen<br />
verfügt, mit deren Hilfe ICCO EMT zahlreiche<br />
Compliance- und Fehlerbehebungsfunktionen ausführen<br />
kann, z. B. platinenspezifische Datenzusammenstellung<br />
und -berichterstellung, Speicherung von<br />
Daten und Berichten zur Rückverfolgbarkeit, Behebung<br />
von Qualitätsproblemen aller Art, einschließlich<br />
Aufnahmeproblemen und Dokumentation von<br />
Ausschussraten. Die Berichtsfunktion hilf, Trends zu<br />
erkennen und proaktiv bei Bedarf Wartungsarbeiten<br />
durchzuführen, z. B. Verfügbarkeit/Ausfallzeit einer<br />
Maschine und den Prozentsatz von Mängeln nachzuverfolgen.<br />
Die Möglichkeit, eingehendes Material<br />
nachzuverfolgen, hat dazu beigetragen, die Lagerbestände<br />
zu reduzieren.<br />
Geschäftsführer Nicolae Pindaru sagt: „Opcenter<br />
Intelligence Electronics hat uns wirklich dabei geholfen,<br />
die Qualität unserer Produkte zu verbessern. Wir<br />
haben ein besseres Verständnis für alle Phasen des<br />
Herstellungsprozesses gewonnen und wissen genau,<br />
wann, wo und wie wir handeln müssen, um maximale<br />
Effizienz zu erreichen.“<br />
56 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
„Die Berichte werden heute von Opcenter Intelligence<br />
Electronics automatisch erstellt. Und wir können<br />
Anfragen von Kunden schnell und mit sehr genauen<br />
Informationen beantworten“, so Marius Stepanescu<br />
.<br />
Mit Opcenter Execution Electronics IoT und Opcenter<br />
Intelligence Electronics beschleunigte das Unternehmen<br />
die Prozesse im Fertigungsbereich um<br />
20 % und halbierte dabei nahezu die Anzahl der Fehler<br />
dank automatisierter Data-Mining-Prozesse und<br />
Analysen. Leistungsdaten, die früher nur in Form historischer<br />
Berichte verfügbar waren, können nun vom<br />
Unternehmen bei Bedarf in Echtzeit abgerufen werden.<br />
Probleme können sofort behoben werden und<br />
der Ausschuss wird minimiert.<br />
Genutzt werden auch die Rückverfolgbarkeitsfunktionen<br />
der Valor Material Management Software, um<br />
für jede Leiterplatte eine eindeutige Seriennummer<br />
zu generieren, was inzwischen eine gängige Anforderung<br />
von Kunden aus der Medizintechnik und Automobilindustrie<br />
ist. Das System ermöglicht die<br />
Rückverfolgung von Bauteilen zu ihren Lieferanten.<br />
Die Materialverwaltungsfunktionen straffen den Anforderungsprozess,<br />
reduzieren die Notwendigkeit von<br />
Eilaufträgen und halten die Produktlinien jederzeit<br />
am Laufen.<br />
Dieses Beispiel zeigt, wie KMU (kleine und mittlere<br />
Unternehmen) mithilfe von Daten ihre Produktionsleistung,<br />
Qualität und Rentabilität verbessern können.<br />
Es reicht nicht aus, Daten einzusammeln und zu<br />
analysieren. Die Analyse muss zu Erkenntnissen führen,<br />
die sich positiv auf die Fertigung auswirken.<br />
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kurz & bündig<br />
Der Artikel zeigt, wie KMU mithilfe von<br />
Daten ihre Produktionsleistung, Qualität<br />
und Rentabilität verbessern können. Zur<br />
Realisierung führt die Daten-Analyse zu<br />
Erkenntnisse, die sich positiv auf die Fertigung<br />
auswirken.<br />
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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 57
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Reduzierung von Voiding im Die-Attach<br />
Verwendung von Lotpreforms<br />
mit Goldlegierung<br />
Die Anforderungen an Hochtemperaturlote steigen, denn HF- und Leistungshalbleiter<br />
werden immer kompakter. Die Leistungsdichte in den Chips nimmt dabei<br />
sowohl als Folge der Verkleinerung als auch als Folge erhöhter Performance-Anforderungen<br />
zu. Das eutektische AuSn20-Lot ist seit vielen Jahren sozusagen<br />
das „Arbeitstier“ für hochtemperaturbeständige, hochzuverlässige und<br />
kleinere Die-Attach-Applikationen; jedoch beginnt das Gold-Zinn-Eutektikum<br />
mit steigenden Sperrschichttemperaturen (Tj) an seine Einsatzgrenze zu stoßen.<br />
Bernard Leavitt, Account Coordinator & Andy C. Mackie, PhD, MSc, Senior Product Manager Semiconductor<br />
and Advanced Assembly Materials, Indium Corporation<br />
Bild: Indium<br />
Nachdem HF- und<br />
Leistungshalbleiter immer<br />
kompakter werden<br />
und die Leistungsdichte<br />
in Chips zunimmt,<br />
steigen auch die Anforderungen<br />
an Hochtemperaturlote<br />
Höhere Temperaturen führen zu erhöhter thermischer<br />
Ermüdung, an den Lötverbindungen ist<br />
sogar Delamination zu beobachten. Die nächste Option<br />
für Hersteller von Hochfrequenz- und Leistungshalbleitern,<br />
in deren Chips diese höheren Temperaturen<br />
vorkommen, ist entweder die eutektische Legierung<br />
AuGe12 (Indalloy 183) oder AuSi3.2 (Indalloy<br />
184). Im Laufe der Jahre haben viele Anwender Au-<br />
Ge12 ausprobiert, und das Feedback zeigt, dass diese<br />
Legierung eine schlechte Lötbarkeit aufweist, die<br />
sich in Form von großen Voids in der Lötverbindung<br />
verdeutlicht.<br />
Einsatz von AuGe12<br />
Wird AuGe12 der Luft ausgesetzt, bildet es eine<br />
Schicht aus Germanium-Oxid (GeO2). Wie bei allen<br />
Metalloxiden ist die Bildung der Schichtdicke des<br />
Oxidfilms abhängig vom Sauerstoffpartialdruck, der<br />
Temperatur sowie der einwirkenden Zeit. Ge weist eine<br />
starke Enthalpie in der Bildung des Oxids auf sowie<br />
bei der Entstehung von Gas, ist allerdings<br />
nicht wirksam in der Reduktion des<br />
Oxids bei niedrigeren Temperaturen. Dadurch<br />
ist es viel schwieriger mit AuGe12<br />
zu arbeiten als mit dem häufiger eingesetzten<br />
AuSn20, dieses bildet überwiegend<br />
das leicht zu reduzierende Zinnmonoxid<br />
(SnO) auf der Oberfläche.<br />
In den Experimenten wurden Au-<br />
Ge12-Preforms auf verschiedene Oberflächen<br />
gelötet, das Voiding mittels Röntgeninspektion<br />
erfasst und gemessen. Ziel war<br />
es, drei verschieden vorbereitete Oberflächen<br />
der Preforms zu untersuchen, wobei<br />
eine Standard-Preform zur Kontrolle eingesetzt<br />
wurde. Die drei Versionen waren:<br />
• Standard-Preform AuGe12 (Kontrolle)<br />
• AuGe12-Oxidreduktion (Halbleiter-<br />
Qualität oder SG)<br />
• 1–2 μm Vergoldung auf AuGe12 (beschichtet)<br />
Alle Preforms hatten die Dimension<br />
58 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Die Tabelle zeigt charakteristische Eigenschaften von eutektischen Legierungen auf Au-<br />
Basis mit Materialanteilen (%), eutektischem Schmelzpunkt (°C) und Wärmeleitfähigkeit<br />
(85 °C/W/mK)<br />
Bild: Indium<br />
Aufbau der vorbereiteten Muster (NiAu-Teststreifen)<br />
Bild: Indium<br />
0,66-in x 1,0-in x 0,002-in. Die Muster wurden hergestellt,<br />
indem die Preforms zwischen die lötfähigen<br />
Oberflächen von identischen Substraten gelegt wurde.<br />
Im ersten Experiment wurden NiAu-beschichtete Keramik-Versuchsträger<br />
(1,0-in x 1,3-in) mit einer Goldauflage<br />
von 0,00005-in (50 Mikroinch) eingesetzt.<br />
Das Material wurde in einem kleinen Haubenofen<br />
mit Formiergas (15 % H2/85 % N2, bezogen auf das<br />
Volumen) aufgeschmolzen und unter einen Überdruck<br />
von etwa 5 psig gehalten. Das verwendete Temperaturprofil<br />
basierte auf der gemessenen Temperatur des<br />
induktiv beheizten Ofenunterbaus, hier ergab sich eine<br />
Spitzentemperatur von 400 °C und eine Zeit oberhalb<br />
des Lot-Liquidus von etwa 1 Minute.<br />
Die Prüfmuster wurden im Formiergas auf unter<br />
200 °C abgekühlt und dann nach Öffnung des Ofen<br />
der normalen Atmosphäre ausgesetzt.<br />
Bilanz des Gold-Nickel-Experiments<br />
Die gelöteten Verbindungen<br />
hatten größere Abmessungen,<br />
was in der Regel das Voiding<br />
begünstigt. Diese Preforms in<br />
Halbleiterqualität wiesen ein<br />
Voiding von 14 % auf, das war<br />
47 % weniger als bei einer<br />
Standard-Preform. Außerdem<br />
waren die Voids deutlich kleiner<br />
und weiter über die gekurz<br />
& bündig<br />
Durch Verbesserungen bei den<br />
Preforms in Halbleiterqualität<br />
werden Probleme der Void-Bildung<br />
sowie Benetzung behoben,<br />
um den steigenden Anforderungen<br />
an Hochtemperaturloten<br />
zu entsprechen.<br />
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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 59
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Kupfer-Teststreifen: Kontrolle, ...<br />
... Halbleiter-Qualität (SG), sowie...<br />
... Goldplattierung auf AuGe12<br />
Bild: Indium<br />
V.l.n.r.: OHFC-Kupfer-Teststreifen in Standard, Halbleiter-Qualität und plattiert<br />
temperatur erreichen können. Auch hier übertraf die<br />
Preform in Halbleiterqualität die anderen Test-Preforms.<br />
Eines der überraschenden Ergebnisse war, dass<br />
die Au-plattierten Preforms keine besseren Ergebnisse<br />
erbrachten. Dies erklärt sich dadurch, dass die Goldbeschichtung<br />
das Germaniumoxid unter der Oberfläche<br />
nicht reduziert, sondern lediglich maskiert. Die Bedeutung<br />
dieses Tests liegt darin, dass viele Anwender von<br />
AuGe12-Preforms typischerweise die Kontaktflächen<br />
plattieren, um die Benetzung zu verbessern und<br />
Void-Bildung zu reduzieren. Das Löten auf Cu stattdessen<br />
hilft, diesen teuren Schritt einzusparen.<br />
Testreihe mit Kupferstreifen<br />
Bild: Indium<br />
Die Tabelle fasst die<br />
Röntgendaten aus den<br />
ersten beiden Test -<br />
sätzen zusammen mit<br />
gesamtem prozentualem<br />
Voiding-Anteil,<br />
aufgeschlüsselt nach<br />
Preform und Substrattyp:<br />
AuGe12 Preform-<br />
Typ AuNiKupfer mit<br />
Standard-Preform,<br />
Halbleiter-Qualität<br />
sowie Au-plattiert<br />
samte Verbindung verteilt, wodurch die Wahrscheinlichkeit<br />
der Bildung von Hot-Spots verringert wurde.<br />
Die Preform mit Au-Plattierung schmolz im Reflowprozess<br />
nur an den Rändern geringfügig auf. Gold<br />
mit einem Schmelzpunkt von 1.064 °C scheint eher<br />
als feste Barriere zu wirken, anstatt das Aufschmelzen<br />
der Preform zu unterstützen.<br />
In der zweiten Testserie wurde sauerstofffreies Kupfer<br />
mit hoher Wärmeleitfähigkeit (OFHC) als Testsubstrat<br />
eingesetzt. Die Teststreifen maßen 0,250-in x<br />
0,25-in x 0,016-in. Die plattierten Preforms sind bei<br />
diesem Test dann tatsächlich aufgeschmolzen, wahrscheinlich<br />
