HEV-Magazin Juni 2021 | OST

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen. Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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Grünes Grün im Sommer: populäre Irrtümer Während längerer Hitzeperioden im Hochsommer besteht die Gefahr, dass der Rasen leidet, wenn man sich nicht richtig um ihn kümmert. Bei der sommerlichen Rasenpflege gilt: Weniger ist mehr. Aber es gilt auch: Mehr ist mehr. Irrtum Nr. 1: «Lieber häufiger wässern, dafür in kleineren Mengen» Das Gegenteil ist der Fall! Es gilt hier für einmal der Grundsatz «Mehr ist mehr». Also: Lassen Sie es lieber nur ein- bis zweimal wöchentlich regnen, dafür aber so, dass auch der Wurzelbereich der Gräser gut durchfeuchtet wird! Es nützt nichts, wenn der Rasen täglich oberflächlich nass wird, aber die Wurzeln keinen Tropfen abbekommen. Beste Zeit zum Wässern ist am frühen Morgen oder abends. Irrtum Nr. 2: «Den Rasen möglichst kurz schneiden, dann muss nicht bald schon wieder gemäht werden.» Dazu sollte man sich nicht verleiten lassen, auch wenn es im Hinblick auf bevorstehende Ferien praktisch wäre! Ein längerer Rasen ist viel weniger anfällig für Trockenheitsschäden. Nach dem Motto «Weniger ist mehr» sollten im Hochsommer die Gräser auf höchstens 4 bis 5 cm zurückgeschnitten werden. Bei sehr grosser Hitze ist sogar eine Länge von 6 bis 7 cm zu empfehlen. Eine gute Sache ist das Mähen mit der Mulch-Funktion. Das auf dem Rasen verbleibende Schnittgut spendet Nährstoffe und hält die Wurzeln länger feucht. Irrtum Nr. 3: «Den Rasen möglichst nicht oder nur wenig düngen, dann muss man ihn nicht so oft mähen und hat somit weniger zu tun.» Stimmt nur bedingt. Klar muss man in diesem Fall weniger mähen, aber Moos und vor allem Unkräuter haben dann leichtes Spiel und wachsen besser als der Rasen. Langfristig gesehen hat man dann eben doch mehr zu tun, falls man das Moos und die Unkräuter wieder aus dem Rasen haben möchte. Irrtum Nr. 4: «Rasen ist gleich Rasen, also weshalb teures Saatgut kaufen?» Klar, Rasensamen kann man auch sehr günstig bekommen. Doch da wird am falschen Ort gespart. Eine qualitativ gute Rasensamenmischung beinhaltet viele verschiedene Rasensorten in der richtigen Zusammensetzung. Günstige Mischungen bestehen hingegen oft nur aus 1 - 3 Sorten. Die Widerstandfähigkeit ist dadurch geringer und die Pflege danach beim vermeintlichen Schnäppchen oft viel grösser. Die Freude weicht dann schnell dem Ärger über schlechtes Wachstum und kahle Stellen. Regenwasser für gewisse Nutzpflanzen aufsparen Mit Regenwasser giessen ist für alle Pflanzen eine gute Sache. Doch meist ist nicht genügend vorhanden, um alle ausreichend damit versorgen zu können. Es lohnt sich deshalb, das kostbare Nass für bestimmte Nutzpflanzen aufzuheben. Die Vorteile von Regenwasser liegen auf der Hand: Es ist kostenlos, wärmer als Leitungswasser und verhindert einen Kälteschock. Es enthält kaum gelöste Inhaltsstoffe wie Mineralien oder Salze; pH-Wert und Nährstoffkonzentration des Bodens werden kaum verändert. Im Weiteren ist es weich und kalkarm, so dass es von den Pflanzen besser aufgenommen werden kann. Grundsätzlich mögen Pflanzen lieber temperiertes Wasser, das einen Kälteschock verhindert. Besonders empfindlich auf kaltes Wasser sind die typisch mediterranen Gemüse wie Tomaten, Zucchetti, Chili, Auberginen und Peperoni. Auch Bohnen und Gurken sind empfindlich auf kaltes Wasser. Bei Letzteren könnte dies mit ein Grund sein, wenn sie bitter werden. Bei den Beerenpflanzen sind es insbesondere Heidelbeeren oder Cranberrys, die vom kalkarmen Regenwasser profitieren. Wer kein oder zu wenig Regenwasser sammeln kann, tut am besten das, was schon unsere Mütter und Grossmütter taten: Nach dem Giessen immer mehrere Giesskannen sofort wieder auffüllen und sie an der Sonne stehen lassen, damit sich das Wasser erwärmen kann. Beim nächsten Wässern wird es dann eben für die wärmeliebenden Nutzpflanzen verwendet. 20

