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SOMMER 2021- DEM PANDEMIE ALLTAG ENTFLIEHEN

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Harzer Tourismusverband entstanden.<br />

Berge statt Meer?<br />

Text<br />

Jessica Piper<br />

… dann in den Südharz Kyffhäuser<br />

Endlich wieder raus! Zeit zum Reisen, Ausspannen<br />

… Und wohin soll’s gehen? An den Strand zum Sonnenbaden<br />

und Faulenzen oder doch lieber in die<br />

Berge? Wie wär’s denn mit dem Südharz Kyffhäuser?<br />

Hier schläft ein legendärer Kaiser, hier blühen<br />

die schönsten Rosen und hier schnauft das Dampfross<br />

durch die Wälder – und das alles eingebettet in<br />

eine bezaubernde Karstlandschaft. Vom Gebirgsrücken<br />

des Oberharzes erstreckt sich das Gebiet über<br />

eine sanfte Hügellandschaft bis in die Goldene Aue.<br />

Fachwerkstädte, Burgen und Schlösser, Bergwerkswelten<br />

unter Tage, ein ausgedehntes Rad- und<br />

Wanderwegenetz – die Region bietet alles, was man<br />

für einen unvergesslichen Urlaub braucht.<br />

Der schlafende Kaiser …<br />

Tief unten im Berg, verzaubert in einem unterirdischen<br />

Schloss, soll er schlafen. Schon seit vielen<br />

Hundert Jahren, sein glutroter Bart verwachsen<br />

mit dem Tisch. Alle hundert Jahre lässt er schauen,<br />

ob die Raben als Zeichen des Bösen noch um<br />

den Berg fliegen. Wenn sie nicht verschwunden<br />

sind, muss er für weitere hundert Jahre verzaubert<br />

in seinem Schloss ruhen. Die Rede ist natürlich<br />

von Kaiser Barbarossa! Friedrich I. ist ein Mythos<br />

und inspirierte als Sinnbild eines geeinten Reichs<br />

Dichter zur Sage des ewig schlafenden Herrschers.<br />

Es waren keine Geringeren als die Brüder Grimm,<br />

die die Legende „Friedrich Rotbart auf dem Kyffhäuser“<br />

populär machten. In Stein gemeißelt ist<br />

sie am Kyffhäuser-Denkmal. Er scheint gerade<br />

zu erwachen, auf seinem herrschaftlichen Thron<br />

– der mittelalterliche Kaiser, in rotem Sandstein<br />

verewigt. Direkt über ihm reitet Kaiser Wilhelm I.<br />

stolz voran – gern der „Weißbart auf des Rotbarts<br />

Thron“ genannt. Wer die 250 Stufen des gut 80<br />

Meter hohen Denkmalturms erklimmt, wird mit<br />

einem beeindruckenden Weitblick über den Naturpark<br />

Kyffhäuser und die Goldene Aue belohnt. Das<br />

Denkmal ragt wie ein Leuchtturm weithin sichtbar<br />

über dem sagenhaften Kyffhäusergebirge auf und<br />

feiert in diesem Jahr schon seinen 125. Geburtstag.<br />

auch die Heimkehle bei Stolberg oder das Erlebnis-<br />

Zentrum Bergbau Röhrigschacht in Wettelrode in<br />

faszinierende Welten unter Tage.<br />

Doch lieber ans Meer? Nicht für die Aktiven!<br />

Mit seiner abwechslungsreichen Landschaft<br />

lockt der Kyffhäuser, das kleinste Mittelgebirge<br />

Deutschlands, auch Wanderer und Radfahrer<br />

– zum Beispiel auf dem ausgezeichneten Qualitätswanderweg<br />

Kyffhäuserweg, dem Unstrut-<br />

Werra- und Kyffhäuser-Radweg. Wer es etwas<br />

komfortabler mag, nutzt die historische Harzquerbahn.<br />

Als 1896 das Kyffhäuser-Denkmal<br />

feierlich eingeweiht wurde, begann nur einige<br />

Kilometer weiter – in Nordhausen im Südharz –<br />

der Bau dieser besonderen Bahntrasse. Damals<br />

kam die Idee auf, Wernigerode an die Bahnstrecke<br />

Nordhausen–Erfurt anzubinden. Doch Schienen<br />

einmal quer über den Harz? Das war wegen der<br />

schwierigen Geländeverhältnisse nicht so einfach.<br />

Die Wahl fiel deshalb auf eine Spurweite von<br />

1.000 Millimetern – Vorbild war die erste Schmalspurstrecke<br />