weil die Kupfer-Teststreifen höhere Wärmeleitfähigkeit<br />
aufweisen und weniger thermisch träge<br />
sind als die keramikbeschichteten NiAu-Testcoupons,<br />
wodurch die Lötstellen schneller eine höhere Spitzen-<br />
Die Testreihe verwendet mehrere Muster von quadratischen<br />
NiAu-beschichteten OFHC-Kupfercoupons<br />
mit der Abmessung 0,250-in, um die Wiederholbarkeit<br />
der Voiding-Ergebnisse für die Standardund<br />
Halbleiter-Preforms zu ermitteln. Bei den sechs<br />
Teststreifen handelte es sich um die gleichen NiAubeschichteten<br />
Coupons, wobei bei jeweils drei Streifen<br />
die Preforms in Halbleiterqualität sowie in Standard-Ausführung<br />
eingesetzt wurden. Aufgrund der<br />
schlechten Ergebnissen mit Au-plattierten Streifen<br />
in den vorangegangenen beiden Tests schien dieser<br />
Prüfprozess nicht vielversprechend und wurde daher<br />
in der dritten Testreihe nicht fortgesetzt. Alle sechs<br />
Coupons wurden nacheinander unter denselben Bedingungen<br />
im Ofen gelötet, um die Prozess-Konsistenz<br />
zu gewährleisten. Eine der Standard-Preforms<br />
versagte beim Reflowlöten und wurde ignoriert.<br />
Die quantitative Analyse der Röntgenergebnisse<br />
zeigt reproduzierbare Resultate mit weniger Voiding<br />
bei den SG-Preforms in Halbleiterqualität. Dies ver-<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Preforms in Halbleiterqualität<br />
Standard-Preforms<br />
60 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
deutlicht die hohe Prozesseffizienz bei Verwendung<br />
dieser Preforms. Deutlich wird das sowohl in der Reduzierung<br />
des gesamten Voidings als auch bei den<br />
minimierten Prozentzahlen der größten Einzel-Voids.<br />
Oberflächen-Analyse (SEM/EDX)<br />
Die SEM-Analyse mehrerer Aufnahmen der Oberflächen<br />
zeigte, dass auf der Oberfläche der Halbleiter-<br />
Preforms eine geringere Konzentration von Ge vorhanden<br />
war. Die Verbindungsflächen mit Gold sind frei<br />
von den meisten Oxidationsprodukten, wodurch Benetzbarkeit<br />
und Kontaktfähigkeit verbessert werden.<br />
Auf das 1.500-fache vergrößerte Material-Aufnahmen<br />
ermöglichen einen näheren Vergleich der zwei<br />
Oberflächen der beiden Preform-Typen. Das Material<br />
stammte aus der gleichen Charge des Originalmaterials,<br />
unterschiedlich war die Oberflächenbehandlung.<br />
Die AuGe12-Legierung zeigt unter dem Mikroskop<br />
eine heterogene Oberfläche, die Trennung der einzelnen<br />
Elemente ist erkennbar. Gold ist ein Edelmetall<br />
und beständig gegen Oxidation. Auf der Oberfläche<br />
der Standard-Preform ist das GeO2 entlang der Oberfläche<br />
verstreut. Auf dem Muster in Halbleiterqualität<br />
zeigen Vertiefungen in der Legierungsoberfläche, wo<br />
konzentrierte Bereiche von GeO2 vorhanden sind. Die<br />
EDX-Inspektion (Energiedispersive Röntgenanalyse)<br />
bestätigt eine hohe Konzentration von Gold.<br />
Vergleich der Oberflächenanalyse bei einem 88Au12Ge Standard-Preform,<br />
maximaler Zahlenwert: 4.948<br />
...und einem Preform in Halbeiterqualität, maximaler Zahlenwert: 4.866<br />
Die Preforms in Halbleiterqualität zeigten in allen<br />
drei Tests signifikant geringeres Voiding. Wichtig für<br />
den Einsatz von AuGe12 ist die Betriebstemperatur<br />
des Halbeiter-Dies, um Eigenerwärmung zu begrenzen<br />
und eine gute Wärmeübertragung an der Verbindungsfläche<br />
zu ermöglichen.<br />
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Bild: Indium<br />
Bild: Indium<br />
Standard-Oberfläche AuGe12<br />
Bild: Indium<br />
Oberfläche in Halbleiterqualität<br />
Bild: Indium<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 61<br />
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und ist mit einer integrierten Spülwasseraufbereitung<br />
ausgestattet die es erlaubt,<br />
das kontaminierte Spülwasser zur mehrfachen<br />
Verwendung aufzubereiten und<br />
somit die Einleitung von verschmutztem<br />
62 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Abwasser zu vermeiden. Die solide Edelstahlausführung<br />
der Anlagen, die hochwertigen<br />
Pumpen und sonstigen Bauteile<br />
sorgen für eine lange Lebensdauer. Aufwändige<br />
Filtereinheiten gewährleisten<br />
trotz des enormen Schmutzeintrages einen<br />
wartungsfreundlichen Betrieb der<br />
Anlage. Beste Ergebnisse liefert der Spezialreiniger<br />
SYS-Clean IC100, welcher<br />
speziell für die Lackreinigung entwickelt<br />
ist. Das lösemittelbasierte Reinigungsmedium<br />
trennt effektiv diverse Oberflächen<br />
von Lacken und Beschichtungen. Nach erfolgreicher<br />
Aufstellung und Inbetriebnahme<br />
der Anlage mit anschließender finaler<br />
Prozessevaluierung vor Ort, wurde die Anlage<br />
der Fertigung übergeben und ist seit<br />
einigen Wochen erfolgreich im Einsatz.<br />
Reinigung aus einer Hand<br />
Die Systronic Produktionstechnologie<br />
GmbH & Co. KG aus Cleebronn hat sich<br />
darauf spezialisiert, den gesamten Reinigungsprozess<br />
aus einer Hand anzubieten.<br />
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Maschinenbau<br />
und mit der CSC Jäkle Chemie<br />
GmbH, dem kompetenten Partner für die<br />
Reinigungschemie, ist das Unternehmen<br />
die richtige Adresse, wenn es um saubere<br />
Prozesse geht. Ob es um Ofenteile, Filter,<br />
Schablonen, Lötrahmen, Lackierrahmen<br />
oder bestückte Baugruppen geht, das Unternehmen<br />
hat die passende Lösung.<br />
Durch die hohe Fertigungstiefe, von der<br />
Materialauswahl über die Endmontage<br />
und Programmierung bis hin zur Prozesssteuerung,<br />
ist das Unternehmen extrem<br />
flexibel und kann in hohem Maß besondere<br />
Kundenvorgaben berücksichtigen.<br />
www.systronic.de | www.turck-duotec.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein Technologie-Partner für<br />
elektronische Produkte<br />
und innovative Lösungen<br />
investiert in neue Reinigungs -<br />
anwendung für Lackierrahmen.<br />
Die hohen Anforderungen an<br />
Maschinentechnik und Reinigungsmedium<br />
wurden aus<br />
einer Hand perfekt gelöst.<br />
Bild: Systronic<br />
Verschmutzter<br />
Lackierrahmen<br />
vor der Reinigung...<br />
...sowie nach der<br />
Reinigung<br />
Bild: Systronic<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 63
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Trocknung und Aushärtung von Endgeräten<br />
Durchlauftrockner als optimales Equipment für die Backend-Montage<br />
Bild: Rehm Thermal Systems<br />
Trocknungssystem Pramo<br />
Die erneuerbare Energie Windkraft spielt<br />
eine immer größere Rolle im Energiemix,<br />
elektrische Antriebe müssen immer mehr<br />
Leistung bringen, sollen dabei aber weniger<br />
Energie verbrauchen. Schnelladesäulen<br />
für hybrid- und vollelektrische Antriebe<br />
sind immer mehr gefragt und leistungsfähige<br />
Batteriespeicher sollen helfen,<br />
das Stromnetz zu stabilisieren. Alle<br />
haben eines gemeinsam – in ihrem Inneren<br />
verbergen sich Steuerungselektronik<br />
und elektronische Gehäusekomponenten<br />
deren Zuverlässigkeit jederzeit gewährleistet<br />
werden soll.<br />
Mit Pramo bietet Rehm Thermal Systems<br />
ein System, das optimale Trocknungsund<br />
Aushärteergebnisse garantiert.<br />
Für die hoch komplexen Baugruppen im<br />
Bereich der Steuerungselektronik und<br />
elektronischer Gehäusekomponenten<br />
kommen mehrere Fertigungsverfahren<br />
zum Einsatz, die alle das Ziel haben, die<br />
Zuverlässigkeit der Baugruppe zu gewährleisten.<br />
Je nach Einsatzgebiet und<br />
Anforderungen werden die Baugruppen<br />
zum Schutz vor Korrosion und Umwelteinflüssen<br />
lackiert oder müssen mittels<br />
Verguss oder Klebetechniken in Gehäuse<br />
fest integriert werden. Ein wesentlicher<br />
Prozessschritt ist hierbei das Trocknen<br />
und Aushärten der unterschiedlichen Materialien.<br />
Für diesen Anwendungsbereich bietet das<br />
Unternehmen innovative Trocknungsund<br />
Aushärtungsverfahren, die jedem Anspruch<br />
gerecht werden. Das Trocknungssystem<br />
Pramo garantiert durch den zuverlässigen<br />
Schlaufentransport optimale<br />
Trocknungs- und Aushärteergebnisse. Die<br />
flexiblen Warenträger-Aufnahmen sind<br />
austauschbar, wodurch unterschiedlichste<br />
Baugruppen – auch Sonderformen – sicher<br />
und zuverlässig durch die Anlage geführt<br />
werden.<br />
Im Pramo Durchlauftrockner werden die<br />
Baugruppen auf Warenträgern mit sogenannten<br />
„Schiffchen“-Aufnahmen durch<br />
das System transportiert und durchlaufen<br />
dabei mehrere Zonen, in denen sie auf die<br />
entsprechende Temperatur aufgeheizt<br />
und anschließend für den Trocknungs-/<br />
Aushärteprozess auf der voreingestellten<br />
Temperatur gehalten werden. Die Taktzeit<br />
richtet sich nach der notwendigen Verweildauer<br />
der Baugruppen im Trocknungssystem,<br />
um die Materialien entsprechend<br />
den Vorgaben auszuhärten.<br />
Warmfunktionstest – Flexible<br />
Lösung mit dem Pramo<br />
Der Pramo bietet auch im Hinblick auf<br />
den Warmfunktionstest Flexibilität und<br />
Sicherheit bei der Gestaltung und Umsetzung<br />
verschiedener Testaufgaben. Ein<br />
stabiler Umlaufwarenträgertransport<br />
sorgt für einen sicheren Durchlauf der<br />
Baugruppe durch die Anlage und absolute<br />
Prozessstabilität. Dabei hat der Pramo<br />
ausreichend Aufnahmekapazität, um<br />
auch große Teile bei kurzer Taktzeit zuverlässig<br />
auf die gewünschte Prüftemperatur<br />
zu temperieren. Um die Entnahme<br />
der Baugruppen mit der entsprechenden<br />
Temperatur zu garantieren, wird die Warenträgerrückführung<br />
als zusätzliche<br />
Heizzone ausgeführt.<br />
www.rehm-group.com<br />
Bild: Rehm Thermal Systems<br />
Warenträgerschiffchen<br />
64 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Geschwindkeitsabhängiges Dosieren 4.0<br />
Kürzere Taktzeiten und höhere Flexibilität<br />
bdtronic setzt mit der Neuentwicklung<br />
des geschwindigkeitsabhängigen Dosierens<br />
mit dem bdtronic Markennamen<br />
speedUP einen Meilenstein in Sachen Flexibilität<br />
und Taktzeitoptimierung. Mit<br />
speedUP werden die Geschwindigkeit der<br />
Achsbewegungen und die Dosierleistung<br />
intelligent miteinander verknüpft und gesteuert,<br />
