GASTRO Das Fachmagazin 06/21
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6-7/2021
EDITORIAL 3
Sommer, Sonne, Sicherheit?!
Ja, in diesem Jahr mehr denn je. Denn
Gastronomen und Hoteliers tun alles
für die Sicherheit ihrer Gäste – zu groß
ist deren Sorge vor einem neuerlichen
Lockdown. Wer hier gute Konzepte vorlegt,
hat auch im Beherbergungsbereich
die Nase vorne.
Auch wir haben in unserer aktuellen
GASTRO Ausgabe den Sommer hereingeholt
und starten mit unserer neuen
Ethno-Serie „Die Küchen der Welt“
gleich einmal mediterran mit Pizza &
Pasta. Denn nichts bildet den Sommer
besser ab, als die Küche unserer südlichen
Nachbarn und macht Gusto auf
mehr. Mehr Sommer, mehr Fernweh und
mehr gutes Essen aus anderen Ländern
– gerne auch mit regionalen Produkten
hergestellt. Zum Sommer gehört aber
ebenso ein gutes Stück Fleisch, sei es auf
dem Grill oder in der Pfanne, und warum
Fleisch zu Unrecht manchmal mit einem
schlechter Ruf zu kämpfen hat, haben wir
auch recherchiert – und wissen nun, dass
Fleisch aus Österreich ohnehin über jeden
Verdacht erhaben ist!
Wie BIO mehr und mehr die Gastronomie
erobert, ist das Thema unserer Coverstory
und das Thema zieht sich auch
durch das ganze Heft. Wie einzelne Bundesländer
mit speziellen Regionalinitiativen
den BIO-Bereich
zusätzlich stärken
und diesen in
Unser neuer Kolumnist,
Tourismusprofi Thomas Reisenzahn.
Foto: Prodinger Beratungsgruppe
ihren Marketingstrategien
in den Fokus
rücken, ist in
unserem neu
geschaffenen
Ressort „Tourismus
& Hotellerie“
zu lesen.
Hier haben
wir uns
auch angesehen, wie Touristiker auf die
veränderte Situation reagieren und Konzepte
adaptieren mussten. Eines sei vorab
schon verraten: Eindeutige Positionierung
und eine klare Gästeansprache entscheiden
über den Erfolg in der Branche
und die große Herausforderung wird sein,
den „geborgten“ heimischen Gast aus
dem vorigen Sommer zum Stammgast
zu machen. Das Wichtigste aber ist: Der
Wirtschaftsturbo Tourismus ist zurück!
Wer Sommer sagt, denkt automatisch
auch an laue Abende, deren Hauptdarsteller
erfrischende Drinks sind. Und
zwar sowohl mit als auch ohne – Alkohol
natürlich. Die Getränkebranche bringt
dazu viel Innovatives auf den Markt, wobei
aber auch alte Klassiker neu interpretiert
werden.
Die Aufbruchstimmung in der Gastronomie
und Hotellerie ist deutlich zu
merken und wir allen freuen uns auf einen
Sommer wie früher!
Ihr Kurt HEINZ
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4 INHALT
6-7/2021
Ich weiß mich zu wehren
Das Rind ist kein Sündenbock
Pasta, Pasta e Pasta
Resilienz und Diplomatie als
Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
Seite 10
Wo der echte Bio-Eachtling
wohnt
Im Zuge der Klimadebatte ist
auch der Genuss von Rindfleisch
ins Gerede gekommen. Zu Recht?
Seite 24
Egal, ob italienische Pasta oder
chinesische Nudeltaschen, Teigwaren
haben auf der ganzen Welt
eine lange Tradition.
Seite 48
Der Erdapfel aus dem Lungau hat
auf dem Biobauernhof der Familie
Löcker einen Ehrenplatz auf der
Karte.
Seite 17
Aktuell & angesagt
Foto: Jacob Lund / Adobe Stock
Personalia
Coverstory:
BIO: Mehr als ein Trend
Seite 129
Die Nachfrage nach biozertifizierten
Produkten ist so hoch wie nie
zuvor und auch die Gastronomie
erkennt immer mehr die Vorteile
von Bio.
Seite 12
Foto: Andrea Jungwirth
Das Gewissen isst mit
Vielen Köchen und Konsumenten
liegt das Tierwohl am Herzen und
sie versuchen, entsprechend zu
agieren.
Seite 28
Die wahre Pizza
Pizza ist nicht gleich Pizza. Und
warum die aus Neapel immer
noch die beste ist.
Seite 36
Food
Süßer Sommertraum in
Schichten
Im Weinviertel spielt die Marille
bei Desserts eine besondere Rolle.
Seite 50
Überschäumender Genuss
Bier kann man nicht nur mit Limonade
zu einem Radler mixen,
es lassen sich auch ausgezeichnete
Longdrinks oder Cocktails
damit kreieren.
Seite 58
Foto: Michael Reidinger
Food 18 bis 55
Foto: VICUSCHKA / Adobe Stock
Genuss und Vielfalt beim
Fleisch
Konsumenten wollen immer öfter
wissen, wo Produkte herkommen,
wie sie hergestellt und geliefert
wurden.
Seite 22
Food
Foto: Nitr / Adobe Stock
Richtig gute Pasta
Warum es auch bei Spaghetti (und
anderer Pasta) auf die Qualität
ankommt – und woran man diese
erkennt.
Seite 42
Tomate oder Paradeiser?
Rund 30 kg des Gemüses isst jeder
Österreicher im Schnitt pro Jahr.
Seite 46
Cold drinks 56 bis 77
Prickelnder Genuss
Neben kreativen Mixrezepten
sind dieses Jahr auch Infusionen,
Shrubs oder Switchels angesagt.
Seite 62
Dem Leben einen Gin geben
Der Gin-Hype hält uns nun schon
seit einigen Jahren in Atem und
ein Ende scheint nicht in Sicht.
Kein Wunder bei der Vielfalt an
möglichen Aromen.
Seite 70
Foto: goir / Adobe Stock
6-7/2021 INHALT
5
Non food 92 bis 109 Hot drinks 78 bis 91
Foto: Dominique Hammer Photography
Die Rösterin
Masterbarista, Brewmaster, Kaffeerösterin
und Buchautorin: Bei
Johanna Wechselberger dreht
sich alles um Kaffee.
Seite 80
Trendgetränk Teecocktail
Alle möglichen Alkoholika bis hin
zu Bier werden gerne zum Mixen
verwendet, in jüngster Zeit auch
gerne Kaffee. Aber Tee? Warum
eigentlich nicht?
Seite 90
Hans Dampf in allen Gassen
Der Kombidämpfer zählt bei den
Küchengeräten zurecht zu den
Allroundern.
Seite 94
Kulinarische Kaliber in der
Kompanie-Küche
Auch in Friedenszeiten wollen
Soldatenbäuche gut gefüllt sein.
Wie die Truppenverpflegung beim
Bundesheer funktioniert.
Seite 98
Non food
Foto: Geberit
Foto: Foxys_forest_manufacture
Bitte nicht berühren
Mehr denn je hat Corona dazu
geführt, dass Gäste vor allem
bei Urinalen, Wasserhähnen und
Handtrocknern berührungslose
Systeme bevorzugen.
Seite 102
Mediterranes Lebensgefühl
auf dem Tisch
Länder wie Italien, Spanien oder
Griechenland sind speziell im
Sommer seit jeher Sehnsuchtsorte.
Doch dieses „mediterrane“
Lebensgefühl lässt sich auch hierzulande
einfangen.
Seite 106
Tourismus & Hotellerie 110 bis 128
Foto: Michael-Groessinger
„Weltweit einzigartiger Mix“
Interview mit der neuen Geschäftsführerin
der Österreich
Werbung, Lisa Weddig.
Seite 111
Auf geht’s!
Natur, Menschen und Kulinarik
werden wohl die Schlagworte des
diesjährigen Tourismussommers.
Seite 112
Bleib daham!
Der Österreicher soll im Land
bleiben! Und der „geborgte Gast“
aus dem Sommer 2020 soll zum
Stammgast werden.
Seite 117
Wenn weniger zu mehr wird
Portrait der der neuen Fuchsegg
Eco Lodge in Egg in Vorarlberg.
Seite 122
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6 AKTUELL & ANGESAGT
6-7/2021
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Nachtgastronomie darf
ab 1. Juli öffnen
Die Bundesregierung hat aktuell weitere
Öffnungsschritte für die Gastronomie
bekanntgegeben, denn die Infektionszahlen
seien weiterhin erfreulich.
Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Die Situation
ist deutlich besser, als wir uns erwartet
hätten.“ Daher habe man sich ab 1.
Juli zu folgenden Schritten entschlossen:
› Die Nachtgastronomie, Clubs, Discos,
etc. dürfen wieder öffnen.
› Die coronabedingte Sperrstunde ist
Geschichte, auch Hochzeiten, etc. sind
damit wieder möglich.
› Keine Maskenpflicht mehr, weder für
Gäste noch für Mitarbeiter.
› Keine Personenbeschränkungen mehr
in der Gastronomie.
Was allerdings bleiben soll ist die 3-G-
Regel und die Registrierungspflicht. Letztere
könnte indes ab 22. Juli auch fallen.
Für dieses Datum wurden weitere Öffnungsschritte
in Aussicht gestellt.
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Der Start war holprig!
Wie in allen Betrieben wurde auch im Seminar- und
Eventhotel Krainerhütte der 19. Mai herbeigesehnt.
Aber wirklich gut war damit bei weitem nicht alles. Von Petra Pachler
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Convenience auf
dem Vormarsch
Im diesjährigen Wedl Food Report
ging es um das Thema „Convenience
im Gastgewerbe“, wozu Geschäftsführer
und Küchenchefs
aller Kategorien im Gastgewerbe
befragt wurden. 43 % greifen demnach
gelegentlich bis regelmäßig
auf eine Form von Convenience-
Produkten zurück. Dabei dienen sie
in der Hälfte der Betriebe als Basis
für ein Gericht oder werden nach
der vorgegebenen Zubereitungsart
noch zusätzlich verfeinert. Zur
gestiegenen Nachfrage nach Convenience-Produkten
hat nach Angaben
der Befragten auch die Corona-Pandemie
beigetragen, die den
bereits bestehenden Fachkräftemangel
weiter verschärft habe.
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Lorenz Wedl vom Handelshaus Wedl.
Foto: Wedl
Denn sowohl Seminare als auch
Hochzeiten, die für das Hotel Krainerhütte
wesentliche Geschäftsfelder
sind, brauchen längere Vorlaufzeiten
– da war also nichts ab dem 19. Mai.
Zudem war und ist hier die Unsicherheit,
wie es im Herbst weitergehen wird,
wenn es im Seminarbereich wieder losgeht,
noch immer groß. Rund vier Monate
braucht es, bis ein Seminar steht, man
ist daher schon ein bisschen nervös. Und
für Hochzeitspaare war das letzte Jahr
sowieso ein kleines Drama, wie Direktor
Roland Hirtenfelder erzählt: „Ein Brautpaar
hat seine für letztes Jahr geplante
Hochzeit heuer auf einen Dienstag verlegt,
damit mit Ausnahme des Jahres zumindest
die anderen Daten bei der Gravur
im Ehering stimmen!“
Mit 50 Prozent Verlust im Seminarbereich
rechnet Roland Hirtenberger im
heurigen Jahr, was zwar halbwegs kostendeckend
ist, aber von Gewinn keine
Rede sein kann. Es geht darum, am
Markt präsent zu sein – vor allem im
Herbst muss geöffnet sein – Auslastung
hin oder her – weil dann der Verkauf für
den Frühling läuft.
Eine der größten Herausforderungen
für Hirtenfelder sind die derzeit geltenden
Abstandsregeln: Acht Seminare hatte
die Krainerhütte bereits in der ersten
Juni-Woche – mit 79 Gästen. Zur gleichen
Zeit im Jahr 2019 waren es zehn Seminare
– aber mit 162 Gästen. Und genau
das schlägt sich betriebswirtschaftlich
zu Buche. Roland Hirtenberger ist trotzdem
optimistisch: „Die Firmen sparen
nicht, nach der langen Homeoffice-Phase
ist Teambildung wichtiger denn je!“
Bis dieser Geschäftszweig wieder voll anläuft,
konzentriert sich die Krainerhütte
auf den Individualgast und eine Rückbesinnung
auf die Natur.
Waldness – ein
Gesundheitsangebot
Passend dazu wurde Waldness als zertifiziertes
Gesundheitsangebot ins
Programm genommen. Das Hotel
Krainerhütte ist nun Partner der Angebotsgruppe
und nützt die Lage mitten
im Biospährenpark für Wald-Erlebnisse.
