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Der Gibacht - Rundwanderweg

Der Gibacht ist ein breit lagerndes Bergmassiv, das sich in Nord-Süd-Richtung vom Drei-Wappen-Felsen unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze über den Kreuzfelsen und das Reiseck bis hinunter in die Further Senke erstreckt. Ein wunderschöner Rundwanderweg für die ganze Familie

Der Gibacht ist ein breit lagerndes Bergmassiv, das sich in Nord-Süd-Richtung vom
Drei-Wappen-Felsen unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze über den Kreuzfelsen und das Reiseck bis hinunter in die Further Senke erstreckt.

Ein wunderschöner Rundwanderweg für die ganze Familie

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DER GIBACHT<br />

Wanderberg an der Glasstraße<br />

im Bayerischen Wald<br />

www.bayerischer-wald-ganz-oben.de


<strong>Der</strong> <strong>Gibacht</strong> ist ein breit<br />

lagerndes Bergmassiv,<br />

das sich in Nord-<br />

Süd-Richtung vom<br />

Drei-Wappen-Felsen<br />

unmittelbar an der<br />

deutsch-tschechischen<br />

Grenze über den<br />

Kreuzfelsen und das<br />

Reiseck bis hinunter<br />

in die Further Senke<br />

erstreckt.<br />

Zu erreichen über<br />

die Straße von<br />

Waldmünchen nach<br />

Furth im Wald, die<br />

zum Parkplatz beim<br />

gleichnamigen<br />

Berggasthof (845 m)<br />

führt.<br />

<strong>Der</strong> Rundweg beginnt links vom Gasthaus und führt in<br />

nördlicher Richtung durch leicht ansteigendes Gelände bis<br />

zum sogenannten Pfennig-Felsen (895 m).<br />

Hier ist an einem Felsen ein kleines bewegliches Türchen<br />

angebracht, hinter welches die Wanderer Münzen einlegen<br />

in der Hoffnung, dass sie gesund an diesen Ort zurückkehren.<br />

Von hier bietet sich eine herrliche Aussicht hinunter auf<br />

Waldmünchen und das Ulrichsgrüner Tal, hinüber auf das<br />

Bergdorf Herzogau (679 m), weiter zum Schwarzwihrberg<br />

(706 m) bei Rötz sowie auf den Schneeberg (765 m) und den<br />

Frauenstein (865 m) oberhalb von Tiefenbach.<br />

Nach dem Pfennigfelsen schleicht sich der Weg auf<br />

einem alten Schmugglersteig zur Landesgrenze und der<br />

Unterstellhütte beim Drei-Wappen-Felsen (901 m).<br />

In den Felsen sind von links die Wappen des Churfürstentums<br />

Bayern (CB), des Königreichs Böhmen (KB) und des<br />

Herzogtums Pfalz (HP) mit der Jahreszahl 1766 eingemeißelt<br />

und erinnern an die damalige Abmarkung der Grenze<br />

zwischen Bayern und Böhmen. Grundlage hierfür war der<br />

Grenzvertrag vom 3. März 1764, den die österreichische Kaiserin<br />

Maria Theresia (damals zugleich böhmische Königin<br />

und als solche handelte) und der bayerische Kurfürst Max<br />

III. Joseph geschlossen hatten und mit dem die jahrhundertelangen<br />

Streitigkeiten über den genauen Grenzverlauf<br />

unblutig beendet wurden.<br />


Vom Drei-Wappen-Felsen verläuft der Wanderweg auf<br />

der Kammlinie in südlicher Richtung allmählich ansteigend<br />

bis zum wuchtigen Kreuzfelsen, der mit 938 m die<br />

höchste Erhebung des <strong>Gibacht</strong>-Bergzuges darstellt.<br />

Hier hat die Bergwacht Furth im Wald 1952 ein Gipfelkreuz<br />

