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EPP 5-6.2021

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Ausgabe 05-06 | 2021<br />

epp-online.de<br />

Elektronik<br />

Produktion<br />

Prüftechnik<br />

Interview<br />

Messen & Veranstaltungen<br />

9. InnovationsFORUM 2021<br />

» Seite 20<br />

Baugruppenfertigung<br />

Reduzierung von Voiding im<br />

Die-Attach<br />

» Seite 58<br />

Test & Qualitätssicherung<br />

Erhöhte Qualitätsansprüche im<br />

E-Mobility-Markt<br />

» Seite 78<br />

„Kunden werden sich ihre<br />

Lieferketten künftig genauer<br />

anschauen.“<br />

Bernhard Pulferer,<br />

Melecs<br />

» Seite 10<br />

TITELSTORY<br />

Röntgeninspektion<br />

für<br />

zuverlässige<br />

Produkte<br />

» Seite 44<br />

SMT AT ITS BEST


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Praxislösungen für ein optimiertes<br />

SMT-Materialmanagement<br />

23. September 2021<br />

9:00 bis 17:30 Uhr<br />

Filderhalle Leinfelden<br />

Plattform für Information und Networking<br />

• Produktionssynchrone Materialbeschaffung<br />

• Effiziente Logistik für krisensicheren Warenfluss<br />

• Steigerung der Automatisierung des Materialfluss<br />

• Digitales Warenwirtschaftssystem<br />

• Materialwirtschaft intelligent steuern<br />

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der Vorträge online!<br />

Unsere Partner<br />

Stand 09.0<strong>6.2021</strong>


» EDITORIAL<br />

Hybrid-Event im Trend<br />

9. InnovationsForum 2021<br />

Langsam erscheint ein Licht am Ende des Tunnels; für unser Innovations-<br />

FORUM am 7. Juli öffnet die Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen ihre<br />

Türen unter der Prämisse „mit Umsicht und Vorsicht“. Denn einmal mehr<br />

sind wir alle gefragt, mit den Lockerungen verantwortungsvoll umzugehen.<br />

Unser hybrides Eventformat ermöglicht neben der Präsenzteilnahme auch<br />

eine Beteiligung online durch Übertragung per Live-Stream, um sich über<br />

neueste Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Elektronik -<br />

fertigung zu informieren. Bleiben auch Sie wettbewerbsfähig in einem<br />

zunehmend schwierigen Umfeld. (ab Seite 20)<br />

Leistungsstarke Röntgeninspektion<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory über einen EMS-Dienstleister, der mittels<br />

anspruchsvoller Systeme und umsichtigen Umgang mit der Umwelt auf<br />

erfolgreiche 35 Jahre zurückblicken kann. Die jüngste Investition in ein<br />

zweites Röntgeninspektionssystem wurde durch die perfekte Beratung<br />

sowie Dienstleistung durch den Systempartner zum Mehrwert, und sorgt<br />

heute dank umfangreicher, innovativer Leistungsmerkmale für fehlerfreie<br />

Baugruppen, um auch für die hohen Anforderungen der Zukunft gerüstet<br />

zu sein. (ab Seite 44)<br />

Smarte Robotik Lösung<br />

Dass Cobots vielseitig einsetzbar sind, zeigt der Artikel über automatisierte<br />

Testprozesse. Denn durch integrierte Sensorik und hohe Flexibilität sind die<br />

kollaborierende Roboter in der Lage, repetitive Abläufe bei gleichzeitiger<br />

Wahrung hoher Qualitätsstandards zu automatisieren. (ab Seite 74)<br />

Alle Themen, über die wir berichten,<br />

finden Sie online unter<br />

epp-online.de übersichtlich angeordnet.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

REFLOW-<br />

LÖTEN OHNE<br />

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höchste Lötqualität.<br />

Weitere Informationen<br />

im Web.<br />

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*Reduziert Voids um bis zu 99%.<br />

Doris Jetter<br />

Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />

doris.jetter@konradin.de<br />

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Bild: Tom Oettle<br />

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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 3


» INHALT 05-06 | 2021 46. JAHRGANG<br />

TITELSTORY<br />

Röntgen -<br />

inspektion für<br />

zuverlässige<br />

Service und Support Produkte<br />

eines Systempartners<br />

» Seite 44<br />

haben EMS-Dienstleister<br />

zur Investition und Qualitätssicherung<br />

in ein zweites AXI-<br />

System überzeugt.<br />

Bild: Factronix<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Branchennews<br />

Webportal-Lösung für den EMS-Markt<br />

Digitale Transparenz auf dem Dienstleistungssektor 6<br />

GPV setzt soliden Wachstumskurs 2021 fort 8<br />

Fritsch bezieht neuen Firmensitz in Amberg 9<br />

Interview<br />

Bernhard Pulferer, Melecs Gruppe<br />

Folgen der Pandemie für Elektronikfertiger 10<br />

Branchennews<br />

HTV-Institut wird akkreditiertes Prüflabor 13<br />

Interview<br />

Ulf Jepsen & Axel Meyer, photocad<br />

Schablonenpräzision, die stets funktioniert 14<br />

Branchennews<br />

Fraunhofer IEM: Standards für die Qualitätssicherung 17<br />

MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Pressekonferenz bei Ekra, Bönnigheim<br />

Zukunftsplattform für den Druck 18<br />

9. InnovationsFORUM 2021<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung in Deutschland 20<br />

TITELSTORY<br />

AXI für zuverlässige Produkte (Factronix)<br />

Investition sichert Dienstleister die Zukunft 44<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Radartechnik mit geregeltem Rework-Prozess (Ersa)<br />

Präzise Bestückung von Prototypenboards 50<br />

Produkt-News 53<br />

Prozess-Transparenz erhöht Produktqualität (Siemens)<br />

Intelligente Fertigungssteuerung senkt Fehlerraten 54<br />

Reduzierung von Voiding im Die-Attach (Indium)<br />

Verwendung von Lotpreforms mit Goldlegierung 58<br />

Reinigungsverfahren von Lackierrahmen (Systronic)<br />

Erfolgreiche Prozesse durch perfektes Zusammenspiel 62<br />

Produkt-News 64<br />

Effektive Reinigung weniger Bauteile (acp systems)<br />

Reinraumgerechte CO 2<br />

-Schneestrahlkabinen 66<br />

Produkt-News 68<br />

PACKAGING<br />

Echtzeitüberblick in der Halbleiterproduktion (Bosch)<br />

Datenvisualisierung für transparente Waferherstellung 72<br />

TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Automatisierte Testprozesse (Universal Robots)<br />

1a-Produktqualität durch Cobots 74<br />

Produkt-News 77<br />

Exakte Messdaten für E-Mobility (Viscom)<br />

Garantie erhöhter Sicherheits- und Qualitätsansprüche 78<br />

Produkt-News 81<br />

4 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Industrie<br />

Bild: Ersa<br />

Geregelter Rework-Prozess im Prototypenbau<br />

eines Radartechnikunternehmens<br />

» Seite 50<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 82<br />

Event-Einladung<br />

Das<br />

Kompetenz-<br />

Netzwerk<br />

der Industrie<br />

17 Medienmarken für alle wichtigen<br />

Branchen der Industrie<br />

Information, Inspiration und Vernetzung<br />

für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />

Praxiswissen über alle Kanäle:<br />

Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />

Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />

„Materialmanagement meets SMT“ am<br />

23. September 2021 in der Filderhalle<br />

Leinfelden-Echterdingen als Live-Konferenz<br />

mit Live-Streaming der Vorträge<br />

über Praxislösungen für ein optimiertes<br />

SMT-Materialmanagement.<br />

www.epp-online.de<br />

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und Ihre Branche:<br />

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media.industrie.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 5


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Neue Webportal-Lösung für den EMS-Markt<br />

Digitale Transparenz auf dem<br />

Dienstleistungssektor<br />

Die Plattform safeRFQ.com wurde vor über einem Jahr auf dem EMS-Dienstleistungsmarkt<br />

eingeführt und erleichert auch aufgrund der Covid-19-Situation die<br />

Suche nach potenziellen Partnern. Denn Dienstleistungsunternehmen aus der<br />

Elektronikindustrie, die sich mit Auftragsmontage, Leiterplattenherstellung oder<br />

auch Kabelbäumen befassen, benötigen neue Auftragnehmer und Aufträge.<br />

Kunden, die auf dem Markt nach<br />

Dienstleistungen suchen, haben ein<br />

ähnliches Problem. Wenn sie einen<br />

Dienstleister auswählen möchten, müssen<br />

sie einen zeitaufwändigen Vorgang<br />

durchlaufen, um nach potenziellen Auftragnehmern<br />

zu recherchieren und nach<br />

Bedingungen der Auftragsausführung<br />

fragen.<br />

Wettbewerbsfähig durch<br />

schnelle Suche<br />

Das bedeutet, dass die Suche nach neuen<br />

Auftraggebern und Auftragnehmern<br />

auf dem Dienstleistungsmarkt in der Elektronikindustrie<br />

von beiden Seiten Aufwand<br />

und Zeit in Anspruch nimmt, wodurch<br />

unnötige Kosten entstehen. Oft beginnen<br />

Unternehmen mit einer Unternehmensüberprüfung<br />

oder einem Audit. Es<br />

stellt sich heraus, dass das von einem potenziellen<br />

Auftragnehmer angebotene<br />

Preisniveau weit vom erwarteten entfernt<br />

ist. Andererseits erfordert die Erstellung<br />

von Angeboten die Bereitstellung von Dokumentation<br />

und den Schutz des geistigen<br />

Eigentums, wie beispielsweise durch<br />

Unterzeichnung einer NDA-Vertraulichkeitsvereinbarung.<br />

Die Plattform erfüllt all diese Anforderungen<br />

und bietet vollständige Kontrolle<br />

darüber, mit wem Dokumentation geteilt<br />

werden. Das Portal bietet dabei Zugang<br />

zu einer großen Gruppe potenzieller Auftragnehmer<br />

aus der gesamten Branche, so<br />

dass das Preisniveau auch beim aktuellen<br />

Auftragnehmer überprüft werden kann.<br />

Zudem kann das Preisniveau von Dienstleistungen<br />

und Komponenten kontrolliert<br />

werden, das nicht nur in einem Land, sondern<br />

in vielen Ländern sowie auf verschiedenen<br />

Kontinenten angeboten wird.<br />

SafeRFQ.com ist ein neues Web-Tool<br />

für Unternehmen, welches EMS-Dienstleistungen<br />

in den Bereichen der Elektronikmontage,<br />

Leiterplattenversorgung,<br />

Herstellung von Kabelbäumen und fertigen<br />

Geräten (Final Production und Box<br />

Building) anbietet sowie für Auftraggeber,<br />

die ein EMS-Unternehmen im Rahmen<br />

dieser Art von Aufträgen suchen. Dank<br />

des umfangreichen und intuitiven Menüs<br />

kann einfach eine Anzeige aufgegeben<br />

und gleichzeitig viele potenzielle Auftragnehmer<br />

kontaktiert werden. Das Portal<br />

erleichtert ebenso die Kommunikation<br />

zwischen dem Auftraggeber und den Auftragnehmern.<br />

Bei nahezu jeder Anfrage<br />

entstehen beim Auftragnehmer Fragen<br />

und Zweifel in Bezug auf technische oder<br />

technologische Probleme, Zweifel in Bezug<br />

auf Dokumentation oder verwendete<br />

Materialien. In der Regel stellen sich bei<br />

den meisten Auftragnehmern ähnliche<br />

Fragen. Daher ermöglicht das System<br />

Antworten an alle Auftragnehmer und<br />

spart Zeit.<br />

Marken- und Unternehmenserkennbarkeit<br />

Die Anfragen an potenzielle Auftragnehmer<br />

werden, nach den vom Auftraggeber<br />

gestellten Anforderungen gefiltert, ob in<br />

Bezug auf Technologie, erforderliche Tests,<br />

die Erfüllung erforderlicher Standards sowie<br />

die Anforderungen an die spezifischen<br />

Zertifikate. Zusätzlich stellt das Webportal-Team<br />

sicher, dass Anfragen und Kommunikation<br />

zwischen potenziellen Auftragnehmern<br />

schnell und effektiv ist.<br />

In der Praxis reicht es aus, grundlegende<br />

geschäftliche und technische Online-<br />

Daten zum Auftrag einzugeben und zu<br />

entscheiden, an wen und wie die Dokumentation<br />

weitergeben wird, nach Unterzeichnung<br />

der entsprechenden NDA oder<br />

durch Gewährung eines einmaligen Ein-<br />

Bild: safeRFQ<br />

Das Web-Tool bietet EMS-Dienstleistungen<br />

in den Bereichen der Elektronikmontage,<br />

Leiterplattenversorgung, Herstellung<br />

von Kabelbäumen und fertigen Geräten<br />

(Final Production und Box Building), die<br />

ein EMS-Unternehmen im Rahmen dieser<br />

Art von Aufträgen suchen<br />

6 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


zelzugangs. Auch kann das Einverständnis<br />

der Geschäftsbedingungen oder Lieferbestimmungen<br />

verlangt werden.<br />

Daraufhin sollte angeben werden, welche<br />

Dienstleistungen und Standards der<br />

Vertrag vom Auftragnehmer verlangt, und<br />

woher die Angebote erhalten werden<br />

möchten. Mittels der Portal-Lösung ist es<br />

nun einfach, einen Auftragnehmer zur<br />

Ausführung eines Auftrags zu finden und<br />

auszuwählen. Das Portal ermöglicht dem<br />

Auftragnehmer neue Aufträge zu finden,<br />

den Umsatz zu steigern und damit die Produktionsmöglichkeiten<br />

besser zu nutzen.<br />

Obwohl der EMS-Produktionsprozess<br />

relativ lang ist, wurden bereits etwa ein<br />

Dutzend Aufträge ausgeführt, einige Auftragnehmer<br />

sind zu treuen Nutzern des<br />

Portals geworden. Monatlich registrieren<br />

sich fast 30 Unternehmen neu auf dem<br />

Portal, aktuell haben sich über 260 Unternehmen<br />

aus aller Welt registriert.<br />

Die Hauptaufgabe des Webportal-<br />

Die Anfragen an potenzielle Auftragnehmer werden, nach den vom Auftraggeber gestellten<br />

Anforderungen gefiltert<br />

Teams besteht darin, Auftraggeber davon<br />

zu überzeugen, dass eine solche Methode<br />

zur Erstüberprüfung potenzieller Auftragnehmer<br />

und zur Sammlung von Angeboten<br />

eine wesentliche Erleichterung ihrer<br />

Arbeit darstellt. Durch den Überblick über<br />

die Produktionskapazitäten von Unternehmen<br />

kann das auf dem Markt erreichbare<br />

Preisniveau effektiv geprüft werden.<br />

Natürlich ist das safeRFQ.com-Portal nur<br />

ein Mittel, die endgültige Entscheidung<br />

liegt beim Auftraggeber, der nicht nur<br />

Preisniveau sondern alle anderen Aspekte<br />

der Zusammenarbeit überprüfen muss.<br />

Die Lösung richtet sich an mittlere und<br />

kleine Unternehmen, Neueinsteiger in der<br />

EMS- und OEM-Branche mit begrenzten<br />

Ressourcen, die nach neuen Auftragnehmern<br />

suchen und die erfolgreich neue<br />

Auftragnehmer und zusätzliche Aufträge<br />

finden möchten. (dj)<br />

www.saferfq.com/de<br />

Bild: safeRFQ<br />

8 Prozesse<br />

unendlich viele<br />

Möglichkeiten!<br />

Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft? Unser<br />

Kontaktlötsystem Nexus erfüllt alle Anforderungen<br />

für ein optimales Lötergebnis, auch im Bereich der<br />

Leistungselektronik. Das Vakuum sorgt für oxidfreie<br />

Prozesse – für einen sicheren Einsatz der<br />

Elektronik in Batteriespeichern, modernen Leistungsmodulen<br />

oder Hybridkomponenten.<br />

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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 7


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Rekordergebnis trotz Corona-Pandemie<br />

GPV setzt soliden Wachstumskurs 2021 fort<br />

Das dänische Elektronikunternehmen GPV<br />

liefert Rekordergebnisse für das erste<br />

Quartal und legte einen guten Start in<br />

das Jahr 2021 hin. Die positiven Ergebnisse<br />

veranlassen das Unternehmen, die Umsatzprognose<br />

für das Gesamtjahr anzuheben.<br />

Dieser positive Start wird jedoch von<br />

Materialengpässen überschattet, die eine<br />

Herausforderung darstellen und die termingerechte<br />

Belieferung von Kunden erschweren.<br />

Der europäische Top-10-Elektronikhersteller<br />

generiert auch im Jahr<br />

2021 ein starkes Umsatz- und Ertragswachstum,<br />

wie aus dem nun veröffentlichten<br />

Quartalsbericht Q1 2021 des Eigentümers<br />

Schouw & Co hervorgeht. Das<br />

Unternehmen erzielte im ersten Quartal<br />

Umsatzerlöse in Höhe von 741 Mio. DKK,<br />

was gegenüber den im entsprechenden<br />

Vorjahresquartal erzielten 679 Mio. DKK<br />

einer Steigerung um neun Prozent gleichkommt.<br />

Diese Umsatzsteigerungen sind<br />

insbesondere auf Kunden in den Segmenten<br />

Halbleiter, Cleantech und Instrument<br />

& Industry zurückzuführen, die Aufträge<br />

stammen dabei sowohl von bestehenden<br />

als auch von neuen Kunden. Auch unter<br />

dem Strich übertrifft das Q1 2021 die Erwartungen<br />

mit einem EBITDA von 76 Mio.<br />

DKK gegenüber 46 Mio. DKK im Vorjahr.<br />

„Positiv ist, dass wir die weltweite Corona-Pandemie<br />

bisher gut gemeistert haben.<br />

Vor zwölf Monaten war die Situation<br />

von großer Unsicherheit geprägt und jetzt<br />

können wir sowohl für 2020 insgesamt<br />

als auch für Q1 2021 ein Rekordergebnis<br />

präsentieren. Natürlich sind wir mit den<br />

Ergebnissen sehr zufrieden, haben allerdings<br />

noch erhebliche Herausforderungen<br />

Bild: GPV<br />

zu bewältigen“, sagt CEO Bo Lybæk, und<br />

fährt fort: „Der Aufschwung der weltweiten<br />

Konjunktur hat zu einem deutlichen<br />

Anstieg der Nachfrage nach elektronischen<br />

Komponenten geführt und dieser<br />

setzt unsere Beschaffungsabteilung unter<br />

großen Druck, die Lieferung von Materialien<br />

sicherzustellen. An Auftragsbeständen<br />

verzeichnen wir derzeit ein Rekordhoch,<br />

was zum Teil auf eine zunehmende<br />

Nachfrage unserer Kunden zurückzuführen<br />

ist, zum Teil aber auch auf eine enge<br />

Kommunikation mit Kunden, um Lieferungen<br />

über einen längeren Zeithorizont<br />

zu sichern. Die weltweit steigende Nachfrage<br />

nach Elektronikkomponenten und<br />

anderen Materialien hat zu deutlich längeren<br />

Lieferzeiten und höheren Preisen<br />

geführt. Unsere derzeit größte Herausforderung<br />

liegt in der Materialknappheit.<br />

Materialien werden verspätet geliefert,<br />

oft auch als Teillieferungen und anders<br />

als bestellt, was eine punktgenaue Lieferung<br />

an unsere Kunden erschwert. Jeder<br />

innerhalb der Organisation arbeitet mit<br />

vollem Einsatz daran, die Situation so gut<br />

wie möglich zu bewältigen, und dafür bin<br />

ich sehr dankbar“, bemerkt Bo Lybæk.<br />

Kapazitätserweiterung in<br />

Asien<br />

Die positiven Finanzergebnisse veranlassen<br />

das Unternehmen, seine kurz- und<br />

langfristigen Kapazitäten zu erweitern. Es<br />

verfügt heute über Produktionsstätten in<br />

Dänemark, der Schweiz, Deutschland, Österreich,<br />

der Slowakei, Thailand, Sri Lanka<br />

und Mexiko. Der erste Schritt zum weiteren<br />

Ausbau ist die Investition in neue Pro-<br />

GPV liefert Rekord -<br />

ergebnisse für das<br />

erste Quartal und legte<br />

einen guten Start in<br />

das Jahr 2021 hin<br />

Die derzeit größte Herausforderung des Unternehmens<br />

liegt in der Materialknappheit<br />

„Positiv ist, dass wir die weltweite Corona-<br />

Pandemie bisher gut gemeistert haben“, sagt<br />

CEO Bo Lybæk<br />

duktionslinien für die Werke in der Slowakei,<br />

Sri Lanka und Thailand. Investiert<br />

wurde in SMT-Linien mit kurzer Lieferzeit,<br />

so dass der Großteil der zusätzlichen Kapazität<br />

bereits im zweiten Quartal 2021<br />

zur Verfügung stehen wird. Zwischenzeitlich<br />

wurde entschieden, die Produktionsstätten<br />

in Asien an den beiden großen<br />

Standorten in Thailand und Sri Lanka zu<br />

konsolidieren und damit die Produktionstätigkeit<br />

in China einzustellen und an die<br />

zwei anderen Standorte der Gruppe zu<br />

verlagern. Die Aktivitäten in China werden<br />

sich stattdessen auf die Materialbeschaffung<br />

für die anderen Standorte konzentrieren.<br />

Langfristig werden auch große<br />

Kapazitätserweiterungen in Sri Lanka und<br />

Thailand vorgenommen, wo zwei geplante<br />

Werkserweiterungen im Zuge der Corona-Pandemie<br />

auf Eis gelegt wurden. Diese<br />

Projekte werden nun wieder aufgenommen.<br />

Der volle Effekt wird sich aber erst<br />

mit Anfang 2023 einstellen.<br />

„Unsere ehrgeizigen Wachstumspläne<br />

sind intakt, und mit einer klareren Einschätzung<br />

der Folgen der Corona-Pandemie<br />

können wir die kurz- und langfristigen<br />

Kapazitätserweiterungen wieder aufnehmen,<br />

die eine solide Basis für die Zukunft<br />

sichern. Kurzum: Wir werden investieren<br />

und sind für zukünftiges Wachstum<br />

gut aufgestellt“, so Bo Lybæk.<br />

www.gpv-group.com<br />

Bild: GPV<br />

Bild: GPV<br />

8 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


NEWS & HIGHLIGHTS «<br />

Folge des stetigen Wachstums<br />

Fritsch bezieht neuen Firmensitz in Amberg<br />

Das alte Firmengebäude der Fritsch<br />

Gmbh, Hersteller von Produkten rund um<br />

SMT, drohte bereits seit einigen Jahren<br />

aus allen Nähten zu platzen, so das Unternehmen.<br />

Um dem stetigen Wachstum<br />

Rechnung zu tragen, beschloss Geschäftsführer<br />

Markus Fritsch eine neue<br />

Firmenzentrale zu bauen.<br />

Im November 2018 erfolgte in Amberg<br />

der erste Spatenstich und nach 2 Jahren<br />

Bauzeit war das Gebäude Ende 2020 bezugsfertig.<br />

Der im Vorfeld sorgfältig geplante<br />

Umzug, wurde innerhalb von zwei<br />

Wochen kurz vor Weihnachten durch das<br />

Fritsch-Team durchgeführt. Einzig für den<br />

Transport der schweren Fertigungsmaschinen<br />

wurde ein darauf spezialisiertes<br />

Unternehmen beauftragt.<br />

Die neue Firmenzentrale bietet den Mitarbeitern<br />

größere und moderne Räum-<br />

Bild: Fritsch<br />

lichkeiten. Das Gebäude hat einen doppelstöckigen<br />

Bürotrakt, in dem die gesamte<br />

Administration sowie auch die Entwicklungsabteilung<br />

untergebracht ist. Im<br />

direkten Anschluss daran befindet sich eine<br />

große Halle, in welcher die eigene<br />

Elektronikfertigung und die Montageabteilungen<br />

für die verschiedenen Maschinentypen<br />

nebst Zubehör untergebracht<br />

sind. Den Abschluss macht die zerspanende<br />

Fertigung, in welcher ein Großteil aller<br />

Mit dem Neubau in<br />

Amberg sieht sich<br />

Fritsch für die Zukunft<br />

gut gerüstet und<br />

will die in Kastl/Utzenhofen<br />

begonnene<br />

Firmengeschichte<br />

weiter fortsetzen.<br />

zu verbauenden Teile selbst gefertigt<br />

wird.<br />

Eines der Highlights im neuen Gebäude,<br />

ist der neue Showroom mit Applikationscenter,<br />

welcher über eine Fläche von<br />

120 m 2 verfügt. Hier kann die Leistungsfähigkeit<br />

der Maschinen in einer Live-Demo<br />

präsentiert werden. Die aktuell zur<br />

Verfügung stehende, bebaute Fläche beträgt<br />

nun über 1500 m 2 . (ys)<br />

www.fritsch-smt.de<br />

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‹ Verbesserung der<br />

Prozesse durch<br />

<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 9


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Interview mit Bernhard Pulferer, CEO der Melecs Gruppe<br />

„Kunden werden sich ihre<br />

Lieferketten künftig<br />

genauer anschauen“<br />

NACH -<br />

GEFRAGT<br />

Interview mit<br />

Bernhard Pulferer,<br />

CEO von Melecs<br />

Wie hat die Pandemie die Elektronikfertiger getroffen und<br />

welche längerfristigen Lehren ziehen sie daraus? Wir haben<br />

mit Bernhard Pulferer, Mitgründer und CEO der österreichischen<br />

EMS-Gruppe Melecs gesprochen.<br />

Bild: Melecs<br />

Bernhard Pulferer: „Ja, wir investieren weiter –<br />

nicht nur in den Erhalt, sondern auch weiterhin<br />

gezielt in Modernisierung und Erweiterung“<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Pulferer, erinnern Sie sich<br />

noch an den Beginn der Pandemie?<br />

Bernhard Pulferer: Ja, so etwas vergisst<br />

man so schnell nicht. Hier im Werk<br />

Siegendorf sind wir am 16. März 2020 in<br />

den Lockdown gegangen. Glücklicherweise<br />

sind wir im Bereich IT gut aufgestellt<br />

und binnen 2 Tagen konnten praktisch alle<br />

Mitarbeiter in Verwaltung, Einkauf,<br />

Vertrieb etc. über VPN-Verbindungen aus<br />

dem Homeoffice arbeiten. Auch waren<br />

wir etwas vorgewarnt: Unser Werk im<br />

chinesischen Wuxi war schon nach dem<br />

Chinese New Year zeitweise geschlossen.<br />

<strong>EPP</strong>: Und in der Fertigung?<br />

Bernhard Pulferer: Klar, die Fertigung<br />

konnte nicht ins Homeoffice. Weil einige<br />

große Kunden Bestellungen stornierten<br />

oder Lieferpläne anpassten, mussten wir<br />

unsere Produktion zurückfahren. In Bereichen<br />

wie Weiße Ware oder Industrie besserte<br />

sich das dann aber sehr schnell wieder.<br />

Binnen weniger Monate erreichten<br />

die Aufträge abermals ein ähnliches Niveau.<br />

Im Bereich Weiße Ware gab es sogar<br />

deutliches Wachstum. Daraus entstand<br />

eine neue Anforderung: Wir mussten<br />

in der Pandemie für unsere Werke eine<br />

unterbrechungsfreie Materialversorgung<br />

sicherstellen.<br />

<strong>EPP</strong>: Welche Maßnahmen haben Sie<br />

konkret getroffen und wie hat das gewirkt?<br />

Bernhard Pulferer: Offen gesagt: Wir<br />

profitierten von Entscheidungen, die wir<br />

schon Jahre vor und völlig unabhängig<br />

von der Pandemie getroffen hatten. Beispielsweise<br />

von unserer recht fortgeschrittenen<br />

Digitalisierung in Beschaffung,<br />

Planung und Produktion. Oder auch<br />

von der Tatsache, dass unsere Werke in<br />

Österreich, Ungarn, China und Mexiko so<br />

ausgelegt sind, dass wir fast überall die<br />

komplette Produktpalette in weitgehend<br />

identischen Prozessen fertigen können.<br />

So konnten wir Spitzen verlagern oder<br />

Pandemie-bedingte Einschränkungen<br />

über andere Werke abfangen. Auch haben<br />

wir sofort ein Krisenteam gebildet, das<br />

zunächst täglich, später in größeren Abständen,<br />

daran gearbeitet hat, die Versorgung<br />

in enger Abstimmung mit den Lieferanten<br />

und über Käufe auf Spotmärkten<br />

zu sichern. Auch Richtung Kunden haben<br />

wir intensiv kommuniziert, Planungen angepasst.<br />

Das war viel Arbeit, ist uns aber<br />

bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen.<br />

Themen wie die aktuellen, globalen Halbleiterengpässe<br />

spüren wir aber bis heute.<br />

Einige Komponentenhersteller haben aus<br />

Angst vor Nachfrage-Einbrüchen wohl<br />

übervorsichtig runtergefahren – und Produktionsstopps<br />

sind in einer Halbleiterfertigung<br />

schwer aufzuholen.<br />

» Digitalisierung<br />

verbessert unsere<br />

Position im Wettbewerb<br />

– ganz konkret und<br />

messbar. «<br />

Bernhard Pulferer<br />

10 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


<strong>EPP</strong>: Melecs betreibt Werke in verschiedenen<br />

Ländern und Regionen. Wie<br />

unterschiedlich war die Situation in den<br />

verschiedenen Werken?<br />

Melecs – starkes Wachstum<br />

Bernhard Pulferer: Da gab es große<br />

Unterschiede. In China hatten wir einen<br />

radikalen Stopp der Produktion, aber binnen<br />

weniger Wochen lief das Werk wieder<br />

unter Volllast als wäre nichts gewesen.<br />

Ein typisches V würde der Volkswirt sagen.<br />

In Europa hatten wir länger zu<br />

kämpfen. Aber dank Kurzarbeit, Arbeitszeitflexibilisierung<br />

und anderen Instrumenten<br />

waren wir beweglich und konnten<br />

das Personal halten – worüber wir<br />

heute mehr als froh sind. In Mexiko war<br />

das praktisch nicht möglich, hier mussten<br />

dann im Zuge des Wiederanfahrens einige<br />

neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gesucht werden. Das macht es wirklich<br />

nicht leichter.<br />

<strong>EPP</strong>: Im Unterschied zu vielen anderen<br />

Unternehmen investieren Sie auch in<br />

der Krise weiter in neues Equipment und<br />

die Digitalisierung. Warum?<br />

Melecs Werk in Siegendorf<br />

Die 2009 im Zuge eines Management-Buy-outs<br />

aus der Siemens AG ausgegründete Melecs<br />

Gruppe bietet an Standorten in Österreich,<br />

Ungarn, China, Mexiko und den USA ein breites<br />

Spektrum an Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen.<br />

Die weltweit über 1.500 Mitarbeitenden<br />

erwirtschafteten 2020 einen Umsatz<br />

von über 283 Mio. Euro.<br />

Bild: Melecs<br />

Bernhard Pulferer: Ja, wir investieren<br />

weiter – nicht nur in den Erhalt, sondern<br />

auch weiterhin gezielt in Modernisierung<br />

und Erweiterung. Das betrifft alle Werke.<br />

Die Motive sind schnell erklärt: Elektronik<br />

dringt in immer mehr Anwendungen vor<br />

und damit werden immer mehr Kompetenzen<br />

und Kapazitäten in der Elektronikfertigung<br />

gesucht. Sehen Sie sich unsere<br />

Märkte an: Ob Automotive, Weiße Ware<br />

oder industrielle Anwendungen – überall<br />

steigt der Anteil an elektronischen Komponenten,<br />

Steuergeräten und Kommunikationsmodulen.<br />

Selbst ein so extremes<br />

Ereignis wie die Pandemie hat diese<br />

Trends nur kurzzeitig verlangsamt. Unser<br />

zweites Motiv: Wir gewinnen über Investitionen<br />

in Digitalisierung und modernes<br />

Equipment an Produktivität, an Flexibilität<br />

und an Qualität. Auch deshalb hat<br />

man uns 2018 mit dem Smart Factory<br />

Award ausgezeichnet. Unsere Kunden<br />

wollen Partner, die langfristig vorn dabei<br />

sind. Digitalisierung verbessert unsere Position<br />

im Wettbewerb – ganz konkret und<br />

messbar. Und mal ganz ehrlich: Auch deshalb<br />

wäre diese Pandemie vor 10 oder 20<br />

Jahren ein noch viel größeres Desaster<br />

geworden.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie meinen Sie das?<br />

Bernhard Pulferer: Binnen zwei Tagen<br />

hatten wir für alle Mitarbeiter VPN<br />

aufgesetzt. Wir können fast problemfrei<br />

von überall auf alle Systeme zugreifen,<br />

stimmen uns in Videokonferenzen intern<br />

und mit Kunden ab, werden über Lieferengpässe<br />

elektronisch und extrem schnell<br />

informiert – und bei Problemen in der<br />

Fertigung helfen uns Hersteller wie ASM<br />

über Remote Support. Ein Beispiel: Wir<br />

haben gerade in Datenbrillen, Smart Glasses<br />

investiert, damit interne oder externe<br />

Experten live über Video bei Reparaturen<br />

oder Fehleranalysen assistieren können.<br />

Dank unserer Investitionen in Vernetzung<br />

und WLAN in der Fertigung überhaupt<br />

kein Ding mehr. Aber all das wäre vor 20<br />

Jahren undenkbar gewesen. Vor 10 Jahren<br />

wäre es denkbar gewesen – aber es hätte<br />

nicht zuverlässig funktioniert. Anders gesagt:<br />

Vernetzung und Digitalisierung haben<br />

uns und andere Unternehmen mit Sicherheit<br />

vor weit schlimmeren Folgen der<br />

Pandemie gerettet. Warum also sollte ich<br />

aufhören zu modernisieren? Eigentlich<br />

müssten alle Elektronikfertiger viel mehr<br />

investieren und schneller digitalisieren.<br />

<strong>EPP</strong>: Was erwarten Sie in Bezug auf die<br />

Pandemie von Ihren Kunden? Was wird<br />

sich hier verändern und was wird künftig<br />

von Ihnen erwartet?<br />

Bernhard Pulferer: Auch künftig werden<br />

die Kunden das beste Preis-/Leistungsverhältnis<br />

suchen. So bieten wir neben<br />

Fertigungsdienstleistungen auch Entwicklungsdienstleistungen<br />

und Produktoptimierungen.<br />

Das ist konkreter Mehr-<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 11


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

wert für den Kunden und setzt uns vom<br />

Wettbewerb ab. Die Pandemie wird große<br />

Hersteller dazu zwingen, ihr Risikomanagement<br />

zu verbessern. Sie werden Lieferanten<br />

wählen, die auch in Krisen eine flexible und<br />

stabile Belieferung garantieren können – an<br />

allen Standorten und in allen Regionen, in<br />

denen der Kunde tätig ist. Kunden werden<br />

sich ihre Lieferketten künftig genauer anschauen.<br />

Vertragliche Phrasen reichen dann<br />

nicht mehr. Es müssen Systeme und Notfallprozesse<br />

installiert sein, die den Fertiger und<br />

damit den OEM krisenfester machen. Kunden<br />

werden diese Prozesse in Business Continuity<br />

Audits überprüfen oder vielleicht sogar in<br />

gemeinsamen Krisenszenarios testen lassen.<br />

Wir haben ja schon in dieser Krise gesehen:<br />

Wer aus seinen Systemen und Anlagen auf<br />

Knopfdruck Echtzeit-Informationen zieht,<br />

kann schneller, flexibler und zielgerichteter<br />

reagieren. Und um dies tun zu können, müssen<br />

Fertiger ihre Anlagen modernisieren,<br />

Prozesse integrieren und Kommunikation in<br />

alle Richtungen digitalisieren.<br />

Bild: Melecs<br />

„Eigentlich müssten<br />

alle Elektronikfertiger<br />

viel mehr<br />

investieren und<br />

schneller digitalisieren“<br />

» Die Pandemie wird<br />

große Hersteller dazu<br />

zwingen, ihr<br />

Risikomanagement<br />

zu verbessern. «<br />

Bernhard Pulferer<br />

„Wer aus seinen Systemen und Anlagen auf<br />

Knopfdruck Echtzeit-Informationen zieht, kann<br />

schneller, flexibler und zielgerichteter reagieren“<br />

<strong>EPP</strong>: Und was erwarten Sie in dieser Richtung<br />

von Ihren Equipment-Lieferanten?<br />

Bernhard Pulferer: Wir sind da in allen<br />

Kernbereichen gut aufgestellt. Im Bereich<br />

SMT beispielsweise mit Technologiepartnern<br />

wie ASM, die in puncto offener Digitalisierung<br />

und Prozessintegration wirklich eine<br />

Vorreiterrolle einnehmen. ASM hat einen<br />

„Global Footprint“, kann uns also in allen<br />

Werken mit Ressourcen in der Region unterstützen.<br />

Das war schon in der Pandemie<br />

wichtig und ist bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />

in der Produktion<br />

künftig noch wichtiger. Konkret erwarten<br />

wir von allen Lieferanten offene, standardisierte<br />

Schnittstellen, um jede Maschine und<br />

jede Software vernetzen und darüber in<br />

Echtzeit kommunizieren zu können. Wir<br />

führen gerade ein neues MES ein. Da müssen<br />

alle Equipment-Lieferanten mitmachen<br />

und uns die Integration über entsprechende<br />

Standardschnittstellen einfacher machen.<br />

Wir erwarten längst nicht mehr nur einen<br />

guten Servicelevel für Maschinen, sondern<br />

technologische Kompetenz und Beratung in<br />

Hard- und Software sowie aktive, partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit in Innovationsprojekten.<br />

www.melecs.com<br />

Bild: Melecs<br />

12 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


HTV-Institut für Materialanalyse wird akkreditiertes Prüflabor<br />

Schichtdickenmessungen mit der Röntgen -<br />

fluoreszenz-Analyse<br />

HTV ist einer der weltweit führenden Anbieter<br />

für Dienstleistungen rund um elektronische<br />

Komponenten. Neben Test und<br />

Langzeitkonservierung elektronischer<br />

Bauteile und Baugruppen ist insbesondere<br />

die Analytik eine der Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens.<br />