Jeden Samstag geht es nun mit Walderlebnis-Pädagogen
der Österreichischen
Bundesforste für zwei Stunden in den
Wienerwald und in den hoteleigenen Spirit
Park zu geführten Waldwanderungen.
Waldness ist auch Teil der Incentives im
Seminarbereich und bei 70 Prozent Seminargästen
und einer Zahl von 27.000
Teilnehmern pro Jahr hat das schon ordentlich
Potenzial.
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10 PORTRAIT
6-7/2021
Ich weiß mich zu wehren!
Gabi Bürgler, Hüttenwirtin, Autorin, Mitglied des Frauenbeirates des Österreichischen
Raiffeisenverbandes und ehemalige Bankerin, sieht Resilienz und Diplomatie als
Schlüsselfaktoren für den Erfolg!
Von Petra Pachler
Foto: Bürglalm
Foto: Hochkönig Tourismus GmbH
Kräuterliebhaberin Gabi Bürgler: „Wichtig ist ein Umfeld, das einem eine gewisse Freiheit zugesteht.“ Haubenkoch Vitus Winkler
(Bild Mitte) hat für jede der 16 Almen des „Kräuterwandern am Hochkönig“ ein passendes Gericht kreiert.
Gabi Bürgler betreibt die Bürglalm,
seit 1900 im Familienbesitzt, und
ihre Liebe gilt den Kräutern. Als
Initiatorin hat sie mit 16 gleichgesinnten
Almbetreibern das „Kräuterwandern
am Hochkönig“ ins Leben gerufen
und auch gleich über jede Alm eine informative
Geschichte geschrieben. Als omni-präsentes
Thema wurden die Kräuter
bei Gabi Bürgler umgehend in die Küchenphilosophie
eingebaut, was dann im
Anlegen eines Kräutergartens direkt auf
der Alm auf 1600 m Seehöhe mündete.
Ganz aktuell hat Haubenkoch Vitus
Winkler, ebenfalls ein Kräuterfan, für
jede der 16 Almen ein passendes Gericht
kreiert, bei dem unter anderem
Waldbeeren und Bergkräuter zu „Wald
& Wiese“ Shakes verarbeitet werden.
Pommes gibt es auf der Bürglalm
keine, dafür wird getreu dem Motto:
Montag – Nudeltag, Dienstag- Strudeltag,
Mittwoch- Knödeltag ausschließlich
Selbstgemachtes gekocht. Die Alpine
Küche wird hier oft in einfachen
Speisen, aber in höchster Qualität serviert.
Ein Speekasbrot zum Beispiel, „aus
selbstgebackenem Hausbrot, mit unserer
eigenen Butter und dem selbst produzierten
Käse von der Bio-Milch unserer
Almkühe - verfeinert mit Pesto
unserer Almkräuter“. „Das schönste
Kompliment ist es für mich immer
wieder, wenn die Gäste sagen „das
schmeckt so gut wie bei der Oma“.
Begabte Quereinsteigerin
Als erfolgreiche Bankerin war die Küche
für Gabi Bürgler anfangs Neuland.
Das Handwerk „Kochen“ hatte sie nicht
gelernt und auch erst mit 35 Jahren ins
Gastgewerbe gewechselt. War es ihr zu
Beginn unangenehm, wenn man ihr
über die Schulter schaute, so genießt sie
es heute, in der Schauküche den Gästen
zu zeigen, was wie produziert wird.
Was will Gabi Bürgler jungen, strebsamen
Frauen mitgeben? „Wichtig ist
ein Umfeld, das einem eine gewisse
Freiheit zugesteht. Sich was zutrauen
und sich was gönnen und bereit sein,
auch etwas anderes zu machen. In meiner
Funktion zur Frauenförderung stelle
ich immer wieder fest, dass man sehr
viel Diplomatie und Resilienz Fähigkeit
und Durchsetzungsvermögen braucht,
um in dieser Sache etwas zu bewegen“.
www.buerglalm.at
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Gabi Bürglers Lieblingspflanze
ist die Brennnessel, in der
sie viele Parallelen zu sich
selbst sieht. Denn sie wächst
fast überall, ist fest verwurzelt,
vielseitig verwendbar
und weiß sich mit den Nesseln
zu wehren, wenn es sein
muss.“ Ich brauche zum Pflücken
z.B. keine Handschuhe,
weil ich weiß, wie man sie
behandeln muss“.
6-7/2021
ADVERTORIAL 11
bio
Foto: Hügli Nährmittel Erzeugung
Weil Bio nicht gleich Bio ist!
Das Bio-Sortiment der drei Hügli-Marken „Hügli“, „Vogeley“ und „Stein’s Best“ erfüllt schon
jetzt die neue EU-Bio-Verordnung.
Damit bietet das Unternehmen seinen
Food Service-Kunden bereits
mehrere Monate vor dem verbindlichen
Inkrafttreten der neuen Regelungen
zum 1.1.2022 darauf abgestimmte
Produkte an. Im Rahmen der
Neuentwicklung der Rezepturen haben
die Kulinarik-Experten die Suppen,
Saucen, Fonds und Desserts auch
gleich in Sachen Geschmack unter die
Lupe genommen. Das Ergebnis: Sie erfüllen
nun nicht nur alle Anforderungen
der neuen Verordnung, sondern überzeugen
auch noch mit einem verbesserten
Geschmackserlebnis. Zusätzlich
unterstreicht Hügli mit der Verpackung
zahlreicher Produkte in der wiederverwendbaren
Gastronorm-Schale den
nachhaltigen Anspruch.
Für Bio-Genuss auf
höchstem Niveau
„Wir sind eins der wenigen Unternehmen,
die ein umfangreiches Convenience-Sortiment
für den Food Service-Sektor
in Bio-Qualität anbieten“,
so Hügli-Geschäftsführer Thomas
Kofler. „Daher war es für uns auch ganz
klar, dass wir erneut eine Vorreiter-Rolle
übernehmen und unsere Produkte
schon vorab fit für die neue Verordnung
machen.“
Rund 30 Produkte mit EU-Bio-Siegel
stellt Hügli aktuell für die Gastronomie
her, davor kamen sie auf den Prüfstand:
Bei der Anpassung der Rezepturen waren
es vor allem die Aromen, für die Ersatz
gefunden werden musste, denn für sie
gelten nach dem neuen Standard strengere
Regeln. Dazu gehört, dass Aromaextrakte
und natürliche Aromen nur aus
dem namensgebenden Ausgangsprodukt
hergestellt werden dürfen – also
zum Beispiel Erdbeeraroma aus Erdbeeren.
Bei der konventionellen Verwendung
dürfen sie dagegen auch aus anderen
Ausgangsstoffen erzeugt werden.
Bio-Qualität für
das gesamte Menü
Mit den Produkten, die Hügli in Bio-
Qualität herstellt, ist das Unternehmen
in seinen Kernsegmenten Marktführer
in Europa. Das Angebot reicht dabei
von der Gemüsebouillon über das Kräuter
Dressing bis hin zur Crème Brûlée.
Die ersten nach EU-Standard biozertifizierten
Produkte für den Food Service
brachte Hügli bereits vor mehr als
20 Jahren auf den Markt und war damit
eines der ersten Unternehmen mit Bio-
Siegel im Großverbraucher-Segment.
Wiederverwendbare Verpackung –
der Umwelt zuliebe
Zu einem ökologischen Sortiment gehören
für Hügli auch nachhaltige Verpackungen.
Daher werden jetzt zahlreiche
Bio-Produkte in der Gastronorm-Schale
angeboten. Die weltweit gebräuchlichen
Behälter können in Standardküchenmaßen
von den Kunden nach dem
Erstgebrauch immer wieder verwendet
werden. Sie sind hitze- und kältebeständig,
passen in Bain-Marie-Warmhaltegeräte
und können in der Spülmaschine
gereinigt werden. Seit der Einführung
der Gastronorm-Schale konnten schon
ungefähr 300.000 Einwegeimer, die zuvor
für Suppen und Saucen genutzt wurden,
eingespart werden.
Kontakt:
Hügli Nährmittel Erzeugung GmbH
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12 COVERSTORY
6-7/2021
BIO: Mehr als ein Trend
bio
Die Nachfrage nach biozertifizierten Produkten ist so hoch wie nie zuvor und auch die
Gastronomie erkennt immer mehr die Vorteile von Bio. Das Ernährungsverhalten von
Konsumenten verändert sich zunehmend in Richtung Bio - auch bei der Außer-Haus-
Verpflegung.
Von Katrin Schedler
Foto: Liudmyla / Adobe Stock
Der Erfolgslauf von Bio kommt
nicht von ungefähr. In den letzten
Jahren sind Umweltaspekte,
insbesondere das Thema Klimakrise,
verstärkt ins Bewusstsein der
Menschen gerückt. Auch die Problematik
des starken Rückgangs der Biodiversität
ist in der Gesellschaft angekommen.
All das sind auch Treiber der
Nachfrage nach Bio. Immer mehr KonsumentInnen
wissen ganz einfach, dass
ökologische Nachhaltigkeit eine Kernkompetenz
der biologischen Landwirtschaft
ist. Und in der Corona-Krise hat
sich der Wunsch nach umweltschonend
hergestellten, gesunden Bio-Lebensmitteln
noch einmal deutlich verstärkt“, erläuterte
die Obfrau des Bioverbandes
BIO AUSTRIA, Gertraud Grabmann, die
neuesten Ergebnisse.
Und wie sieht dies bei der Außer-
Haus-Verpflegung aus? Herr und Frau
Österreicher sind besonders sensibel,
wenn es um Umweltthemen geht. Kein
Wunder also, dass auch immer mehr
Menschen beim Essengehen nicht auf
Bio-(Qualität) verzichten möchten. Die
Auswahl an biozertifizierten Lokalen ist
in den letzten Jahren zwar stetig gestiegen
aber dennoch relativ überschaubar.
Von den rund 40.800 Gastronomie-Betrieben
in Österreich sind gut 400 Betriebe
biozertifiziert. Doch egal, ob in
6-7/2021
COVERSTORY 13
Bio ist auch in der
Gastronomie gefragt.
Foto: Bio Austria_Sonja Fuchs
Restaurants, Cafés, Foodtrucks, Bistros,
bei Caterings oder Lieferservices – (regionale)
Bio-Lebensmittel werden immer
häufiger eingesetzt und Gastronomen
bekennen sich transparent und nachhaltig
zu Bio, indem sie sich regelmäßigen
Kontrollen von anerkannten Bio-Kontrollstellen
unterziehen.
Biozertifizierung in der Gastro
Unternehmen, die ihr Bio-Angebot als
solches bewerben (z.B. auf der Speisekarte),
sind laut der „Richtlinie biologische
Produktion“ (hat den Inhalt des
österreichischen Lebensmittelkodex
Kapitel A8 ersetzt) kontrollpflichtig und
müssen einen Kontrollvertrag mit einer
staatlich akkreditierten Kontrollstelle
abschließen. So wird der ordnungsgemäße
Einsatz und die Verwendung der
Bio-Produkte mittels Zertifikat bestätigt.
Das Bio-Zertifikat gilt jeweils für
ein Jahr. Die Kontrollstelle kann neben
der jährlichen Besichtigung des Betriebes
auch unangekündigte Inspektionsbesichtigungen
durchführen. Neben der
Herkunft der Erzeugnisse werden auch
die Verarbeitungsprozesse kontrolliert.
Eine Aufzeichnung ist Pflicht: Zur Mengen-
und Herkunftskontrolle über An-
und Verkäufe von Lebensmitteln bzw.
Speisen muss Buch geführt werden. Ist
ein Betrieb zertifiziert, gibt es grundsätzlich
zwei Möglichkeiten der Auslobung:
Entweder die Auslobung als Bio-
Gericht (z.B. Bio-Schweinsbraten) bzw.
Bio-Menü (es müssen mind. 95 % aller
Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs
aus biologischer Landwirtschaft
stammen) oder die Auslobung
von Bio-Zutaten, wofür sich die meisten
Betriebe entscheiden. So wird ein
bestimmter Rohstoff allgemein ausgelobt
(z.B. alle Kartoffeln stammen aus
biologischem Anbau) oder direkt beim
Gericht (z.B. Eis mit Bio-Erdbeeren).
