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asphalt 04/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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56. Jahrgang<br />

4|20<strong>21</strong><br />

J u n i – J u l i<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Rejuvenatoren<br />

Performance-<br />

Prüfungen<br />

E-MAK in Deutschland<br />

Wirtschaftlich<br />

3D-Fräsen


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Runde Sache.<br />

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Meinung<br />

3<br />

Wir sind der Schlüssel<br />

Von Dr. Knut Johannsen, Vorstandsvorsitzender des Deutschen<br />

Asphaltinstituts (DAI) und Leiter der Arbeitsgruppe Asphalttechnik<br />

beim Deutschen Asphaltverband (DAV)<br />

Foto: Eurovia<br />

Bis 2<strong>04</strong>5 möchte Deutschland klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen sind gewaltige Anstrengungen<br />

erforderlich. Im Straßenbau etwa gewinnen zunehmend alternative (ökologische) Bewertungskriterien<br />

Bedeutung. Getreu des Mottos „Die Zukunft beginnt immer mit dem Bauen“ schreitet die Asphaltbranche<br />

hier voran. So hat beispielsweise das Präsidium des DAV in seiner jüngsten Sitzung die Gründung einer<br />

Ad-hoc-Arbeitsgruppe zu diesem Themenkomplex beschlossen, in der auch Vertreter der Auftraggeberseite<br />

mitarbeiten werden.<br />

Ein konkretes Beispiel wo Asphalt im ökologischen Sinn „voranschreitet“ ist der Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

(NTA). Eine Technik, mit der bereits seit den 1990er-Jahren Erfahrungen gesammelt wurden. Ursprünglich<br />

war NTA gedacht zur Einsparung von Primärenergie und zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit beim Einbau.<br />

Heute stehen aktuell andere Vorteile im Vordergrund: In erster Linie sind hier die Absenkung der Emissionen<br />

beim Einbau zur Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes sowie nach Möglichkeit eine Einsparung<br />

an CO 2 zu nennen. Das aktuell von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Asphalttechnik des Deutschen<br />

Asphaltverbandes erarbeitete Technische Informationspapier bildet den aktuellen Stand zur Thematik NTA<br />

ab. Das Papier kann auf der Homepage des Verbandes (www.<strong>asphalt</strong>.de) kostenlos heruntergeladen werden<br />

und wird in der kommenden Ausgabe dieser Fachzeitschrift durch einen der Autoren umfassend und<br />

kompetent vorgestellt. Da die Entwicklungen in diesem Bereich derzeit sehr dynamisch verlaufen, ist eine<br />

fortlaufende Aktualisierung und Anpassung dieses Papieres vorgesehen.<br />

Der vom DAV, gemeinsam mit anderen maßgeblichen Verbänden, gegründete Koordinierungsausschuss<br />

Bitumen (KoA-Bit) initiiert und koordiniert sämtliche erforderlichen Maßnahmen zur Einhaltung des Ende<br />

2019 festgesetzten und noch bis Ende 2024 ausgesetzten Arbeitsplatzgrenzwertes für Dämpfe und Aerosole<br />

aus Bitumen bei der Heißverarbeitung im Straßenbau. Er ruft dazu aktuell die Unternehmen auf, geeignete<br />

Baumaßnahmen für eine industriegetragene Messkampagne zu melden (s. S. 27). Die Ergebnisse dieser<br />

Messungen sollen dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über die Möglichkeiten zur Reduzierung der<br />

Expositionen an den Arbeitsplätzen beim Asphalteinbau zu erlangen und sollen im Anschluss dazu dienen,<br />

dem Ausschuss für Gefahrstoffe im Mai 2022 einen Zwischenbericht zum Stand der ergriffenen Maßnahmen<br />

zur Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes liefern zu können.<br />

Die mittelfristige Umstellung unserer Asphaltmischanlagen, die derzeit überwiegend mit unserem heimischen<br />

Braunkohlestaub (BKS) befeuert werden, auf einen alternativen Brennstoff ist derzeit einer der<br />

Arbeitsschwerpunkte der DAV-Arbeitsgruppe „Maschinen und Umwelt“. Solange jedoch BKS beim<br />

CO 2 -Emissionsrechtehandel gegenüber anderen Brennstoffen vom Gesetzgeber bevorteilt ist, und die<br />

Öffentliche Hand als Hauptauftraggeber im Bereich Verkehrswegebau zudem ausschließlich den Preis als<br />

Wertungskriterium anwendet, ist eine Umstellung der Anlagen unter Wettbewerbsgesichtspunkten kaum<br />

darstellbar. Ein weiteres Hemmnis für ökologisch sinnvolle Investitionen in unsere Asphaltmischanlagen ist<br />

die bei wesentlichen Änderungen an den Anlagen in einigen Regionen zunehmend geforderte kontinuierliche<br />

Emissionserfassung. Diese steigert den Elektroenergiebedarf einer Asphaltmischanlage um bis zu<br />

10 % und liefert damit keinen verwertbaren Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Als Asphaltbranche haben wir das Glück, mit einem ökologisch besonders wertvollen – da 100 % wiederverwendbaren<br />

– Baustoff zu arbeiten und darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, um auf dem Weg zur klimaneutralen<br />

Baustoffproduktion weiter voranzukommen. Wenn uns Gesetzgeber und Genehmigungsbehörden<br />

hierbei mit Weitblick unterstützten, könnte dies noch deutlich beschleunigt werden.<br />

Das zumindest meint Ihr<br />

Dr. Knut Johannsen<br />

4|20<strong>21</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © E-MAK<br />

E-MAK ist jetzt in Köln<br />

Der türkische Asphaltmischanlagenhersteller<br />

E-MAK bekommt mit seinen patentierten Produkten<br />

weltweit große Aufmerksamkeit,<br />

besonders wegen seiner Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards<br />

sowie der geringen<br />

CO 2 -Emissionen.<br />

Mit der Gründung der E-MAK Asphaltmaschinen<br />

GmbH mit Sitz in Köln startet E-MAK mit<br />

einem starken Auftritt in Deutschland. Wir<br />

haben ein Interview mit dem Vizepräsident<br />

„Vice Chairman of the Board of Directors“<br />

Herrn Selim Emre Gencer über die Restrukturierung<br />

der Firma, zukünftige Ziele sowie<br />

seine Einschätzung der Deutschen Asphaltindustrie<br />

geführt.<br />

www.e-mak.com<br />

42<br />

3D-Fräsen<br />

Das 3D-Fräsen hat sich in den vergangenen Jahren<br />

als ideale Methode herauskristallisiert. Das gilt<br />

insbesondere, wenn Flächen grundlegend neu profiliert<br />

werden sollen, oder wenn das Entwurfsprofil<br />

viele Änderungen in Lage oder Neigung aufweist.<br />

Von Dipl.-Ing. Jutta Dietz<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

16<br />

Rejuvenatoren<br />

Abschließender Teil des<br />

Erfahrungsberichtes der<br />

Stadt Münster zum Einsatz<br />

von Rejuvenatoren.<br />

Von Dr.-Ing. Daniel<br />

Gogolin, Dr.-Ing. Manuel<br />

Hülsbömer, Dr.-Ing.<br />

Alexander Buttgereit<br />

und M. Sc. Maria Koordt<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: PTM<br />

4|20<strong>21</strong>


Inhalt<br />

5<br />

4|20<strong>21</strong><br />

Meinung<br />

Wir sind der Schlüssel 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Performance-Prüfungen Bitumen und Asphalt<br />

Von Daniel Gogolin, Manuel Hülsbömer,<br />

Alexander Buttgereit und Maria Koordt 16<br />

Menschen<br />

Bosch wird neuer kaufmännischer Geschäftsführer 24<br />

Schünemann feiert Jubiläum 24<br />

Berthold Frieß neuer Amtschef 24<br />

Ralf Pomp zum Vizepräsidenten gewählt 25<br />

Frank Biel ist neuer Präsident 25<br />

Intern<br />

Im Reich der bewegten Bilder 26<br />

Baustellen dringend gesucht! 27<br />

Termine<br />

Kalender 27<br />

30 Mischanlagen<br />

erneuern<br />

Die übliche Betriebsdauer<br />

von Asphaltmischanlagen<br />

beträgt<br />

zwanzig bis dreißig<br />

Jahre – unter Umständen<br />

sogar länger. Bei<br />

allen Herausforderungen<br />

der Modernisierung<br />

gilt es, die Kunden und<br />

Anwender zu begleiten.<br />

Quelle: Wirtgen Group<br />

Quelle: NRP<br />

Technik<br />

Oberflächenbeschichtung im Ambergtunnel 28<br />

Mit Retrofit bestehende<br />

Mischanlagen erneuern 30<br />

Digital für mehr Ökologie beim Straßenbau 33<br />

Dritte Generation geht digital an den Start 34<br />

Mikrodosierer mit kompaktem Design 36<br />

Fahrbahnsanierung mit Heimvorteil 37<br />

Niedrige Temperatur, niedrige Emissionen 38<br />

Wirtschaftlich und hochwertig 42<br />

Runter mit der Temperatur – auch bei Farbe 46<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 48<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />

Buchtipp: Die Geschichte einer Straße 51<br />

4|20<strong>21</strong>


6 Aktuell<br />

Im besonderen Fokus steht dabei u. a. die straßenbautechnische Realisierung des Einbaus (Quelle: Eurovia)<br />

eCharge<br />

Smartes, berühungsloses<br />

Laden durch Asphalt<br />

Anfang 20<strong>21</strong> hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) gemeinsam mit dem Bundesministerium Verkehr und<br />

Digitale Infrastruktur (BMVI) den Förderbescheid für das Forschungsprojekt „eCharge“ an das durch EUROVIA geführte<br />

Konsortium mit den Partnern Volkswagen AG, Omexom GA Süd GmbH und die Technische Universität<br />

Braunschweig übergeben. In dem Projekt wird ein System für dynamisches berührungsloses Laden von Elektrofahrzeugen<br />

während der Fahrt entwickelt. Dafür sollen in den Asphaltbelag Induktionsmodule integriert werden.<br />

In einer Studie der Boston Consulting Group aus dem Januar 2020<br />

wurde eine Prognose über die weltweite Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />

veröffentlicht. Demnach steige der Anteil an Elektrofahrzeugen<br />

schneller als gedacht: bis 2025 werde dieser ein Drittel und 2030 ca. 51 %<br />

betragen. Wesentlicher Treiber dafür seien gesetzliche Regularien und<br />

Vorgaben zum Schadstoffausstoß. Allerdings liege es an der öffentlichen<br />

Hand, die entsprechende (Lade-)Infrastruktur zu schaffen, um die Attraktivität<br />

für die Nutzer weiter zu steigern.<br />

Der größte Hemmschuh für die weitere Entwicklung der Elektromobilität<br />

sind heute bekanntermaßen die Batterien sowie der Ladevorgang.<br />

Gleichzeitig dauert der Ladevorgang noch vergleichsweise lang, während<br />

die geeignete Ladeinfrastruktur noch nicht im gewünschten Maße<br />

zur Verfügung steht.<br />

Mit der Entwicklung einer induktiven Ladetechnologie sollen diese<br />

Schwachstellen herausgearbeitet und mögliche Lösungsalternative aufgezeigt<br />

werden. Zielstellung ist, dass durch ein berührungsloses Laden<br />

von Fahrzeugen während der Fahrt die Batteriekapazität und damit Fahrzeuggewicht<br />

und -kosten verringert sowie Reichweiten erhöht werden<br />

können. Das Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten und endet am<br />

30.06.2023<br />

Im besonderen Fokus stehen dabei u. a. die straßenbautechnische<br />

Realisierung des Einbaus von induktiven Energieübertragungssystemen<br />

in vorhandene und neu herzustellende Asphaltstraßen, die Anbindung<br />

der induktiven Ladesysteme an die Stromversorgung sowie die Dauerhaftigkeit<br />

der entwickelten Systeme in der vorhandenen Straßeninfrastruktur.<br />

Zudem sollen Anforderungen an die Erhaltungsmaßnahmen<br />

4|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

7<br />

sowie die Sicherheit während des Betriebes untersucht werden. Im<br />

Ergebnis sollen geeignete Anwendungsfälle identifiziert, validiert und<br />

bewertet werden.<br />

Das induktive Ladesystem soll schlussendlich nicht nur eine Alternative<br />

zu bestehenden Technologien (bspw. Oberleitungen) sein, sondern für alle<br />

Fahrzeugarten (Pkw und Lkw) und Straßenklassen einsetzbar sein. Ferner<br />

kann das System zusätzlich als stationäre Lademöglichkeit in bestehende<br />

Parkflächen, beispielsweise Parkhäuser und/oder Stellplätze im öffentlichen<br />

Straßenraum, integriert werden. Vor diesem Hintergrund soll durch<br />

den Einsatz der induktiven Ladetechnologie die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen<br />

verbessert, die Attraktivität für den Nutzer erhöht und die Umstellung<br />

des Schwerlastverkehrs auf Elektromobilität beschleunigt werden.<br />

Durch die disziplinübergreifende Zusammensetzung des Forschungskonsortiums<br />

ist die Grundlage für einen solchen umfassenden Ansatz<br />

bestmöglich gelegt. Denn fest steht: Die Förderung von Elektromobilität<br />

sowie der Wandel in den Mobilitätsanforderungen ist eng mit dem Bau<br />

verbunden. So kann etwa der Verpflichtung zur Erreichung der Klimaziele<br />

nur nachgekommen werden, wenn Infrastruktur, ihre Funktionen und<br />

das Fahrzeug neu und integrativ gedacht werden. <br />

•<br />

Einbau von induktiven Energieübertragungssystemen in vorhandene und neu<br />

herzustellende Asphaltstraßen<br />

Fragen an Dr. Dirk Ebersbach,<br />

Geschäftsführer VIA IMC<br />

<strong>asphalt</strong>: Neue Technik will ausprobiert<br />

werden und muss getestet<br />

werden. Dafür brauchen Sie die Auftraggeber<br />

an Bord. Haben Sie schon<br />

bei Ihrer Wohnkommune angerufen<br />

und mal gefragt, wie die Stimmung zu<br />

dem Thema ist?<br />

Tim-Oliver Müller: Sie haben recht, ohne<br />

unsere Auftraggeber, vor allem die der öffentlichen<br />

Hand, geht es nicht. Deswegen sind wir sehr froh, mit der BASt einen<br />

starken öffentlichen Partner an unserer Seite zu haben, um die Funktionsfähigkeit<br />

unter Beweis zu stellen. Im Rahmen des Projekts soll<br />

daher zunächst die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit<br />

untersucht werden. Am Ende soll ein klareres Bild über Vorteile und<br />

Herausforderungen der Technologie stehen. Ob und wie das System<br />

in die Breite getragen werden kann, muss zu einem späteren Zeitpunkt<br />

diskutiert werden. Wenn es aber losgehen sollte, lassen sich<br />

die Baumaßnahmen relativ schnell durchführen. In einer Nacht können<br />

mehrere 100 m installiert werden, da das System in die vorhandene<br />

Konstruktion integriert wird.<br />

Wie kann ein Abrechnungsmodell theoretisch aussehen?<br />

Mit jedem Ladereceiver im Fahrzeug soll auch eine Abrechnungsunit<br />

integriert werden. Somit soll genau ermittelt werden, wie<br />

viel Strom geladen wurde. Dazu gibt es ein eigenes Arbeitspaket<br />

im Projekt.<br />

Einige der Ansätze im Projekt „eCharge“ basieren auf dem Projekt<br />

„Emil“, in dem Sie bereits Busse des Braunschweiger ÖPNV<br />

induktiv laden. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen aus<br />

diesem Feldversuch?<br />

Im Rahmen dieses Projektes wurde demonstriert, dass induktives<br />

statisches Laden auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten an<br />

bestimmten festgelegten Haltestellen im Stillstand funktioniert. Das<br />

Projekt wurde von der Bevölkerung sehr gut aufgenommen und soll<br />

seitens der Braunschweiger Verkehrs-GmbH weitergeführt werden.<br />

Im eCharge soll das dynamische Laden, also während der Fahrt,<br />

demonstriert werden. Können Sie eine Prognose abgeben, wann<br />

wir die ersten induktiven Ladesysteme im Straßenbelag im Alltag<br />

nutzen können?<br />

In dem Förderprojekt wird der Bau des ersten Systems voraussichtlich<br />

2022 erfolgen. Parallel dazu gibt es ein erstes Kundenprojekt der<br />

Eurovia mit EnBW in Karlsruhe, das im März 20<strong>21</strong> gebaut wurde und<br />

nun in Betrieb gehen soll.<br />

Es gab bereits ein ähnliches Projekt in Israel. Können Sie den<br />

Umfang und die Ergebnisse skizzieren? Welche Erkenntnisse<br />

daraus fließen ins Projekt „eCharge“ ein?<br />

Unser israelischer Technologiepartner ElectReon führt gemeinsam<br />

mit der Gemeinde Tel Aviv-Yafo und dem ÖPNV-Betreiber Dan Public<br />

Transport ein ähnliches Pilotprojekt in Tel Aviv durch. In dem Projekt<br />

soll der Betrieb der „Wireless-charging“-Technologie für einen Elektrobus<br />

in einem urbanen Gebiet auf einer Länge von rund 700 Metern<br />

untersucht werden. Darunter auch die technisch-wirtschaftlichen<br />

Aspekte des Betriebs, etwa in Bezug auf die Infrastruktur.<br />

Im Januar 2020 wurden notwendige Tests bezüglich der elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit (EMC) und der elektromagnetischen<br />

Felder (EMF) erfolgreich durchgeführt, um die Voraussetzungen für<br />

den Systembetrieb zu schaffen. Im darauffolgenden Jahr wurden die<br />

700-Meter-Teststrecke zzgl. einer statischen Lademöglichkeit fertiggestellt<br />

und im März 20<strong>21</strong> in Betrieb genommen.<br />

Der Demonstrator wird heute im laufenden Betrieb für ein Shuttle<br />

genutzt, das die Studierenden zwischen einem Bahnhof nahe der<br />

Universität und dem Universitätscampus befördert.<br />

4|20<strong>21</strong>


8 Aktuell<br />

Radverkehr<br />

Deutschland soll Fahrradland werden<br />

Im April hat das Bundeskabinett den von Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer vorgelegten Nationalen<br />

Radverkehrsplan (NRVP 3.0) verabschiedet. Mit dem<br />

neuen Nationalen Radverkehrsplan soll Deutschland<br />

zum Fahrradland gemacht werden. Laut Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

wurde bei der Erstellung alles berücksichtigt: von der<br />

Infrastruktur über die gesetzlichen Vorschriften, die<br />

finanzielle Förderung bis hin zum Einsatz des Fahrrads<br />

in der Logistik.<br />

Für den NRVP 3.0 wurden laut BMVI erstmals die Bürger gefragt, was<br />

sie sich für den Radverkehr wünschen. Über 2.000 Ideen wurden so<br />

zusammengetragen. Im Dialog mit Ländern, Kommunen, Verbänden,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft entstand dann der NRVP 3.0 für die nächsten<br />

zehn Jahre.<br />

Verkehrsminister Andreas Scheuer dazu: „Ich fordere alle auf, ihn jetzt<br />

vor Ort mit Leben zu füllen, schnell anzupacken und die Maßnahmen<br />

umzusetzen.“<br />

Der NRVP 3.0 ist die Strategie für die Radverkehrsförderung in ganz<br />

Deutschland und Leitlinie für Bund, Länder, Kommunen, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft bis 2030. Der NRVP wird seit 2002 regelmäßig neu aufgelegt.<br />

Der aktuelle NRVP ist Ende 2020 ausgelaufen. Ziel des neuen Plans<br />

ist es, dass die Anzahl der Wege von rund 120 auf 180 Wege je Person<br />

und Jahr zunimmt. Die durchschnittliche Länge der mit dem Rad zurückgelegten<br />

Wege soll sich von 3,7 km auf 6 km erhöhen. Die finanzielle<br />

Förderung des Radverkehrs durch Bund, Länder und Kommunen soll sich<br />

perspektivisch an rund 30 Euro je Person und Jahr orientieren. Dabei gibt<br />

der NRVP konkrete Vorschläge und Handlungsempfehlungen, wie beispielsweise<br />

die Förderung einer sicheren und lückenlosen Radinfrastruktur.<br />

Das heißt, dass beim Neu- und Ausbau von Bundes-, Landes- oder<br />

Kreisstraßen grundsätzlich begleitende Radwege eingerichtet werden<br />

sollen.<br />

Konkretes fehlt<br />

Für den Fahrradclub ADFC ist der NRVP 3.0 viel zu unkonkret. Deshalb<br />

legte der ADFC einen Aktionsplan für eine neue Bundesregierung mit<br />

dem Titel „So geht #Fahrradland“ vor. Darin fordert der Verband von der<br />

nächsten Bundesregierung eine neue Verfassung für den Straßenverkehr,<br />

den Bundeshaushalt Radverkehr dauerhaft zu erhöhen (von 350<br />

auf 850 Mio. Euro), einen Bund-Länder-Vertrag für lückenlose Radwegenetze<br />

zu schließen, 100 Stellen für den Radverkehr im BMVI und nachgeordneten<br />

Behörden zu schaffen, eine Aus- und Fortbildungsoffensive<br />

für Planer und Ingenieure zu starten sowie ein Bundesinstitut für Radverkehrsforschung<br />

zu gründen. <br />

•<br />

Bis 2030 will der Bund den Radverkehr drastisch ausbauen. (Quelle: Pixabay)<br />

Mehr Mut<br />

Parallel zur Veröffentlichung des NRVP 3.0 stellen der Fahrradclub ADFC und der<br />

Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) die gemeinsame Publikation<br />

„Förderung des Radverkehrs in Städten und Gemeinden“ vor. Durch Tipps für<br />

die Planung und viele Best-Practice-Beispiele wollen ADFC und Gemeindebund<br />

großen und kleinen Kommunen dabei helfen, schnell umsetzbare und praxistaugliche<br />