Im eigenen Institut für<br />

Materialanalyse werden<br />

mit hochmodernem<br />

Equipment und verschiedensten<br />

Methoden neben<br />

fertigungsbegleitenden<br />

Qualitätskontrollen u.a.<br />

auch Fehleranalysen,<br />

Counterfeit-Screenings<br />

oder Qualifikationen an<br />

elektronischen Komponenten<br />

durchgeführt. Im<br />

Mai 2020 wurde das<br />

HTV-Institut für Materialanalyse<br />

nach internationalem<br />

Standard DIN<br />

EN ISO/IEC 17025 durch<br />

die DAkkS akkreditiert.<br />

Dort finden „Schichtdickenmessungen<br />

an MetaIlen<br />

mit dem RöntgenfIuoreszenz-Verfahren“<br />

gemäß DIN EN ISO<br />

3497:2001–12 statt.<br />

Als eines von wenigen Laboren<br />

in Deutschland bietet<br />

das Unternehmen damit<br />

Ergebnisse für<br />

Schichtdickenmessungen<br />

mit der RöntgenfIuoreszenz-Analyse<br />

(RFA) an,<br />

die international anerkannt<br />

und weltweit vergleichbar<br />

sind. Schichtdickenmessungen<br />

mittels<br />

RFA ermöglichen beispielsweise<br />

eine schnelle<br />

und zerstörungsfreie Un-<br />

tersuchung von Leiterplatten-Lötoberflächen,<br />

Korrosionsschutzschichten, Chromatierungen,<br />

Hartgold-Platings auf Steckverbindern<br />

oder Schichtdicken eines Leiterplatten-Finishs.<br />

Mehr Informationen hier.<br />

www.htv-gmbh.de<br />

Expertise – Passion – Automation<br />

Das HTV-Institut für Materialanalyse wurde nach<br />

internationalem Standard DIN EN ISO/IEC 17025<br />

durch die DAkkS akkreditiert<br />

Druckluftkomponenten müssen leistungsfähig, betriebssicher und produktiv sein –<br />

Feuchtigkeit führt schnell zu Korrosion und verringert die Lebenserwartung pneumatischer<br />

Komponenten. Die SMC Druckluft-Trockner arbeiten zuverlässig, besonders<br />

<br />

Entdecken Sie gemeinsam mit uns die passende Lösung<br />

für Ihre Anwendung.<br />

<br />

Leistungsstarke Druckluft-Trockner<br />

Bild: HTV<br />

www.smc.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 13


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Ulf Jepsen & Axel Meyer, photocad, über die Herausforderungen von heute und morgen<br />

Schablonenpräzision, die stets<br />

funktioniert<br />

NACH-<br />

GEFRAGT<br />

Interview mit<br />

Ulf Jepsen und<br />

Axel Meyer vom SMD-<br />

Schablonenhersteller<br />

Photocad<br />

Fehler im frühen Stadium eines Schablonendrucks können neben dem<br />

Ausfall der Baugruppen auch hohe Kosten verursachen. Hier gilt das<br />

Augenmerk neben denSchablonendrucker gleichermaßen auf die<br />

SMD-Schablonen. Die Redaktion der <strong>EPP</strong> hat sich mit dem Geschäftsführer<br />

Ulf Jepsen und dem Vertriebsleiter Axel Meyer von photocad<br />

über künftige Herausforderungen sowie die Veränderungen seit<br />

Ausbruch der Pandemie unterhalten. Wie konnte sich der Hersteller<br />

den veränderten Gegebenheiten anpassen, um weiterhin verlässliche<br />

Qualität an seine Kunden zu liefern.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie stellen Sie eine gleichbleibend<br />

hohe Druckqualität sicher?<br />

Ulf Jepsen: Photocad ist ein führender<br />

Hersteller von lasergeschnittenen SMD-<br />

Schablonen für Muster, Prototypen und<br />

Serien für einen qualitativ hochwertigen<br />

Pastendruck, der ein optimales Auslösen<br />

der Lotpaste gewährleistet. Ein mehrstufiger<br />

Oberflächenveredelungs- und Prüfungsprozess<br />

der Schablonen sorgt für<br />

präzises Auslöseverhalten. So wird nach<br />

dem Produktionsvorgang mit einem Stencil<br />

Check im Rahmen eines optischen<br />

Scans abgesichert, dass die Auftragsdaten<br />

zu 100 Prozent umgesetzt wurden.<br />

Axel Meyer: Durch die nachfolgend<br />

beidseitige Bürstung und optionale Elektropolitur<br />

werden noch vorhandene feinste<br />

Grate, Staub und Schmutzpartikel sowie<br />

sämtliche Metallionen vollständig<br />

beseitigt und die Innenwandungen der<br />

Pad-Öffnungen geglättet. Bei dieser Be-<br />

arbeitung im Mikrobereich bleiben Form<br />

und Makrostruktur der Schablone erhalten.<br />

Nanoveredelungen erhöhen den Antihafteffekt<br />

und steigern die Anzahl der<br />

Druckvorgänge bei reduzierten Reinigungsintervallen.<br />

Die Standzeit der<br />

Schablonen erhöht sich deutlich und geben<br />

dem Anwender entsprechende Fertigungssicherheit.<br />

In der Schablonenherstellung<br />

arbeitet das Unternehmen mit<br />

zertifizierten Herstellern aus Deutschland<br />

zusammen, alle Fertigungsmaschinen<br />

sind am Standort Berlin vorhanden und<br />

werden von ausgewählten Fachkräften<br />

bedient. Eine gleichbleibend hohe Produktqualität<br />

ist damit gesichert, verbunden<br />

mit einem schnellen Versand und<br />

Festpreisgarantie. Höchste Kundenzufriedenheit<br />

wird durch das Gütesiegel von<br />

Trusted Shops bescheinigt.<br />

<strong>EPP</strong>: Welch Vorteile hat ein Unternehmen,<br />

wenn es bei Ihnen Schablonen bestellt?<br />

Axel Meyer: Unsere Kunden sehen als<br />

besondere Vorteile unter anderem den<br />

spezifischen Photocad Same-Day-Lieferservice<br />

an. Sendet der Kunde seinen Auf-<br />

Bild: Photocad<br />

Für standardmäßige und anspruchsvolle<br />

Anwendungen bietet Photocad stets<br />

die optimale SMD-Schablone, auch mit<br />

Nano beschichtung<br />

14 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


trag mit den Kenndaten für die SMD-<br />

Schablone, wird diese von uns produziert<br />

und noch am gleichen Tag versendet. Da<br />

viele unserer Kunden wiederum einen eigenen<br />

Express-Bestückungsservice anbieten,<br />

ist dieser Dienst einfach essentiell für<br />

sie. Wir verpflichten uns deshalb sogar,<br />

alle bis 12.00 Uhr eingehenden Aufträge<br />

bis 18.00 Uhr am selben Tag zu produzieren<br />

und auch zu versenden – und das ohne<br />

zusätzliche Kosten.<br />

Ulf Jepsen: Zudem haben wir 2020<br />

wiederum mit 4,89 von 5,00 möglichen<br />

Bewertungen von Trusted Shops eine<br />

Spitzenbewertung für Bonität, Preistransparenz,<br />

Kundenservice, Datenschutz und<br />

andere Kriterien erhalten.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern<br />

im Markt ab und welche<br />

Add-ons bieten Sie dem Kunden?<br />

Ulf Jepsen: Wir arbeiten bereits seit<br />

2016 klimaneutral. Unser aktuelles Corona<br />

Hygienekonzept beinhaltet kostenlose<br />

FFP 2 Maken, transparente Trennwände,<br />

Desinfektionsmittel sowie zweimal wöchentlich<br />

Tests. Durch den Einsatz unserer<br />

Schablonenwaschanlage sind sämtliche<br />

Schablonen nicht nur absolut hautneutral<br />

und keimfrei sondern geben unseren Kunden<br />

eine zusätzliche Sicherheit.<br />

Als weitere, sogenannte Add-ons bieten<br />

wir als kundenorientiertes Unternehmen<br />

eine kostenlose Beratung durch qualifizierte<br />

Mitarbeiter per Chat, Email, Telefon,<br />

oder Video, unentgeltliche Archivtaschen<br />

zur Lagerung von SMD-Schablonen<br />

sowie eine gratis APP zur Berechnung der<br />

SMD-Schablonen. Den Express-Saver-<br />

Versand gibt es zu gleichen Konditionen<br />

wie Standard-Versand und keine Aufschläge<br />

für 6-Stunden-Service bei Standardschablonen.<br />

<strong>EPP</strong>: Inwieweit haben Sie Ihre Produktion<br />

digitalisiert?<br />

Axel Meyer: Die Zeit vom Auftragseingang<br />

bis zum Versand einer kundenspezifisch<br />

angefertigten SMD-Schablone beträgt<br />

bei uns oft nur wenige Stunden. Ohne<br />

eine umfassende Digitalisierung aller<br />

Vertiebsleiter Axel Meyer (li.) und Geschäfts -<br />

führer Ulf Jepsen (re.) nahmen sich Zeit für ein<br />

Gespräch mit der Redaktion <strong>EPP</strong><br />

Abläufe wäre dies nicht möglich. Das beginnt<br />

bereits beim Auftragseingang. Wir<br />

erhalten die Daten zur Fertigung einer<br />

SMD-Schablone entweder per Email oder<br />

direkt über unseren Online-Shop. Die<br />

weitere Datenaufbereitung durch unsere<br />

qualifizierten Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung<br />

erfolgt auf modernen CAD-<br />

Stationen. Die abgesicherten Fertigungsdaten<br />

werden dann unmittelbar an einen<br />

unserer drei vorbereiteten Laserautomaten<br />

LPKF G 6080 weitergeleitet und produziert,<br />

die fertigen SMD-Schablonen im<br />

Anschluss mit LPKF StencilCheck digital<br />

geprüft. Parallel erfolgen die komplette<br />

kaufmännische Abwicklung und Produktionsplanung<br />

mit unserem ERP/PPS-System<br />

Beosys 9. Unser Versand ist digital an UPS<br />

mit der Software WorldShip angebunden,<br />

wodurch unsere Kunden ein zeitnahes<br />

Tracking ihrer bestellten SMD-Schablonen<br />

erhalten. Letztlich werden alle Aufträge<br />

komplett digital in der Cloud mit<br />

der Software ELO gespeichert, so dass wir<br />

bei Rückfragen, Änderungswünschen,<br />

Nachbestellungen usw. kurzfristig und<br />

ohne Aktenberge zu durchsuchen, auf<br />

diese Daten zugreifen können.<br />

<strong>EPP</strong>: Auch die Automatisierung spielt<br />

eine große Rolle, wo sehen Sie sich auf<br />

dem Weg zu einer Smart Factory?<br />

Ulf Jepsen: Wir sind Anbieter von SMD-<br />

Druckschablonen für Muster, Prototypen<br />

und den mittleren Serienbereich. Für uns<br />

ist es daher wichtig, die einzelnen Produktionsschritte<br />

untereinander weiter zu<br />

vernetzen und hoch qualifizierte Arbeitsplätze<br />

zu erhalten. Uns geht es darum,<br />

unsere Mitarbeiter von Routinearbeiten<br />

zu entlasten und die Null-Fehler-Strate-<br />

Bild: Photocad<br />

gie umzusetzen. Die rentable Herstellung<br />

von hoch qualitativen und fertigungssicheren<br />

Produkten nach individuellen<br />

Kundenwünschen ist seit Jahren unser erfolgreiches<br />

Geschäft. Jede unserer Investitionen<br />

muss deshalb diesem Anspruch<br />

genügen.<br />

<strong>EPP</strong>: Sind die Schablonen überall einsetzbar,<br />

sprich kompatibel mit allen<br />

Schablonendruckern in der Elektronikfertigung?<br />

Axel Meyer: Grundsätzlich sind heute<br />

alle Photocad SMD-Druckschablonen<br />

überall in der Elektronikfertigung einzusetzen<br />

und kompatibel mit allen Schablonendruckern<br />

– bis auf wenige Ausnahmen.<br />

Die meisten Schablonendrucker sind<br />

» Wir arbeiten<br />

bereits seit 2016<br />

klimaneutral «<br />

Ulf Jepsen<br />

in der Lage, unterschiedliche Druckrahmen<br />

aufzunehmen. Für diese Schablonendrucker<br />

liefern wir SMD-Schablonen für<br />

alle gängigen Spannsysteme.<br />

<strong>EPP</strong>: ASM hat einen Smart Stencil entwickelt,<br />

bieten Sie auch solch Lösung?<br />

Ulf Jepsen: Bisherige aufwändige manuelle<br />

Methoden zur Nachverfolgung der<br />

Druckzyklen, werden jetzt durch eine von<br />

ASM entwickelten Methode zur Standzeiterfassung<br />

bei uns abgelöst. Mit diesen<br />

RFID-Tags erreichen wir mit unseren<br />

SMD-Druckschablonen auch mehr Sicherheit<br />

in Verbindung mit höheren<br />

Standzeiten. Durch die Kombination von<br />

SMD-Schablonen mit einem Etikett auf<br />

RFID-Basis werden die Druckzyklen von<br />

Anfang an automatisch erfasst und darüber<br />

hinaus wird der Anlagenfahrer rechtzeitig<br />

vor Erreichung der verschleißbedingten<br />

Nutzungsgrenze gewarnt. Die Sicherheit<br />

für fehlerfreie und sauber produzierte<br />

Baugruppen für unsere Kunden<br />

steigt.<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 15


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Um wettbewerbsfähig zu bleiben gilt es, sich den stets ändernden Gegebenheiten schnell anzupassen<br />

und zu reagieren<br />

Wir von Photocad bewegen uns damit in<br />

unserer SMD-Fertigung weiter in Richtung<br />

Industrie 4.0. Immer präzisere Daten<br />

führen bei uns zu verbesserter Qualitätssicherung<br />

und effizienter Produktionssteuerung.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie sieht es mit Traceability aus?<br />

Axel Meyer: Traceability spielt in der<br />

Elektronikproduktion heute eine große<br />

Rolle. Uns war das schon zu Beginn der<br />

Produktion von SMD-Schablonen klar.<br />

Deswegen erhalten alle von uns hergestellten<br />

SMD-Schablonen eine individuelle<br />

Kennzeichnung. Außerdem speichern wir<br />

unsere Fertigungsdaten für mindestens 10<br />

Jahre, redundant auf verschiedenen Servern.<br />

Anhand dieser Kennzeichnung ist es<br />

jedem Kunden möglich, auch nach Jahren<br />

noch auf die bei uns gespeicherten Fertigungsdaten<br />

zuzugreifen. Seit 2018 wird<br />

von uns zusätzlich die Software ELO Professional<br />

eingesetzt, mit der die gesamte<br />

Auftragsdokumentation in der Cloud speicherbar<br />

ist. Damit ist das Photocad-Traceability-System<br />

in der Lage, zu jeder<br />

SMD-Schablone nicht nur die Fertigungsdaten,<br />

sondern auch jeden einzelnen Fertigungsschritt<br />

nachzuvollziehen.<br />

<strong>EPP</strong>: Was hat sich bei Ihnen seit Ausbruch<br />

Covid-19 veändert. Welche Auswirkungen<br />

können Sie erkennen?<br />

Ulf Jepsen: Die Pandemie stellt uns vor<br />

große Herausforderungen. Konkret bedeutet<br />

es für uns, dass wir alles dafür tun,<br />

die Lieferfähigkeit zu sichern. Neben einem<br />

umfangreichen Hygienekonzept, das<br />

seit März 2020 umgesetzt und ständig<br />

angepasst wird, sind auch unsere Lieferketten<br />

sowie die Verfügbarkeit unserer<br />

Produktionsanlagen auf den Prüfstand<br />

gekommen. Für unsere<br />

Mitarbeiter<br />

wurden kostenlos<br />

FFP 2 Schutzmasken,<br />

Desinfektionsmittel,<br />

Antigen-<br />

Schnelltests, zusätzliche<br />

Trennwände<br />

etc. beschafft.<br />

Homeoffice wird, wenn möglich,<br />

umgesetzt. Wir leisten dabei deutlich<br />

mehr als vom Gesetzgeber vorgegeben.<br />

Unsere Lagerbestände wurden bereits<br />

beim Beginn der Pandemie deutlich erhöht,<br />

um eventuelle Produktionsschwankungen<br />

unserer Lieferanten aufzufangen.<br />

Mit den Herstellern unserer Produktionsanlagen<br />

wurden Wartungstermine teilweise<br />

vorgezogen oder zusammengelegt,<br />

auch wurde der Bestand an wichtigen Ersatz-<br />

bzw. Verschleißteilen angepasst.<br />

Axel Meyer: Leider können nicht alle<br />

Folgen der Pandemie ausgeglichen werden.<br />

So kann es durch das erhöhte Paket-<br />

Bild: Photocad<br />

» Es kommt stets darauf<br />

an, die optimale SMD-<br />

Schablone zu liefern «<br />

Axel Meyer<br />

aufkommen bei den Express- und Kurierdiensten<br />

eventuell zu vereinzelten Lieferverzögerungen<br />

kommen. Wir bitten unsere<br />

Kunden, dies bei Ihren Bestellungen zu<br />

berücksichtigen. Zusätzlich haben wir mit<br />

UPS vereinbart, dass auch Standardlieferungen<br />

innerhalb Deutschlands grundsätzlich<br />

mit dem Service UPS-Express-<br />

Saver verschickt werden.<br />

<strong>EPP</strong>: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen<br />

an Druckschablonen von<br />

morgen?<br />

Axel Meyer: SMD-Druckschablonen<br />

sind seit vielen Jahren ein zuverlässiger<br />

Teil der Elektronikproduktion. Auch wenn<br />

sich Herstellungsverfahren und Materialien<br />

im Laufe der Zeit immer wieder an<br />

aktuelle Erfordernisse anpassten, konnten<br />

sie von anderen Technologien nicht verdrängt<br />

werden. Bei der Fertigung von<br />

Flachbaugruppen gibt es drei Trends, die<br />

kontinuierlich wachsen. Da ist zum einen<br />

die Miniaturisierung, zum anderen der<br />

Bauteilmix und als<br />

drittes die Bauteildichte.<br />

Auch erhöht<br />

sich die Bestückungsleistung<br />

moderner SMT-Linien<br />

ständig. Damit<br />

der SMT-Druck<br />

nicht zum Flaschenhals<br />

bzw. zur Fehlerquelle wird, ist<br />

es heute schon erforderlich, die SMD-<br />

Schablone den konkreten Bedingungen<br />

anzupassen. Die Herausforderung für die<br />

Zukunft der SMD-Schablone wird es also<br />

sein, die spezifischen Kundenanforderungen<br />

laufend zu beobachten, exakt zu analysieren<br />

und dann dem Kunden eine SMD-<br />

Schablone zu liefern, die genau auf diese<br />

Anforderungen angepasst wurde. Es<br />

kommt stest darauf an, die optimale<br />

SMD-Schablone zu liefern oder wie bei<br />

Photocad, unsere Kunden bedienen mit<br />

Präzision, die funktioniert. (dj)<br />

www.photocad.de<br />

16 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


NEWS & HIGHLIGHTS «<br />

Neue VDI/VDE-Richtlinie zur Herstellung räumlicher Schaltungsträger<br />

Standards für die Qualitätssicherung<br />

Räumliche Schaltungsträger revolutionieren<br />

das Produktdesign, stellen Hersteller<br />

und Anwender aber gleichzeitig vor Herausforderungen<br />

in der Fertigung. Die<br />

neue VDI/VDE-Richtlinie 3719 schafft<br />

Standards für die Qualitätssicherung bei<br />

der „Herstellung von mechatronisch integrierten<br />

Baugruppen“. Grundlage ist die<br />

Technologie MID (Mechatronic Integrated<br />

Devices). Die VDI/VDE-Richtlinie stellt<br />

erstmals eine erprobte Vorgehensweise<br />

zur Produktion von MID-Bauteilen zur<br />

Verfügung. Der Bedarf daran ist groß: Die<br />

Bauteile mit dreidimensionalen Leiterstrukturen<br />

werden in unterschiedlichen<br />

Von der Designphase über funktionale Prototypen<br />

bis hin zur Kleinstserie können Unternehmen im<br />

MID-Lab des Fraunhofer IEM die Technologie erproben<br />

und umsetzen<br />

komplexen Verfahren produziert, strukturiert<br />

und metallisiert. Hinzu kommt, dass<br />

die Herstellungskette zumeist aus Einzelschritten<br />

spezialisierter Akteure besteht.<br />

„Unser Ziel ist es, so die Anwendung von<br />

MID einfacher zu machen. Mit der VDI/<br />

VDE-Richtlinie schaffen wir wichtige<br />

Standards für die Qualitätssicherung und<br />

ein wichtiges Instrument für die effiziente<br />

und wettbewerbsfähige Produktentwicklung“,<br />

so Dr. Christoph Jürgenhake,<br />

Gruppenleiter am Fraunhofer IEM und<br />

Koordinator des verantwortlichen Fachausschusses<br />

5.6 der VDE/VDI-Gesellschaft<br />

Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik<br />

(GMM). Die VDI/VDE 3719<br />

richtet sich an Hersteller und Anwender<br />

von MID, liefert praxiserprobte Standards<br />

und ermöglicht eine bessere Kommunikation<br />

untereinander, etwa zur Gestaltung<br />

und zum Leistungsumfang von Aufträgen.<br />

Chancen für intelligente<br />

technische Systeme<br />

Ob Smartphone, Werkzeugmaschine oder<br />

Auto: MID-Bauteile ergänzen in vielen<br />

Fällen den Einsatz herkömmlicher Platinen<br />

oder ersetzen diese vollständig. Sie ermöglichen<br />

die Entwicklung komplexer<br />

technischer Systeme bei gleichzeitig geringem<br />

Materialbedarf und hoher Gestaltungsfreiheit.<br />

Neben dem derzeit größten<br />

Anwendungsbereich Antennen für mobile<br />

Endgeräte, sind die räumlichen Schal-<br />

Die Herstellung von MID ist ein komplexer Prozess. Die VDI/<br />

VDE Richtlinie 3719 schafft Orientierung und Verbindlichkeit<br />

tungsträger verstärkt auch im Bereich der<br />

integrierten Sensorik, im Automotive-Umfeld<br />

oder der Medizintechnik zu finden.<br />

MID-Lab bietet leichten<br />

Einstieg<br />

Nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeiten,<br />

in eine eigene Entwicklungsumgebung<br />

für MID zu investieren. Oft ist<br />

es hilfreich, sich der Technologie mit kleinen<br />

Pilotprojekten anzunähern. Im MID<br />

Lab des Fraunhofer IEM können insbesondere<br />

kleine und mittlere Unternehmen sowie<br />

Original Equipment Manufacturer<br />

(OEM) aus den Bereichen Elektronikfertigung,<br />

Sensorik, Automotive, Avionik, Medizintechnik<br />

sowie der Anlagen- und Automatisierungstechnik<br />

Ihre Ideen und<br />

Produktkonzepte umzusetzen – von der<br />

Designphase über funktionale Prototypen<br />

bis hin zur Kleinstserie. Ein Video zur<br />

MID-Forschung am Fraunhofer IEM hier.<br />

www.iem.fraunhofer.de<br />

AFTER-SALES<br />

PRODUKTENTSTEHUNG<br />

Wir schaffen<br />

Mehr-Wert – durch<br />

kundenorientierte<br />

Mehr-Leistungen.<br />

SERIENPRODUKTION<br />

Seit über 30 Jahren sind wir als ausgezeichneter<br />

Spezialist für komplexe Baugruppen<br />

und Systeme im Bereich High Mix<br />

/ Low-Middle Volume am Markt.<br />

Was können wir für Sie tun?<br />

06074 82610 info@productware.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 17


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Wenn aus Optionen Standard wird<br />

Ekra stellt Zukunftsplattform<br />

für den Druck vor<br />

Mit einem Presse-Event live vor Ort in Bönnigheim präsentierte Ekra die<br />

Weiterentwicklung der Serio-Baureihe, eine Anlage, welche individuell mit<br />

Optionen und Features ausgebaut werden kann und damit dynamische<br />

Skalierbarkeit beweist. So wächst die verbesserte Serio 4000 mit den<br />

Anforderungen in jeder Fertigung und erweist sich als vollumfänglich<br />

skalierbar, um den Kunden den Weg in Richtung Zukunft zu ebnen.<br />

Bild: Asys<br />

Zur Vorstellung der neuen Serio 4000<br />

Druckplattform hat Ekra zu einem<br />

informellen Event die Presse nach Bönnigheim<br />

eingeladen, um viele Jahre<br />

Druckerfahrung mit Innovationen zum<br />

Ausdruck zu bringen. Als herausragendes<br />

Merkmal des präsentierten Drucksystems<br />

gilt die dynamische Skalierbarkeit, deren<br />

technische Details nicht nur Durchsatz<br />

und Wiederholbarkeit erhöht, sondern<br />

auch einen erheblichen Kostenvorteil aufweist.<br />

Je nach Anforderungen kann die<br />

jeweils benötigte Option eingebaut werden<br />

und passt sich als mitwachsendes<br />

System den Anforderungen einer jeder<br />

Produktion an.<br />

Torsten Vegelahn als Product Manager<br />

und Head of Application Serio startete<br />

mit einem Rückblick ins Jahr 2013 als alles<br />

zur damaligen productronica begann.<br />

Denn dort wurden die ersten beiden<br />

Drucksysteme der Serio 4000 vorgestellt,<br />

die dann ein Jahr später erfolgreich im<br />

Markt eingeführt wurde. Innerhalb von 12<br />

Monaten konnten drei weitere Modelle<br />

nachgeschoben werden, heute sind mehr<br />

als 1.000 solcher Systeme beim Kunden in<br />

unterschiedlicher Skalierung installiert.<br />

Die Drucker-Plattform wurde basierend<br />

auf den Erfahrungen, aktuellen Marktanforderungen<br />

sowie 45 Jahren Erfahrung<br />

im Siebdruck und 36 Jahren im Schablonendruck,<br />

weiterentwickelt. Die neue<br />

Plattform mit modernster Steuerungsund<br />

Regelungstechnik stellt eine skalierbare<br />

Maschine für alle Anwendungen dar,<br />

mit erweiterter Simplex-Software in<br />

puncto Offline-Programmierung sowie<br />

Integration in die Pulse Pro Suite.<br />

Druckplattform präsentiert<br />

sich neu<br />

Das Design erscheint schlichter mit einer<br />

sauberen, überschaubaren Strukturierung<br />

und soll den Bediener in einer smarten<br />

Fabrik weiter entlasten. Entlasten u.a.<br />

dahingegen, dass nun eine Schnittstelle<br />

zur Offline-Programmierung vorhanden<br />

ist, so dass eine Parametrierung des Systems<br />

jederzeit und überall möglich wird.<br />

Das modulare, skalierbare System ist<br />

aktuell mit 159 Optionen verfügbar, ob<br />

beispielsweise XL-Druckformat mit Maßen<br />

von 610 mm x 510 mm, diversen Kamerasystemen,<br />

einer Modulaufnahme an<br />

Die S4 #fullyscalable<br />

ist die neueste Weiterentwicklung<br />

in Sachen<br />

Druckplattform aus<br />

dem Hause Ekra<br />

der Kameraachse, dem APS zum automatischen<br />

Setzen der Pins, iPAG zum additivem<br />

Dispensen nach dem Druckvorgang,<br />

einer predictive Pastenhöhenkontrolle zur<br />

Pasteneinsparung, Rüstkontrolle mit<br />

DMC/BC oder RFID sowie Transportsystemen<br />

für sowohl Standard Leiterplatten<br />

oder schweren bzw. empfindlichen Substraten.<br />

Waren vorher nicht sämtliche<br />

Optionen im Feld nachrüstbar, ist dies<br />

nun mit der neuen Plattform durchaus<br />

realisierbar. Dem nicht genug sind einige<br />

Features wie das oszillierende Reinigungssystem<br />

iROCS Light und früher lediglich<br />

eine Option, jetzt als Standard<br />

verfügbar und spart damit 25 bis 30 Sekunden<br />

pro Reinigungszyklus. So ebenfalls<br />

die Vakuumüberwachung der Schablonenreinigung,<br />

welche sich nun als<br />

Grundausstattung zur Erhöhung der Prozesssicherheit<br />

präsentiert. Des weiteren<br />

beinhaltet die neue Serio 4000 einen optimierten<br />

pneumatischen Closed Loop<br />

Print-Kopf, EVA sowie iQUESS. Durch die<br />

zunehmende Vernetzung werden mehr<br />

Daten generiert, worauf von CAN-Bus auf<br />

Ethernet umgestellt wurde. Das System<br />

stellt sich in Taktzeit automatisch um, ab<br />

einer Leiterplatte von 420 mm wird der<br />

Paralleltransport automatisch abgeschaltet.<br />

Um den hohen Anforderungen der<br />

Miniaturisierung gerecht zu werden und<br />

jegliche Partikelverunreinigung zu vermeiden<br />

hat man die Papprolle für das<br />

Reinigungsvlies durch Kunststoff ersetzt.<br />

Und benötigte eine Reinigung mit dem<br />

Vorgängermodell 11 Sekunden, aufrüstbar<br />

bis 7 Sekunden, startet das neue System<br />

18 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Torsten Vegelahn präsentiert die neue Serio 4000 anlässlich eines Presse-<br />

Events in Bönnigheim<br />

Thomas Wicker ist neuer technischer Leiter bei Ekra<br />

mit 9 Sekunden Reinigungszyklus und<br />

wird laut Torsten Vegelahn in der Zukunft<br />

eine Reinigungszeit von unter 7 Sekunden<br />

erreichen. Abgerundet wird das Konzept<br />

durch das Simplex User Interface mit<br />

schneller, einfacher sowie kontrollierter<br />

Bedienung durch klare selbsterklärende<br />

Strukturen sowie dem Touch Screen, ohne<br />

dass ein zusätzliches Eingabegerät notwendig<br />

wäre. Die deutlichen und selbster -<br />

klärenden Strukturen sprechen für sich.<br />

Trotz der Optionen, die nun bereits als<br />

Standard im System zur Verfügung stehen,<br />

wurde die Druckplattform in einem<br />

aufgeräumten Design nachhaltig umgesetzt.<br />

Die Ressourcen schonende Konstruktion<br />

konnte durch Abfalltrennung,<br />

Recycling sowie Photovoltaikanlagen auf<br />

den Dächern des Unternehmens umgesetzt<br />

werden. Als weiterer Vorteil zählen<br />

die langjährige und enge Zusammenarbeit<br />

mit Spezialisten, von denen bezogen<br />

auf die TOP 50, 60 % nach ISO 14001 zertifiziert<br />

sind sowie die überwiegende Materialbeschaffung<br />

im Umkreis von 200 Kilometern.<br />

Unterm Strich ein Drucksystem,<br />

das den zukünftigen Anforderungen ohne<br />

Einbußen gerecht werden kann. (Doris<br />

Jetter)<br />

www.asys-group.com<br />

Nachgefragt: Geschäftsentwicklung und weitere News...<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Jakob<br />

Szekeresch<br />

ist Geschäftsführer<br />

der EKRA Auto -<br />

matisierungssysteme<br />

GmbH<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Szekeresch, gibt es weitere<br />

Neuigkeiten aus dem Hause Ekra?<br />

Jakob Szekeresch: Neu ist unser<br />

Geschäftsbereich Energy, unter dem<br />

die Themen Photovoltaik sowie<br />

Brennstoffzellen zu finden ist. Zudem<br />

haben wir alles rund ums Drucken im<br />

Bereich Photovoltaik hier von Ekra<br />

aus betrieben, mittlerweile wurde der<br />

gesamte Zweig der Photovoltaik zu<br />

uns nach Bönnigheim verlagert. Was<br />

das Thema Brennstoffzellen angeht<br />

haben wir unsere Aktivitäten im<br />

Druckbereich gestartet und auch bereits<br />

einige Installationen erfolgreich<br />

durchgeführt. Inzwischen wurde dies<br />

in Richtung Stacking von Brennstoffzellen<br />

sowie Rolle-zu-Rolle Prozesse<br />

ausgeweitet und wir sind zuversichtlich,<br />

noch in diesem Jahr eine komplette<br />

Linie realisieren zu können.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie verteilt sich dann der<br />

Umsatz?<br />

Jakob Szekeresch: Aktuell rechnen<br />

wir mit einem Umsatzanteil von<br />

25 % bei Energy sowie 75 % im Bereich<br />

Electronics. Unsere Erwartungen<br />

sind dahingehend, dass sich dann im<br />

nächsten Jahr der Anteil im Bereich<br />

Energy weiter erhöhen wird.<br />

<strong>EPP</strong>: Und wie sieht es mit der<br />

Lieferkette aus? Spüren Sie da<br />

Knappheiten?<br />

Jakob Szekeresch: Derzeit sehen<br />

wir Probleme, die uns bereits in diesem<br />

Jahr und auch nächstes Jahr treffen<br />

werden. Denn die Probleme in der<br />

Lieferkette, angefangen bei den Chips,<br />

geht es derzeit weiter mit Metallen,<br />

die nicht nur teurer werden, sondern<br />

zudem nicht verfügbar sind. Es geht<br />

soweit, dass wir uns Gedanken darüber<br />

machen müssen, wo wir bis Ende des<br />

Jahres Paletten für den Transport unserer<br />

Maschinen herbekommen. Insofern<br />

planen wir mit einem sehr weiten<br />

Forecast und blicken diesbezüglich<br />

bereits in das 3. sowie 4. Quartal, um<br />

unsere Lieferketten sicher stellen zu<br />

können und hoffen, dass uns dies<br />

gelingt. Dafür investieren wir derzeit<br />

neben viel Zeit auch Manpower.<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 19


Fotos: Günther E. Bergmann<br />

Ort der Präsenzveranstaltung IF 2021: Filderhalle in<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Hybride Veranstaltungen für mehr<br />

Sicherheit<br />

Großer Saal (Bild oben)...<br />

...sowie der Panoramasaal (Studio 4, 5, 6)<br />

9. InnovationsFORUM als Hybrid-Event<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />

in Deutschland<br />

Am 7. Juli 2021 findet das von der <strong>EPP</strong> organisierte InnovationsFORUM als hybrider Event<br />

statt. Neben der Präsenzveranstaltung in der Filderhalle Leinfelden-Echterdingen erhalten<br />

Teilnehmer auch die Möglichkeit, sich online von überall einzuwählen, um in Echtzeit mittels<br />

Live-Stream die Vorträge anzusehen bzw. anzuhören. So ist jeder Interessierte in der Lage,<br />