Wer ausnahmsweise Änderungen vornimmt,
muss diese ausloben. Die Speisekarte
soll so aufgebaut sein, dass der
Gast eindeutig zwischen Bio-Produkten
und konventionellen Produkten unterscheiden
kann. Aber: Mit der neuen EU-
Bio-Verordnung ab 2021 darf das EU-
Bio-Logo nicht in der Kennzeichnung
und Aufmachung für Außer-Haus-Verpflegung
verwendet werden, da die EU
die genaue Regelung der Vermarktung
biologischer Produkte in der Gastronomie
den einzelnen Mitgliedsstaaten
überlässt. Genaue Informationen und
Richtlinien erhalten Sie direkt bei den
Kontrollstellen.
Was bringt Bio?
Die biologische Landwirtschaft gilt als
die umweltschonendste unter allen
Landbewirtschaftungsformen und arbeitet
so gut wie möglich in geschlossenen
Kreisläufen. Was das bedeutet?
Fällt bei der Arbeit am Hof beispielsweise
Mist an, wird daraus Kompost erzeugt
und als Dünger verwendet. Kunstdünger
ist hingegen nicht erlaubt. Ein ökologisches
Gleichgewicht auf den Feldern
und in der Tiergesundheit sind wesentlich.
Der Einsatz von Nützlingen, eine
vielfältige Fruchtfolge und eine schonende
Bodenbearbeitung fördern das
Bodenleben, ganz nach dem Motto: Die
Tiere im Boden ernähren und nicht direkt
die Pflanze. Bei der Tierhaltung wird
besonders auf tierfreundliche und artgerechte
Haltungssysteme geachtet, also
keine andauernde Anbindehaltung etwa.
Das Futter für die Tiere muss bio sein.
Bio-Lebensmittel sind gentechnikfrei,
das heißt es werden keine gentechnisch
veränderten Organismen (GVO) und
auch keine Produkte, die mit Hilfe von
Gentechnik erzeugt wurden verwendet.
14 COVERSTORY
6-7/2021
Foto: Restaurant Luftburg
Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische
Pflanzenschutz- und Düngemittel
werden die Gewässer geschont
und die Umwelt bedankt sich. Kurzum:
Bio ist also vielmehr als der Verzicht auf
Chemie und mehr als nur ein Trend.
Möchte man Produkte innerhalb der
EU als „biologisch“ oder „ökologisch“
kennzeichnen, dann müssen die dafür
geltenden Bestimmungen der EU-Bio-
Verordnung eingehalten werden. Diese
umfasst die Bereiche Produktion, Verarbeitung,
Kontrolle und Import von Bio-
Produkten. Im heimischen Handel sind
die wichtigsten Bio-Erkennungszeichen
das EU-Bio-Logo, das AMA-Biozeichen
und das Bio Austria Logo. Bei den Bezeichnungen
„aus naturnahem Anbau“
oder „aus umweltgerechter Landwirtschaft“
sowie „aus kontrolliertem Anbau“
ist Vorsicht geboten. Diese Namen
haben mit Bio nichts zu tun und sind
gesetzlich nicht geschützt – sie können
also von jedem verwendet werden. Der
Vorwurf, dass Bio-Produkte mittlerweile
genauso industriell erzeugt werden
wie konventionelle Lebensmittel mag
auf manche Länder vielleicht zutreffen,
doch hierzulande sieht es anders
aus. Beide, also die konventionelle und
biologische Landwirtschaft, sind in Österreich
nach wie vor bäuerlich geprägt.
Dass sich aus Bio-Lebensmitteln auch
dementsprechend hochwertige Speisen,
die frei von Zusätzen und unerwünschten
Chemikalien sind, herstellen lassen,
liegt irgendwie auf der Hand. Allerdings:
Lediglich 3 Prozent der für die Gastronomie
gekauften Lebensmittel sind derzeit
Bio.
Besonders gefragt: Bio-Wein
Der biologische Weinbau gewinnt immer
mehr an Bedeutung und die österreichischen
Bio-Weine sind sowohl im Inals
auch im Ausland begehrte Ware. Im
letzten Jahr wurden bereits 6.900 Hektar
Weingärten in Österreich biologisch bewirtschaftet,
das sind ca. 14,2 Prozent der
gesamten Weinbaufläche. Damit Weine
das Biosiegel am Flaschenetikett tragen
dürfen, müssen auch im Weinbau Regeln
eingehalten werden. So wird etwa auf
chemisch-synthetische Herbizide, Pestizide
etc. verzichtet, stattdessen kommt
eine natürliche, organische Düngung zum
Einsatz. Natürliche Pflanzenstärkungsmittel,
Handarbeit im Weingarten sowie
die Begrünung der Rebzeilen mit diversen
Gräsern und der Einsatz von Nützlingen
sind weitere Kriterien. „Gesunde Pflanzen
und letztlich großartige Trauben sind das
Ziel“, so Markus Altenburger, der seine
Weingärten seit 2017 biologisch bewirtschaftet
und selbst gebrühte Tees sowie
biodynamische Präparate zur Pflanzenstärkung
einsetzt.
Bio Gastro Trophy
Um Bio-Gastronomiebetriebe vor den
Vorhang zu holen und ihr Engagement
sowie den Sinn für Qualität auszuzeichnen,
werden seit 2015 die beliebtesten
Bio Austria Gastronomen bei der jährlich
stattfindenden „Bio Gastro Trophy“
geehrt. In Kooperation mit dem Magazin
Biorama wurden auch im vergangenen
Jahr die teilnehmenden Betriebe in
ganz Österreich von unabhängigen Testern
besucht und anschließend bewertet.
Die Voraussetzung für die Teilnahmen
an der „Bio Gastro Trophy“ war
eine Bio-Zertifizierung des Betriebs
durch eine Bio-Kontrollstelle und die
Einhaltung der Bio Austria-Richtlinien
(ein Bio-Anteil von mindestens 50 Prozent
gemäß der Bio Austria Richtlinien
für Außer-Haus-Verpfleger.) Ein Publikumsvoting
und die Jury kürten im November
2020 die Gewinner der „Bio
Gastro Trophy“ in drei neuen Kategorien:
In der Kategorie „Publikumsgewinner
des Online-Votings“ wurde Kolariks
Luftburg im Wiener Prater ausgezeichnet.
GASTRO hat bereits in der letzten
Ausgabe ausführlich über die nachhaltige
Firmenphilosophie der Familie Kolarik
berichtet (auch online nachzulesen).
Die Luftburg, welche 2021 ein neues Design
erhalten hat, gilt als größtes biozertifiziertes
Restaurant der Welt und setzt
auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen.
www.kolarik.at
Das Rosencafé in den historischen
Mauern des Hotel Steins in Salzburg von
Birgit und Josef Schattbacher wurde als
„Newcomer-Betrieb des Jahres“ ausgezeichnet.
Viele Produkte kommen vom
eigenen Hof in Fusch an der Glocknerstraße,
die restlichen Zutaten werden
von ausgewählten Bio-Direktvermarktern
aus dem Salzburger Land bezogen
– ganz nach dem Motto „Farm to Table“.
www.rosen.cafe
Das Bio-Hotel Rupertus in Leogang/
Salzburg holte sich den Sieg in der Kategorie
„Bio, regional und sicher“. „Der Bio-
Gastronomiebetrieb mit Vollsortiment
und einer möglichst weitgehend regionalen
Wertschöpfung“ - das umschreibt
die Bio Austria-zertifizierten Gastro-Betriebe,
welche zu 100 % Bio sind. Lebensmittel
von regionalen Bio-Bauern, nachhaltige
Energieversorgung, Unterstützung
von sozialen Projekten und offen
für Neues – das Bio-Hotel Rupertus bemüht
sich jedes Jahr darum, noch besser
zu werden. Nadja Blumenkamp, die den
Familienbetrieb führt, möchte auch ihre
Gäste motivieren, Neues zu probieren
und bietet z.B. Zahnputzpulver an, das
hilft, Plastikverpackung einzusparen.
www.rupertus.at
Weitere Infos rund um BIO unter:
www.bio-austria.at
6-7/2021 BIO
15
Frischer Fisch
2019 startete Metro die Eigenmarke
Metro Chef Bio im Obst- und Gemüsebereich.
Neben Kräutern gibt es
Zitrusfrüchte, aber auch AMA-zertifizierte
Karotten, grünen Spargel, Avocado,
Brokkoli, Melanzani, Karfiol, Knoblauch,
Spitzpaprika, Tomaten und vieles
mehr. Die Produkte sind nachhaltig verpackt.
Das Sortiment wurde auch in den
Bereichen Molkerei, Tiefkühl, Bäckerei,
Nährmittel sowie Konserven erweitert.
Seit 2020 finden sich bei Metro zahlreiche
Bio Eissorten, Herstellung und
Rohstoffe kommen aus Salzburg. Bereits
seit 1998 widmet sich Metro dem
Thema Frischfisch und versorgt Österreichs
Küchen mit Produkten aus heimischen
Gewässern und fernen Meeren,
wie etwa Bio Lachsfilet, Bio Goldbrasse
und Bio Wolfsbarsch.
Als größter Fischhändler Europas
macht Metro die Lieferkette transparent:
Mit der Pro Trace App und durch Scannen
des Barcodes erfährt man, wo und
auf welche Art und Weise der Fisch gefangen
wurde. Die Rückverfolgung ist bis
zum Fischkutter möglich.
www.metro.at
Foto: Metro
Volles Korn
Wichtige Nährstoffe für den
Körper sowie Bio-Qualität
vereint die Essential Range von
Vandemoortele. Aus vier wertvollen
Produkten besteht die Range:
der Vollkorn Sauerteig, der Fit
Sauerteig, der Dinkel Sauerteig
und der Weizen Sauerteig. Ersterer
ist im Geschmack leicht nussig,
hier treffen Nährstoffe wie Sesam-
und Sonnenblumenkerne
auf Haferflocken und Leinsamen.
Der Fit Sauerteig ist reich an Mineralien,
Eiweiß und Ballaststoffen.
Der Dinkel Sauerteig ist mit
Chiasamen und Kürbiskernen ein
wahres Trendgebäck. Der letzte
im Bunde – der Weizen Sauerteig
– ist optisch ein besonderer
Hingucker. Der Dekorschnitt ist
in Ährenform gehalten – Knusperkruste
und softe Krume inklusive.
Die Produkte können binnen
15 Minuten bei Zimmertemperatur
aufgetaut, und anschließend
für 12 Minuten im Backrohr gebacken
werden.
www.vandemoortele.com
Genuss in Bio
Seit letzten Jahres sind unter der neuen
Marke „Bio Morgen“ vier hochqualitative
Fruchtaufstriche im 20g-Becher
in Bio-Qualität erhältlich. Die Aufstriche
mit 60 Prozent Fruchtanteil überzeugen
in den beliebten Sorten Marille, Erdbeere,
Himbeere und Weichsel. Zusätzlich wird
ein 100er Sortimentskarton mit 40x Marille
und je 20x Erdbeere, Himbeere und
Weichsel angeboten. Präsentiert werden
die fruchtigen Bio-Aufstriche in einem
farbigen und modernen Design – ideal für
eine hygienische und saubere Präsentation
am Buffet oder im Zimmer.
www.darbo.at
Foto: Darbo
Foto:Vandemoortele
16 BIO
6-7/2021
Biogebäck aus
der Tiefkühltruhe
Bio ist in – darin besteht kein
Zweifel mehr. Seit 2012 gibt es
deshalb bei Resch&Frisch ein eignes
Bio-Sortiment, bei dem alle
verarbeiteten Rohstoffe für die
Produkte aus kontrolliert biologischer
Landwirtschaft stammen.
Das gesamte Bio-Sortiment ist
in gewohnter Resch&Frisch Premium
Qualität erhältlich und die
Produktpallette ist vielseitig: Baguette-Mix,
Brotvielfalt, JourGebäck,
klassische Semmel, flaumiges
Kartoffelweckerl oder süße
Plunder. Besonders beliebt sind
die variantenreichen Mischkartons.
Der Resch&Frisch Bio-
Klassik-Mix, auch als Jourgebäck-Variante
erhältlich vereint
flaumiges Laugengebäck, körnige
Sonnenblumen- und Kürbiskernweckerl
sowie herzhafte
Dinkelweckerl. Schonend durch
Tiefkühlung haltbar gemacht,
kann das Gebäck jederzeit fertig
gebacken werden, was mit dem
Resch&Frisch-Spezialofen punktgenau
gelingt.
www.resch-frisch.com
Foto: Helfried P. Daume
Regionaler Strudel
Vom Standort über die Rezepte bis hin
zu den Rohstoffen – regional muss
es sein. In der heimischen Küche sind
Strudel in allen Varianten sehr beliebt.