Lösungen für gute Radinfrastruktur zu finden.<br />

Quelle: ADFC<br />

4|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

9<br />

4|20<strong>21</strong>


10 Aktuell<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Baudaten 2020<br />

In der Reihe der konjunkturellen und statistischen<br />

Publikationen der Bauindustrie wurde<br />

die Neuausgabe der Karte „Wichtige Baudaten<br />

2020“ veröffentlicht. Diese enthält die<br />

wichtigsten Konjunktur- und Struktur-Daten<br />

für das Bauhauptgewerbe im Jahr 2020.<br />

Demnach haben im Vorjahr 79.300 Betriebe<br />

des Bauhauptgewerbes mit 893.000 Beschäftigten<br />

143 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />

Volvo CE<br />

Volvo Construction Equipment (Volvo CE) hat<br />

im ersten Quartal 20<strong>21</strong> einen starken Anstieg<br />

der Gesamtnachfrage gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

verzeichnet. Der Auftragseingang<br />

stieg ebenfalls um 73 %. Im ersten<br />

Quartal des Jahres 20<strong>21</strong> stieg der Nettoumsatz<br />

um 23 %.<br />

Porr<br />

Porr erhält die Auszeichnung „Höchste<br />

Reputation“ im Bereich Bauunternehmen.<br />

Rund 7.000 Unternehmen aus unterschiedlichen<br />

Wirtschaftszweigen wurden im Auftrag<br />

von Focus Money und Deutschland Test<br />

untersucht. Analysiert wurde die Performance<br />

eines Unternehmens hinsichtlich der<br />

Faktoren Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Produkt & Service, Management und Arbeitgeber.<br />

Bomag-Wacker-<br />

Kooperation<br />

Ab September 20<strong>21</strong> verwenden Wacker Neuson<br />

und Bomag den gleichen Akku für ihre<br />

Stampfer. Damit sollen Kunden von Kosteneinsparungen<br />

bei der Investition in Akkugeräte<br />

profitieren – ein starker Impuls für die<br />

weitere Verbreitung emissionsfrei arbeitender<br />

Geräte auf der Baustelle. Darüber hinaus<br />

erleichtert es den Baustellenbetrieb, da nicht<br />

unterschiedliche Akku- und Ladesysteme in<br />

der Baustellenlogistik berücksichtigt werden<br />

müssen.<br />

Vinci<br />

Vinci Energies übernahm im April die Honold<br />

GmbH in Eberbach an der Fils. Die 41 Mitarbeiter,<br />

inklusive Auszubildende, erwirtschafteten<br />

2019 einen Jahresumsatz von rund 8<br />

Mio. Euro. Mit dem Erwerb der Honold GmbH<br />

erweitert Vinci Energies das Angebotsportfolio<br />

ihrer Marke Omexom im Verteilnetzbau<br />

und hier insbesondere in den Kernbereichen<br />

Netz- und Tiefbau.<br />

Neue Standortkarten „Asphalt“<br />

Zielgenau im Poster-Format!<br />

Die neuen Standortkarten „Asphalt“ sind ab sofort im Poster-Format<br />

(A0) erhältlich – dabei immer aufgeteilt in die einzelnen Bundesländer.<br />

Dazugehörig ist ein separates Adressregister im Format A5.<br />

Mehr Übersichtlichkeit verspricht sich der herausgebende Stein-Verlag von dem<br />

größeren Format. Asphaltmischwerke sind auf den neuen Standortkarten schneller<br />

zu finden. Natürlich sind die Standortkarten Asphalt ab sofort auch online verfügbar.<br />

In alphabetischer und numerischer Unterteilung der Adressen von Verwaltungen und<br />

Mischanlagen. Durch die Aufteilung in die einzelnen Bundesländer und das dazugehörige<br />

Adressregister erhält man eine direkte Übersicht im jeweiligen Einzugsgebiet.<br />

Alle Adressen und Daten wurden mit Recherche-Stand April 20<strong>21</strong> abgeschlossen.<br />

Weitere Branchen und Informationen zu den Standortkarten sind im Onlineshop des<br />

Stein-Verlages unter www.shop.stein-verlaggmbh.de zu finden. <br />

•<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 3/<strong>21</strong><br />

1. Seite 36<br />

Eine saubere<br />

Lösung<br />

2. Seite 26<br />

Ein sanfter Ritt<br />

3. Seite 38<br />

Asphalt für Formel-1-<br />

Strecke in Sotchi<br />

4. Seite 12<br />

Praxisbericht eines<br />

viskositätsverändernden<br />

Additivs<br />

5. Seite 22<br />

Wissenswert ohne<br />

zu kopieren<br />

4|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

11<br />

Bundeshaushalt 2022<br />

Entwurf stabilisiert öffentliche Bauinvestitionen<br />

Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf des Bundeshaushalts 2022 sieht Kürzungen bei<br />

den Investitionen in die Bundesfernstraßen vor. Insgesamt soll eine Stabilisierung der öffentlichen<br />

Bautätigkeit für die Ebene des Bundes fortgeschrieben werden.<br />

In dem vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf ist vorgesehen,<br />

die Investitionen bzw. Investitionszuschüsse des Bundes in Fernstraßen,<br />

Schienenwege, Wasserstraßen und den kombinierten Verkehr im<br />

kommenden Jahr auf nahezu 18 Mrd. Euro zu erhöhen. Damit stehen 500<br />

Mio. Euro mehr zur Verfügung als 20<strong>21</strong>.<br />

Einen Wermutstropfen stellt allerdings die Kürzung der Investitionen<br />

in die Bundesfernstraßen um 234 Mio. Euro im kommenden Haushaltsjahr<br />

dar. Bei weiter leicht steigenden Baupreisen falle damit der reale<br />

Gehalt der Investitionen deutlich niedriger aus als im laufenden Jahr. Der<br />

Vizepräsident Wirtschaft der Bauindustrie, Tim Lorenz, kommentierte:<br />

„Das weiter steigende Verkehrsaufkommen auf der Verkehrsdrehscheibe<br />

Europas und der vielerorts unbefriedigende Zustand der Fernstraßen,<br />

vor allem der Brücken, erfordert stattdessen steigende Investitionen.“<br />

Besonders bemerkenswert ist die abermalige deutliche Aufstockung<br />

der Investitionszuschüsse des Bundes an die Deutsche Bahn<br />

auf 8,5 Mrd. Euro. Damit investiert der Bund erstmals gleich viel in die<br />

Bundesfernstraßen und die Eisenbahnen des Bundes. <br />

•<br />

234 Mio. Euro weniger plant der Bund im kommenden Haushaltsjahr in die<br />

Bundes fernstraßen zu investieren. (Quelle: DAV/hin)<br />

Zahlen lügen nicht. Der Markt ist<br />

wie geschaffen für Verkäufer.<br />

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4|20<strong>21</strong>


12 Aktuell<br />

Ritchie Bros<br />

Höchstpreise für gebrauchte Baumaschinen<br />

Rund 2.000 Bieter aus 92 Ländern<br />

lieferten sich Anfang Mai bei einer<br />

Online-Auktion von Ritchie Bros.<br />

einen Preiskampf. Vom Muldenkipper<br />

bis zum Teleskoplader, Schlag<br />

auf Schlag gingen die Gebrauchten<br />

weg. Und das zu Summen, die mitunter<br />

sogar über dem ermittelten<br />

Verkaufswert lagen. Für alle Maschinenbesitzer<br />

ist jetzt der ideale<br />

Zeitpunkt gekommen, den Maschinenpark<br />

auszusortieren und überschüssige<br />

Modelle auf den Markt zu<br />

bringen.<br />

Das Auktionsgelände in Moerdijk, Niederlande,<br />

bereitet sich auf die nächste erfolgreiche Online-<br />

Versteigerung gebrauchter Baumaschinen vor.<br />

(Quelle: Ritchie Bros.)<br />

Fünf Jahre ist die Cat D6T LGP alt, steht mit<br />

4746 Betriebsstunden aber noch gut da.<br />

130.000 Euro war die Planierraupe dem Käufer<br />

wert. Ein durchaus repräsentatives Ergebnis für<br />

die Verkaufserlöse, die Anfang Mai in Moerdijk,<br />

Niederlande, erzielt wurden. Dieser Deal ist nur<br />

einer von insgesamt 1.800 erfolgreichen Verkäufen<br />

der vergangenen Ritchie-Bros.-Auktion. Eine<br />

so große Nachfrage wie derzeit habe man jedoch<br />

selten erlebt, bestätigt Matthias Ressel, Vertriebsleiter<br />

Baumaschinen für die DACH-Region.<br />

„Unsere Mai-Auktion hat ein starkes Preis-Niveau<br />

gezeigt“, so Ressel. Denn nicht nur Baustoffe sind<br />

derzeit knapp am Markt, auch die Maschinen<br />

selbst sind Mangelware. Eingeschränkter Warenverkehr,<br />

stark beeinträchtigte Lieferketten und<br />

Produktionsausfälle zwingen die Hersteller zu<br />

teils monatelangen Vorlaufzeiten. Für Unternehmen,<br />

die ihre Aufträge fristgerecht abarbeiten<br />

müssen, eine unzumutbare Situation. Zumal<br />

auch Vermieter von den Engpässen betroffen<br />

sind. Rettung verspricht einzig der Gebrauchtmarkt:<br />

Hier gibt es noch Baumaschinen, die<br />

sofort verfügbar und einsatzbereit sind.<br />

Seit März 2020 wird in der gesamten<br />

EMEA-Region, also Europa, Naher Osten und<br />

Afrika, in zeitgesteuerten Online-Auktionen<br />

verkauft. Anfang Mai konkurrierten 1.973 Bieter<br />

aus 92 Ländern um die Maschinen, ein Plus von<br />

zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese<br />

Konkurrenzsituation unter den Bietern wirkt<br />

sich unmittelbar auf die Verkaufspreise aus. Am<br />

Ende der dreitägigen Auktion stand ein Umsatz<br />

von mehreren Millionen Euro.<br />

Online-Reichweite freut Verkäufer<br />

Bereits im Vorfeld der Auktion verzeichnete<br />

man bei Ritchie Bros. eine hohe Nachfrage:<br />

Mehr als 75.000 Anfragen gingen in der Vorwoche<br />

auf der Website des E-Commerce-Anbieters<br />

ein. Ein starkes Indiz für das hohe Kaufinteresse<br />

in der Branche. „Für Verkäufer sind die<br />

Bedingungen zurzeit optimal“, versichert Matthias<br />

Ressel. „Wir bei Ritchie Bros. kümmern uns<br />

um den kompletten Verkaufsprozess, von der<br />

Vermarktung bis zur Abholung.“ Dabeisein ist<br />

ganz einfach: Ob als Verkäufer oder Kaufinteressent,<br />

die Registrierung auf www.rbauction.<br />

de ist schnell und unverbindlich. •<br />

Photovoltaik<br />

Autobahnen liefern Energie<br />

Bis zum Jahr 2030 müssen die Treibhausgasemissionen<br />

in Deutschland drastisch reduziert werden. Eine energieeffiziente<br />

Verkehrsinfrastruktur kann hierzu einen<br />

Beitrag leisten. Aktuell untersucht die Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen (Bast) im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums<br />

(BMVI) und gemeinsam mit der Autobahn<br />

GmbH die Tauglichkeit einer Photovoltaik-Straßenüberdachung<br />

an einer Tank- und Rastanlage an der A 81.<br />

Auf einer Fläche von 10 mal 17 m in über<br />

5 m Höhe wird neben der Energiegewinnung<br />

durch Photovoltaik (PV) auch der Schutz<br />

der Fahrbahn vor Witterung getestet. So könnten<br />

einerseits Betriebs- und Wartungskosten<br />

reduziert sowie andererseits die Dauerhaftigkeit<br />

der Fahrbahn und die Verkehrssicherheit<br />

erhöht werden. Zudem würde die Energieerzeugung<br />

für E-Tankstellen mit geringen Netzausbaukapazitäten<br />

ermöglicht. Darüber hinaus<br />

profitieren auch Sicherheit und Komfort an<br />

Parkplätzen durch Beleuchtung und andere<br />

elektrisch betriebene Einrichtungen.<br />

Für den Bau des Demonstrators fiel die<br />

Standortwahl auf die Rastanlage Hegau-Ost an<br />

der A81 in Baden-Württemberg. Das Projekt ist<br />

Visualisierung der Photovoltaik-<br />

Straßenüberdachung (Quelle: AIT)<br />

Teil der gemeinsamen Straßenbauforschung<br />

der drei Nachbarländer Deutschland, Österreich<br />

und Schweiz. Die drei Forschungsnehmer<br />

Fraunhofer ISE (Freiburg), Forster FF und Austrian<br />

Institute of Technology (beide Österreich)<br />

haben erfolgreich eine Konstruktion für die<br />

Überdachung der Autobahn mit PV-Modulen<br />

konzipiert. <br />

•<br />

4|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

13<br />

Auszeichnung<br />

Axia Best Managed Company 20<strong>21</strong><br />

Die Stuttgarter Bau-Unternehmensgruppe Wolff & Müller<br />

erhält die Auszeichnung Axia Best Managed Company<br />

20<strong>21</strong> als hervorragend geführter Mittelständler. Das<br />

Familienunternehmen überzeugte die Jury in den vier<br />

Bereichen: Strategie, Produktivität und Innovation, Kultur<br />

und Commitment sowie Finanzen und Governance.<br />

xia Best Managed Companies“ ist ein von Deloitte Private, Credit<br />

„ASuisse, der Wirtschaftswoche und dem Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie (BDI) durchgeführter Wettbewerb und ein Gütesiegel<br />

für erfolgreiche mittelständische Firmen mit Hauptsitz in Deutschland.<br />

„Den deutschen Mittelstand prägt eine weltweit einmalige Vielfalt nachhaltig<br />

gewachsener Familienunternehmen und Hidden Champions. Wolff<br />

& Müller sticht als ‚Best Managed Company‘ noch einmal hervor und<br />

nimmt damit eine Vorbildrolle ein – in Zeiten der Pandemie ein besonders<br />

wichtiges Signal an den gesamten Markt“, betont Markus Seiz, Programmleiter<br />

„Best Managed Company“ und Director bei Deloitte Private.<br />

Um mit dem Award ausgezeichnet zu werden, hat sich Wolff & Müller<br />

einem aufwendigen Auswahlprozess gestellt. Das Award-Team hat<br />

anhand Online-Fragebögen ausgewählte Unternehmen zu einem persönlichen<br />

Coaching eingeladen. In einem mehrstündigen Interview wurde<br />

das Familienunternehmen dann intensiv gescreent. Auf dieser Basis hat<br />

Wolff & Müller Bewerbungsunterlagen erstellt. Nachdem ein Expertenrat<br />

die Finalisten nominierte, wählte die Jury, bestehend aus Vertretern aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Medien, die Preisträger aus. <br />

•<br />

Award-Übergabe in Stuttgart (v. l. n. r.): Die Geschäftsführer von Wolff & Müller<br />

– Udo Berner, Dr. Albert Dürr, Dr. Roland Bosch und Oliver Wilm –, Deloitte-Partner<br />

Christian Himmelsbach und Deloitte-Director Markus Seiz. (Quelle: Marian<br />

Burkardt.)<br />

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4|20<strong>21</strong>


14 Aktuell<br />

E-MAK<br />

„Wir fühlen uns fit für den deutschen<br />

Markt und freuen uns darauf“<br />

Mit E-MAK drängt ein weiterer Maschinenbauer massiv auf den deutschen<br />

Markt. Dabei ist das türkische Unternehmen kein Unbekannter. Der große<br />

Durchbruch ist den E-MAK-Asphaltmischanlagen in Deutschland bisher<br />

nicht gelungen. Das soll sich nun ändern. Wir sprachen mit Selim Emre<br />

Gencer, stellvertretender Vorsitzender der Simge Group, über die<br />

Erwartungen und Aussichten von E-MAK.<br />

<strong>asphalt</strong>: E-MAK möchte verstärkt im deutschen<br />

Markt aktiv werden. Wer ist E-MAK und<br />

wieso wird dieser Schritt jetzt vollzogen?<br />

Selim Emre Gencer: E-MAK ist ein Unternehmensbereich<br />

der Simge Group, die 1977<br />

gegründet wurde. Ziel war es, Maschinen zu<br />

entwickeln und zu produzieren, die von Straßenbauern<br />

benötigt werden, insbesondere für<br />

die Herstellung und den Einbau von Asphalt.<br />

Der große Vorteil unserer Unternehmensgruppe<br />

ist, dass wir unsere Anlagen und<br />

Maschinen selbst entwickeln und produzieren<br />

und diese unter Praxisbedingungen erproben<br />

und testen. Somit fließen die Erfahrungen und<br />

die Verbesserungsvorschläge bauender Unternehmen<br />

direkt in die Anlagenproduktion ein,<br />

bevor sie auf dem Markt präsentiert werden.<br />

Die Kooperation der Anlagenproduktion mit<br />

der Bauausführung ist für E-MAK ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

Natürlich ist unser Heimatmarkt sehr wichtig,<br />

aber auch unsere Kunden auf drei Kontinenten<br />

in mehr als 20 Ländern schätzen unsere<br />

Technologie, unser Know-How, unsere Qualität<br />

und unseren Service. Inzwischen haben wir<br />

auch Asphaltmischanlagen für europäische<br />

Länder gebaut, die zur Zufriedenheit unserer<br />

Kunden zuverlässig Asphalt produzieren. So<br />

war es für E-MAK ein konsequenter Schritt, verstärkt<br />

im deutschen Markt aktiv zu werden. Wir<br />

haben in den letzten Jahren in Deutschland<br />

Erfahrungen gesammelt und den Bedarf und<br />

die Wünsche der Kunden besser kennengelernt<br />

und wissen um die hohe Bedeutung von Emissionsminderung,<br />

Energieeinsparung, Wiederverwendung<br />

von Asphalt auf höchstem Niveau<br />

und auch Arbeitsschutz. Aktuell haben wir<br />

weltweite Patente auf solche innovative Anlagen<br />

wie „Challenger“ und „Megaton“. Wir fühlen<br />

uns fit für den deutschen Markt und freuen<br />

uns darauf, die Anforderungen und die Erwartungen<br />

unserer Kunden übertreffen zu können.<br />

Wie wird E-MAK in Deutschland aufgestellt<br />

sein? Wird es neben dem Vertrieb auch<br />

einen technischen Support geben?<br />

Zunächst möchte ich anmerken, dass E-MAK<br />

bereits in Deutschland mit einer Asphaltmischanlage<br />

vertreten ist, die zur Zufriedenheit unseres<br />

Kunden erfolgreich arbeitet. Über eine lange<br />

Zeit haben wir Hand in Hand mit dem Kunden<br />

zusammengearbeitet und nötige Verbesserungen<br />

realisiert. Insbesondere im Bereich Wiederverwendung<br />

haben wir sehr gut kooperiert und<br />

haben nun ein fehlerlos arbeitendes Kaltzugabesystem.<br />

Wir haben eine Menge gelernt und<br />

uns an den Bedarf der deutschen Asphaltproduzenten<br />

angepasst. Ich möchte besonders darauf<br />

hinweisen, dass wir eine sehr gute Beziehung zu<br />

unserem Kunden AMW-HTV Stamer haben.<br />

Inzwischen haben wir die E-MAK Asphaltmaschinen<br />

GmbH mit Sitz in Köln gegründet und<br />

werden nach und nach das nötige Personal einstellen,<br />

um unsere Kunden schnell und zuverlässig<br />

zu bedienen. Unser Stab in Bursa steht auch<br />

mit entsprechenden Fachleuten zur Verfügung.<br />

Wir bieten unsere Dienstleistungen im Bereich<br />

technische Information und Beratung, Montage,<br />

Inbetriebnahme von Anlagen, Wartung, Reparatur,<br />

Umbau, Erneuerung und Demontage an.<br />

Unsere Kunden werden mit einer 24/7-Hotline<br />

unterstützt, unser Vor-Ort-Service basiert auf Mitarbeitern,<br />

die auf Mechanik, Elektrik, Elektronik<br />

und Brennertechnologie spezialisiert sind. Außerdem<br />

bieten wir für die Anlagensteuerung einen<br />

Remote-Support mittels Online-Verbindung an.<br />

Was zeichnet Ihre Asphaltmischanlagen<br />

aus, damit Sie hier erfolgreich sein können?<br />

Wir bauen Asphaltmischanlagen auf dem<br />

Selim Emre Gencer, stellvertretender Vorsitzender<br />

der Simge Group (Quelle: Simge Group)<br />

höchsten Stand der Technik für alle Einsatzzwecke<br />

mit Kapazitäten von 80 t/h bis 350 t/h individuell<br />

nach den Anforderungen unserer Kunden<br />

in höchster Qualität zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen. Sonderwünsche unserer Kunden<br />