Informationen über Strategien für eine zukunftssichere Elektronikfertigung in Deutschland<br />

zu erhalten, um sich den individuellen Wissensvorsprung zu sichern.<br />

Für mehr Sicherheit aller findet das kommende Innovations-<br />

FORUM als Hybrid-Veranstaltung statt. Damit werden Elemente<br />

klassischer Präsenzveranstaltungen mit digitalen Bausteinen<br />

kombiniert. Was heißt das für die Teilnehmer? Die Teilnehmer<br />

können sich über neueste Entwicklungen und Innovationen<br />

im Bereich der Baugruppenfertigung informieren und zudem<br />

ihr Netzwerk ausbauen. Denn das 9. InnovationsFORUM<br />

präsentiert sich einerseits live zur angemessenen Präsentation<br />

eines Produkts und dem persönlichen Austausch bzw. Interaktion<br />

mit den Teilnehmern vor Ort und gibt dennoch die Möglichkeit,<br />

mit Elementen wie etwa dem Video-Stream oder Fragetool,<br />

Teilnehmern auf digitalem Weg einen Einblick sowie Fragen zu<br />

gewähren. Demnach verbindet der Event die Vorteile realer und<br />

virtueller Formate für eine vielversprechende User-Experience.<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Durch die Krise der Pandemie wurde auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

in Deutschland geschwächt. Daher gilt es nochmals mehr,<br />

sich den veränderten Marktstrukturen anzupassen und innovativ<br />

zu bleiben. Doch benötigt die Industrie von heute und morgen sehr<br />

viel Elektronik, um den Anforderungen von Automatisierung,<br />

Künstlicher Intelligenz, Arbeitsplatz 4.0, Augmented Reality, …<br />

kurzum all den Buzz Words einer Digitalisierung, gerecht zu werden.<br />

Die Herausforderungen moderner Elektronik sind immens, und<br />

nicht nur höhere Komplexität, Miniaturisierung oder Kostendruck<br />

benötigen weiterentwickelte Fertigungsprozesse von Baugruppen.<br />

So steht beispielsweise die Automobilindustrie vor einem großen<br />

Umbruch, dem sie mit Innovationen dagegen stehen muss.<br />

Mobilität wird neu gedacht und die Weiterentwicklung der Elektromobilität<br />

ist ein zukunftsweisendes Thema der deutschen Industrie.<br />

Durch Veränderungen auf dem Gebiet von Fahrzeugen,<br />

Komponenten und Antrieben ist die deutsche Industrie gefordert,<br />

ihre technologische Spitzenstellung im Bereich der Elektromobilität<br />

zu sichern. Elektrofahrzeuge stellen einen bedeutenden<br />

Baustein der Energiewende dar, wofür auch nachhaltige und<br />

sicher funktionierende Batterien aus Deutschland beitragen.<br />

Oder blicken wir auf die digitale Transformation, wenn Bauteile<br />

eigenständig mit der Produktionsanlage kommunizieren und zudem,<br />

wenn benötigt, selbst eine Reparatur veranlassen oder Material<br />

nachbestellen. In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion<br />

20 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />

mit modernster Kommunikations- und Informationstechnik, um<br />

Baugruppen nach individuellen Kundenwünschen, in kleinen<br />

Stückzahlen und hoher Qualität, dennoch wettbewerbsfähig, herzustellen.<br />

Dabei bestimmt Industrie 4.0 die komplette Lebensphase<br />

eines Produktes, von der Idee über die Entwicklung, Produktion,<br />

Nutzung und Maintenance bis hin zum Recycling.<br />

Erfolgreich in der Elektronikproduktion<br />

Letztlich hängt der Erfolg davon ab, wie gut es die produzierenden<br />

Unternehmen in Deutschland schaffen werden, sich den<br />

laufend verändernden Bedingungen anzupassen und Geschäftsmodelle<br />

zu entwickeln, die auch in volatilen Zeiten funktionieren<br />

sowie profitabel sind.<br />

Angefangen bei der Keynote beschäftigt sich das 9. InnovationsFORUM<br />

mit aktuellen Themen, um Elektronikfertigern in<br />

Deutschland ausreichend Informationen darüber zu geben, wie<br />

sie ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen können. Denn<br />

nur wer Transformationsprozesse sowie neue Technologien und<br />

Entwicklungen vorantreibt, mit dem Ohr am Markt bleibt und<br />

sich informiert, kann erfolgreich sein. Nutzen Sie die Möglichkeit,<br />

sich am 7. Juli 2021 entweder in der Filderhalle Leinfelden-Echterdingen<br />

oder auf virtuellem Weg mit Branchenexperten<br />

auszutauschen, Fragen zu stellen und Networking zu betreiben.<br />

Lassen Sie sich durch neue Ideen und Innovationen inspirieren,<br />

um Ihr Unternehmen erfolgreich an die Spitze zu bringen.<br />

Wir freuen uns auf Sie. Eine Anmeldung sowie weiterführende<br />

Informationen erhalten Sie unter: www.epp-online.de/innovati<br />

onsforum-deutschland-2021/. (Doris Jetter)<br />

www. epp-online.de<br />

Partner im Überblick<br />

Bild: <strong>EPP</strong><br />

PROGRAMM 9. InnovationsFORUM 2021<br />

Großer Saal<br />

Panoramasaal<br />

Ab 8:30<br />

09:15 – 09:20 Uhr<br />

09:20 – 09:50 Uhr<br />

10:00 – 10:20 Uhr<br />

Registrierung / Ausstellung / Networking<br />

Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin <strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />

Keynote: Futurize Your Business – Silicon Valley trifft auf German Engineering!<br />

Axel Liebetrau | Futurist + Innovator<br />

Herausforderungen und Lösungen in der SMT Fertigung für<br />

5G Applikationen<br />

Andreas Prusak | Senior Product Manager |<br />

Panasonic Industry Europe GmbH<br />

Ziel der Elektronikfertigung von Morgen: Flexibilität<br />

Dr. Ronny Horn | Beratender Ingenieur + Gebietsverkaufsleiter |<br />

SEHO Systems GmbH<br />

10:30 – 10:50 Uhr<br />

11:00 – 11:30 Uhr<br />

11:30 – 11:50 Uhr<br />

12:00 – 12:20 Uhr<br />

12:30 – 12:50 Uhr<br />

13:00 – 14:00 Uhr<br />

14:00 – 14:30 Uhr<br />

14:40 – 15:10 Uhr<br />

15:10 – 15:40 Uhr<br />

15:40 – 16:10 Uhr<br />

ab 16:10 Uhr<br />

Spezialisierung in der Elektronikfertigung – Fluch oder Segen?<br />

Harald Eppinger | Managing Director |<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Kaffeepause<br />

Hochpräziser Schablonendruck bleibt auch in Zukunft<br />

„State of the Art“ in der Elektornikfertigung<br />

Michael Zahn | Global Business Development Manager |<br />

Christian Koenen GmbH<br />

Professionelle Nacharbeit an großen Baugruppen<br />

Dipl.-Ing.(FH) Jörg Nolte | Produkt Manager Ersa Rework-Technologie |<br />

Ersa GmbH<br />

Automatisiertes Lagermanagement in der Elektronikfertigung –<br />

ein Wettbewerbsvorteil?<br />

Andreas Kerl | Technical Sales Manager Intelligent Storage<br />

Management | JUKI Automation Systems GmbH<br />

Mittagspause / Lunch<br />

Workshop 1 mit Koh Young<br />

Workshop 3 mit Christian Koenen<br />

Kaffeepause<br />

Workshop 5 mit Panasonic<br />

Networking / Veranstaltungsende<br />

Qualität von Baugruppencoatings verbessern – Schadenseinflüsse<br />

bei Conformal Coating erkennen und vermeiden<br />

Stefan Strixner | Principal Engineer | Zestron Europe<br />

Perfekte Profilierung und Überwachung<br />

Michael Hanke | Gesamtvertriebsleiter |<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Nutzentrennen als Wegweiser für die Zukunft der individuellen<br />

Elektronikfertigung<br />

Patrick Stockbrügger | Produktmanager SMT/PCB Production<br />

Equipment | LPKF Laser & Electronics AG<br />

Batteriezellen-Prüfung und Void-Detektion<br />

Thomas Winkel | Vertrieb Europa | Viscom AG<br />

Workshop 2 mit Ersa<br />

Qualifizierte Nacharbeit an elektronischen Baugruppen<br />

Workshop 4 mit Juki<br />

Workshop 6 mit Viscom<br />

Präzise Void-Erkennung mit zuverlässiger Verifikation<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 21


Professionelles Big Board Rework<br />

Technische Entwicklungen wie IoT und Cloud Computing benötigen mehr Netzwerk- und<br />

Rechenleistung. Die dazu erforderliche Server-Landschaft nutzt neueste Prozessoren,<br />

was die Abmessungen verwendeter Systeme nach oben treibt – Leiterplatten messen<br />

inzwischen 24 x 24‘‘ und mehr. Wie gelingt das Rework der teuren Big-Boards?<br />

Foto: Ersa<br />

HR 600 XL – Mit einer aktiven Heizfläche<br />

von 24 x 24 Zoll und verarbeitbaren<br />

Leiterplattenstärke von<br />

bis zu 10 mm gelingt die professionelle<br />

Reparatur an XL-Boards.<br />

Auswirkungen des<br />

Temperaturprofils auf<br />

die Wärmeaufnahme<br />

von Bauteil und umliegender<br />

Leiterplatte:<br />

Je mehr thermische<br />

Masse involviert<br />

ist, desto flacher sollte<br />

der Aufheizgradient<br />

sein.<br />

Abbildung: Ersa<br />

Für eine hohe Erfolgsquote beim Big-Board-<br />

Rework sind Faktoren wie Leiterplatten (LP)-<br />

Dicke, Aufbau, Art der Bestückung und die Aufgabe<br />

selbst zu beachten. Parameter wie Heiztechnik<br />

und Bauteilhandling definieren die<br />

Hardware-Anforderungen an ein Rework-System<br />

und die zugehörige Rework-Strategie. Typische<br />

Systemevaluierungen von Rework-Anlagen messen<br />

und bewerten u.a. Wärmeverteilung und<br />

Leiterplattenverzug und ergreifen Maßnahmen,<br />

um LP-Verzug zu identifizieren. Etwa durch berührungslose<br />

Lasersensoren, welche Verformung<br />

und Durchbiegung einer Baugruppe während<br />

des Erwärmungszyklus dokumentieren.<br />

Intelligente Vorwärmung<br />

Bei unausgewogener Erwärmung der Baugruppe<br />

kann es Probleme beim Rework geben. Heutige<br />

Rework-Systeme arbeiten in offener Umgebung,<br />

nicht per geschlossener Heizkammer.<br />

Mögliche Gründe: Der Bediener benötigt Sichtzugang,<br />

Lötstellen benachbarter Bauteile sollen<br />

nicht aufschmelzen, empfindliche Bauteile dürfen<br />

nicht zu heiß werden. Platinen größer 20‘‘<br />

neigen zu Temperaturabweichungen >20 °C (bei<br />

180 °C. Eine Matrixheizung mit wählbaren Spalten<br />

und Reihen, individuellen Leistungsvoreinstellungen<br />

und Hot-Spot-Funktionalität begegnet<br />

dem wirksam.<br />

Richtige Rework-Heiztechnologie<br />

Neben der Heizungskonfiguration muss die<br />

Heiztechnologie einen homogenen Emissionsgrad<br />

der Strahlung liefern, damit das LP-Material<br />

die Energie der Heizelemente absorbieren<br />

kann. Während des Lötvorgangs befindet sich<br />

22 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


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Abbildung: Ersa<br />

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Untenheizung mit Matix-Funktion liefert ein flexible Wärmeverteilung<br />

für diverse Anforderungen: homogen über die<br />

Fläche bis hin zu punktgenauen Cold Spots oder Hot Spots.<br />

die Leiterplatte statisch über den Heizelementen.<br />

Alle Bereiche müssen Energie aufnehmen,<br />

ohne die Substratoberfläche thermisch zu überlasten.<br />

Dunkle IR-Strahler erzielen den besten<br />

Effekt. Der Spitzenemissionsgrad keramischer<br />

Untenstrahler liegt im Bereich von 4 μm Wellenlänge<br />

– diese wird von FR4 und anderen Standardmaterialien<br />

elektronischer Baugruppen gut<br />

absorbiert.<br />

Heiztechnisch bewährt hat sich eine dynamische<br />

Wärmeregelung als sensorbasierter Closed-Loop-Prozess.<br />

Der Sensor erfasst die aktuelle<br />

Temperatur, das Rework-System folgt dem<br />

voreingestellten Temperaturprofil. Abhängig<br />

von LP-Anforderungen und Verzug-Tendenz ist<br />

das Profil mehr mit der unteren oder der oberen<br />

Heizung zu betreiben. Mit der TG-Temperatur ab<br />

ca. 130 °C beginnt jede FR4-basierte Baugruppe<br />

während des Vorwärmens zu erweichen. Mehrere<br />

kg schwere Multilayer-Platinen größer 200<br />

mm sollten gestützt werden, damit die Platine<br />

nicht irreversibel verformt wird.<br />

Infrarot- und Hybrid-Heizkopftechnologien bieten<br />

eine sehr homogene Oberseitenbeheizung.<br />

Dies wirkt sich positiv auf die Wärmebilanz aus.<br />

Diese Technologie zeigt – insbesondere bei großen<br />

Baugruppen – Vorteile gegenüber heißgasbasierten<br />

Systemen, da Hot Spots oder hohe Delta<br />

T über kleine Bereiche meist kein Thema sind.<br />

Fazit: Das Rework von Big Boards ist anspruchsvoll,<br />

aber lösbar – der steigende Automatisierungsgrad<br />

sorgt für mehr Prozesssicherheit!<br />

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ANSPRECHPARTNER<br />

Jörg Nolte ist seit 2000 bei Ersa tätig und als Produktmanager<br />

zuständig für die Ersa Rework-Technologie und -Produktpalette.<br />

Der Dipl.-Ing. (FH) ist ein ausgewiesener Kenner der Kundenanforderungen<br />

in der Elektronikindustrie, hat diverse<br />

Fachartikel publiziert und ist gefragter Experte und Referent<br />

auf dem Gebiet der SMT-Rework-Technologie.<br />

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Jörg Nolte<br />

Ersa GmbH<br />

Leonhard-Karl-Str. 24<br />

97877 Wertheim<br />

Tel.: 09342 800–316<br />

E-Mail: joerg.nolte@kurtzersa.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Als Pionier startete Ersa vor 100 Jahren in<br />

den Markt und entwickelte das Löten zur Industriebranche<br />

weiter – heute ist das Unternehmen<br />

als Systemlieferant klar die Nr.1 der Branche mit<br />

dem umfassendsten Produktportfolio und einem weltumspannenden<br />

Vertriebs- und Service-Netzwerk. Als innovativer<br />

Technologiegeber für die Elektronikfertigung setzt Ersa unter<br />

dem Claim „GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE“ entscheidende<br />

Standards, um Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunkstandard,<br />

Digitalisierung und Automation zu befeuern.<br />

Auch in Zukunft sorgt Ersa für perfekte Verbindungen in der<br />

Elektronikfertigung – mit nachhaltig energieeffizienten Produktionsprozessen<br />

und Automatisierungslösungen auf I4.0-Niveau.<br />

Das Portfolio der Lötsysteme umfasst Lotpastendrucker,<br />

Reflowöfen sowie Wellen- und Selektivlötanlagen. Der Bereich<br />

Lötwerkzeuge reicht vom smarten Lötkolben über intelligente<br />

Lötstationen bis zum vollautomatischen Rework-Arbeitsplatz<br />

zum Ein- und Auslöten unterschiedlichster Bauteile.<br />

Ersa GmbH<br />

Leonhard-Karl-Str. 24<br />

97877 Wertheim<br />

Tel.: 09342 800–0<br />

E-Mail: info@kurtzersa.de<br />

www.ersa.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 23


Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

Ein- und Auslagerung ohne manuelle Eingriffe – einer der Vorteile eines automatisierten Lagersystems<br />

Wettbewerbsvorteil Lagerautomation<br />

Fertigungsdienstleister in der Elektronikindustrie stehen vor vielschichtigen Herausforderungen.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit in einem stark umworbenen Markt zu sichern, ist insbesondere in so -<br />

genannten Hochlohnländern eine Aufgabe, die die Optimierung der Arbeitsprozesse geradezu<br />

voraussetzt.<br />

Foto: JUKI<br />

Die Vorteile eines automatisierten Lagermanagements<br />

sind deutlich weitreichender,<br />

als häufig zunächst vermutet wird. Einige Beispiele:<br />

-Fehlervermeidung<br />

-Nachverfolgbarkeit<br />

-Automatisierung durch Softwareanbindung<br />

- Jederzeit Überblick über die Lagerbestände<br />

- Einbindung der Lagerwirtschaft in automati -<br />

sierte Produktionsplanungsprozesse<br />

Ein Wareneingangstischsystem<br />

ist ein<br />

guter Einstieg in<br />

automatisiertes<br />

Lagermanagement<br />

-Einsparung von Arbeitszeit<br />

-Vereinfachung von Tätigkeiten<br />

-Einsparung von Lagerfläche<br />

-MSD Kontrolle<br />

Einstieg kann sukzessive erfolgen<br />

Eine gewinnbringende Lagerautomation ist auch<br />

schrittweise möglich. Viele Unternehmen beginnen<br />

mit einem Wareneingangssystem, bestehend<br />

aus einem durchdachten, in die Softwarelandschaft<br />

der Produktionslinien bzw. übergeordneter<br />

Systeme eingebundenen Wareneingangstisch mit<br />

Scanner und Barcodedrucker. Mit Hilfe eines intelligenten<br />

Wareneingangstisches lassen sich Herstellerbarcodes<br />

automatisch auslesen – mittels<br />

entsprechender ‘Intelligenz’ erkennt das System<br />

die korrekte Kennung, auch wenn sich mehrere<br />

Barcodes auf den Rollen befinden. Ein automatisierter<br />

Abgleich mit Lieferantenlieferscheinen ist<br />

ebenso machbar. In jedem Fall sollte eine eindeutige<br />

Kennung, die ‘Unique ID’, durch das System<br />

vergeben werden. Ein automatisch generierter<br />

24 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Ihr Kontakt für eine unverbindliche Lageranalyse:<br />

Ansprechpartner: Andreas Kerl, Technical Sales Manager<br />

Intelligent Storage Management<br />

E-Mail: andreas.kerl@juki.com<br />

Ein- und Auslagerung ohne manuelle Eingriffe – einer der Vorteile<br />

eines automatisierten, erweiterbaren Lagersystems<br />

Aufkleber auf dem Komponententräger macht die<br />

Bauteile über den gesamten Produktionsprozess<br />

hin nachverfolgbar. Die Erfahrung aus dem Feld<br />

zeigt, dass mit einem Wareneingangstischsystem,<br />

im Vergleich zu manuellen Eingabeverfahren, in<br />

etwa vier bis fünf Arbeitskräfte andere Aufgaben<br />

übernehmen können.<br />

Idealerweise werden die Komponenten nach<br />

dem Wareneingang in einem automatisierten Lagersystem<br />

aufbewahrt. Der Begriff ‘Lagersystem’<br />

ist dabei nicht unbedingt ideal, denn er transportiert<br />

bei weitem nicht die Möglichkeiten, die ein<br />

solches System bietet. Natürlich ist ein wichtiger<br />

Vorteil die platzsparende Lagerung, die darüber<br />

hinaus eine auf MSD Komponenten ideal abgestimmte<br />

Atmosphäre bietet und damit die Lebensdauer<br />

kontrollierbar macht und erhöht. Die Vorteile<br />

sind jedoch viel weitreichender und können hier<br />

nur angerissen werden:<br />

-Bedienerlose Bereitstellung von<br />

Produktionsmaterialien<br />

- Überwachung der Lebensdauer von MSD<br />

Komponenten und automatischer Bereitste -<br />

lungspriorisierung ‘ablaufender’ Bauteile<br />

-Verfügbarkeitsprüfung für anstehende<br />

Produktionsaufträge<br />

- Automatisierte Einlagerung ohne Betreuung<br />

durch den Bediener<br />

- Mittels Anbindung an MES- bzw. ERP-System<br />

integrierte Echtzeitkontrolle des Materialver -<br />

brauchs bzw. -bestands<br />

- Nahtlose Einbindung weiterer Läger<br />

FIRMENPROFIL<br />

JUKI Automation Systems vertreibt<br />

weltweit führende SMT-<br />

Fertigungslösungen (Bestückungsmaschinen, automatische<br />

Lagersysteme für Elektronikbauteile, Software, Screen-Printing<br />

Maschinen, Inspektionsmaschinen 3D-SPI und 3D-AOI,<br />

Reflow Lötanlagen, Handling Module) für die Elektronikindustrie<br />

und hat Kunden in den Bereichen EMS – Electronic Manufacturing<br />

Services, Automotive, Industrial und Consumer<br />

Electronics. Vom europäischen Hauptsitz Nürnberg aus vertreibt<br />

die JUKI Automation Systems GmbH europaweit optimal<br />

auf Kundenansprüche abgestimmte SMT-Lösungen.<br />

Die JUKI Automation Systems GmbH gehört zur JUKI Corporation<br />

– ein börsennotierter, japanischer Konzern mit fast 6.000<br />

Mitarbeitern weltweit in den Geschäftsbereichen Electronic<br />

Assembly Systems und Sewing Machinery. JUKI gilt als Pionier<br />

der modernen, modularen Bestückung und brachte 1987<br />

den ersten Bestückungsautomaten auf den Markt.<br />

JUKI Automation Systems steht für konsequente Marktorientierung,<br />

optimale Produktqualität sowie umfassende Serviceund<br />

Beratungsleistungen. Intelligente, flexible und modulare<br />

Produkte sorgen dafür, bereits heute bestens aufgestellt zu<br />

sein für zukünftige Anforderungen.<br />

Europäischer Hauptsitz:<br />

JUKI Automation Systems GmbH<br />

Neuburger Straße 41<br />

90451 Nürnberg<br />

www.juki-smt.com<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 25


Foto: Koenen<br />

Substrat mit 40μm Lotdepots im Größenvergleich zu einem 0402 Chipbauteil mit den Abmaßen 1mm x 0,5mm<br />

Hochpräzise Schablonen für<br />

feinste Druckprozesse<br />

Die von der EU angekündigten Milliarden Euro Investitionen in „Wafer Fabs“ (Halbleiter<br />

Chip Fabriken) bringt neue Chancen und Herausforderungen für die heimischen Elektronikfertigungen.<br />

Dieses bedingt aber, dass im Präzisionsdruckverfahren kleinere Lotdepots<br />

gesetzt werden müssen. Neben der Größe/Volumens dieses Lotdepots wird auch die<br />

Positionierung immer wichtiger. Denn mit kleineren Größen gehen auch kleinere Abstände<br />

und damit auch kleinere Positionstoleranzen einher. Hier ein kleiner Einblick in die<br />

Materie…<br />

In den letzten Monaten haben die meisten<br />

Elektronik Fertigungen in Europa die Auswirkungen<br />

der Chip-Knappheit zu spüren bekommen.<br />

Analysten denken, dass uns dies mindestens<br />

noch bis 2023 beschäftigen wird. Dieses<br />

hat die Politik nun auf den Plan gerufen und es<br />

werden mehrere Milliarden Euro Investitionen<br />

auf den Weg gebracht um mehr „Wafer-Fabs“ in<br />

Europa anzusiedeln. Dieses ist ein Plan, der<br />

noch Jahre braucht, um diese „Fabs“ zu bauen.<br />

Und was dann? Dann werden zwar die Wafer in<br />

der EU hergestellt. Jedoch erfolgt das „Packaging“<br />

der Chips wieder in Asien um anschließend<br />

als fertiges Bauteil zurückzukommen. Diese<br />

Entwicklung birgt eine große Chance für die<br />

heimische Elektronikindustrie sich die Packaging-Technologien<br />

in der Zwischenzeit anzueignen<br />

und zu verfeinern. Damit könnte dann das<br />

„Packaging“ hier in Europa angeboten werden,<br />

welches die „Supply-Chain“ sehr verkürzen würde.<br />

Sie Fragen sich nun sicherlich was hat die<br />

Überschrift dieses Vortrages nun damit zu tun…<br />

Individuelle Präzisionsdruckschablonen<br />

SIP (System in Package) oder WLFO (Wafer Level<br />

Fan out) sind Technologien die bei diesem „Packaging<br />

der Chips“ angewendet werden. Bei<br />

diesen Prozessen werden die notwendigen Lot-<br />

26 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


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ANSPRECHPARTNER<br />

Seit dem 1. Juni 2016 verstärkt Michael Zahn das Team der<br />

Christian Koenen GmbH in der Funktion des Global Business<br />

Development Managers. Hier ist er für folgende Aufgabengebiete<br />

zuständig: Entwicklung von neuen Drucktechnologien<br />

und deren Anwendungen. Des Weiteren zeigt er sich zuständig<br />

für die Kunden in der Semiconductor-Industrie.<br />

Ansprechpartner: Michael Zahn<br />

Telefon: +49 89 665618–135<br />

E-Mail: mz@ck.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

depots mittels Dispens- oder Dipp-Verfahren erzeugt.<br />

Es gibt nun Bestrebungen diese durch<br />

Präzisionsdruckverfahren zu ersetzen. Dabei ist<br />

es essenziell wichtig das die Größen- und Positionstoleranzen<br />

in der Schablone sehr klein sind<br />

(


Spezialisierung in der Elektronikfertigung<br />

– Fluch oder Segen<br />

Spezialisierung wie die Miniaturisierung hat bereits heute in allen Fertigungen Einzug gehalten.<br />

Wenn man einmal auf die Profite in der Wertschöpfungskette achtet, erkennt man deutlich, was<br />

das Wort „Mini“ für eine Bedeutung hat.<br />

Der neue Firmensitz<br />

von Koh Young Technology<br />

in Süd-Korea<br />

Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

Koh Young Technology Systeme in der Produktion<br />

Betrachtet man unsere Fertigungen heute<br />

und blickt zurück, dann erkennt man, dass<br />

sich einige Trends bereits vor zwei, drei Jahren<br />

abgezeichnet haben. Zum einen sind die Baugruppen<br />

in den vergangen zwei bis drei Jahren<br />

deutlich größer geworden. Server Boards EV,<br />

Beleuchtung haben Board Standards wie SME-<br />

MA 340x480mm überholt. Dabei sollte man immer<br />

auch noch die Anzahl der BE auf einer Baugruppe<br />

nicht aus dem Auge verlieren.<br />

Hat man sich in einer konservativen Automobilindustrie<br />

anfangs doch gegen kleinste Bauformen<br />

gesträubt, sieht es heute etwas anders<br />

aus. Während 0201 noch denkbar war, wollte<br />

man 01005 eigentlich nicht in der Fertigung haben.<br />

Wenn man die Fahrzeug-Baugruppen betrachtet,<br />

haben sich gerade hier über die Jahre<br />

das Design, die Ausführung sowie die Funktionalität<br />

komplett verändert, hin vom elektromechanischen<br />

Armaturenbrett bis zur heutigen Lösung,<br />

die mehr einem übergroßem Multimedia<br />

Tablet ähnelt.<br />

Die Eurokarte war im industriellen Bereich der<br />

Standard und wird es auch noch bleiben. Immer<br />

mehr bestimmt das finale Design die Form der<br />

Leiterplatte und so werden auch immer mehr<br />

neue Dimensionen und Formen der Leiterplatten<br />

üblich.<br />

Spezialisierung geht aber auch in eine komplett<br />

andere Richtung. Die eigentliche Miniaturisierung<br />

kombiniert mit einer enormen Packungsdichte<br />

pro cm² und das Ganze dann noch<br />

auf neuen Materialien. Das gewohnte FR4 Material<br />

wird immer dünner, wenn das nicht reicht,<br />

kämpft man schnell mit den Eigenarten einer<br />

flexiblen Leiterplatte. Die Mobilfunkindustrie<br />

gilt als Vorreiter. Alles, was man unter „Wearables“<br />

versteht, fordert uns immer mehr heraus.<br />

Andere Materialien stehen wieder im Fokus. Keramische<br />

Baugruppen findet man z.B. immer öfter<br />

in der Realisierung einer Applikation. Kombi-<br />

28 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

niert mit der Sinterpaste kommt auch noch ein<br />

zusätzlicher, neuer Faktor hinzu, welcher die<br />

Mitarbeiter in der Fertigung herausfordert.<br />

Wie kann eine heutige Fertigung diesen verschiedenen<br />

Anforderungen gerecht werden?<br />

Das reine Upgraden eines Moduls oder einer Maschine<br />

reicht meistens nicht aus, so müssen Linien<br />

der Zukunft auf die neuen Ansprüche konfiguriert<br />

werden. Eine Spezialisierung wird somit zum<br />

Grad zwischen Flexibilität und Spezialisierung.<br />

Gerade diese unterschiedlichen technischen<br />

Anforderungen an den Fertigungsprozess zwingen<br />

uns alle immer mehr, die einzelnen Fertigungsschritte<br />

besser zu beherrschen, Abweichungen<br />

frühzeitig zu erkennen und zu handeln,<br />

um damit Nacharbeit oder gar Schaden abzuwenden.<br />

Aufgrund der Baugrößen, ob kleinst<br />

oder auch groß wird Flexibilität immer schwieriger<br />

und kostenintensiver. Exakte Prozessdaten<br />

sind ein Muss, die aktive Kommunikation zwischen<br />

den Linienmodulen verschiedenster Hersteller<br />

ist zwingend und kann über Hermes realisiert<br />

werden. Aber auch die vertikale Integration<br />

über IPX/CFX garantiert den Datenaustausch in<br />

die Welt der Steuerungssysteme MES. Kommunikation<br />

und systemübergreifender Datenaustausch<br />

ist somit elementarer Bestandteil einer<br />

effizienten, zukunftssicheren und profitablen<br />

Elektronikfertigung.<br />

Wer heute wettbewerbsfähig sein und bleiben<br />

will, muss sich mit beiden Trends auseinandersetzen.<br />

Daher sind wir als Hersteller hochwertiger<br />

Messsysteme auch heute schon gewappnet.<br />

Von der XL Anlage, die Formate von 1500x690mm<br />

abdeckt bis hin zu unserer Meister Serie, die im<br />

Bereich der kleinsten Bauformen bis zur Semicon<br />

Lösungen für tausende von Pad´s mit Durchmessern<br />

von 70μ und Schichtdicken von 10μ bietet.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Der Referent Harald Eppinger ist Managing Director von Koh<br />

Young Europe GmbH mit Sitz in Alzenau, seit Januar 2009 im<br />

Unternehmen und nun mehr als 30 Jahre im Bereich der Automatischen<br />

Optischen Inspektion tätig.<br />

Ansprechpartner: Harald Eppinger<br />

Telefon: +49 6188 9192454<br />

E-Mail: Harald.Eppinger@kohyoung.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Koh Young Technology<br />

Inc. zählt zu den führenden<br />

Anbietern von<br />

3D-Mess- und Prüfmittelsystemen, die in den Fertigungen<br />

führender Industrieunternehmen der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie<br />

zu finden sind. So beispielsweise in den Branchen<br />

Automobilelektronik, Telekommunikation, Militär, Medizin<br />

sowie Halbleiterindustrie.<br />

Koh Young Technology Inc. unterstützt schon seit Jahren die<br />

Anwender bei der Auswertung der komplexen Messdaten.<br />

Der Hauptsitz des internationalen Unternehmens ist in Seoul,<br />

Korea. Der deutsche Stützpunkt befindet sich in Alzenau mit<br />

Koh Young Europe. Weitere Sales- und Support-Zentren sind<br />

in den USA, Japan, Singapur, China und Korea ansässig. Für<br />

den Verkauf der Systeme im deutschsprachigen Raum ist die<br />

Firma SmartRep zuständig. Mit Sitz in Hanau, Nähe Frankfurt,<br />

ist SmartRep (www.smartrep.de) der Ansprechpartner für Vertrieb<br />

und Service der Koh Young Systeme.<br />

Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

Meister von<br />

Koh Young<br />

Technology<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

www.kohyoung.com<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 29


LED meets SMT<br />

Foto: LPKF<br />

Foto: LPKF<br />

Abb. 1: Filigranität und Präzision des Lasers ermöglichen<br />

eine einzigartige Bearbeitung von Substraten<br />

Abb. 2: Mit dem Panel Layout Optimization Tool (PLOT) lassen sich Einsparungen<br />

ganz einfach berechnen<br />

Nutzentrennen als Wegweiser<br />

Eines der wichtigsten, aber oftmals unterschätzten Themen im Rahmen einer individuellen<br />

Elektronikfertigung ist das Nutzentrennen, also das Vereinzeln der Leiterplatten. Dabei ist<br />

speziell dort ein genauerer Blick sinnvoll, denn die Designfreiheit und Effizienz der Produktion<br />

werden maßgeblich durch den Nutzentrennprozess vorgegeben.<br />

In der Produktion elektronischer Baugruppen<br />

wird das Nutzentrennen oft als notwendiger,<br />

jedoch nicht als wertschöpfender Prozess angesehen.<br />

Es erfolgt in der Regel am Ende der Produktionslinie<br />

– die Baugruppen sind fertig und<br />

müssen „irgendwie“ aus dem Nutzen getrennt<br />

werden. Oft wird vernachlässigt, dass die Wahl<br />

des Trennverfahrens entscheidenden Einfluss<br />

sowohl auf den Grad der Designfreiheit als auch<br />

auf die Effizienz der Leiterplattenfertigung hat.<br />

Die Lasertechnologie hat hierbei die Nase vorn<br />

und setzt zusätzlich hinsichtlich der Flexibilität<br />

Maßstäbe.<br />

Das Design von Nutzen und Leiterplatte ist<br />

beim Laser nahezu restriktionsfrei. Während für<br />

das Brechen oder Sägen gerade Konturen Voraussetzung<br />

sind und beim Fräsen Mindestradien<br />

berücksichtigt werden müssen, kann das<br />

Design der Leiterplattenkonturen beim Laserprozess<br />

voll auf die Anforderungen der späteren<br />

Anwendung hin ausgelegt werden. Darüber hinaus<br />

lassen sich die Leiterplatten beim Laser-<br />

Vollschnitt wesentlich kompakter auf dem Nutzen<br />

anordnen, da die sonst recht breiten Fräskanäle<br />

obsolet werden. Durch die Präzision und<br />

Feinheit des Lasers profitiert man folglich in<br />

mehrfacher Hinsicht.<br />

Foto: LPKF<br />

Abb. 3: Beispielhafte<br />

Automatisierungslösung<br />

mit Cobot für einen LPKF<br />

CuttingMaster 3000<br />

30 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Mit dem optimalen Design werden aufgrund<br />

einer effektiveren Panelnutzung im Durchschnitt<br />

rund 30% Material eingespart. Durch die<br />

dichtere Anordnung lassen sich auch vorgelagerte<br />

Fertigungsschritte effizienter ausführen;<br />

der Anwender profitiert somit von weiteren Kostendegressionseffekten.<br />

Überdies hat sich das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis innerhalb der vergangenen<br />

Dekade um ein Vielfaches verbessert:<br />

bei aktuellen Maschinen sind die Kosten bezogen<br />

auf die effektive Schneidgeschwindigkeit<br />

auf rund ein Zehntel gesunken – und dieser<br />

Trend setzt sich fort.<br />

Lasersysteme bieten Flexibilität für alle Losgrößen.<br />

Material- und Produktvielfalt sind für<br />

die Lasertechnologie keine besonderen Herausforderungen:<br />

Mit nur einem einzigen Werkzeug<br />

– dem verschleißfreien Laser – können unterschiedlichste<br />

Materialarten und -stärken bearbeitet<br />

werden. Neben dem Schneiden sind auch<br />

Aufgaben wie Bohren oder Ablation problemlos<br />

möglich. Die Bearbeitungsparameter können<br />

bei jedem Wechsel vollautomatisch angepasst<br />

werden.<br />

Die passende Automatisierung<br />

Ein entscheidender Aspekt für eine individuelle<br />

Elektronikfertigung ist auch die Automatisierung<br />

von Prozessschritten. Die Integration in<br />

MES-Systeme und intelligente Fabriken gehört<br />

zum Standardportfolio und ist z.B. bei LPKF optional<br />

skalierbar. Beim Nutzentrennen ist insbesondere<br />

das Absammeln der vereinzelten Leiterplatten<br />

eine wichtige Aufgabe, der mit kundenspezifischen<br />

Greiferlösungen Rechnung getragen<br />

werden kann. Unterschiedliche Anforderungen<br />

hinsichtlich Dimension und Bestückung<br />

werden hierbei berücksichtigt. Das Technologieunternehmen<br />

LPKF bietet zu seinen Systemen<br />

Automationsmodule an, mit der sich kunden-<br />

und anwendungsspezifische Lösungen zusammenstellen<br />

lassen.<br />

Welchen Automatisierungsgrad man wählt:<br />

Das Laser-Nutzentrennen eröffnet PCB-Herstellern<br />

den Weg zu optimiertem, anwendungsspezifischem<br />

Design und bietet enormes Potenzial<br />

für eine effizientere Leiterplattenproduktion.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Patrick Stockbrügger (M.Sc.)<br />

Studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau mit<br />

Schwerpunkt Fertigungstechnik und Technischer Vertrieb.<br />

Er ist seit 2019 als Produktmanager bei LPKF tätig und ver -<br />

antwortet die technische und strategische Ausrichtung der<br />

Electronics Production Equipment Systeme an die Erfordernisse<br />

der PCB- und SMT-Märkte.<br />

Telefon: +49 5131 7095–1755<br />

E-Mail: patrick.stockbruegger@lpkf.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die LPKF Laser & Electronics AG ist ein führender Anbieter<br />

von laserbasierten Lösungen für die Technologieindustrie.<br />

Lasersysteme von LPKF sind für die Herstellung von Leiterplatten,<br />

Mikrochips, Automobilteilen, Solarmodulen und<br />

vielen anderen Komponenten von entscheidender Bedeutung.<br />

Anwender der LPKF-Maschinen fertigen immer kleinere<br />

und präzisere Bauteile. Gleichzeitig erhöhen sie durch den<br />

Einsatz von Lasertechnik die Funktionalität dieser Bauteile<br />

und eröffnen neue Designmöglichkeiten. Daraus entstehen<br />

leistungsstärkere, kleinere und energieeffizientere Produkte<br />

an der Spitze des technologisch Machbaren. Diese führen zu<br />

Verbesserungen in der Mobilität, Vernetzung, Stromerzeugung<br />

und digitalen Unterhaltung.<br />

Das 1976 gegründete Unternehmen LPKF hat seinen Hauptsitz<br />

in Garbsen bei Hannover und ist über Tochtergesellschaften<br />

und Vertretungen weltweit aktiv. Rund 20 Prozent<br />

der Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

beschäftigt.<br />

LPKF Laser & Electronics AG<br />

Osteriede 7, D – 30827 Garbsen,<br />

info@lpkf.com; www.lpkf.com<br />

Foto: privat<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 31


Foto: Panasonic<br />

Kunden werden direkt an den Maschinen im Tech Center des Customer Experience Centers auf dem Panasonic Campus Munich geschult.<br />

Datenmanagement für jede Smart Factory<br />

Produktionsdaten und deren Analyse stehen im Mittelpunkt des Smart Factory-Ansatzes<br />

von Panasonic. Aus diesen Daten sollen Maßnahmen abgeleitet werden, wie die gesamte<br />

Produktion oder deren Einzelprozesse effektiver gestaltet werden können.<br />

Die Produktionsdaten stellen die Basis für alle<br />

Entscheidungen dar, in welcher Reihenfolge Produktionsaufträge<br />

abgearbeitet werden, welche Maschinen<br />

in welcher Konfiguration eingesetzt werden<br />

und wann welche Mitarbeiter und welches Material in<br />

der Fertigung bereitstehen muss. Das Sammeln und<br />

Analysieren von Daten basiert auf Softwarelösungen,<br />

die Panasonic in eigenen Produktionsstätten verwendet.<br />

Auf diesen jahrzehntelangen Erfahrungen<br />

baut das Smart Factory Konzept auf.<br />

Diese Ziele sollten für Unternehmen jeder Größe<br />

erreichbar sein. Daher hat Panasonic unterschiedliche<br />

Lösungen entwickelt, die eine intelligente<br />

Teilplanung der Elektronikfertigung ermöglichen,<br />

bis hin zur kompletten Steuerung aller<br />

Fertigungsprozesse, sowie der vor- und<br />

nachgelagerten Arbeitsschritte.<br />

Werksübergreifendes Fertigungs -<br />

management<br />

Beim PanaCIM Process Enforcement handelt es<br />

sich um eine komplette Softwarelösung auf Unternehmensebene,<br />

die speziell für die Verfolgung<br />

und Steuerung der Elektronikproduktion vom Wareneingang<br />

bis zum Versand, sowie den dazwischen<br />

genutzten Prozessen, geeignet ist. Das<br />

Process Enforcement ist eng verzahnbar mit den<br />

Materialmanagement-Modulen PanaCIM Gen2<br />

Material Control und Material Allocation.<br />

SMT-Prozessmanagement<br />

Um die Elektronikfertigung noch effizienter zu<br />

gestalten, werden digitale Planungswerkzeuge<br />

und ein zuverlässiges Datenmanagement immer<br />

wichtiger. Bei dem Manufacturing Operations<br />

Optimizer (MFO) handelt es sich um einen Simulator,<br />

der zur Erstellung detaillierter Produktionspläne,<br />

einschließlich der notwendigen Vorbereitungen<br />

und Einstellungen, eingesetzt wird.<br />

Dies gilt nicht nur für einzelne Anlagen, sondern<br />

für ganze Produktionslinien, bei denen die<br />

Daten jeder einzelnen Maschine in die Analyse<br />

einbezogen werden. Um dies zu erreichen, wurde<br />

das MES PanaCIM Gen2 entwickelt. Mit Hilfe<br />

32 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Foto: Panasonic<br />

Maximierte OEE unter anderem durch optimierte Produktwechsel<br />

und intelligentes Materialmanagement<br />

des PanaCIM Gen2 können höhere Produktionsraten<br />

und reduzierte Taktzeiten erreicht werden,<br />

um die Elektronikproduktion noch effizienter<br />

und zuverlässiger zu gestalten.<br />

Wartungsmanagement<br />

PanaCIM Asset Performance Maintenance ist eine<br />

browserbasierte Anwendung, die eine effektive<br />

und einfach zu bedienende Lösung für die<br />

Verwaltung von Produktionsmitteln, vom Kauf<br />

bis zur Entsorgung, im gesamten Unternehmen<br />

darstellt.<br />

Materialwirtschaft<br />

Beim Materialmanagement-Modul PanaCIM Material<br />

Control & Material Allocation handelt es<br />

sich um eine Softwarelösung, die eine unterbrechungsfreie<br />

Produktion sicherstellt. Damit werden<br />

die richtigen Mengen des richtigen Materials<br />

am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt mit<br />

der richtigen Strategie verfügbar.<br />

Die Materialreservierung erfolgt über Materialallokationsalgorithmen,<br />

die auf den Erfahrungen<br />

von über 200 Panasonic-eigenen Produktionsstätten<br />

basieren, und ist kompatibel mit integrierten<br />

Lagerverwaltungssystemen wie zum<br />

Beispiel pick-to-light Lösungen.<br />

Integration und Konnektivität<br />

PanaCIM Gen2 synchronisiert Prozesse und Daten<br />

mit ERP Systemen als eigenständiges MES<br />

oder lässt sich alternativ mit anderen MES verbinden.<br />

Auch das Linienmanagement ist entscheidend<br />

für das Erreichen einer hohen Produktivität.<br />

Das speziell dafür entwickelte iLNB<br />

steuert die gesamte Linie einschließlich Maschinen<br />

von Drittanbietern.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Senior Product Manager bei Panasonic Factory Solutions<br />

Europe, ist verantwortlich für das SMT Produktportfolio sowie<br />

für maßgeschneiderte technische Lösungen und kennt die Anforderung<br />

und die Herausforderung im Produktionsbereich von<br />

Low-Cost- bis High-Cost-Standorten sowie von Low-Volume-Ultrahigh-Mix<br />

bis zur High-Volume-High-Mix Fertigung. Innerhalb<br />

seiner Tätigkeiten im Produkt und Technical Account Managements<br />

im Unternehmen und seiner Erfahrung hat er den Trend<br />

zu „Smart Factory“ begleitet und berichtet über die Kunden- und<br />

Trendanforderung sowie die diese erfüllenden Lösungen von<br />

Panasonic Industry Europe.<br />

FIRMENPROFIL<br />

Panasonic ist seit über 100 Jahren weltweiter Marktführer bei<br />

der Entwicklung von innovativen Technologien und Lösungen<br />

für die Elektronikbranche. Im globalen Maßstab schließt das<br />

Portfolio das wachsende B2B-Geschäft mit Lösungen für die<br />

Bereiche Heimautomatisierung, Mobilität, Industrie und Unterhaltungselektronik<br />

ein. Die Panasonic Group unterhält inzwischen<br />

522 Tochtergesellschaften und 69 Beteiligungsunternehmen<br />

weltweit und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

(Ende 31. März 2021) einen konsolidierten Netto-Umsatz<br />

von 54.02 Milliarden Euro. Als Teil der Group bietet die Panasonic<br />

Industry Europe GmbH den Kunden in Europa in einer<br />

Vielzahl von Branchen wichtige elektronische Bauteile, Geräte<br />

und Module bis hin zu Komplettlösungen und Produktionsausrüstung<br />

für Fertigungsstraßen.<br />

Mehr: http://industry.panasonic.eu<br />

Panasonic Factory Solutions Europe<br />

ein Unternehmensbereich von Panasonic Industry<br />

Europe GmbH<br />

Caroline-Herschel-Strasse 100<br />

85521 Ottobrunn<br />

eMail: PFSE.info@eu.panasonic.com<br />

https://pfse.panasonic.eu/<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 33


Foto: Rehm Thermal Systems<br />

Intelligentes Softwaretool von Rehm Thermal Systems<br />

Perfekte Profilierung und<br />

Überwachung<br />

ProMetrics ist ein Instrument für die Überwachung von thermischen Profilen beim Löten.<br />

Es überprüft, wie gut das zuvor erstellte Profil den geforderten, vordefinierten Spezifikationen<br />

entspricht. Der dadurch ermittelte Prozessfenster-Index (PWI) ist ein statistisches<br />

Maß, das die Qualität eines thermischen Prozesses quantifiziert.<br />

Die Generierung von Echtzeitdaten pro Baugruppe<br />

erlaubt die exakte Ermittlung der Position<br />

der Baugruppe und erkennt zuverlässig<br />

jegliche Abweichungen bzw. Verzögerungen in<br />

der Lötanlage. Somit können Prozessveränderungen<br />

umgehend erkannt werden. Dies führt zur<br />

größtmöglichen Zuverlässigkeit in der Berechnung<br />

des Temperaturprofils einer Baugruppe.<br />

Durch die Integration von ProMetrics in die Vi-<br />

CON-Software können Fehler bei der Datenübertragung<br />

an ein übergeordnetes System, wie z.B.<br />

MES, ausgeschlossen werden und sind zentral<br />

im MES pro Baugruppe verfügbar. Eine einheitliche<br />

Protokollierung in der ViCON sorgt für die<br />

nötige Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Eine<br />

wiederholte Pflege von Daten ist nicht nötig<br />

und die Fehleranfälligkeit wird dadurch erheblich<br />

gesenkt.<br />

Eine Darstellung der Hüllkurvengrafik visualisiert<br />

eventuelle Abweichungen des Lötprofils<br />

von den vorgegebenen Parametern. Alarmmeldungen<br />

in der ViCON zeigen diese Abweichungen<br />

vom Temperaturprofil außerhalb der Hüllkurve<br />

an.<br />

34 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Foto: Rehm Thermal Systems<br />

ProMetrics<br />

Um ProMetrics von Rehm Thermal Systems effektiv<br />

nutzen zu können, werden zur optimalen<br />

Qualitätskontrolle des Lötprofils sowohl Software-<br />

als auch Hardwarekomponenten benötigt.<br />

Zur Erfassung der Daten kommt die Solderstar-<br />

Software mit zugehörigem Lizenz-Dongle zum<br />

Einsatz. Die Solderstar-Software ist hierbei in<br />

die ViCON integriert und hilft bei der thermischen<br />

Profilierung. Mittels eines Messdatenloggers<br />

von Solderstar werden Temperaturen eines<br />

Referenzboards aufgezeichnet, um die Prozessstabilität<br />

der Anlage überprüfen zu können. Die<br />

Anlage ist mit Wächtern zur Erfassung der Temperaturen<br />

ausgestattet, zusätzlich werden in<br />

den Heizzonen die Temperaturen mittels Sensoren<br />

erfasst.<br />

Temperaturprofilierung mit Equipment<br />

von Solderstar<br />

Mit Solderstar hat Rehm Thermal Systems einen<br />

kompetenten Partner für die Erstellung und Optimierung<br />

von Temperaturprofilen beim Reflowlöten<br />

an seiner Seite, der über langjähriges<br />

Knowhow in diesem Bereich verfügt. Die Solderstar<br />

PRO Thermoprofiliersysteme enthalten einen<br />

kompakten Datenlogger mit Solderstar-<br />

Smartlink-Steckverbindern. Das System übermittelt<br />

Live-Profildaten direkt an die AutoSeeker-Software<br />

von Solderstar.<br />

ProMetrics kann für Einzel- und Doppelspuranlagen<br />

eingesetzt werden und ist als erstes<br />

System weltweit auch für Vakuum geeignet.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Ansprechpartner: Michael Hanke<br />

Gesamtvertriebsleiter<br />

E-Mail: m.hanke@rehm-group.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Firma Rehm zählt als Spezialist<br />

im Bereich thermische<br />

Systemlösungen für die Elektronik- und Photovoltaikindustrie<br />

zu den Technologie- und Innovationsführern in der modernen<br />

und wirtschaftlichen Fertigung elektronischer Baugruppen.<br />

Als global agierender Hersteller von Reflow-Lötsystemen mit<br />

Konvektion, Kondensation oder Vakuum, Trocknungs- und<br />

Beschichtungsanlagen, Funktionstestsystemen, Equipment<br />

für die Metallisierung von Solarzellen sowie zahlreichen kundenspezifischen<br />

Sonderanlagen sind wir in allen relevanten<br />

Wachstumsmärkten vertreten und realisieren als Partner mit<br />

mehr als 30 Jahren Branchenerfahrung innovative Fertigungslösungen,<br />

die Standards setzen.<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Leinenstraße 7<br />

D-89143 Blaubeuren-Seißen<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 35


Foto: Seho<br />

Fertigungsziel: Flexibilität<br />

Flexibel einsetzbarer Schwenkgreifer mit Achsensystem in einer Produkt-Handlingzelle.<br />

Die wachsende Individualisierung der Produkte, Variantenvielfalt im Herstellungsprozess<br />

und der permanente Qualitäts- und Kostendruck stellen Elektronikfertigungen vor Herausforderungen.<br />

Besonders sichtbar wird dies in Bereichen, die traditionell durch manuelle<br />

Prozesse geprägt sind, wie beispielsweise in der THT-Fertigung.<br />

Beispiel einer automatisierten<br />

THT-<br />

Fertigungslinie mit<br />

Arbeitsplätzen, automatischer<br />

Bestückkontrolle,<br />

Wellenlötanlage,<br />

Lötstelleninspektion<br />

und separatem<br />

Verify-Platz.<br />

Warum manuell, wenn es auch automatisiert<br />

geht? Um Produktionsabläufe in der<br />

THT-Elektronikfertigung effizienter zu gestalten<br />

und Herstellungskosten nachhaltig zu senken,<br />

hat SEHO das Produktsegment Automatisierungslösungen<br />

in den letzten Jahren sukzessive<br />

ausgebaut. Aus individuellen Herausforderungen<br />

und Aufgabenstellungen im Fertigungsablauf<br />

von Elektronikherstellern entstehen so<br />

spannende Projekte und am Ende ideale Lösungen,<br />

die eine kosteneffiziente Individualisierung<br />

ermöglichen.<br />

Foto: Seho<br />

Individuelle Fertigungsanforderungen<br />

Ausgangspunkt für jedes einzelne Projekt sind<br />

die spezifischen Anforderungen aus der Elektronikfertigung.<br />

Häufig steht der Wunsch nach einem<br />

höheren und skalierbaren Automatisierungsgrad<br />

im Fertigungsablauf im Vordergrund.<br />

Die Einhaltung vorgegebener Taktzeiten, möglichst<br />

mit Potenzial für eine spätere Durchsatzerhöhung,<br />

die Integrierung möglichst vieler Funktionen<br />

auf geringer Stellfläche, um Flexibilitätsreserven<br />

zu schaffen und die Gesamtkosten zu senken,<br />

sowie die komplette Rückverfolgbarkeit der<br />

einzelnen Prozessschritte gehören ebenfalls zu<br />

den gängigen Aufgabenstellungen.<br />

Wichtigster Punkt bei der Umsetzung eines Projekts<br />

ist die intensive Kommunikation mit dem<br />

Kunden bereits in der Konzeptionsphase. Hier<br />

wird der geforderte Fertigungsablauf genau definiert<br />

und alle prozesstechnischen Eckdaten abgestimmt.<br />

In der anschließenden Phase des System<br />

Engineerings wird das zuvor entworfene technische<br />

Konzept weiterentwickelt und kontinuierlich<br />

die Details mit dem Kunden abgestimmt. Ziel ist<br />

dabei, die technisch optimale Lösung innerhalb<br />

eines definierten Budgets zu finden.


ANZEIGE<br />

Ein Beispiel für ein solches, gemeinsam mit<br />

dem Kunden erarbeitetes Projekt, ist eine vollautomatische<br />

Handlingzelle, die in einer Produktfertigungslinie<br />

vor einer Selektiv-Lötanlage<br />

angeordnet ist.<br />

Kundenseitig gab es dabei mehrere Vorgaben,<br />

die in der Konzeption des Gesamtsystems berücksichtigt<br />

werden mussten, so zum Beispiel<br />

das spezielle Transportsystem der Hauptlinie<br />

oder der Werkstückträger, der in der Hauptlinie<br />

bearbeitet wird. Zudem brachte auch das Produkt<br />

selbst die eine oder andere Herausforderung<br />

mit, denn die Lötstellen befanden sich auf<br />

unterschiedlichen Ebenen, die in zwei Durchgängen<br />

gelötet werden sollten. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Punkte musste eine vorgegebene<br />

Taktzeit realisiert werden und das Gesamtsystem<br />

sollte noch Reserven bieten, um den<br />

Durchsatz bei Bedarf zu erhöhen.<br />

Konkretisierung und Projektumsetzung<br />

In der Phase des System Engineerings wurde ein<br />

platzsparendes Konzept entwickelt und der genaue<br />

Ablauf definiert, um die Taktzeit zu gewährleisten,<br />

bevor es schließlich in die spannende<br />

Phase der Projektumsetzung ging. Das<br />

vollautomatische Handlingkonzept integriert einen<br />

Schwenkgreifer, Querumsetzer, eine an das<br />

Produkt angepasste Kippstation sowie Be- und<br />

Endladestationen.<br />

Im Ergebnis wird alle 19 Sekunden ein Werkstückträger<br />

von der Handlingzelle an die nachfolgende<br />

Produktionslinie übergeben.<br />

Grundvoraussetzung für ein solches Fertigungskonzept<br />

ist die konstante Kommunikation zwischen<br />

allen Stationen. Jedes gefertigte Produkt<br />

ist komplett mit seiner ID, Charge sowie sämtlichen<br />

Prozessdaten inklusive AOI-Ergebnis vollständig<br />

rückverfolgbar und die Daten werden an<br />

die jeweils nachgelagerte Prozessstation übergeben.<br />

So ist es beispielsweise auch möglich,<br />

dass als fehlerhaft deklarierte Produkte direkt<br />

durchgetaktet werden, ohne den jeweiligen Prozess<br />

zu durchlaufen.<br />

Im direkten Vergleich zu manuellen Handlingprozessen<br />

liegen die Vorteile einer automatisierten<br />

Handlingzelle auf der Hand: Alle Schritte<br />

sind reproduzierbar, niedrige Taktzeiten sind sichergestellt<br />

und dank des enormen Potenzials<br />

zur Individualisierung des Handlingprozesses,<br />

bietet das System die für die moderne Elektronikfertigung<br />

erforderliche Flexibilität<br />

Foto: Seho<br />

Individualisierbare, automatische Handlingzelle, Querumsetzer und Selektiv-<br />

Lötanlage als Insellösung in einer automatischen Produktfertigungslinie.<br />

ZUM VORTRAG<br />

Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen der modernen<br />

High Mix Fertigung und zeigt Beispiele von individuellen Automatisierungskonzepten.<br />

Ziel ist es, die Effizienz des Fertigungsablaufs<br />

zu steigern und damit die THT-Fertigung flexibel<br />

und zukunftsfähig zu machen.<br />

REFERENT<br />

Dr. Ronny Horn, Jahrgang 1968,<br />

Diplom-Physiker. Dissertation<br />

über die thermische Nutzung<br />

von Sonnenenergie am Zentrum<br />

für Angewandte Energieforschung,<br />

Abschluss 2001 an der<br />

Universität Würzburg. Seit 2004<br />

ist er im Bereich der Löttechnik als Produktmanager für Reflow-Technologie<br />

und später als beratender Ingenieur und<br />

Gebietsverkaufsleiter tätig, spezialisiert auf alle Bereiche der<br />

automatisierten Löt- und Automatisierungstechnik.<br />

SEHO Systems GmbH<br />

Frankenstr. 7 – 11<br />

97892 Kreuzwertheim<br />

Tel. +49 (0) 93 42 / 8 89–0<br />

Email: info@seho.de<br />

www.seho.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 37


Foto: Viscom<br />

Viscom bietet High-Tech-Lösungen für die Batteriezellen-Inspektion<br />

Strategien für eine zukunftssichere<br />

Elektronikfertigung in Deutschland<br />

Die E-Mobility entwickelt sich rasant. Um den stetig wachsenden Anforderungen und dem<br />

internationalen Wettbewerb begegnen zu können sind auch Inspektionslösungen gefragt,<br />

die langfristig beste Performance der Produkte sicherstellen.<br />

Batteriezellen in Elektrofahrzeugen sind vielen<br />

Belastungen ausgesetzt. Extreme Temperaturen,<br />

schnelles Laden und eine sportliche Fahrweise<br />

können dem Energiespeicher zusetzen. Trotzdem<br />

soll die Batterie auch nach vielen Ladezyklen und<br />

Nutzungsjahren immer noch eine hohe Kapazität<br />

aufweisen. Daher gilt es, höchste Qualität innerhalb<br />

einer wirtschaftlichen Fertigung sicherzustellen.<br />

Hier hat sich eine „Lab to Line”-Strategie bewährt:<br />

Die erste Prüfung durch halbautomatisierte<br />

Röntgeninspektion findet bereits in der Entwicklung,<br />

der Muster- und Vorproduktion statt. Mit geeigneten<br />

Röntgenprüfansätzen (in 2D, 2,5D und 3D)<br />

werden Daten und Erkenntnisse gesammelt, die<br />

dann später in der Serienprüfung z. T. bereits automatisiert<br />

genutzt werden können. Viscom entwickelt<br />

ein KI-basiertes Klassifizierungssystem, mit<br />

dem die Ursachen erkannter Fehler ermittelt werden<br />

können, um diese zukünftig nicht nur zu erkennen,<br />

sondern direkt zu vermeiden.<br />

Abstand der Elektrodenlagen<br />

Die Elektrodenlagen in Pouchzellen von Lithium-<br />

Ionen-Batterien sollen hier beispielhaft als wichtiges<br />

Qualitätskriterium erwähnt werden. Die Enden<br />

von Anode und Kathode müssen korrekte Abstände<br />

innerhalb enger Toleranzen aufweisen,<br />

um langfristig hohe Leistungsfähigkeit vorzuweisen<br />

und Kristallbildung vorzubeugen, die u. a.<br />

zum Kurzschluss führen kann. Mit Hilfe des automatischen<br />

Röntgens lässt sich schnell und effizient<br />

eine zerstörungsfreie Inspektion innerhalb<br />

der Fertigungslinie durchführen. Werden Abweichungen<br />

in einem frühen Prozessschritt – direkt<br />

nach dem Stapeln – entdeckt, wird keine weitere<br />

Wertschöpfung in eine Batteriezelle mit fehlerhaftem<br />

Pouch-Stapel gesteckt und das Material kann<br />

leichter recycelt werden als die fertig verpresste<br />

Zelle. In einem weiteren „Quality Gate“ kann die<br />

fertige Zelle ein zweites Mal mit deutlich geringerer<br />

Fehlerwahrscheinlichkeit geprüft werden.<br />

38 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Abbildung: Viscom<br />

Röntgenbild einer Batteriezelle mit gut sichtbaren Enden<br />

von Anode und Kathode<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Thomas Winkel ist seit 2020 im Vertrieb der Viscom AG Ansprechpartner<br />

für die Kunden im Südwesten Deutschlands<br />

und betreut diese vom Rhein-Neckar-Delta aus. Er blickt auf<br />

über 20 Jahre Berufserfahrung in der industriellen Bildverarbeitung<br />

zurück und betreute weltweit Kunden aus der Automotive-Zulieferindustrie.<br />

Als Diplom-Physikingenieur bringt<br />

Thomas Winkel fundierte Erfahrung in der Röntgentechnik mit<br />

und als ausgebildeter Radio-Fernsehtechniker sind elektronische<br />

Baugruppen für ihn vertrautes Terrain.<br />

Abbildung: Viscom<br />

Beispiel einer Flächenötung mit hohem Voidgehalt<br />

Einwandfreie Leistungselektronik<br />

Unmittelbar an die Qualität der Batterien<br />

knüpft die Zuverlässigkeit der Leistungselektronik<br />

an. Gaseinschlüsse (Voids) in Flächenlötungen<br />

etwa können sich wegen der hohen<br />

Ströme negativ auf die Produktperformance<br />

auswirken, da Wärme nicht mehr optimal abgeleitet<br />

wird. Die Anforderungen an eine sichere,<br />

präzise Prüfung sind daher im Laufe der<br />

Zeit stetig gestiegen. Mit Hilfe des neuen,<br />

stark beschleunigten Aufnahmeverfahrens für<br />

die planare Computertomografie und einer<br />

weiterentwickelten Auswertealgorithmik lassen<br />

sich wiederholgenaue und überprüfbare<br />

Informationen gewinnen. Um die Produktqualität<br />

auch in anderen Bereichen der Leistungselektronik<br />

sicherzustellen, kommt neben der<br />

Röntgeninspektion auch die optische Inspektion<br />

zum Einsatz, z. B. in der Kontrolle und Vermessung<br />

von Zellenkontaktierungssystemen.<br />

Ansprechpartner: Thomas Winkel<br />

Telefon: 0511–94996–503<br />

E-Mail: Thomas.Winkel@viscom.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Viscom AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern<br />

von automatischen Inspektionssystemen für elektronische<br />

Baugruppen. Die Modellpalette reicht von leistungsstarken<br />

3D-AOI-Systemen für die Kontrolle von Lotpaste, Bestückung<br />

und Lötstellen bis zu Inspektionssystemen für MID, Drahtbondprüfung<br />

und Schutzlackinspektion. Im Bereich der<br />

Röntgentechnologie wird die komplette Bandbreite von Mikrofokus-Röntgenröhren<br />

über Offline-Prüfinseln mit CT-Funktion<br />

bis zur vollautomatischen 3D-Inline-Röntgeninspektion<br />

abgedeckt. Viscom-Systeme sind technologische Spitzenprodukte<br />

und werden weltweit erfolgreich von namhaften<br />

Unternehmen in unterschiedlichen Branchen eingesetzt –<br />

dies reicht von der Automobil- und Elektronikindustrie über<br />

die Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zur Medizintechnik<br />

und Halbleiterindustrie. Mit Niederlassungen in Europa,<br />

Asien und den USA sowie einem dichten Netz von Repräsentanten<br />

ist Viscom weltweit vertreten.<br />

Viscom AG<br />

Carl-Buderus-Straße 9–15<br />

30455 Hannover<br />

Tel.: 0511–94996–0<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 39


Foto: Zestron<br />

Typische Beschichtungsprobleme<br />

Qualität von Baugruppencoatings verbessern<br />

Elektronische Baugruppen die unter kritischen Betriebsbedingungen zum Einsatz kommen werden<br />

häufig schutzlackiert, um sie vor klimatischen Einflüssen wie wechselnden Temperaturen und Feuchtebelastungen<br />

zu schützen. Die typischen Fehlerbilder wie Blasen- und Rissbildung sowie Delaminationseffekte<br />

sind meist bekannt, doch was sind deren Schadenseinflüsse? Diese Studie liefert Antworten.<br />

Zur Identifikation und Bewertung möglicher<br />

Fehlerbilder und deren Signifikanz auf die<br />

Beschichtungsqualität bei Temperaturschock-Zyklen<br />

wurde eine detaillierte Studie durchgeführt.<br />

Diese untersucht den potentiellen Einfluss des<br />

Reinheitsgrades vor dem Beschichten sowie des<br />

Coatingmaterials und der Beschichtungsstärke.<br />

Aushärtebedingungen wurden nicht betrachtet.<br />

Testsubstrate für die<br />

Versuchsdurchführung<br />

Für den Versuch wurden unbestückte IPC B-24<br />

Kammstrukturen sowie ein, mit repräsentativen<br />

SMT Komponenten bestücktes, Testsubstrat mit<br />

einer halogenfreien SAC 305 No-Clean Lotpaste<br />

(ROL0) gelötet und verschiedene Zustände damit<br />

hergestellt:<br />

• Ungereinigt und gereinigt<br />

• Niedrige und hohe Lackstärken<br />

• Lackierung mit vier unterschiedlichen Lacktypen<br />

Versuchsdurchführung<br />

Nach dem Lackieren wurden die Testvehikel einem<br />

Temperaturschock-Test unterzogen. Nach<br />

unterschiedlichen Zyklen wurden diese optisch<br />

auf Risse, Blasen und Delamination geprüft.<br />

1. Eine erste Auswertung (siehe Abb. 2) der Zwischenergebnisse<br />

(Stresstest bis 500 Zyklen)<br />

anhand des getesteten Acryl/PU Harzes<br />

zeigt: Der Gesamtfehlerverlauf, insbesondere<br />

die Rissbildung, steigt ab 400 Zyklen<br />

sprunghaft an (siehe Abb. 3).<br />

2. Reinigung verbessert die Ergebnisse signifikant.<br />

Sie reduziert Delamination sowie Rissbildung<br />

bis zu 100% und Blasen um mehr als 60%.<br />

3. Ein dünner Beschichtungsauftrag minimiert<br />

die Fehlerbilder um fast 10%. Ebenso haben<br />

die Baugruppengeometrie und damit mögliche<br />

auftretende Materialspannungen einen<br />

signifikanten Einfluss.<br />

40 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


ANZEIGE<br />

Abbildung: Zestron<br />

Verteilung Ausfallbilder nach 500 Zyklen<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Stefan Strixner verantwortet als Principal Engineer die Installation<br />

von mehreren hundert Reinigungsprozessen und den<br />

Aufbau der technischen Zentren weltweit. Zudem ist er Experte<br />

im Bereich Ausfallursachen und Zuverlässigkeit elekrtronischer<br />

Baugruppen.<br />

Abbildung: Zestron<br />

Gesamt Fehlerverlauf über Testzyklen<br />

Stefan Strixner<br />

Telefon: +49 (0)841 635–26<br />

E-Mail: techsupport@zestron.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Zwischenfazit und erste Erkenntnisse<br />

Die bisherigen Beobachtungen aus dem Test mit<br />

dem Acryl/PU Harz liefern interessante Erkenntnisse.<br />

So ist die Reinigung bei dem getesteten Lacktyp<br />

ein signifikanter Einflussfaktor zur Reduzierung von<br />

Delaminationseffekten. Zur Vermeidung von Blasen<br />

und Rissen hat die Bauteilegeometrie sowie die Verarbeitung<br />

des Lackes einen dominanten Einfluss.<br />

Im Produktionsumfeld ist die Geometrie der<br />

Baugruppen schwer zu ändern und aufgrund möglicher<br />

elektrischer Anforderungen können auch<br />

bei Lackart und Schichtdicke nur bedingt Anpassungen<br />

vorgenommen werden. Daher scheint die<br />

Implementierung eines Reinigungsprozesses einer<br />

der wichtigsten Hebel zu sein, um eine optimale<br />

Qualität der Beschichtung zu gewährleisten.<br />

Die kompletten Ergebnisse aus den durchgeführten<br />

Temperaturschock-Tests von allen vier<br />

Lacktypen werden zur Live-Präsentation auf dem<br />

<strong>EPP</strong> InnovationsFORUM im Juli vorliegen und in<br />

einer detaillierten Präsentation vorgestellt.<br />

ZESTRON ist Partner, wenn höchste Zuverlässigkeit für elektronische<br />

Baugruppen gefordert ist. Das Familienunternehmen<br />

steht seinen Kunden als kompetenter Ansprechpartner<br />

von der Prozessoptimierung über die Risikoanalyse bis hin<br />

zur Schadensanalytik in der Elektronikfertigung zur Seite.<br />

Prozessingenieure testen elektronische Baugruppen, Halbleiter<br />

oder Leistungselektronik unter Produktionsbedingungen<br />

in Reinigungsanlagen führender Hersteller und ermitteln die<br />

beste Kombination aus Maschine, Reinigungschemie und<br />

Prozessüberwachung. Mit acht Technologie-Zentren weltweit,<br />

lokalen Teams von Prozessingenieuren und der Erfahrung aus<br />

3000 erfolgreich installierten Prozessen ist ZESTRON ein<br />

Garant für Zuverlässigkeit und Sicherheit.<br />

ZESTRON Europe<br />

... a Business Division of Dr. O.K. Wack Chemie GmbH<br />

Bunsenstr. 6<br />

D – 85053 Ingolstadt<br />

info@zestron.com<br />

www.zestron.com<br />

Weitere Informationen:<br />

https://epp.industrie.de/allgemein/schadenseinfluesse-bei-conformal-coating-erkennen-und-vermeiden/<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 41


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ASYS Unternehmensgruppe<br />

Die ASYS Group ist ein global agierendes Technologieunternehmen<br />

und führender Anbieter von Maschinen für die Elektronik-, Life Scienceund<br />

Energy Branche.<br />

Dank einer hohen Fertigungstiefe und einem einzigartigen<br />

Produktportfolio können komplette Montageanlagen<br />

aus einer Hand angeboten werden. Die Unternehmenszentrale<br />

in Dornstadt bei Ulm koordiniert die Aktivitäten auf<br />

fünf Kontinenten und garantiert höchste Standards in Qualität<br />

und Service. Die ASYS Automatisierungssysteme GmbH<br />

ist die Führungsgesellschaft für alle Aktivitäten der gesamten<br />

Unternehmensgruppe. Sie profitiert von einer leistungsstarken,<br />

modernen Infrastruktur: Alle Instanzen, vom Maschinenrahmen<br />

bis zur Oberflächenveredelung und den Bearbeitungseinrichtungen,<br />

befinden sich am Standort Dornstadt.<br />

Die ASYS Group setzt seit jeher auf Innovationen, die Kundenbedürfnisse<br />

in den Fokus stellen. Dabei geht sie mit der<br />

Zeit. Den Unternehmenskern – die Automatisierung – verknüpft<br />

die Unternehmensgruppe mit zwei weiteren Dimensionen:<br />

Digitalisierung und Konnektivität. Mit Weitblick arbeitet<br />

sie an einzigartigen Lösungen. Herausforderungen der<br />

Zukunft sind dabei ihr stärkster Treiber.<br />

Geschäftsleitung:<br />

Klaus Mang,<br />

Jürgen Ries,<br />

Werner Kreibl<br />

KONTAKT<br />

ASYS Group<br />

ASYS Automatisierungssysteme GmbH<br />

Benzstraße 10<br />

D-89160 Dornstadt<br />

Ansprechpartner: Thomas Endler<br />

Telefon: +49 (0)7348 9855 0<br />

E-Mail: Thomas.Endler@asys-group.com<br />

www.asys-group.com<br />

ANZEIGE<br />

Saubere Baugruppen<br />

Alles für die zuverlässige Baugruppenfertigung: Factronix bietet Reinigungssysteme<br />

für sämtliche Anforderungen in der Elektronikfertigung<br />

sowie umfassende Prozessevaluierung und Chemie aus einer Hand.<br />

Die Reinigungssysteme Hyperswash, Superswash und<br />

Miniswash sowie Compaclean, Uniclean und Fluxclean<br />

von PBT Works reinigen bestückte Leiterplatten, Fehldrucke,<br />

Druckschablonen oder Lötrahmen gleichermaßen zuverlässig.<br />

Ein vollautomatisches, lineares Direktsprühverfahren,<br />

komplett geschlossene Pumpenkreisläufe und der optimierte<br />

Innenraum gehören zu den prägnantesten Leistungsmerkmalen,<br />

die für hervorragende Reinigungsergebnisse sorgen.<br />

Ergänzend dazu bietet Systempartner Factronix ph-neutrale,<br />

wässrige und wasserbasierte Reinigungsmedien an.<br />

High Performance Services für Bauelemente: Gemeinsam<br />

mit Retronix hat Factronix ein umfangreiches Dienstleistungsprogramm<br />

aufgesetzt. Ziel ist es, einerseits Komponenten<br />

zu „reaktivieren“ und andererseits Bauelemente aus<br />

unbekannter Herkunft auf Herz und Nieren zu analysieren<br />

und zu testen. Zu den Reaktivierungsmaßnahmen zählen<br />

das Laser-BGA-Reballing sowie das Wiederaufbereiten überlagerter<br />

Komponenten und weitere Performance-Upgrades.<br />

Die Reinigungsanlage<br />

Hyperswash von<br />

PBT Works ist auf<br />

sehr hohe Reinheitsanforderungen<br />

bei<br />

gleichzeitig hohem<br />

Durchsatz ausgelegt.<br />

KONTAKT<br />

factronix GmbH<br />

Am Anger 5<br />

82237 Wörthsee<br />

Ansprechpartner: Stefan Theil<br />

Telefon: +49 (0)8153 90 664–40<br />

E-Mail: s.theil@factronix.com<br />

www.factronix.com<br />

Foto: Factronix<br />

42 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


GREENCONNECT<br />

ANZEIGE<br />

Als erster Hersteller im Bereich Löttechnik bieten wir unseren Kunden<br />

unter dem Namen greenconnect eine komplette Produktpalette an, die<br />

den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.<br />

Die neue Produktpalette greenconnect wird zunächst<br />

aus den folgenden vier Bereichen bestehen:<br />

LÖTDRÄHTE LOTPASTEN FLUSSMITTEL LOTBARREN<br />

Der hohe Qualitätsanspruch an die eigenen Produkte<br />

stellt sicher, dass sich alle Materialien ohne aufwändige<br />

Neuqualifizierung im jeweiligen Herstellungsprozess einsetzen<br />

lassen, was unseren Kunden ermöglicht, transparent<br />

Auskunft über das eingesetzte Lotmaterial geben zu können.<br />

Als Nachweis für den Einsatz unserer nachhaltigen Produkte<br />

erhalten Sie ein personalisiertes, chargenbezogenes<br />

Zertifikat.<br />

„Mit unserer neuen Produktpalette wollen wir die Entwicklung<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. Auch<br />

beim Thema Mikroplastik haben wir uns gefragt: Was können<br />

wir als Unternehmen Stannol tun? Die Antwort wurde<br />

inzwischen gefunden: Mittelfristig ist vorgesehen, für Lötdrähte<br />

nur noch Spulen aus 100 % Recycling-Kunststoff zu<br />

verwenden.“ (Marco Dörr, Geschäftsführer der Stannol<br />

GmbH & Co. KG)<br />

Greenconnect – die<br />

erste grüne Produktlinie<br />

KONTAKT<br />

STANNOL GMBH & Co. KG<br />

Haberstr. 24, 42551 Velbert<br />

D-42551 Velbert<br />

E-Mail: info@stannol.de<br />

www.stannol.de<br />

Foto: Stannol<br />

Ihr Reinigungslieferant!<br />

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SYSTRONIC bietet Ihnen, mit über 30 Jahren Erfahrung, alles rund um<br />