errichtet, das 1986 und zuletzt im Jahre 2016 erneuert<br />

wurde. Es liegt ein Gipfelbuch auf. Vom Kreuzfelsen<br />

geht der Blick hinüber ins Nachbarland Tschechien<br />

auf den Čerchov (1.042 m) mit seinem Aussichtsturm,<br />

ein lohnenswertes Wanderziel mit phänomenaler<br />

Rundumsicht nach Ostbayern und Westböhmen.<br />

Nach dem Kreuzfelsen geht es weiter, bis die südliche<br />

Dominante des Bergmassivs <strong>Gibacht</strong> erreicht wird, das<br />

Reiseck (902 m).<br />

Von dem gläsernen Gipfelkreuz öffnet sich ein<br />

wunderbares Panorama auf den Oberen Bayerischen<br />

Wald: Im Tal die Stadt Furth im Wald, umgeben von den<br />

Gemeinden Arnschwang, Eschlkam und Neukirchen b. Hl.<br />

Blut mit ihren zugehörigen Dörfern, Einöden und Weilern.<br />

Einrahmung bildet ein Bergkranz: der Osser (1.293 m), der<br />

Hohen Bogen (1.079 m) überragt vom Großen Arber (1.456<br />

m), dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes, der<br />

Kaitersberg (1.192 m) und der Haidstein (742 m).<br />

Das von Ralph Wenzel<br />

geschaffene Glaskreuz<br />

wurde im Jahre 2005<br />

im Rahmen eines<br />

gemeinsamen Projektes<br />

der Stadt Furth im Wald,<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

„Wanderwege Furth im<br />

Wald“ und des Clubs<br />

Tschechischer Touristen,<br />

Sektion Domažlice<br />

errichtet und durch<br />

die Europäische Union<br />

über die Euregio Bayern<br />

gefördert.<br />

Das Glaskreuz ist<br />

„den verstorbenen<br />

Glasmachern und<br />

Hüttenleuten, die an<br />

den Hängen von <strong>Gibacht</strong><br />

und Čerchov gelebt<br />

und gearbeitet haben“<br />

gewidmet.<br />


Nun wendet sich der Weg nach Westen und führt<br />

hinüber zu einem schroffen Felsrücken, dem<br />

Tannenriegel (910 m). Auf seinem höchsten Punkt<br />

befindet sich ein etwa 3,5 hoher Turm, der „Leuchtturm<br />

der Menschlichkeit“ (Titelfoto), gemauert mit Steinen<br />

aus der ganzen Welt. Eine traumhafte Aussicht weit<br />

hinaus nach Westen über das oberpfälzische Hügelland,<br />

hinunter auf Gleißenberg, auch das bayerische<br />

Meran genannt, auf die Ortschaften Lixenried, Bogen,<br />

Gschwand, Ried, in das Chambtal und die Chamer Bucht<br />

und schließlich hinüber zum Hienerberg (780 m) mit<br />

dem Rosshof und seinen Wiesen.<br />

Nach diesem seelischen Atemholen erfolgt<br />

der Rückweg zum Berggasthof <strong>Gibacht</strong>, der zur<br />

abschließenden Einkehr und leiblichen Stärkung<br />

einlädt.<br />

Auf Initiative des<br />

<strong>Gibacht</strong>-Bergwirtes und<br />

Glaskünstlers Ralph<br />

Wenzel († 2021) wurde<br />

im Jahr 2005 ein etwa<br />

fünf Kilometer langer<br />

Wanderweg rund um<br />

den <strong>Gibacht</strong> angelegt,<br />

der den gesamten<br />

Bergzug in einer<br />

Höhenlage<br />

von 845 m bis 938 m<br />

erschließt.<br />

Ralph Wenzel († 2021)<br />

hatte auch die Ideen<br />

zum Glaskreuz und<br />

Leuchtturm. Zusammen<br />

mit freiwilligen Helfern<br />

verwirklichte er diese<br />

Projekte. Für seine<br />

Initiativen war er 2018<br />

mit dem Glasstraßen-<br />

Preis ausgezeichnet<br />

worden.