realisieren wir in Zusammenarbeit mit unserer<br />

Konstruktionsabteilung konsequent. „Tailor<br />

made“ ist für uns eine Selbstverständlichkeit.<br />

Durch unsere Konzeptionen sind die Anlagen<br />

bedienungs- und wartungsfreundlich und<br />

damit auch im Unterhalt sehr wirtschaftlich.<br />

Auf welche Brennertechnologie setzen Sie?<br />

Die verwendete Brennertechnologie hängt<br />

maßgeblich von den Regeln und Anforderungen<br />

der jeweiligen Länder ab. Während in<br />

Deutschland aktuell überwiegend BKS als<br />

Brennstoff verwendet wird, ist dies in anderen<br />

Ländern kaum mehr der Fall. In vielen Ländern<br />

wird Gas eingesetzt aufgrund der besseren<br />

Umweltbilanz. Weltweit ist nach wie vor Öl der<br />

meist eingesetzte Brennstoff. Aus diesem<br />

Grund bevorzugen wir, die Brennertechnik einzusetzen,<br />

die in den Ländern, in die wir unsere<br />

Anlagen verkaufen, üblich ist. Dies verschafft<br />

uns Flexibilität für unsere Kunden und für<br />

E-MAK im Hinblick auf Service und Ersatzteile.<br />

Welche konkreten Schritte sind geplant?<br />

Wie Sie wissen, sind wir seit letztem Jahr Mitglied<br />

des Deutschen Asphaltverbandes, seit<br />

4|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

15<br />

INFO<br />

Selim Emre Gencer wurde 1974 in der Türkei<br />

geboren. Nach seinem Abschluss an der Bishops<br />

University in Quebec im Fachbereich „Bachelor<br />

Business Administration“ kehrte er 2001 in die<br />

Türkei zurück und begann in der Simge Group<br />

zu arbeiten, die von seinem Vater gegründet<br />

wurde. Mittlerweile ist er stellvertretender<br />

Vorsitzender der Simge Group.<br />

diesem Jahr ist unsere E-MAK Asphaltmaschinen<br />

GmbH in Köln installiert und derzeit sind wir auf<br />

der Suche nach einem Standort für unser Ersatzteillager<br />

und unsere Servicewerkstatt. Wir werden<br />

also unsere Aktivitäten Schritt für Schritt<br />

ausweiten mit dem Anspruch, unseren Kunden<br />

die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.<br />

Unser Ziel ist es natürlich, für Deutschland<br />

und Mitteleuropa weitere moderne Asphaltmischanlagen<br />

zu bauen und zu installieren. Wir<br />

wissen allerdings, dass das Potenzial für neue<br />

Mischwerke begrenzt ist, daher werden wir auch<br />

Komponenten, Ergänzungen, Umbauten und<br />

Modernisierungskonzepte anbieten. Wir möchten<br />

beweisen, dass wir auch für Teillösungen der<br />

kompetente und zuverlässige Partner sind.<br />

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Asphaltmischanlage<br />

im Jahr 2025 aus?<br />

Die Anforderungen der Zukunft betreffen vor<br />

allem die Verringerung der Emissionen von<br />

Luftschadstoffen, Lärm, Staub und die Emission,<br />

die durch die Wiederverwendung entsteht.<br />

Wie wir alle wissen, hat sich das Grundprinzip<br />

unserer Asphaltmischanlagen nicht<br />

verändert, jedoch sind die Anforderungen an<br />

die Emissionsgrenzwerte kontinuierlich gestiegen<br />

und wir gehen davon aus, dass auch die<br />

behördlichen Forderungen nach einer Kontimessung<br />

zunehmen werden.<br />

Ein wesentlicher Schritt zur Reduzierung<br />

der Emissionen ist die Reduzierung des Brennstoffverbrauchs.<br />

Wie ich vorher angemerkt<br />

habe, haben wir einige neue patentierte Produkte,<br />

die einen Beitrag zur Lösung dieses Problems<br />

liefern können. Diese Anlagen wie „Challenger“<br />

und „Megaton“, die wir seit einigen<br />

Jahren einsetzen, bieten eine erhebliche<br />

Brennstoffeinsparung. Darüber hinaus verlängern<br />

diese Anlagen die Produktionszeit und<br />

verbessern die Qualität des Endproduktes, da<br />

sie die Möglichkeit bieten, mit einem sehr niedrigen<br />

und konstanten Feuchtigkeitsgrad unabhängig<br />

von den klimatischen Bedingungen zu<br />

RZ-TOK-BAND-A_A5_<strong>21</strong>0x141mm_191<strong>21</strong>9.qxp_Layout 1 19.12.19 11:32 Seite 1<br />

arbeiten. Mit diesen Anlagen reduzieren wir<br />

nicht nur den CO 2 -Ausstoß und die Staubemissionen,<br />

sondern wir bieten damit auch andere<br />

sehr wichtige Vorteile, wie die Verbesserung<br />

der Arbeitssicherheit. Die Worte „Klimawandel“<br />

und „Nachhaltigkeit“ werden bis zum Jahre<br />

2025 immer wichtiger und wir glauben, dass<br />

unsere Produkte einen Beitrag in der Asphaltindustrie<br />

liefern können. Ein anderer wichtiger<br />

Schritt im Markt ist die Weiterentwicklung der<br />

Recycling-Technologie. Unser Kaltzugabesystem<br />

arbeitet fehlerlos, aber unser Hauptaugenmerk<br />

liegt heute auf der Entwicklung eines<br />

neuen Systems zur Zugabe von erhitztem<br />

Asphaltgranulat. Unser Prototyp für das indirekte<br />

Heißrecyclingsystem „Ratech“ wurde<br />

bereits im Markt vorgestellt. Unsere Ingenieure<br />

testen und entwickeln diese Anlage in unseren<br />

Standorten weiter. Neben den konventionellen<br />

Heißrecyclingsystemen wollen wir hiermit<br />

einen neuen und innovativen Beitrag zu diesem<br />

Thema liefern. Wir sind außerdem überzeugt,<br />

dass die Digitalisierung in 2025 auch in<br />

unserer Branche viel höhere Bedeutung<br />

haben wird. Auf diesem Feld haben wir schon<br />

einige Projekte realisiert, weitere sind in der<br />

Entwicklung. <br />

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4|20<strong>21</strong>


16 Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Möglichkeiten und Grenzen, Teil 3<br />

Performance-Prüfungen<br />

Bitumen und Asphalt<br />

Im ersten [1] und zweiten Teil [2]<br />

dieses Fachbeitrags wurden die<br />

bisherigen Erkenntnisse aus den<br />

beiden Pilotstrecken „Feuerstiege“<br />

und „Hartmannsbrook“<br />

in Münster präsentiert. Im<br />

Rahmen des Projekts wurden<br />

insgesamt fünf Varianten einer<br />

Asphaltdeckschicht aus<br />

AC 8 D N und fünf (sechs)<br />

Varianten einer Asphalttragschicht<br />

aus AC 22 T N mit<br />

variierenden Anteilen Asphaltgranulat<br />

und jeweils mit und<br />

ohne den Rejuvenator Viatop<br />

plus RC hergestellt und verbaut<br />

(Tabelle 1).<br />

Von Dr.-Ing. Daniel Gogolin,<br />

Dr.-Ing. Manuel Hülsbömer,<br />

Dr.-Ing. Alexander Buttgereit<br />

und M. Sc. Maria Koordt<br />

Spaltzug-Schwellversuch gemäß TP<br />

Asphalt-StB, Teil 26 (Quelle: PTM)<br />

4|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

17<br />

Bisher wurden die notwendigen Schritte der Voruntersuchungen<br />

vorgestellt, d. h. von der Klassifizierung<br />

des eingesetzten Asphaltgranulats bis zur Ermittlung<br />

der Zugabemengen des Rejuvenators, sowie die<br />

Umsetzung der einzelnen Maßnahmen – einschließlich<br />

der Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen – präsentiert.<br />

Aus den bisherigen Ergebnissen des Projekts konnte<br />

u. a. aufgezeigt werden, dass es unter der Verwendung<br />

geeigneter Rejuvenatoren möglich ist, Asphaltgranulat<br />

hochwertig und in großen Anteilen im Asphaltmischgut<br />

entsprechend der technischen Anforderungen wiederzuverwenden.<br />

Die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen<br />

haben hierbei aufgezeigt, dass auch mit hohen Zugabemengen<br />

von Asphaltgranulat – sowohl in der Asphaltdeckschicht<br />

(hier bis 50 %) als auch in der Asphalttragschicht<br />

(hier bis 80 %) – in Kombination mit einem wirksamen<br />

Rejuvenator die bauvertraglich geprüften Parameter<br />

nach ZTV Asphalt-StB 07/13 (Kontrolluntersuchung)<br />

eingehalten werden können.<br />

Im nächsten Schritt werden die bisherigen Ergebnisse<br />

weiter evaluiert sowie die Prozesse und Vorgehensweisen<br />

weiter optimiert. Hierfür wurde an den im Rahmen der<br />

Baumaßnahmen entnommenen Asphaltproben mittels<br />

Performance-Prüfungen zum einen der Frage nach der<br />

Nachhaltigkeit der umgesetzten Asphaltvarianten nachgegangen<br />

und zum anderen die Antworten auf die Kernfragen<br />

des Projektes weiter verdichtet:<br />

1. Inwieweit lässt sich die Zugabemenge von Asphaltgranulat<br />

(AG) erhöhen, ohne die Qualität der fertigen<br />

Schicht negativ zu beeinflussen?<br />

2. Ist die Zugabe eines Rejuvenators schon bei geringen<br />

Anteilen von AG im Asphaltmischgut sinnvoll?<br />

3. Lässt sich durch den Einsatz von Rejuvenatoren grundsätzlich<br />

die Qualität des Asphalts verbessern?<br />

Untersuchungsprogramm<br />

Der vorliegende dritte Teil des Fachbeitrags umfasst<br />

somit primär die Aus- und Bewertung der im Rahmen des<br />

Projekts durchgeführten Performance-Prüfungen im<br />

Bereich Bitumen und Asphalt. Der entsprechende Ablauf<br />

des Untersuchungsprogramms zu den Pilotprojekten<br />

zum nachhaltigen Einsatz von Rejuvenatoren im Stadtgebiet<br />

Münster ist in Abb. 1 dargestellt. Die im Rahmen dieses<br />

Fachbeitrags (auszugsweise) vorgestellten Ergebnisse<br />

umfassen im Bereich Bitumen vorrangig die Untersuchungen<br />

mittels Multiple Stress Creep and Recovery Test<br />

(MSCRT) am jeweils rückgewonnenen Bitumen und im<br />

Bereich Asphalt die Untersuchungen der Kälteeigenschaften<br />

mittels Abkühlversuch und der Untersuchungen<br />

zum temperaturabhängigen Steifigkeitsverhalten.<br />

Untersuchungsergebnisse Bitumen<br />

Neben den klassischen Bitumenkennwerten Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel und den rheologischen<br />

Kennwerten (vgl. Ergebnisse aus [2]) wurden zusätzlich<br />

an den rückgewonnenen Bindemitteln jeder Variante die<br />

Prüfgrößen Nachgiebigkeit Jnr und Rückformung R mithilfe<br />

der MSCR-Prüfung gemäß der AL-DSR-Prüfung<br />

(MSCRT) bestimmt. Die entsprechenden Ergebnisse sind<br />

in Anlehnung an Ergebnisse aus [3] grafisch im R/N-Diagramm<br />

für alle Varianten der Asphaltdeck- und Asphalttragschicht<br />

in den Abb. 2 und 3 dargestellt.<br />

Es zeigt sich in der Tendenz, dass bei allen Asphaltvarianten<br />

eine höhere Zugabemenge an Asphaltgranulat<br />

zu einer höheren prozentualen Rückformung R führt. Dies<br />

ist auf den größeren Verhärtungsgrad des Bitumens<br />

zurückzuführen, da die entsprechenden Bitumen in<br />

Bezug auf das Verformungsverhalten bei der Prüftemperatur<br />

von 60 °C noch vordringlich dem visko-elastischen<br />

Bereich zuzuordnen sind. Die Untersuchungen aus [3]<br />

führten in diesem Kontext zu vergleichbaren Erkenntnissen<br />

hinsichtlich Bitumen im Anlieferungszustand und<br />

nach unterschiedlichen Laboralterungsstufen.<br />

Durch die Zugabe des Rejuvenators wird der Anteil der<br />

Rückformung gesenkt, sodass sich das Verformungsverhalten<br />

zunehmend in den viskosen Bereich verschiebt<br />

und der Anteil der Nachgiebigkeit Jnr respektive der plastischen<br />

Verformungen zunimmt. Auch dieser Effekt<br />

konnte bereits in [3] beobachtet werden.<br />

Pilotstrecke<br />

Probefeld/<br />

Probenbezeichnung<br />

D1<br />

Variante<br />

AC 8 D N<br />

20 % AG<br />

Pilotstrecke<br />

Probefeld/<br />

Probenbezeichnung<br />

T1<br />

Variante<br />

AC 22 T N<br />

50 % AG<br />

mit Rejuvenator<br />

Tabelle 1: Asphaltvarianten<br />

der beiden Pilotstrecken in<br />

Münster<br />

D2<br />

AC 8 D N<br />

20 % AG<br />

mit Rejuvenator<br />

T2<br />

AC 22 T N<br />

80 % AG<br />

mit Rejuvenator<br />

Feuerstiege<br />

D3<br />

AC 8 D N<br />

50 % AG<br />

Hartmannsbrook<br />

T3.1<br />

T3.2(*)<br />

AC 22 T N<br />

50 % AG<br />

D4<br />

AC 8 D N<br />

50 % AG<br />

mit Rejuvenator<br />

T4<br />

AC 22 T N<br />

80 % AG<br />

D5<br />

AC 8 D N<br />

0 % AG<br />

T5(*)<br />

AC 22 T N<br />

60 % AG<br />

(*) Wechsel des Asphaltmischwerkes<br />

4|20<strong>21</strong>


18<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Abbildung 1: Ablaufdiagramm<br />

des Untersuchungsprogramms<br />

Die Untersuchungsergebnisse zeigen daher jeweils<br />

unter Einsatz des Rejuvenators eine Annäherung beider<br />

Prüfgrößen an die Eigenschaften des rückgewonnenen<br />

Basisbitumens 50/70 (Probefeld 5 der Versuchsstrecke<br />

„Feuerstiege“). Diese weist keine Rückformung (R = 0 %)<br />

auf, da im Prüftemperaturbereich bereits der plastische<br />

Aggregatzustand erreicht und ein vollständig viskoses<br />

Verhalten mit einer Nachgiebigkeit von Jnr = 2,956 kPa -1<br />

vorliegt.<br />

Tendenziell lässt sich aus den Untersuchungsergebnissen<br />

ableiten, dass einerseits eine höhere Zugabemenge<br />

Asphaltgranulat zu einer größeren Rückformung<br />

R führt und andererseits, dass dieser Effekt durch die<br />

Zugabe des Rejuvenators kompensiert werden kann.<br />

Hierbei nimmt die Rückformung R ab und die Nachgiebigkeit<br />

Jnr zu. Es ist somit die erwartbare Entwicklung hin<br />

zu dem rheologischen Verhalten des reinen rückgewonnenen<br />

Straßenbaubitumens ableitbar, welches nach den<br />

vorliegenden Vergleichsuntersuchungen eine Rückformung<br />

R -> 0,0 % aufweist. Darüber hinaus lässt sich aus<br />

den Untersuchungsergebnissen erkennen, dass die Wirkung<br />

des Rejuvenators und damit der verbundene Einfluss<br />

auf die Rückformung/Nachgiebigkeit bis zu einem<br />

gewissen Punkt mit dem Zugabeanteil des Asphaltgranulats<br />

zunimmt. So wurde beim AC 8 D N eine Reduktion der<br />

Rückformung R von ≈ 22 % bei 20 % AG und von ≈ 80 %<br />

bei 50 % AG ermittelt. Das bitumenhaltige Bindemittel<br />

aus den Asphalttragschichten zeigt hierbei bei den Varianten<br />

mit 50 % bis 80 % AG eine Reduktion der Rückformung<br />

zwischen ca. 80 % und 90 % auf.<br />

Untersuchungsergebnisse Asphalt –<br />

Kälteeigenschaften<br />

Gerade bei einem hohen Anteil an Asphaltgranulat liegt<br />

der Fokus besonders auf den resultierenden Kälteeigenschaften<br />

des hergestellten Asphalts. Hierbei ist aus heutiger<br />

Sicht die Bruchtemperatur (Abkühlversuch (TSRST)<br />

4|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

19<br />

Abbildung 2: Untersuchungsergebnisse der MSCR-Prüfungen der Asphaltdeckschicht<br />

AC 8 D N (Versuchsstrecke Feuerstiege)<br />

Abbildung 3: Untersuchungsergebnisse der MSCR-Prüfungen der Asphalttragschicht<br />

AC 22 T N (Versuchsstrecke Hartmannsbrook)<br />

gemäß TP Asphalt-StB Teil 46A) ein wichtiger Bewertungsmaßstab<br />

für das Tieftemperaturverhalten eines Asphalts.<br />

Anhand stetiger Temperaturreduzierung wird das<br />

Schrumpfen des prismatischen Probekörpers bis zum<br />

Versagensfall (Reißen des Probekörpers und abrupter<br />

Abfall der inneren kryogenen Spannung) untersucht.<br />

Die Abb. 4 und 5 stellen die Verläufe der kryogenen<br />

Spannungen der Abkühlversuche dar, wobei jeweils die<br />

arithmetischen Mittelwerte der jeweiligen Einzeluntersuchungen<br />

mit n = 3 Probekörper zu den einzelnen Asphaltvarianten<br />

aufgetragen sind.<br />

Der Vergleich der Asphaltvarianten der Asphaltdeckschicht<br />

AC 8 D N (Abb. 4) zeigt in Bezug auf das Tieftemperaturverhalten<br />

insgesamt ein sehr homogenes Bild bei<br />

den Verläufen der kryogenen Spannungen. So variiert die<br />

Bruchtemperatur zwischen -18,5 °C (50/70 + 50 % AG) und<br />

-23,1 °C (50/70 + Viatop plus RC + 50 % AG). Die korrespondierenden<br />

Bruchspannungen betragen minimal 3,960<br />

MPa (50/70 + 50 % AG) und maximal 4,553 MPa (50/70 +<br />

Viatop plus RC + 50 % AG).<br />

Eine Verbesserung des Tieftemperaturverhaltens ist<br />

einerseits durch eine geringere Zugabemenge an<br />

Asphaltgranulat (20 % AG zu 50 % AG) und andererseits<br />

durch die Rejuvenierung des Bitumens begründet. In diesem<br />

Zusammenhang kann aus den Untersuchungsergebnissen<br />

abgeleitet werden, dass durch die Rejuvenierung<br />

im Vergleich zu der Referenz des Straßenbaubitumens<br />

50/70 vergleichbare oder sogar bessere Werte für die<br />

Bruchtemperatur und die Bruchspannung erreichbar<br />

sind.<br />

Der Vergleich aller Asphaltvarianten der Asphalttragschicht<br />

AC 22 T N (Abb. 5) zeigt in Bezug auf das Tieftemperaturverhalten<br />

insgesamt ein sehr uneinheitliches Bild<br />

bei den Verläufen der kryogenen Spannungen. Aufgrund<br />

der erheblichen Zugabemengen an Asphaltgranulat von<br />

50 % bzw. 80 % zeigt sich insbesondere bei den nichtrejuvenierten<br />

Asphaltvarianten ein zunehmend nachteiliges<br />

Tieftemperaturverhalten. Bei der Zugabemenge an<br />

Asphaltgranulat von 80 % wurde in diesem Zusammenhang<br />

eine Bruchtemperatur von -12,5 °C bei einer Bruchspannung<br />

von 2,095 MPa erreicht. Bei geringerer Zugabe<br />

an Asphaltgranulat nimmt die Bruchtemperatur ab und<br />

erreicht schließlich bei der Variante mit 60 % AG einen<br />

Wert von -18,1 °C sowie bei der Variante 50/70 + 50 % AG<br />

-<strong>21</strong>,1 °C bzw. -<strong>21</strong>,5 °C. Hierbei ist zu beachten, dass die<br />

beiden Asphaltvarianten 50/70 + 50 % AG in diesem<br />

Zusammenhang einen signifikanten Unterschied in der<br />

mittleren kryogenen Spannung (5,116 MPa zu 3,484 MPa)<br />

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20<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Durch die Abkühlversuche zeigt sich, dass durch die<br />