Ihren Reinigungsprozess. Ein Komplettpaket von Standard- oder Sonderanlagen,<br />

Reinigungschemie und Prozessevaluierung.<br />

Die Firma SYSTRONIC ist spezialisiert auf die Reinigungsanforderungen<br />

in der Elektronikfertigung. Ob Ofenteile,<br />

Filter, Schablonen, Lötrahmen oder bestückte Leiterplatten,<br />

SYSTRONIC hat die passende Lösung für Sie.<br />

SYSTRONIC steht neben dem bestehenden Produktportfolio<br />

und der passenden Reinigungschemie, vor Allem für die Individualität<br />

der Anlagen. Kundenwünsche werden in höchster<br />

Qualität erfüllt, was die Realisierung vieler Sonderanlagen<br />

bestätigt. SYSTRONIC entwickelt innovative Reinigungsanlagen<br />

vom Batch bis zum Inline System. Durch die<br />

hohe Fertigungstiefe, von Materialauswahl über Endmontage<br />

und Programmierung bis hin zur Prozesssteuerung, ist<br />

man extrem flexibel und kann nahezu alle besonderen Kundenvorgaben<br />

realisieren. Der enge Kontakt zum Kunden in<br />

der Projektierungs- und Evaluierungsphase garantiert beste<br />

Ergebnisse. Durch den bestens eingerichteten Demo-Raum<br />

ermöglichen wir Ihnen, sich von der hervorragenden Qualität<br />

der Reinigungsanlagen und -chemie zu überzeugen.<br />

Der SYSTRONIC<br />

Demonstrationsraum<br />

in Cleebronn. Hier<br />

finden wir Ihren perfekten<br />

Reinigungsprozess.<br />

KONTAKT<br />

Systronic Produktionstechnologie GmbH & Co. KG<br />

Daimlerstraße 1<br />

74389 Cleebronn<br />

Telefon: +49 (0)7135 93957 0<br />

Telefax: +49 (0)7135 93957 20<br />

E-Mail: info@systronic.de<br />

www.systronic.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 43


TITEL »<br />

Alexander Brummer vertraut auf die<br />

umfangreichen Leistungsmerkmale des<br />

Röntgeninspektionssystems XTV160,<br />

um sämtliche Fehlerszenarien wie<br />

etwa verdeckte Lötstellen sicher und<br />

zweifelsfrei zu detektieren<br />

Gesichert in die Zukunft blicken mit Investitionen in leistungsstarke Inspektion<br />

Röntgeninspektion<br />

für zuverlässige<br />

Produkte<br />

44 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Müssen sich Technologie und Umweltschutz<br />

ausschließen? Nein, sagt Roland<br />

Mair, Gründer, Eigentümer und Geschäftsführer<br />

von Mair Elektronik, und<br />

verweist auf sein 35-jähriges Firmen -<br />

jubiläum. Anspruchsvolle Technik setzt<br />

der EMS-Anbieter auch bei seinen<br />

Anlagen und Systemen voraus, weshalb<br />

nun in ein zweites Röntgeninspektionssystem<br />

von Nikon Metrology investiert<br />

wurde. Während des Benchmarks<br />

vertraute Mair auf die Expertise von<br />

Systemlieferant Factronix.<br />

Bild: Factronix<br />

Die ausgeprägte Technikbegeisterung von Roland<br />

Mair spiegelt sich in der Fertigungslandschaft<br />

seines Unternehmens wider. Die klassische<br />

SMT-Linie ist in Insellösungen aufgebrochen, um<br />

flexibel und schnell auf die vielfältigen Kundenanforderungen<br />

eingehen zu können. Wie alle Elektronikfertigungs-Dienstleister<br />

auch, richtet Mair sein<br />

Augenmerk auf bestmögliche Prozesssicherheit und<br />

optimale Qualitätssicherung. Das zeigt sich nicht nur<br />

darin, dass die Baugruppenfertigung im Reinraum<br />

stattfindet. Auch die umfangreichen Inspektionslösungen<br />

sollen eine hohe Fertigungsqualität sicherstellen.<br />

Da passt es gut ins Konzept, dass sich der<br />

Firmeneigentümer nun für ein zweites Röntgeninspektionssystem<br />

von Nikon Metrology entschieden<br />

hat. Somit verfügt das mittelständische Unternehmen<br />

an beiden Standorten in Schwaig und in<br />

Eisleben über zwei baugleiche XTV160-Modelle.<br />

Lückenlose und präzise<br />

Fehlerdetektion<br />

„Unser Ziel ist es, alle technologischen Probleme<br />

zu lösen, um für unseren Kunden ein perfektes<br />

Produkt fertigen zu können“, erläutert Mair. Neben<br />

der Beratung und Unterstützung bei der Prozessentwicklung,<br />

der Beschaffung aller Komponenten und<br />

der Serienfertigung, bietet der EMS-Dienstleister mit<br />

dem Schlifflabor, der Röntgeninspektion und AOI-<br />

Systemen eine umfangreiche Analytik an. Unentbehrlich<br />

ist dabei die Röntgeninspektion geworden,<br />

argumentiert Mair: „Wir sind auf hochkomplexe<br />

Technologien bei kleinen Stückzahlen spezialisiert.<br />

Eine hundertprozentige Prüfstrategie und Qualitätskontrolle<br />

sind da unabdingbar.“<br />

Das Röntgeninspektionssystem XTV160 leistet<br />

hierbei wertvolle Unterstützung, um versteckte Lötverbindungen<br />

und kritische Voids sicher und zweifelsfrei<br />

zu detektieren. Weil die Qualitätssicherung<br />

bereits im Wareneingang beginnt, kommt auch hier<br />

das Röntgensystem zum Einsatz: „Die Qualität der<br />

angelieferten Leiterplatte zu prüfen ist essenziell,<br />

denn leider kommt es vor, dass wir bei komplexen<br />

Leiterplatten mit mehreren Fehlerbildern konfrontiert<br />

werden, wie etwa einen Innenlagenversatz, der<br />

zu Kurzschlüssen oder Unterbrechungen führen<br />

kann“, so der Firmenchef. Machen abgekündigte<br />

Bauteile, Lieferengpässe oder anderweitige Beschaffungsprobleme<br />

eine Second Source als alternative<br />

Bauteilquelle erforderlich, wird hier auf die hohe<br />

Prüfgenauigkeit des Röntgeninspektionssystems<br />

vertraut: „Es kommt durchaus vor, dass bei solchen<br />

Bauteilen beispielsweise gebrochene Bonddrähte<br />

zum Vorschein kommen. In seltenen Fällen fehlt<br />

diese Innenverdrahtung sogar komplett. Deshalb<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 45


TITEL »<br />

benötigen wir ein X-Ray, dessen besondere Schärfe<br />

der Schichtbilder alle möglichen Fehlerszenarien<br />

sichtbar macht“, bekräftigt er.<br />

Bereits seit dem Jahr 2005 vertraut der EMS-Anbieter<br />

auf die Röntgeninspektion. Mit der fortschreitenden<br />

Miniaturisierung, gepaart mit steigender<br />

Packungsdichte der elektronischen Baugruppen,<br />

konnte das bisherige Röntgeninspektionssystem<br />

nicht mehr mithalten, weshalb sich das Prüfexpertenteam<br />

um Prüffeldleiter Alexander Brummer nach<br />

einem leistungsfähigen X-Ray umzusehen begannen:<br />

„Das System sollte auf unsere Bedürfnisse<br />

zugeschnitten sein und<br />

auch im Preis-/Leistungsverhältnis<br />

passen. Wichtig war uns aber<br />

auch eine einfache Bedienung<br />

sowie prompter Service und<br />

Support. Beides fanden wir beim<br />

Röntgeninspektionssystem XTV160<br />

von Nikon Metrology sowie im<br />

Systempartner Factronix.“ Besonders<br />

attraktiv für Brummer war<br />

zudem, dass Factronix seine<br />

Dienstleistung des Lohnröntgen<br />

ebenfalls über das gleiche Modell<br />

XTV160 anbietet: „Dadurch kennen sich die Applikationsingenieure<br />

des Systempartners nicht nur sehr<br />

gut mit dem System aus, sondern wir können bei<br />

Engpässen deren Lohnröntgen zusätzlich in Anspruch<br />

nehmen“, unterstreicht Brummer. Dem pflichtet<br />

Stefan Theil, Vertriebsleiter von Factronix, zu: „Bei<br />

uns liegt der Schwerpunkt sowohl in der Beratung als<br />

auch in der Dienstleistung.“<br />

Zentraler Ansprechpartner für die Röntgeninspektion<br />

des Systempartners ist Bernd Grünfelder. „Unsere<br />

» Bei uns liegt der<br />

Schwerpunkt<br />

sowohl in der<br />

Beratung als<br />

auch in der<br />

Dienstleistung «<br />

Stefan Theil, Factronix<br />

Kunden schätzen unsere langjährige X-Ray-Expertise<br />

und vertrauen auf unsere fachkundige Beratung. Ziel<br />

ist es, die Fertigungsprozesse weiter zu optimieren,<br />

um die Fehlerursache bereits im Vorfeld eliminieren<br />

zu können“, beschreibt der Technischer Leiter von<br />

Factronix den Mehrwert für Kunden. Grünfelder ist<br />

überdies zentraler Ansprechpartner für das hauseigene<br />

Lohnröntgen. Die lückenlose, hochpräzise<br />

Fehlerdetektion ermöglicht das Inspektionssystem<br />

durch eine leistungsstarke Mikrofokus-Röntgenröhre.<br />

Dass die vertikal eingebaute Röntgenröhre direkt<br />

mit dem Hochspannungsgenerator<br />

zu einem Modul zusammengebaut<br />

ist, stellt ein Alleinstellungsmerkmal<br />

dar. Dadurch ist das System<br />

wartungsarm. Mit einer Leistung<br />

von 160 kV/20 W durchdringt sie<br />

zerstörungsfrei dicke, sehr dichte<br />

und zweiseitig bestückte Baugruppen.<br />

Durch die Schrägdurchstrahlung<br />

von bis zu 72 Grad lassen<br />

sich verdeckte Lötverbindungen<br />

problemlos auf Verbindungsfehler<br />

genauso wie auf Voids und selbst<br />

bei starken Abschattungen sicher<br />

ermitteln. Dafür sorgt der Fünf-Achsenmanipulator<br />

(X, Y, Z, Drehen, Neigen), der 360-Grad-Ansichten<br />

aus der Vogelperspektive gewährt, während der für<br />

den Anwender interessante Bereich immer in der<br />

Mitte des Sichtfelds fixiert bleibt. Die über<br />

36.000-fache Vergrößerung zeigt dabei alle signifikanten<br />

Merkmale mit großer Detailgenauigkeit im<br />

Submikrometerbereich auf. Hierfür sorgt der 16-Bit-<br />

Flachdetektor, der in Echtzeit die Schichtbilder in<br />

sehr hoher Bildqualität darstellt. „Diese Leistungs-<br />

Roland Mair und Alexander Brummer haben das Ziel, für ihre Kunden technologische<br />

Probleme zu lösen und perfekte Produkte zu fertigen. Die Röntgen -<br />

inspektion ist einer der Eckpfeiler, um das gesetzte Ziel zu erreichen<br />

Bild: Factronix<br />

Mair statt Nikon: Aus einer Notlösung hat Systempartner Factronix eine<br />

Tugend gemacht und das Logo von Mair Elektronik appliziert, was Firmenchef<br />

Roland Mair sehr freut<br />

Bild: Factronix<br />

46 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


merkmale vereinfachen die Verifikation erheblich, da<br />

hierdurch auch kleinste Fehler schnell und zuverlässig<br />

aufgedeckt werden“, unterstreicht Stefan Theil.<br />

Intuitive Bedienung und einfaches<br />

Handling<br />

Mittels der Echtzeit-Bild-Engine „C.Clear“ erkennt<br />

der Bediener Defekte zuverlässig ohne zeitraubende<br />

Bildverbesserungen, da sich das Tool automatisch an<br />

sich wechselnde Röntgeneinstellungen und Probenpositionen<br />

anpasst und dabei die Bild-, Kontrast- und<br />

Helligkeitseinstellungen regelt. Zudem kann der<br />

Bediener Prüfroutinen unkompliziert über die Software<br />

erstellen. Diese Prüfprogramme lassen sich<br />

IPC-gemäß für die automatisierte Prüfung und<br />

Analyse kompletter Leiterplatten oder mehrerer Komponenten<br />

in Bibliotheken abspeichern. Hierzu sind<br />

keine Programmierkenntnisse erforderlich. Abschließend<br />

können Prüfberichte vollautomatisch generiert<br />

werden. „Hervorzuheben ist, dass sich jederzeit ein<br />

Übersichtsbild erstellen lässt, egal wie groß die<br />

Baugruppe ist. Zudem schätzen wir es sehr, dass sich<br />

das System Position und Neigung merkt, in der das<br />

betreffende Merkmal aufgenommen wurde“, berichtet<br />

Alexander Brummer. Eine Besonderheit stellt der<br />

Objektträger dar: Mit einem Durchmesser von<br />

580 mm lassen sich sehr große Leiterplatten, doppelseitig<br />

bestückte Baugruppen oder auch Komponenten<br />

aus jeder möglichen 3D-Perspektive begutachten.<br />

Insellösungen für hohe Flexibilität<br />

Dass das Röntgeninspektionssystem XTV160 als<br />

Stand-alone daherkommt, stellt für Roland Mair<br />

keinerlei Problem dar, im Gegenteil: „Durch unsere<br />

kleinen bis mittlere Stückzahlen betreiben wir keine<br />

Fertigungslinien, sondern Insellösungen, die wir<br />

individuell auf unser Fertigungsprodukte umstellen<br />

können.“ Pro Jahr verarbeitet der EMS rund 50 Mio.<br />

Einzelbauteile, verteilt auf etwa 250.000 Baugruppen.<br />

Die Fertigung elektronischer Baugruppen findet ausschließlich<br />

im Reinraum (ISO-Kl. 6) statt. „Das zeigt,<br />

wie wichtig uns Technologie ist. Im Reinraum zu<br />

fertigen bedeutet für uns, dass wir uns ganz auf den<br />

Fertigungsprozess anspruchsvoller und komplexer<br />

Baugruppen konzentrieren können“, betont er. Die<br />

für die Luft- und Raumfahrt zugelassene Reinigung<br />

runden das Bild des Unternehmens als kompetenter,<br />

zuverlässiger Partner in der EMS-Dienstleistung ab.<br />

Genauso anspruchsvoll ist die Prüfstrategie: Zu<br />

den umfangreichen Test- und Prüfzyklen gehören je<br />

nach Spezifikation ICT, Boundary Scan sowie dynamische<br />

Belastungstests und Wechseltemperaturen.<br />

Bild: Nikon Metrology<br />

Bild: Nikon Metrology<br />

Bild: Nikon Metrology<br />

Hochwertige Bilder:<br />

Mit der bis zu 500 nm<br />

feinen Merkmalserkennung<br />

der Mikrofokusröhre<br />

können Benutzer<br />

jeden für sie interessanten<br />

Bereich heranzoomen,<br />

wie etwa<br />

Lead-Anschlüsse<br />

Bildanalyse vom<br />

Feinsten: Mit dem<br />

Softwaretool C.Clear<br />

lassen sich Defekte<br />

zuverlässig und ohne<br />

zeitraubende Bildverbesserungen<br />

erkennen,<br />

da das Tool automatisch<br />

die Bild-, Kontrast-<br />

und Helligkeitseinstellungen<br />

regelt<br />

Unsichtbares sichtbar<br />

machen: Selbst Voids<br />

in BGAs lassen sich<br />

zweifelsfrei erkennen –<br />

die über 36.000-fache<br />

Vergrößerung macht<br />

dies möglich<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 47


TITEL »<br />

» Die Röntgentechnik<br />

ist unerlässlich, um die<br />

richtige Schliffebene<br />

zu finden «<br />

Alexander Brummer, Mair Elektronik<br />

Ergänzend dazu kommen AOIs zum Einsatz. Der<br />

EMS-Anbieter verfügt überdies mit einem vollwertigen<br />

Schlifflabor über eine umfangreiche hauseigene<br />

Analytik. „Hier sind wir in der Lage, tiefergehende<br />

Untersuchungen durchzuführen, um die Prozesssicherheit<br />

und Zuverlässigkeit zu erhöhen“, erläutert<br />

Alexander Brummer. Das gehe jedoch nicht ohne das<br />

leistungsstarke X-Ray XTV160, führt er aus: „Die<br />

Röntgentechnik ist unerlässlich, um die richtige<br />

Schliffebene zu finden. Schließlich handelt es sich<br />

um einen zerstörenden Prüfprozess – da muss der<br />

Eingriff sitzen.“<br />

Zweites Röntgeninspektionssystem<br />

in Eisleben<br />

Auch am Standort Eisleben wird eine hohe Prozesssicherheit<br />

und Fertigungsqualität sichergestellt<br />

und mit Fertigungsinseln produziert. „Um im hart<br />

umkämpften EMS-Markt bestehen zu können,<br />

müssen wir so kostengünstig wie möglich anbieten,<br />

um gegenüber dem Osteuropa<br />

oder Asien bestehen zu können“,<br />

argumentiert Roland<br />

Mair. Wie wichtig der im Jahr<br />

1998 gegründete Standort<br />

Eisleben ist, lässt sich an den<br />

kontinuierlichen Investitionen<br />

ablesen. Im Jahr 2014 wurde<br />

ein neues Gebäude bezogen,<br />

mit einer Fertigungsfläche von<br />

1.200 m². Parallel dazu wurde der Maschinenpark<br />

erweitert. „Derzeit haben wir ein jährliches Investitionsvolumen<br />

von etwa 600.000 Euro. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf Technologie und Produktivität.“<br />

Mit dem Erwerb eines zweiten Röntgeninspektionssystems<br />

verfügt das EMS-Unternehmen über<br />

zwei baugleiche XTV160-Modelle des Herstellers an<br />

beiden Standorten. Alexander Brummer geht auf das<br />

Benchmarking ein: „Wir wussten um die umfangreichen<br />

Leistungsmerkmale des X-Ray und um das<br />

fundierte Know-how sowie den extrem schnellen<br />

Service und Support von Factronix.“ Dass in Schwaig<br />

das Röntgeninspektionssystem mit dem Logo von<br />

Mair und nicht mit dem von Nikon angeliefert wurde,<br />

war eine Notlösung, die beim EMS jedoch gut ankam.<br />

„Nikon hatte einen Engpass mit seinen Logo-Aufklebern,<br />

weshalb wir schnell eine alternative Lösung<br />

ausgearbeitet hatten“, erinnert sich Stefan Theil.<br />

35 Jahre Erfolgsgeschichte<br />

„Geht nicht, gibt’s nicht“, lautet das Credo von<br />

Roland Mair seit jeher. Den Technologen trieben<br />

immer die sich abzeichnenden Fortschritte in der<br />

Elektronikfertigung an. Noch lange bevor die Bleifrei-Diskussion<br />

ihren Lauf nahm, experimentierte der<br />

Unternehmer gemeinsam mit diversen Automotive-<br />

Zulieferern in europaweiten Forschungsprojekten zu<br />

bleifreien Fertigungsprozessen – mit dem Erfolg, dass<br />

bereits 2002/03 erste bleifreie Prototypen vom Band<br />

liefen, während die verbindliche RoHS-Umstellung<br />

erst im Jahr 2006 erfolgte. Die Embedded-Technologie<br />

wurde genauso umgesetzt wie die unzähligen<br />

neuen sowie exotischen Bauteilgrößen und Bauteilformen.<br />

Über die Jahre beteiligte sich der EMS in<br />

vielen Forschungsprojekten.<br />

Der Erfolg gibt ihm recht: Im April 1986 gründete<br />

Roland Mair seine 1-Mann-Firma im Keller des<br />

mütterlichen Hauses auf einer Grundfläche von<br />

Bild: Factronix<br />

Bild: Factronix<br />

Vor allem die fundierte Expertise von Bernd Grünfelder (Technischer Leiter<br />

von Factronix, l.) sowie den schnellen Service des Unternehmens schätzt<br />

Alexander Brummer (Prüfexperte von Mair Elektronik, r.) sehr<br />

Das Röntgeninspektionssystem XTV160 von Nikon Metrology ist für Roland<br />

Mair, Geschäftsführer von Mair Elektronik unentbehrlich geworden. Benchmark-Unterstützung<br />

erhielt er von Stefan Theil, Vertriebsleiter von Factronix<br />

48 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Neben der Röntgeninspektion<br />

von Elektronikbauteilen<br />

eignet sich das System<br />

XTV160 ebenfalls für die<br />

Röntgen- und CT-Prüfung<br />

einer breiten Auswahl<br />

kleinerer Bauteile<br />

lediglich 6 m². Heute beschäftigt der Mittelständler<br />

insgesamt 105 Mitarbeiter und fertigt auf einer<br />

Gesamtfläche von knapp 3.000 m². Im Jahr 2020<br />

erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 13 Mio.<br />

Euro. Damit konnte Mair zwar seine eigenen Umsatzziele<br />

Corona-bedingt nicht ganz einhalten, aber:<br />

„Wir haben auch keinen Verlust eingefahren.“ Roland<br />

Mair blickt indes zuversichtlich in die Zukunft: „Die<br />

Auftragsbücher sind derzeit so voll wie noch nie, so<br />

dass wir einem positiven Jahr 2021 entgegensehen.“<br />

Weil fundiertes Know-how ein wesentlicher Eckpfeiler<br />

für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist,<br />

bietet Mair seit dem Jahr 2001 die Ausbildung des<br />

Mikrotechnologen an – als erstes mittelständisches<br />

Unternehmen in Bayern. Auch in Eisleben wird diese<br />

Ausbildung angeboten.<br />

Ein gewichtiger Meilenstein dürfte der Neubau in<br />

Holzbauweise im Jahr 2009 in Schwaig sein. Dafür<br />

wurden 452 m³ Holz für das 1.600 m² große<br />

Gebäude verbaut – mit einer Produktionsfläche von<br />

1.000 m² (einschließlich 150 m² großem Reinraum).<br />

„Mein persönliches Highlight in den 35 Jahren Unternehmensgeschichte<br />

sehe ich darin, dass wir alle<br />

Krisen dank meiner engagierten Mitarbeiter gut<br />

überstehen konnten.“ Auch weiterhin sieht er für die<br />

Zukunft gute Chancen in Deutschland und Europa.<br />

„Wichtig ist, dass wir unsere Technologie und Fortschritt<br />

im Auge behalten und den Markt unserer<br />

Kunden mit offenen Augen betrachten.“ Was das<br />

genau heißt, erläutert er so: „Da wo andere Elektronikfertiger<br />

die Waffen strecken, da sind wir zuhause<br />

und werden aktiv.“ Das gehe nur mit einem den<br />

Marktanforderungen angepassten Wachstum: „Mit<br />

105 Mitarbeitern sind wir ein recht großes Unternehmen.<br />

Dadurch können wir uns technologisch ganz<br />

anders bewegen als das mit einem deutlich kleineren<br />

Team der Fall wäre. Mit einer Mini-Mannschaft<br />

wären wir beispielsweise gar nicht in der Lage, in ein<br />

leistungsstarkes Röntgeninspektionssystem zu investieren<br />

– und schon gar nicht in zwei baugleiche<br />

Modelle, die uns beide deutlich in Richtung der Nullfehlerstrategie<br />

voranbringen werden.“<br />

www.factronix.com | www.mair-elektronik.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Die umfassenden Leistungsmerkmale<br />

eines Röntgeninspektionssystems<br />

und der nicht minder umfangreiche<br />

Service & Support des Systempartners<br />

haben einen Elektronikfertigungs-Dienstleister<br />

derart überzeugt,<br />

dass sich nun zwei baugleiche<br />

Röntgensysteme in den Fertigungen<br />

in Schwaig und Eisleben im Einsatz<br />

befinden.<br />

Bild: Factronix<br />

Die SMT-Fertigung findet bei Mair Elektronik im 150 m² großem Reinraum statt, um eine<br />

hohe Fertigungsqualität sicherzustellen. Das EMS-Unternehmen ist auf hochkomplexe<br />

Technologien bei kleinen Stückzahlen spezialisiert<br />

Bild: Mair Elektronik<br />

Die Autorin<br />

Marisa Robles ist<br />

Marketing and<br />

Communcation<br />

Director bei der<br />

Factronix GmbH<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 49


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Präzision und Zuverlässigkeit bei der Bestückung von Prototypenboards<br />

Radartechnikunternehmen setzt<br />

auf geregelten Rework-Prozess<br />

Der zunehmende Trend der Miniaturisierung im gesamten Elektronikbereich hat<br />

auch starken Einfluss auf die eingesetzte Sensorik. Sensoren sollen möglichst<br />

klein und gleichzeitig äußerst leistungsfähig und robust sein. Im Hinblick auf<br />

diese Anforderungen fallen eine Reihe von Aufgaben an, bei denen zugleich hohe<br />

Flexibilität und Genauigkeit gefragt sind. Um bestmöglichste und qualitative<br />

Produktions- und Entwicklungsergebnisse zu erzielen, setzt das Radartechnikunternehmen<br />

InnoSenT auf einen hochwertigen und fortschrittlichen Maschinenpark<br />

und investierte kürzlich in ein Ersa HR 550 Rework System.<br />

Eingesetzt im InnoSenT<br />

Prototypenbau:<br />

das Ersa HR 550<br />

Im Jahr 1999 gegründet ist die InnoSenT GmbH<br />

heute weltweit eines der führenden Unternehmen<br />

im Bereich Radartechnik. Der Hersteller und Entwickler<br />

innovativer Sensorlösungen bietet an seinem Firmensitz<br />

im unterfränkischen Donnersdorf die gesamte<br />

Bandbreite der Engineering Dienstleistung und der<br />

Elektronikproduktion an: von kundenspezifischer<br />

Entwicklung über Prototypenfertigung und Serienproduktion<br />

eigener Produkte bis hin zur Auftragsfertigung<br />

(EMS). Dank dem starken Fokus auf Qualität<br />

und Innovation gilt das Unternehmen als Technologietreiber<br />

der industriellen und automotiven Sensorik<br />

und ist seit Jahren auf Erfolgskurs. Um den Anforderungen<br />

an immer diffiziler werdende Baugruppen<br />

Bild: InnoSenT<br />

50 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Höchstpräzise<br />

Bauteilaufnahme<br />

und -platzierung<br />

Bild: Ersa<br />

Bild: Ersa<br />

gerecht zu werden, suchte man nach einem System,<br />

das sehr kleine Baugruppen zuverlässig bestückt, lötet<br />

und mit dem im Bedarfsfall auch Nacharbeiten<br />

durchgeführt werden können. Konkret ging es dabei<br />

um die Verarbeitung spezieller Radar-Hochfrequenz-<br />

Chips mit ungewöhnlich kleinen Abmessungen von<br />

unter 1 mm². Hierfür muss das System den Chip mit<br />

» Schon seit 2016<br />

vertraut InnoSent<br />

auf die 100-jährige<br />

Ersa Erfahrung in<br />

der Löttechnik «<br />

Selbsterklärende Piktogramme erleichtern Anwender*innen den<br />

Umgang mit dem System<br />

seinen Anschlüssen von 150 μ Durchmesser korrekt<br />

aufnehmen, ausrichten und in einem sicheren und<br />

geregelten Prozess verlöten. Die hochgenaue Bauteilplatzierung<br />

des HR 550 mit Krafterkennung als<br />

auch die Computer unterstützte Bauteilplatzierung<br />

kann diese Herausforderung zuverlässig erfüllen.<br />

Leistungsstarkes und flexibles<br />

Reworken<br />

Insgesamt eignet sich die Ersa Hybrid-Heiztechnik<br />

für die Verarbeitung solcher Miniaturkomponenten<br />

optimal. Der Energieeintrag für das Löten erfolgt in<br />

einer Kombination aus mittelwelliger Infrarotstrahlung<br />

und einem Konvektionsanteil. Die teils sehr sensiblen<br />

Baugruppen werden somit schonend und homogen<br />

erhitzt. Der Einsatz von bauteilspezifischen<br />

Düsen ist nicht notwendig, wodurch das System universell<br />

eingesetzt werden kann. Im Vergleich zur<br />

Heißlufttechnik ist bei der Ersa IR-Technologie die<br />

Gefahr, dass Kleinstbauteile mit geringem Gewicht<br />

ungewollt weggeblasen werden können, von Vornherein<br />

eliminiert. Auch Beschädigungen an umstehenden<br />

Bauteilen durch heiße Gase sind ausgeschlossen.<br />

Eine im Heizkopf integrierte und hochgenaue Vakuumpipette<br />

stellt die präzise Bauteilaufnahme und<br />

-platzierung der Kleinstbauteile sicher. Im Hinblick<br />

auf die immer vielfältiger werdenden Bauteilarten<br />

und Lötverbindungen ist es dem Donnersdorfer Unternehmen<br />

wichtig, möglichst flexibel zu sein. Mit<br />

dem HR 550 ist die Bearbeitung von Bauteilen mit<br />

Größen ab 01005 bis 70 mm x 70 mm möglich.<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 51


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Mit dem HR 550 ist die<br />

Verarbeitung von<br />

Bauteilgrößen ab 01005 bis<br />

70 mm x 70 mm möglich<br />

Bild: Ersa<br />

Neben Bestückungs- und Lötvorgängen gilt es im<br />

Prototypenbau oftmals auch Bauteile auszutauschen<br />

oder nach ausführlichen Tests hinsichtlich Lebensdauer<br />

oder Funktion Veränderungen an der Schaltung<br />

vorzunehmen. Nacharbeiten dieser Art können<br />

mit dem Reworksystem ebenfalls sicher und zuverlässig<br />

durchgeführt werden.<br />

Zusammenarbeiten ein Erfolg<br />

Auch die intuitive Software HRSoft2 war ein ausschlaggebender<br />

Pluspunkt für das System. Durch die<br />

übersichtliche Bedienung und klare Benutzerführung<br />

mittels Piktogrammen lernen auch neue Mitarbeiter*innen<br />

den Umgang mit dem System sehr schnell.<br />

Da automatisch alle durchgeführten Reworkprozesse<br />

und Systemzustände dokumentiert und gespeichert<br />

werden, erfüllt das HR550 Reworksystem alle Dokumentations-/Traceabilityanforderungen<br />

des Unternehmens.<br />

Bild: Ersa<br />

Der Autor Ralf Walk ist<br />

Vertriebsingenieur<br />

Lötwerkzeuge, Rework-<br />

& Inspektionssysteme<br />

bei der Ersa GmbH in<br />

Wertheim.<br />

Es kann jederzeit nachvollzogen werden, mit welchen<br />

Parametern eine bestimmte Baugruppe bearbeitet<br />

wurde, was insbesondere für die Fertigung von<br />

Produkten aus der Automotive- und Bahnindustrie<br />

unumgänglich ist. Im Praxiseinsatz zeigte sich, dass<br />

das HR 550 den Erwartungen voll entspricht und äußerst<br />

zuverlässig arbeitet. Das Radartechnikunternehmen<br />

ist mit seiner Wahl und der Performance<br />

sehr zufrieden und froh, einen verlässlichen Partner<br />

an der Seite zu haben, um die anstehenden Aufgaben<br />

sowie zukünftige Herausforderungen zu meistern.<br />

Durch die geringe Distanz von etwa 100 km zwischen<br />

InnoSenT und dem Ersa Democenter im badenwürttembergischen<br />

Wertheim konnten Demonstrationen<br />

und Probelötung vor Ort unkompliziert und<br />

kurzfristig durchgeführt werden. Die beiden Unternehmen<br />

sind nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe<br />

sehr eng miteinander verbunden. Schon seit 2016<br />

vertraut das Unternehmen auf die 100-jährige Ersa<br />

Erfahrung in der Löttechnik. Neben dem Rework System<br />

sind mehrere Lötstationen wie beispielsweise die<br />

i-CON VARIO 4 sowie EASY ARM Lötrauchabsaugungen<br />

und weiteres Lötequipment im Einsatz.<br />

www.ersa.de | www.innosent.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Durch erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

ist ein Radartechnikunternehmen<br />

in der Lage,<br />

den Rework-Prozess bei<br />

Miniaturkomponenten sicher,<br />

flexibel und zuverlässig<br />

durchzuführen.<br />

52 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Elektronikdienstleister setzt auf Smart-Factory-Plattform<br />

Bestmöglicher Durchsatz und hohe Qualität<br />

durch optimierte Prozesse<br />

Der EMS-Dienstleister Katek GmbH hat<br />

sich für den Einsatz der Smart-Factory-<br />

Plattform NXTR-S der Fuji Europe Corporation<br />

GmbH am Standort Grassau entschieden.<br />

Fuji ist international agierender<br />

Spezialist für Elektronik-Bestückungsautomaten<br />

und bietet mit NXTR eine Plattform,<br />

die der schrittweisen Automatisierung<br />

und Digitalisierung in der Elektronikfertigung<br />

dient. Die Plattform zielt auf<br />

die Optimierung der bereits in der Nutzung<br />

befindlichen Feeder ab und ist die<br />

Basis für einen bestmöglichen Durchsatz.<br />

Mit dem Einsatz der Smart-Factory-Lösung<br />

setzt der Dienstleister auf hohe Produktivität<br />

und Qualität durch optimierte<br />

und digitalisierte Prozesse.<br />

Katek zählt zu den größten Elektronikdienstleistern<br />

(EMS) Deutschlands. An<br />

den Produktionsstandorten in Grassau<br />

und Györ (Ungarn) können auf Basis aller<br />

gängigen Zertifizierungen unter anderem<br />

hochautomatisierte Großserien-Aufträge<br />

durchgeführt werden. Das Unternehmen<br />

setzt dabei zu Gunsten von Effizienz und<br />

hoher Qualität auf Prozessautomatisierung<br />

in verschiedenen Bereichen. Daher<br />

hat man sich am Standort Grassau für<br />

den Einsatz dieser Smart-Factory-Plattform<br />

entschieden.<br />

Die NXTR wurde als Weiterentwicklung<br />

der bewährten NXT-Serie (skalierbare Bestückplattform)<br />

konzipiert und soll den<br />

Bediener von sich wiederholenden Aufgaben<br />

befreien – bei maximaler Qualität<br />

und Produktivität. Die Plattform verfolgt<br />

die „3 Zero“-Strategie: Null Platzierungsfehler,<br />

null Maschinenbediener, null Maschinen<br />

topps.<br />

Hohes Einsparpotenzial<br />

durch Feeder-Optimierung<br />

Die NXTR-S ist die erste Ausbaustufe der<br />

Smart-Factory-Plattform. Sie setzt auf<br />

neue Multi Feeder Units, die den Feeder-<br />

Betrieb erleichtern und optimieren. Der<br />

Manual Mode verwendet die Feeder, die<br />

zurzeit schon bei Kunden des Herstellers<br />

in Gebrauch sind. Dies hat den Vorteil,<br />

dass kein Generationswechsel der Feeder<br />

erforderlich ist, und sich somit ein hohes<br />

Ersparnispotenzial ergibt.<br />

Neben den Alleinstellungsmerkmalen,<br />

welche die Produkte NXTR-S und auch<br />

NXTIII auszeichnen – wie z.B. die Ein-Seiten-Bedienung,<br />

Wechselköpfe u.v.m. –<br />

gaben vor allem folgende Features den<br />

Ausschlag für die NXTR-S:<br />

• Steigerung der Produktivität durch<br />

besser austauschbare MFU 52<br />

• Anzahl der Feederslots am NXTR-S ist<br />

höher als am NXTIII<br />

• Größere PCB-Größe<br />

• Kompatibilität der vorhandenen NXTIII-<br />

Zuführung<br />

• Teileanwesenheitskontrolle und Aufsetzsensor<br />

• Erwartung höherer Qualität und mehr<br />

Produktivität bei NXTR-S im Vergleich<br />

zu NXTIII<br />

• Merkmale der LCU (Fernsteuerung,<br />

Selbstdiagnosefunktion, Reaktion auf<br />

Netzwerkprobleme und vieles mehr)<br />

Die Installation der Lösung beim EMS-<br />

Dienstleister wird im Frühjahr 2021 erfolgen.<br />

„Unsere Smart-Factory-Plattform NXTR-S<br />

befindet sich in stetiger Weiterentwicklung<br />

und unser Ziel ist es, sie innerhalb<br />

der nächsten zwei Jahre zur NXTR-A –<br />

das bedeutet eine automatisierte Lösung<br />

mit Smart Loader – zu modifizieren. Damit<br />

gehen wir weitere wichtige Schritte<br />

zur Optimierung von Produktionsvorbereitungs-<br />

und Wartungsprozessen sowie<br />

zur Automatisierung manueller Bestückungsmontageprozesse<br />

im Sinne umfassender<br />

Vernetzung und selbstoptimierter<br />

Produktion“, erklärt Sascha Frieling, Manager<br />

des Herstellers.<br />

www.fuji-euro.de<br />

Katek setzt auf<br />

die NXTR-S<br />

Bestückungssysteme<br />

Bild: Fuji<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 53


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Intelligente Fertigungssteuerung senkt Fehlerraten und verbessert Traceability<br />