um so die kürzest mögliche Taktzeit<br />
und ein optimales Dosierergebnis zu<br />
erreichen.<br />
Bisher wurden Dosiermaterialien mit konstanter<br />
Austragsmenge aus der volumetrischen<br />
Dosierpumpe bei gleichbleibender<br />
Achsgeschwindigkeit dosiert.<br />
Mit der Lösung wird nun eine gleichbleibende<br />
Dosierkontur bei variierenden<br />
Achs- und Dosiergeschwindigkeiten erzielt.<br />
Radien oder kleine Punkte, so ge-<br />
nannte Dots, werden höchstpräzise mit<br />
geringer Geschwindigkeit dosiert. Lange<br />
Geraden oder große Dots werden mit großer<br />
Geschwindigkeit aufgetragen. Das Ergebnis<br />
ist eine wesentliche Reduktion der<br />
Gesamttaktzeit. Der Kunde kann mit<br />
speedUP und der Eingabe über die Steuerung<br />
die komplette Kombination von Austragsleistung<br />
und Achsgeschwindigkeit<br />
selbst steuern.<br />
Das geschwindigkeitsabhängige Dosieren<br />
kann sowohl für den Punktauftrag als<br />
auch für Linien eingesetzt werden. Das<br />
Dosierverfahren eignet sich für unterschiedliche<br />
Dosiermedien, wie beispielsweise<br />
Wärmeleitpasten, Dichtungsmaterialien<br />
oder Kleber.<br />
„Mit speedUP sind wir in der Lage, die<br />
Kennlinie der Dosierpumpe über einen<br />
Mit speedUP geschwindigkeitsabhängiges Dosieren<br />
erreicht bdtronic die kürzest mögliche Taktzeit<br />
und ein optimales Dosierergebnis<br />
Drehzahlbereich aufzunehmen. Toleranzbedingte<br />
Unterschiede nach einem Pumpentausch<br />
werden hierdurch eliminiert.<br />
Weiterhin können Veränderungen innerhalb<br />
der Dosierpumpe wie beispielsweise<br />
Verschleiß frühzeitig erkannt und vom<br />
System selbstständig nachgeregelt werden“,<br />
sagt Andreas OiIkus, Leiter der Business<br />
Unit Dosieren & Plasma des Unternehmens.<br />
www.bdtronic.de<br />
Bild: bdtronic<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 65
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
CO 2<br />
-Schneestrahlkabinen in reinraumgerechter Ausführung<br />
Effektive Reinigung von Bauteilen<br />
in kleinen Stückzahlen<br />
Ob in der Medizintechnik, der Halbleiterindustrie, in Labor- und Entwicklungsumgebungen<br />
oder in anderen Bereichen – häufig müssen auch in kleinen Stückzahlen<br />
hergestellte Teile höchste Sauberkeitsanforderungen erfüllen. Für diese<br />
Anwendungen hat acp systems zwei neue CO 2<br />
-Schneestrahl-Reinigungskabinen<br />
in reinraumgerechter Ausführung entwickelt. Sie ermöglichen die manuelle beziehungsweise<br />
teilautomatisierte Reinigung von High-Purity-Werkstücken mit<br />
der quattroClean-Technologie.<br />
Die kompakten, reinraumgerechten<br />
JetStation-HP<br />
wurden für Reinigungsaufgaben<br />
entwickelt, bei denen<br />
Teile in geringen Stückzahlen<br />
höchste Sauberkeitsanforderungen<br />
erfüllen müssen.<br />
Bei der Kabine für die<br />
manuelle Reinigung erfolgt<br />
die Be- und Entladung<br />
über eine Frontklappe mit<br />
Handeingriffen<br />
Komponenten für High-Purity-Anwendungen,<br />
beispielsweise in der Medizintechnik, Laser-<br />
Technologie, Halbleiter-Zulieferindustrie, Präzisionsoptik<br />
und Messtechnik könnten unterschiedlicher<br />
nicht sein. Und doch verbinden sie Gemeinsamkeiten<br />
wie kleine Fertigungslose, eine hohe Werkstückvielfalt<br />
und vor allem extrem hohe Anforderungen an die<br />
Oberflächensauberkeit. Dabei geht es um die Entfernung<br />
partikuläre und filmischer Verunreinigungen<br />
sowie je nach Branche auch um biologische und ionische<br />
Kontaminationen sowie um Rückstände organischer<br />
und anorganischer Verunreinigungen. Mit<br />
Bild: acp systems<br />
diesen Anforderungen sind darüber hinaus Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilungen konfrontiert.<br />
Klassische Lösungen für die Bauteilreinigung sind in<br />
diesen Fällen meist stark überdimensioniert und stoßen<br />
teilweise – wie die nasschemische Reinigung –<br />
auch verfahrensbedingt an Grenzen.<br />
Kompakte, reinraumgerechte<br />
Reinigung<br />
Mit den Kabinen JetStation-HP manuell und Jet-<br />
Station-HP automatisiert bietet die acp systems AG<br />
kompakte Reinigungslösungen für diese Anwendungen<br />
mit der quattroClean-Technologie. Die geschlossenen,<br />
schallgedämmten Stand-alone-Anlagen werden<br />
komplett aus Edelstahl gefertigt. Für die Ausstattung<br />
kommen ausschließlich Komponenten und<br />
Materialien zum Einsatz, wie sie bei Reinraumanwendungen<br />
verwendet werden. Beim Design der Prozesskammer<br />
lag ein Augenmerk darauf, dass entfernte<br />
Verunreinigungen und Kohlendioxid schnell und<br />
gezielt durch die integrierte Absaugung ausgetragen<br />
und sich keine Schmutznester bilden können. Eine<br />
Rückkontamination der gereinigten Werkstücke wird<br />
dadurch verhindert.<br />
Beide Kabinenvarianten verfügen standardmäßig<br />
über ein Überwachungssystem für die CO 2<br />
-Konzentration<br />
im Arbeitsbereich. Bei einer Überschreitung<br />
des definierten Grenzwertes wird die Kohlendioxid-<br />
Zufuhr automatisch abgeschaltet und eine Störungsmeldung<br />
ausgegeben.<br />
Die Be- und Entladung erfolgt bei der JetStation-<br />
HP manuell über die Frontklappe mit Handeingriffen,<br />
so dass sie für Sitz- und Steharbeitsplätze eingesetzt<br />
werden kann. Der Reinigungsprozess, bei dem das<br />
Werkstück vom Operator zur Düse geführt wird, lässt<br />
sich komfortabel über ein Fußpedal starten.<br />
Sind höhere Anforderungen hinsichtlich Prozesssi-<br />
66 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Bild: acp systems<br />
Bild: acp systems<br />
Das zu reinigende Werkstück wird bei der komplett aus Edelstahl gefertigten<br />
Stand- alone-Anlage für Die automatisierte Reinigung auf der Teileaufnahme<br />
eines X-/Y-Achssystem, Drehtischs oder einer Kombination aus beidem in der<br />
Prozesskammer platziert<br />
Für reproduzierbare Reinigungsergebnisse werden sämtliche Prozess -<br />
parameter wie Strahlintensität und -zeit programmspezifisch konstant<br />
gehalten. Außerdem ist die Anlage standardmäßig mit einem Sensorsystems<br />
zur Prozessüberwachung durch kontinuierliche Messung der<br />
Schneestrahldichte ausgestattet<br />
cherheit und/oder Teilegeometrie zu erfüllen, kommt<br />
die JetStation-HP automatisiert zum Einsatz. Das zu<br />
reinigende Werkstück wird bei dieser Anlage durch<br />
eine automatisierbare Tür auf der Teileaufnahme eines<br />
X-/Y-Achssystem, Drehtischs oder einer Kombination<br />
aus beidem in der Prozesskammer platziert.<br />
Gestartet wird das teilespezifische, in der Anlagensteuerung<br />
hinterlegte Reinigungsprogramm per<br />
Knopfdruck. Anschließend läuft der Prozess vollautomatisch<br />
ab, wobei sämtliche Parameter wie Bewegungen<br />
der Teileaufnahme, Geschwindigkeit, Strahlintensität<br />
und -zeit, Abstand zwischen Düse und<br />
Werkstück programmspezifisch konstant gehalten<br />
werden. Darüber hinaus verfügt die Lösung für die<br />
automatisierte Reinigung über ein Sensorsystems zur<br />
Überwachung des Reinigungsprozesses durch eine<br />
kontinuierliche Messung der Schneestrahldichte.<br />
Für eine schnelle und einfach Inbetriebnahme<br />
sorgt bei den reinraumgerechten JetStation-HP Reinigungskabinen<br />
die Plug and Play-Konzeption. Die<br />
komplette Technik für den Schneestrahlprozess und<br />
die Medienaufbereitung ist im Anlagengehäuse integriert,<br />
so dass lediglich Kohlendioxid und Druckluft<br />
anzuschließen sind.<br />
Vier Effekte für saubere Oberflächen<br />
Beim QuattroClean-Verfahren des Unternehmens<br />
kommt flüssiges Kohlendioxid, das als Nebenprodukt<br />
in Industrieprozessen entstehen und daher klimaneutral<br />
ist, als Reinigungsmedium zum Einsatz. Es<br />
wird durch eine verschleißfreie Zweistoff-Ringdüse<br />
geleitet und entspannt beim Austritt zu feinem<br />
CO -Schnee. Dieser Kernstrahl wird von einem separaten,<br />
ringförmige Druckluft-Man-<br />
2<br />
telstrahl gebündelt und auf Überschallgeschwindigkeit<br />
beschleunigt.<br />
Trifft der gut fokussierbare Schnee- KURZ & BÜNDIG<br />
Druckluftstrahl auf die zu reinigende<br />
Oberfläche, kommt es zu einer<br />
CO 2<br />
-Schneestrahl-Reinigungskabinen<br />
in reinraumgerechter<br />
Ausfüh-<br />
Kombination aus thermischem, mechanischem,<br />
Sublimations- und Lösemitteleffekt.<br />
Durch das Zusamrung<br />
sorgen für Bauteile<br />
mit höchsten Sauberkeitsanforderungenmenspiel<br />
dieser vier Wirkmechanismen<br />
werden partikuläre und filmische<br />
Verunreinigungen prozesssicher<br />
und reproduzierbar entfernt.<br />
Das kristalline Kohlendioxid geht während der Reinigung<br />
vollständig in den gasförmigen Zustand über,<br />
das Werkstück ist daher sofort trocken.<br />
Die Reinigung erfolgt materialschonend, so dass<br />
auch empfindliche und fein strukturierte Oberflächen<br />
behandelt werden können. Die trockene quattroClean-Technologie<br />
eignet sich für Werkstücke aus<br />
praktisch allen technischen Werkstoffen und Materialkombinationen.<br />
www.acp-systems.com<br />
Bild: acp systems<br />
Die Vorher-Nachher-Aufnahme<br />
unter UV-Licht zeigt, dass<br />
Verunreinigungen auf Bauteilen<br />
aus allen technischen Werkstoffen<br />
prozesssicher entfernt werden<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 67
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Schnelleres Rework bei komplexen Bauteilen<br />
Inhouse-Fertigung von Druckschablonen<br />
Immer öfter beauftragten Kunden den<br />
EMS-Dienstleister und Rework Spezialisten<br />
Kraus Hardware GmbH mit dem Rework<br />
sehr komplexer Bauteile-Strukturen.<br />
Bei den hierfür einzusetzenden Druck-<br />
Schablonen sind häufig verschiedene und<br />
auch zeitaufwendige Evaluierungsrunden<br />
notwendig. „Um für den Kunden Zeit und<br />
Geld zu gewinnen, haben wir uns entschieden,<br />
diese Schablonen im eigenen<br />
Haus zu fertigen und nutzen dazu das<br />
kürzlich erworbene Faser-Laser-System“,<br />
berichtet der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Andreas Kraus. Diese Schablonen<br />
werden bei Kraus speziell beim Rework<br />
oder bei der Nachbestückung von Bauteilen<br />
verwendet.<br />
Denn bei diesen häufig komplexen Einzelkomponenten<br />
lässt sich oftmals nicht<br />