Rejuvenierung zum Teil eine signifikante Verbesserung<br />

des Tieftemperaturverhaltens des Asphalts erzielt werden<br />

konnte. Die Vergleiche zwischen den rejuvenierten und<br />

nicht rejuvenierten Asphaltvarianten in Abhängigkeit von<br />

der Zugabemenge an Asphaltgranulat zeigen jeweils eine<br />

geringere Bruchtemperatur und eine höhere kryogene<br />

Spannung. Selbst bei hohen Zugabemengen von Asphaltgranulat<br />

(80 %) konnten durch den Einsatz des Rejuvenators<br />

gute Bruchtemperaturen erreicht werden.<br />

Untersuchungsergebnisse Asphalt – temperaturabhängiges<br />

Steifigkeitsverhalten<br />

Abbildung 4: Arithmetische Mittelwerte der kryogenen Spannungsverläufe der<br />

Asphaltvarianten AC 8 D N der Versuchsstrecke „Feuerstiege“<br />

Abbildung 5: Arithmetische Mittelwerte der kryogenen Spannungsverläufe der<br />

Asphaltvarianten AC 22 T N der Versuchsstrecke „Hartmannsbrook“<br />

bei vergleichbarer Bruchtemperatur aufweisen. Die Differenz<br />

ist in erster Linie auf die Verwendung unterschiedlicher<br />

Asphaltgranulate sowie eine mögliche Inhomogenität<br />

im Asphaltmischgut zurückzuführen, sodass sich in<br />

den jeweiligen Asphaltprobekörpern ein größerer innerer<br />

Spannungszustand entwickeln konnte.<br />

Zur Bestimmung des temperaturabhängigen Steifigkeitsverhaltens<br />

werden Spaltzug-Schwellversuche an zylindrischen<br />

Probekörpern durchgeführt. Die hier auszugsweise<br />

dargestellten Untersuchungsergebnisse umfassen in<br />

Abhängigkeit von der Asphaltsorte mittlere Steifigkeitsmoduln<br />

bei den vier Prüftemperaturen -10 °C, 0 °C, 10 °C<br />

und 20 °C sowie der Prüffrequenz f = 10 Hz. Die Abbildungen<br />

6 und 7 zeigen hierzu in Abhängigkeit von der Versuchsstrecke<br />

die entsprechenden mittleren Steifigkeitsmoduln<br />

auf.<br />

Die Untersuchungsergebnisse der Steifigkeitsmoduln<br />

ergeben für die Asphaltvarianten beider Versuchsstrecken<br />

insgesamt eine grundsätzliche Zunahme der Steifigkeit<br />

mit abnehmender Prüftemperatur. Basierend auf<br />

den dargestellten Untersuchungsergebnissen der<br />

Prüffrequenz 10 Hz lässt sich darüber hinaus für die<br />

Asphaltvarianten der Asphalttragschicht AC 22 T N ein<br />

grundsätzlich höheres Steifigkeitsniveau ableiten.<br />

Die Untersuchungsergebnisse der Versuchsstrecke<br />

„Feuerstiege“ zeigen, dass insbesondere im mittleren<br />

Gebrauchstemperaturbereich zwischen 0 °C und 20 °C die<br />

Rejuvenierung tendenziell zu einer Abnahme der Steifigkeit<br />

führt. Die entsprechenden Steifigkeitsmoduln<br />

nähern sich in der Tendenz den Eigenschaften der Referenz<br />

(AC 8 D N – 50/70) an. Dieser Effekt lässt sich bei der<br />

Prüftemperatur von -10 °C ausschließlich bei der Zugabemenge<br />

an Asphaltgranulat von 50 % bestätigen (24.949<br />

MPa zu 23.4<strong>21</strong> MPa). Der Vergleich zwischen den beiden<br />

Abbildung 6: Untersuchungsergebnisse zum Steifigkeitsverhalten<br />

Versuchsstrecke „Feuerstiege“<br />

Abbildung 7: Untersuchungsergebnisse zum Steifigkeitsverhalten<br />

Versuchsstrecke „Hartmannsbrook“


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

<strong>21</strong><br />

Asphaltvarianten mit einer Zugabemenge an Asphaltgranulat<br />

von 20 % weist einen konträren Verlauf auf, da der<br />

Steifigkeitsmodul von 23.255 MPa auf 24.641 MPa<br />

zunimmt. Die höchsten Steifigkeitsmoduln erzielt insgesamt<br />

die Asphaltvariante AC 8 D N – 50/70 + 50 % AG.<br />

Die Untersuchungsergebnisse der Versuchsstrecke<br />

„Hartmannsbrook“ zeigen aufgrund der erheblichen Zugabemengen<br />

an Asphaltgranulat von 50 % bzw. 80 % ein<br />

insgesamt sehr heterogenes Bild. So unterscheiden sich<br />

die Steifigkeitsmoduln der einzelnen Prüftemperaturen<br />

teilweise erheblich. Diese betragen im Tieftemperaturbereich<br />

bei der Prüftemperatur von -10 °C 5.796 MPa (34.736<br />

MPa zu 28.940 MPa) und im höheren Gebrauchstemperaturbereich<br />

bis zu 6.998 MPa (18.811 MPa – 11.813 MPa;<br />

Prüftemperatur 20 °C). Es ist festzustellen, dass die höchsten<br />

Steifigkeitsmoduln der Asphaltvariante AC 22 T N –<br />

50/70 + 80 % AG zuzuordnen sind. Tendenziell lässt sich<br />

den Asphaltvarianten mit einer höheren Zugabemenge an<br />

Asphaltgranulat auch eine höhere Steifigkeit zuordnen.<br />

Aus den Untersuchungsergebnissen kann ebenfalls abgeleitet<br />

werden, dass durch die Zugabe des Rejuvenators<br />

dieser Effekt gemindert werden kann und entsprechend<br />

niedrigere Steifigkeitsmoduln bei den jeweiligen Prüftemperaturen<br />

erzielt werden können.<br />

Die Abb. 8 und 9 zeigen die korrespondierenden Steifigkeits-Temperaturfunktionen<br />

bei der Prüffrequenz f =<br />

10 Hz. Hierbei wird neben den genannten Prüftemperaturen<br />

durch Extrapolation ein breiterer Temperaturbereich<br />

hinsichtlich des Verlaufs des Steifigkeitsmoduls<br />

betrachtet. Der Temperaturbereich umfasst insgesamt<br />

80,0 °C und besteht sowohl aus dem Tieftemperaturbereich<br />

(bis -20,0 °C) als auch dem Gebrauchstemperaturbereich<br />

bis 60,0 °C.<br />

Die Steifigkeits-Temperaturfunktionen der einzelnen<br />

Asphaltvarianten beider Versuchsstrecken haben im<br />

Grundsatz den erwarteten Verlauf der Steifigkeitsmoduln.<br />

So betragen diese bei den Asphaltvarianten der<br />

Asphaltdeckschicht AC 8 D N im Tieftemperaturbereich<br />

näherungsweise 26.000 MPa (AC 8 D N – 50/70 + 20 % AG)<br />

bis 28.000 MPa (AC 8 D N – 50/70 + Viatop plus RC + 20 %<br />

AG). Die Asphaltvarianten der Asphalttragschicht AC 22<br />

T N weisen signifikant höhere Steifigkeitsmoduln auf und<br />

variieren zwischen ca. 31.000 MPa (AC 22 T N – 50/70 +<br />

Viatop plus RC + 50 % AG) und 40.000 MPa (AC 22 T N –<br />

50/70 + 80 % AG).<br />

Die Steifigkeitsmoduln der Varianten der Asphaltdeckschicht<br />

verlaufen insgesamt sehr homogen und weisen<br />

nur marginale Abweichungen zueinander auf, sodass in<br />

der Tendenz von ähnlichen Steifigkeitsverhalten ausgegangen<br />

werden kann. Die Abweichungen weisen in diesem<br />

Fall im mittleren Gebrauchstemperaturbereich zwischen<br />

0 °C und 30 °C mit ca. 4.000 MPa die größten Unterschiede<br />

auf. Hierbei ist der Asphaltvariante AC 8 D N –<br />

50/70 + 50 % AG die größte und der Variante AC 8 D N –<br />

50/70 als Referenz die niedrigste Steifigkeit zuzuordnen.<br />

Durch die Rejuvenierung nähert sich der Verlauf der<br />

Steifigkeitsmoduln insgesamt der Referenz an und lässt<br />

auf niedrigere Steifigkeiten schließen.<br />

Die Verläufe der Steifigkeitsmoduln der Varianten der<br />

Asphalttragschicht AC 22 T N zeigen insgesamt ein sehr<br />

unterschiedliches Steifigkeitsverhalten im betrachteten<br />

Temperaturbereich. Die entsprechenden Steifigkeitsmoduln<br />

variieren im Tieftemperaturbereich bei -20 °C zwischen<br />

ca. 31.000 MPa (AC 22 T N – 50/70 + Viatop plus RC<br />

+ 50 % AG) und 40.000 MPa (AC 22 T N – 50/70 + 80 % AG).<br />

Mit zunehmender Prüftemperatur verringern sich die<br />

Abweichungen zwischen den einzelnen Asphaltvarianten<br />

und liegen im höheren Gebrauchstemperaturbereich<br />

(60 °C) zwischen ca. 4.100 MPa (AC 22 T N – 50/70 + 80 %<br />

AG) und 938 MPa (AC 22 T N – 50/70 + Viatop plus RC +<br />

50 % AG). Diese Asphaltvariante weist insgesamt die<br />

geringsten Steifigkeiten auf.<br />

Die Abweichungen innerhalb der Varianten der<br />

Asphalttragschicht sind insgesamt als signifikant zu<br />

bewerten und variieren in dem betrachteten Temperaturbereich<br />

um ca. 3.000 MPa bis 9.000 MPa. Insbesondere<br />

im mittleren Temperaturbereich zwischen 0 °C und 30 °C<br />

zeigt sich eine erhebliche Zunahme des Steifigkeitsmoduls<br />

infolge der Zugabemenge an Asphaltgranulat. Die<br />

Asphaltvarianten AC 22 T N – 50/70 + 80 % AG und AC 22<br />

T N – 30/45 + 60 % AG zeigen hierbei die höchsten Steifigkeiten.<br />

Darüber hinaus kann aus den vorliegenden<br />

Untersuchungsergebnissen abgeleitet werden, dass die<br />

Rejuvenierung insbesondere im mittleren Gebrauchstem-<br />

Abbildung 8: Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen der<br />

Asphaltvarianten der Versuchsstrecke „Feuerstiege“<br />

Abbildung 9: Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen der<br />

Asphaltvarianten der Versuchsstrecke „Hartmannsbrook“


22<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Abbildung 10: Radiometrische Messungen des Verdichtungsgrades des AC 8 D N mit 50 % AG (links) und mit 50 % AG und VIATOP® plus RC<br />

Abbildung 11: Radiometrische Messungen des Verdichtungsgrades des AC 22 T N mit 50 % AG (links) und mit 50 % AG und VIATOP® plus RC<br />

peraturbereich zu geringeren Steifigkeiten respektive zu<br />

einem verbesserten Dehnungsverhalten der entsprechenden<br />

Asphalte führt.<br />

Auswirken auf die Verdichtbarkeit /<br />

Potenzial für eine Temperaturabsenkung?<br />

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse aus den Voruntersuchungen<br />

und den Variantenvergleichen der einzelnen<br />

Performance-Kennwerte lässt sich aus dem bisherigen<br />

Gesamtbild der rejuvenierten Varianten gegebenenfalls<br />

auch ein positiver Beitrag auf das Verdichtungsverhalten<br />

respektive Potenzial für die Temperaturabsenkung beim<br />

Einbau ableiten.<br />

Zur Klärung dieses Sachverhalts wurden auf beiden Versuchsstrecken<br />

baubegleitende In-situ-Messungen durchgeführt,<br />

um das Verdichtungsverhalten der einzelnen Asphaltvarianten<br />

zu untersuchen. Vor dem Hintergrund eines potenziellen<br />

Einflusses des hinzugegebenen Rejuvenators wurden<br />

auf beiden Versuchsstrecken Temperaturmessungen sowie<br />

radiometrische Dichtemessungen stationär während des<br />

Verdichtungsvorgangs durchgeführt. Hierbei standen der<br />

Einfluss der Vorverdichtung der Asphaltfertiger (Messzeitpunkt<br />

1) sowie die anschließende Entwicklung des Verdichtungsgrades<br />

während der Walzverdichtung übergangsscharf<br />

im Vordergrund. Die radiometrischen Dichtemessungen<br />

wurden mit einer Isotopensonde des Typs 4640-B<br />

durchgeführt. Auf jeder Versuchsstrecke waren insgesamt<br />

15 Messstellen verortet, wobei die Anzahl je Probefeld aufgrund<br />

der unterschiedlichen Feldlängen zwischen einer und<br />

drei Messstellen variierte. Sämtliche Messungen konnten bei<br />

trockener Witterung durchgeführt werden.<br />

Im Rahmen der Messungen konnte festgestellt werden,<br />

dass durch die Zugabe des Rejuvenators die Verdichtbarkeit<br />

der entsprechenden Asphaltschichten begünstigt wird. Beispielhaft<br />

seien dazu die Asphaltvarianten AC 8 D N mit 50 %<br />

Asphaltgranulat (Versuchsstrecke Feuerstiege) und AC 22 T<br />

N mit 50 % Asphaltgranulat (Versuchsstrecke Hartmannsbrook)<br />

in der rejuvenierten und nicht rejuvenierten Variante<br />

gegenübergestellt (Abbildungen 10 und 11).<br />

Obwohl im Bereich der Asphaltdeckschicht die mittlere<br />

Anlieferungstemperatur der rejuvenierten Asphaltvariante<br />

mit ca. 140 °C um ca. 10 °C unter der der nicht rejuvenierten<br />

Asphaltvariante lag und die Vorverdichtung durch den Fertiger<br />

folglich ebenfalls um ca. 2 % geringer war, wurden mit<br />

insgesamt sechs Walzübergängen (Messzeitpunkt 4) gleich<br />

viele Walzübergänge benötigt, um einen ausreichenden<br />

Verdichtungsgrad zu erreichen.<br />

Analog zur Asphaltdeckschicht konnte auch im Bereich<br />

der Asphalttragschicht festgestellt werden, dass ein günsti-<br />

4|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

23<br />

geres Verdichtungsverhalten bei der rejuvenierten Asphaltvariante<br />

gegeben war. So wurde nahezu an allen Stationen<br />

bei der rejuvenierten Variante bei einer mittleren Anlieferungstemperatur<br />

des Asphaltmischgutes von 155,4 °C eine<br />

anforderungsgerechte Verdichtung nach jeweils acht Walzübergängen<br />

(Messzeitpunkt 5) erreicht. Im Vergleich dazu<br />

benötige die entsprechende nicht rejuvenierte Asphaltvariante<br />

bei einer mittleren Anlieferungstemperatur des Asphaltmischgutes<br />

von 158,0 °C jeweils zwei Walzübergänge mehr,<br />

um an allen Stationen einen ausreichenden Verdichtungsgrad<br />

≥ 98,0 % aufzuweisen. Ein positiver Beitrag zum Verdichtungsverhalten<br />

durch den eingesetzten Rejuvenator ist an dieser<br />

Stelle grundsätzlich zu erkennen. Allerdings lag der Fokus des<br />

Projektes auf der Rejuvenierung und nicht der Temperaturabsenkung.<br />

Hierbei muss ggf. die Zugabemenge für eine gezielte<br />

Temperaturabsenkung weiter angepasst bzw. optimiert werden.<br />

Für diese Zielstellung besteht allerdings noch weiterer<br />

Forschungsbedarf.<br />

Zusammenfassende Erkenntnisse<br />

und Ausblick<br />

Im Jahr 2019 hat die Abteilung Straßen- und Kanalbau, Straßenerhaltung<br />

des Amtes für Mobilität und Tiefbau der Stadt<br />

Münster die Methoden des Asset Managements eingeführt,<br />

um zukünftig weiterhin ein sicheres und leistungsfähiges Straßennetz<br />

bereitzustellen. Wichtige Leitlinien des Asset<br />

Managements bilden u. a. Lebenszyklusbetrachtungen unter<br />

Nachhaltigkeitskriterien. Von zentraler Bedeutung ist die Antwort<br />

auf die Frage, inwieweit die vorhandenen Asphaltbauweisen<br />

weiterentwickelt werden können, um einen größeren<br />

Ressourcenschutz zu ermöglichen.<br />

In einem ersten Schritt wurde ein komplexes Untersuchungsprogramm<br />

aufgestellt und 2020 im Rahmen von zwei<br />

Baumaßnahmen praktisch umgesetzt. In den verwendeten<br />

Asphalten wurde der Anteil an Asphaltgranulat in der Asphalttragschicht<br />

und der Asphaltdeckschicht erhöht. Gleichzeitig<br />

wurde hierbei ein Rejuvenator verwendet. Diese Bauweisen<br />

wurden dann mit den vorhandenen Asphaltbauweisen – insbesondere<br />

hinsichtlich von Lebenszyklusfragen – verglichen.<br />

Aus Sicht der Autoren hebt eine gute Weiterentwicklung nicht<br />

nur Potenziale im Ressourcenschutz, sondern bietet darüber<br />

hinaus beispielsweise Möglichkeiten zur Verbesserung des<br />

Asphalteinbaus oder zur Beibehaltung bzw. Verlängerung der<br />

bisherigen Nutzungszeiträume.<br />

Außerdem umfasst nach Auffassung der Autoren dieses<br />

Fachbeitrags die Performance eines Asphalts nicht nur das<br />

reine Materialverhalten, sondern vielmehr auch das Verhalten<br />

des Asphalts, angefangen bei der Wahl des Materials (ressourcenschonend<br />

durch Verwendung von Asphaltgranulat) und<br />

der Herstellung bis hin zum Einbau, der Nutzungsdauer und<br />

der späteren Verwendung bis zum Ende der Lebensdauer<br />

(Asphaltkreislauf).<br />

Aufgrund der Ergebnisse konnte noch einmal deutlich<br />

gezeigt werden, dass beim Einsatz hoher Anteile von Asphaltgranulat<br />

in Kombination mit einem geeigneten Rejuvenator<br />

sowohl die im Rahmen des Technischen Regelwerks vorgegebenen<br />

Asphaltparameter eingehalten werden können, als<br />

aber auch im direkten Vergleich zu Referenzbauweisen<br />

nahezu alle im Rahmen dieses Projekts ermittelten Performancekennwerte<br />

erreicht wurden. Wichtig ist an dieser Stelle<br />

zu erwähnen, dass die konsequente Bauüberwachung und<br />

Qualitätskontrolle aller Beteiligten (Auftragnehmer und Auftraggeber)<br />

vom Labor über die Mischanlage bis auf die Baustelle<br />

die guten Ergebnisse begünstig hat. So war es jederzeit<br />

rechtzeitig möglich, Probleme bzw. Abweichungen zu erkennen<br />

und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />

Die Ergebnisse aus den Pilotstrecken haben gezeigt, dass<br />

eine nachhaltige Verwendung größerer Mengen an Asphaltgranulat<br />

wirtschaftlich darstellbar ist. Die Qualität der Bauleistung<br />

war in diesen Fällen so gut, dass zunächst keine Anpassung<br />

der Erhaltungsstrategie erforderlich ist. Weitere Untersuchungen<br />

in den kommenden Jahren sollen die Entwicklung<br />

des Asphalts unter Verkehr analysieren und beschreiben. Erst<br />

danach werden weitere belastbare Erkenntnisse zur Verfügung<br />

stehen. Bereits jetzt zeichnet sich aber ab, dass künftig<br />

deutlich mehr Asphaltgranulat bei Verwendung geeigneter<br />

Rejuvenatoren in den Stoffkreislauf zurückgeführt, d. h. ein<br />

Downcycling minimiert, und somit das Asphaltgranulat für<br />

mindestens einen weiteren Erhaltungszyklus verwendet werden<br />

kann. Da es sich beim dem hier verwendeten Rejuvenator<br />

um ein aus natürlichen Rohstoffen gewonnenes grünes Produkt<br />

(nicht wassergefährdend) handelt, ist seine Wiederverwendung<br />

aktuell umweltverträglich möglich. Folglich lässt<br />

sich durch diese Handlungsweise ein wesentlicher Beitrag<br />

zum Ressourcenschutz leisten.<br />

Unabhängig davon sind die Autoren der Meinung, dass<br />

noch weiteres Nachhaltigkeitspotenzial insbesondere durch<br />

die Verwendung des Rejuvenators aktiviert werden kann.<br />

Denn seine positive Wirkung beim Einbau und auf das Endprodukt<br />

könnte es ermöglichen, in Deutschland temperaturabgesenkte<br />

Asphalte – auch unter Beibehaltung hoher<br />

Anteile von Asphaltgranulat – häufiger und vor allem zielsicherer<br />

einzubauen. Auf diese Weise könnten z. B. die schädlichen<br />

Dämpfe beim Einbau und der Energieeinsatz an der<br />

Mischanlage reduziert werden, sodass Verbesserungen im<br />

Arbeitsschutz und in der CO 2 -Bilanz erzielt werden könnten.<br />

Um diese Fragestellung näher zu untersuchen, ist daher<br />

noch Ende 2020 ein weiteres Untersuchungsprogramm aufgestellt<br />

und Anfang 20<strong>21</strong> an einer realen Baumaßnahme<br />

umgesetzt worden. <br />

•<br />

LITERATUR<br />

[1] „Rejuvenatoren – Möglichkeiten und Grenzen, Teil 1: Zielstellungen,<br />

Projektplanung und -vorbereitung“, Fachzeitschrift<br />

<strong>asphalt</strong>, Ausgabe 07/2020, 55. Jahrgang<br />

[2] „Rejuvenatoren – Möglichkeiten und Grenzen, Teil 2: Baudurchführung,<br />

Ergebnisse der Eigenüberwachung sowie der<br />

Kontrolluntersuchungen“, Fachzeitschrift <strong>asphalt</strong>, Ausgabe<br />

01/20<strong>21</strong>, 56. Jahrgang<br />

[3] „Wirksamkeit und Performance von Rejuvenatoren, Teil 3:<br />

Vergleichsstudie zur Wirkungsweise unterschiedlicher<br />

Rejuvenatoren, Fachzeitschrift <strong>asphalt</strong>, Ausgabe 06/2019,<br />

54. Jahrgang<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Daniel Gogolin,<br />

Dr.-Ing. Manuel Hülsbömer<br />

Ingenieurgesellschaft PTM<br />

Dortmund mbH<br />

Frische Luft 155<br />

44319 Dortmund-Wickede<br />

www.ptm.net<br />

daniel.gogolin@ptm.net<br />

manuel.huelsboemer@ptm.net<br />

Dr.-Ing. Alexander Buttgereit,<br />

M. Sc. Maria Koordt<br />

Stadt Münster<br />

Amt für Mobilität und Tiefbau<br />

48127 Münster<br />

Buttgereit@stadt-muenster.de<br />

Koordt@stadt-muenster.de<br />

4|20<strong>21</strong>


24 Menschen<br />

Wolff & Müller<br />

Bosch wird neuer kaufmännischer Geschäftsführer<br />

Stabübergabe im Führungstrio der Wolff &<br />

Müller Holding: Im Mai ist Dr. Roland Bosch<br />

(50) in die Stuttgarter Unternehmensgruppe<br />

mit bundesweit mehr als 2.000 Mitarbeitern<br />

eingetreten; zum Juli wird er kaufmännischer<br />

Geschäftsführer. Er folgt damit auf Udo Berner<br />

(65), der diese Position fast zwölf Jahre lang<br />

innehatte und Wolff & Müller auch im aktiven<br />

Ruhestand begleiten wird. Bosch war zuletzt<br />

Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bahn<br />

Cargo AG und bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung<br />

in den Bereichen Finanzen, Strategie und<br />

Produktion mit. An der Spitze von Wolff & Müller<br />

wird er dem geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Dr. Albert Dürr sowie Oliver Wilm zur<br />

Seite stehen. Wilm und Bosch teilen sich die<br />

Zuständigkeit für den Bereich Bau, während<br />

Dürr die Bereiche Bau- und Rohstoffe sowie<br />

Dienstleistungen verantwortet.<br />

Bosch hat ein Doppeldiplom in Physik und<br />

Dr. Roland Bosch wird neuer kaufmännischer<br />

Geschäftsführer bei Wolff & Müller (Quelle: Wolff &<br />

Müller)<br />

Betriebswirtschaftslehre. Parallel zum Studium<br />

in Oxford und Tübingen, wo er promovierte,<br />

trat er 1997 in die Boston Consulting Group ein.<br />

Bei Daimler leitete er ab 2002 zunächst die Strategieabteilung,<br />

bevor er ab 2005 von Peking<br />

aus die Finanzen des Nordostasien-Geschäfts<br />

steuerte. Seit 2010 war Bosch Finanzvorstand<br />

der Deutsche Bahn Netz AG, ab 2013 Vorstand<br />

Produktion des Schieneninfrastrukturunternehmens.<br />

In dieser Rolle war er unter anderem<br />

für den Betrieb, die Instandhaltung und Sanierung<br />

der Bahninfrastruktur sowie Digitalisierungsthemen<br />

verantwortlich.<br />

Udo Berner bleibt weiterhin Vorsitzender<br />

des Beirats bei Wolff & Müller und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des polnischen Bauunternehmens<br />