GARTEN Safran aus dem eigenen Garten ... köstlich Wer seine Gäste mit einem feinen Safran-Gericht verwöhnen möchte, wählt am besten die edle Variante mit dekorativen Safranfäden anstelle von Safranpulver. Und wer noch einen obendrauf setzen will, trumpft mit Safran aus dem eigenen Garten auf. Möglich macht es eine Blume – der Safrankrokus. Im Spätsommer wird er als Knolle gepflanzt. Mit etwas Glück kann man schon im selben Herbst die ersten Safranfäden ernten. Wenn nicht, sollte es spätestens im zweiten Jahr soweit sein. Der einzige Ort in der Schweiz, wo Safran kommerziell angebaut wird, ist Mund (1‘200 m ü. M.), oberhalb von Naters im Wallis. Bis zu 3 kg können dort jährlich geerntet werden. Das teuerste Gewürz der Welt soll ihnen pro Kilogramm über 13‘000 Franken bringen. Der Preis erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass es für 1 Gramm Safranfäden etwa 130 Blüten braucht. Und die Ernte ist reine Handarbeit. Echter Safran (Crocus sativus) Der Safran ist ein Herbstkrokus. Er stammt aus der Pflanzenfamilie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Die Pflanze wird ca. 10 cm hoch. Die Blütenfarbe ist hellviolett, mit dunklen Adern. Das aromatische, gelbfärbende Gewürz wird aus den langen orangeroten Stempelfäden gewonnen. Entweder mit der Blüte oder kurz danach treiben grasartige schmale Blätter aus. Sie bleiben den Winter hindurch bestehen. Im späten Frühjahr werden sie gelb und sterben ab. Wie bei Tulpen oder anderen Zwiebelblumen werden die Blätter erst abgeschnitten, wenn sie verdorrt sind. Achtung, nicht verwechseln mit der Herbstzeitlose! Die Blüten sehen der hochgiftigen Herbstzeitlose auf den ersten Blick ähnlich. Dennoch gibt es klare Unterschiede: Der Safran hat 3 gelbe Staubblätter, die Herbstzeitlose 6. Der Safran bildet im Herbst schmale riemenförmige Blätter aus. Die Herbstzeitlose ist im Herbst blattlos und bildet erst im Frühling ihre Blätter, die an jene des Bärlauchs oder des Maiglöckchens erinnern. Pflanzen und ernten Pflanzung: Die Knollen werden im August und September an einem sonnigen Standort gepflanzt, ca. 7 cm tief. Aus 1 Knolle können bis zu 5 Blumen wachsen. Der Boden ist idealerweise feinsandig, leicht lehmig, locker, nicht zu nass und eher mager. Blütezeit/Ernte: Der Safran blüht je nach Pflanzzeit im Oktober oder November. Wenn der Krokus aufgeblüht ist, ist es Zeit für die Ernte der Stempelfäden. Man kann dazu die ganze Blüte abschneiden und aus diesen noch gleichentags die roten Fäden herausnehmen. Das typische Aroma entfalten die Fäden erst nach dem Trocknen. Getrocknet werden die Safranfäden in einem luftigen, schattigen Raum. Man bewahrt sie danach am besten in einem dunklen Gefäss auf. Hecken ein letztes Mal schneiden Wer seine immergrüne oder sommergrüne Hecke in diesem Jahr nochmals in Form bringen möchte, der sollte bis spätestens Ende August zur Heckenschere greifen. Gleiches gilt bei Formgehölzen. Wenn wir die Schnittarbeiten bis Ende August erledigen, so können die sich bildenden Neutriebe vor dem Winter noch richtig ausreifen. Unausgereifte Triebe sind viel anfälliger für Frostschäden. Für die Schnittarbeiten ist ein bewölkter Tag ideal. Eine Ausnahme ist die Eibe, die auch aus dem alten Holz problemlos wieder austreibt. Schnitt von grosslaubigen Gehölzen: Bei Glanzmispel, Stechpalmen & Co. bekommen Sie ein schöneres Ergebnis, wenn Sie mit einer gewöhnlichen Baumschere die Triebe zurückschneiden. Beim Schnitt mit der Elektro- Schere werden die Blätter angeschnitten, und deren Ränder werden in der Folge Braun. Schnitt von Koniferen: Bei Nadelgehölzen wie Thuja, Zypressen oder Kiefern sollten Sie den Rückschnitt vorsichtig angehen. Ein Radikalschnitt der Pflanze bis ins alte Holz bedeutet oft das Ende. Die unansehnlichen braunen Stellen treiben manchmal erst nach Jahren oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr aus. Alle Informationen auf diesen Seiten stammen von Wyss GartenHaus in Zuchwil: www.wyssgarten.ch/Blog 21