von vornherein jedes Detail und jede Unwägbarkeit<br />
erkennen, um dann auch die<br />
richtige Menge an Lot für ein perfektes<br />
Lotergebnis aufzutragen. Und bei jeder<br />
Neufertigung und Überarbeitung wird<br />
Bild: Kraus<br />
durch die Inhouse Fertigung Zeit gespart.<br />
Administrative Aufgaben, Logistik und<br />
Lieferzeit bedeuten einen Zeitaufwand<br />
von jeweils zwei bis drei Tagen. Das verkürzt<br />
das Unternehmen nun mit seinen<br />
Spezialisten in den verschiedenen Fertigungsbereichen<br />
auf ein bis zwei 2 Stunden.<br />
Offensichtlich bietet die Kraus<br />
Hardware hier eine neue Leistung an und<br />
ist damit für besonders anspruchsvolle<br />
Aufgaben bestens gerüstet.<br />
www.kraus-hw.de<br />
Schnelleres Rework bei<br />
komplexen Bauteilen<br />
Höchste Arbeitssicherheit bei der Entlackung von Lackierrahmen<br />
Wasserbasierend mit starker Reinigungsleistung<br />
Atron DC von Zestron ist der weltweit erste wasserbasierende<br />
Entlacker für Lackierrahmen auf dem<br />
Markt und bietet wesentliche Vorteile gegenüber gewöhnlichen<br />
Stripper-Chemikalien. Seine Formulierung<br />
garantiert einerseits eine starke Reinigungsleistung<br />
bei guter Materialverträglichkeit mit Reinigungsanlagen,<br />
Lackierrahmen, Halterungen und<br />
Werkzeugen. Andererseits bietet er eine hohe Arbeitssicherheit<br />
und kann flexibel von Raumtemperatur<br />
bis 60°C eingesetzt werden. Der Reiniger entfernt<br />
verschiedene Arten von Schutzlacken, z. B. auf der<br />
Basis von Acryl, Polyurethan, Silikonen oder UV-härtende<br />
Lacke, schon ab 10 Minuten Reinigungszeit.<br />
Der Einsatz von aggressiven Stripper-Chemikalien,<br />
oft noch mit manueller Nacharbeit verbunden, entfällt<br />
mit Atron DC. Der Entlacker ist für alle gängigen<br />
Reinigungsanlagen im Bereich Wartung geeignet, insbesondere<br />
aber für Tauch- und Ultraschallprozesse.<br />
www.zestron.com<br />
Lackierrahmen: unten wasserbasierend<br />
gereinigt –<br />
oben Stripper-Chemikalien<br />
mit manueller Nacharbeit<br />
Bild: Zestron<br />
68 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Elektrobauteile eindeutig beschriften<br />
Kennzeichnung erfüllt hohe Anforderungen der Elektronikindustrie<br />
Bild: cab<br />
Für die Etikettierung der gedruckten Etiketten<br />
lässt sich die Druckeinheit mit verschiedenen Applikatoren<br />
kombinieren<br />
tung liefert das Unternehmen mit zentrierter<br />
Materialführung aus. Zum Schutz vor<br />
elektrostatischer Aufladung während des<br />
Drucks mit einem passenden Gerät des<br />
Typs Squix kann bei Bedarf dessen gesamte<br />
Verkleidung leitfähig ausgestattet werden.<br />
Ein leitfähiger Faltdeckel mit oberer Druckerabdeckung<br />
ist als Ersatzteil lieferbar.<br />
Für die Beschriftung von Kabeln oder dünnen<br />
Röhrchen mit dem Fahnenapplikator<br />
werden Etiketten optimiert. Seriennummern<br />
oder Barcodes lassen sich drucken<br />
und bedruckte Etiketten anschließend um<br />
die Kabel falten. Wickeletiketten sind gefragt,<br />
um Gebrauchshinweise oder andere<br />
kleinteilige Texte an kleinen zylindrischen<br />
Gebinden anzubringen. Identifikation von<br />
Elektrogeräten<br />
In modernen Produktionen der Elektronikindustrie<br />
sind hohe Anforderungen zu erfüllen.<br />
Beispielsweise muss anhand einer<br />
Bestückte Flachbaugruppen befähigen<br />
zum Steuern und Regeln elektronischer<br />
Maschinen, Antriebe und Geräte. Entsprechend<br />
hoch ist der Bedarf. Elektrobauteile<br />
im Allgemeinen und Leiterplatten im Besonderen<br />
werden häufig mit Kleinstetiketten<br />
beschriftet, darauf gedruckte<br />
Codes von Automaten erfasst. Nachdem<br />
das Platzangebot auf Leiterplatten begrenzt<br />
ist, sind für die Beschriftung Systeme<br />
gefordert, die mit geringen Toleranzen<br />
arbeiten. Geräte des cab Typs Hermes<br />
Q können das bereits bei Etikettengrößen<br />
ab 4 mm x 4 mm leisten. In Ergänzung<br />
dazu sind sie hochflexibel. Für die Etikettierung<br />
der gedruckten Etiketten lässt<br />
sich die Druckeinheit mit verschiedenen<br />
Applikatoren kombinieren. Hubapplikatoren<br />
der Typen 4114 und 4414 haben sich<br />
bei der Kennzeichnung von Elektrobauteilen<br />
bewährt. Ein Übergabestempel übernimmt<br />
das Etikett nach dessen Druck.<br />
Hubzylinder fahren den Stempel in die<br />
Zielposition und setzen das Etikett ab.<br />
Beim Applikator 4414 ist die genaue Position<br />
auf dem Produkt in x- und y-Richtung<br />
justierbar. Ändert sich die Anwendung,<br />
lässt sich der Applikator mit wenigen<br />
Handgriffen austauschen. Spezialanforderungen<br />
bei Rundmaterialien<br />
Schrumpfschläuche haben sich bewährt<br />
im Schaltschrankbau, in der Automationstechnik<br />
oder auch bei der Isolierung beschädigter<br />
Stellen an Kabeln oder Leitungen.<br />
Unter Hitze zieht sich der Kunststoffschlauch<br />
zusammen. Von ihm umhüllte<br />
Objekte werden elektrisch isoliert und vor<br />
mechanischer Beschädigung geschützt.<br />
Drucker für die Schrumpfschlauchbeschrifbeschrifteten<br />
Codierung nachvollziehbar<br />
sein, wo ein Teil gefertigt wurde und welche<br />
Wertschöpfungs- bzw. Logistikketten<br />
es durchlaufen hat. Bei der Qualitätssicherung<br />
erfasste Daten müssen bewertet<br />
und zur späteren Dokumentation zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Sind Produkte aus Metall oder Kunststoff<br />
dauerhaft zu beschriften, arbeiten Faserlaser<br />
besonders wirtschaftlich. Mit ihrer<br />
Hilfe lassen sich Sicherheitshinweise,<br />
technische oder andere Daten direkt auf<br />
Elektrogeräte markieren. cab bietet hochwertige<br />
Beschriftungslaser Xeno für den<br />
universellen Einsatz: als Tischsystem, in<br />
vollautomatischen Fertigungslinien, mit<br />
Schutzgehäuse zur Beschriftung von Einzelteilen<br />
oder Kleinserien, zur Kennzeichnung<br />
von Typenschildern, oder für Etiketten<br />
aus laserbeschriftbarer Folie.<br />
www.cab.de<br />
SMD-Schablonen<br />
für schnellen<br />
Standard<br />
PRÄZISION,<br />
DIE FUNKTIONIERT<br />
für maximale<br />
Leistung<br />
für kleinste<br />
Bauteile<br />
info@photocad.de<br />
www.photocad.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 69
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Elektronikdienstleister mit optimiertem Schablonendruckprozess<br />
Schnelle Produktwechsel mit reduzierten<br />
Rüstwechsel<br />
Ende 2019 nahm der Schweizer Elektronikdienstleister<br />
Hengartner Elektronik AG<br />
den Schablonendrucker E by DEK in Betrieb.<br />
Nach einem Jahr der Nutzung zieht<br />
das Unternehmen aus Chur ein mehr als<br />
positives Resümee. Der Schablonendrucker<br />
aus dem Hause ASM gilt als starke<br />
Allroundlösung, die speziell auf flexible<br />
Anforderungen von Fertigungen vom Prototypenbau<br />
bis hin zum Serienauftrag<br />
ausgelegt sind.<br />
„2019 haben wir beschlossen, unsere Fertigungslinie<br />
zu optimieren. Mit unserem<br />
alten Drucker waren wir hochzufrieden,<br />
aber er entsprach nicht mehr unseren Anforderungen<br />
an eine moderne Inline-Fertigung“,<br />
blickt Richard Eberhard, Chief<br />
Sales Officer des Elektronikdienstleisters,<br />
zurück. Da die gesamte Linie modernisiert<br />
werden sollte, war das Unternehmen auf<br />
der Suche nach neuen Lösungen für den<br />
SMD-Schablonendruck. Das seit über 40<br />
Jahren führende Schweizer Technologieunternehmen<br />
mit Sitz in Chur hat sowohl<br />
die elektronische Auftragsfertigung<br />
als auch die Entwicklung und Herstellung<br />
elektronischer Anzeigesysteme als Kernkompetenzen<br />
inne. Das Unternehmen<br />
deckt als Full-Service-Anbieter im Bereich<br />
EMS das gesamte Aufgabenspektrum<br />
ab, vom Prototypenbau und der Losgrösse<br />
1 bis hin zum Serienauftrag.<br />
„Im Rahmen unserer Evaluierung haben<br />
wir auch den Prozess des Lotpasten-Jettens<br />
angeschaut, haben uns dann aber<br />
schlussendlich doch für einen klassischen<br />
Schablonendrucker entschieden, weil wir<br />
auch unsere Prozesse im Unternehmen<br />
nicht komplett neu aufstellen wollten“, so<br />
Eberhard. Nach der eigenen Marktabklärung<br />
liess sich das Management von Hilpert<br />
electronics AG, Vertriebspartner von<br />
ASM Assembly Systems für den Schweizer<br />
Markt sowie Anbieter von Fertigungsmaschinen<br />
für die Elektronikindustrie, beraten.<br />
Nach Prüfung entschied sich das Management<br />
schlussendlich für den E by<br />
DEK.<br />
Bei bei der Entwicklung des Druckers<br />
wurde auf eine einfache Offline-Programmierung,<br />
schnelle Produktwechsel,<br />
reduzierte Rüstzeiten, eine einfache Bedienung<br />
und auf eine flexible Konfiguration<br />
der Maschine geachtet. Der Drucker<br />
ist auch für zukünftige Aufgabenstellungen<br />
in der Elektronikfertigung gut ausgerüstet<br />
und stellt somit eine hohe Investitionssicherheit,<br />
gerade für mittelständische<br />
Unternehmen, dar. Darüber hinaus<br />
bietet der E by DEK Funktionen und Optionen,<br />
die sonst oft nur bei Schablonendruckern<br />
für die Volumenfertigung erhältlich<br />
sind, wie eine 2D-Inspektion, eine<br />
sehr flexible Schablonenunterseitenreini-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der Schweizer Elektronikdienstleister Hengartner<br />
Elektronik setzt die Allroundlösung des Schablonendruckers<br />
E by DEK ein<br />
gung mit konfigurierbarem Feucht-, Trocken-<br />
oder Vakuumzyklus oder einem<br />
Closed-loop-Pastenmangement. Besonders<br />
die kurzen Zykluszeiten von 8 Sekunden,<br />
die sehr hohen Wiederholgenauigkeiten<br />
sowie die niedrigen Rüstzeiten machen<br />
den Drucker für Lohnfertiger interessant.<br />
Der E by DEK ist modular aufgebaut und<br />
kann je nach Bedarf an die Anforderungen<br />
des Elektronikherstellers aufgerüstet<br />
oder auch nachträglich angepasst werden.<br />
Mit einer Wiederholgenauigkeit von<br />
bis zu ±25 μm @ >2 Cpk erfüllen die<br />
Drucker alle Ansprüche an Geschwindigkeit,<br />
Effizienz und Genauigkeit. Des Weiteren<br />
ist der Drucker besonders bedienerund<br />
servicefreundlich, so dass eine Wartung<br />
jederzeit in der Linie erfolgen kann.<br />
Insbesondere für unterschiedlichste Fertigungsphilosophien<br />