Erbud S.A. Er wird zudem einzelne<br />

Großkunden begleiten und die Zusammenarbeit<br />

mit Verbänden, Vereinen und der Politik<br />

steuern und ausbauen. Ende 2020 wurde Berner<br />

vom Ausschuss großer Unternehmen<br />

(AGU) im Hauptverband der deutschen<br />

Bauindustrie für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden<br />

gewählt. <br />

•<br />

25 Jahre Kemna<br />

Schünemann feiert Jubiläum<br />

Marco<br />

Schünemann<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Am 1. Juni feierte Marco Schünemann, Leiter Zentrale Technik bei<br />

der Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, sein 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Schünemann studierte Bauingenieurwesen an der Technischen<br />

Universität Hannover, bevor er zunächst als Betriebstrainee am<br />

ASW Anderten tätig war. Bereits ein Jahr später übernahm er die Betriebsleitung<br />

des Asphaltmischwerkes. Im November 2003 wechselte er dann<br />

zur Hauptverwaltung der Kemna nach Pinneberg, um sich dort – seinem<br />

eigenen Wunsch gemäß – der Qualitätssicherung und technischen Entwicklung<br />

der Baustoffe und Baubetriebe zu widmen. Seit Mai 2014 leitet<br />

er dort die Abteilung „Zentrale Technik und Qualitätssicherung“. Daneben<br />

engagiert sich Schünemann in mehreren Arbeitsgruppen der FGSV<br />

und ist langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe Asphalttechnik beim<br />

Deutschen Asphaltverband.<br />

•<br />

Ministerium für Verkehr<br />

Berthold Frieß neuer Amtschef<br />

Der neue Amtschef im baden-württembergischen Landesministerium<br />

für Verkehr heißt Berthold Frieß. Der Ministerialdirektor ist<br />

Mitte Mai von seinem bisherigen Amt als Landtagsdirektor für seine neue<br />

Tätigkeit ins Landesverkehrsministerium versetzt worden. Frieß ist Nachfolger<br />

von Dr. Uwe Lahl, der das Amt seit 2014 innehatte, und von Gerd<br />

Hickmann, dem Leiter der Abteilung Öffentlicher Verkehr, der seit März<br />

dieses Jahres kommissarisch als Amtschef tätig war.<br />

Berthold Frieß, Jahrgang 1968, ist auf der Schwäbischen Alb groß<br />

geworden und lebt mit seiner Familie im Landkreis Göppingen. Der Diakon<br />

und Diplom-Diakoniewissenschaftler arbeitete 15 Jahre beim Evangelischen<br />

Jugendwerk in Württemberg, unter anderem als Landesjugendreferent<br />

für Jugendpolitik. Von 2008 bis 2012 war Frieß als Landesgeschäftsführer<br />

des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in<br />

Baden-Württemberg tätig, wo er zahlreiche umweltpolitische Themen<br />

öffentlich vertrat. Im Jahr 2012<br />

übernahm Berthold Frieß die Leitung<br />

der Fraktionsgeschäftsstelle<br />

der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

im Stuttgarter Landtag. Seit<br />

Juni 2016 war er als Direktor des<br />

Landtags von Baden-Württemberg<br />

tätig. <br />

•<br />

Berthold Frieß ist der neue Amtschef<br />

im baden-württembergischen Landesministerium.<br />

(Quelle: LTBW)<br />

4|20<strong>21</strong>


Menschen<br />

25<br />

EAPA<br />

Ralf Pomp zum Vizepräsidenten gewählt<br />

Auf der Mitgliederversammlung der European Asphalt Pavement<br />

Association (EAPA) Mitte Mai wurde Ralf Pomp zum Vizepräsident<br />

des europäischen Asphaltverbandes gewählt. Er löst damit Dr. Juan Jose<br />

Potti ab, der gleichzeitig zum Präsidenten gewählt wurde.<br />

Pomp, Jahrgang 1962, hat bis 1987 Bauingenieurwesen an der RWTH<br />

Aachen studiert. Im familieneigenen Betrieb ist er schon als Kind mit Lkw,<br />

Radlader und Asphaltmischanlagen in Berührung gekommen. 1988 hatte<br />

er seinen Berufseinstieg in die Matthias Heyer Asphalt- und Betonmischgruppe,<br />

zunächst im Baustofflabor, später in der Betriebsleitung, im Vertrieb<br />

und seit 1999 als Geschäftsführer und Gesellschafter. Die Matthias-<br />

Heyer-Gruppe ist ein in dritter Generation familiengeführtes Unternehmen<br />

mit Sitz in Wegberg (Nordrhein-Westfalen). Seit 2005 engagiert sich<br />

Pomp als Mitglied des Regionalvorstandes West im Deutschen Asphaltverband<br />

und ist seit 2017 Mitglied des Executive Committee und der<br />

Directors’ Group in der EAPA. Privat interessiert er sich für Motorsport,<br />

Oldtimer und Luftfahrt. • Ralf Pomp ist neuer EAPA-Vizepräsident (Quelle: Privat)<br />

Eurobitume<br />

Frank Biel ist neuer Präsident<br />

Frank-Michael Biel, neuer Präsident von Eurobitume<br />

(Quelle: Eurobitume)<br />

Frank-Michael Biel (Total) ist zum neuen<br />

Präsident von Eurobitume gewählt worden.<br />

Die Wahl erfolgte anlässlich der im Rahmen<br />

des Eurobitume-Frühjahrstreffens stattgefundenen<br />

Mitgliederversammlung des Verbandes.<br />

Biel, bisheriger Vizepräsident von<br />

Eurobitume, übernahm die Funktion von<br />

Frédérique Cointe, ExxonMobil, die diese Position<br />

in den vergangenen zwölf Monaten wahrgenommen<br />

hatte.<br />

Als Präsident wird es eine der ersten Prioritäten<br />

von Biel sein, die erfolgreiche Durchführung<br />

des ersten virtuellen E&E-Kongresses zu<br />

unterstützen. Bereits für das vergangene Jahr<br />

geplant, wird dem Kongress nun mit Ungeduld<br />

und mit hohen Erwartungen der Teilnehmer<br />

und Sponsoren entgegengesehen. Parallel<br />

wird die zukünftige Ausrichtung Eurobitumes<br />

in den kommenden Monaten hohe Priorität<br />

haben. Die Erwartungen aller Mitglieder des<br />

Verbandes in einer sich schnell ändernden Welt<br />

sind hoch, auch damit Eurobitume die erste<br />

Referenz der Bitumen-Industrie in Europa<br />

bleibt.<br />

In der Mitgliederversammlung von Eurobitume<br />

wählten die Mitglieder auch einen neuen,<br />

zehnköpfigen Vorstand. Ihm gehören jetzt an:<br />

Frank-Michael Biel (Total), Roberto Cipolletta<br />

(ENI), Frédérique Cointe (ExxonMobil), Paul<br />

Fitzroy (Puma), Dave Foster (Shell), Francisco<br />

Lucas (Repsol), Tobi Pardo (Cepsa) und Carl<br />

Robertus (Nynas). Sowie aus dem Kreis der<br />

assoziierten Mitglieder Robert Gregan (LCY)<br />

und Jan Soers (Geos). <br />

•<br />

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4|20<strong>21</strong>


26 Intern<br />

Youtube<br />

Im Reich der bewegten Bilder<br />

Der neue DAV-Youtube-Kanal: „Asphalt – der Baustoffkanal“ (Quelle: DAV)<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Volksweisheit<br />

bekommt vor allem im digitalen Zeitalter neue<br />

Bedeutung. Statt langer komplizierter Erklärung setzt<br />

die virtuelle Welt auf bewegte Bilder. Der Deutsche<br />

Asphaltverband ist mit seinem eigenen Youtube-Kanal<br />

nun mit dabei.<br />

Mit dem 2005 gegründeten Videoportal „Youtube“ wurde im digitalen<br />

Zeitalter ein neuer Weg beschritten: Bewegte Bilder ersetzen<br />

das geschriebene Wort. So wurde beispielsweise die gedruckter Bedienungsanleitung<br />

durch ein Tutorial ersetzt und wo sich früher Schüler<br />

umständlich durch die Erklärungen im Matheheft lesen mussten, erläutert<br />

nun „Lehrer Schmidt“ kompetent und locker die anstehenden Aufgaben.<br />

„Wenn ich mir ein Video auf dem Youtube-Kanal<br />

des DAV angeschaut habe, habe ich einen ersten<br />

Einstieg ins Thema.“<br />

Auch in der Berufswelt ist die Videoplattform schon lange nicht mehr<br />

wegzudenken. Firmen nutzen sie als Marketinginstrument oder als Kommunikationsmittel.<br />

Seit Anfang Mai ist nun auch der Deutsche Asphaltverband<br />

(DAV) mit einem eigenen Kanal bei Youtube vertreten: „Asphalt<br />

– der Baustoffkanal“.<br />

Der Youtube-Kanal läuft unter dem Label „Asphalt Akademie“. André<br />

Täube, Geschäftsführer DAV, erläutert: „Mit unserem neuen Kanal können<br />

wir Interessierten nun rund um die Uhr ein Weiterbildungsangebot<br />

machen.“ „Asphalt – der Baustoffkanal“ soll für die Asphaltbranche wichtige<br />

Fachthemen aufgreifen und erläutern. Dabei stehen die Erstinformation<br />

und Kontaktvermittlung im Vordergrund. „Wenn ich mir ein Video<br />

auf dem Youtube-Kanal des DAV angeschaut habe, habe ich einen ersten<br />

Einstieg ins Thema und weiß, wen ich für tiefergehende Fragen ansprechen<br />

kann“, so Marco Bokies, Geschäftsführer DAV.<br />

Neben den Filmen mit technischen Inhalten ist auch geplant, dass<br />

sich DAV-Mitgliedsunternehmen in eigenproduzierten kurzen Clips<br />

vorstellen können. Des Weiteren ist daran gedacht, auch kurze Aufnahmen<br />

von Baustellen einfließen zu lassen, um so die Arbeitswelt innerhalb<br />

der Asphaltbranche interessierten Laien zu vermitteln.<br />

Den Anfang macht ein rund 20-minütiges Erklärvideo zur hochsichtbaren<br />

Warnkleidung von DAV-Mitglied Paul H. Kübler Bekleidungswerk.<br />

In unregelmäßigen Abständen werden neue Clips dazukommen. •<br />

4|20<strong>21</strong>


Intern<br />

27<br />

Arbeitsplatzgrenzwert<br />

Baustellen dringend gesucht!<br />

Die Asphaltbranche muss sich über<br />

die Entwicklungen hinsichtlich eines<br />

neuen Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

für Dämpfe und Aerosole bei der<br />

Heiß verarbeitung von Bitumen<br />

Gedanken machen. Der dafür von<br />

den maßgeblichen Verbänden gegründete<br />

Koordinierungsausschuss<br />

Bitumen – kurz KoA-Bit – koordiniert<br />

und erfasst die erforderlichen<br />

Maßnahmen. Der KoA-Bit ruft nun<br />

die Unternehmen auf, geeignete<br />

Baustellen für eine industrieeigene<br />

Messkampagne zu melden.<br />

Neben der Verwendung von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

und technischen Maßnahmen<br />

werden auch organisatorische Maßnahmen<br />

bei der Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwerts<br />

für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielen.<br />

Um vor allem diese noch besser herausarbeiten<br />

zu können, bedarf es weiterer Arbeitsplatzmessungen.<br />

Die Verbände des KoA-Bit, dem auch<br />

der Deutsche Asphaltverband (DAV) angehört,<br />

haben hierzu ein Konzept aufgestellt, Messungen<br />

unabhängig von denen der BG Bau unter<br />

Einbeziehung eines akkreditierten Instituts auf<br />

Baustellen durchzuführen.<br />

Speziell gesucht werden Projekte, bei<br />

denen Asphalttragschichten eingebaut werden<br />

durch den Einsatz von modernen Asphaltfertigern<br />

mit Absaugvorrichtung und Verwendung<br />

von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>. Der Einbau<br />

sollte möglichst im offenen, außerstädtischen<br />

Gelände stattfinden, dabei nicht in<br />

Tunneln, Durchfahrten, Kanälen oder unter<br />

längeren Brückendecken. Eine ungünstige<br />

Topografie/Seitenbebauung, wie beispielsweise<br />

Kessellagen, dichte Bewaldung oder Seitenbepflanzung,<br />

ein- oder beidseitige Seitendämme/Schallschutzwände<br />

oder ansteigendes<br />

Terrain, Betonseitenwände sollten vermieden<br />

werden. Und schließlich wäre eine hohe Tageseinbaumengen<br />

von mindestens 1.000 t<br />

sinnvoll.<br />

Sollten Sie Baustellen haben, die diese Kriterien<br />

erfüllen, möchte ich Sie bitten, eine<br />

Rückmeldung an den Leiter des KoA-Bit (martin.ziegenberg@bauindustrie.de)<br />

zu schicken.<br />

Bitte berücksichtigen Sie, dass dabei eine Meldefrist<br />

von drei Wochen gewährleistet sein<br />

sollte, um sicherzustellen, dass das eingebundene<br />

Institut Messungen auf Ihren Baustellen<br />

durchführen kann.<br />

Die Ergebnisse werden im Anschluss an die<br />

labortechnische Auswertung zum internen<br />

Gebrauch zur Verfügung gestellt und nach<br />

Vorliegen aller Baustellenmessungen wissenschaftlich<br />

ausgewertet. Die Ergebnisse sollen<br />

dazu dienen, dem Ausschuss für Gefahrstoffe<br />

im Mai 2022 einen Zwischenbericht zum<br />

Stand der ergriffenen Maßnahmen liefern zu<br />

können.<br />

•<br />

Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

September 20<strong>21</strong><br />

2.–3.9. Nürnberg<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

20.9. Leipzig<br />

DAV-Regionalversammlung<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

<strong>21</strong>.–22.9. Leipzig<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

www.fgsv.de<br />

Vorschau 2022<br />

16.–18.2. Berchtesgaden<br />

<strong>21</strong>. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

4.–6.4. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

24.–30.10. München<br />

Bauma<br />

www.bauma.de<br />

Oktober 20<strong>21</strong><br />

29.10. Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Vorschau 2023<br />

23.–26.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

November 20<strong>21</strong><br />

29.10. Nürnberg (Nürburgring)<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de


28 Technik<br />

Der von griproad entwickelte Fließpinsel verteilt das Harz gleichmäßig auf der Fahrbahn. Anschließend schieben<br />

die Mitarbeiter das Material manuell bis an die Ränder, die zuvor abgeklebt werden.<br />

Im Ambergtunnel wurde der WhisperGrip hergestellt aus<br />

Dauerhaft sicher und hell:<br />

Oberflächenbeschichtung im Ambergtunnel<br />

Mehr Sicherheit bei weniger Energiekosten – diese Ziele verfolgte die Asfinag bei der Sanierung der Fahrbahndecke<br />

im 3,1 km langen Ambergtunnel in Richtung Innsbruck auf der A14 in Vorarlberg (Österreich).<br />

Unter anderem sollte die Fahrbahnoberfläche dauerhaft wieder die nötige Griffigkeit erhalten. Die Wahl<br />

fiel auf WhisperGrip, eine Oberflächenbeschichtung mit Reaktionsharz, die auf Asphalt- und Betonbelägen<br />

funktioniert. Eingestreut wurde GRAUZIT, ein dauerhaft polierresistenter und zugleich heller Splitt.<br />

WhisperGrip ist eine Oberflächen-Reaktionsharz-Beschichtung der<br />

griproad GmbH. „Wir verwenden für unsere Beschichtung nur<br />

Gesteinskörnungen, die ihre Griffigkeit für lange Zeit erhalten. Weil Granite<br />

aufgrund der geringeren Polierresistenz oft nicht gewünscht werden,<br />

setzen wir vor allem auf Grauwacke. Sie hat gleich zwei Vorteile:<br />

Ihre Polierresistenz (PSV) liegt mit 62 sehr hoch, und sie kann problemlos<br />

mit einem helleren Gestein gemischt werden“, erläutert René Ring,<br />

Geschäftsführer der Kölner griproad GmbH, die gemeinsam mit dem<br />

Systempartner MC-Bauchemie den WhisperGrip vor über 30 Jahren entwickelt<br />

hat.<br />

GRAUZIT – langfristig griffig<br />

Mit dem GRAUZIT der Heinz Schnorpfeil Baustoff GmbH & Co. KG hatte<br />

der Griffigkeits-Spezialist das passende Gestein gefunden. Dieser Baustoff<br />

in der Körnung 2/3 besteht aus Grauwacke und einem äußerst<br />

polierresistenen, hellen Quarzit. Bei dem verwendeten Mischungsverhältnis<br />

von 1:1 weist der GRAUZIT einen mittleren PSV von über 58 auf.<br />

Diese Eigenschaft, kombiniert mit dem kubischen Bruchbild und dem<br />

Schlagzertrümmerungswert von SZ 15,2 (LA 13), verleiht der Fahrbahn<br />

im Ambergtunnel eine dauerhaft hohe Griffigkeit.<br />

Aufhellung im Tunnel schafft Sicherheit<br />

Im Tunnel gibt es keine natürlichen Abwitterungs- und Reinigungsprozesse.<br />

Darum war bei dem Projekt ein helles Gestein gefordert. Der verwendete<br />

Quarzit ist ohne chemische Aufheller oder Pigmentierung von<br />

Natur aus sehr hell und eignet sich daher ideal in der Kombination mit<br />

Grauwacke für die Oberflächenbehandlung mit Reaktionsharz. Mit seiner<br />

mittleren Leuchtdichte von q0 = 0,113 cd/m 2 lx liegt der verwendete<br />

GRAUZIT zudem weit über den für Tunnelaufhellungen geforderten<br />

0,09 cd/m 2 lx der Helligkeitsklasse A.<br />

Aufbereitung der<br />

zweiten Fahrspur,<br />

nachdem die erste<br />

Spur beschichtet und<br />

markiert wurde.<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

29<br />

einem Reaktionsharz und dem hellen Grauzit.<br />

Aufbereitung der zweiten Fahrspur, nachdem die erste Spur beschichtet und markiert wurde. (Quelle: Schnorpfeil)<br />

Das helle Gestein wirkt sich mehrfach positiv aus: Die Helligkeit steigert<br />

das subjektive Sicherheitsgefühl der Verkehrsteilnehmenden.<br />

Außerdem sinkt durch die Reflexionseigenschaften der Energieaufwand<br />

für die Beleuchtung um bis zu 30 % im Vergleich zu dunklen Fahrbahndecken.<br />

So konnte auch im Ambergtunnel die Beleuchtung im Zuge der<br />

Sanierung sparsamer dimensioniert werden.<br />

Mineralstoff aus Deutschland<br />

Die Mineralstoffe für den GRAUZIT werden in Deutschland gewonnen<br />

und hochwertig abgesiebt. „Im Vergleich zu anderen Lösungen, bei<br />

denen die Materialien zum Teil aus Asien angeliefert werden müssen, ist<br />

der Transportaufwand und damit der CO 2 -Fußabdruck deutlich geringer“,<br />

ergänzt Maurice Feiden, Vertriebsleiter der Schnorpfeil Baustoff<br />

GmbH, zum Thema Ressourcenschonung.<br />

Der Auftrag der Oberflächenbeschichtung erfolgte im Mai 20<strong>21</strong> in zwei<br />