Prozess-Transparenz<br />

erhöht Produktqualität<br />

Die Fertigungswelt beruht auf Beziehungen zwischen Marken, Lieferanten, Produktionsstätten,<br />

Händlern und Kunden. Deren gegenseitige Abhängigkeiten haben sowohl Vorteile<br />

als auch Nachteile, da Vielfalt, Komplexität und Bandbreite der Produkte auf dem Markt<br />

zunehmen, um den Anforderungen von Käufern gerecht zu werden, deren individuelle<br />

Präferenzen und Bewertungen heute über den Erfolg oder Misserfolg eines Produkts<br />

entscheiden können. Um mit diesen Anforderungen Schritt zu halten, nutzen Hersteller<br />

Serialisierung, Datensätze, visuelle Aufzeichnungen und vieles mehr mit dem Ziel, sich<br />

über Fertigungsabläufe, Montageprozesse und Produktqualität ein Bild zu verschaffen.<br />

Shirley Segev, Director of Marketing, Valor Division, Siemens Digital Industries Software & Marius Stepanescu,<br />

Technical Director bei ICCO EMT<br />

Um Fertigungsabläufe und -prozesse zu verstehen,<br />

müssen diese quantifiziert bzw. gemessen werden.<br />

Hohe Fehlerquoten verringern Effizienz, Produktionsmenge<br />

und verursachen am Ende zusätzliche Kosten.<br />

Eine jede Software, die zur Messung und zum Verständnis<br />

beiträgt, ist daher hilfreich. Rückverfolgbarkeit<br />

dient heute als eine lebensnotwendige Versicherung<br />

für Hersteller – mit vielversprechenden Vorteilen<br />

für vor- und nachgelagerte Produktionsprozesse.<br />

Auf dem hart umkämpften Elektronikmarkt stehen<br />

Hersteller unter ständigem Druck, ihre Prozesse ohne<br />

Qualitätseinbußen schneller und effizienter zu machen.<br />

ICCO EMT ist Teil der ICCO-Gruppe in Rumänien,<br />

mit 55 neuen Produkteinführungen (NPI) und<br />

3,5 Millionen Fertigwaren pro Jahr, hergestellt mit<br />

drei Linien für Flachbaugruppenfertigung (SMT).<br />

Zwei davon sind mit Valor IoT-Boxen (Internet of<br />

Things) ausgerüstet. Das Unternehmen startete als<br />

Um Fertigungsabläufe<br />

und -prozesse zu<br />

verstehen, müssen<br />

diese quantifiziert<br />

werden, da hohe<br />

Fehlerquoten Effizienz<br />

sowie Produktionsmenge<br />

verringern und<br />

am Ende zusätzliche<br />

Kosten verursachen<br />

Bild: Valor<br />

54 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Wiederverkäufer von Bestückungsmaschinen von<br />

Kulicke & Soffa (K&S). Heute zählt es auch zu dessen<br />

Kunden und nutzt seine Anlagen, um schnelle, qualitativ<br />

hochwertige Fertigungsdienstleistungen für eine<br />

Vielzahl von Unternehmen und Märkten zu erbringen,<br />

darunter die Automobilindustrie, Medizinbranche<br />

und Unterhaltungselektronik.<br />

Herausforderungen bei<br />

gleichzeitiger Produktion<br />

mehrerer Projekte<br />

ICCO steht als Low-Volume-High-Mix-Hersteller<br />

vor einer täglichen Herausforderung mit NPIs, deren<br />

Komplexität und Stücklisten wachsen, was die Möglichkeit<br />

von Fehlern und Ausschuss erhöht.<br />

Früher wurden Bauteile häufig zeitaufwendig von<br />

den Bedienern manuell gezählt, um sicherzustellen,<br />

dass der Plan eingehalten wurde. Die Qualitätsdaten<br />

wurden vom AOI-Bediener aufgezeichnet und später<br />

von jemandem zentralisiert und in Excel-Berichten<br />

verarbeitet.<br />

Einige der in der Vergangenheit angewandten Methoden<br />

waren gut, sie boten jedoch keine Möglichkeit,<br />

schnell und zeitnah zu reagieren. Beispielsweise<br />

wurden die Qualitätsberichte erst am Folgetag von<br />

der Geschäftsführung analysiert, ohne die Möglichkeit<br />

zur Sofortkorrektur. Dasselbe galt für die Bestandsaufnahme<br />

– Probleme wurden nicht unmittelbar<br />

erkannt, sondern erst nach der Zählung. Darüber<br />

hinaus wurde bei NPIs Klebeband eingesetzt. Es wurde<br />

eine Platine hergestellt, geprüft und anschliessend<br />

korrigiert. Bei durchschnittlich vier NPIs pro<br />

Woche und einer zusätzlichen Produktion von kleinen<br />

bis mittleren Losgrößen werden allein durch den<br />

Einsatz digitaler Lösungen mindestens zehn Maschinen-Stunden<br />

bei diesem Prozess eingespart.<br />

ICCO führte eine eigene Leiterplattenbestückung<br />

mit K&S-Maschinen ein und dient dabei als Beta-Site<br />

für neue Versionen der K&S-Software. In dieser<br />

Win-win-Situation hat das Unternehmen Zugriff auf<br />

die fortschrittlichste, modernste Software und der<br />

Hersteller kann seine Software in einer realen Produktionsumgebung<br />

testen. ICCO ist in hohem Maße<br />

am Softwareentwicklungsprozess beteiligt und kann<br />

diesen auch beeinflussen, indem es Feedback liefert,<br />

das für die Freigabe stabiler, abgestimmter Softwaresysteme<br />

so wichtig ist.<br />

K&S erhält von Siemens OEM-Materialmanagementfunktionen<br />

für die Produktionssoftware. Während<br />

der Zusammenarbeit verwendete ICCO auch<br />

Siemens-Software für digitale Fertigung und wertete<br />

die Lösungen für den eigenen Gebrauch aus.<br />

Low-Volume-High-Mix-Hersteller<br />

mit täglicher Herausforderung von<br />

NPIs stehen vor der Problematik<br />

erhöhter Fehler und Ausschuss<br />

Erstellung guter Daten<br />

Bestandsmanagement ist ein wichtiger Prozess im<br />

Produktfluss. Die Komplexität der Bestandsverfolgung<br />

und die zugehörige Berichterstellung hängen<br />

direkt von der Größe des Bestands ab. In der Elektronikindustrie<br />

werden beim Aufbau des Produkts Bauteile<br />

benötigt, von denen 90 % mittelgroß bis sehr<br />

klein sind. Ein fortlaufendes manuelles Zählen der<br />

Bauteile ist aufgrund ihrer Größe und Menge unmöglich,<br />

daher sind eine sehr gute Verfolgung und<br />

die zugehörige Dokumentation wichtig.<br />

In einem modernen Werk, das z. B. für die Automobil-,<br />

Medizin- oder Militärbranche produziert, müssen<br />

verschiedene Arten von Berichten erstellen werden,<br />

um den Lagerbestand, die Art und Weise der<br />

Herstellung und die vollständige Rückverfolgbarkeit<br />

des Produkts uneingeschränkt kontrollieren zu können.<br />

Wenn die MES-Software (Manufacturing Execution<br />

System) dies leisten kann, verschwindet der<br />

» Opcenter Intelligence<br />

Electronics hat uns<br />

wirklich dabei geholfen,<br />

die Qualität unserer<br />

Produkte zu verbessern. «<br />

Nicolae Pindaru, ICCO<br />

Geschäftsführer ICCO<br />

Nicolae Pindaru<br />

Bild: Valor<br />

Bild: Valor<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 55


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Alptraum einer Gegenkontrolle für in großer Anzahl<br />

verwendete und teure Materialien mittels manueller<br />

Bestandsaufnahme.<br />

Das Unternehmen verwendet für alle Projekte die<br />

Valor Process Preparation Software, um Programme<br />

zu erstellen und Schablonen zu entwerfen. Der komplexe<br />

Projektmix erfordert die gleichzeitige Planung<br />

mehrerer Projekte, was mit der Software realisierbar<br />

ist. Mit diesem Tool überprüft das Produktionsteam<br />

des Unternehmens automatisch, dass Ausrichtung,<br />

Position und Typ der Bauteile mit der im CAD-System<br />

festgelegten übereinstimmen. Dies spart Zeit<br />

und hilft Fehler und Ausschuss zu reduzieren.<br />

Marius Stepanescu, Technical Director, erklärt:<br />

„Jetzt machen wir es gleich beim ersten Mal richtig.<br />

Mit Valor Process Preparation müssen Ausrichtung<br />

und Positionierung nicht mehr überprüft werden,<br />

Mit Valor Process Preparation müssen Ausrichtung und Positionierung nicht mehr überprüft<br />

werden, was viel Zeit spart<br />

» Mit der Software erledigen<br />

wir das Ganze digital und<br />

sparen je nach Komplexität<br />

der Platine zwei bis drei<br />

Stunden. «<br />

Marius Stepanescu, ICCO<br />

Bild: Valor<br />

was viel Zeit spart. Mit der Software erledigen wir<br />

das Ganze digital und sparen je nach Komplexität der<br />

Platine zwei bis drei Stunden. Da wir durchschnittlich<br />

vier neue Platinen pro Woche produzieren, sparen<br />

wir allein bei diesem Prozess mindestens 10<br />

Stunden. Zum ersten Mal können wir jetzt mehrere<br />

Pläne gleichzeitig vorbereiten.“<br />

Auch die Opcenter Execution Electronics IoT-Software<br />

von Siemens wird genutzt, um wertvolle Fertigungsdaten<br />

zu erfassen, die zur Analyse und Verbesserung<br />

von Produktionsprozessen verwendet werden.<br />

Die Software läuft auf allen Linux-basierten Systemen.<br />

Sie lässt sich mit den Geräten in der Produktionslinie<br />

einfach verbinden und erzeugt einen digitalen<br />

Echtzeit-Zwilling der Performance im Fertigungsbereich.<br />

Einheitlicher IoT-Controller für die<br />

Datenerfassung und -verwaltung<br />

Mithilfe dieser Lösungen konnte das Unternehmen<br />

seinen Betrieb rationalisieren und mehrere Steuereinheiten<br />

durch einen einzigen zentralen IoT-Controller<br />

ersetzen. Der einheitliche Controller sammelt<br />

Daten von allen Maschinen und erlaubt den Nutzern,<br />

sich anzumelden und Daten auf ihrem Mobiltelefon<br />

anzuzeigen.<br />

Die IoT-generierten Daten werden dann an die Opcenter<br />

Intelligence Electronics Software übertragen,<br />

die über leistungsstarke Analyse- und Berichtsfunktionen<br />

verfügt, mit deren Hilfe ICCO EMT zahlreiche<br />

Compliance- und Fehlerbehebungsfunktionen ausführen<br />

kann, z. B. platinenspezifische Datenzusammenstellung<br />

und -berichterstellung, Speicherung von<br />

Daten und Berichten zur Rückverfolgbarkeit, Behebung<br />

von Qualitätsproblemen aller Art, einschließlich<br />

Aufnahmeproblemen und Dokumentation von<br />

Ausschussraten. Die Berichtsfunktion hilf, Trends zu<br />

erkennen und proaktiv bei Bedarf Wartungsarbeiten<br />

durchzuführen, z. B. Verfügbarkeit/Ausfallzeit einer<br />

Maschine und den Prozentsatz von Mängeln nachzuverfolgen.<br />

Die Möglichkeit, eingehendes Material<br />

nachzuverfolgen, hat dazu beigetragen, die Lagerbestände<br />

zu reduzieren.<br />

Geschäftsführer Nicolae Pindaru sagt: „Opcenter<br />

Intelligence Electronics hat uns wirklich dabei geholfen,<br />

die Qualität unserer Produkte zu verbessern. Wir<br />

haben ein besseres Verständnis für alle Phasen des<br />

Herstellungsprozesses gewonnen und wissen genau,<br />

wann, wo und wie wir handeln müssen, um maximale<br />

Effizienz zu erreichen.“<br />

56 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

„Die Berichte werden heute von Opcenter Intelligence<br />

Electronics automatisch erstellt. Und wir können<br />

Anfragen von Kunden schnell und mit sehr genauen<br />

Informationen beantworten“, so Marius Stepanescu<br />

.<br />

Mit Opcenter Execution Electronics IoT und Opcenter<br />

Intelligence Electronics beschleunigte das Unternehmen<br />

die Prozesse im Fertigungsbereich um<br />

20 % und halbierte dabei nahezu die Anzahl der Fehler<br />

dank automatisierter Data-Mining-Prozesse und<br />

Analysen. Leistungsdaten, die früher nur in Form historischer<br />

Berichte verfügbar waren, können nun vom<br />

Unternehmen bei Bedarf in Echtzeit abgerufen werden.<br />

Probleme können sofort behoben werden und<br />

der Ausschuss wird minimiert.<br />

Genutzt werden auch die Rückverfolgbarkeitsfunktionen<br />

der Valor Material Management Software, um<br />

für jede Leiterplatte eine eindeutige Seriennummer<br />

zu generieren, was inzwischen eine gängige Anforderung<br />

von Kunden aus der Medizintechnik und Automobilindustrie<br />

ist. Das System ermöglicht die<br />

Rückverfolgung von Bauteilen zu ihren Lieferanten.<br />

Die Materialverwaltungsfunktionen straffen den Anforderungsprozess,<br />

reduzieren die Notwendigkeit von<br />

Eilaufträgen und halten die Produktlinien jederzeit<br />

am Laufen.<br />

Dieses Beispiel zeigt, wie KMU (kleine und mittlere<br />

Unternehmen) mithilfe von Daten ihre Produktionsleistung,<br />

Qualität und Rentabilität verbessern können.<br />

Es reicht nicht aus, Daten einzusammeln und zu<br />

analysieren. Die Analyse muss zu Erkenntnissen führen,<br />

die sich positiv auf die Fertigung auswirken.<br />

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kurz & bündig<br />

Der Artikel zeigt, wie KMU mithilfe von<br />

Daten ihre Produktionsleistung, Qualität<br />

und Rentabilität verbessern können. Zur<br />

Realisierung führt die Daten-Analyse zu<br />

Erkenntnisse, die sich positiv auf die Fertigung<br />

auswirken.<br />

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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 57


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Reduzierung von Voiding im Die-Attach<br />

Verwendung von Lotpreforms<br />

mit Goldlegierung<br />

Die Anforderungen an Hochtemperaturlote steigen, denn HF- und Leistungshalbleiter<br />

werden immer kompakter. Die Leistungsdichte in den Chips nimmt dabei<br />

sowohl als Folge der Verkleinerung als auch als Folge erhöhter Performance-Anforderungen<br />

zu. Das eutektische AuSn20-Lot ist seit vielen Jahren sozusagen<br />

das „Arbeitstier“ für hochtemperaturbeständige, hochzuverlässige und<br />

kleinere Die-Attach-Applikationen; jedoch beginnt das Gold-Zinn-Eutektikum<br />

mit steigenden Sperrschichttemperaturen (Tj) an seine Einsatzgrenze zu stoßen.<br />

Bernard Leavitt, Account Coordinator & Andy C. Mackie, PhD, MSc, Senior Product Manager Semiconductor<br />

and Advanced Assembly Materials, Indium Corporation<br />

Bild: Indium<br />

Nachdem HF- und<br />

Leistungshalbleiter immer<br />

kompakter werden<br />

und die Leistungsdichte<br />

in Chips zunimmt,<br />

steigen auch die Anforderungen<br />

an Hochtemperaturlote<br />

Höhere Temperaturen führen zu erhöhter thermischer<br />

Ermüdung, an den Lötverbindungen ist<br />

sogar Delamination zu beobachten. Die nächste Option<br />

für Hersteller von Hochfrequenz- und Leistungshalbleitern,<br />

in deren Chips diese höheren Temperaturen<br />

vorkommen, ist entweder die eutektische Legierung<br />

AuGe12 (Indalloy 183) oder AuSi3.2 (Indalloy<br />

184). Im Laufe der Jahre haben viele Anwender Au-<br />

Ge12 ausprobiert, und das Feedback zeigt, dass diese<br />

Legierung eine schlechte Lötbarkeit aufweist, die<br />

sich in Form von großen Voids in der Lötverbindung<br />

verdeutlicht.<br />

Einsatz von AuGe12<br />

Wird AuGe12 der Luft ausgesetzt, bildet es eine<br />

Schicht aus Germanium-Oxid (GeO2). Wie bei allen<br />

Metalloxiden ist die Bildung der Schichtdicke des<br />

Oxidfilms abhängig vom Sauerstoffpartialdruck, der<br />

Temperatur sowie der einwirkenden Zeit. Ge weist eine<br />

starke Enthalpie in der Bildung des Oxids auf sowie<br />

bei der Entstehung von Gas, ist allerdings<br />

nicht wirksam in der Reduktion des<br />

Oxids bei niedrigeren Temperaturen. Dadurch<br />

ist es viel schwieriger mit AuGe12<br />

zu arbeiten als mit dem häufiger eingesetzten<br />

AuSn20, dieses bildet überwiegend<br />

das leicht zu reduzierende Zinnmonoxid<br />

(SnO) auf der Oberfläche.<br />

In den Experimenten wurden Au-<br />

Ge12-Preforms auf verschiedene Oberflächen<br />

gelötet, das Voiding mittels Röntgeninspektion<br />

erfasst und gemessen. Ziel war<br />

es, drei verschieden vorbereitete Oberflächen<br />

der Preforms zu untersuchen, wobei<br />

eine Standard-Preform zur Kontrolle eingesetzt<br />

wurde. Die drei Versionen waren:<br />

• Standard-Preform AuGe12 (Kontrolle)<br />

• AuGe12-Oxidreduktion (Halbleiter-<br />

Qualität oder SG)<br />

• 1–2 μm Vergoldung auf AuGe12 (beschichtet)<br />

Alle Preforms hatten die Dimension<br />

58 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Die Tabelle zeigt charakteristische Eigenschaften von eutektischen Legierungen auf Au-<br />

Basis mit Materialanteilen (%), eutektischem Schmelzpunkt (°C) und Wärmeleitfähigkeit<br />

(85 °C/W/mK)<br />

Bild: Indium<br />

Aufbau der vorbereiteten Muster (NiAu-Teststreifen)<br />

Bild: Indium<br />

0,66-in x 1,0-in x 0,002-in. Die Muster wurden hergestellt,<br />

indem die Preforms zwischen die lötfähigen<br />

Oberflächen von identischen Substraten gelegt wurde.<br />

Im ersten Experiment wurden NiAu-beschichtete Keramik-Versuchsträger<br />

(1,0-in x 1,3-in) mit einer Goldauflage<br />

von 0,00005-in (50 Mikroinch) eingesetzt.<br />

Das Material wurde in einem kleinen Haubenofen<br />

mit Formiergas (15 % H2/85 % N2, bezogen auf das<br />

Volumen) aufgeschmolzen und unter einen Überdruck<br />

von etwa 5 psig gehalten. Das verwendete Temperaturprofil<br />

basierte auf der gemessenen Temperatur des<br />

induktiv beheizten Ofenunterbaus, hier ergab sich eine<br />

Spitzentemperatur von 400 °C und eine Zeit oberhalb<br />

des Lot-Liquidus von etwa 1 Minute.<br />

Die Prüfmuster wurden im Formiergas auf unter<br />

200 °C abgekühlt und dann nach Öffnung des Ofen<br />

der normalen Atmosphäre ausgesetzt.<br />

Bilanz des Gold-Nickel-Experiments<br />

Die gelöteten Verbindungen<br />

hatten größere Abmessungen,<br />

was in der Regel das Voiding<br />

begünstigt. Diese Preforms in<br />

Halbleiterqualität wiesen ein<br />

Voiding von 14 % auf, das war<br />

47 % weniger als bei einer<br />

Standard-Preform. Außerdem<br />

waren die Voids deutlich kleiner<br />

und weiter über die gekurz<br />

& bündig<br />

Durch Verbesserungen bei den<br />

Preforms in Halbleiterqualität<br />

werden Probleme der Void-Bildung<br />

sowie Benetzung behoben,<br />

um den steigenden Anforderungen<br />

an Hochtemperaturloten<br />

zu entsprechen.<br />

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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 59


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Kupfer-Teststreifen: Kontrolle, ...<br />

... Halbleiter-Qualität (SG), sowie...<br />

... Goldplattierung auf AuGe12<br />

Bild: Indium<br />

V.l.n.r.: OHFC-Kupfer-Teststreifen in Standard, Halbleiter-Qualität und plattiert<br />

temperatur erreichen können. Auch hier übertraf die<br />

Preform in Halbleiterqualität die anderen Test-Preforms.<br />

Eines der überraschenden Ergebnisse war, dass<br />

die Au-plattierten Preforms keine besseren Ergebnisse<br />

erbrachten. Dies erklärt sich dadurch, dass die Goldbeschichtung<br />

das Germaniumoxid unter der Oberfläche<br />

nicht reduziert, sondern lediglich maskiert. Die Bedeutung<br />

dieses Tests liegt darin, dass viele Anwender von<br />

AuGe12-Preforms typischerweise die Kontaktflächen<br />

plattieren, um die Benetzung zu verbessern und<br />

Void-Bildung zu reduzieren. Das Löten auf Cu stattdessen<br />

hilft, diesen teuren Schritt einzusparen.<br />

Testreihe mit Kupferstreifen<br />

Bild: Indium<br />

Die Tabelle fasst die<br />

Röntgendaten aus den<br />

ersten beiden Test -<br />

sätzen zusammen mit<br />

gesamtem prozentualem<br />

Voiding-Anteil,<br />

aufgeschlüsselt nach<br />

Preform und Substrattyp:<br />

AuGe12 Preform-<br />

Typ AuNiKupfer mit<br />

Standard-Preform,<br />

Halbleiter-Qualität<br />

sowie Au-plattiert<br />

samte Verbindung verteilt, wodurch die Wahrscheinlichkeit<br />

der Bildung von Hot-Spots verringert wurde.<br />

Die Preform mit Au-Plattierung schmolz im Reflowprozess<br />

nur an den Rändern geringfügig auf. Gold<br />

mit einem Schmelzpunkt von 1.064 °C scheint eher<br />

als feste Barriere zu wirken, anstatt das Aufschmelzen<br />

der Preform zu unterstützen.<br />

In der zweiten Testserie wurde sauerstofffreies Kupfer<br />

mit hoher Wärmeleitfähigkeit (OFHC) als Testsubstrat<br />

eingesetzt. Die Teststreifen maßen 0,250-in x<br />

0,25-in x 0,016-in. Die plattierten Preforms sind bei<br />

diesem Test dann tatsächlich aufgeschmolzen, wahrscheinlich<br />

weil die Kupfer-Teststreifen höhere Wärmeleitfähigkeit<br />

aufweisen und weniger thermisch träge<br />

sind als die keramikbeschichteten NiAu-Testcoupons,<br />

wodurch die Lötstellen schneller eine höhere Spitzen-<br />

Die Testreihe verwendet mehrere Muster von quadratischen<br />

NiAu-beschichteten OFHC-Kupfercoupons<br />

mit der Abmessung 0,250-in, um die Wiederholbarkeit<br />

der Voiding-Ergebnisse für die Standardund<br />

Halbleiter-Preforms zu ermitteln. Bei den sechs<br />

Teststreifen handelte es sich um die gleichen NiAubeschichteten<br />

Coupons, wobei bei jeweils drei Streifen<br />

die Preforms in Halbleiterqualität sowie in Standard-Ausführung<br />

eingesetzt wurden. Aufgrund der<br />

schlechten Ergebnissen mit Au-plattierten Streifen<br />

in den vorangegangenen beiden Tests schien dieser<br />

Prüfprozess nicht vielversprechend und wurde daher<br />

in der dritten Testreihe nicht fortgesetzt. Alle sechs<br />

Coupons wurden nacheinander unter denselben Bedingungen<br />

im Ofen gelötet, um die Prozess-Konsistenz<br />

zu gewährleisten. Eine der Standard-Preforms<br />

versagte beim Reflowlöten und wurde ignoriert.<br />

Die quantitative Analyse der Röntgenergebnisse<br />

zeigt reproduzierbare Resultate mit weniger Voiding<br />

bei den SG-Preforms in Halbleiterqualität. Dies ver-<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Preforms in Halbleiterqualität<br />

Standard-Preforms<br />

60 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


deutlicht die hohe Prozesseffizienz bei Verwendung<br />

dieser Preforms. Deutlich wird das sowohl in der Reduzierung<br />

des gesamten Voidings als auch bei den<br />

minimierten Prozentzahlen der größten Einzel-Voids.<br />

Oberflächen-Analyse (SEM/EDX)<br />

Die SEM-Analyse mehrerer Aufnahmen der Oberflächen<br />

zeigte, dass auf der Oberfläche der Halbleiter-<br />

Preforms eine geringere Konzentration von Ge vorhanden<br />

war. Die Verbindungsflächen mit Gold sind frei<br />

von den meisten Oxidationsprodukten, wodurch Benetzbarkeit<br />

und Kontaktfähigkeit verbessert werden.<br />

Auf das 1.500-fache vergrößerte Material-Aufnahmen<br />

ermöglichen einen näheren Vergleich der zwei<br />

Oberflächen der beiden Preform-Typen. Das Material<br />

stammte aus der gleichen Charge des Originalmaterials,<br />

unterschiedlich war die Oberflächenbehandlung.<br />

Die AuGe12-Legierung zeigt unter dem Mikroskop<br />

eine heterogene Oberfläche, die Trennung der einzelnen<br />

Elemente ist erkennbar. Gold ist ein Edelmetall<br />

und beständig gegen Oxidation. Auf der Oberfläche<br />

der Standard-Preform ist das GeO2 entlang der Oberfläche<br />

verstreut. Auf dem Muster in Halbleiterqualität<br />

zeigen Vertiefungen in der Legierungsoberfläche, wo<br />

konzentrierte Bereiche von GeO2 vorhanden sind. Die<br />

EDX-Inspektion (Energiedispersive Röntgenanalyse)<br />

bestätigt eine hohe Konzentration von Gold.<br />

Vergleich der Oberflächenanalyse bei einem 88Au12Ge Standard-Preform,<br />

maximaler Zahlenwert: 4.948<br />

...und einem Preform in Halbeiterqualität, maximaler Zahlenwert: 4.866<br />

Die Preforms in Halbleiterqualität zeigten in allen<br />

drei Tests signifikant geringeres Voiding. Wichtig für<br />

den Einsatz von AuGe12 ist die Betriebstemperatur<br />

des Halbeiter-Dies, um Eigenerwärmung zu begrenzen<br />

und eine gute Wärmeübertragung an der Verbindungsfläche<br />

zu ermöglichen.<br />

www.indium.com<br />

Bild: Indium<br />

Bild: Indium<br />

Standard-Oberfläche AuGe12<br />

Bild: Indium<br />

Oberfläche in Halbleiterqualität<br />

Bild: Indium<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 61<br />

18450_<strong>EPP</strong>_0621.indd 1 01.03.21 08:16


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Neuinvestition in Lackierrahmenreinigung<br />

Perfektes Zusammenspiel für<br />

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Die Turck-Gruppe zählt zu den weltweit führenden Herstellern im Bereich<br />

der Fabrik-, Prozess- und Logistikautomation. Rund 4.650 Mitarbeiter<br />

weltweit entwickeln, produzieren und vertreiben Produkte und Lösungen<br />

aus den Bereichen Sensor-, Feldbus-, Steuerungs-, Cloud-, Anschluss- und<br />

Interfacetechnik sowie HMI und RFID.<br />

sungen für die Unternehmensgruppe und<br />

leisten für die Kunden der Turck duotec<br />

Electronics Manufacturing Services<br />

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von Maschinen und Anlagen in<br />

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von der Lebensmittel-, Pharma- oder<br />

Chemieindustrie über die Automobilindustrie<br />

und mobile Arbeitsmaschinen bis<br />

hin zu Intralogistik und Verpackung.<br />

Branchenspezifisches Anwendungswissen<br />

aus dem intensiven Dialog mit Kunden,<br />

gepaart mit Elektronikentwicklung und<br />

-fertigung auf höchstem Niveau, versprechen<br />

optimale Lösungen für die Automatisierungsaufgaben<br />

der Kunden. An seinem<br />

Produktions- und Entwicklungsstandort<br />

in Grünhain-Beierfeld im sächsischen<br />

Erzgebirge betreibt das Unternehmen<br />

seit 1990 eine Elektronikfertigung<br />

auf höchstem technischem Niveau. Am<br />

Standort Beierfeld entwickeln und produzieren<br />

über 500 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter anspruchsvolle Elektroniklö-<br />

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Wartungsfreundliche<br />

Reinigungsanlage für<br />

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Für diverse Reinigungsaufgaben arbeitet<br />

das Unternehmen seit Jahren erfolgreich<br />

sowohl im Stammwerk in Halver, als<br />

auch in Grünhain-Beierfeld mit der Systronic<br />

Produktionstechnologie GmbH &<br />

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Lötrahmen und Ofenteilen, gewährleisten<br />

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Serie zuverlässige Prozesse. Aus diesem<br />

Grund lag es auf der Hand, für eine neue<br />

Reinigungsanwendung wieder den Kontakt<br />

zum bewährten Partner zu suchen,<br />

zumal das Thema „Reinigung von Lackierrahmen“<br />

hohe Anforderungen an die Maschinentechnik<br />

und die Chemie stellt.<br />

Nach intensiven Gesprächen und damit<br />

verbunden Evaluierungen im technischen<br />

Zentrum im Werk in Cleebronn hat sich<br />

das Unternehmen für eine Systronic<br />

CL902LR entschieden. Die Anlage basiert<br />

auf der Reinigungsanlage für Lötrahmen<br />

und ist mit einer integrierten Spülwasseraufbereitung<br />

ausgestattet die es erlaubt,<br />

das kontaminierte Spülwasser zur mehrfachen<br />

Verwendung aufzubereiten und<br />

somit die Einleitung von verschmutztem<br />

62 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Abwasser zu vermeiden. Die solide Edelstahlausführung<br />

der Anlagen, die hochwertigen<br />

Pumpen und sonstigen Bauteile<br />

sorgen für eine lange Lebensdauer. Aufwändige<br />

Filtereinheiten gewährleisten<br />

trotz des enormen Schmutzeintrages einen<br />

wartungsfreundlichen Betrieb der<br />

Anlage. Beste Ergebnisse liefert der Spezialreiniger<br />

SYS-Clean IC100, welcher<br />

speziell für die Lackreinigung entwickelt<br />

ist. Das lösemittelbasierte Reinigungsmedium<br />

trennt effektiv diverse Oberflächen<br />

von Lacken und Beschichtungen. Nach erfolgreicher<br />

Aufstellung und Inbetriebnahme<br />

der Anlage mit anschließender finaler<br />

Prozessevaluierung vor Ort, wurde die Anlage<br />

der Fertigung übergeben und ist seit<br />

einigen Wochen erfolgreich im Einsatz.<br />

Reinigung aus einer Hand<br />

Die Systronic Produktionstechnologie<br />

GmbH & Co. KG aus Cleebronn hat sich<br />

darauf spezialisiert, den gesamten Reinigungsprozess<br />

aus einer Hand anzubieten.<br />

Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Maschinenbau<br />

und mit der CSC Jäkle Chemie<br />

GmbH, dem kompetenten Partner für die<br />

Reinigungschemie, ist das Unternehmen<br />

die richtige Adresse, wenn es um saubere<br />

Prozesse geht. Ob es um Ofenteile, Filter,<br />

Schablonen, Lötrahmen, Lackierrahmen<br />

oder bestückte Baugruppen geht, das Unternehmen<br />

hat die passende Lösung.<br />

Durch die hohe Fertigungstiefe, von der<br />

Materialauswahl über die Endmontage<br />

und Programmierung bis hin zur Prozesssteuerung,<br />

ist das Unternehmen extrem<br />

flexibel und kann in hohem Maß besondere<br />

Kundenvorgaben berücksichtigen.<br />

www.systronic.de | www.turck-duotec.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein Technologie-Partner für<br />

elektronische Produkte<br />

und innovative Lösungen<br />

investiert in neue Reinigungs -<br />

anwendung für Lackierrahmen.<br />

Die hohen Anforderungen an<br />

Maschinentechnik und Reinigungsmedium<br />

wurden aus<br />

einer Hand perfekt gelöst.<br />

Bild: Systronic<br />

Verschmutzter<br />

Lackierrahmen<br />

vor der Reinigung...<br />

...sowie nach der<br />

Reinigung<br />

Bild: Systronic<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 63


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Trocknung und Aushärtung von Endgeräten<br />