ist der E by DEK gut<br />
ausgelegt, ob für hochflexible Bestückung<br />
kleinster Losgrössen, Pin-in-Paste, kleinste<br />
Bauteile und feinste Aperturen, Stufenschablonen<br />
oder Handling spezieller<br />
Substrate oder unterschiedlichster Pastentypen.<br />
„Diese Flexibilität war ebenfalls<br />
ausschlaggebend, warum wir uns für diesen<br />
Druckertyp entschieden haben, denn<br />
auf Grund seiner Konfiguration haben wir<br />
mit ihm die besten Möglichkeiten, auf zukünftige<br />
Fertigungsentwicklungen und<br />
Kundenanfragen zu reagieren“, erklärt<br />
Eberhard.<br />
www.hilpert.ch<br />
Bild: Hilpert<br />
70 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
TARTLER<br />
Mittelständler entscheidet sich für Hard- und Software-Konzept<br />
Optimierte Produktionsabläufe im dynamischem<br />
Fertigungsumfeld<br />
Das mittelständische Technologie-Unternehmen<br />
Graf-Syteco produziert im württembergischen<br />
Tuningen Produkte und Lösungen für die<br />
Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen –<br />
und setzt in der Fertigung auf die Materialmanagement-Software<br />
PanaCIM Gen2 EE, den<br />
Bestücker AM-100 sowie den Schablonendrucker<br />
SPG von Panasonic.<br />
Das Unternehmen fertigt mit etwa 70 Mitarbeitern<br />
Bediengeräte mit hochauflösenden<br />
Displays, Steuerungen, I/O-Module und robuste<br />
Tastaturen, vor allem für Baumaschinen,<br />
Agrar- sowie Kommunal- und Feuerwehrtechnik.<br />
Als es um die Erweiterung der Fertigungsanlagen<br />
ging, stand eine flexible Produktionsumgebung<br />
im Lastenheft, da maßgeschneiderte<br />
Lösungen inhouse vom Prototypen-Status<br />
bis zur Serienfertigung entwickelt werden.<br />
Das SMT-Portfolio von Panasonic Industry, das<br />
dem Leitspruch „any mix, any volume, any time“<br />
folgt, passt folglich perfekt in dieses dynamische<br />
Produktionsumfeld.<br />
Am Standort in Tuningen setzt der Mittelständler<br />
ebenfalls die innovativen Materiallösungen<br />
von Innovaxe ein. Schon ab dem Wareneingang<br />
wird die Koordination des Materi-<br />
alflusses überwacht und gesteuert. Die daraus<br />
resultierende Transparenz und Effizienz war<br />
einer der entscheidenden Faktoren, warum<br />
sich Geschäftsführer Jürgen Müller für Panasonic<br />
Industry entschieden hat: „Um neben<br />
1000er-Serien auch viele kleine Losgrößen mit<br />
dem damit verbundenen häufigen Umrüsten<br />
effizient zu takten waren wir auf der Suche<br />
nach einer extrem leistungsfähigen und flexiblen<br />
Anlage. Mit der Hardware von Panasonic<br />
und vor allem PanaCIM als Software für die<br />
komplette Planung der Produktion wurden wir<br />
fündig.“<br />
Nils Heininger, Division Director von Panasonic<br />
Factory Solutions, betont: „Wir freuen uns,<br />
dass innovative Mittelständler und sogenannte<br />
Hidden Champions wie Graf-Syteco die Vorteile<br />
unserer Maschinen und Lösungen schätzen.<br />
Unsere hochwertigen und zuverlässigen<br />
Produktionslösungen wie Bestücker, Schablonendrucker<br />
und unsere genau auf die Kundenanforderungen<br />
zugeschnittene Materialmanagement-Software<br />
PanaCIM konnten überzeugen<br />
– wir blicken der Zusammenarbeit mit<br />
Vorfreude entgegen.“<br />
http://industry.panasonic.eu | www.graf-syteco.de<br />
Als es um die Erweiterung<br />
der Fertigungs -<br />
anlagen bei Graf-Syteco<br />
ging, stand eine flexible<br />
Produktionsumgebung<br />
im Lastenheft<br />
<br />
VERGUSS<br />
<br />
VON BAUTEILEN<br />
MDM BAUREIHE<br />
Kompakte 2-Komponenten Dosier-<br />
<br />
Kunstharze und Härter.<br />
AUSSTATTUNG<br />
‸ Ausstoßbereiche innerhalb<br />
<br />
‸ Einstellbares Mischungsverhältnis<br />
‸ statische oder dynamische<br />
Vermischung<br />
Bild: Panasonic<br />
<br />
<br />
Für effizientes Takten<br />
der häufigen Umrüstvorgänge<br />
wurden extrem<br />
leistungs fähige und<br />
flexible Anlagen benötigt<br />
Bild: Panasonic<br />
TARTLER GMBH<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 71
Siliziumwafer für die Halbleiterchipproduktion<br />
Bild: Bosch<br />
Datenvisualisierung bringt Transparenz in der Halbleiterproduktion<br />
Optimaler Einblick in Echtzeit<br />
über die Wafer-Produktion<br />
Halbleiter gelten als die Schlüsseltechnologie für die vernetzte Welt. Bosch ist<br />
einer der weltweit führenden Hersteller und produziert Halbleiter, die in der<br />
Konsumenten- und Unterhaltungselektronik, in Wearables oder auch in Fahrzeugen<br />
eingesetzt werden. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden,<br />
wurde 2010 in Reutlingen eine 200-mm-Halbleiterfabrik gebaut.<br />
In einem komplexen, bis zu 14 Wochen<br />
dauernden Fertigungsprozess, entstehen<br />
Halbleiterchips aus Silizium-Rohwafer.<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Mittels universell einsetzbarer<br />
Visualisierungslösung an zentraler<br />
Stelle ermöglicht ein weltweiter<br />
Halbleiterproduzent die<br />
Darstellung aller Produktions -<br />
daten in Echtzeit zur Verringerung<br />
von Stillstandszeiten<br />
Die Fertigung im Spotlight<br />
Die Fertigung der teilautomatisierten<br />
Produktion erstreckt sich über eine große<br />
Fläche, wobei ein einzelner Fertigungsbereich<br />
mehrere „Zähne“, also Korridore, für<br />
einzelne Produktionsschritte umfasst.<br />
„Da Mitarbeitende nicht die Möglichkeit<br />
hatten, an einer Stelle einen zentralen<br />
Überblick über den Fortschritt der einzelnen<br />
Produktionsschritte in ihrem Bereich<br />
zu erhalten, mussten sie regelmäßig<br />
die Fertigungsbereiche ablaufen, um zu<br />
sehen, ob an einer Stelle die Produktionsanlagen<br />
bereits fertig prozessiert hatten“,<br />
erläutert Benjamin Wagner, aus dem Bereich<br />
Equipment Engineering – Lithographie.<br />
„Diese Patrouillengänge benötigten<br />
viel Zeit und konnten dazu führen, dass<br />
Completes, also die Anzahl prozessierter<br />
Wafer oder auch jede Art von Störung<br />
erst nach längerer Zeit entdeckt wurden.“<br />
Insofern blieb die gefertigte Menge am<br />
Ende des Tages unter den Erwartungen.<br />
„Der Wunsch aller Beteiligten war schnell<br />
formuliert: Den Mitarbeitenden zu er-<br />
möglichen, jederzeit an einer zentralen<br />
Stelle anhand einer Visualisierung einen<br />
Überblick darüber zu geben, wo Completes<br />
fehlen, eine Störung vorliegt, eine<br />
Wartung oder Reparatur im Gange ist,<br />
oder eben wo ein neues Fertigungslos gestartet<br />
werden kann, um Stillstandszeiten<br />
zu verringern,“ erinnert sich Wagner.<br />
Mit Datenvisualisierung war man bei<br />
Bosch schon lange vertraut, da bereits in<br />
unterschiedlichen Bereichen der Produktion<br />
Lösungen existierten, die allerdings<br />
parallel operierten und jeweils unterschiedliche<br />
Anforderungen bedienten.<br />
Folglich benötigten Anpassungen oder<br />
Änderungen ein eigenes Programmierprojekt<br />
und somit einen hohen Aufwand.<br />
„Unsere hauseigene IT-Abteilung gab<br />
schließlich den Anstoß, eine Visualisierungslösung<br />
zu finden, die universell einsetzbar<br />
ist,“ erzählt Wagner.<br />
72 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
PACKAGING «<br />
Dashboard mit einzelnen Produktionsschritte: Die Farbcodierung macht ersichtlich,<br />
in welchem Status sich ein Produktionsabschnitt befindet<br />
Bild: Bosch<br />
Transparenz in der Produktion: Der Soll/Ist-Vergleich von vier Produktionsschritten<br />
in Echtzeit auf einen Blick<br />
Bild: Bosch<br />
Dashboards schnell erstellt<br />
Bei der Suche nach einer Visualisierungslösung<br />
war entscheidend, dass eine<br />
Darstellung der Daten in Echtzeit gegeben<br />
war und alle benötigten Datenquellen<br />
problemlos integriert werden können.<br />
Die Haupt-Datenquelle ist ein direkt angebundener<br />
Oracle-Server. Die Anwendung<br />
sollte schlussendlich als Standard<br />
für alle Anwendungen in der Produktion<br />
dienen und Anpassungen mit internen<br />
Ressourcen vorgenommen werden können.<br />
Die Wahl fiel auf die Lösung von Peakboard,<br />
die alle Anforderungen erfüllt.<br />
„Die universelle Anwendbarkeit der Peakboard-Lösung<br />
hat uns sofort überzeugt.<br />
Und da wir im Vorfeld bereits unsere Anforderungen<br />
und auch die Art der Darstellung<br />
genau definiert hatten, ging die Realisierung<br />
des ersten Dashboards sehr<br />
schnell“, erläutert Benjamin Wagner, der<br />
die Projektleitung übernommen hatte.<br />
Qualitätskontrolle der Wafer in Reinraumatmosphäre<br />
Für die Visualisierung des vielschichtigen<br />
Produktionsprozesses eignet sich am<br />
besten ein Andon-Board. „Gemeinsam mit<br />
» Alle Auffälligkeiten<br />
werden jetzt sofort erkannt<br />
und die Kolleginnen<br />
und Kollegen in der<br />
Fertigung in die Lage<br />
versetzt, sofort die jeweils<br />
richtige Maßnahme<br />
einzuleiten «<br />
Benjamin Wagner<br />
einem Mitarbeiter von Peakboard realisierten<br />
wir in einem Workshop die erste<br />
Visualisierung. Insgesamt dauerte es nur<br />
einen Arbeitstag, bis unser erstes Dashboard<br />
fertig und eingebunden war.“<br />
Das Andon-Board, gestaltet mit<br />
der Software Peakboard Designer,<br />
wird auf einem großen Monitor<br />
ausgespielt, der an einer zentralen<br />
Stelle an der Decke der Fertigungshalle<br />
angebracht ist. Die Visualisierung<br />
wird alle 30 Sekunden aktualisiert,<br />
sodass alle Informationen<br />
immer topaktuell sind. Mitarbeitende<br />
erhalten so zu jeder Zeit den<br />
optimalen Überblick über den Status<br />
quo der laufenden Produktion,<br />
ohne die gesamte Fertigungsstrecke<br />
ablaufen zu müssen. „Unsere<br />
Erwartungen wurden voll und ganz<br />
erfüllt. Alle Auffälligkeiten werden<br />
jetzt sofort erkannt und die Kolle-<br />
Bild: Bosch<br />
ginnen und Kollegen in der Fertigung in<br />
die Lage versetzt, sofort die richtige Maßnahme<br />
einzuleiten. Das hat nicht nur die<br />
Arbeit erleichtert, sondern auch die Zufriedenheit<br />
erhöht.“<br />
Die Mitarbeitenden nahmen das neue<br />
Dashboard sofort als eine direkte Hilfestellung<br />
in der Produktion an. Der Mehrwert,<br />
dass die zeitaufwendigen Kontrollgänge<br />
entlang der Fertigung entfallen<br />
und gleichzeitig die Mitarbeitenden durch<br />