Abschnitten. Im Vorfeld wurden die Markierungen entfernt und die Fahrbahndecke<br />

kugelgestrahlt. Damit wurde eine optimale Grundlage für die<br />

Aufnahme des Harzes hergestellt. Wichtig für die Qualität der Beschichtung<br />

ist auch der gleichmäßige Harzauftrag. Dazu nutzt griproad eine<br />

Anlage, die das Harz automatisiert drucklos, aerosolfrei und oszillierend<br />

mit einem „Fließpinsel“ auf die Unterlage gießt. Über den Vorschub und<br />

die Förderleistung der Pumpen wird die Auftragsmenge pro m² vorgegeben.<br />

Sie variiert abhängig von der Rautiefe der Unterlage und dem Größtkorn<br />

der Gesteinskörnung üblicherweise zwischen 1.200 und 1.600 g/m².<br />

Mit einem Walzensplittstreuer wurde dann der GRAUZIT in einer Körnung<br />

von 2–3 mm in den frischen Reaktionsharzfilm eingestreut. Die<br />

Gesteinskörnung sinkt in den Harzfilm und wird im Anschluss mit einer<br />

leichten Gummiradwalze angedrückt. Nach ca. 2–4 Stunden ist das Reaktionsharz<br />

so weit ausgehärtet, dass die überschüssige, nicht gebundene<br />

Gesteinskörnung aufgenommen werden kann.<br />

Das Projekt auf der österreichischen A14 hat gezeigt, dass mit dieser<br />

Bauweise schnell und mit sehr wenig Verkehrsbehinderung saniert werden<br />

kann. Dazu tragen auch die kurzen Rüstzeiten und der Antransport<br />

ohne Tieflader bei. Grundsätzlich sind Tagesleistungen von 12.000 m²<br />

möglich, im Tunnel sind ca. 6.000–8.000 m² pro Tag realistisch.<br />

Qualität bestätigt<br />

Zwei Wochen nach Abschluss der Arbeiten bestätigte die Eigenüberwachung<br />

mit dem SRT-Pendel die Qualität: Es wurden im Mittel 84 SRT-Einheiten<br />

erreicht, gefordert waren mindestens 65. „Wir sind ausgesprochen<br />

zufrieden mit dem Ergebnis und schätzen, dass diese Strecke für die<br />

nächsten 10–15 Jahre diese hohe Griffigkeit beibehält“, sind sich Maurice<br />

Feiden und René Ring einig.<br />

Kontakt: www.schnorpfeil.com oder www.griproad.de<br />

SPRITZMASCHINEN:<br />

NEU<br />

EU-Abgasstufe<br />

V<br />

4|20<strong>21</strong>


30 Technik<br />

Benninghoven<br />

Bestehende<br />

Mischanlagen erneuern<br />

Die übliche Betriebsdauer von Asphaltmischanlagen beträgt zwanzig bis<br />

dreißig Jahre – unter Umständen sogar länger. In dieser Zeitspanne verändert<br />

sich vieles in der Welt, zum Beispiel Anforderungen an Rezepturen und<br />

Qualitäten der Mischgüter sowie häufig auch behördliche Auflagen, die<br />

Betreiber für eine Betriebserlaubnis erfüllen müssen. Bei allen Herausforderungen<br />

der Modernisierung gilt es, die Kunden und Anwender zu begleiten.<br />

Bei Benninghoven gibt es dafür den eigenen Retrofit-Geschäftsbereich.<br />

Auftraggeber verlangen nach neuen, hochwertigeren<br />

Asphalten, die anlagenseitig<br />

spezielle Zugabemöglichkeiten erfordern. Vom<br />

Gesetzgeber geforderte Emissionsnormen<br />

werden strenger. Die Recyclingzugabequote<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> wird erweitert, dadurch<br />

sinken Rohstoffkosten – aber nur für Betreiber<br />

mit entsprechender Technologie. Staub- und<br />

Lärmschutzauflagen (zum Beispiel TA Luft und<br />

TA Lärm) zur Aufrechterhaltung der Betriebsgenehmigung<br />

werden verschärft – häufig, weil<br />

sich Wohngebiete bis zur ehemals abgelegenen<br />

Asphaltmischanlage ausdehnen. Es werden<br />

alternative Betriebsstoffe für den Brenner<br />

der Mischanlage gefordert.<br />

Retrofit-Lösungen zur Modernisierung<br />

bestehender Asphaltmischanlagen sind deshalb<br />

aus vielen Gründen sinnvoll – und oftmals<br />

vorteilhafter als die Investition in einen Neubau.<br />

Dies gilt vor allem in dicht besiedelten<br />

Regionen, da die Erteilung einer neuen behördlichen<br />

Genehmigung langwierig und fraglich<br />

wäre. Bei der Erneuerung einer bestehenden<br />

Anlage entfällt ein neues Genehmigungsverfahren<br />

in vielen Ländern dagegen komplett.<br />

Bei allen Retrofit-Vorhaben ist Benninghoven<br />

der Partner für die Betreiber von Asphaltmischwerken<br />

– unabhängig, welcher Hersteller<br />

die alte Anlage ursprünglich installiert hat.<br />

Komplettlösung aus einer Hand<br />

Von der Konzeption über die technische<br />

Umsetzung bis zur Realisierung vor Ort: Die<br />

Mitarbeiter von Benninghoven begleiten den<br />

Retrofit-Prozess von der Kontaktaufnahme bis<br />

zur Endabnahme. Sie stellen auch den direkten<br />

Kontakt zum Stammwerk her. Das ist deshalb<br />

besonders wertvoll für Anlagenbetreiber, weil<br />

kein Mischwerk dem nächsten gleicht. Viele<br />

Lösungen müssen individuell angepasst oder<br />

sogar erarbeitet werden, damit die Anlage<br />

zukunftssicher aufgestellt ist. Damit am Ende<br />

alles passt, ist die Vorgehensweise in drei<br />

Schritte unterteilt: Entwicklung eines gemeinsamen<br />

Retrofit-Plans, technische Prüfung und<br />

Umsetzung im Benninghoven-Stammwerk,<br />

Implementierung der neuen Technik vor Ort.<br />

Bei der Erneuerung einer<br />

bestehenden Anlage entfallt ein<br />

neues Genehmigungsverfahren in<br />

vielen Landern dagegen komplett.<br />

Jedes Retrofit-Projekt beginnt mit einem<br />

Vor-Ort-Termin. Ein Team der Wirtgen-Group-<br />

Niederlassung, die den Kunden betreut,<br />

besucht mit Experten den Kunden. Die<br />

Bestandsaufnahme der Anlagentechnik sowie<br />

alle Änderungswünsche werden schriftlich<br />

festgehalten. Planungshandbücher von Benninghoven<br />

sind dabei ein hilfreiches Tool. Bei<br />

diesem Erstgespräch werden auch Fotos von<br />

der Anlage und den zu erneuernden Komponenten<br />

erstellt.<br />

„Retrofit von Benninghoven ist quasi eine<br />

schlüsselfertige Lösung“, sagt Markus Bühl,<br />

Area Sales Manager für Benninghoven-Produkte<br />

bei der Niederlassung der Wirtgen Group<br />

in Augsburg. Ein Auftrag, der diese Aussage<br />

untermauert, ist das Retrofit-Projekt des<br />

Asphaltmischwerks in Mintraching im Besitz<br />

der Guggenberger GmbH. Hier galt es, eine<br />

01<br />

02<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

31<br />

INFO<br />

Hier geht es zum Video<br />

„Retrofit Trocken trommel<br />

Benninghoven”<br />

Bild 01 <br />

Retrofit-Lösungen von Benninghoven<br />

entstehen im Schulterschluss<br />

mit Kunden und Anwendern.<br />

Bild 02<br />

Kundenindividuelle Lösungen:<br />

Im Benninghoven-Stammwerk<br />

entstehen maßgeschneiderte<br />

Retrofit-Komponenten.<br />

4|20<strong>21</strong>


32 Technik<br />

Tieflader befördern die neue Trockentrommel von Benninghoven an ihre Endposition. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

Benninghoven Anlage vom Typ BA 4000 zu<br />

erneuern.<br />

Im Fokus standen dabei eine höhere Performance<br />

und Effizienz der Anlage. Dazu mussten<br />

unter anderem die Trockentrommel und der<br />

Brenner ausgetauscht werden. Es war dabei<br />

schnell klar, dass keine Standard-Trommel passend<br />

sein würde. Diese Herausforderung nahm<br />

Markus Bühl mit ins Stammwerk von Benninghoven,<br />

um eine Lösung mit dem technischen<br />

Büro zu entwickeln.<br />

Im Anschluss an den Vor-Ort-Termin am<br />

Anlagenstandort Mintraching besprach das<br />

Team der Wirtgen Group die Anforderungen<br />

von Guggenberger. „Bei dieser Anlage gab es<br />

eine ganze Reihe an Anforderungen, bei denen<br />

uns Lösungen von der Stange nicht weiterhelfen<br />

konnten“, so Jörg Genetsch, Experte für<br />

Trocknungs- und Entstaubungstechnik im<br />

technischen Büro von Benninghoven. „Aber<br />

das sind wir bei Retrofit-Projekten gewohnt<br />

und können solche Aufträge auch wirtschaftlich<br />

umsetzen.“ Für die Entwicklung der optimalen<br />

Lösung setzt Benninghoven auf<br />

Schwarm intelligenz – konkret auf das Knowhow<br />

des gesamten technischen Büros gepaart<br />

mit der Erfahrung der Monteure vor Ort. Denn<br />

das technische Büro von Benninghoven ist routiniert<br />

darin, aus alter Technik mehr Leistung<br />

herauszuholen, und vor allem auch darin,<br />

bestehende technische Komponenten an neue<br />

anzupassen. „Wir schauen uns auch die Altkomponenten<br />

vor Ort an, die verraten uns, worauf<br />

wir achten müssen und was es zu verbessern<br />

gilt“, so Genetsch. Nach der Konzeption erstellen<br />

die Ingenieure technische Spezifikationen<br />

sowie Layoutzeichnungen.<br />

Diese technische Gesamtlösung präsentiert<br />

das Team dem Kunden und stimmt sie mit ihm<br />

ab, bis eine Projektfreigabe erfolgt.<br />

Implementierung<br />

der neuen Technik vor Ort<br />

Nach der Freigabe der Retrofit-Planung und<br />

aller neuen Komponenten werden diese im<br />

Benninghoven-Stammwerk gefertigt und zur<br />

Baustelle transportiert. Häufig bilden das Anlagenpersonal<br />

des Kunden und die Benninghoven-Servicetechniker<br />

ein Team. So war es auch<br />

beim Retrofit-Projekt in Mintraching der Fall.<br />

„Und zwar mit durchschlagendem Erfolg“, so<br />

Thorsten Neidhöfer, einer der Benninghoven-<br />

Monteure vor Ort.<br />

In die bestehende Asphaltmischanlage<br />

wurde moderne Benninghoven-Technik integriert,<br />

mit der die Anlage über Jahre wirtschaftlich<br />

und umweltfreundlich arbeiten<br />

wird. Herzstücke dabei sind der Brenner und<br />

die Trockentrommel. Der neue Brenner vom<br />

Typ Evo Jet 3 kann nun mit Öl, Flüssiggas und<br />

Kohlenstaub drei statt vorher zwei Brennstoffe<br />

verfeuern. Dies macht Guggenberger zukünftig<br />

unabhängiger von Schwankungen der<br />

Energiekosten. Für den Brennstoff Kohlenstaub<br />

wurde eine neue Kohlenstaubdosierung<br />

installiert, die durch ihre konstruktive Überarbeitung<br />

für Guggenberger elementare Vorteile<br />

hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit und<br />

Brennstoffverbrauch mit sich bringt. Zudem ist<br />

der Brenner leistungsstärker ausgelegt und<br />

trägt so dazu bei, die Anlagenperformance<br />

insgesamt zu steigern. Insbesondere bei der<br />

Herstellung von Asphaltmischgütern wie<br />

Splittmastix- und Guss<strong>asphalt</strong>, die ausschließlich<br />

aus Weißmineral hergestellt werden, steigt<br />

die Trocknungsleistung signifikant – konkret<br />

von 140 t/h auf 190 t/h.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

33<br />

ORIS<br />

Digital für mehr Ökologie beim Straßenbau<br />

„Digitalisierung“ und „BIM“ sind<br />

Schlagworte, die sich zunehmend<br />

in der Asphaltbranche festsetzen.<br />

Beide sind allgegenwärtig und ein<br />

wichtiger Beschleuniger für eine<br />

nachhaltige Entwicklung. Die Baubranche<br />

ist spät dran und hat hier<br />

großes Optimierungspotenzial. Mit<br />

ORIS steht jetzt eine digitale Materialplattform<br />

zur Verfügung, die Produzenten<br />

von Asphalt, Gesteinskörnung<br />

und Beton mehr in den Fokus<br />

rücken will.<br />

Oft sind Materiallieferanten eines der letzten<br />

Glieder in der Planungskette und die<br />

Anfragen definieren sich meistens über den<br />

Preis, wie auch Oliver Queck, Leiter technischer<br />

Vertrieb Gesteinskörnung bei Holcim Kies und<br />

Splitt, weiß: „Wir als Materiallieferanten sind<br />

jedoch die Gruppe, die das meiste Wissen über<br />

die verschiedenen Materialien haben und in<br />

welchen Anwendungen sie eingesetzt werden<br />

können.” Aus diesem Wissen heraus hat Holcim<br />

gemeinsam mit IBM als Partner ORIS entwickelt,<br />

eine digitale Materialplattform, die für<br />

alle am Straßenbauprojekt beteiligten Gruppen<br />

mit jeweils eigenen Lösungen für Behörden,<br />

Ingenieurbüros, Materiallieferanten und<br />

Bauunternehmen hilfreich ist.<br />

ORIS soll dem Materiallieferanten helfen,<br />

seine Produkte besser zu verwalten und zu<br />

bewerben. Dafür verbindet die Plattform verschiedene<br />

Parameter miteinander, um Auftragnehmer<br />

und Auftraggeber bei der Planung zu<br />

unterstützen. Im Fokus dabei steht immer der<br />

ökologische Aspekt eines Projektes. Dabei will<br />

das Tool helfen, den Einsatz von alternativen<br />

Techniken zu fördern, die die Umwelt schonen,<br />

wie beispielsweise Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>.<br />

ORIS entwickelt aus den hinterlegten Daten<br />

und den eingegebenen Parametern verschiedene<br />

Straßenoberflächendesigns für den<br />

gesamten Straßenkörper. Insgesamt konnten<br />

anhand der Normen und Regelwerke über<br />

200.000 Designs in die Datenbank aufgenommen<br />

werden. Grundlage sind dabei der errechnete<br />

CO 2 -Fußabdruck, die Dauerhaftigkeit<br />

sowie der Verbrauch natürlicher Ressourcen.<br />

Diese Daten können dann über die Plattform<br />

transparent mit herkömmlichen Optionen verglichen<br />

werden. Queck weiß, wie wichtig diese<br />

Daten sind: „Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden<br />

ist beispielsweise der CO 2 -Fußabdruck<br />

Kriterium bei der Auftragsvergabe. Es ist<br />

nur eine Frage der Zeit, bis diese sogenannten<br />

weichen Kriterien auch bei uns vergabeentscheidend<br />

werden.“<br />

Kontakt: www.oris-connect.com<br />

AUFZÜGE FÜR<br />

ASPHALT<br />

MISCH<br />

ANLAGEN<br />

INDUSTRIEAUFZÜGE<br />

MADE IN GERMANY<br />

GEDA 500 ZP P<br />

Winsen, Deutschland<br />

www.geda.de<br />

4|20<strong>21</strong>


34 Technik<br />

Bomag<br />

Dritte Generation geht<br />

digital an den Start<br />

Bomag führt bei seiner dritten Generation<br />

von Straßenfertigern der Universalund<br />

Highway-Klasse das innovative digitale<br />

Assistenzsystem Advanced Pave und<br />

einen elektronischen Seitenbedienstand<br />

ein. Damit stoßen die Maschinen in neue<br />

Dimensionen des Bedienkomforts und der<br />

Effizienz vor. (Quelle: BOMAG)<br />

Bomag führt seine neue Generation von Asphaltstraßenfertigern<br />

der Universal- und Highway-Klasse ein.<br />

Die Modelle BF 600 C-3, BF 600 P-3, BF 700 C-3 und BF<br />

800 C-3 sind weltweit verfügbar. Die dritte Generation<br />

von Bomag-Straßenfertigern der Universal- und<br />

Highway-Klasse ist mit dem neuartigen digitalen Assistenzsystem<br />

Advanced Pave ausgestattet. Es wurde<br />

dazu entwickelt, den Maschinenführer bei komplexen<br />

Aufgaben bestmöglich zu entlasten.<br />

Dies fängt bereits bei der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes<br />

an. Der komfortable Drehsitz gewährt dem Bediener die<br />

perfekte Rundumsicht und er behält zugleich alle wichtigen Informationen<br />

im Blick – auf einem übersichtlichen Dashboard mit Vollgrafikdisplay.<br />

Bei der optionalen Sonderausstattung mit einem Multifunktionsdrehsitz<br />

sind zudem die wichtigsten Bedienfunktionen in die Armkonsolen integriert<br />

und liegen so perfekt in der Hand wie beispielsweise der Fahrjoystick,<br />

mit dem sich auch die Kübelklappen sowie die Frontklappe direkt<br />

steuern lassen. In der Sonderausstattung lässt sich die Position des Dashboards<br />

individuell einstellen, damit der Fahrer es in allen erdenklichen<br />

Arbeitshaltungen im Blick behält.<br />

Digitales Assistenzsystem<br />

Mit Advanced Pave können alle maschinen- und prozessrelevanten Funktionen<br />

auf dem Display leicht überblickt werden und der Maschinenfahrer<br />

kann informiert eingreifen. Mit vorprogrammierten und individuellen<br />

Einstellungen automatisiert Advanced Pave darüber hinaus wiederkehrende,<br />

komplexe Einstellprozeduren. Dies spart wertvolle Zeit beim Einrichten<br />

der Maschine. Außerdem ist es nun noch viel einfacher, mit<br />

bewährten Einstellungen exakt die gleiche Qualität zu reproduzieren,<br />

unabhängig vom Bediener, da die Einstellungen aus dem „Gedächtnis“<br />

der Maschine jederzeit per Knopfdruck wieder abrufbar sind. A-Pave<br />

Smartpave tut genau dies: Wofür bislang mehrere Bedienschritte nötig<br />

waren, genügt jetzt ein einziger. Der Bediener muss nur noch die<br />

gewünschte Einbauschicht wählen, der Assistent kümmert sich um die<br />

optimalen Maschineneinstellungen für Kratzerband und Schnecken,<br />

Bohlentemperatur sowie Stampfer- und Vibrationsfrequenz.<br />

Mit A-Pave Set lässt sich die Maschine in Sekundenschnelle in Transport-<br />

oder Arbeitsstellung versetzen. Bohle, Nivellierzylinder, Verteilerschnecke<br />

etc., der Assistent bringt alle Funktionen auf Position und die<br />

Maschine ist einsatzbereit oder kann verladen werden. Auch beim Starten<br />

oder bei Unterbrechungen des Arbeitsprozesses denkt A-Pave Start<br />

mit: Die Bohle wird automatisch entlastet, blockiert und wieder in<br />

Schwimmstellung gebracht.<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

35<br />

Bomag Advanced Pave, das zukunftsweisende digitale Assistenzsystem für<br />

Straßenfertiger, bringt die volle Transparenz in das Cockpit.<br />

Der optionale Bomag-Multifunktions-Drehsitz für die perfekte Regie beim<br />

Asphalteinbau. Der Fahrer hat darin alle Funktionen entspannt im Griff über<br />

die Steuereinheiten, welche in die Armkonsolen integriert sind. Das Advanced<br />

Pave Dashboard lässt sich individuell einstellen und bleibt so in wirklich allen<br />

Situationen mühelos im Blick des Fahrers.<br />

Seitenbedienstand<br />

Mit dem neuen vollelektronischen Seitenbedienstand war es noch nie<br />

auch für den Bediener an der Seite so einfach, alle relevanten Informationen<br />

zum Einbauprozess und den aktuellen Einstellungen der Maschine<br />

zu überblicken. Besonders nützlich ist etwa der mitdenkende Materialrechner;<br />

er sagt den Materialbedarf für den Auftrag präzise voraus und<br />

liefert verlässlich die bereits eingebaute Materialmenge. Auch der Controller<br />

für die Nivellierung ist integriert. Die Einstellung der Neigung und<br />

des Dachprofils über eine definierte Wegstrecke kann der Bediener über<br />

die Profilautomatik jederzeit einsehen. Ob Dachprofil, Schneckenbock,<br />

Stampferfrequenz oder Vibration, sämtliche Einstellungen sind über das<br />

Display für den Bediener einsehbar. Wer noch mehr Kontrolle über den<br />

Einbauprozess wünscht, kann die Materialtemperatur optional mit einem<br />

Sensor überwachen.<br />

Bewährtes<br />

der Heizelemente aus. Das beliebte Schnellkupplungssystem Quick<br />

Coupling ermöglicht wie gewohnt schnelle Rüstzeiten.<br />

Verfügbar in einer Vielzahl an Einbaubreiten bieten auch die Bomag-<br />

Universal- und -Highway-Straßenfertiger der dritten Generation ein<br />

Maximum an Flexibilität, mit den verfügbaren Grundbohlen von 2,55 bis<br />

5,0 m oder 3,0 bis 6,0 m. Der BF 600 C-3 ist für Einbaubreiten bis maximal<br />

8,0 m ausgelegt, BF 700 C-3 bis 9,0 m und der BF 800 C-3 bis 10,0 m. Die<br />

Maschinen der dritten Generation verfügen über leistungsstarke Deutz-<br />

6-Zylinder-Motoren mit 116 kW (BF 600 C-3), 129 kW (BF 600 P-3, BF 700<br />

C-3) und 140 kW (BF 800 C-3). Die Dieselantriebe erfüllen selbstverständlich<br />

wahlweise die Abgasnormen Stage IIIa/TIER3 oder Stage V/TIER 4f.<br />

Ein intelligentes Motor-und Hydraulikmanagement sorgt für optimierten<br />

Kraftstoffverbrauch und vergleichsweise geringe Lärmemissionen.<br />

Bomag Ecomode passt die Hydraulikleistung dynamisch immer dem<br />

aktuellen Bedarf an.<br />

Kontakt: www.bomag.com<br />

In der dritten Generation finden sich viele bewährte Funktionen wieder.<br />

Besonders hervorgehoben sei hier das patentierte Sideview-Konzept mit<br />

seitlich verschiebbarem Fahrerstand. Die in Aluminium vergossenen<br />

Heizstäbe sorgen nicht nur für ein schnelles Aufheizen und eine homogene<br />

Wärmeverteilung, Magmalife zahlt sich auch bei der Lebensdauer<br />

4|20<strong>21</strong>


36 Technik<br />

WAM<br />

Mikrodosierer mit kompaktem Design<br />

Mit dem neuen MBH hat WAM einen kompakten Mikrodosierer<br />

entwickelt, der durch seine große Anzahl an Ausstattungsvarianten<br />

sowie den Zertifizierungen nach EC1 935/20<strong>04</strong> und ATEX<br />

in den meisten Bereichen des Schüttguthandlings eingesetzt<br />

werden kann. Er stellt die kontinuierliche oder chargenweise<br />

volumetrische Zufuhr von Pulvern oder Granulaten sicher, die<br />

bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, Glas, Kunststoffen,<br />