Durchlauftrockner als optimales Equipment für die Backend-Montage<br />

Bild: Rehm Thermal Systems<br />

Trocknungssystem Pramo<br />

Die erneuerbare Energie Windkraft spielt<br />

eine immer größere Rolle im Energiemix,<br />

elektrische Antriebe müssen immer mehr<br />

Leistung bringen, sollen dabei aber weniger<br />

Energie verbrauchen. Schnelladesäulen<br />

für hybrid- und vollelektrische Antriebe<br />

sind immer mehr gefragt und leistungsfähige<br />

Batteriespeicher sollen helfen,<br />

das Stromnetz zu stabilisieren. Alle<br />

haben eines gemeinsam – in ihrem Inneren<br />

verbergen sich Steuerungselektronik<br />

und elektronische Gehäusekomponenten<br />

deren Zuverlässigkeit jederzeit gewährleistet<br />

werden soll.<br />

Mit Pramo bietet Rehm Thermal Systems<br />

ein System, das optimale Trocknungsund<br />

Aushärteergebnisse garantiert.<br />

Für die hoch komplexen Baugruppen im<br />

Bereich der Steuerungselektronik und<br />

elektronischer Gehäusekomponenten<br />

kommen mehrere Fertigungsverfahren<br />

zum Einsatz, die alle das Ziel haben, die<br />

Zuverlässigkeit der Baugruppe zu gewährleisten.<br />

Je nach Einsatzgebiet und<br />

Anforderungen werden die Baugruppen<br />

zum Schutz vor Korrosion und Umwelteinflüssen<br />

lackiert oder müssen mittels<br />

Verguss oder Klebetechniken in Gehäuse<br />

fest integriert werden. Ein wesentlicher<br />

Prozessschritt ist hierbei das Trocknen<br />

und Aushärten der unterschiedlichen Materialien.<br />

Für diesen Anwendungsbereich bietet das<br />

Unternehmen innovative Trocknungsund<br />

Aushärtungsverfahren, die jedem Anspruch<br />

gerecht werden. Das Trocknungssystem<br />

Pramo garantiert durch den zuverlässigen<br />

Schlaufentransport optimale<br />

Trocknungs- und Aushärteergebnisse. Die<br />

flexiblen Warenträger-Aufnahmen sind<br />

austauschbar, wodurch unterschiedlichste<br />

Baugruppen – auch Sonderformen – sicher<br />

und zuverlässig durch die Anlage geführt<br />

werden.<br />

Im Pramo Durchlauftrockner werden die<br />

Baugruppen auf Warenträgern mit sogenannten<br />

„Schiffchen“-Aufnahmen durch<br />

das System transportiert und durchlaufen<br />

dabei mehrere Zonen, in denen sie auf die<br />

entsprechende Temperatur aufgeheizt<br />

und anschließend für den Trocknungs-/<br />

Aushärteprozess auf der voreingestellten<br />

Temperatur gehalten werden. Die Taktzeit<br />

richtet sich nach der notwendigen Verweildauer<br />

der Baugruppen im Trocknungssystem,<br />

um die Materialien entsprechend<br />

den Vorgaben auszuhärten.<br />

Warmfunktionstest – Flexible<br />

Lösung mit dem Pramo<br />

Der Pramo bietet auch im Hinblick auf<br />

den Warmfunktionstest Flexibilität und<br />

Sicherheit bei der Gestaltung und Umsetzung<br />

verschiedener Testaufgaben. Ein<br />

stabiler Umlaufwarenträgertransport<br />

sorgt für einen sicheren Durchlauf der<br />

Baugruppe durch die Anlage und absolute<br />

Prozessstabilität. Dabei hat der Pramo<br />

ausreichend Aufnahmekapazität, um<br />

auch große Teile bei kurzer Taktzeit zuverlässig<br />

auf die gewünschte Prüftemperatur<br />

zu temperieren. Um die Entnahme<br />

der Baugruppen mit der entsprechenden<br />

Temperatur zu garantieren, wird die Warenträgerrückführung<br />

als zusätzliche<br />

Heizzone ausgeführt.<br />

www.rehm-group.com<br />

Bild: Rehm Thermal Systems<br />

Warenträgerschiffchen<br />

64 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Geschwindkeitsabhängiges Dosieren 4.0<br />

Kürzere Taktzeiten und höhere Flexibilität<br />

bdtronic setzt mit der Neuentwicklung<br />

des geschwindigkeitsabhängigen Dosierens<br />

mit dem bdtronic Markennamen<br />

speedUP einen Meilenstein in Sachen Flexibilität<br />

und Taktzeitoptimierung. Mit<br />

speedUP werden die Geschwindigkeit der<br />

Achsbewegungen und die Dosierleistung<br />

intelligent miteinander verknüpft und gesteuert,<br />

um so die kürzest mögliche Taktzeit<br />

und ein optimales Dosierergebnis zu<br />

erreichen.<br />

Bisher wurden Dosiermaterialien mit konstanter<br />

Austragsmenge aus der volumetrischen<br />

Dosierpumpe bei gleichbleibender<br />

Achsgeschwindigkeit dosiert.<br />

Mit der Lösung wird nun eine gleichbleibende<br />

Dosierkontur bei variierenden<br />

Achs- und Dosiergeschwindigkeiten erzielt.<br />

Radien oder kleine Punkte, so ge-<br />

nannte Dots, werden höchstpräzise mit<br />

geringer Geschwindigkeit dosiert. Lange<br />

Geraden oder große Dots werden mit großer<br />

Geschwindigkeit aufgetragen. Das Ergebnis<br />

ist eine wesentliche Reduktion der<br />

Gesamttaktzeit. Der Kunde kann mit<br />

speedUP und der Eingabe über die Steuerung<br />

die komplette Kombination von Austragsleistung<br />

und Achsgeschwindigkeit<br />

selbst steuern.<br />

Das geschwindigkeitsabhängige Dosieren<br />

kann sowohl für den Punktauftrag als<br />

auch für Linien eingesetzt werden. Das<br />

Dosierverfahren eignet sich für unterschiedliche<br />

Dosiermedien, wie beispielsweise<br />

Wärmeleitpasten, Dichtungsmaterialien<br />

oder Kleber.<br />

„Mit speedUP sind wir in der Lage, die<br />

Kennlinie der Dosierpumpe über einen<br />

Mit speedUP geschwindigkeitsabhängiges Dosieren<br />

erreicht bdtronic die kürzest mögliche Taktzeit<br />

und ein optimales Dosierergebnis<br />

Drehzahlbereich aufzunehmen. Toleranzbedingte<br />

Unterschiede nach einem Pumpentausch<br />

werden hierdurch eliminiert.<br />

Weiterhin können Veränderungen innerhalb<br />

der Dosierpumpe wie beispielsweise<br />

Verschleiß frühzeitig erkannt und vom<br />

System selbstständig nachgeregelt werden“,<br />

sagt Andreas OiIkus, Leiter der Business<br />

Unit Dosieren & Plasma des Unternehmens.<br />

www.bdtronic.de<br />

Bild: bdtronic<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 65


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

CO 2<br />

-Schneestrahlkabinen in reinraumgerechter Ausführung<br />

Effektive Reinigung von Bauteilen<br />

in kleinen Stückzahlen<br />

Ob in der Medizintechnik, der Halbleiterindustrie, in Labor- und Entwicklungsumgebungen<br />

oder in anderen Bereichen – häufig müssen auch in kleinen Stückzahlen<br />

hergestellte Teile höchste Sauberkeitsanforderungen erfüllen. Für diese<br />

Anwendungen hat acp systems zwei neue CO 2<br />

-Schneestrahl-Reinigungskabinen<br />

in reinraumgerechter Ausführung entwickelt. Sie ermöglichen die manuelle beziehungsweise<br />

teilautomatisierte Reinigung von High-Purity-Werkstücken mit<br />

der quattroClean-Technologie.<br />

Die kompakten, reinraumgerechten<br />

JetStation-HP<br />

wurden für Reinigungsaufgaben<br />

entwickelt, bei denen<br />

Teile in geringen Stückzahlen<br />

höchste Sauberkeitsanforderungen<br />

erfüllen müssen.<br />

Bei der Kabine für die<br />

manuelle Reinigung erfolgt<br />

die Be- und Entladung<br />

über eine Frontklappe mit<br />

Handeingriffen<br />

Komponenten für High-Purity-Anwendungen,<br />

beispielsweise in der Medizintechnik, Laser-<br />

Technologie, Halbleiter-Zulieferindustrie, Präzisionsoptik<br />

und Messtechnik könnten unterschiedlicher<br />

nicht sein. Und doch verbinden sie Gemeinsamkeiten<br />

wie kleine Fertigungslose, eine hohe Werkstückvielfalt<br />

und vor allem extrem hohe Anforderungen an die<br />

Oberflächensauberkeit. Dabei geht es um die Entfernung<br />

partikuläre und filmischer Verunreinigungen<br />

sowie je nach Branche auch um biologische und ionische<br />

Kontaminationen sowie um Rückstände organischer<br />

und anorganischer Verunreinigungen. Mit<br />

Bild: acp systems<br />

diesen Anforderungen sind darüber hinaus Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilungen konfrontiert.<br />

Klassische Lösungen für die Bauteilreinigung sind in<br />

diesen Fällen meist stark überdimensioniert und stoßen<br />

teilweise – wie die nasschemische Reinigung –<br />

auch verfahrensbedingt an Grenzen.<br />

Kompakte, reinraumgerechte<br />

Reinigung<br />

Mit den Kabinen JetStation-HP manuell und Jet-<br />

Station-HP automatisiert bietet die acp systems AG<br />

kompakte Reinigungslösungen für diese Anwendungen<br />

mit der quattroClean-Technologie. Die geschlossenen,<br />

schallgedämmten Stand-alone-Anlagen werden<br />

komplett aus Edelstahl gefertigt. Für die Ausstattung<br />

kommen ausschließlich Komponenten und<br />

Materialien zum Einsatz, wie sie bei Reinraumanwendungen<br />

verwendet werden. Beim Design der Prozesskammer<br />

lag ein Augenmerk darauf, dass entfernte<br />

Verunreinigungen und Kohlendioxid schnell und<br />

gezielt durch die integrierte Absaugung ausgetragen<br />

und sich keine Schmutznester bilden können. Eine<br />

Rückkontamination der gereinigten Werkstücke wird<br />

dadurch verhindert.<br />

Beide Kabinenvarianten verfügen standardmäßig<br />

über ein Überwachungssystem für die CO 2<br />

-Konzentration<br />

im Arbeitsbereich. Bei einer Überschreitung<br />

des definierten Grenzwertes wird die Kohlendioxid-<br />

Zufuhr automatisch abgeschaltet und eine Störungsmeldung<br />

ausgegeben.<br />

Die Be- und Entladung erfolgt bei der JetStation-<br />

HP manuell über die Frontklappe mit Handeingriffen,<br />

so dass sie für Sitz- und Steharbeitsplätze eingesetzt<br />

werden kann. Der Reinigungsprozess, bei dem das<br />

Werkstück vom Operator zur Düse geführt wird, lässt<br />

sich komfortabel über ein Fußpedal starten.<br />

Sind höhere Anforderungen hinsichtlich Prozesssi-<br />

66 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Bild: acp systems<br />

Bild: acp systems<br />

Das zu reinigende Werkstück wird bei der komplett aus Edelstahl gefertigten<br />

Stand- alone-Anlage für Die automatisierte Reinigung auf der Teileaufnahme<br />

eines X-/Y-Achssystem, Drehtischs oder einer Kombination aus beidem in der<br />

Prozesskammer platziert<br />

Für reproduzierbare Reinigungsergebnisse werden sämtliche Prozess -<br />

parameter wie Strahlintensität und -zeit programmspezifisch konstant<br />

gehalten. Außerdem ist die Anlage standardmäßig mit einem Sensorsystems<br />

zur Prozessüberwachung durch kontinuierliche Messung der<br />

Schneestrahldichte ausgestattet<br />

cherheit und/oder Teilegeometrie zu erfüllen, kommt<br />

die JetStation-HP automatisiert zum Einsatz. Das zu<br />

reinigende Werkstück wird bei dieser Anlage durch<br />

eine automatisierbare Tür auf der Teileaufnahme eines<br />

X-/Y-Achssystem, Drehtischs oder einer Kombination<br />

aus beidem in der Prozesskammer platziert.<br />

Gestartet wird das teilespezifische, in der Anlagensteuerung<br />

hinterlegte Reinigungsprogramm per<br />

Knopfdruck. Anschließend läuft der Prozess vollautomatisch<br />

ab, wobei sämtliche Parameter wie Bewegungen<br />

der Teileaufnahme, Geschwindigkeit, Strahlintensität<br />

und -zeit, Abstand zwischen Düse und<br />

Werkstück programmspezifisch konstant gehalten<br />

werden. Darüber hinaus verfügt die Lösung für die<br />

automatisierte Reinigung über ein Sensorsystems zur<br />

Überwachung des Reinigungsprozesses durch eine<br />

kontinuierliche Messung der Schneestrahldichte.<br />

Für eine schnelle und einfach Inbetriebnahme<br />

sorgt bei den reinraumgerechten JetStation-HP Reinigungskabinen<br />

die Plug and Play-Konzeption. Die<br />

komplette Technik für den Schneestrahlprozess und<br />

die Medienaufbereitung ist im Anlagengehäuse integriert,<br />

so dass lediglich Kohlendioxid und Druckluft<br />

anzuschließen sind.<br />

Vier Effekte für saubere Oberflächen<br />

Beim QuattroClean-Verfahren des Unternehmens<br />

kommt flüssiges Kohlendioxid, das als Nebenprodukt<br />

in Industrieprozessen entstehen und daher klimaneutral<br />

ist, als Reinigungsmedium zum Einsatz. Es<br />

wird durch eine verschleißfreie Zweistoff-Ringdüse<br />

geleitet und entspannt beim Austritt zu feinem<br />

CO -Schnee. Dieser Kernstrahl wird von einem separaten,<br />

ringförmige Druckluft-Man-<br />

2<br />

telstrahl gebündelt und auf Überschallgeschwindigkeit<br />

beschleunigt.<br />

Trifft der gut fokussierbare Schnee- KURZ & BÜNDIG<br />

Druckluftstrahl auf die zu reinigende<br />

Oberfläche, kommt es zu einer<br />

CO 2<br />

-Schneestrahl-Reinigungskabinen<br />

in reinraumgerechter<br />

Ausfüh-<br />

Kombination aus thermischem, mechanischem,<br />

Sublimations- und Lösemitteleffekt.<br />

Durch das Zusamrung<br />

sorgen für Bauteile<br />

mit höchsten Sauberkeitsanforderungenmenspiel<br />

dieser vier Wirkmechanismen<br />

werden partikuläre und filmische<br />

Verunreinigungen prozesssicher<br />

und reproduzierbar entfernt.<br />

Das kristalline Kohlendioxid geht während der Reinigung<br />

vollständig in den gasförmigen Zustand über,<br />

das Werkstück ist daher sofort trocken.<br />

Die Reinigung erfolgt materialschonend, so dass<br />

auch empfindliche und fein strukturierte Oberflächen<br />

behandelt werden können. Die trockene quattroClean-Technologie<br />

eignet sich für Werkstücke aus<br />

praktisch allen technischen Werkstoffen und Materialkombinationen.<br />

www.acp-systems.com<br />

Bild: acp systems<br />

Die Vorher-Nachher-Aufnahme<br />

unter UV-Licht zeigt, dass<br />

Verunreinigungen auf Bauteilen<br />

aus allen technischen Werkstoffen<br />

prozesssicher entfernt werden<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 67


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Schnelleres Rework bei komplexen Bauteilen<br />

Inhouse-Fertigung von Druckschablonen<br />

Immer öfter beauftragten Kunden den<br />

EMS-Dienstleister und Rework Spezialisten<br />

Kraus Hardware GmbH mit dem Rework<br />

sehr komplexer Bauteile-Strukturen.<br />

Bei den hierfür einzusetzenden Druck-<br />

Schablonen sind häufig verschiedene und<br />

auch zeitaufwendige Evaluierungsrunden<br />

notwendig. „Um für den Kunden Zeit und<br />

Geld zu gewinnen, haben wir uns entschieden,<br />

diese Schablonen im eigenen<br />

Haus zu fertigen und nutzen dazu das<br />

kürzlich erworbene Faser-Laser-System“,<br />

berichtet der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Andreas Kraus. Diese Schablonen<br />

werden bei Kraus speziell beim Rework<br />

oder bei der Nachbestückung von Bauteilen<br />

verwendet.<br />

Denn bei diesen häufig komplexen Einzelkomponenten<br />

lässt sich oftmals nicht<br />

von vornherein jedes Detail und jede Unwägbarkeit<br />

erkennen, um dann auch die<br />

richtige Menge an Lot für ein perfektes<br />

Lotergebnis aufzutragen. Und bei jeder<br />

Neufertigung und Überarbeitung wird<br />

Bild: Kraus<br />

durch die Inhouse Fertigung Zeit gespart.<br />

Administrative Aufgaben, Logistik und<br />

Lieferzeit bedeuten einen Zeitaufwand<br />

von jeweils zwei bis drei Tagen. Das verkürzt<br />

das Unternehmen nun mit seinen<br />

Spezialisten in den verschiedenen Fertigungsbereichen<br />

auf ein bis zwei 2 Stunden.<br />

Offensichtlich bietet die Kraus<br />

Hardware hier eine neue Leistung an und<br />

ist damit für besonders anspruchsvolle<br />

Aufgaben bestens gerüstet.<br />

www.kraus-hw.de<br />

Schnelleres Rework bei<br />

komplexen Bauteilen<br />

Höchste Arbeitssicherheit bei der Entlackung von Lackierrahmen<br />

Wasserbasierend mit starker Reinigungsleistung<br />

Atron DC von Zestron ist der weltweit erste wasserbasierende<br />

Entlacker für Lackierrahmen auf dem<br />

Markt und bietet wesentliche Vorteile gegenüber gewöhnlichen<br />

Stripper-Chemikalien. Seine Formulierung<br />

garantiert einerseits eine starke Reinigungsleistung<br />

bei guter Materialverträglichkeit mit Reinigungsanlagen,<br />

Lackierrahmen, Halterungen und<br />

Werkzeugen. Andererseits bietet er eine hohe Arbeitssicherheit<br />

und kann flexibel von Raumtemperatur<br />

bis 60°C eingesetzt werden. Der Reiniger entfernt<br />

verschiedene Arten von Schutzlacken, z. B. auf der<br />

Basis von Acryl, Polyurethan, Silikonen oder UV-härtende<br />

Lacke, schon ab 10 Minuten Reinigungszeit.<br />

Der Einsatz von aggressiven Stripper-Chemikalien,<br />

oft noch mit manueller Nacharbeit verbunden, entfällt<br />

mit Atron DC. Der Entlacker ist für alle gängigen<br />

Reinigungsanlagen im Bereich Wartung geeignet, insbesondere<br />

aber für Tauch- und Ultraschallprozesse.<br />

www.zestron.com<br />

Lackierrahmen: unten wasserbasierend<br />

gereinigt –<br />

oben Stripper-Chemikalien<br />

mit manueller Nacharbeit<br />

Bild: Zestron<br />

68 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Elektrobauteile eindeutig beschriften<br />

Kennzeichnung erfüllt hohe Anforderungen der Elektronikindustrie<br />

Bild: cab<br />

Für die Etikettierung der gedruckten Etiketten<br />

lässt sich die Druckeinheit mit verschiedenen Applikatoren<br />

kombinieren<br />

tung liefert das Unternehmen mit zentrierter<br />

Materialführung aus. Zum Schutz vor<br />

elektrostatischer Aufladung während des<br />

Drucks mit einem passenden Gerät des<br />

Typs Squix kann bei Bedarf dessen gesamte<br />

Verkleidung leitfähig ausgestattet werden.<br />

Ein leitfähiger Faltdeckel mit oberer Druckerabdeckung<br />

ist als Ersatzteil lieferbar.<br />

Für die Beschriftung von Kabeln oder dünnen<br />

Röhrchen mit dem Fahnenapplikator<br />

werden Etiketten optimiert. Seriennummern<br />

oder Barcodes lassen sich drucken<br />

und bedruckte Etiketten anschließend um<br />

die Kabel falten. Wickeletiketten sind gefragt,<br />

um Gebrauchshinweise oder andere<br />

kleinteilige Texte an kleinen zylindrischen<br />

Gebinden anzubringen. Identifikation von<br />

Elektrogeräten<br />

In modernen Produktionen der Elektronikindustrie<br />

sind hohe Anforderungen zu erfüllen.<br />

Beispielsweise muss anhand einer<br />

Bestückte Flachbaugruppen befähigen<br />

zum Steuern und Regeln elektronischer<br />

Maschinen, Antriebe und Geräte. Entsprechend<br />

hoch ist der Bedarf. Elektrobauteile<br />

im Allgemeinen und Leiterplatten im Besonderen<br />

werden häufig mit Kleinstetiketten<br />

beschriftet, darauf gedruckte<br />

Codes von Automaten erfasst. Nachdem<br />

das Platzangebot auf Leiterplatten begrenzt<br />

ist, sind für die Beschriftung Systeme<br />

gefordert, die mit geringen Toleranzen<br />

arbeiten. Geräte des cab Typs Hermes<br />

Q können das bereits bei Etikettengrößen<br />

ab 4 mm x 4 mm leisten. In Ergänzung<br />

dazu sind sie hochflexibel. Für die Etikettierung<br />

der gedruckten Etiketten lässt<br />

sich die Druckeinheit mit verschiedenen<br />

Applikatoren kombinieren. Hubapplikatoren<br />

der Typen 4114 und 4414 haben sich<br />

bei der Kennzeichnung von Elektrobauteilen<br />

bewährt. Ein Übergabestempel übernimmt<br />

das Etikett nach dessen Druck.<br />

Hubzylinder fahren den Stempel in die<br />

Zielposition und setzen das Etikett ab.<br />

Beim Applikator 4414 ist die genaue Position<br />

auf dem Produkt in x- und y-Richtung<br />

justierbar. Ändert sich die Anwendung,<br />

lässt sich der Applikator mit wenigen<br />

Handgriffen austauschen. Spezialanforderungen<br />

bei Rundmaterialien<br />

Schrumpfschläuche haben sich bewährt<br />

im Schaltschrankbau, in der Automationstechnik<br />

oder auch bei der Isolierung beschädigter<br />

Stellen an Kabeln oder Leitungen.<br />

Unter Hitze zieht sich der Kunststoffschlauch<br />

zusammen. Von ihm umhüllte<br />

Objekte werden elektrisch isoliert und vor<br />

mechanischer Beschädigung geschützt.<br />

Drucker für die Schrumpfschlauchbeschrifbeschrifteten<br />

Codierung nachvollziehbar<br />

sein, wo ein Teil gefertigt wurde und welche<br />

Wertschöpfungs- bzw. Logistikketten<br />

es durchlaufen hat. Bei der Qualitätssicherung<br />

erfasste Daten müssen bewertet<br />

und zur späteren Dokumentation zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Sind Produkte aus Metall oder Kunststoff<br />

dauerhaft zu beschriften, arbeiten Faserlaser<br />

besonders wirtschaftlich. Mit ihrer<br />

Hilfe lassen sich Sicherheitshinweise,<br />

technische oder andere Daten direkt auf<br />

Elektrogeräte markieren. cab bietet hochwertige<br />

Beschriftungslaser Xeno für den<br />

universellen Einsatz: als Tischsystem, in<br />

vollautomatischen Fertigungslinien, mit<br />

Schutzgehäuse zur Beschriftung von Einzelteilen<br />

oder Kleinserien, zur Kennzeichnung<br />

von Typenschildern, oder für Etiketten<br />

aus laserbeschriftbarer Folie.<br />

www.cab.de<br />

SMD-Schablonen<br />

für schnellen<br />

Standard<br />

PRÄZISION,<br />

DIE FUNKTIONIERT<br />

für maximale<br />

Leistung<br />

für kleinste<br />

Bauteile<br />

info@photocad.de<br />

www.photocad.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 69


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Elektronikdienstleister mit optimiertem Schablonendruckprozess<br />

Schnelle Produktwechsel mit reduzierten<br />

Rüstwechsel<br />

Ende 2019 nahm der Schweizer Elektronikdienstleister<br />

Hengartner Elektronik AG<br />

den Schablonendrucker E by DEK in Betrieb.<br />

Nach einem Jahr der Nutzung zieht<br />

das Unternehmen aus Chur ein mehr als<br />

positives Resümee. Der Schablonendrucker<br />

aus dem Hause ASM gilt als starke<br />

Allroundlösung, die speziell auf flexible<br />

Anforderungen von Fertigungen vom Prototypenbau<br />

bis hin zum Serienauftrag<br />

ausgelegt sind.<br />

„2019 haben wir beschlossen, unsere Fertigungslinie<br />

zu optimieren. Mit unserem<br />

alten Drucker waren wir hochzufrieden,<br />

aber er entsprach nicht mehr unseren Anforderungen<br />

an eine moderne Inline-Fertigung“,<br />

blickt Richard Eberhard, Chief<br />

Sales Officer des Elektronikdienstleisters,<br />

zurück. Da die gesamte Linie modernisiert<br />

werden sollte, war das Unternehmen auf<br />

der Suche nach neuen Lösungen für den<br />

SMD-Schablonendruck. Das seit über 40<br />

Jahren führende Schweizer Technologieunternehmen<br />

mit Sitz in Chur hat sowohl<br />

die elektronische Auftragsfertigung<br />

als auch die Entwicklung und Herstellung<br />

elektronischer Anzeigesysteme als Kernkompetenzen<br />

inne. Das Unternehmen<br />

deckt als Full-Service-Anbieter im Bereich<br />

EMS das gesamte Aufgabenspektrum<br />

ab, vom Prototypenbau und der Losgrösse<br />

1 bis hin zum Serienauftrag.<br />

„Im Rahmen unserer Evaluierung haben<br />

wir auch den Prozess des Lotpasten-Jettens<br />

angeschaut, haben uns dann aber<br />

schlussendlich doch für einen klassischen<br />

Schablonendrucker entschieden, weil wir<br />

auch unsere Prozesse im Unternehmen<br />

nicht komplett neu aufstellen wollten“, so<br />

Eberhard. Nach der eigenen Marktabklärung<br />

liess sich das Management von Hilpert<br />

electronics AG, Vertriebspartner von<br />

ASM Assembly Systems für den Schweizer<br />

Markt sowie Anbieter von Fertigungsmaschinen<br />

für die Elektronikindustrie, beraten.<br />

Nach Prüfung entschied sich das Management<br />

schlussendlich für den E by<br />

DEK.<br />

Bei bei der Entwicklung des Druckers<br />

wurde auf eine einfache Offline-Programmierung,<br />

schnelle Produktwechsel,<br />

reduzierte Rüstzeiten, eine einfache Bedienung<br />

und auf eine flexible Konfiguration<br />

der Maschine geachtet. Der Drucker<br />

ist auch für zukünftige Aufgabenstellungen<br />

in der Elektronikfertigung gut ausgerüstet<br />

und stellt somit eine hohe Investitionssicherheit,<br />

gerade für mittelständische<br />

Unternehmen, dar. Darüber hinaus<br />

bietet der E by DEK Funktionen und Optionen,<br />

die sonst oft nur bei Schablonendruckern<br />

für die Volumenfertigung erhältlich<br />

sind, wie eine 2D-Inspektion, eine<br />

sehr flexible Schablonenunterseitenreini-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Schweizer Elektronikdienstleister Hengartner<br />

Elektronik setzt die Allroundlösung des Schablonendruckers<br />

E by DEK ein<br />

gung mit konfigurierbarem Feucht-, Trocken-<br />

oder Vakuumzyklus oder einem<br />

Closed-loop-Pastenmangement. Besonders<br />

die kurzen Zykluszeiten von 8 Sekunden,<br />

die sehr hohen Wiederholgenauigkeiten<br />

sowie die niedrigen Rüstzeiten machen<br />

den Drucker für Lohnfertiger interessant.<br />

Der E by DEK ist modular aufgebaut und<br />

kann je nach Bedarf an die Anforderungen<br />

des Elektronikherstellers aufgerüstet<br />

oder auch nachträglich angepasst werden.<br />

Mit einer Wiederholgenauigkeit von<br />

bis zu ±25 μm @ >2 Cpk erfüllen die<br />

Drucker alle Ansprüche an Geschwindigkeit,<br />

Effizienz und Genauigkeit. Des Weiteren<br />

ist der Drucker besonders bedienerund<br />

servicefreundlich, so dass eine Wartung<br />

jederzeit in der Linie erfolgen kann.<br />

Insbesondere für unterschiedlichste Fertigungsphilosophien<br />

ist der E by DEK gut<br />

ausgelegt, ob für hochflexible Bestückung<br />

kleinster Losgrössen, Pin-in-Paste, kleinste<br />

Bauteile und feinste Aperturen, Stufenschablonen<br />

oder Handling spezieller<br />

Substrate oder unterschiedlichster Pastentypen.<br />

„Diese Flexibilität war ebenfalls<br />

ausschlaggebend, warum wir uns für diesen<br />

Druckertyp entschieden haben, denn<br />

auf Grund seiner Konfiguration haben wir<br />

mit ihm die besten Möglichkeiten, auf zukünftige<br />

Fertigungsentwicklungen und<br />

Kundenanfragen zu reagieren“, erklärt<br />

Eberhard.<br />

www.hilpert.ch<br />

Bild: Hilpert<br />

70 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


TARTLER<br />

Mittelständler entscheidet sich für Hard- und Software-Konzept<br />

Optimierte Produktionsabläufe im dynamischem<br />

Fertigungsumfeld<br />

Das mittelständische Technologie-Unternehmen<br />

Graf-Syteco produziert im württembergischen<br />

Tuningen Produkte und Lösungen für die<br />

Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen –<br />

und setzt in der Fertigung auf die Materialmanagement-Software<br />

PanaCIM Gen2 EE, den<br />

Bestücker AM-100 sowie den Schablonendrucker<br />

SPG von Panasonic.<br />

Das Unternehmen fertigt mit etwa 70 Mitarbeitern<br />

Bediengeräte mit hochauflösenden<br />

Displays, Steuerungen, I/O-Module und robuste<br />

Tastaturen, vor allem für Baumaschinen,<br />

Agrar- sowie Kommunal- und Feuerwehrtechnik.<br />

Als es um die Erweiterung der Fertigungsanlagen<br />

ging, stand eine flexible Produktionsumgebung<br />

im Lastenheft, da maßgeschneiderte<br />

Lösungen inhouse vom Prototypen-Status<br />

bis zur Serienfertigung entwickelt werden.<br />

Das SMT-Portfolio von Panasonic Industry, das<br />

dem Leitspruch „any mix, any volume, any time“<br />

folgt, passt folglich perfekt in dieses dynamische<br />

Produktionsumfeld.<br />

Am Standort in Tuningen setzt der Mittelständler<br />

ebenfalls die innovativen Materiallösungen<br />

von Innovaxe ein. Schon ab dem Wareneingang<br />

wird die Koordination des Materi-<br />

alflusses überwacht und gesteuert. Die daraus<br />

resultierende Transparenz und Effizienz war<br />

einer der entscheidenden Faktoren, warum<br />

sich Geschäftsführer Jürgen Müller für Panasonic<br />

Industry entschieden hat: „Um neben<br />

1000er-Serien auch viele kleine Losgrößen mit<br />

dem damit verbundenen häufigen Umrüsten<br />

effizient zu takten waren wir auf der Suche<br />

nach einer extrem leistungsfähigen und flexiblen<br />

Anlage. Mit der Hardware von Panasonic<br />

und vor allem PanaCIM als Software für die<br />

komplette Planung der Produktion wurden wir<br />

fündig.“<br />

Nils Heininger, Division Director von Panasonic<br />

Factory Solutions, betont: „Wir freuen uns,<br />

dass innovative Mittelständler und sogenannte<br />

Hidden Champions wie Graf-Syteco die Vorteile<br />

unserer Maschinen und Lösungen schätzen.<br />

Unsere hochwertigen und zuverlässigen<br />

Produktionslösungen wie Bestücker, Schablonendrucker<br />

und unsere genau auf die Kundenanforderungen<br />

zugeschnittene Materialmanagement-Software<br />

PanaCIM konnten überzeugen<br />

– wir blicken der Zusammenarbeit mit<br />

Vorfreude entgegen.“<br />

http://industry.panasonic.eu | www.graf-syteco.de<br />

Als es um die Erweiterung<br />

der Fertigungs -<br />

anlagen bei Graf-Syteco<br />

ging, stand eine flexible<br />

Produktionsumgebung<br />

im Lastenheft<br />

<br />

VERGUSS<br />

<br />

VON BAUTEILEN<br />

MDM BAUREIHE<br />

Kompakte 2-Komponenten Dosier-<br />

<br />

Kunstharze und Härter.<br />

AUSSTATTUNG<br />

‸ Ausstoßbereiche innerhalb<br />

<br />

‸ Einstellbares Mischungsverhältnis<br />

‸ statische oder dynamische<br />

Vermischung<br />

Bild: Panasonic<br />

<br />

<br />

Für effizientes Takten<br />

der häufigen Umrüstvorgänge<br />

wurden extrem<br />

leistungs fähige und<br />

flexible Anlagen benötigt<br />

Bild: Panasonic<br />

TARTLER GMBH<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 71


Siliziumwafer für die Halbleiterchipproduktion<br />

Bild: Bosch<br />

Datenvisualisierung bringt Transparenz in der Halbleiterproduktion<br />

Optimaler Einblick in Echtzeit<br />

über die Wafer-Produktion<br />

Halbleiter gelten als die Schlüsseltechnologie für die vernetzte Welt. Bosch ist<br />

einer der weltweit führenden Hersteller und produziert Halbleiter, die in der<br />

Konsumenten- und Unterhaltungselektronik, in Wearables oder auch in Fahrzeugen<br />

eingesetzt werden. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden,<br />

wurde 2010 in Reutlingen eine 200-mm-Halbleiterfabrik gebaut.<br />

In einem komplexen, bis zu 14 Wochen<br />

dauernden Fertigungsprozess, entstehen<br />

Halbleiterchips aus Silizium-Rohwafer.<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Mittels universell einsetzbarer<br />

Visualisierungslösung an zentraler<br />

Stelle ermöglicht ein weltweiter<br />

Halbleiterproduzent die<br />

Darstellung aller Produktions -<br />

daten in Echtzeit zur Verringerung<br />

von Stillstandszeiten<br />

Die Fertigung im Spotlight<br />

Die Fertigung der teilautomatisierten<br />

Produktion erstreckt sich über eine große<br />

Fläche, wobei ein einzelner Fertigungsbereich<br />

mehrere „Zähne“, also Korridore, für<br />

einzelne Produktionsschritte umfasst.<br />

„Da Mitarbeitende nicht die Möglichkeit<br />

hatten, an einer Stelle einen zentralen<br />

Überblick über den Fortschritt der einzelnen<br />

Produktionsschritte in ihrem Bereich<br />

zu erhalten, mussten sie regelmäßig<br />

die Fertigungsbereiche ablaufen, um zu<br />

sehen, ob an einer Stelle die Produktionsanlagen<br />

bereits fertig prozessiert hatten“,<br />

erläutert Benjamin Wagner, aus dem Bereich<br />

Equipment Engineering – Lithographie.<br />

„Diese Patrouillengänge benötigten<br />

viel Zeit und konnten dazu führen, dass<br />

Completes, also die Anzahl prozessierter<br />

Wafer oder auch jede Art von Störung<br />

erst nach längerer Zeit entdeckt wurden.“<br />

Insofern blieb die gefertigte Menge am<br />

Ende des Tages unter den Erwartungen.<br />

„Der Wunsch aller Beteiligten war schnell<br />

formuliert: Den Mitarbeitenden zu er-<br />

möglichen, jederzeit an einer zentralen<br />

Stelle anhand einer Visualisierung einen<br />

Überblick darüber zu geben, wo Completes<br />

fehlen, eine Störung vorliegt, eine<br />

Wartung oder Reparatur im Gange ist,<br />

oder eben wo ein neues Fertigungslos gestartet<br />

werden kann, um Stillstandszeiten<br />

zu verringern,“ erinnert sich Wagner.<br />

Mit Datenvisualisierung war man bei<br />

Bosch schon lange vertraut, da bereits in<br />

unterschiedlichen Bereichen der Produktion<br />

Lösungen existierten, die allerdings<br />

parallel operierten und jeweils unterschiedliche<br />

Anforderungen bedienten.<br />

Folglich benötigten Anpassungen oder<br />

Änderungen ein eigenes Programmierprojekt<br />

und somit einen hohen Aufwand.<br />

„Unsere hauseigene IT-Abteilung gab<br />

schließlich den Anstoß, eine Visualisierungslösung<br />

zu finden, die universell einsetzbar<br />

ist,“ erzählt Wagner.<br />

72 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


PACKAGING «<br />

Dashboard mit einzelnen Produktionsschritte: Die Farbcodierung macht ersichtlich,<br />

in welchem Status sich ein Produktionsabschnitt befindet<br />

Bild: Bosch<br />

Transparenz in der Produktion: Der Soll/Ist-Vergleich von vier Produktionsschritten<br />

in Echtzeit auf einen Blick<br />

Bild: Bosch<br />

Dashboards schnell erstellt<br />

Bei der Suche nach einer Visualisierungslösung<br />

war entscheidend, dass eine<br />

Darstellung der Daten in Echtzeit gegeben<br />

war und alle benötigten Datenquellen<br />

problemlos integriert werden können.<br />

Die Haupt-Datenquelle ist ein direkt angebundener<br />

Oracle-Server. Die Anwendung<br />

sollte schlussendlich als Standard<br />

für alle Anwendungen in der Produktion<br />

dienen und Anpassungen mit internen<br />

Ressourcen vorgenommen werden können.<br />

Die Wahl fiel auf die Lösung von Peakboard,<br />

die alle Anforderungen erfüllt.<br />

„Die universelle Anwendbarkeit der Peakboard-Lösung<br />

hat uns sofort überzeugt.<br />

Und da wir im Vorfeld bereits unsere Anforderungen<br />

und auch die Art der Darstellung<br />

genau definiert hatten, ging die Realisierung<br />

des ersten Dashboards sehr<br />

schnell“, erläutert Benjamin Wagner, der<br />

die Projektleitung übernommen hatte.<br />

Qualitätskontrolle der Wafer in Reinraumatmosphäre<br />

Für die Visualisierung des vielschichtigen<br />

Produktionsprozesses eignet sich am<br />

besten ein Andon-Board. „Gemeinsam mit<br />

» Alle Auffälligkeiten<br />

werden jetzt sofort erkannt<br />

und die Kolleginnen<br />

und Kollegen in der<br />

Fertigung in die Lage<br />

versetzt, sofort die jeweils<br />

richtige Maßnahme<br />

einzuleiten «<br />

Benjamin Wagner<br />

einem Mitarbeiter von Peakboard realisierten<br />

wir in einem Workshop die erste<br />

Visualisierung. Insgesamt dauerte es nur<br />

einen Arbeitstag, bis unser erstes Dashboard<br />

fertig und eingebunden war.“<br />

Das Andon-Board, gestaltet mit<br />

der Software Peakboard Designer,<br />

wird auf einem großen Monitor<br />

ausgespielt, der an einer zentralen<br />

Stelle an der Decke der Fertigungshalle<br />

angebracht ist. Die Visualisierung<br />

wird alle 30 Sekunden aktualisiert,<br />

sodass alle Informationen<br />

immer topaktuell sind. Mitarbeitende<br />

erhalten so zu jeder Zeit den<br />

optimalen Überblick über den Status<br />

quo der laufenden Produktion,<br />

ohne die gesamte Fertigungsstrecke<br />

ablaufen zu müssen. „Unsere<br />

Erwartungen wurden voll und ganz<br />

erfüllt. Alle Auffälligkeiten werden<br />

jetzt sofort erkannt und die Kolle-<br />

Bild: Bosch<br />

ginnen und Kollegen in der Fertigung in<br />

die Lage versetzt, sofort die richtige Maßnahme<br />

einzuleiten. Das hat nicht nur die<br />

Arbeit erleichtert, sondern auch die Zufriedenheit<br />

erhöht.“<br />

Die Mitarbeitenden nahmen das neue<br />

Dashboard sofort als eine direkte Hilfestellung<br />

in der Produktion an. Der Mehrwert,<br />

dass die zeitaufwendigen Kontrollgänge<br />

entlang der Fertigung entfallen<br />

und gleichzeitig die Mitarbeitenden durch<br />

die Informationen in die Lage versetzt<br />

werden, schnell einzugreifen und so direkt<br />

am Erfolg ihrer Arbeit mitwirken können,<br />

überzeugte vom ersten Tag an. „Bei dem<br />

einen Dashboard mit Peakboard ist es natürlich<br />

nicht geblieben: Bis heute wurden<br />

bereits 20 weitere Peakboard-Systeme in<br />

der Fertigung in das System implementiert.<br />

Wir sind dabei, einen Standard zu<br />

schaffen, durch den alle Mitarbeitenden<br />

auf dem gleichen Informationsstand<br />

sind“, freut sich Wagner. Das ist wichtig,<br />

da die Fertigung rund um die Uhr in einem<br />

Mehrschicht-System läuft und die Arbeiterinnen<br />

und Arbeiter oft mehrtägige<br />

Pausen haben – das Erfassen der Informationen<br />

geschieht nun noch schneller, da<br />

die Visualisierungen überall nach den<br />

gleichen Prinzipien aufgebaut sind.<br />

Der Erfolg der Peakboard-Lösung in der<br />

Halbleiterproduktion sprach sich schnell<br />

herum, sodass bereits weitere Bereiche<br />

ihr Interesse an dem Einsatz einer solchen<br />

Visualisierung angemeldet haben. Dank<br />

der unbegrenzten Designmöglichkeiten<br />

kann für jeden Bereich der Fabrik ein<br />

Dashboard erstellt werden. Im Augenblick<br />

sind bereits 10 weitere geplant.<br />

www.bosch.de l www.peakboard.de<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 73