die Informationen in die Lage versetzt<br />
werden, schnell einzugreifen und so direkt<br />
am Erfolg ihrer Arbeit mitwirken können,<br />
überzeugte vom ersten Tag an. „Bei dem<br />
einen Dashboard mit Peakboard ist es natürlich<br />
nicht geblieben: Bis heute wurden<br />
bereits 20 weitere Peakboard-Systeme in<br />
der Fertigung in das System implementiert.<br />
Wir sind dabei, einen Standard zu<br />
schaffen, durch den alle Mitarbeitenden<br />
auf dem gleichen Informationsstand<br />
sind“, freut sich Wagner. Das ist wichtig,<br />
da die Fertigung rund um die Uhr in einem<br />
Mehrschicht-System läuft und die Arbeiterinnen<br />
und Arbeiter oft mehrtägige<br />
Pausen haben – das Erfassen der Informationen<br />
geschieht nun noch schneller, da<br />
die Visualisierungen überall nach den<br />
gleichen Prinzipien aufgebaut sind.<br />
Der Erfolg der Peakboard-Lösung in der<br />
Halbleiterproduktion sprach sich schnell<br />
herum, sodass bereits weitere Bereiche<br />
ihr Interesse an dem Einsatz einer solchen<br />
Visualisierung angemeldet haben. Dank<br />
der unbegrenzten Designmöglichkeiten<br />
kann für jeden Bereich der Fabrik ein<br />
Dashboard erstellt werden. Im Augenblick<br />
sind bereits 10 weitere geplant.<br />
www.bosch.de l www.peakboard.de<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 73
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
1a-Produktqualität dank Cobots<br />
Wie kollaborierende Roboter<br />
Testprozesse automatisieren<br />
Funktionstests und Dokumentationen sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätsprüfung<br />
und -sicherung. Ihre Durchführung erweist sich für Fachkräfte jedoch<br />
oft als monoton und anstrengend. Zugleich erfordern Prüfprozesse einen<br />
hohen Grad an Konsistenz und Präzision. Kollaborierende Roboter schaffen Abhilfe:<br />
Dank integrierter Sensorik und hoher Flexibilität offenbaren sie sich als effiziente<br />
Lösung, um repetitive Abläufe zu automatisieren – und zugleich höchste<br />
Qualitätsstandards zu wahren.<br />
Andrea Alboni, General Manager Western Europe, Universal Robots<br />
Die Produktkennzeichnung „Made in Germany“<br />
gilt traditionell als Qualitätsversprechen. Das<br />
belegt auch eine im Herbst 2019 durchgeführte, repräsentative<br />
Studie des Meinungsforschungsinstituts<br />
YouGov mit der Universität Cambridge. Befragte aus<br />
23 Nationen sollten dabei zwölf Länder nach der<br />
Qualität der dort hergestellten Produkte bewerten:<br />
Deutschland erzielte den ersten Platz. Doch die Qualität<br />
eines Produkts ist nicht nur relevant für das<br />
Image des Produktionsstandorts. Reklamierte Chargen<br />
sind oft mit hohen Kosten verbunden und können<br />
den Ruf des einzelnen Herstellers schädigen. Um<br />
eine einwandfreie Produktqualität zu gewährleisten,<br />
etablieren Unternehmen daher klare Abläufe zur<br />
Qualitätssicherung und -prüfung.<br />
Automatisierung repetitiver<br />
Prüfprozesse<br />
Am Ende der Fertigungslinie wird häufig der übliche<br />
Gebrauch eines Produkts in einem Testaufbau simuliert,<br />
um so den zu erwartenden Verschleiß und<br />
die Materialermüdung sichtbar zu machen. Mit den<br />
sogenannten Lebensdauertests finden Unternehmen<br />
etwa heraus, wie lange ein Produkt seine Eigenschaften<br />
und Funktionalität behält. Dabei wird ein- und<br />
dieselbe Bewegung zehntausende Male wiederholt,<br />
um den Alltagsgebrauch nachzuahmen. Die Durchführung<br />
eines solchen Tests ist für Fachkräfte sehr<br />
anstrengend. Mit zunehmender Zahl der Wiederholungen<br />
steigt auch die menschliche Fehleranfälligkeit.<br />
Kollaborierende Roboter führen Bewegungen<br />
selbst nach zahlreichen Durchläufen durch ihre hohen<br />
Wiederholgenauigkeit von bis zu 0,03 mm präzise<br />
und konstant aus. Dadurch bringen sie optimale<br />
Eigenschaften für Tests und Analysen mit. Zudem<br />
sind die Roboter dank ihrer Leichtbauweise und geringe<br />
Standfläche räumlich flexibel einsetzbar. Auf<br />
diese Weise lassen sich die sogenannten Cobots unkompliziert<br />
in bestehende Fertigungs- oder Laborumgebungen<br />
integrieren und individuell an die<br />
Bild: Universal Robots<br />
Dank des nötigen Feingefühls<br />
kann der UR5e die Einspritz -<br />
elemente für das Testverfahren<br />
bestücken und verschrauben<br />
74 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />
Bedürfnisse des Anwenders anpassen. Die umfassende<br />
Konnektivität, zum Beispiel über Modbus TCP,<br />
EtherNet/IP und Profinet, erleichtert nicht zuletzt ihre<br />
Integration in bestehende Anlagen und die Kommunikation<br />
mit vorhandenen Testgeräten.<br />
Produktionsfehler rechtzeitig<br />
erkennen<br />
Um die geforderten Qualitätsstandards zu wahren,<br />
reicht es oft nicht aus, nur Stichproben zu prüfen. Jedoch<br />
kommt das menschliche Personal vor allem bei<br />
einem hohen Durchsatz und zahlreichen, schnellen<br />
Fertigungsschritten oft kaum hinterher. Cobots ermöglichen<br />
Herstellern, die Abläufe an Teststationen<br />
auch inline zu automatisieren. Ausgestattet mit Systemen<br />
zur Bildverarbeitung führen sie beispielsweise<br />
optische Inspektionen zuverlässig aus. Spezielle Kameras<br />
versetzen Cobots in die Lage, Aufdrucke oder<br />
Geometrien von Bauteilen bis in den Mikrometerbereich<br />
präzise zu prüfen und zu dokumentieren.<br />
Durch die verlässliche Identifikation defekter oder<br />
fehlerhafter Teile schon während des Fertigungsprozesses<br />
verhindern Cobots deren Weiterverarbeitung<br />
oder Verpackung. Sie unterstützen Unternehmen,<br />
Ausschuss zu reduzieren und Reklamationen zu vermeiden.<br />
Für die Tests an den Schubkammern müssen 566 Einspritzelemente mit Kunststoffstöpseln<br />
versehen und verschraubt werden, was heute durch den Cobot erledigt wird<br />
Bild: Universal Robots<br />
Sensorik für taktile Messungen<br />
Die Modelle der e-Series von Universal Robots verfügen<br />
über einen integrierten Kraft-Momenten-Sensor.<br />
Auch für Anwendungen in der Qualitätsprüfung<br />
ist dies von Nutzen, da derart ausgestattete Roboter<br />
dadurch auftretende Kräfte feinfühlig erfassen und<br />
auswerten können. Sie eignen sich damit neben Belastungstests<br />
und optischer Teileinspektion auch für<br />
taktile Prüfverfahren, etwa an Bedienelementen wie<br />
Schaltern. Ihre Sensorik ermöglicht ihnen nicht nur,<br />
die Funktionsfähigkeit und Qualität des jeweiligen<br />
Elements zu beurteilen, sondern auch gegebene Toleranzen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Automatisierte Vorbereitung von<br />
Raketen-Tests<br />
Wie entscheidend dieses Fingerspitzengefühl für<br />
eine automatisierte Qualitätsprüfung ist, zeigt das<br />
Beispiel der ArianeGroup. Das Unternehmen entwickelt<br />
und produziert am Standort Ottobrunn bei<br />
München Triebwerkskomponenten und Ventile für<br />
Weltraumfahrzeuge. Dazu gehören auch die Schubkammern<br />
für die europäischen Trägerraketen Ariane<br />
5 und 6. In der Regel gilt: Es gibt bei einem Raketenstart<br />
nur einen Versuch. Die zuständige Testabteilung<br />
muss daher sicherstellen, dass alle verarbeiteten<br />
Bauteile einwandfrei funktionieren.<br />
Der Cobot entlastet die Mitarbeiter der ArianeGroup von der monotonen Arbeit<br />
Für die Tests an den Schubkammern müssen 566<br />
Einspritzelemente mit Kunststoffstöpseln versehen<br />
und verschraubt werden. Früher erledigte dies ein Mitarbeiter<br />
per Hand, da die gängigen Automatisierungslösungen<br />
nicht über das nötige Feingefühl für die<br />
kleinteilige Arbeit verfügten. Mit dem UR5e von Universal<br />
Robots hat sich das geändert: Heute bereitet<br />
der Roboterarm die Raketen-Einspritzköpfe für Tests<br />
vor. Dank seines integrierten Kraft-Momenten-Sensors<br />
ist er in der Lage, die Einspritzelemente hochpräzise<br />
zu verstöpseln. Anschließend verschraubt er sie<br />
mit Messinghülsen. Nach dem Testverfahren demontiert<br />
der Roboterarm die Elemente wieder.<br />
Bild: Universal Robots<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 75
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: Robotiq<br />
Bild: Robotiq<br />
Bild: Robotiq<br />
Bei Sennheiser Manufacturing USA bestückt<br />
ein Cobot die Teststation rund um die Uhr mit<br />
Leiterplatten. Der Cobot handhabt dabei 115<br />
verschiedene Leiterplatten-Modelle<br />
Durch den Einsatz des Cobots konnte Sennheiser<br />
seinen Durchsatz um 33 Prozent steigern und<br />
seine Mitarbeiter für anspruchsvollere Aufgaben<br />
einsetzen<br />
Die Mitarbeiter können den Cobot selbstständig<br />
umprogrammieren, sobald er ein neues Leiterplatten-<br />
Modell greifen soll<br />
Entlastung der Mitarbeiter<br />
Seine Mitarbeiter entlasten wollte auch der deutsche<br />
Hersteller von Audiotechnik Sennheiser. In den<br />
USA produziert das Unternehmen wöchentlich 30.000<br />
Leiterplatten, die schließlich in 1.500 professionellen<br />
Audiogeräten verbaut werden. Aufgrund des hohen<br />
Durchlaufs setzte Sennheiser<br />
seit Eröffnung des Werks auf<br />
industrielle Maschinen zur Automatisierung.<br />
Das Testverfah-<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Um langfristig wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben ist es für jedoch lange manuell.<br />
ren der Leiterplatten erfolgte<br />
Unternehmen wichtig,<br />
Um auch diesen monotonen,<br />
dynamisch und vorausschauend<br />
zu handeln sowie tomatisieren, entschied sich<br />
repetitiven Prüfprozess zu au-<br />
den stetigen Wandel anzuerkennen<br />
und aktiv zu fördern. kollaborativer Robotertechno-<br />
der Hersteller für den Einsatz<br />
Cobots können trotz konti - logie. Anstelle des Mitarbeiters<br />
nimmt nun ein UR5-Ro-<br />
nuierlicher Veränderungen<br />
dabei unterstützen, gleichbleibend<br />
hohe Qualitäts - nem Greifer auf, scannt sie zur<br />
boter die Leiterplatte mit sei-<br />
standards zu gewährleisten. Validierung der Teile-ID, und<br />
legt sie danach in die Prüfstation.<br />
Im Anschluss an den Test<br />
befördert der Cobot die Leiterplatte in den entsprechenden<br />
Behälter und sortiert fehlerhafte Teile automatisch<br />
aus.<br />
Hohe Flexibilität bei Änderungen<br />
Durch den Einsatz des Cobots konnte das Unternehmen<br />