Grünes Grün im Sommer:<br />

populäre Irrtümer<br />

Während längerer Hitzeperioden im Hochsommer besteht<br />

die Gefahr, dass der Rasen leidet, wenn man sich nicht richtig<br />

um ihn kümmert. Bei der sommerlichen Rasenpflege gilt:<br />

Weniger ist mehr. Aber es gilt auch: Mehr ist mehr.<br />

Irrtum Nr. 1: «Lieber häufiger wässern,<br />

dafür in kleineren Mengen»<br />

Das Gegenteil ist der Fall! Es gilt hier für einmal<br />

der Grundsatz «Mehr ist mehr». Also:<br />

Lassen Sie es lieber nur ein- bis zweimal wöchentlich<br />

regnen, dafür aber so, dass auch der<br />

Wurzelbereich der Gräser gut durchfeuchtet<br />

wird! Es nützt nichts, wenn der Rasen täglich<br />

oberflächlich nass wird, aber die Wurzeln keinen<br />

Tropfen abbekommen. Beste Zeit zum<br />

Wässern ist am frühen Morgen oder abends.<br />

Irrtum Nr. 2: «Den Rasen möglichst kurz<br />

schneiden, dann muss nicht bald schon<br />

wieder gemäht werden.»<br />

Dazu sollte man sich nicht verleiten lassen,<br />

auch wenn es im Hinblick auf bevorstehende<br />

Ferien praktisch wäre! Ein längerer Rasen ist<br />

viel weniger anfällig für Trockenheitsschäden.<br />

Nach dem Motto «Weniger ist mehr» sollten<br />

im Hochsommer die Gräser auf höchstens 4<br />

bis 5 cm zurückgeschnitten werden. Bei sehr<br />

grosser Hitze ist sogar eine Länge von 6 bis<br />

7 cm zu empfehlen. Eine gute Sache ist das<br />

Mähen mit der Mulch-Funktion. Das auf dem<br />

Rasen verbleibende Schnittgut spendet Nährstoffe<br />

und hält die Wurzeln länger feucht.<br />

Irrtum Nr. 3: «Den Rasen möglichst<br />

nicht oder nur wenig düngen, dann<br />

muss man ihn nicht so oft mähen und<br />

hat somit weniger zu tun.»<br />

Stimmt nur bedingt. Klar muss man in diesem<br />

Fall weniger mähen, aber Moos und vor allem<br />

Unkräuter haben dann leichtes Spiel und<br />

wachsen besser als der Rasen. Langfristig gesehen<br />

hat man dann eben doch mehr zu tun,<br />

falls man das Moos und die Unkräuter wieder<br />

aus dem Rasen haben möchte.<br />

Irrtum Nr. 4: «Rasen ist gleich Rasen,<br />

also weshalb teures Saatgut kaufen?»<br />

Klar, Rasensamen kann man auch sehr günstig<br />

bekommen. Doch da wird am falschen<br />

Ort gespart. Eine qualitativ gute Rasensamenmischung<br />

beinhaltet viele verschiedene<br />

Rasensorten in der richtigen Zusammensetzung.<br />

Günstige Mischungen bestehen hingegen<br />

oft nur aus 1 - 3 Sorten. Die Widerstandfähigkeit<br />

ist dadurch geringer und die Pflege<br />

danach beim vermeintlichen Schnäppchen<br />

oft viel grösser. Die Freude weicht dann<br />

schnell dem Ärger über schlechtes Wachstum<br />

und kahle Stellen.<br />

Regenwasser für gewisse Nutzpflanzen aufsparen<br />

Mit Regenwasser giessen ist für alle Pflanzen<br />

eine gute Sache. Doch meist ist nicht genügend<br />

vorhanden, um alle ausreichend damit<br />

versorgen zu können. Es lohnt sich deshalb,<br />

das kostbare Nass für bestimmte Nutzpflanzen<br />

aufzuheben.<br />

Die Vorteile von Regenwasser liegen auf der<br />

Hand: Es ist kostenlos, wärmer als Leitungswasser<br />

und verhindert einen Kälteschock. Es<br />

enthält kaum gelöste Inhaltsstoffe wie Mineralien<br />

oder Salze; pH-Wert und Nährstoffkonzentration<br />

des Bodens werden kaum verändert.<br />

Im Weiteren ist es weich und kalkarm,<br />

so dass es von den Pflanzen besser aufgenommen<br />

werden kann.<br />

Grundsätzlich mögen Pflanzen lieber temperiertes<br />

Wasser, das einen Kälteschock verhindert.<br />

Besonders empfindlich auf kaltes<br />

Wasser sind die typisch mediterranen Gemüse<br />

wie Tomaten, Zucchetti, Chili, Auberginen<br />

und Peperoni. Auch Bohnen und Gurken<br />

sind empfindlich auf kaltes Wasser. Bei<br />

Letzteren könnte dies mit ein Grund sein,<br />

wenn sie bitter werden.<br />

Bei den Beerenpflanzen sind es insbesondere<br />

Heidelbeeren oder Cranberrys, die vom<br />

kalkarmen Regenwasser profitieren.<br />

Wer kein oder zu wenig Regenwasser sammeln<br />

kann, tut am besten das, was schon<br />

unsere Mütter und Grossmütter taten: Nach<br />

dem Giessen immer mehrere Giesskannen<br />

sofort wieder auffüllen und sie an der Sonne<br />

stehen lassen, damit sich das Wasser erwärmen<br />

kann. Beim nächsten Wässern wird<br />

es dann eben für die wärmeliebenden Nutzpflanzen<br />

verwendet.<br />

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