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

1a-Produktqualität dank Cobots<br />

Wie kollaborierende Roboter<br />

Testprozesse automatisieren<br />

Funktionstests und Dokumentationen sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätsprüfung<br />

und -sicherung. Ihre Durchführung erweist sich für Fachkräfte jedoch<br />

oft als monoton und anstrengend. Zugleich erfordern Prüfprozesse einen<br />

hohen Grad an Konsistenz und Präzision. Kollaborierende Roboter schaffen Abhilfe:<br />

Dank integrierter Sensorik und hoher Flexibilität offenbaren sie sich als effiziente<br />

Lösung, um repetitive Abläufe zu automatisieren – und zugleich höchste<br />

Qualitätsstandards zu wahren.<br />

Andrea Alboni, General Manager Western Europe, Universal Robots<br />

Die Produktkennzeichnung „Made in Germany“<br />

gilt traditionell als Qualitätsversprechen. Das<br />

belegt auch eine im Herbst 2019 durchgeführte, repräsentative<br />

Studie des Meinungsforschungsinstituts<br />

YouGov mit der Universität Cambridge. Befragte aus<br />

23 Nationen sollten dabei zwölf Länder nach der<br />

Qualität der dort hergestellten Produkte bewerten:<br />

Deutschland erzielte den ersten Platz. Doch die Qualität<br />

eines Produkts ist nicht nur relevant für das<br />

Image des Produktionsstandorts. Reklamierte Chargen<br />

sind oft mit hohen Kosten verbunden und können<br />

den Ruf des einzelnen Herstellers schädigen. Um<br />

eine einwandfreie Produktqualität zu gewährleisten,<br />

etablieren Unternehmen daher klare Abläufe zur<br />

Qualitätssicherung und -prüfung.<br />

Automatisierung repetitiver<br />

Prüfprozesse<br />

Am Ende der Fertigungslinie wird häufig der übliche<br />

Gebrauch eines Produkts in einem Testaufbau simuliert,<br />

um so den zu erwartenden Verschleiß und<br />

die Materialermüdung sichtbar zu machen. Mit den<br />

sogenannten Lebensdauertests finden Unternehmen<br />

etwa heraus, wie lange ein Produkt seine Eigenschaften<br />

und Funktionalität behält. Dabei wird ein- und<br />

dieselbe Bewegung zehntausende Male wiederholt,<br />

um den Alltagsgebrauch nachzuahmen. Die Durchführung<br />

eines solchen Tests ist für Fachkräfte sehr<br />

anstrengend. Mit zunehmender Zahl der Wiederholungen<br />

steigt auch die menschliche Fehleranfälligkeit.<br />

Kollaborierende Roboter führen Bewegungen<br />

selbst nach zahlreichen Durchläufen durch ihre hohen<br />

Wiederholgenauigkeit von bis zu 0,03 mm präzise<br />

und konstant aus. Dadurch bringen sie optimale<br />

Eigenschaften für Tests und Analysen mit. Zudem<br />

sind die Roboter dank ihrer Leichtbauweise und geringe<br />

Standfläche räumlich flexibel einsetzbar. Auf<br />

diese Weise lassen sich die sogenannten Cobots unkompliziert<br />

in bestehende Fertigungs- oder Laborumgebungen<br />

integrieren und individuell an die<br />

Bild: Universal Robots<br />

Dank des nötigen Feingefühls<br />

kann der UR5e die Einspritz -<br />

elemente für das Testverfahren<br />

bestücken und verschrauben<br />

74 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />

Bedürfnisse des Anwenders anpassen. Die umfassende<br />

Konnektivität, zum Beispiel über Modbus TCP,<br />

EtherNet/IP und Profinet, erleichtert nicht zuletzt ihre<br />

Integration in bestehende Anlagen und die Kommunikation<br />

mit vorhandenen Testgeräten.<br />

Produktionsfehler rechtzeitig<br />

erkennen<br />

Um die geforderten Qualitätsstandards zu wahren,<br />

reicht es oft nicht aus, nur Stichproben zu prüfen. Jedoch<br />

kommt das menschliche Personal vor allem bei<br />

einem hohen Durchsatz und zahlreichen, schnellen<br />

Fertigungsschritten oft kaum hinterher. Cobots ermöglichen<br />

Herstellern, die Abläufe an Teststationen<br />

auch inline zu automatisieren. Ausgestattet mit Systemen<br />

zur Bildverarbeitung führen sie beispielsweise<br />

optische Inspektionen zuverlässig aus. Spezielle Kameras<br />

versetzen Cobots in die Lage, Aufdrucke oder<br />

Geometrien von Bauteilen bis in den Mikrometerbereich<br />

präzise zu prüfen und zu dokumentieren.<br />

Durch die verlässliche Identifikation defekter oder<br />

fehlerhafter Teile schon während des Fertigungsprozesses<br />

verhindern Cobots deren Weiterverarbeitung<br />

oder Verpackung. Sie unterstützen Unternehmen,<br />

Ausschuss zu reduzieren und Reklamationen zu vermeiden.<br />

Für die Tests an den Schubkammern müssen 566 Einspritzelemente mit Kunststoffstöpseln<br />

versehen und verschraubt werden, was heute durch den Cobot erledigt wird<br />

Bild: Universal Robots<br />

Sensorik für taktile Messungen<br />

Die Modelle der e-Series von Universal Robots verfügen<br />

über einen integrierten Kraft-Momenten-Sensor.<br />

Auch für Anwendungen in der Qualitätsprüfung<br />

ist dies von Nutzen, da derart ausgestattete Roboter<br />

dadurch auftretende Kräfte feinfühlig erfassen und<br />

auswerten können. Sie eignen sich damit neben Belastungstests<br />

und optischer Teileinspektion auch für<br />

taktile Prüfverfahren, etwa an Bedienelementen wie<br />

Schaltern. Ihre Sensorik ermöglicht ihnen nicht nur,<br />

die Funktionsfähigkeit und Qualität des jeweiligen<br />

Elements zu beurteilen, sondern auch gegebene Toleranzen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Automatisierte Vorbereitung von<br />

Raketen-Tests<br />

Wie entscheidend dieses Fingerspitzengefühl für<br />

eine automatisierte Qualitätsprüfung ist, zeigt das<br />

Beispiel der ArianeGroup. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert am Standort Ottobrunn bei<br />

München Triebwerkskomponenten und Ventile für<br />

Weltraumfahrzeuge. Dazu gehören auch die Schubkammern<br />

für die europäischen Trägerraketen Ariane<br />

5 und 6. In der Regel gilt: Es gibt bei einem Raketenstart<br />

nur einen Versuch. Die zuständige Testabteilung<br />

muss daher sicherstellen, dass alle verarbeiteten<br />

Bauteile einwandfrei funktionieren.<br />

Der Cobot entlastet die Mitarbeiter der ArianeGroup von der monotonen Arbeit<br />

Für die Tests an den Schubkammern müssen 566<br />

Einspritzelemente mit Kunststoffstöpseln versehen<br />

und verschraubt werden. Früher erledigte dies ein Mitarbeiter<br />

per Hand, da die gängigen Automatisierungslösungen<br />

nicht über das nötige Feingefühl für die<br />

kleinteilige Arbeit verfügten. Mit dem UR5e von Universal<br />

Robots hat sich das geändert: Heute bereitet<br />

der Roboterarm die Raketen-Einspritzköpfe für Tests<br />

vor. Dank seines integrierten Kraft-Momenten-Sensors<br />

ist er in der Lage, die Einspritzelemente hochpräzise<br />

zu verstöpseln. Anschließend verschraubt er sie<br />

mit Messinghülsen. Nach dem Testverfahren demontiert<br />

der Roboterarm die Elemente wieder.<br />

Bild: Universal Robots<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 75


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: Robotiq<br />

Bild: Robotiq<br />

Bild: Robotiq<br />

Bei Sennheiser Manufacturing USA bestückt<br />

ein Cobot die Teststation rund um die Uhr mit<br />

Leiterplatten. Der Cobot handhabt dabei 115<br />

verschiedene Leiterplatten-Modelle<br />

Durch den Einsatz des Cobots konnte Sennheiser<br />

seinen Durchsatz um 33 Prozent steigern und<br />

seine Mitarbeiter für anspruchsvollere Aufgaben<br />

einsetzen<br />

Die Mitarbeiter können den Cobot selbstständig<br />

umprogrammieren, sobald er ein neues Leiterplatten-<br />

Modell greifen soll<br />

Entlastung der Mitarbeiter<br />

Seine Mitarbeiter entlasten wollte auch der deutsche<br />

Hersteller von Audiotechnik Sennheiser. In den<br />

USA produziert das Unternehmen wöchentlich 30.000<br />

Leiterplatten, die schließlich in 1.500 professionellen<br />

Audiogeräten verbaut werden. Aufgrund des hohen<br />

Durchlaufs setzte Sennheiser<br />

seit Eröffnung des Werks auf<br />

industrielle Maschinen zur Automatisierung.<br />

Das Testverfah-<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Um langfristig wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben ist es für jedoch lange manuell.<br />

ren der Leiterplatten erfolgte<br />

Unternehmen wichtig,<br />

Um auch diesen monotonen,<br />

dynamisch und vorausschauend<br />

zu handeln sowie tomatisieren, entschied sich<br />

repetitiven Prüfprozess zu au-<br />

den stetigen Wandel anzuerkennen<br />

und aktiv zu fördern. kollaborativer Robotertechno-<br />

der Hersteller für den Einsatz<br />

Cobots können trotz konti - logie. Anstelle des Mitarbeiters<br />

nimmt nun ein UR5-Ro-<br />

nuierlicher Veränderungen<br />

dabei unterstützen, gleichbleibend<br />

hohe Qualitäts - nem Greifer auf, scannt sie zur<br />

boter die Leiterplatte mit sei-<br />

standards zu gewährleisten. Validierung der Teile-ID, und<br />

legt sie danach in die Prüfstation.<br />

Im Anschluss an den Test<br />

befördert der Cobot die Leiterplatte in den entsprechenden<br />

Behälter und sortiert fehlerhafte Teile automatisch<br />

aus.<br />

Hohe Flexibilität bei Änderungen<br />

Durch den Einsatz des Cobots konnte das Unternehmen<br />

seinen Durchsatz um 33 Prozent steigern<br />

und seine Mitarbeiter für anspruchsvollere Aufgaben<br />

einsetzen. Nach erfolgreich abgeschlossener Risikobeurteilung<br />

können die Cobots ohne Schutzumhausung<br />

neben den Menschen arbeiten. Über das zugehörige<br />

Teach Panel, ein Handbediengerät, können die<br />

Mitarbeiter den Roboterarmen neue Aufträge zuweisen.<br />

Auch Personal ohne Vorkenntnisse ist so in der<br />

Lage, die Cobots zu programmieren.<br />

Das Umrüsten der Cobots ist dank der unkomplizierten<br />

Bedienung schnell und einfach möglich.<br />

Montage-, Test- und Verpackungslinien lassen sich<br />

so rapide und kostengünstig an neue Bedürfnisse<br />

und Anforderungen anpassen. Diese Flexibilität stellt<br />

sich besonders in einer schnelllebigen Branche wie<br />

der Elektronikfertigung als großer Wettbewerbsvorteil<br />

heraus.<br />

Automatisierung steigert<br />

Produktqualität<br />

Ihre außerordentliche Präzision, Flexibilität und<br />

einfache Bedienbarkeit machen Cobots zu willkommenen<br />

Helfern in der Qualitätsprüfung. Auch beim<br />

Einsatz in Anwendungsfeldern wie der Maschinenbeschickung,<br />

Montage oder Oberflächenbearbeitung<br />

zahlen sie auf die Produktqualität ein. Dank ihrer hohen<br />

Wiederholgenauigkeit und gleichbleibenden<br />

Konsistenz reduzieren sie das Risiko für Produktionsfehler<br />

und sorgen für eine hohe Qualität.<br />

www.universal-robots.com/de<br />

Mehr Infos<br />

Mit Scannen QR-Code erhalten<br />

Sie mehr zu Universal<br />

Robots oder auch auf<br />

unserem Blog https://blog.<br />

universal-robots.com/de<br />

76 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Produkt-News<br />

SMD-Linie mit Inline-3D-SPI-System erweitert<br />

Mehr Qualität bei der auto -<br />

matisierten SMD-Verarbeitung<br />

Die productware GmbH untermauert ihren Einsatz für höchste<br />

Bestückungsqualität von elektronischen SMD-Komponenten<br />

mit stabilen, jederzeit reproduzierbaren Verarbeitungsprozessen<br />

durch Investition in ein 8030–2C Inline-3D-Solder-Paste-<br />

Inspektion(SPI)-System der neuesten Generation von Koh<br />

Young. Mit dem Erwerb und der Inbetriebnahme dieses hochmodernen<br />

Moirè-Messsystems wird die Voraussetzung für<br />

weitere Prozess- und Qualitätsverbesserungen bei der automatisierten<br />

Bestückung von SMD-Komponenten auf elektronischen<br />

Flachbaugruppen geschaffen. Durch die zuverlässige<br />

Fehlererkennung dient das 3D SPI-System insbesondere der<br />

Analyse von Schwachstellen und Fehlern während des Lotpastendrucks.<br />

Das System liefert absolute Messergebnisse und<br />

weist damit deutliche Vorteile gegenüber einem Bild-basierenden<br />

System auf. Zu den besonderen Stärken zählen neben<br />

der schattenfreien 3D-Messung durch 2-Wege-Weißlicht-<br />

Projektion die Kompensation<br />

von Verwölbungen der<br />

Leiterplatten bis max.<br />

±5 mm inklusive Stretching<br />

und Shrinking. Das<br />

exakte Volumen und die<br />

genaue Höhe der Lotpaste<br />

auf den bedruckten Pads<br />

wird sicher detektiert.<br />

Auch erkennt das System<br />

feinste Brückenbildungen<br />

oder Verschmierungen und<br />

misst X- und Y-Positionsversatz.<br />

Ein Infrarot-RGB-<br />

Beleuchtungsdom garantiert die Darstellung der Messungen<br />

in Echtfarben. Die Messgenauigkeit liegt dabei


Die Elektromobilität erfordert<br />

anspruchsvollere Qualitätsprüfungen<br />

von Elektronikbaugruppen und<br />

damit Inspektionstechnologien für<br />

exakte Messwerte<br />

Bild: AdobeStock/Viscom<br />

Erhöhte Sicherheits- und Qualitätsansprüche im E-Mobility-Markt<br />

Exakte Messdaten durch<br />

Inspektionssysteme<br />

Die Elektromobilität erfordert anspruchsvollere Qualitätsprüfungen von Elektronikbaugruppen.<br />

Eine Klassifikation nach Gut- und Schlechtteilen reicht nicht mehr aus.<br />

Viscom baut seine Inspektionstechnologien dafür weiter aus und liefert mehr exakte<br />

Messwerte, damit die Fertigungsprozesse noch weiter optimiert werden können.<br />

Mit der Elektromobilität steigen die Anforderungen<br />

an die Langlebigkeit und Sicherheit von Elektronikbaugruppen.<br />

Hier steht insbesondere die Stabilität<br />

der Lötstellen im Fokus. Qualitätsprüfungen gemäß der<br />

DIN 1319 ermöglichen die Gut-/Schlecht-Klassifikation<br />

eines Prüfobjekts. Es wird festgestellt, ob die Merkmalswerte<br />

innerhalb der festgelegten Grenzwerte (Toleranzen)<br />

liegen. Bei der Beurteilung von Gaseinschlüssen<br />

(Voids) in Flächenlötungen, Füllgraden von THT-Lötstellen,<br />

den Höhen- und Positionswerten oder bei der Bauteilausrichtung<br />

reichen die Qualitätsprüfungen allerdings<br />

nicht aus. Erst genaue Messwerte zeigen, wie gut<br />

die IPC-Richtlinien oder die eigenen Vorgaben eingehalten<br />

werden. Ähnliches gilt für den tatsächlichen Abstand<br />

von Anoden und Kathoden bei Lithium-Ionen-<br />

Batterien. Auch hier sind exakte Messwerte gefragt.<br />

Durch exakte Messwerte werden Prozesstrends und<br />

Streuungen sichtbar. So kann besser ermittelt werden,<br />

wo der Fertigungsprozess nachjustiert und verbessert<br />

werden muss. Es können Änderungen umgesetzt werden,<br />

bevor Fehler entstehen. Das Ziel: AOI- und Röntgenprüfungen<br />

liefern kontinuierlich Informationen zurück<br />

an Pastendrucker und Bestücker. Die Fertigungssysteme<br />

regulieren sich selbst und die Prozesse werden<br />

laufend optimiert. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings<br />

sehr hoch: Eine höhere Messauflösung und Genauigkeit,<br />

eine größere Datenrate und die schnelle Messung<br />

und Datenübermittlung an Inlinesysteme.<br />

Messdaten für die Voidprüfung von<br />

Lötstellen<br />

Große Hohlräume in Lötstellen, sogenannte Voids,<br />

können die Lebensdauer von Produkten wesentlich verkürzen.<br />

Voids reduzieren die thermische und die mecha-<br />

78 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />

nische Belastbarkeit der Lötstellen (Temperaturzyklen,<br />

Scherfestigkeit). Das betrifft neben Leistungsbauteilen<br />

und LEDs auch BGAs, QFNs, Transistoren, und generell<br />

THT-Bauteile. Voids werden durch unterschiedliche, interagierende<br />

Faktoren verursacht, wie Verschmutzungen,<br />

Auswahl der Lotpaste, Schmelzverhalten, Temperaturprofil<br />

im Lötofen, Auswahl vom Flussmittel usw.<br />

Mit der automatischen optischen Inspektion (AOI)<br />

werden Voids nicht erkannt. Auch bei elektrischen<br />

Funktionsprüfungen kann das Testergebnis fehlerfrei<br />

sein, obwohl die Lötverbindung durch Voids nicht temperaturstabil<br />

und die Produktsicherheit gefährdet ist.<br />

Erst eine Röntgenprüfung zeigt die Lage und Verteilung<br />

von Gaseinschlüssen. Dabei bieten die 2D-, 2.5D- und<br />

die 3D-Röntgeninspektion unterschiedliche Prüfmöglichkeiten.<br />

• 2D-Röntgeninspektion: Hier fällt der Röntgenstrahl<br />

senkrecht auf die zu bewertende Lötstelle und liefert<br />

eine direkte Bestimmung der Voidgrößen. Die Vorteile<br />

des Verfahrens liegen in der sehr schnellen Inspektion<br />

bei einer geringen Strahlenbelastung der Bauteile. Einschränkungen<br />

ergeben sich insbesondere bei Abschattungen<br />

durch absorbierendes Material auf der Unterseite<br />

der Leiterplatte.<br />

• 2.5D-Röntgeninspektion: Hier werden die Bilder der<br />

zu bewertenden Lötstelle schräg zur Leiterplatte aufgenommen.<br />

Die Vorteile: Die Prüfposition wird so gewählt,<br />

dass sie abschattungsfrei ist. Die Inspektion<br />

ist sehr schnell und die Bauteile unterliegen nur einer<br />

geringen Strahlenbelastung.<br />

• 3D-Röntgeninspektion: Hier werden 2.5D-Bilder in<br />

einer Ebene unter verschiedenen Winkeln aufgenommen<br />

(Tomosynthese / planare Computer Tomografie).<br />

Je mehr Bilder aufgenommen werden, desto höher ist<br />

die Qualität der 3D-Schichtaufnahmen. Die Vorteile:<br />

Die Auflösung ist sehr hoch und die Prüfpositionen<br />

sind abschattungsfrei. Allerdings steigt die Inspektionszeit<br />

mit der Zahl der Bildaufnahmen. Dabei wird<br />

auch die Strahlenbelastung der Bauteile erhöht.<br />

• Best-Mix aus AXI 2/2.5/3D: Durch die Kombination<br />

der Technologien kann die Prüfleistung und die Prüfabdeckung<br />

der Röntgeninspektion gezielt optimiert<br />

werden.<br />

Inspektionssysteme wie das 3D-AOXI-Prüfsystem<br />

X7056-II ermöglichen die kombinierte automatische optische<br />

und automatische Röntgen-Prüfung von Lötstellen.<br />

Die kombinierte AOXI-Lösung aus Röntgen (AXI) und optischer<br />

Kontrolle (AOI) optimiert die Prüfabdeckung und<br />

Geschwindigkeit bei einer geringeren Bauteil-Strahlendosis<br />

und ist somit die effektivste Inspektionslösung.<br />

Bessere und schnellere Messtechnik<br />

für die Inline-Inspektion<br />

Damit die Ergebnisse aus der Röntgeninspektion den<br />

Qualitätsanforderungen entsprechen und für die Prozessverbesserung<br />

genutzt werden können, müssen sie mehrere<br />

Voraussetzungen erfüllen. Die Messwerte müssen wiederholgenau<br />

und reproduzierbar sein (Maschinenüber-<br />

Bild: Viscom<br />

Exakte Messdaten liefern 3D-Röntgensysteme zur präzisen Voiddetektion in Flächenlötungen<br />

und auch zur Füllstandskontrolle von THT-Lötstellen<br />

Bild: Viscom<br />

Die Messdaten liefern exakte<br />

Daten zum Füllgrad der<br />

THT-Lötstelle: Das Röntgenprüfbild<br />

zeigt den gemessenen<br />

Istwert von 78 % zum definierten<br />

Sollwert von 80 %<br />

Bild: Viscom<br />

» Die kombinierte AOXI-Lösung<br />

optimiert Prüfabdeckung<br />

sowie Geschwindigkeit und<br />

ist somit die effektivste<br />

Inspektionslösung «<br />

Viscom<br />

Neue Verfahren zur zuverlässigen Voidinspektion von Viscom<br />

Bild: Viscom<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 79


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: Viscom<br />

Bild: Viscom<br />

Bild: Viscom<br />

tragbarkeit), sie müssen eine hinreichend gute Messauflösung<br />

besitzen und überprüfbar sein (Kalibrat). Die Eignung<br />

des Messsystems wird durch eine Messsystemanalyse<br />

(MSA) am zertifizierten Kalibrat nachgewiesen.<br />

Viscom konnte bei der Messgenauigkeit und Geschwindigkeit<br />

deutliche Fortschritte erzielen. Die eingesetzten<br />

Flat-Panel-Detektoren (FPD) liefern um den<br />

Faktor 3,2 stabilere Messwerte als die früheren analogen<br />

Bildverstärker. Außerdem war eine umfassende<br />

3D-Röntgeninspektion bisher zu langsam für eine Inline-Prozesskontrolle.<br />

Die aktuellen Auswerterechner<br />

nutzen neben dem Hauptprozessor (CPU) auch den Grafikprozessor<br />

(GPU), um Rechenaufgaben zu parallelisieren<br />

und so erheblich zu beschleunigen. Die Fortschritte<br />

ermöglichen vollautomatische Inline-Röntgensysteme<br />

mit kürzeren Belichtungszeiten und schnelleren Auswertungen<br />

auch bei hochwertigen 3D-Inspektionen.<br />

Eine exakte Erfassung<br />

der Bauteilausrichtung<br />

ist aufgrund<br />

der 3D-Kameratechnologie<br />

mit 8 Seitenansichten<br />

möglich<br />

Eine größere Sensorauflösung ermöglicht zudem feinere<br />

Abtastraten. So wird in der 3D-Inspektion eine sehr<br />

hohe Auflösung von bis zu 6 μm erreicht. Durch verbesserte<br />

Algorithmen können die Bilddaten im Pixel- und<br />

zusätzlich auch im Subpixelbereich analysiert werden.<br />

Dabei sorgen die Algorithmen dafür, dass mögliche<br />

Störsignale ausgeblendet und die Messsignale sauber<br />

ausgewertet werden können. Durch die verbesserte Algorithmik<br />

verringert sich auch der Aufwand für die Programmierung<br />

von Röntgeninspektionen nochmals deutlich.<br />

Die Grenz- und Toleranzwerte lassen sich dadurch<br />

deutlich einfacher einstellen. Regelmäßige Grauwertabgleiche<br />

und Korrekturen sichern überdies eine bessere<br />

Reproduzierbarkeit ab. Außerdem ist der FPD-Detektor<br />

über ein verschleißfreies X/Y-Achssystem beweglich, sodass<br />

dreidimensionale Auswertungen in verschiedenen<br />

Qualitäts- und Durchsatzstufen möglich sind.<br />

Verbesserte Messdaten aus der<br />

3D-AOI<br />

Auch bei der automatischen optischen Inspektion<br />

übernehmen 2D- und 3D-Verfahren unterschiedliche<br />

Messaufgaben. Neben der Bewertung von Lötstellen ist<br />

die exakte Erfassung der Bauteilausrichtung ein zunehmend<br />

wichtiges Einsatzfeld. Bei den immer kleiner werdenden<br />

LEDs, die heute verstärkt in Leuchten und<br />

Scheinwerfern von Fahrzeugen verbaut werden, gelten<br />

minimale Verkippungen schon als Fehler.<br />

• 2D-AOI-Verfahren eignen sich für die Messung von<br />

Versatz (nach IPC Class 3) und Verdrehungen.<br />

• 3D-AOI-Verfahren eignen sich für die vereinfachte<br />

Bauteilkörperfindung (z. B. dunkle Bauteile), messen<br />

von Versatz (nach IPC Class 3), Verdrehungen, Bauteilhöhe,<br />

Bauteil-Verkippung, Koplanarität, Höhe von<br />

Einzelpins, Taumelkreis, Lotvolumina und Lotprofil.<br />

3D-Verfahren erreichen eine X/Y-Auflösung von<br />

10 μm und eine Z-Auflösung von 1 μm. Auch hier<br />

können die Bilddaten mithilfe verbesserter Algorithmen<br />

zusätzlich auch im Subpixelbereich analysiert<br />

werden.<br />

• 2D/3D-AOI-Verfahren: Durch eine Merkmalskombination<br />

lassen sich die Mess- und Prüfergebnisse weiter<br />

optimieren.<br />

Die AOI-Systeme erreichen eine ähnlich hohe Genauigkeit<br />

wie spezielle Messmikroskope, ermöglichen dies<br />

aber in einer für Inlinesysteme erforderlichen Geschwindigkeit.<br />

Der Einzug der 3D-Technologie in die automatische<br />

optische Drahtbondinspektion ermöglicht<br />

dank der zusätzlichen Höheninformationen auch exaktere<br />

Messergebnisse.<br />

www.viscom.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

3D-Bondinspektion: Ein<br />

verdrückter Draht, der<br />

in 2D zu erahnen ist und<br />

in der 3D- Profilansicht<br />

deutlich wird<br />

AOI-Systeme erreichen eine ähnlich hohe<br />

Genauigkeit wie spezielle Messmikro -<br />

skope, jedoch in einer für Inlinesysteme<br />

erforderlichen Geschwindigkeit. Mit Einzug<br />

der 3D-Technologie in die automatische<br />

optische Drahtbondinspektion werden<br />

durch zusätzliche Höheninformationen<br />

exakte Messergebnisse geliefert.<br />

80 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Erweiterung des Messsystem-Portfolios durch die Kontaktmessung<br />

Messgerät mit kleiner Grundfläche und hoher Genauigkeit<br />

Vision Engineering präsentiert sein neues<br />

Kontaktmesssystem Deltron, entwickelt für<br />

kleinere Werkstätten bzw. Produktionsräume,<br />

in denen jeder Platz wertvoll ist. Das<br />

robuste CNC Koordinatenmessgerät (KMG)<br />

mit einer kleinen Grundfläche kann standalone<br />

arbeiten oder auch in eine Fertigungszelle<br />

integriert werden. Mit moderner<br />

Delta-Konstruktion, hoher Messgenauigkeit<br />

und Wiederholbarkeit sowie leistungsstarker<br />

und dennoch benutzerfreundlicher<br />

Software. Für Räume mit begrenzter Werkstattfläche<br />

ist Deltron ein robustes und genaues<br />

Werkstatt-KMG, kombiniert mit einer<br />

platzsparenden Grundfläche und einer<br />

kompakten Konstruktion, um Messstabilität<br />

zu gewährleisten. Diese Kombination<br />

wird durch das moderne Design des Delta-<br />

Mechanismus mit Kohlefaserstabkonstruktion<br />

und einer intuitiven Softwaresteuerung<br />

ermöglicht. Das Messgerät verfügt<br />

über vollständig abgedichtete Umlauflager,<br />

die vier Hauptvorteile bieten: kein Eindringen<br />

von Schmutz, kein anfälliges Getriebe,<br />

kein Druckluftbedarf und reibungsloser,<br />

schneller Betrieb. Zusammen bieten diese<br />

Eigenschaften eine außergewöhnliche Genauigkeit,<br />

Einfachheit und Zuverlässigkeit.<br />

Eine Maßstabsauflösung von 0,1μm und<br />

3D-Genauigkeit in Verbindung mit einer<br />

maximalen Beschleunigung von 750 mm/s 2<br />

bieten ein hohes Maß an Verlässlichkeit in<br />

die Messergebnisse, Geschwindigkeit und<br />

Genauigkeit. Die automatische Korrektur<br />

des Werkzeugversatzes ermöglicht die Verwendung<br />

in einem vollautomatisierten<br />

Produktionsprozess. Das Messgerät wird<br />

genau dort platziert, wo es inline misst, in<br />

einem geschlossenen Rückkopplungskreislauf.<br />

Die zum Einsatz kommende Vi-<br />

Touch3D-Software hat eine unkomplizierte<br />

und intuitive Benutzeroberfläche, die für<br />

die meisten Bediener leicht zu erlernen ist.<br />

Die Funktionen beinhalten Spezifikationen<br />

für GD&T-Dimensionierung, RPS-Ausrichtung<br />

und SPC-Datenanalyse, geeignet für<br />

sowohl Gelegenheitsnutzer als auch Inspektionsfachleute.<br />

Das innovative Design<br />

der Lösung kombiniert eine kompakte Basis<br />

mit einfacher Zugänglichkeit und einem<br />

überraschend großen Messvolumen. Sein<br />

Platz ist in der Produktion neben der Werkzeugmaschine.<br />

www.visioneng.de<br />

Bild: Vision Engineering<br />

Das CNC Koordinatenmessgerät<br />

Deltron kombiniert eine kompakte<br />

Grundfläche mit einfachem Zugang<br />

und einem überraschend großen<br />

Messvolumen<br />

Professionelle EMS-Dienstleistungen Kraus<br />

Für Entwickler, Konstrukteure und Forschung:<br />

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ENTWICKELN<br />

PRODUZIEREN PRÜFEN RÖNTGEN REWORKEN REINIGUNG LASERN<br />

<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 81


» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU<br />

acp systems 66<br />

ASM Assembly Systems 70<br />

ASYS 42, 65<br />

Rehm Thermal Systems 7, 34+35,<br />

64, 83<br />

Reinhardt 77<br />

Bild: Systech<br />

bdtronic 65<br />

Bosch 72<br />

cab 69<br />

ERSA 3, 22+23<br />

Factronix 1, 42, 44<br />

Fuji Europe Corporation 53<br />

Hilpert electronics 70<br />

INGUN Prüfmittelbau 61<br />

INMATEC 63<br />

JUKI 24+25<br />

Christian Koenen 26+27<br />

Koh Young Europe 9, 59, 28+29<br />

Kraus Hardware 68, 81<br />

LPKF Laser & Electronics 30+31<br />

Mair Elektronik 44<br />

PAGGEN WERKZEUGTECHNIK 70<br />

Panasonic Industry 32+33, 71<br />

Photocad 14, 69<br />

Pickering Interfaces 57<br />

productware 17, 77<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Interview mit Bernd Will, Nordson, über<br />

nachhaltige Bestandskenntnisse<br />

SEHO Systems 36+37<br />

SMC Deutschland 13<br />

SPEA 77<br />

STANNOL 43<br />

Systronic Produktionstechnologie<br />

43, 62<br />

Tartler 71<br />

Turck 62<br />

Viscom 38+39, 78<br />

Vision Engineering 81<br />

ZESTRON Europe 40+41, 68<br />

Dieser Ausgabe liegt ein<br />

Prospekt folgender Firma bei:<br />

FED e.V., Berlin<br />

Wir bitten unsere Leser um<br />

freundliche Beachtung.<br />

TITELSTORY<br />

Seit Jahren gewinnt die<br />

Flying Probe Technologie<br />

in der Elektronikfertigung<br />

immer mehr an<br />

Bedeutung und sichert<br />

durch innovative Merkmale<br />

den Elektronikfertigern<br />

deutliche Vorteile<br />

beim Prüfen in einem<br />

dynamischen Umfeld.<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin:<br />

Doris Jetter, Phone +49 7021 53 609<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax –1257,<br />

E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />

Layout: Susanne Kramer-Bartsch,<br />

Phone +49 711 7594 -295<br />

Gesamtanzeigenleitung: Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement: Christel Mayer,<br />

Phone +49 711 7594 – 481<br />

E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 1.10.2020.<br />

Leserservice: Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />

werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 85,40 € inkl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis:<br />

12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Sofern das Abonnement<br />

nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach<br />

Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils<br />

vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />

Fax +1 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart,<br />

Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart,<br />

Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70.<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Berichte keine Gewähr. Alle in <strong>EPP</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />

Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher<br />

Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck:<br />

Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

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Der richtige Blistergurt verbindet hohen Durchsatz<br />

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82 <strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021


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EMS/Contract Manufacturing<br />

Fertigungsautomatisierung<br />

Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />

Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />

Traceability/Logistik<br />

Rework<br />

3D-Systemintegration<br />

Löten<br />

Die-/Drahtbonden<br />

Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />

Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />

Elektrischer Baugruppentest<br />

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<strong>EPP</strong> » 05-06 | 2021 83


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