Ob mit pikanter oder süßer Fülle, ein guter
Strudelteig ist die Basis fürs Gelingen
und den Geschmack. In Bio-Qualität
präsentiert sich der Original Wiener
Bio-Strudelteig – gefertigt in der Wiener
Strudelteig Manufaktur. Hauchdünn
gezogen schmeckt er wie selbstgemacht.
Durch seine Elastizität lässt
er der Kreativität freien Lauf für viele
Verwendungsmöglichkeiten: Strudelteigsäckchen
oder -schiffchen als raffinierte
Vorspeise, ein besonderes Dessert
mit Äpfeln, Nüssen oder Marzipan
gefüllt. Der Original Wiener Bio-Strudelteig
von Toni Kaiser hat nur einen
Die Nachfrage an Bio-Produkten steigt
stetig, das ist auch beim Backspezialisten
Edna zu bemerken. Das knusprige
Kaiserweckerl besticht durch seine
Bio-Qualität und ist vielfältig einsetzbar.
Entweder als Sandwich belegt oder
ansprechend in einem Brotkorb als Zusatz
serviert überzeugt das Sternweckerl
auch Gäste mit hohem Anspruch.
Außerdem enthält die Backware Meersalz
aus Guèrande Le Guérandais und ist
Foto: Weinbergmaier
sechsprozentigen Fettanteil, außerdem
enthält er keinerlei tierische Inhaltsstoffe
und ist somit vegan. Andere Blätterteige
weise um die 30 Prozent Anteil an
Fett auf und sind deshalb nicht so bekömmlich.
Die Produkte von Toni Kaiser
werden in der Strudelteigmanufaktur
im 22. Wiener Bezirk gefertigt.
www.weinbergmaier.at
Knusprige Kaiserweckerl
zudem bereits fertig gebacken. Die Zutaten
sind zu 100 Prozent natürlich sowie
ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsstoffe.
Edna beliefert flächendeckend
ganz Österreich, es stehen viele innovative
Produkte sowie das gesamte Dienstleistungspaket
zur Verfügung. Durch den
Edna Online-Shop bietet das Unternehmen
seinen Kunden einen erstklassigen
Service – und das rund um die Uhr.
www.edna.at
Foto: www.werbefotografieweiss.de
6-7/2021
WIRTSHAUSPORTRAIT 17
Wo der echte Bio-Eachtling wohnt
Eachtling heißt der Erdapfel traditionell im Lungau und auf dem Biobauernhof der Familie
Löcker hat er sogar einen Ehrenplatz auf der Karte.
Von Petra Pachler
bio
Die Schmankerln
im Gasthof
Löcker: Der
Eachtling (oben),
das Beuscherl
(obenrechts)
und der Lammeintopf
(rechts).
Fotos: Löckerwirt
Das Hauswappen des Gasthofs Löcker
besteht seit 1694 und die Inschrift
am Deckenbalken in einer
der Stuben lässt darauf schließen, dass
in dem Haus bereits damals eine Gastwirtschaft
war. Heute betreibt Leonhard
Löcker gemeinsam mit seiner Frau und
den Eltern hier mitten im Biosphärenpark
eine Biolandwirtschaft, ein Restaurant
und eine Zimmervermietung. Und
sein Kochstil ist sowohl alpin als auch
slow. Gekocht wird, was die Umgebung
hergibt und so, wie schon immer gekocht
wurde. Was beim Löckerwirt zu
hundert Prozent stattfindet.
Bei uns verlässt kein Tier
den Hof lebend
Das gilt aber selbstverständlich nur für
die Nutztiere: Denn die eigene Biolandwirtschaft
mit samt dem EU-konformen
Schlachtraum, den der Papa eingerichtet
hat, liegt exakt 50 Meter von
der Küche entfernt.
Die 180 Tiere der Biolandwirtschaft
erwartet nach einem glücklichen Leben
damit auch ein glückliches Ende. Etwas,
das sich in der Fleischqualität deutlich
und da unter anderem bei der „Trilogie
von Löcker’s Vieh“ jährlich Ende Oktober
zeigt.
Auch from nose to tail ist hier selbstverständlich.
Denn auf die Frage, was
denn heute auf die Karte kommt, meint
Leonhard Löcker nämlich nach kurzem
Überlegen: „Heute hätte ich Gusto auf ein
Beuschel“ und bestätigt auf Nachfrage,
dass die Entscheidung für das Speisenangebot
oft sehr kurzfristig fällt. Es wird
geschaut, was da ist und auch, wonach
Koch Löcker der Sinn steht. „So wird’s
nämlich am besten!“ Die Gestaltung der
Speisekarte variiert je nach Schlachtung
und kann auch mehrmals wöchentlich
wechseln. „Und wenn`s aus ist, ist`s aus!“
Lammeintopf, aber wie früher
Was wird denn im Lungau traditionell
gegessen? „Lamm“, meint Leonhard Löcker,
und für sein geschmortes Lamm
wird das Fleisch aus der eigenen Landwirtschaft
frisch zerlegt und alle Teile
kommen mit Sellerie, Karotten und den
Eachtlingen in einen Topf. Dort darf es
dann gut1 ½ Stunden schmoren, was
mit „langsam“ ebenfalls der traditionellen
Küche entspricht.
Und dann wäre da noch der Eachtling:
Ihm gehört bei Löckers ein halber
Hektar und allein für seine Küche
braucht der Chef rund 5.000 Kilogramm
im Jahr.
Mama Flora als Kräuterfee verarbeitet
mit ihrem Wissen als diplomierte
TEH Praktikerin die Schätze aus Wald
& Wiese zu Genussvollem genauso wie
zu Heilkräutern.
Die traditionelle Küche der Löckers
mit der Biolandwirtschaft überzeugt
auch die Appartement-Gäste: Trotz
vollständiger Küche wurde dort erst
dreimal gekocht: Die Gäste genießen
lieber im Löckerwirt!
info
Landgasthof Löckerwirt
Dorfstraße 25
5581 St. Margarethen
Tel +43 6476 212
E-Mail info@loeckerwirt.at
EWeb www.loeckerwirt.at
Seite 18 bis Seite 55
Food
Fleisch
Genuss und Vielfalt:
Konsumenten legen
verstärkt Wert auf regionale
bzw. biologische Lebensmittel
und hinterfragen
auch Produktionsbedingungen,
Inhaltsstoffe und
Transportwege zusehends.
Für Gastronomen durchaus
eine Chance, für eine
höherwertige Neupositionierung.
Seite 20
Pizza & Pasta
Ethno-Küche: Pizza und
Pasta in allen Varianten
sind Renner auf fast allen
Speisekarten. Wir haben
uns die Geheimnisse dieser
Klassiker als Einstieg auch
für zukünftige Berichte über
Ethno-Küchen aus aller
Welt angesehen.
Seite 36
Sommerdessert
Sweet Dreams: Kaum
jemand weiß, dass im
Weinviertel das größte
Marillen-Anbaugebiet
Österreichs liegt. Es liegt
also auf der Hand, dass
Konditoren mit dieser
Frucht dort sehr viel experimentieren
und sie nicht nur
zu Knödeln oder Marmelade
verarbeiten.
Seite 50
6-7/2021
AKTUELLES 19
Fotos: Caterline
Fruchtige Himbeer-
Topfenknödel
Caterline stellt gefüllte Topfenknödel,
gewälzt in feinen Butterbröseln wie
einst aus Großmutters Küche vor. Die
flaumigen Topfenknödel sollen Kindheitserinnerungen
wecken. Rechtzeitig
zu Beginn der Sommersaison präsentiert
Caterline eine Neuheit, welche
sowohl Köche als auch deren Gäste begeistert.
Die erfrischende Himbeer-Füllung,
ummantelt von flaumig süßem
Topfenteig, macht auf dem Teller einen
großartigen Eindruck. Ein Dessert,
welches die schwierigen vergangenen
Monate in Vergessenheit geraten lässt
und Sommergefühle weckt. Feiner Geschmack
und eine einfache Zubereitung
erleichtern das Arbeiten in der Küche
und bieten beste Unterstützung für
einen stressfreien Saisonstart. Die Produkte
der Marke Caterline sind exklusiv
im Großhandel und über den Vertrieb
von Unilever Food Solutions zu
erhalten.
www.caterline.at
NEU
EIN STEIRISCHES
FAMILIENUNTERNEHMEN
Dreierlei
Knödel
Tomaten-, Käse- und
Spinatknödel
aus Semmelteig
Grießdukaten und Knödel
Foto: Meisterfrost
Meisterfrost präsentiert dreierlei
flaumige Knödel aus Semmelteig
mit Tomaten, Spinat und Käse. In der
Meisterfrost Manufaktur werden sie
handgeformt und eignen sich vor allem
als Hauptspeise auf Blattsalat oder auf
Gemüse- beziehungsweise Pilz-Ragout.
Die Tomaten-, Spinat- und Käseknödel
können einfach mit zerlassener Butter
übergossen und mit frisch geriebenem
Parmesan bestreut werden. Die Knödel
sind einzeln entnehmbar und sortenrein
oder auch im Mischkarton erhältlich. Zu
dritt machen sie in ihrer Farbkombination
vor allem für das Auge etwas her -
fleischlos sind sie auch für vegetarische
Gäste perfekt.
Die neuen gebratenen Dukaten aus
Grieß, Ei und Butter wiegen je 15 Gramm
und eignen sich hervorragend als Suppeneinlage,
können aber auch als Beilage
zum Beispiel zu Rindsbraten serviert
werden. Ein besonderer Tipp ist es,
die kleinen Dukaten als kreatives Dessert
mit Zucker oder Schokoladensauce
und Früchten zu servieren. Die Köstlichkeiten
aus Grieß müssen lediglich kurz
erwärmt werden, sind stückweise entnehmbar
und damit einfach und schnell
kalkulierbar.
www.meisterfrost.at
ohne Palmöl
vegetarisch
handgeformt
Sortenrein (25 Stück à 80 g) oder
im Mischkarton (3 x 15 Stück à 80 g) erhältlich
Meisterfrostprodukte sind im
Tiefkühl-Fachgroßhandel erhältlich.
verkauf@meisterfrost.at
www.meisterfrost.at
20 FLEISCH
6-7/2021
Genuss und Vielfalt
Konsumenten legen verstärkt Wert auf regionale und oft auch biologische Lebensmittel
und sind beim Essen zunehmend kritischer. Produktionsbedingungen, Inhaltsstoffe und
Transportwege rücken zunehmend in den Fokus.
Von Stefan Köstenbauer
Die gefragte Transparenz am Teller
ist durchaus machbar, da bei
Fleisch über die gesamte Produktionskette
Systeme zur Rückverfolgbarkeit
existieren, die sich auch
in der Gastronomie weiterführen lassen.
Eine mittlerweile etablierte Variante
ist das AMA-Gastrosiegel, mit der sich
Wirte, Restaurants und Hotels qualifizieren
können, wenn sie die Herkunft ihrer
landwirtschaftlichen Rohstoffe auf der
Speisekarte angeben. Besser als die mit
einigem Aufwand verbundenen Gütesiegelprogramme
funktionieren die Auslobungen
von Kooperationen auf der örtlichen
Ebene. Es gehört schon fast zum
guten Ton die lokalen Partner auf den
Speisekarten anzuführen, zuweilen ergeben
sich daraus Kooperationen, die weiter
reichen als die zur Verfügungstellung
der Rohstoffe. Mancherorts entstehen
daraus Convenience-Produkte, die über
beide Kanäle (also Gastro und Fleischerbetrieb)
vertrieben werden. Womit auf
beiden Seiten ein Mehr an Wertschöpfung
entsteht.
In Österreich ist man zurecht stolz auf
die hohe Qualität der landwirtschaftlichen
Produkte und auch auf die hohen
Standards, die in der Fleischproduktion
gesetzt werden. Diverse Gütesiegelprogramme
haben die Produktion von
Fleischwaren in den letzten 20 Jahren
nachhaltig geprägt und mit einem Eigenversorgungsgrad
von 109% ist der
Inlandsbedarf mehr als gedeckt. Fleisch
aus biologischer Landwirtschaft ist im
Gastgewerbe aber noch immer ein Nischenprodukt
– was sich leicht aus den
Haltungszahlen ablesen lässt: Nur 3%
des allseits beliebten Schweinefleischs
stammen aus Bio-Betrieben, Geflügel
(21%) und Rind (22%) erreichen da schon
eher Mengen, die für Gastwirte interessant
sind.