Chemikalien oder Baustoffen benötigt werden.<br />

Der MBH in Edelstahl mit transparenter<br />

Inspektionsklappe<br />

Die MBH-Version in Sint-Polymer<br />

für besonders abrasive Materialien.<br />

(Quelle: Wam)<br />

Der MBH ist mit einer neuen Untersetzungseinheit ausgestattet, die<br />

vollständig auf Öl oder Fett als Schmiermittel verzichtet. Materialverunreinigungen<br />

und Verschmutzungen in der Arbeitsumgebung (im<br />

Gehäuse), wie sie bei geschmierten Getriebeeinheiten auftreten können,<br />

sind beim MBH ausgeschlossen. Angenehmer Nebeneffekt – die Schmiermittelwartung<br />

entfällt. Homogenisier- und Dosierwendel werden im<br />

Gegensatz zu seinem Vorgänger MBF dank der neuen Getriebekonstruktion<br />

mit einem statt zwei Motoren angetrieben. Das Ergebnis ist eine<br />

Energieeinsparung um mehr als die Hälfte, da der leistungsstärkere<br />

Motor für den Antrieb der Homogenisierwendel entfällt. Mit dem optionalen<br />

Handverstellgetriebe oder einem Frequenzumformer kann der<br />

MBH zudem im gewünschten Drehzahlbereich betrieben werden.<br />

Die Stärken des neuen, kompakten Designs kommen vor allem bei<br />

schlecht fließenden und anbackenden Materialien zur Geltung. Durch<br />

das nahtlose Dosierergehäuse und den seitlich platzierten Trog mit<br />

Dosierrohr werden Materialrückstände auf ein Minimum reduziert. Die<br />

Homogenisierwendel, bestückt mit Pflugscharen und Schrägschaufeln,<br />

kombiniert effektive Homogenisierung mit gründlicher Austragung aus<br />

dem Gehäuse in den Trog. Das verhindert Verklumpungen und Materialbrücken<br />

und befördert das Material direkt und gleichmäßig zum<br />

Dosierwerkzeug. Über die transparente Inspektionsklappe sind die Vorgänge<br />

im Dosierer leicht zu überwachen und das Innere des Gehäuses<br />

ohne Demontage von vor- oder nachgelagerten Komponenten schnell<br />

erreichbar. Bedarfsgerecht kann die standardmäßige glasperlengestrahlte<br />

Oberfläche durch ein höheres Finish, bis hin zur spiegelpolierten<br />

Ausführung, ersetzt werden.<br />

Für das Dosieren selbst stehen wie beim Vorgänger mehrere Wendeltypen<br />

mit diversen Steigungen zur Auswahl, die präzise Dosierraten von<br />

0,5 bis 3.000 dm³ ermöglichen. Neu ist die magnetische Schnellkupplung,<br />

mit der die Wendeln innerhalb weniger Sekunden getauscht werden<br />

können.<br />

Bei besonders abrasiven Materialien empfiehlt WAM die Ausführung<br />

von Gehäuse und Dosierrohr in verschleißfestem Sint-Polymer. Der<br />

robuste Werkstoff erhöht die Standzeiten der Komponenten und wird<br />

aus diesem Grund seit vielen Jahren erfolgreich zum Beispiel bei Schneckenwendeln,<br />

Absperrorganen oder Rohrbögen eingesetzt.<br />

Der Mikrodosierer MBH ist nicht nur in verschiedenen Ausstattungsvarianten<br />

erhältlich, sondern auch um Zubehör erweiterbar. Dazu gehören<br />

quadratische oder runde Trichter, runde Trichter mit Mischwerkzeug,<br />

vertikale Ausläufe, Reedkontakte für Zylinder, eine automatische<br />

Schmiervorrichtung und Vibratoren.<br />

Aktuell ist der MBH mit quadratischen Flanschgrößen von 26 cm und<br />

42 cm erhältlich. Für den Herbst 20<strong>21</strong> kündigt WAM bereits weitere Größen<br />

und Zubehöre an.<br />

Kontakt: www.wamgmbh.de<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

37<br />

Rüko<br />

Fahrbahnsanierung mit Heimvorteil<br />

Anfang 2020 wurde die Fahrbahnerneuerung der L67<br />

Neumalsch–Muggensturm und die Sanierung der B3/<br />

K3737 vom Regierungspräsidium Karlsruhe mit einem<br />

Kostenvolumen von jeweils 2 Mio. Euro und 600.000<br />

Euro ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft<br />

zwischen Grötz und Peter Groß.<br />

Im Mai 2020 fiel der Startschuss für das erste Bauprojekt – die Straßenerneuerung<br />

der L67. Die Fahrbahn wurde auf einer Länge von ca. 4.000<br />

m saniert und bereichsweise die Gradiente, also der Höhenverlauf im<br />

Zuge der Strecke, angepasst. Laut Grötz wurden dazu die alten Asphaltschichten<br />

in unterschiedlichen Stärken abgefräst und entsorgt. Danach<br />

wurden die neuen Asphaltschichten eingebaut – in den überwiegenden<br />

Bereichen 3-lagig, in einzelnen Bereichen nur die Asphaltdeckschicht.<br />

Die Arbeiten erfolgten in sechs Abschnitten unter Vollsperrung.<br />

Das zweite Bauprojekt auf der B3 begann im Oktober. Hier wurde der<br />

Kreuzungsbereich B3/K3737 aufgrund sehr starker Schäden in Form von<br />

Spurrillen, saniert. Es wurde ebenfalls der vorhandene Asphalt ausgebaut<br />

und entsorgt, aber der bestehende Unterbau mittels einer Hydraulisch<br />

gebundenen Tragschicht (HGT) zusätzlich verstärkt. Diese Tragschichten<br />

mit hydraulischen Bindemitteln sind eine standardisierte und bewährte<br />

Bauweise im modernen Straßenbau. Sie gehören zum Oberbau einer<br />

Straße und haben die Aufgabe, die Lasten der Straßendecke in den Untergrund<br />

abzuleiten. Auf diese HGT wurden Asphalttragschicht, -binderschicht<br />

und -deckschicht in einer Gesamtstärke von 30 cm eingebaut.<br />

Die Arbeiten erfolgten hier in zwei Abschnitten unter Vollsperrung.<br />

Um den vorgegebenen Zeitrahmen termingerecht zu erfüllen, wurden<br />

zur Durchführung des gesamten Bauprojekts, aber vor allem für die<br />

Asphaltarbeiten, von der Rüko GmbH Baumaschinen in Malsch diverse<br />

Maschinen angemietet. Teilweise mit Bedienpersonal. Zeitweise<br />

waren zwei Dynapac-Beschicker MF 2500 CS, zwei Vögele-Fertiger Super<br />

1800-3i/1300-3i mit Materialkübel von Dynapac, eine Bomag-Kombiwalze<br />

BW 154 und ein Minibagger Vio 50 von Rüko auf der Baustelle. Bei<br />

den beiden Baustellen wurden insgesamt 36.000 m 2 Asphaltfahrbahn<br />

und 16.200 t Trag-, Binder- und Deckschicht in kürzester Zeit eingebaut.<br />

Erschwerend hinzu kamen unsichere Wetterverhältnisse und unvorhersehbare<br />

alte Unterbau- und Asphaltschichten, die eine ständige Neuplanung<br />

des Projektmanagements erforderlich machten.<br />

Kontakt: www.rueko.de<br />

4|20<strong>21</strong>


38 Technik<br />

Wirtgen-Group<br />

Niedrige Temperatur,<br />

niedrige Emissionen<br />

Für den Einbau im Autotunnel unter der Karlsruher Kriegsstraße gab es<br />

strenge Auflagen: Um die Emissionen zu reduzieren, sollte das ausführende<br />

Bauunternehmen Maschinen mit Dieselpartikelfilter (DPF) und temperaturabgesenkte<br />

Asphalte verwenden. Mit Asphaltfertigern von Vögele<br />

und Walzen von Hamm konnte die Arge „Tunnel Kriegsstraße“ der Firmen<br />

Schleith und Züblin die Anforderungen erfüllen und das Asphaltmischgut<br />

gleichzeitig effizient und qualitativ hochwertig einbauen.<br />

Seit 2019 wird die Innenstadt von Karlsruhe<br />

rund um die Kriegsstraße komplett umgebaut:<br />

Wo bisher eine breite Durchgangsstraße<br />

verlief, wird es künftig viel Platz für Fußgänger,<br />

eine begrünte Straßenbahntrasse und Baumalleen<br />

mit Radwegen geben. Zeitgleich entsteht<br />

eine U-Bahn-Linie und der Durchgangsverkehr<br />

wird in einen 1,6 km langen Autotunnel verlegt.<br />

Beim Einbau in den beiden Tunnelröhren<br />

mit 5,30 m bzw. 6,80 m Breite legte die Auftraggeberin<br />

Kasig (Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft<br />

mbH) viel Wert auf den Schutz<br />

der Einbaumannschaft. Daher durften im Tunnel<br />

nur Walzen und Fertiger mit Dieselpartikelfilter<br />

arbeiten. Außerdem war der Einsatz von<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>en (NTA) vorgeschrieben:<br />

Da ihre Einbautemperatur etwa<br />

30 °C unter der von Heiß<strong>asphalt</strong>en liegt, reduzieren<br />

sie die Belastung der Einbaumannschaft<br />

durch Dämpfe, Emissionen und hohe Temperaturen<br />

deutlich. Darüber hinaus gehen Experten<br />

davon aus, dass temperaturabgesenkte<br />

Asphalte eine besonders hohe Verformungsbeständigkeit<br />

aufweisen. Das zahlt sich bei<br />

einer viel befahrenen Straße wie dem Karlsruher<br />

Autotunnel besonders aus.<br />

Kurzes Zeitfenster für Einbau<br />

und Verdichtung<br />

Die Verarbeitung bringt hingegen einige<br />

He rausforderungen mit sich: Beim Projekt in<br />

Karlsruhe sorgten spezielle Wachse dafür, dass<br />

das Mischgut selbst bei niedrigeren Temperaturen<br />

verdichtet werden konnte. Sobald bei<br />

dieser Art von Asphalten jedoch eine kritische<br />

Temperatur unterschritten wird, werden sie<br />

schlagartig fest. Deshalb musste das Mischgut<br />

möglichst zügig und unterbrechungsfrei eingebaut<br />

und verdichtet werden. Das ausführende<br />

Unternehmen, die Martin Paschmann<br />

Asphaltbau GmbH, setzte dazu zwei Vögele<br />

Fertiger vom Typ Super 1800-3i sowie drei<br />

Hamm Walzen ein: eine Kombiwalze vom Typ<br />

DV+ 90i VT-S, eine Tandemwalze DV+ 70i VV-S<br />

und eine Kompaktwalze HD 14i VO.<br />

Der Schneckenbock wird<br />

bei Vögele-Asphaltfertigern<br />

gleichmäßig beheizt wird.<br />

Um den Walzen möglichst viel Verdichtungszeit<br />

zu lassen, musste auf der Baustelle<br />

ein Rad ins andere greifen: Abgesehen von<br />

einem reibungslosen Mischguttransport, kam<br />

es auf einen kontinuierlichen und effizienten<br />

Einbau an. Dabei konnten die Super 1800-3i<br />

ihre Stärken ausspielen: Mit ihrer leistungsfähigen<br />

und schonenden Materialförderung und<br />

-verteilung erreichen sie hohe Einbaukapazitäten<br />

und können damit auch temperaturabgesenkte<br />

Asphalte in hoher Qualität einbauen.<br />

Dazu trägt vor allem der sogenannte beheizte<br />

Schneckenbock bei, den Vögele bereits patentiert<br />

hat: Er befindet sich dort, wo das Material<br />

auf die Verteilerschnecke fällt und querverteilt<br />

wird. Da seine Oberfläche bei Vögele-Asphaltfertigern<br />

gleichmäßig beheizt wird, haftet dort<br />

auch bei temperaturabgesenkten Asphalten<br />

kein Material an. Die elektrische Bohlenheizung<br />

sorgt außerdem dafür, dass auch die anderen<br />

Komponenten, die Materialkontakt haben –<br />

Glättbleche und Verdichtungsaggregate –,<br />

konstant beheizt werden. Das garantiert eine<br />

gleichmäßige Oberflächenstruktur und reduziert<br />

nebenbei die Verschmutzung der Maschinenkomponenten.<br />

Vorverdichtung und<br />

Automatikfunktionen<br />

Abgesehen von einem sauberen und präzisen<br />

Einbau, ist auch die Vorverdichtung entscheidend:<br />

Im Karlsruher Autotunnel kamen die<br />

Ausziehbohlen AB 500 und AB 600 zum Einsatz,<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

39<br />

beide mit den Verdichtungsaggregaten Tamper<br />

und Vibration ausgestattet. Damit konnten<br />

die Fertiger eine hohe Vorverdichtung erzielen<br />

und so die erforderlichen Walzübergänge im<br />

Anschluss reduzieren. Auch das Bedienkonzept<br />

Ergoplus 3 steigerte die Effizienz und Qualität<br />

beim Einbau: Da sich die im Vergleich zum<br />

Heißmischgut höhere Viskosität des temperaturabgesenkten<br />

Asphalts auch auf die Festlegung<br />

des Walzmaßes auswirkte, waren unter<br />

anderem die Automatikfunktionen von Autoset<br />

Plus besonders hilfreich. Denn mit der Funktion<br />

„Einbauprogramme speichern“ konnte der<br />

Fertiger-Fahrer die einmal erfolgreich verwendeten<br />

Einbauparameter speichern und am<br />

nächsten Tag oder beim nächsten Bauabschnitt<br />

auf Knopfdruck wieder abrufen.<br />

Neben den Herausforderungen während<br />

des Fertigereinbaus hat sich gezeigt, dass „die<br />

Erzielung der Endverdichtung durch die Walzenflotte<br />

im Vergleich zum Heißeinbau<br />

anspruchsvoller ist, denn das zur Verfügung<br />

stehende Zeitfenster bis zum Erreichen der<br />

Endverdichtung ist bei temperaturabgesenkten<br />

Asphalten deutlich kleiner“, berichtet<br />

Sebastian Boldt, Polier bei Schleith. Die Walzen<br />

Mit Maschinen von Vögele und Hamm erstellte das<br />

ausführende Unternehmen im Karlsruher Autotunnel<br />

eine hochwertige und homogen verdichtete<br />

Fahrbahn. (Quelle: Wirtgen-Group)<br />

sollten wegen des kleineren Zeitfensters<br />

besonders nah am Fertiger und in kurzen,<br />

regelmäßigen Bahnen arbeiten. „Auf diese<br />

Weise können die Walzen in der kurzen zur Verfügung<br />

stehenden Zeit viel Verdichtungsenergie<br />

einbringen. Dabei kann temperaturabgesenkter<br />

Asphalt auch dynamisch, also mit<br />

Vibration oder Oszillation, über die gesamte<br />

Fahrbahn homogen verdichtet werden“, sagt<br />

4|20<strong>21</strong>


40 Technik<br />

01 02<br />

Dr. Axel Mühlhausen, Anwendungsexperte bei<br />

Hamm. Wenn die Walzenflotte aus Tandemwalzen<br />

und Kombiwalzen bestehen sollte, sind<br />

thermische Schürzen hilfreich, um ein schnelles<br />

Abkühlen der Reifen zu verhindern.<br />

Der Asphalteinbau in der Tunnelröhre<br />

erfolgte in zwei Bauabschnitten. „Auf dem ersten,<br />

recht kurzen Abschnitt haben wir den Einbauprozess<br />

und die Walzschemata an die Verdichtungswilligkeit<br />

des Mischguts angepasst“,<br />

berichtet Dipl.-Ing. Christian Riede. Er hat als<br />

Oberbauleiter des Generalunternehmers<br />

Schleith alle Asphaltarbeiten koordiniert. „Der<br />

verwendete temperaturabgesenkte Asphaltbeton<br />

war zwar relativ lange verarbeitbar, wurde<br />

aber dann schlagartig fest. Dieser sprunghafte<br />

Anstieg der Steifigkeit erschwert die Verdichtungsarbeit<br />

und ist ein wesentlicher Unterschied<br />

zu herkömmlichem Heiß<strong>asphalt</strong>. Dies<br />

belegt nochmals, dass die Nutzung des richtigen<br />

Zeitfensters ein maßgeblicher Erfolgsfaktor<br />

für eine hochwertige Verdichtung ist.“<br />

Ideale Anwendung für Kombiwalzen<br />

Bei der Verdichtung der Asphaltrag- und -binderschicht<br />

hatte der Auftraggeber für die erste<br />

Überfahrt mittelschwere Walzen vorgegeben.<br />

Entsprechend kam eine ca. 9 t schwere Hamm-<br />

Kombiwalze vom Typ DV+ 90i VT-S zum Einsatz.<br />

03<br />

Sie verdichtete das anfangs schiebeempfindliche<br />

Mischgut zuerst mit den Gummirädern.<br />

Dabei erzeugen die Räder durch die Walkwirkung<br />

zunächst ein dichtes Gefüge. Die Bandage<br />

sorgt dann für die nötige Ebenheit. Fährt<br />

die Walze den Fertiger dazu noch schräg an,<br />

wird eine Wellenbildung effizient vermieden.<br />

Bei der Verdichtung von schiebeempfindlichen<br />

Mischgütern in Asphalttrag-, Asphaltbinderoder<br />

Asphalttragdeckschichten kneten und<br />

walken die Gummiräder das Material, ohne es<br />

zu schieben oder aufzureißen. Dazu benötigt<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

41<br />

die Gummiradwalze eine hohe Traktion. Bei<br />

den Hamm-Walzen stellt die Anti-Schlupf-<br />

Regelung genau diese in jeder Situation sicher.<br />

Außerdem sorgt die klug konstruierte Radaufhängung<br />

mit Niveauausgleich in der DV+ dafür,<br />

dass das Gewicht gleichmäßig auf den Untergrund<br />

verteilt wird.<br />

Die abschließende Verdichtung erfolgte mit<br />

einer Tandemwalze HD 14i VO (4,5 t) und einer<br />

schemelgelenkten Tandemwalze DV+ 70i-VV-S<br />

im Team, denn aufgrund des verkürzten Zeitfensters<br />

muss die Verdichtungsenergie schnell<br />

eingebracht werden. Beim Einbau einer frei<br />

liegenden Asphaltdecke müssen insbesondere<br />

die Randbereiche schnell angedrückt und verdichtet<br />

werden, sobald der Asphalt eine ausreichende<br />

Verformungsbeständigkeit aufweist.<br />

Das war im Tunnel wegen des Einbaus zwischen<br />

bereits installierten Schlitzrinnen nicht nötig.<br />

Positive Bilanz<br />

Nachdem das letzte Teilstück des Tunnels eingebaut<br />

war, zogen die Teams der Martin Paschmann<br />

Asphaltbau GmbH und der Schleith<br />

GmbH Bilanz: „Der Einbau von temperaturabgesenktem<br />

Asphalt ist für viele noch neu. Aus<br />

diesem Grund haben wir die Dichte kontinuierlich<br />

per Isotopensonde überprüft. Die Messungen<br />

bestätigten ebenso wie die nachgeschalteten<br />

Laboruntersuchungen, dass wir mit den<br />

Fertigern von Vögele und den Walzen von<br />

Hamm eine hochwertige und homogen verdichtete<br />

Fahrbahn erzeugt haben“, sagt Riede.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bei der Endverdichtung kam dann auch die Hamm-Kompaktwalze HD 14i VO mit einer<br />

Vibrations- und einer Oszillationsbandage zum Einsatz.<br />

Die Asphalttrag- und binderschicht im Tunnel wurde unter anderem von der Kombiwalze<br />

DV+ 90i VT-S mit thermischen Schürzen durchgeführt.<br />

Mit den Ausziehbohlen AB 500 und AB 600 von Vögele konnten die Fertiger eine hohe Vorverdichtung<br />

erzielen und damit die Anzahl der erforderlichen Walzübergänge reduzieren.<br />

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4|20<strong>21</strong>


42 Technik<br />

3D-Fräsen<br />

Wirtschaftlich und hochwertig<br />

Beim Fräsen von Fahrbahnen entsteht<br />

ganz automatisch die Basis für<br />

den Aufbau neuer Verkehrsflächen.<br />

Dabei fällt mit der Wahl der Fräsbzw.<br />

Nivelliermethode auch eine<br />

Entscheidung über die Ebenheit<br />

und damit die Qualität der späteren<br />

Fahrbahndecke. Das 3D-Fräsen hat<br />

sich in den vergangenen Jahren<br />

als ideale Methode herauskristallisiert,<br />

insbesondere wenn Flächen<br />

grundlegend neu profiliert werden<br />

sollen, oder wenn das Entwurfsprofil<br />

viele Änderungen in Lage<br />

oder Neigung aufweist.<br />

Von Dipl.-Ing. Jutta Dietz (VESF)<br />

Wenn moderne Kaltfräsen mit 3D-Nivellierung<br />

arbeiten, weisen die Fräsflächen<br />

selbst in komplizierten Fällen eine Präzision im<br />

Millimeterbereich auf. Auf dieser Basis können<br />

die darüber liegenden Asphaltschichten in konstanter<br />

Dicke eingebaut werden. Das bringt<br />

mehrere positive Begleiteffekte im Hinblick auf<br />

die Qualität und Langlebigkeit der Asphaltdecke<br />

mit sich. Dazu kommen wirtschaftliche<br />

Aspekte: Oft sinken die Gesamtkosten, denn<br />

das Setzen von Leitdrähten entfällt und es werden<br />

erhebliche Massen an Mischgut eingespart.<br />

In der Praxis haben sich zwei Technik-Konzepte<br />

für das 3D-Fräsen am Markt durchgesetzt.<br />

Beide haben Stärken, unterscheiden sich<br />

aber in den Details. Die nachfolgende Zusammenstellung<br />

beleuchtet den Prozess beim<br />

3D-Fräsen mit Blick auf die Unterschiede zwischen<br />

den Lösungen.<br />

1. Digitales Geländemodell erstellen<br />

Die Bestandsaufnahme ist der erste Schritt, um<br />

ein digitales Geländemodell für das Fräsen zu<br />

entwerfen. Die Bestandsaufnahme muss im<br />

Vorfeld der Baumaßnahme mit entsprechend<br />

Vorlauf erfolgen. Die Praxis zeigt, dass es sinnvoll<br />

ist, dafür Vermessungsteams mit Erfahrung<br />

im 3D-Fräsen zu involvieren. Die beiden gängigen<br />

Verfahren sind<br />

a) Vermessung der Fläche mit<br />

Totalstation<br />

Basis ist das Erfassen der Bestandsfläche mit<br />

Totalstationen. Diese Arbeit erfordert mitunter<br />

kurzzeitige Sperrungen der Fahrbahn. Aus den<br />

ermittelten Daten entsteht eine Beschreibung<br />

der Bestandsfläche in absoluten Koordinaten.<br />

Daraus wird das digitale Geländemodell der<br />

Entwurfsfläche entwickelt. Sie beschreibt<br />

jeden Punkt der Fräsfläche im Raum in absoluten<br />

Koordinaten.<br />

b) Scan-Fahrten<br />

Scan-Fahrzeuge fahren die zu sanierende Fläche<br />

mehrfach und mit unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten ab. Das kann im fließenden<br />