GOLDSTEIG<br />

<strong>Der</strong> <strong>Gibacht</strong>-<br />

<strong>Rundwanderweg</strong><br />

führt teilweise am<br />

Qualitätswanderweg<br />

GOLDSTEIG entlang!<br />

Familienfreundlich<br />

Einkehrmöglichkeit<br />

Rundweg<br />

→ Berggasthaus <strong>Gibacht</strong><br />

→ Pfennigfelsen<br />

→ Drei-Wappen-Felsen<br />

→ Kreuzfelsen<br />

→ Reiseck<br />

→ Tannenriegel<br />

→ Berggasthaus <strong>Gibacht</strong><br />

Geschichtliches über den <strong>Gibacht</strong><br />

In den Plansammlungen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs<br />

befinden sich eine ganze Reihe von alten Karten, Landtafeln<br />

und Federzeichnungen, beginnend ab dem Jahre 1514, die das<br />

bayerisch-pfälzisch-böhmische Grenzgebiet zeigen.<br />

In den Erstvermessungsplänen des Königreichs Bayern aus dem<br />

Jahre 1832 ist oberhalb des ursprünglichen Glashüttendorfes<br />

Althütte bereits der Ort „Giebacht“ eingetragen. In der<br />

Hauschronik der Freiherren Voith von Voithenberg, deren Besitz<br />

sich von Herzogau bei Waldmünchen bis an die Stadtgrenze<br />

von Furth im Wald erstreckt, wird im Jahre 1895 ein Forsthaus<br />

am <strong>Gibacht</strong> erwähnt. Am 30. Januar 1910 erhält das heute noch<br />

bestehende Anwesen eine Konzession zur Einrichtung einer<br />

Gastwirtschaft.<br />

Nachdem kein Hinweis vorliegt, dass der Name „<strong>Gibacht</strong>“ vom<br />

Grundbesitzer eingeführt wurde, ist von einer Entstehung durch<br />

den Volksmund auszugehen.<br />

Die Leute sollten damit wohl auf die nahe Grenze zu Böhmen<br />

aufmerksam gemacht werden.<br />

Mit den Jahren hat sich die Namensgebung „<strong>Gibacht</strong>“<br />

schließlich auf den ganzen Bergzug übertragen, dessen<br />

einzelne Erhebungen zwar schon Namen wie Drei Wappen,<br />

Kreuzfelsen, Riegelbaum oder Reiseck hatten, denen aber bis<br />

dahin eine einheitliche gipfelübergreifende Bezeichnung fehlte.<br />


Info & Kontakt<br />

In den Nachkriegsjahren und in der Zeit des Eisernen<br />

Vorhangs war der <strong>Gibacht</strong> nur von Westen erreichbar.<br />

Nach der friedlichen Revolution im Nachbarland<br />

Tschechien wurden bereits Anfang 1990 Kontakte zum<br />

tschechischen Touristenklub, Ortsverein Domažlice (Taus),<br />

aufgenommen und nach einem gemeinsamen Konzept<br />

die alten grenzüberschreitenden Wanderwege wieder<br />

hergestellt. Damit sind sowohl der <strong>Gibacht</strong> als auch der<br />

Čerchov für die Touristen von beiden Seiten der deutschtschechischen<br />

Grenze frei zugänglich.<br />

Distanz: ←→ 5,25 km<br />

Dauer: ca. 2 Std.<br />

Höhenmeter: ↗ 182 m<br />

↓ 844 m<br />

↑ 933 m<br />

So erreichen Sie uns:<br />

Bayern<br />

Weiden<br />

Waldmünchen<br />

GIBACHT<br />

Regensburg<br />

Passau<br />

reuzfelsen<br />

Glaskreuz †<br />

Tschechien<br />

Leuchtturm<br />

www.bayerischer-wald-ganz-oben.de<br />

Tourist-Info Waldmünchen<br />

Marktplatz 16<br />

93449 Waldmünchen<br />

Tel. 09972 307 25<br />

tourist@waldmuenchen.de<br />

<strong>Gibacht</strong>rundwanderweg

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