Bio als Pflicht
In der Gemeinschaftsverpflegung ist die
Verwendung von Bio-Fleisch teilweise
verpflichtend vorgeschrieben – so zum
Beispiel in den Küchen von Krankenanstalten,
in Kur- und Pflegeeinrichtungen
sowie teilweise auch in der Gemeinschaftsverpflegung
von Schulen und
Kindertagesstätten. Damit wollen die
Betreiber ein bewusstes Zeichen für die
Verwendung lokal und nachhaltig produzierter
Ware setzen. Die Sache hat bloß
einen Haken: Die verfügbaren Mengen
aus heimischer Erzeugung können den
Bedarf kaum abdecken. Dazu gesellt sich
ein immenser Preisdruck, der Spielraum
der Küchenbetreiber ist denkbar eng. So
6-7/2021 FLEISCH
21
Foto: VICUSCHKA / Adobe Stock
bio
mancher Erzeuger in Landwirtschaft und
Produktion winkt angesichts geringster,
kaum kostendeckender Preise als Lieferant
resigniert ab.
Global denken, lokal einkaufen?
Im ländlichen Bereich existieren vielerorts
enge und gut funktionierende
Kooperationen zwischen Landwirtschaft,
Fleischverarbeitung (also dem
klassischen Fleischer und den lokalen
Schlachthöfen) und der Gastronomie.
Diese funktionieren immer dann, wenn
die lästige aber durchaus relevante Preisfrage
für alle Beteiligten befriedigend geklärt
ist.
Ein nicht unwesentlicher der in der
Gastronomie verarbeiteten Fleischund
Wurstwaren stammt aus den C&C-
Märkten – das ist auch jener Ort, an dem
sich ausländische Ware auf den Weg zum
Teller des Konsumenten macht. Vor allem
bei den gesuchten Teilstücken übersteigt
die Nachfrage das heimische Angebot.
Der Preisdruck, dem die Gastronomie
ausgesetzt ist, ist wohl ein weiterer
Faktor auf günstige Ware aus dem Ausland
zurückzugreifen. Was dem Küchenbetreiber
in diesem Fall zugute kommt,
ist die Selektion der Ware nach Qualitäten.
Beim Volumen, das die großen europäischen
Schlacht- und Zerlegebtriebe
auf den Markt bringen, lässt sich die
uniforme und gleichbleibende Selektion
nach Qualitätsstufen wesentlich einfacher
realisieren als in der kleinstrukturierten
heimischen Fleischbranche.
Genuss und Ethik
Wenn es um das Thema Fleisch aus der
EU und dessen gastronomische Verwendung
geht, landet man schnell in hitzig
und ideologisch-dogmatisch geführten
Kontroversen. Tierethische Überlegungen
treffen auf Überlegungen zum Umgang
mit der Umwelt und schwindenden
Ressourcen, dazu gesellt sich der Wahnsinn
einer weltumspannenden Warenlogistik,
die den Transport von Fleisch über
Kontinente hinweg erst möglich macht.
Fleisch ist für viele Umweltbewegte
vom hochwertigen Nahrungsmittel, das
mit Genuss verzehrt werden sollte, zum
Sinnbild für alle Belange der Umweltzerstörung
geworden. In der Wahl der
Bilder wird da wenig zimperlich agiert:
Brennende Wälder, endlose Plantagen
für Futtermittel, Zucht- und Schlachtanlagen
für abertausende Tiere inklusive
aller Scheußlichkeiten, die sich medienwirksam
verwenden lassen, prägen
den Diskussionsstil. Hier sachlich zu bleiben
fällt schwer und die Intentionen und
22 FLEISCH
6-7/2021
Aktionen einiger Tierschutzorganisationen
dürfen getrost einer kritischen Analyse
unterzogen werden. Die Frage, ob es
für den Gast wirklich Fleisch vom amerikanischen
oder argentinischen Rind sein
muss, das mit Gensoja gemästet wurde
und sich von österreichischen Standards
doch unterscheidet, muss dennoch
gestellt werden dürfen. Welche Ware
schlussendlich am Teller landet, ist wohl
nur vom Einzelnen in letzter Konsequenz
zu entscheiden. Wie diese Entscheidung
auch immer ausfällt – am Ende sollte
der bewusste Genuss des hochwertigen
Nahrungsmittels im Fokus stehen. Und
wer sollte diesen besser inszenieren als
der Gastronom?
Transparenz am Teller ist durchaus machbar, da bei Fleisch über die gesamte
Produktionskette Systeme zur Rückverfolgbarkeit existieren.
Foto: exclusive-design / Adobe Stock
Echte Tiroler aus Holland
In der Fleischverarbeitung hat der Umstand
globaler Warenströme dazu geführt,
dass regionale Spezialitäten
mit ausländischem Rohstoff, sprich
Fleisch, hergestellt werden. Ein Paradebeispiel
dafür ist etwa Speck aus Tirol
oder italienischer Rohschinken. Die lokale
Schweinemast ist weit davon entfernt,
die benötigten Mengen auch nur
ansatzweise zu decken. Folglich kommt
ein nicht unwesentlicher Anteil an Tieren
aus dem Ausland, die dort gemästet
und geschlachtet wurden. Lebensmittelrechtlich
ist das vollkommen in
Ordnung, solange die Ware entsprechend
gekennzeichnet ist. Wird Wert
auf eine komplette regionale Erzeugung
gelegt, dann bieten die geschützten geographischen
Angaben (g.g.A.), die sich in
ganz Europa in den verschiedensten Bereichen
(Wein, Käse und Fleischwaren)
etabliert haben, Sicherheit. Die Anzahl
nach diesen Vorgaben produzierender
Erzeuger wächst nach wie vor und der
Kampf, wer jetzt genuin lokal produziert
und wer sich, haarscharf an der Grenze
des Erlaubten operierend, mit fremden
Federn schmückt, wird erbittert geführt.
Fälschungen stehen hier – ähnlich
wie in der Luxusmodebranche – auf der
Tagesordnung, sie sind da wie dort nur
vom Fachmann zu unterscheiden.
Die Verwendung von g.g.A.-Produkten
ist in der Gastronomie eigentlich ein
alter Hut und bei Wein und Käse eine
Selbstverständlichkeit. Bei Fleisch- und
Wurstwaren ticken die Uhren bis auf wenige
Ausnahmen allerdings etwas langsamer.
Was auch daran liegt, dass es in
Österreich in diesem Bereich gerade zwei
(!) Produkte gibt, die ihre Herkunft mit
der geschützten geographischen Angabe
schützen ließen: Gailtaler Speck g.g.A.
aus Kärnten und Tiroler Speck g.g.A.. Der
Vollständigkeit halber muss erwähnt
werden, dass das Angebot an g.g.A.-Käse
weitaus größer ist und dass sich mit
steirischem Kürbiskernöl g.g.A. verfeinerte
Salate größter Beliebtheit erfreuen.
Nicht ganz so hoch gehandelt sind
die Produkte der heimischen g.g.A.-Variante,
nämlich aus den Genussregionen.
Hier entstand in den letzten Jahren eine
lebhafte Szene, die sich dem Erhalt und
der Vermarktung regionaler Besonderheiten
widmet – mit durchaus erfreulichen
Erfolgen.
Wurst & Co.
Wurstwaren sind in den Küchen der
Gastronomie in all ihrer Vielfalt eigentlich
immer vertreten. Das beginnt bei
den ersten Mahlzeiten, die morgens zubereitet
werden – Aufschnitt, Wurst- und
Schinken sind bei Frühstück und Brunch
Standard. Schinken-Käse-Toast und Ham
& Eggs sind die kulinarischen Minimalvarianten
einfacher Speisen und in der
Hausmannskost findet sich eine Vielzahl
an Speisen, in denen Würste verarbeitet
werden. Auch auf die Gefahr hin,
dass es fad wird, steht an dieser Stelle ein
Plädoyer für die Produkte der heimischen
Fleischwarenerzeuger, die eine Fülle an
hochwertigen und für den Gastronomen
interessanter Spezialitäten erzeugen.
Wo im kleinen Bereich noch mit Qualität
und Regionalität gepunktet wird, sieht
es nicht überall so aus. Sobald in großem
Stil Speisen hergestellt werden, sieht die
Welt dann doch ein wenig anders aus.
Beispiele dafür lassen sich etliche finden,
als exemplarisches Beispiel für Grenzgänge
entlang der Codex-Richtlinien langt
ein Blick in die Küchen von Imbiss-Betreibern
oder in die der unzähligen Lieferservices.
So vertrocknet zum Beispiel
herkömmlich hergestellter Schinken bei
den im Pizzaofen herrschenden Temperaturen
im Blitztempo. Abhilfe schaffen
Formschinken mit einem erhöhten Wasseranteil,
der den Hitzeschock halbwegs
unbeschadet übersteht. Bei Salami funktioniert
das Ganze mit einem erhöhten
Fettanteil. Welche Fleischqualitäten bei
der Herstellung von Kebab, Pizza & Co.
verarbeitet werden, interessiert auch eher
selten, hier sind vor allem Preis und Größe
des Produkts kaufentscheidend – sprich
mehr Mampf für wenig Geld ist super.
Dass es in diesem Bereich durchaus
auch anders geht, beweist ein Fastfood-
Bereich, der in den letzten Jahren förmlich
explodiert: Frisch zubereitete Craft-Burger
mit qualitativ höher oder hochwertigen
Zutaten haben den altbekannten
Ketten definitiv Marktanteile abgeknabbert
und die Messlatte für einen anständigen
Burger deutlich gehoben. Burger
sind damit raus aus der gastronomischen
Schmuddelecke und im urbanen hipsterchic
angekommen. Die letzte Eröffnung
eines amerikanischen Edelburgerbräters
sorgte für Menschenschlangen.
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24 FLEISCH
6-7/2021
Das Rind ist
kein Sündenbock
Das Rind hat es schwer, denn es gilt als das klimaschädlichste Tier in der Landwirtschaft und
das zu Unrecht. Denn man muss diesen, auf den ersten Blick so klaren Sachverhalt, genauer
unter die Lupe nehmen.
Text & Foto: Andrea Jungwirth
Als Wiederkäuer produziert das
Rind während der Verdauung
Methan, das 25 Mal klimaschädlicher
ist, als Kohlendioxid. So
liefert das Rind zwar Milch und Fleisch,
scheidet aber reichlich Methan durch
Rülpsen und Furzen aus. Auch über Mist
und Gülle werden große Mengen freigesetzt.
So scheinen pauschale Lösungen,
die vor allem Milch und Rindfleisch vom
Teller verbannen, auf den ersten Blick
sinnvoll. Jedoch lohnt ein zweiter Blick
auf den komplexen Sachverhalt.
Rind versus Reis
Jeder, der in der Tierhaltung oder Fleischerzeugung
arbeitet, ist sich der Problematik
bewusst. Und seit Jahren laufen
Bemühungen und Forschungen, um die
Klimabilanz der Tierzucht zu verbessern.
Doch leider kursieren Zahlen, und machen
Schlagzeilen von sich reden, die oft
nur einen einzigen Punkt betrachten und
die Komplexität des Themas außer Acht
lassen. Es scheint beinahe so, als ob immer
mehr Rinder weltweit gehalten werden,
obwohl die Zahl stagniert und in der
EU, und auch in Österreich, sogar sinkt.
Heute gibt es weltweit deutlich weniger
Rinder als vor 30 Jahren. Auch hört
man selten etwas über pflanzliche Lebensmittel
wie Reis, die für eine enorme
Methangasproduktion verantwortlich
sind. Schuld daran ist der Nassfeldanbau.
Hier ist nicht der Lösungsansatz,
Reis vom Speiseplan zu streichen, noch
dazu ein Grundnahrungsmittel in asiatischen
Ländern, sondern den Anbau klimafreundlicher
zu gestalten. So sollte es
auch beim Rind sein. Denn neben Fütterung,
Haltungsform, Alter, Tierrasse, Entmistung,
Düngerausbringung und Bodenbewirtschaftung,
spielt sogar die Genetik
der einzelnen Tiere innerhalb einer Rasse
eine große Rolle, wieviel Methan ausgeschieden
wird. Eine gezielte und artgerechte
Tierzucht könnte also helfen.
Tierische Landschaftspfleger für
den Weidenerhalt
Gras und Heu sind keine Lebensmittel
für den Menschen, Wiederkäuer dagegen
können es nutzen. Rinder erhalten
neben Schafen und Ziegen die ökologisch
wertvollen Grünflächen. Sie halten
Weiden offen und schützen sie vor Verbuschung.
Weideland schützt vor Erosion
und Wiesen speichern mehr Kohlendioxid
als Äcker.