im Harz, die 1887 im Selketal eröffnet<br />

wurde. Nach nur drei Jahren Bauzeit war 1899 die<br />

Strecke fertig, rund 80 Kilometer quer über den<br />

Harz und bis zum Brocken, einem der höchsten<br />

Bahnhöfe Deutschlands auf 1.125 Meter.<br />

FOTO: KUR UND TOURISMUS GMBH BAD FRANKENHAUSEN<br />

Nostalgie pur erleben die Gäste der Harzer<br />

Schmalspurbahnen (HSB) bis heute bei einer<br />

Fahrt mit einer historischen Dampflok: Der<br />

Geruch ist charakteristisch, Dampfschwaden<br />

winden sich in den Himmel, ein schriller Pfeifton<br />

ertönt – die HSB übt eine geradezu magische<br />

Faszination aus. Die schnaufenden Dampfloks tuckern<br />

jeden Tag durch den Harz wie ein rollendes<br />

Technikmuseum. Jeden Vormittag startet im über<br />

100 Jahre alten Harzquerbahnhof in Nordhausen<br />

eine Dampflok zum sagenumwobenen Brocken.<br />

Und wer Lust hat auszusteigen, kann auf dem<br />

Südharzer Dampflok Steig, der als Qualitätswanderweg<br />

zertifiziert ist, zu Naturschönheiten, faszinierenden<br />

Ausblicken und historischen Schätzen<br />

aufbrechen.<br />

Das Rosenwunder von Sangerhausen<br />

Zu diesen „Schätzen“ des Südharzes gehören<br />

auch Tausende Rosen, zu finden im Europa-Rosarium<br />

Sangerhausen, das auf eine fast ebenso<br />

lange Geschichte zurückblicken kann wie die HSB<br />

und der Kyffhäuser. 1903 eröffnete das Rosarium,<br />

heute die größte Rosensammlung weltweit. Damals<br />

wurde die Züchtung neuer Rosensorten immer<br />

beliebter, der Verein Deutscher Rosenfreunde<br />

gründete sich und wollte ein eigenes Rosarium<br />

aufbauen. Schnell fand sich im verwilderten<br />

Stadtpark in Sangerhausen ein passendes Grundstück.<br />

In den kommenden Jahrzehnten entstand<br />

eine einzigartige Rosensammlung. Mehr als 8.700<br />

Rosensorten und -arten, rund 80.000 Rosensträucher<br />

und viele andere Gehölze auf üppigen<br />

13 Hektar Fläche – der Park ist zu jeder Jahreszeit<br />

eine Entdeckung. Zu den Attraktionen gehören<br />

die Grüne Rose, Moosrosen und die echte Ölrose.<br />

Bis in den Spätherbst blühen Beet- und Strauchrosen.<br />

Jetzt im Sommer gibt es noch einen Grund<br />

mehr, den Park zu besuchen, der in diesem Jahr<br />

ein Außenstandort der Bundesgartenschau ist:<br />

Bei der Ausstellung „Rose trifft Kunst“ präsentieren<br />

Künstler vom 1. Juli bis 7. August ihre Skulpturen<br />

aus Stein, Holz und Metall sowie schwimmende<br />

Glasinstallationen auf den Teichen.<br />

Überzeugt? Das war noch nicht alles!<br />

Die bezaubernde Fachwerkstatt Stolberg, beeindruckende<br />

Schlösser in Sondershausen und<br />

Heringen, der Freizeit- und Erholungspark Possen,<br />

die Traditionsbrennerei Nordhausen und, und,<br />

und … warten!<br />

Weitere Inspirationen und alle Informationen<br />

unter:<br />

harzinfo.de/suedharz<br />

… und sein Palast<br />

Wo verbirgt sich das sagenhafte unterirdische<br />

Schloss von Kaiser Rotbart? Als Bergleute 1865 auf<br />

der Suche nach Kupferschiefer zufällig natürliche<br />

Hohlräume entdeckten, haben sie wohl geglaubt,<br />

es gefunden zu haben. Denn schnell war der Name<br />

Barbarossahöhle gefunden. Eine geheimnisvolle<br />

Welt mit bizarren Steingebilden und kristallklaren<br />

Seen – als eine von weltweit nur zwei Schauhöhlen<br />

im Anhydritgestein ist diese Höhle eine geologische<br />

Rarität. Neben dieser Höhle entführen aber<br />

FOTO: ROSENGARTEN SANGERHAUSEN GMBH

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