seinen Durchsatz um 33 Prozent steigern<br />
und seine Mitarbeiter für anspruchsvollere Aufgaben<br />
einsetzen. Nach erfolgreich abgeschlossener Risikobeurteilung<br />
können die Cobots ohne Schutzumhausung<br />
neben den Menschen arbeiten. Über das zugehörige<br />
Teach Panel, ein Handbediengerät, können die<br />
Mitarbeiter den Roboterarmen neue Aufträge zuweisen.<br />
Auch Personal ohne Vorkenntnisse ist so in der<br />
Lage, die Cobots zu programmieren.<br />
Das Umrüsten der Cobots ist dank der unkomplizierten<br />
Bedienung schnell und einfach möglich.<br />
Montage-, Test- und Verpackungslinien lassen sich<br />
so rapide und kostengünstig an neue Bedürfnisse<br />
und Anforderungen anpassen. Diese Flexibilität stellt<br />
sich besonders in einer schnelllebigen Branche wie<br />
der Elektronikfertigung als großer Wettbewerbsvorteil<br />
heraus.<br />
Automatisierung steigert<br />
Produktqualität<br />
Ihre außerordentliche Präzision, Flexibilität und<br />
einfache Bedienbarkeit machen Cobots zu willkommenen<br />
Helfern in der Qualitätsprüfung. Auch beim<br />
Einsatz in Anwendungsfeldern wie der Maschinenbeschickung,<br />
Montage oder Oberflächenbearbeitung<br />
zahlen sie auf die Produktqualität ein. Dank ihrer hohen<br />
Wiederholgenauigkeit und gleichbleibenden<br />
Konsistenz reduzieren sie das Risiko für Produktionsfehler<br />
und sorgen für eine hohe Qualität.<br />
www.universal-robots.com/de<br />
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Robots oder auch auf<br />
unserem Blog https://blog.<br />
universal-robots.com/de<br />
76 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Produkt-News<br />
SMD-Linie mit Inline-3D-SPI-System erweitert<br />
Mehr Qualität bei der auto -<br />
matisierten SMD-Verarbeitung<br />
Die productware GmbH untermauert ihren Einsatz für höchste<br />
Bestückungsqualität von elektronischen SMD-Komponenten<br />
mit stabilen, jederzeit reproduzierbaren Verarbeitungsprozessen<br />
durch Investition in ein 8030–2C Inline-3D-Solder-Paste-<br />
Inspektion(SPI)-System der neuesten Generation von Koh<br />
Young. Mit dem Erwerb und der Inbetriebnahme dieses hochmodernen<br />
Moirè-Messsystems wird die Voraussetzung für<br />
weitere Prozess- und Qualitätsverbesserungen bei der automatisierten<br />
Bestückung von SMD-Komponenten auf elektronischen<br />
Flachbaugruppen geschaffen. Durch die zuverlässige<br />
Fehlererkennung dient das 3D SPI-System insbesondere der<br />
Analyse von Schwachstellen und Fehlern während des Lotpastendrucks.<br />
Das System liefert absolute Messergebnisse und<br />
weist damit deutliche Vorteile gegenüber einem Bild-basierenden<br />
System auf. Zu den besonderen Stärken zählen neben<br />
der schattenfreien 3D-Messung durch 2-Wege-Weißlicht-<br />
Projektion die Kompensation<br />
von Verwölbungen der<br />
Leiterplatten bis max.<br />
±5 mm inklusive Stretching<br />
und Shrinking. Das<br />
exakte Volumen und die<br />
genaue Höhe der Lotpaste<br />
auf den bedruckten Pads<br />
wird sicher detektiert.<br />
Auch erkennt das System<br />
feinste Brückenbildungen<br />
oder Verschmierungen und<br />
misst X- und Y-Positionsversatz.<br />
Ein Infrarot-RGB-<br />
Beleuchtungsdom garantiert die Darstellung der Messungen<br />
in Echtfarben. Die Messgenauigkeit liegt dabei
Die Elektromobilität erfordert<br />
anspruchsvollere Qualitätsprüfungen<br />
von Elektronikbaugruppen und<br />
damit Inspektionstechnologien für<br />
exakte Messwerte<br />
Bild: AdobeStock/Viscom<br />
Erhöhte Sicherheits- und Qualitätsansprüche im E-Mobility-Markt<br />
Exakte Messdaten durch<br />
Inspektionssysteme<br />
Die Elektromobilität erfordert anspruchsvollere Qualitätsprüfungen von Elektronikbaugruppen.<br />
Eine Klassifikation nach Gut- und Schlechtteilen reicht nicht mehr aus.<br />
Viscom baut seine Inspektionstechnologien dafür weiter aus und liefert mehr exakte<br />
Messwerte, damit die Fertigungsprozesse noch weiter optimiert werden können.<br />
Mit der Elektromobilität steigen die Anforderungen<br />
an die Langlebigkeit und Sicherheit von Elektronikbaugruppen.<br />
Hier steht insbesondere die Stabilität<br />
der Lötstellen im Fokus. Qualitätsprüfungen gemäß der<br />
DIN 1319 ermöglichen die Gut-/Schlecht-Klassifikation<br />
eines Prüfobjekts. Es wird festgestellt, ob die Merkmalswerte<br />
innerhalb der festgelegten Grenzwerte (Toleranzen)<br />
liegen. Bei der Beurteilung von Gaseinschlüssen<br />
(Voids) in Flächenlötungen, Füllgraden von THT-Lötstellen,<br />
den Höhen- und Positionswerten oder bei der Bauteilausrichtung<br />
reichen die Qualitätsprüfungen allerdings<br />
nicht aus. Erst genaue Messwerte zeigen, wie gut<br />
die IPC-Richtlinien oder die eigenen Vorgaben eingehalten<br />
werden. Ähnliches gilt für den tatsächlichen Abstand<br />
von Anoden und Kathoden bei Lithium-Ionen-<br />
Batterien. Auch hier sind exakte Messwerte gefragt.<br />
Durch exakte Messwerte werden Prozesstrends und<br />
Streuungen sichtbar. So kann besser ermittelt werden,<br />
wo der Fertigungsprozess nachjustiert und verbessert<br />
werden muss. Es können Änderungen umgesetzt werden,<br />
bevor Fehler entstehen. Das Ziel: AOI- und Röntgenprüfungen<br />
liefern kontinuierlich Informationen zurück<br />
an Pastendrucker und Bestücker. Die Fertigungssysteme<br />
regulieren sich selbst und die Prozesse werden<br />
laufend optimiert. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings<br />
sehr hoch: Eine höhere Messauflösung und Genauigkeit,<br />
eine größere Datenrate und die schnelle Messung<br />
und Datenübermittlung an Inlinesysteme.<br />
Messdaten für die Voidprüfung von<br />
Lötstellen<br />
Große Hohlräume in Lötstellen, sogenannte Voids,<br />
können die Lebensdauer von Produkten wesentlich verkürzen.<br />
Voids reduzieren die thermische und die mecha-<br />
78 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />
nische Belastbarkeit der Lötstellen (Temperaturzyklen,<br />
Scherfestigkeit). Das betrifft neben Leistungsbauteilen<br />
und LEDs auch BGAs, QFNs, Transistoren, und generell<br />
THT-Bauteile. Voids werden durch unterschiedliche, interagierende<br />
Faktoren verursacht, wie Verschmutzungen,<br />
Auswahl der Lotpaste, Schmelzverhalten, Temperaturprofil<br />
im Lötofen, Auswahl vom Flussmittel usw.<br />
Mit der automatischen optischen Inspektion (AOI)<br />
werden Voids nicht erkannt. Auch bei elektrischen<br />
Funktionsprüfungen kann das Testergebnis fehlerfrei<br />
sein, obwohl die Lötverbindung durch Voids nicht temperaturstabil<br />
und die Produktsicherheit gefährdet ist.<br />
Erst eine Röntgenprüfung zeigt die Lage und Verteilung<br />
von Gaseinschlüssen. Dabei bieten die 2D-, 2.5D- und<br />
die 3D-Röntgeninspektion unterschiedliche Prüfmöglichkeiten.<br />
• 2D-Röntgeninspektion: Hier fällt der Röntgenstrahl<br />
senkrecht auf die zu bewertende Lötstelle und liefert<br />
eine direkte Bestimmung der Voidgrößen. Die Vorteile<br />
des Verfahrens liegen in der sehr schnellen Inspektion<br />
bei einer geringen Strahlenbelastung der Bauteile. Einschränkungen<br />
ergeben sich insbesondere bei Abschattungen<br />
durch absorbierendes Material auf der Unterseite<br />
der Leiterplatte.<br />
• 2.5D-Röntgeninspektion: Hier werden die Bilder der<br />
zu bewertenden Lötstelle schräg zur Leiterplatte aufgenommen.<br />
Die Vorteile: Die Prüfposition wird so gewählt,<br />
dass sie abschattungsfrei ist. Die Inspektion<br />
ist sehr schnell und die Bauteile unterliegen nur einer<br />
geringen Strahlenbelastung.<br />
• 3D-Röntgeninspektion: Hier werden 2.5D-Bilder in<br />
einer Ebene unter verschiedenen Winkeln aufgenommen<br />
(Tomosynthese / planare Computer Tomografie).<br />
Je mehr Bilder aufgenommen werden, desto höher ist<br />
die Qualität der 3D-Schichtaufnahmen. Die Vorteile:<br />
Die Auflösung ist sehr hoch und die Prüfpositionen<br />
sind abschattungsfrei. Allerdings steigt die Inspektionszeit<br />
mit der Zahl der Bildaufnahmen. Dabei wird<br />
auch die Strahlenbelastung der Bauteile erhöht.<br />
• Best-Mix aus AXI 2/2.5/3D: Durch die Kombination<br />
der Technologien kann die Prüfleistung und die Prüfabdeckung<br />
der Röntgeninspektion gezielt optimiert<br />
werden.<br />
Inspektionssysteme wie das 3D-AOXI-Prüfsystem<br />
X7056-II ermöglichen die kombinierte automatische optische<br />
und automatische Röntgen-Prüfung von Lötstellen.<br />
Die kombinierte AOXI-Lösung aus Röntgen (AXI) und optischer<br />
Kontrolle (AOI) optimiert die Prüfabdeckung und<br />
Geschwindigkeit bei einer geringeren Bauteil-Strahlendosis<br />
und ist somit die effektivste Inspektionslösung.<br />
Bessere und schnellere Messtechnik<br />
für die Inline-Inspektion<br />
Damit die Ergebnisse aus der Röntgeninspektion den<br />
Qualitätsanforderungen entsprechen und für die Prozessverbesserung<br />
genutzt werden können, müssen sie mehrere<br />
Voraussetzungen erfüllen. Die Messwerte müssen wiederholgenau<br />
und reproduzierbar sein (Maschinenüber-<br />
Bild: Viscom<br />
Exakte Messdaten liefern 3D-Röntgensysteme zur präzisen Voiddetektion in Flächenlötungen<br />
und auch zur Füllstandskontrolle von THT-Lötstellen<br />
Bild: Viscom<br />
Die Messdaten liefern exakte<br />
Daten zum Füllgrad der<br />
THT-Lötstelle: Das Röntgenprüfbild<br />
zeigt den gemessenen<br />
Istwert von 78 % zum definierten<br />
Sollwert von 80 %<br />
Bild: Viscom<br />
» Die kombinierte AOXI-Lösung<br />
optimiert Prüfabdeckung<br />
sowie Geschwindigkeit und<br />
ist somit die effektivste<br />
Inspektionslösung «<br />
Viscom<br />
Neue Verfahren zur zuverlässigen Voidinspektion von Viscom<br />
Bild: Viscom<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 79
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: Viscom<br />
Bild: Viscom<br />
Bild: Viscom<br />
tragbarkeit), sie müssen eine hinreichend gute Messauflösung<br />
besitzen und überprüfbar sein (Kalibrat). Die Eignung<br />
des Messsystems wird durch eine Messsystemanalyse<br />
(MSA) am zertifizierten Kalibrat nachgewiesen.<br />
Viscom konnte bei der Messgenauigkeit und Geschwindigkeit<br />
deutliche Fortschritte erzielen. Die eingesetzten<br />
Flat-Panel-Detektoren (FPD) liefern um den<br />
Faktor 3,2 stabilere Messwerte als die früheren analogen<br />