Noch dazu siedeln auf Weiden mit
Rindern Bakterien am Boden, die das
Methan der Kühe, beispielsweise aus
dem Mist, wieder abbauen können. So
sind Kuhweiden nicht Klimakiller, sondern
tragen zum ökologischen Gleichgewicht
im Sinne einer Kreislaufwirtschaft
bei. Für diese Landschaftspflege
vermarktet der Landwirt Milch und
Fleisch seiner Tiere und erwirtschaftet
damit einen beträchtlichen Teil seines
Einkommens.
Würden die Weidetiere wegfallen,
dann gäbe es vermehrt Wildtiere,
die den Lebensraum nutzen, viele davon
ebenfalls Wiederkäuer wie Hirsch,
Gams oder Reh, die ebenso Methan ausscheiden.
Jedoch gehen die Kohlendioxidspeicher
der Weiden verloren, was
6-7/2021 FLEISCH
25
nicht im Sinne des Klimaschutzes sein
kann. Ein Hektar Grünland speichert
etwa sechs Tonnen Kohlendioxid, setzt
vier Tonnen Sauerstoff frei und ernährt
– je nach landwirtschaftlicher Nutzungsform
– zwischen einem und bis
zu drei Rinder.
Forschung gefragt
Jeder weiß, dass in den nächsten Jahren
der Fleischkonsum reduziert werden
muss. Besser weniger Fleisch, aber aus
guter Tierhaltung, am besten von Weidetieren
aus der Region und mit Futter,
wie Luzerne oder Klee, aus der Region.
Die Ansätze, das Methangas zu reduzieren,
sind vielfältig.
So scheiden gut genährte Tiere weniger
Methangas aus. Also das heimische
Weiderind weniger als die dürre
Kuh aus Indien. Zusätze wie Kraftfutter
zu Gras und Heu, aber auch bestimmte
Algen oder Fettsäuren, senken ebenfalls
den Methanausstoß. Jedoch dürfte
dafür nicht der Anteil an Äckern erhöht
werden. Denn beim „land use change“,
der Umwandlung von Landschaften
wie von Regenwald zu Äckern, gehen
die wertvollen Bodenspeicher von Kohlendioxid
verloren. Das Gas wird in die
Atmosphäre freigesetzt. Ebenso erhöht
der Einsatz von mineralischen Kunstdüngern
auf den Äckern für den Anbau
von Tierfutter die Treibhausgase, denn
es wird vermehrt Lachgas freigesetzt,
das nochmals viel klimaschädlicher ist
als Methan.
Etwa 30 Prozent der Agrarflächen
weltweit sind Ackerflächen, 70 Prozent
aber Weideflächen. Daher ist es zu einseitig,
die Klimabilanz des Rindes nur
auf Methan zu reduzieren. Denn je mehr
Kraftfutter in der Ernährung des Tieres
verwendet wird, desto weniger Methan
wird zwar frei, aber dafür mehr andere
klimarelevanten Gase wie Kohlendioxid,
Ammoniak und vor allem Lachgas.
Humuserhalt und -aufbau werden in
den nächsten Jahren wichtige Herausforderungen
für den Klimaschutz sein.
Denn der Aufbau von 0,1 Prozent Humus
kann drei bis sechs Tonnen Kohlendioxid
speichern und Viehweiden
speichern doppelt so viel Kohlendioxid
wie Ackerböden.
Der Konsument entscheidet
Die Rinderhaltung in Österreich wird
von Experten in Bezug auf die Umweltund
Klimabelastung als gut bezeichnet,
sofern weitere Verbesserungen
und Optimierungen angestrebt werden.
So erzeugt ein Kilogramm heimisches
Rind um ein Vielfaches weniger
klimaschädliche Gase als importiertes
Rindfleisch aus Südamerika. Aber wie
sooft hat es der Konsument mit seiner
Kaufentscheidung in der Hand, wie die
Bilanz ausfällt. Am besten ist die Rinderhaltung
von Tieren mit Weidegang
von Landwirten mit intakten Dauergrünflächen,
bei denen der Kraftfutteraufwand
in einem moderaten Verhältnis
zum Grundfutter wie Gras und Heu
steht.
Fleisch-Spezialitäten aus Österreich
Ob Dry Aged Beef oder Duroc Strohschwein
– als kompetenter Partner
der heimischen Top-Gastronomie liefert
Wiesbauer Gourmet die besten Fleischqualitäten
von Tieren aus artgerechter
Aufzucht in Ober- und Niederösterreich.
Um der steigenden Nachfrage nach
regionalem Fleisch gerecht zu werden,
hat Wiesbauer Gourmet gemeinsam mit
der Universität für Bodenkultur und Experten
aus der Landwirtschaft das Qualitäts-Programm
„Natürlich Niederösterreich
Duroc Strohschwein“ ins Leben
gerufen, das nicht nur erstklassige
Fleischqualität, sondern vor allem auch
das Wohl der Tiere während der Mast sicherstellt.
Die Ferkel wachsen in Niederösterreich
am Hof von Franz Rauscher in
artgerechter Haltung auf, erhalten ausschließlich
gentechnikfreies Futter und
genießen neben einem Stall mit Stroheinlage
auch viel Auslauf. Durch diese Bewegungsfreiheit
verlängert sich die Dauer
der Mast, wodurch die Schweine mehr
Zeit haben, langsam zu wachsen und intramuskuläres
Fett einzulagern. Daher
ist das Duroc-Fleisch extrem mager, zart
und saftig, mit sehr schöner Marmorierung
und guter Fettabdeckung.
Von Gottfried Zechmeister, der sich
in Gurten im Innviertel der Aufzucht von
Fleckvieh-Kalbinnen verschrieben hat,
bezieht Wiesbauer Gourmet das Fleisch
für das regionale Dry Aged Beef. In seinem
mit Stroh ausgelegten Stall stehen
immer 35 Kalbinnen und fünf Kälber, die
sich einer liebevollen Betreuung erfreuen
und nebenan auf der umzäunten Wiese
grasen dürfen. Für das ausgewachsene
Fleckvieh gibt es außerdem Heu und Silage
sowie Getreidekraftfutter. Heu und
Silage produziert Zechmeister auf acht
Foto: www.gutstreitdorf.at
Hektar Wiese selbst und deckt damit
den Futterbedarf seiner Tiere für ein Jahr.
Die Spezialität des AMA- und IFSzertifizierten
Betriebes ist die Feinportionierung
der Fleisch-Edelteile, die nach
höchsten Qualitätsstandards zugeschnitten
werden. Aber nur die besten
Gustostückerl vom Englischen – Beiried,
Rostbraten, Rieddeckel und Lungenbraten
– werden in der Kältekammer unter
ständiger Kontrolle trocken gereift. Dabei
liegt die Reifezeit des Dry Aged Beef
bei mindestens 28 Tagen, um den gewünschten,
außergewöhnlich guten Geschmack
zu erzielen.
www.wiesbauer-gourmet.at
Foto: Lukas Ilgner
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Angebot gibt’s
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28 FLEISCH
6-7/2021
Das Gewissen isst mit
bio
Österreich hat eines der strengsten Tierschutzgesetze in Europa und dennoch, es geht immer
noch besser. Vielen Köchen, Konsumenten und natürlich auch Bauern und Produzenten
liegt das Tierwohl am Herzen und sie versuchen, dementsprechend zu agieren und
Verbesserungen zu erzielen.
Text & Fotos: Andrea Jungwirth
Letztendlich hat aber der Kunde
beim Einkauf die Wahl und entscheidet,
wieviel Tierwohl ihm
wichtig ist. Er beeinflusst sehr gezielt,
wie produziert wird, unterschätzt
aber meist, wie viel Macht er in seiner
Rolle hat. Natürlich entwickeln auch
Handelsketten eigene Tierschutzlabels
und versuchen, nachhaltige Schritte zu
setzen. Doch im Endeffekt entscheidet
immer der Kunde mit seiner Kaufentscheidung.
Die Macht des Konsumenten
Jeder, der seinen Job gerne macht, versucht
sein Bestes zu geben, und so natürlich
auch der Bauer. Wer gerne Bauer
ist und mit Tieren arbeitet, der ist auch
gut zu ihnen. Das Wohlergehen der Tiere
nimmt deshalb im bäuerlichen Alltag
einen hohen Stellenwert ein. Daher lässt
sich auch kein Pauschalurteil fällen, wo
es den Tieren am besten geht. Ein Kleinbauer
kann auf Tierwohl genauso viel
Wert legen, wie ein großer Betrieb, ein
konventioneller genauso wie ein Biobetrieb.
Es kommt immer auf den Land-
6-7/2021 FLEISCH
29
wirt an. Die gesetzlichen Bestimmungen
über die Haltungsformen sind immer ein
Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit
des Betriebes und dem Tierwohl.
Doch nicht alle Bereiche in der Tierhaltung
können gesetzlich geregelt werden,
daher hat der Landwirt immer die Verantwortung
und Entscheidung, wie er
den Umgang regelt. Und weil auch der
Bauer von seiner Arbeit leben muss, beeinflussen
Fleisch- und Milchpreis, wie
viel Geld er zusätzlich in die Verbesserung
der Haltungssysteme investieren
kann. Denn eines ist unbestritten: Tierwohl
kostet auch Geld. Den Konsumenten
geht der Tierschutz meist nicht weit
genug. Selbst Biostandards sind einigen
zu wenig. Ob sie aber auch beim Einkauf
danach entscheiden und an der Fleischund
Wursttheke bereit sind, mehr zu
zahlen, ist eine andere Frage.
Bio – dem Tier zuliebe
Nutztiere sind soziale Wesen und es soll
ihnen so gut wie möglich gehen, besonders
dann, wenn sie am Ende ihres Lebens
geschlachtet werden. In der Biotierhaltung
versucht man, die Ansprüche
der Nutztiere so gut wie möglich zu berücksichtigen:
Das bedeutet, dass die
Haltungssysteme den unterschiedlichen
Ansprüchen gerecht werden müssen.
Die Tiere können sich daher frei bewegen
und haben einen artgemäß gestalteten
Platz zum Ruhen. Ein vielseitiges
und wechselhaftes Angebot an Sinnesreizen
und Beschäftigungsmöglichkeiten
ist die Basis für ein harmonisches
Zusammenleben der Tiere, daher ist
vorbeugendes, generelles Kupieren der
Schwänze bei Schweinen oder das Enthornen
der Rinder in der Bio-Landwirtschaft
nicht erlaubt.
Bio Austria ist eine Organisation österreichischer
Biobauern und ein Verein
zur Förderung des biologischen
Landbaus. Das Bio-Austria-Siegel hat
strengere Anforderungen als das EU-
Bio-Siegel, wenn es um Tierhaltung
und Tierwohl geht. So sind bestimmte
Hochleistungsrassen ausgeschlossen
und es gelten strengere Richtlinien für
eine artgerechte Haltung. Ausreichend
Bewegungsmöglichkeiten, Auslauf ins
Freie, reichlich Einstreu im Stall, artgerechte
Haltung mit Kontakt zu Artgenossen
und gentechnikfreies Futter
zählen ebenso zu den Eckpfeilern der
biologischen Tierhaltung wie vitale, widerstandsfähige
Rassen.
Tierhaltung ist kein Streichelzoo
Manche Vorstellungen beim Konsumenten
über Bio sind aber illusorisch und
von der Verklärung der Landwirtschaft
in der Werbung geprägt. Auf die Frage,
ob Antibiotika in der Biolandwirtschaft
erlaubt sind, antwortet wahrscheinlich
ein Großteil der Befragten natürlich
mit nein und ist erstaunt, ja beinahe
schockiert, wenn er erfährt, dass sie
selbstverständlich erlaubt sind. Denn,
wenn ein Tier krank ist und der Tierarzt
eine Verschreibung für nötig erachtet,
dann wird dieses Medikament natürlich
verabreicht. Es wäre Tierquälerei,
ein krankes Tier nicht ordnungsgemäß
zu behandeln. Aber, und das ist der große
Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft,
Antibiotika dürfen nicht vorbeugend
gegeben werden. Die Wartezeit,
nach der das Tier geschlachtet werden
darf, ist nach dem Einsatz von Tierarzneimitteln
doppelt so lang wie bei der
konventionellen Tierhaltung. Das bringt
Sicherheit.
Die bessere Wurst?