Verkehr erfolgen. Aus den ermittelten Daten<br />

entsteht eine Punktewolke, die das bestehende<br />

Gelände beschreibt. Diese Punktewolke kann<br />

durch die Aufnahme von Referenzpunkten<br />

auch auf absolute Koordinaten bezogen werden.<br />

Daraus wird das digitale Geländemodell<br />

der Entwurfsfläche entwickelt. Sie beschreibt<br />

jeden Punkt der Fräsfläche relativ zum Bestand.<br />

Sofern Referenzpunkte mit aufgenommen<br />

wurden, beschreibt das Modell die Fräsfläche<br />

auch in absoluten Koordinaten.<br />

2. Fräsen<br />

Mittlerweile sind viele Kaltfräsen mit Schnittstellen<br />

ausgerüstet, über die das 3D-System<br />

alle für die 3D-Steuerung notwendigen Informationen<br />

an die Maschinensteuerung übermittelt.<br />

Damit „weiß“ die Maschine immer, an<br />

welcher Stelle sie wie tief fräsen muss.<br />

Für die Ermittlung des Standortes der Fräse<br />

gibt es wiederum zwei Möglichkeiten:<br />

a) Standortermittlung mit<br />

Total station<br />

Während des Fräsens wird ein Prisma auf der<br />

Fräse von einer Totalstation mit automatischer<br />

Zielerkennung verfolgt. Die Position des Prismas<br />

dient als Referenz für die Sollhöhe der<br />

gefrästen Fläche. Verändert die Fräse ihre Position,<br />

verfolgt die Totalstation automatisch das<br />

Prisma und ermittelt kontinuierlich dessen<br />

Lage im Raum. Die Totalstation sendet diese<br />

Information per Funk an den Systemcomputer<br />

auf der Fräse.<br />

Diese Technik arbeitet unabhängig vom<br />

GPS-/GNSS-Empfang, funktioniert deshalb<br />

Beispiel 1: Rennstrecke in<br />

Silverstone (UK)<br />

Die Rennstrecke wurde 2020 neu profiliert.<br />

Dabei mussten Überhöhungen und Gefällewechsel<br />

an einigen Stellen gezielt verändert<br />

werden. Der britische Fräsdienstleister NRP<br />

setzte dazu das System Topcon mit 2 GPS-/<br />

GNSS-Empfängern ein, zu erkennen an einem<br />

Bügel über dem Bedienstand. (Quelle: NRP)<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

43<br />

auch in Tunneln, in Waldpassagen o. Ä. Allerdings<br />

ist beim Fräsen immer eine Sichtverbindung<br />

zwischen Prisma und Totalstation (Reichweite<br />

ca. 150-m-Radius) nötig. Deshalb sollte<br />

der Baustellenverkehr so organisiert werden,<br />

dass er den Sichtkontakt nicht stört.<br />

b) Standortermittlung mit<br />

GPS-/GNSS-System<br />

Während des Fräsens ermittelt der GPS-/<br />

GNSS-Empfänger auf der Maschine deren Position<br />

und übermittelt die Daten an den Systemcomputer<br />

auf der Fräse.<br />

Beim Fräsen ist ein Sichtkontakt zu GPS-/<br />

GNSS-Satelliten nötig – das kann in Tunneln, in<br />

Waldgebieten oder zwischen Hochhäusern<br />

schwierig bis unmöglich sein. Bei der Reichweite<br />

gibt es keine Einschränkungen; sie ist<br />

unbegrenzt. Zudem funktioniert das System<br />

auch problemlos, wenn mehrere Maschinen in<br />

einem Projekt arbeiten. Auch Baustellenverkehr<br />

stört den Prozess nicht.<br />

Auch bei der Datenverarbeitung im 3D-System<br />

unterscheiden sich die am Markt verfügbaren<br />

Lösungen: Bei einigen vergleicht das<br />

3D-System die Messdaten der Totalstation mit<br />

dem Geländemodell und überträgt die absolute<br />

Abweichung zwischen der tatsächlichen<br />

und der vorgegebenen Frästiefe an die Maschinensteuerung.<br />

Andere Konzepte übertragen<br />

für jeden vom GPS-/GNSS-System ermittelten<br />

Punkt die Differenz zwischen Bestands- und<br />

Entwurfsfläche an die Maschinensteuerung.<br />

Letztlich müssen die Planerinnen und Planer<br />

bei jeder Baumaßnahme anhand der<br />

Umgebungsbedingungen, der Komplexität der<br />

Fräsfläche und der gewünschten Genauigkeit<br />

prüfen, welche 3D-Methode für das jeweilige<br />

Projekt geeignet ist. Der VESF ist gerne bereit,<br />

bei konkreten Fragestellungen die Erfahrungen<br />

zu teilen.<br />

Beispiele<br />

Der Markt der Systemanbieter und Vermessungs-Dienstleister<br />

hat sich in diesem Bereich<br />

in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt.<br />

Daher gibt es mittlerweile für viele spezielle<br />

Anforderungen gut erprobte Lösungen.<br />

Die folgenden Beispiele zeigen das Spektrum<br />

der Möglichkeiten und vermitteln einen<br />

Eindruck von den sehr verschiedenen Randbedingungen<br />

– ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Entsprechend kamen dabei verschiedene<br />

Systeme zur 3D-Nivellierung zum Einsatz.<br />

Beispiel 2: Rennstrecke in Zandvoort<br />

(NL)<br />

Bei der Neuprofilierung der Rennstrecke in<br />

Zandvoort (NL) ging es darum, die Überhöhungen<br />

und Gefällewechsel neu zu gestalten. Die<br />

Arbeiten wurden ausgeführt vom niederländischen<br />

Fräsdienstleister Freesmij, der das System<br />

RoadProfiler eingesetzt hat. Dieses Produkt<br />

arbeitet mit einem GPS-/GNSS-Empfänger<br />

am Drehkranz des Ladebandes (siehe Detail).<br />

(Quelle: Freesmij)<br />

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4|20<strong>21</strong>


44 Technik<br />

Beispiel 3: Autobahn A1, Abschnitt Effretikon–Ohringen<br />

(CH)<br />

Auf der Autobahn A1 wurde im Abschnitt Effretikon–Ohringen (CH) die<br />

Deckschicht abgetragen. Der Schweizer Fräsdienstleister Reproad hat<br />

dieses Projekt ausgeführt mit dem System Leica ICON pave milling mit<br />

Totalstation und Prisma. (Quelle: Reproad)<br />

Beispiel 5: Start- und Landebahn am Flughafen<br />

Brüssel-Zaventem (B)<br />

Die Asphaltdecke auf der Start- und Landebahn am Flughafen Brüssel-Zaventem<br />

(B) wurde abgetragen und im Zuge der Sanierungsarbeiten neu<br />

profiliert. Der belgische Fräsdienstleister TopOff bzw. die Schwesterfirma<br />

TdeuxR hat für die 3D-Nivellierung das System von Topcon mit 2 GPS-/<br />

GNSS-Empfängern pro Maschine eingesetzt. (Quelle: VESF)<br />

Beispiel 4: Stadtstraße in Berlin (D)<br />

Auf der Berliner Karl-Marx-Allee wurde vor dem Einbau einer neuen<br />

Asphaltdecke ein Sonderprofil zur Optimierung des Wasserabflusses in<br />

die darunter liegende Betondecke eingearbeitet. Dort kam eine Kompaktfräse<br />

mit 1 m Fräsbreite zum Einsatz. Für das 3D-Fräsen hat der Fräsdienstleister<br />

Kutter das System von Trimble mit Totalstation und aktivem<br />

Prisma eingesetzt. Unter der Maschine wird die Lage der Fräsfläche kontinuierlich<br />

kontrolliert. (Quelle: Kutter)<br />

Beispiel 6: Landstraße bei Wesel (D)<br />

Die Kreisstraße K26 bei Wesel wurde saniert. Der deutsche Fräsdienstleister<br />

GMS hat den Asphaltbelag mit 3D-Fräsen abgetragen, um dort<br />

eine ebene Basis für den Asphalteinbau zu erzeugen. Zur Anwendung<br />

kam das System Topcon mit Totalstation und Prisma. Auf der Fräse befindet<br />

sich zusätzlich zu den Maschinen-Bedienpanels eine Bedieneinheit<br />

für das 3D-System (hier gelb). (Quelle: GMS) <br />

•<br />

KONTAKT<br />

VESF<br />

Verband Europäischer Straßenfräsunternehmungen e.V.<br />

Ringstraße <strong>21</strong>, 56651 Niederdürenbach, Deutschland<br />

Telefon: +49 2636 9419118, E-Mail: info@vesf-ev.com<br />

4|20<strong>21</strong>


© OpenStreetMap<br />

www.lignite-energy.de<br />

Technik<br />

45<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

Asphalt<br />

STANDORTKARTEN<br />

Baden-Württemberg<br />

Ausgabe | 20<strong>21</strong><br />

NEUES<br />

FORMAT<br />

NEUE<br />

DATEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

Asphalt<br />

STANDORTKARTEN<br />

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des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 20<strong>21</strong><br />

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4|20<strong>21</strong>


46 Technik<br />

Sealoflex<br />

Runter mit der Temperatur – auch bei Farbe<br />

Polymermodifizierte Bindemittel (PmB) wie Sealoflex<br />

tragen zur Verbesserung der reologischen Eigenschaften<br />

des Straßenbelags bei, was wiederum zu einer<br />

längeren Lebensdauer des Asphalts und einer verbesserten<br />

Beständigkeit gegen Spurrinnenbildung und<br />

Ermüdung führt. Ein solcher polymermodifizierter<br />

Asphalt muss allerdings in der Regel bei höheren Temperaturen<br />

produziert und verdichtet werden. Dies liegt<br />

an der erhöhten Viskosität eines polymermodifizierten<br />

Bitumens.<br />

Von Robert van Gorkum<br />

Bereits seit 2002 entwickelt Ooms Producten Produkte mit einer bis<br />

zu 30 °C geringeren Asphaltmisch- und Asphaltverarbeitungstemperatur.<br />

Diese Entwicklungen haben eine ganze Palette an LT-Bitumen<br />

hervorgebracht, die für nahezu jede Asphaltanwendung mit und ohne<br />

recycelten Asphalt geeignet sind. Dadurch ist es möglich, polymermodifizierten<br />

Asphalt bei den gleichen Temperaturen zu mischen und zu<br />

verarbeiten wie konventionellen (nicht polymermodifizierten) Asphalt.<br />

Durch eine Verschärfung der Rechtslage in Deutschland soll der<br />

Grenz wert für Dämpfe und Aerosole bei der Heißverarbeitung von Bitumen<br />

im Jahr 2025 auf 1,5 mg/m 3 gesenkt werden. Durch Senkung der<br />

Asphaltmisch- und Asphaltverarbeitungstemperatur lässt sich der<br />

CO 2 -Ausstoß reduzieren. Eine Faustregel lautet, dass bei jeder Temperatursenkung<br />

um 10 °C die Belastung halbiert wird. Eine Senkung der<br />

Asphaltmisch- und Asphaltverarbeitungstemperatur um 30 °C führt<br />

daher zu einer beträchtlichen Reduzierung der Dampf- und Aerosolbildung<br />

von bis zu 80 %. Darüber hinaus führt die Temperatursenkung zu<br />

einer Reduzierung des Treibstoffverbrauchs, was wiederum in einer Verringerung<br />

des CO 2 -Ausstoßes um ungefähr 30 % resultiert.<br />

Mit Sealoflex LT (PmB) kann polymermodifizierter Asphalt mit bis zu<br />

30 °C geringerer Temperatur produziert werden als mit regulärem Sealoflex<br />

(PmB). Sealoflex LT ist dahingehend modifiziert, dass die Bitumeneigenschaften<br />

mit den polymermodifizierten Standardbitumenprodukten<br />

von Sealoflex vergleichbar sind. Der einzige Unterschied besteht darin,<br />

dass sich Sealoflex LT einfacher mischen lässt (bessere Benetzung der<br />

Gesteinskörnungen), und das bei einer geringeren Temperatur. Dadurch,<br />

dass sich die Bitumeneigenschaften nicht verändern, muss das Bindemittel<br />

bei gleicher Temperatur wie Standard Sealoflex gepumpt werden.<br />

Synthetisch farblose Bindemittel<br />

Für Farb<strong>asphalt</strong> werden synthetisch farblose Bindemittel (Sealoflex<br />

Color) eingesetzt. Diese Bindemittel haben den Vorteil, dass mit relativ<br />

wenigen Pigmenten eine hellere Farbe erreicht werden kann. Im Gegensatz<br />

zu konventionellen schwarzen Bitumen, bei denen mit 5 % (Pulver-)<br />

Pigment noch immer eine dunklere Farbe erreicht wird.<br />

Sealoflex Color besteht aus petrochemischen Komponenten, die aus<br />

Erdöl erzeugt werden. Mit einer solchen Zusammensetzung der Komponenten<br />

werden damit die Eigenschaften eines konventionellen (modifizierten)<br />

Bitumens simuliert. Je nach Zusammensetzung können die<br />

Abb. 1: Kontaktfläche zwischen Aggregat und Bitumen mit reinem und additiv<br />

modifiziertem Bitumen.<br />

Abb. 2: Die Viskosität der LT-Bindemittel ändert sich im Vergleich zur Standardvariante<br />

nicht.<br />

mechanischen Eigenschaften variieren – von Standardbitumen in geringer<br />

Qualität bis hin zu polymermodifiziertem Bitumen in hoher Qualität.<br />

Je nach dieser Qualität ist daher die Asphaltmisch- und Asphaltverarbeitungstemperatur<br />

abzustimmen. Durch die spezifischen Bestandteile<br />

eines solchen Bindemittels ist es wichtig, diese Art von Bindemittel nicht<br />

zu überhitzen. Eine Überhitzung kann eine Verschlechterung des Bindemittels<br />

und eine übermäßige Dampfbildung zur Folge haben.<br />

Spaltzugversuch SFB 5-50 (HT-LT) SFB 5-50 (HT)<br />

Zugfestigkeit bei 5 °C<br />

Niedrigster Wert [MPa] 2 2,2<br />

Durchschnittlich [MPa] 2,2 2,4<br />

Rissenergie bei 5 °C<br />

Niedrigster Wert [Nmm/mm 2 ] 12,4 12<br />

Durchschnittlich [Nmm/mm 2 ] 13,9 13,1<br />

Tabelle 1: Darstellung Spaltzugversuch (ITS) AC 16 surf<br />

4|20<strong>21</strong>


Technik<br />

47<br />

Eine Senkung der Asphaltmisch-<br />

und Asphaltverarbeitungstemperatur<br />

um 30 °C führt<br />

daher zu einer beträchtlichen<br />

Reduzierung der Dampf- und<br />

Aerosolebildung von bis zu 80 %.<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Neueste Entwicklungen machen es auch möglich,<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> mit synthetisch<br />

farblosen Bindemitteln zu produzieren. Mit<br />

diesen sogenannten LT synthetischen Bindemitteln<br />

(Sealoflex Color LT) ist es möglich, bei<br />

einer im Vergleich zur Standardtemperatur um<br />

30 °C geringeren Temperatur Farb<strong>asphalt</strong> zu<br />

produzieren und zu verdichten. Die Misch- und<br />

Produktionstemperatur kann dadurch auf 130<br />

bis 140 °C beschränkt werden.<br />

Guss<strong>asphalt</strong><br />

Abb. 3: Gelber Asphalt mit SealoflexColor (LT) (Quelle: Dutch Cycling Embassy)<br />

LT-Asphalt<br />

Auch Guss<strong>asphalt</strong> kann mit einer um 30 °C geringeren Temperatur produziert<br />

und verarbeitet werden. Dies gilt sowohl für konventionellen<br />

schwarzen Guss<strong>asphalt</strong> als auch für Farbguss<strong>asphalt</strong>. Dies hat den Vorteil,<br />

dass der Guss<strong>asphalt</strong> in geringerem Maße altert als bei den üblichen<br />

Temperaturen. Dies wiederum hat den Vorteil, dass während der Verarbeitung<br />

weniger Dämpfe und Aerosole ausgestoßen werden und der<br />

Belag eine längere Lebensdauer hat. Bitumen, die für diese Anwendung<br />

geeignet sind, sind Bitumen 20/30 NV und die polymermodifizierten<br />

Produkte Sealoflex (GA-LT) und SealoflexColor (GA-LT).<br />

Die Viskosität der LT-Bindemittel ändert sich im Vergleich zur Standardvariante<br />

nicht. Für Sealoflex SFB 5-50 (HT) ist dies in Abb. 2 dargestellt.<br />

Dies beinhaltet allerdings, dass polymermodifizierte LT-Bitumen<br />

bei einer gleichen Temperatur dosiert werden müssen.<br />

Die Misch- und Verarbeitungstemperatur von LT-Asphalt ist anschließend<br />

um bis zu 30 °C geringer. Der Vorteil: geringerer Ausstoß von flüchtigen<br />

Komponenten aus dem Asphalt, was sich positiv auf die Arbeitsbedingungen<br />

auswirkt. Darüber hinaus ist der Asphalt während der Produktion<br />

einem geringeren Alterungsrisiko ausgesetzt. Dies führt zu einer leichten<br />

Verbesserung der Asphalteigenschaften, wie in Tabelle 1 für den Spaltzugversuch<br />

dargestellt wird.<br />

Kontakt: www.sealoflexbitumen.com<br />

AUTOR<br />

Robert van Gorkum<br />

Area Manager<br />

Ooms Producten<br />

Telefon: +31 (0) 620537120<br />

Email: rvangorkum@ooms.nl<br />

Abb. 4: Recycelter Asphalt<br />

mit Sealoflex 4-100 (BR-LT)<br />

4|20<strong>21</strong>


48 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

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Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

49<br />

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50 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B + W Gesellschaft für innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ----------Seite 37<br />

BASF SE, E-CMI/IP, B2Last, 67056 Ludwigshafen am Rhein --------------Seite 13<br />

CFF GmbH & Co. KG, 98694 Ilmenau OT Gehren - --------------------Seite 41<br />

DENSO GmbH, 51371 Leverkusen -----------------------------Seite 15<br />

E-MAK Makine Innsaat Ticaret, Osmangazi/BURSA, TÜRKEI ---------- Titel + Seite 4<br />

GEDA GmbH, 86663 Asbach-Bäumenheim -----------------------Seite 33<br />

griproad GmbH, 51107 Köln --------------------------------Seite 19<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg -------------- Seite 9<br />

MAP GmbH, 688<strong>04</strong> Altlußheim ------------------------------Seite 43<br />

Ritchie Bros. Deutschland GmbH, 49716 Meppen --------------------Seite 11<br />

Weisig Maschinenbau GmbH, 31061 Alfeld/Leine -------------------Seite 29<br />

Wirtgen Group, 53578 Windhagen -----------------------Umschlagseite 2<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 5|20<strong>21</strong><br />

Messen<br />

Mit dem Herbst beginnen wieder<br />

die lang ersehnten Veranstaltungen.<br />

Wir blicken in die Zukunft.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

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Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

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Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

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76473 Iffezheim<br />

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Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

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Preisliste Nr. 7 gültig ab 01.01.20<strong>21</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

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Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />

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Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

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Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>21</strong>:<br />

1 (Februar/März), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September/<br />

Oktober), 7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>21</strong> (56. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

Fräsen<br />

Wir blicken auf den Markt der<br />

Groß fräsen. Welche Entwicklungen<br />

gibt es und worauf sollten Käufer<br />

jetzt achten.<br />

(Quelle: Wirtgen)<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

4|20<strong>21</strong>


Zu guter Letzt<br />

51<br />

Kinderbuch<br />

Die Geschichte einer Straße<br />

Was tun, wenn der Nachwuchs etwas mehr über die<br />

Bedeutung von Straßen erfahren will? Der Wimmelbuch-Klassiker<br />

„Die Geschichte einer Straße“ verschafft<br />

Abhilfe, wurde jetzt neu herausgegeben und um das<br />

Kapitel „Straße der Zukunft“ erweitert. Ein Muss für alle<br />

zukünftigen Bauingenieure ab sechs Jahre.<br />

Dieses detailreiche Wimmelbuch zeigt in 14 szenischen Bildern das<br />

Alltagsleben der Menschen vergangener Zeiten – und welche<br />

Bedeutung die Straße dabei hat. Detailreich und filigran illustriert das<br />

Buch eindrucksvoll die Entwicklung einer Straße im Lauf der Jahrtausende<br />

– von der ersten einfachen Steinzeit-Siedlung über eine florierende<br />

Römer-Stadt bis zur Hightech-Metropole der Zukunft. Die quirligen<br />

Szenen erwecken den damaligen Alltag zum Leben und enthüllen<br />

spannende und auch unterhaltsame Details. Wie sah ein Markttag im<br />

Mittelalter aus? Was geschah, als die Wikinger die Stadt eroberten?<br />

Warum brach die Pest aus? Mit diesem Wimmelbuch erfahren Kinder<br />

spielerisch spannende historische Fakten. Für die Neuauflage wurde das<br />

Layout komplett überarbeitet: Kräftigere Farben und rahmenlose Bilder<br />

mit detailreichen Illustrationen lassen einen direkt in das historische<br />

Geschehen eintauchen. In diesem Sachbilderbuch erleben Kinder<br />

Geschichte anhand einer Straße im Laufe der Zeit so anschaulich und<br />

lebendig wie nie.<br />

Die Geschichte einer Straße<br />

Steve Noon (Illustr.)<br />

ISBN 978-3-8310-4301-9<br />

Dorling Kindersley Verlag<br />

16,95 Euro<br />

Im Fokus:<br />

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Das Ziel:<br />

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Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden,<br />

Deutschland<br />

23. bis 26.<br />

August 2023<br />

(Mi.–Sa.)<br />

Tel. + 49 7229 606-29, info@geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de

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