Bildverstärker. Außerdem war eine umfassende<br />
3D-Röntgeninspektion bisher zu langsam für eine Inline-Prozesskontrolle.<br />
Die aktuellen Auswerterechner<br />
nutzen neben dem Hauptprozessor (CPU) auch den Grafikprozessor<br />
(GPU), um Rechenaufgaben zu parallelisieren<br />
und so erheblich zu beschleunigen. Die Fortschritte<br />
ermöglichen vollautomatische Inline-Röntgensysteme<br />
mit kürzeren Belichtungszeiten und schnelleren Auswertungen<br />
auch bei hochwertigen 3D-Inspektionen.<br />
Eine exakte Erfassung<br />
der Bauteilausrichtung<br />
ist aufgrund<br />
der 3D-Kameratechnologie<br />
mit 8 Seitenansichten<br />
möglich<br />
Eine größere Sensorauflösung ermöglicht zudem feinere<br />
Abtastraten. So wird in der 3D-Inspektion eine sehr<br />
hohe Auflösung von bis zu 6 μm erreicht. Durch verbesserte<br />
Algorithmen können die Bilddaten im Pixel- und<br />
zusätzlich auch im Subpixelbereich analysiert werden.<br />
Dabei sorgen die Algorithmen dafür, dass mögliche<br />
Störsignale ausgeblendet und die Messsignale sauber<br />
ausgewertet werden können. Durch die verbesserte Algorithmik<br />
verringert sich auch der Aufwand für die Programmierung<br />
von Röntgeninspektionen nochmals deutlich.<br />
Die Grenz- und Toleranzwerte lassen sich dadurch<br />
deutlich einfacher einstellen. Regelmäßige Grauwertabgleiche<br />
und Korrekturen sichern überdies eine bessere<br />
Reproduzierbarkeit ab. Außerdem ist der FPD-Detektor<br />
über ein verschleißfreies X/Y-Achssystem beweglich, sodass<br />
dreidimensionale Auswertungen in verschiedenen<br />
Qualitäts- und Durchsatzstufen möglich sind.<br />
Verbesserte Messdaten aus der<br />
3D-AOI<br />
Auch bei der automatischen optischen Inspektion<br />
übernehmen 2D- und 3D-Verfahren unterschiedliche<br />
Messaufgaben. Neben der Bewertung von Lötstellen ist<br />
die exakte Erfassung der Bauteilausrichtung ein zunehmend<br />
wichtiges Einsatzfeld. Bei den immer kleiner werdenden<br />
LEDs, die heute verstärkt in Leuchten und<br />
Scheinwerfern von Fahrzeugen verbaut werden, gelten<br />
minimale Verkippungen schon als Fehler.<br />
• 2D-AOI-Verfahren eignen sich für die Messung von<br />
Versatz (nach IPC Class 3) und Verdrehungen.<br />
• 3D-AOI-Verfahren eignen sich für die vereinfachte<br />
Bauteilkörperfindung (z. B. dunkle Bauteile), messen<br />
von Versatz (nach IPC Class 3), Verdrehungen, Bauteilhöhe,<br />
Bauteil-Verkippung, Koplanarität, Höhe von<br />
Einzelpins, Taumelkreis, Lotvolumina und Lotprofil.<br />
3D-Verfahren erreichen eine X/Y-Auflösung von<br />
10 μm und eine Z-Auflösung von 1 μm. Auch hier<br />
können die Bilddaten mithilfe verbesserter Algorithmen<br />
zusätzlich auch im Subpixelbereich analysiert<br />
werden.<br />
• 2D/3D-AOI-Verfahren: Durch eine Merkmalskombination<br />
lassen sich die Mess- und Prüfergebnisse weiter<br />
optimieren.<br />
Die AOI-Systeme erreichen eine ähnlich hohe Genauigkeit<br />
wie spezielle Messmikroskope, ermöglichen dies<br />
aber in einer für Inlinesysteme erforderlichen Geschwindigkeit.<br />
Der Einzug der 3D-Technologie in die automatische<br />
optische Drahtbondinspektion ermöglicht<br />
dank der zusätzlichen Höheninformationen auch exaktere<br />
Messergebnisse.<br />
www.viscom.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
3D-Bondinspektion: Ein<br />
verdrückter Draht, der<br />
in 2D zu erahnen ist und<br />
in der 3D- Profilansicht<br />
deutlich wird<br />
AOI-Systeme erreichen eine ähnlich hohe<br />
Genauigkeit wie spezielle Messmikro -<br />
skope, jedoch in einer für Inlinesysteme<br />
erforderlichen Geschwindigkeit. Mit Einzug<br />
der 3D-Technologie in die automatische<br />
optische Drahtbondinspektion werden<br />
durch zusätzliche Höheninformationen<br />
exakte Messergebnisse geliefert.<br />
80 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021
Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Erweiterung des Messsystem-Portfolios durch die Kontaktmessung<br />
Messgerät mit kleiner Grundfläche und hoher Genauigkeit<br />
Vision Engineering präsentiert sein neues<br />
Kontaktmesssystem Deltron, entwickelt für<br />
kleinere Werkstätten bzw. Produktionsräume,<br />
in denen jeder Platz wertvoll ist. Das<br />
robuste CNC Koordinatenmessgerät (KMG)<br />
mit einer kleinen Grundfläche kann standalone<br />
arbeiten oder auch in eine Fertigungszelle<br />
integriert werden. Mit moderner<br />
Delta-Konstruktion, hoher Messgenauigkeit<br />
und Wiederholbarkeit sowie leistungsstarker<br />
und dennoch benutzerfreundlicher<br />
Software. Für Räume mit begrenzter Werkstattfläche<br />
ist Deltron ein robustes und genaues<br />
Werkstatt-KMG, kombiniert mit einer<br />
platzsparenden Grundfläche und einer<br />
kompakten Konstruktion, um Messstabilität<br />
zu gewährleisten. Diese Kombination<br />
wird durch das moderne Design des Delta-<br />
Mechanismus mit Kohlefaserstabkonstruktion<br />
und einer intuitiven Softwaresteuerung<br />
ermöglicht. Das Messgerät verfügt<br />
über vollständig abgedichtete Umlauflager,<br />
die vier Hauptvorteile bieten: kein Eindringen<br />
von Schmutz, kein anfälliges Getriebe,<br />
kein Druckluftbedarf und reibungsloser,<br />
schneller Betrieb. Zusammen bieten diese<br />
Eigenschaften eine außergewöhnliche Genauigkeit,<br />
Einfachheit und Zuverlässigkeit.<br />
Eine Maßstabsauflösung von 0,1μm und<br />
3D-Genauigkeit in Verbindung mit einer<br />
maximalen Beschleunigung von 750 mm/s 2<br />
bieten ein hohes Maß an Verlässlichkeit in<br />
die Messergebnisse, Geschwindigkeit und<br />
Genauigkeit. Die automatische Korrektur<br />
des Werkzeugversatzes ermöglicht die Verwendung<br />
in einem vollautomatisierten<br />
Produktionsprozess. Das Messgerät wird<br />
genau dort platziert, wo es inline misst, in<br />
einem geschlossenen Rückkopplungskreislauf.<br />
Die zum Einsatz kommende Vi-<br />
Touch3D-Software hat eine unkomplizierte<br />
und intuitive Benutzeroberfläche, die für<br />
die meisten Bediener leicht zu erlernen ist.<br />
Die Funktionen beinhalten Spezifikationen<br />
für GD&T-Dimensionierung, RPS-Ausrichtung<br />
und SPC-Datenanalyse, geeignet für<br />
sowohl Gelegenheitsnutzer als auch Inspektionsfachleute.<br />
Das innovative Design<br />
der Lösung kombiniert eine kompakte Basis<br />
mit einfacher Zugänglichkeit und einem<br />
überraschend großen Messvolumen. Sein<br />
Platz ist in der Produktion neben der Werkzeugmaschine.<br />
www.visioneng.de<br />
Bild: Vision Engineering<br />
Das CNC Koordinatenmessgerät<br />
Deltron kombiniert eine kompakte<br />
Grundfläche mit einfachem Zugang<br />
und einem überraschend großen<br />
Messvolumen<br />
Professionelle EMS-Dienstleistungen Kraus<br />
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PRODUZIEREN PRÜFEN RÖNTGEN REWORKEN REINIGUNG LASERN<br />
<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 81
» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU<br />
acp systems 66<br />
ASM Assembly Systems 70<br />
ASYS 42, 65<br />
Rehm Thermal Systems 7, 34+35,<br />
64, 83<br />
Reinhardt 77<br />
Bild: Systech<br />
bdtronic 65<br />
Bosch 72<br />
cab 69<br />
ERSA 3, 22+23<br />
Factronix 1, 42, 44<br />
Fuji Europe Corporation 53<br />
Hilpert electronics 70<br />
INGUN Prüfmittelbau 61<br />
INMATEC 63<br />
JUKI 24+25<br />
Christian Koenen 26+27<br />
Koh Young Europe 9, 59, 28+29<br />
Kraus Hardware 68, 81<br />
LPKF Laser & Electronics 30+31<br />
Mair Elektronik 44<br />
PAGGEN WERKZEUGTECHNIK 70<br />
Panasonic Industry 32+33, 71<br />
Photocad 14, 69<br />
Pickering Interfaces 57<br />
productware 17, 77<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Interview mit Bernd Will, Nordson, über<br />
nachhaltige Bestandskenntnisse<br />
SEHO Systems 36+37<br />
SMC Deutschland 13<br />
SPEA 77<br />
STANNOL 43<br />
Systronic Produktionstechnologie<br />
43, 62<br />
Tartler 71<br />
Turck 62<br />
Viscom 38+39, 78<br />
Vision Engineering 81<br />
ZESTRON Europe 40+41, 68<br />
Dieser Ausgabe liegt ein<br />
Prospekt folgender Firma bei:<br />
FED e.V., Berlin<br />
Wir bitten unsere Leser um<br />
freundliche Beachtung.<br />
TITELSTORY<br />
Seit Jahren gewinnt die<br />
Flying Probe Technologie<br />
in der Elektronikfertigung<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung und sichert<br />
durch innovative Merkmale<br />
den Elektronikfertigern<br />
deutliche Vorteile<br />
beim Prüfen in einem<br />
dynamischen Umfeld.<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteurin:<br />
Doris Jetter, Phone +49 7021 53 609<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594–257, Fax –1257,<br />
E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />
Layout: Susanne Kramer-Bartsch,<br />
Phone +49 711 7594 -295<br />
Gesamtanzeigenleitung: Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement: Christel Mayer,<br />
Phone +49 711 7594 – 481<br />
E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 1.10.2020.<br />
Leserservice: Phone +49 711 7252–209,<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />
werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />
Bezugspreise: Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 85,40 € inkl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis:<br />
12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Sofern das Abonnement<br />
nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach<br />
Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils<br />
vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />
New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />
Fax +1 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart,<br />
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Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70.<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />
nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Berichte keine Gewähr. Alle in <strong>EPP</strong> erscheinenden<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />
Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher<br />
Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
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Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
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