Handwerkliches Können und ein gutes
Rohprodukt sind die Basis für eine
gute Wurst. Bio oder nicht, ist daher
eher zweitrangig. Aber Biotiere wachsen
in der Regel langsamer, werden daher
älter und bekommen mehr Tageslicht,
was die Fleischqualität beeinflusst
und auch die positiven Inhaltsstoffe, wie
etwa mehrfach ungesättigte Fettsäuren,
erhöht. In der Biowursterzeugung sind
nur wenige Zusatzstoffe erlaubt. So natürlich
wie möglich, ist das Leitmotiv in
der Biolebensmittelverarbeitung, das gilt
auch für die Wurst. Daher sind künstliche
Geschmacksverstärker und künstliche
Aromen ebenso verboten wie Phosphate
oder künstliche Farbstoffe.
Die Rezepturen in der Wursterzeugung,
bio oder konventionell, sind daher
wechselseitig nicht einfach austauschbar!
In Biowurstwaren sind Bio-Fleisch,
Salz, Rauch, Bio-Gewürze und Bio-Kräuter
zu finden. Citrate und Nitrite sind erlaubt.
Nitritpökelsalz, das für die Haltbarkeit
und die rötliche Farbe der Wurst
sorgt, ist laut EU-Bio-Verordnung nur in
geringer Menge erlaubt, manche Bioverbände
sind da sogar noch strenger und
verbieten den umstrittenen Stoff. Die
Biowurst ist daher oft grauer als konventionell
hergestellte. Daran muss sich der
Konsument erst wieder gewöhnen.
Burger & Sandwiches
für den Gourmet-
Genuss
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Sandwichschnitt
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FF-OMG-Sandwich,
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Maße: L 18,5 x B 8,0 x H 4,5 cm
Gewicht: 115 g, 60 St. / Kt.
fertig gebacken
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FF-Mary Jane-Sandwich,
geschnitten
Maße: L 18,5 x B 6,5 x H 4,5 cm
Gewicht: 115 g, 20 St. / Kt.
fertig gebacken
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Brezel Sandwich,
geschnitten
Maße: L 18,5 x B 6,5 x H 4,5 cm
Gewicht: 115 g, 30 St. / Kt.
fertig gebacken
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FF-Pumpkin Sandwich,
geschnitten
Maße: L 18,5 x B 6,5 x H 4,0 cm
Gewicht: 115 g, 20 St. / Kt.
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FF-Brioche Sandwich,
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Maße: Ø 12,0 (5 Inch) x H 4,5 cm
Gewicht: 100 g, 40 St. / Kt.
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FF-OMG Burger,
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Maße: Ø 12,0 (5 Inch) x H 3,5 cm
Gewicht: 100 g, 20 St. / Kt.
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Art. 2682*
BB-Brezn-Brioche Burger
mit Sesam, geschnitten
Maße: Ø 10,0 (4 Inch) x H 5,0 cm
Gewicht: 80 g, 60 St. / Kt.
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Art. 2395*
FF-Pumpkin Burger,
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Maße: Ø 12,0 (5 Inch) x H 3,5 cm
Gewicht: 100 g, 20 St. / Kt.
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FF-Laugenburger mit Sesam,
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Auf der Website im Suchfenster die Artikelnummer eingeben und anschließend auf die gewünschten Informationen
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Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Keine Haftung für Druckfehler.
Bei den Produkt bildern handelt es sich teilweise um Servierbeispiele.
32 FLEISCH
6-7/2021
Regional muss
es sein
In Zeiten, wo Regionalität der Lebensmittel
sowohl im Handel als
auch in der Gastronomie eine verstärkte
Rolle spielen, setzt Marcher
ein deutliches Zeichen: „Aufgrund
der Nähe zum Rohstoff
durch den Mutterbetrieb, die Marcher
Fleischwerke, ist es für uns
möglich, flächendeckend heimisches
Rind- und Schweinefleisch
für unsere Convenience-Produktion
zur Verfügung zu stellen. Es
ist uns ein Anliegen hier eine Vorreiter-Rolle
einzunehmen und für
den Außerhaus-Verzehr eine heimische
Alternative anzubieten.“
Vom Gast besonders geschätzt
sind Gerichte, deren Geschmack
schon aus Kindertagen bekannt
sind. Man schätzt Zutaten, die in
ihrer Einfachheit beständig bleiben.
In den Blasko-Entwicklungs-
Küchen wird ständig daran gefeilt,
dass Gerichte mit traditionellen
Rezepturen entwickelt werden,
die dann einfach und ohne Geschmacksverlust
zubereitet und
serviert werden können. Jeder Teller
soll schmecken wie selbst gekocht
– deshalb lautet der Slogan
„Blasko kocht für mich“.
Blasko ist die Convenience-
Marke der Marcher Fleischwerke.
Produziert wird in Österreich
in den Werken Bruck an der Mur
und Oberwaltersdorf. Traditionelle
Hausmannskost wie Schnitzerl
und Fleischlaberl bestehen zu
100 Prozent aus österreichischem
Rind- und Schweinefleisch. Alles
wird liebevoll nur mit besten Rohstoffen
hergestellt.
www.blasko.at
Dry Aged-Produkte im Trend
Pikanter Start in den Tag
In den letzten Monaten
hat sich im Bereich Hotellerie
einiges getan und
es wurde kräftig investiert.
Der Kühlmöbel-Spezialist
Frigomac kann mit
einer steigenden Anzahl
an Nachfragen feststellen,
dass diese Neuerungen zu
einem großen Teil den Barund
Küchenbereich betreffen.
Ein starker Trend geht
hier in Richtung Dry Aged-
Produkte, welche immer
mehr und mehr in der Hotellerie
Einzug finden. Auch
klimafreundliche und energiesparende
Produkte erfreuen
sich immer größerer
Beliebtheit.
Vor allem nachhaltige und kapitalstarke
Betriebe haben die coronabedingte
Zwangspause optimal überbrückt und
die aktuellen Schließungen für Um-, Ausund
Neubau genutzt. Im Bio-Bereich hat
es einen enormen Anstieg an Nachfragen
von Selbst- und Direktvermarktern
gegeben – in
erster Linie geht es hier um
Präsentationskühlschränke
und repräsentative Fleischtheken
und Tiefkühlschränke
mit Glastüren. Für diesen
Bereich wurde gemeinsam
mit der Firma Tulberg ein
Selbstbedienungs-Milchschrank
entwickelt, an welchem
man unter Einhaltung
aller hygienischen Anforderungen
frische und vor allem
regionale Kuhmilch in BIO-
Qualität entnehmen kann.
Auch beim Thema Gemeinschaftsverpflegung
gibt es eine Neuerung: Die
Firma Frigomac hat hierfür
einen Kühlschrank mit zehn separaten
und absperrbaren Fächern entwickelt,
der von Mitarbeitern zur Aufbewahrung
von Jausen, Mittagessen, Getränken, usw.
genutzt werden kann.
www.frigomac.at
Foto: Frigomac
Mit den Fleischaufstrichen von Carnella
kann man Abwechslung ins Frühstücksbuffet
bringen und auch jene Gäste
ansprechen, die lieber einen pikanten
Start in den Tag wünschen! Auch für diese
Produktlinie werden attraktive Präsentationshilfen
in einer Holz- oder Acrylvariante
angeboten. Damit können
sich die Gäste von der Vielfalt der Aufstriche
überzeugen und in Ruhe ihre
Lieblingssorten finden. Erhältlich sind
die Aufstriche in 24 g Portionsbechern,
in einem Karton zu je 60 Stück.
www.darbo.at
Foto: Carnella
6-7/2021
FLEISCH 33
Foto: Edna Backwaren
Sandwiches & Burger
aus der Gourmet-Küche
Frisch, schnell gemacht und voll im Trend!
Mmmh..! So ein frisch belegtes Sandwich
kann so manchmal wahre
Wunder bewirken. Denn egal, ob
für den großen oder kleinen Hunger, es
gibt doch kaum etwas Besseres als ein
ofenfrisch gebackenes Weckerl belegt
mit allem was das Herz begehrt. Vor allem
im Take Away-Geschäft sind diese
Snacks besonders gefragt. Kein Wunder
– ein üppig belegtes Sandwich mit einem
frisch gebrühten Kaffee und die Mittagspause
ist gerettet!
Natürlich lassen sich daraus auch
vollwertige Mahlzeiten für die Mittagskarte
kreieren. Ein absoluter Sommertipp:
Ciabatta belegt mit Grillgemüse der
Saison und einem leckeren Beilagensalat.
Für den besonders knusprigen Genuss
können Sie das Weckerl noch kurz im
Kontaktgrill leicht anbraten und gleichzeitig
erwärmen. Probieren Sie es aus –
Ihre Gäste werden begeistert sein!
Damit Sie für die Zubereitung perfekt
vorbereitet sind, bietet der Tiefkühlbackwarenhersteller
EDNA Backwaren
GmbH ein großes Sandwich-Sortiment
an bereits fertig gebackenen sowie vorgeschnittenen
Sandwiches für jeden Geschmack.
Von klassischen Weckerln wie
Kaisersemmeln bis hin zu Kornspitz oder
Körnerweckerl mit Sonnenblumen, Kürbiskernen
sowie echtem Superfood wie
zum Beispiel Chia, ist alles geboten. Und
das in unvergleichbarer Qualität. „EDNA
– Qualität ist unsere Mission!“
Durch die Verwendung dieser Sandwiches
profitieren Sie zudem von einem
besonders schnellen und einfachen
Handling und können vor allem in Stoßzeiten
flexibel auf spontanen Kundenandrang
reagieren.
BURGER-TIPP
Sicherlich ist der Burger-Trend auch bereits
bei Ihnen angekommen und ein fester
Bestandteil Ihrer Speisekarte. Falls
nicht, dann sollten Sie diesem Trend
schnellstmöglich nachgehen! Wertvolle
Tipps und Tricks dazu gibt es online unter
www.edna.at/burgerbuns. Hier finden
Sie Burgerbuns in einzigartiger Gourmet-
Qualität!
Alle Buns aus dieser Produktlinie sind
in Aussehen und Farbe einzigartig, überzeugen
mit einer unvergleichbaren Konsistenz
und sind ein wahres Geschmackserlebnis
für Ihre Kunden und Gäste.
Als absoluter Verkaufsschlager gehört
der FF-Gourmet Burger Sesam geschnitten,
Art. 1320. Er besteht aus ausschließlich
100 % natürlichen Zutaten und ist
auch für vegane Rezeptideen geeignet.
Wer seine Kreativität gerne an neuen und
innovative Ideen ausleben möchte, sollte
unbedingt die neueste Burger-Kreation
testen: FF-Mary Jane-Burger, geschnitten
Art. 2675. Dieses Bun ist mit Hanfund
Leinsamen sowie Hirse, Buchweizen
und Sesam verfeinert und bekommt
dadurch einen besonders nussigen Geschmack.
Perfekt für Gäste, die sich gerne
bewusst ernähren! Also los geht’s –
auf die Burger, fertig, los.
Kontakt:
Edna Backwaren
Rutzenmoos 20
4845 Rutzenmoos
34 FLEISCH
6-7/2021
Das Döner-Reinheitsgebot
bio
ETHNO
FOOD
Ergün Kuzugüdenli im Gespräch mit GASTRO über Döner Kebab und die Bio-Welle.
Foto: Aypilic Gastro
GASTRO: Der Kepab Spieß: Was macht
ihn so gut/praktisch? Wie entstand
die Idee?
Ergün Kuzugüdenli: Döner Kebab hat
sich ab den 70er Jahren beginnend in
Deutschland mittlerweile in Europa und
auf der ganzen Welt stark verbreitet und
ist heute einer der beliebtesten Fast Food
Produkte der Europäer.
Döner Kebab stammt aus dem türkischen
und heißt übersetzt „drehendes
Grillfleisch“. Der Kebab Spieß wird auf einem
speziellen Döner-Griller durch ständiges
Drehen gegrillt. Es wird jeweils die
oberste, bereits durchgegarte Schicht
dünn runtergeschnitten.
Durch diese praktische Methode hat
man den ganzen Tag frisch gegrilltes Kebab
Fleisch im Sandwich oder auf dem
Teller. Insbesondere große Kebab Spieße
haben auch einen hohen „showcooking
Effekt“, weil die Kunden auch aus großer
Entfernung optisch angesprochen und
angezogen werden. Durch die Beigabe
von Tomaten, Salat, Zwiebel und speziellen
Saucen eingepackt in einem knusprig
frischem Dönerbrot wird der Döner zu
einer ausgewogenen super sättigenden
Mahlzeit. Das Preis-Leistungsverhältnis
ist meistens sowieso ein Schlager.
Das Fleisch kann von Lamm, Kalb,
Pute bis hin zum besonders in Wien
sehr beliebten Hühnerfleisch sein. Neben
Scheibenfleisch Döner werden auch
Spieße vom faschierten Fleisch hergestellt.
Wichtig bei der Zubereitung sind
selbstverständlich die speziellen Gewürze,
die dann mit dem jeweiligen Fleisch
gemischt werden.
Es gibt in Deutschland und auch in
Österreich ein Reinheitsgebot, welches
klar definiert, was in einen Döner rein
darf. Auch wenn diese Regelung viele
Kebab-Anbieter vor großen Herausforderungen
stellt, kann mit dieser Vorgabe
der Kunde vor schlechter Qualität bewahrt
werden.
BIO in der Ethnoküche: Wie hoch
schätzen Sie das Potenzial für diese
Schiene ein?
Der Anteil von BIO ist aus meiner Sicht
zurzeit gering. Aber ich denke in den
nächsten Jahren wird sich auch im Bereich
der Ethnoküche bei der Verwendung
von BIO-Produkten sehr viel tun.
Die Konsumenten wollen mehr gesunde
und nachhaltig gemachte Produkte
kaufen und sind auch bereit mehr auszugeben.
Wir arbeiten bereits seit einigen Monaten
an einigen neuen Konzepten für
BIO und werden bald nachhaltige Eigenprodukte
für unsere Kunden aus der
Gastronomie anbieten. Natürlich wird
jedoch ein wesentlicher Anteil der Gastronomen
weiterhin auf konventionelle
und günstige Lebensmittel setzen.
BIO Döner Kebab: Haben sie Zukunft
bei der eingefleischten Community?
Der BIO-Döner Kebab hat langfristig
gute Zukunftsperspektiven. In einigen
Jahren wird BIO-Döner auch in Österreich
seinen Einzug finden und wird wie
auch bei anderen BIO-Produkten ein bestimmtes
Kundenklientel haben. Dabei
spielt natürlich der Standortfaktor eine
große Rolle. Besonders junge und bioaffine
Gäste werden den BIO-Döner sehr
schätzen. In Wien Favoriten wird BIO
aufgrund der hohen Preise gegenüber
dem klassischen Döner wahrscheinlich
keine Chance haben.
Wie sieht die Preisentwicklung nach
Corona ganz generell aus?
In unserer Branche, wo wir hauptsächlich
als Geflügelfleisch Spezialist tagtäglich
sehr viel Hühnerfleisch verarbeiten,
haben wir das Problem, dass in
den letzten drei Monaten die Rohstoffpreise
sehr stark angestiegen sind. Die
relativ niedrigen Einkaufspreise noch im
Herbst letzten Jahres und die plötzlich
rapid gestiegenen Preise bereiten uns
große Schwierigkeiten, weil wir unseren
Kunden die monatelang im „Lockdown“
waren und erst jetzt langsam wieder
aufsperren, nicht gleich mit Preisanpassungen
von über 30 % konfrontieren
wollten. Wir versuchen unsere Anpassungen
ziemlich niedrig und moderat zu
halten. Aber alles können wir natürlich
nicht schlucken. Ich sehe generell einen
Markt mit steigenden Preisen und höre
von vielen, dass diese Entwicklungen
nach oben wahrscheinlich noch einige
Monate andauern wird.
Wir sind mitten in der Grillsaison: Ihr
persönlicher Tipp für die Fleischauswahl!
Als leidenschaftlicher Bekenner zum
Hühnerfleisch empfehle ich gut gewürzte
Hühnerteile wie die knusprigen
Flügel, saftige Hendlkeulen, mit Gemüse
garnierte Hühnerspieße und mein Geheimtipp:
die ausgelöste Keule mit Haut.
Zart gewürzt je nach Geschmack nach
dem Motto: „Weniger ist mehr“.
Kontakt:
Ergün Kuzugüdenli – Gesellschafter
AY-SEN HandelsgmbH
Aypilic Gastro – Der Nahversorger für
Gastronomie & Handel
Mobil +43-0664-1043180
E-Mail office@aysen.at
Web www.aypilic.at
6-7/2021
FLEISCH 35
Vielfältiger Burgermix
Foto: Blasko
Geschmäcker sind verschieden – so
auch bei den beliebten Klassikern
Burger. Passend zum Sommerstart
präsentiert Karnerta die Burger
Patty Linie aus Eigenproduktion.
Sechs verschiedene Burger Patties,
die eines gemeinsam haben:
Rindfleisch zu 100 Prozent aus
Österreich. Durch die neue verbesserte
Produktionstechnologie
und die Fleischmeisterkompetenz
der Mitarbeiter haben
alle Burger einen handgemachten
Charakter, da sie nicht gestanzt,
sondern geformt werden. Der
Classic Beef Burger ist ein klassisches
Burger Patty, das nur einen Zentimeter
hoch ist, um in kurzer Zeit am Grill oder
in der Pfanne gebraten zu werden. Der
Meersalz Beef Burger ist 1,4 Zentimeter
hoch und kann somit auch rosa zubereitet
werden.
Fein faschiert
ist er nur mit Meersalz veredelt – für einen
puren Fleischgenuss. Der Austrian
Giant Burger wiegt stolze 220g, ist
1,5 Zentimeter hoch, fein gekörnt und
ebenfalls nur mit Meersalz veredelt.
Der Western Burger bietet ein besonders
rauchiges Aroma und schafft
Kreativität für neue Burgerkreationen.
Der All in One Burger ist ein
perfektes Burger Patty für die kleine
Nachmittagskarte oder besonders
ausgefallene Burgervariationen.
Neben dem Hauptdarsteller
Rindfleisch aus Österreich besteht
das Patty auch aus Schmelzkäse,
Röstzwiebeln und Speckaroma.
Besonders hervorzuheben ist die
gröbere Körnung, um einen Charakter
zum Käse und Röstzwiebel zu schaffen.
Bereits seit 2007 ist Karnerta biozertifiziert.
Beim Bio Beef Burger wird
österreichisches Bio Rindfleisch mit
Meersalz abgerundet, um Gaumen und
Umwelt zu erfreuen.
www.karnerta.at
Mit Tierwohl genießt es sich besser
Foto: Metro
Seit einigen Jahren rückt Metro das
Tierwohl, etwa mit dem Duroc
Schwein, dem Triestingtaler Rind und
der „Alten Kuh“ in den Fokus. Das Duroc-Schwein
ist eine ausgewählte Spezialität
und ein klares Bekenntnis von Metro
zu Spitzenqualität und Vielfalt regionaler
österreichischer Produkte. Bei den Duroc-Schweinen
handelt es sich um eine
der ältesten amerikanischen Landrassen.
Das marmorierte und sehr aromatische
Fleisch mit leicht nussigem Geschmack
eignet sich besonders für Grillrezepte.
Das Wohl der Tiere steht von ihrer Geburt
an im Mittelpunkt. Geboren in einem
Betrieb im niederösterreichischen
Mostviertel erfolgt die Aufzucht in der
Südsteiermark. Das Futter wird regional
erzeugt, ist ballaststoffreich und frei von
künstlichen Wachstumshormonen. Die
namhaften Produzenten Steirerfleisch,
Wiesbauer und Fleischwaren Berger
stehen für eine durchgängig zertifizierte
Aufzucht. Ein weiteres Spitzenprodukt
ist das Triestingtaler Rind, das von
drei Landwirten aus dem niederösterreichischen
Triestingtal
produziert,
und für sein hervorragendes
Fleisch seit
langem geschätzt
wird. Triestingtaler
Rindfleisch ist ausschließlich
Fleisch
vom jungen Stier,
geboren und aufgewachsen
im Triestingtal.
Das Futter
für die Rinder
stammt fast ausschließlich
von den Weiden des Triestingtales.
Alle Tiere werden von Landwirt
Martin Fischer ausgewählt. Der
Talfischer Hof besteht nachweislich seit
dem 14. Jahrhundert und ist seit mehr
als 250 Jahren im Besitz der Familie Fischer.
Geschlachtet wird in Wilhelmsburg,
zerlegt in Sieghartskirchen; damit
ist ein sehr kurzer Transportweg bis zum
Schlachthof gewährleistet. Der Harmonie
zwischen Mensch und Tier und dem
Wirtschaften im Einklang mit der Natur
haben sich die Bauern des Salzburger
Biosphärenparks „Reine Lungau“
verschrieben. 40 Landwirte vermarkten
nicht nur die Milch, sondern auch das
Fleisch der Milchkühe in Kooperation mit
Metro. Dieses Projekt begann 2018 aufgrund
einer gemeinsamen Idee und Initiative
von Metro und der Salzburg Milch
zur Förderung der Region, der bäuerlichen
Strukturen in Österreich und einer
nachhaltigen Wirtschaft.
www.metro.at
36 PIZZA & PASTA
6-7/2021
Die wahre Pizza
ETHNO
FOOD
Pizza ist nicht gleich Pizza. Und warum die aus Neapel immer noch die beste ist.
Von Thomas Askan Vierich
Fotos: Mimante
Schock!! Vapiano streicht heuer
die Pizza von der Karte! Stattdessen
gibt es demnächst Pinsa, einen
Pizza-ähnlichen Teigfladen, bei dem der
Teig länger reift. In der deutschsprachigen
Gastronomie wolle Vapiano damit
Vorreiter sein, sagt Mitgesellschafter
Delf Neumann. In Norditalien sei schon
fast jede dritte Pizzeria eine Pinseria.
Aha. Das wage ich aus eigener Anschauung
zu bezweifeln... Ich habe eher
den Eindruck, dass die Pizza fritta, also
eine gefüllte und zusammengeklappte
Calzone, die in Fett ausgebacken wird,
gerade sehr populär ist. Gesund ist sie
sicher nicht.
Die klassische Pizza mit Tomatensoße
wurde wohl in Neapel erfunden. Von
dort kommt auch die Vera Pizza, die als
„Art of Neapolitan ‚ Pizzaiolo ‘“ seit 2017
in die UNESCO-Liste des immateriellen
Kulturerbes der Menschheit aufgenommen
wurde. Pizzaiolo heißt der neapolitanische
Pizzabäcker. Die Zubereitung
der Pizza neapolitana, auch Vera Pizza
genannt, wird in Neapel seit 1984 durch
die Associazone Verace Pizza napoletana
gepflegt und kontrolliert – weltweit.
Auch deshalb legen hiesige Pizzerien, die
die Vera Pizza anbieten, Wert darauf, dass
ihr (Holz-)Ofen aus Neapel stammt. Und
sie verwenden ein ganz bestimmtes Mehl
(Weichweizenmehl, am besten direkt aus
Italien, siehe Infokasten) und Bierhefe.
Der Hefeteig muss lange ruhen, je länger,
desto bekömmlicher wird die Pizza.
Besonders wichtig ist die Hitze im Ofen:
Sie kann bis zu 500 Grad (vorgeschrieben
für die Verace Pizza sind exakt 485
Grad) betragen, was die Backzeit auf 60-
90 Sekunden beschränkt. Das ist auch
der Grund, warum man in haushaltsüblichen
Backrohren nie eine wirklich gute
Pizza zusammenbringt. Auch in Italien
umstritten ist, ob es auch ein Hochleistungs-Elektroofen
tut. Traditionalisten
lehnen das ab. Denn aromatisch wichtig
ist das Holz im Ofen, was beim Verbrennen
spezielle Raucharomen beisteuert.
Pizzavarianten
Typisch für die Pizza neapolitana ist
auch ihr erhöhter Teigrand. Die flachen
Pizzen stammen aus Rom (Pizza roma-
6-7/2021
PIZZA & PASTA 37
na). Die dickere Pizza genovese erinnert
eher an ein Fladenbrot und ist eine Weiterentwicklung
der Focaccia. Eine regionale
Spezialpizza ist die Pizza cilentana,
die mit einer Mischung aus Hart- und
Weichweizen gebacken wird, statt Mozzarella
kommt Ziegenkäse, statt Tomatensoße
ein Sofritto aus Olivenöl,
Zwiebeln und Tomaten drauf. Aus dem
Latium stammt die oben erwähnte Pinsa
romana, eigentlich eine herzhafte Focaccia.
Der Name ist ein Wortspiel aus
Pizza und Pita. Und die Neuerfindung eines
findigen Geschäftsmannes vor wenigen
Jahren.
info
Noch ein Wort zum Pizzamehl: Es sollte einen Teig ergeben, der
beim Dehnen nicht reißt und nicht so fest ist, dass er sich nicht wieder
zusammenzieht. Die Dehneigenschaften von Teigen aus österreichischen
Mehlen sind eher auf die typischen heimischen Backwaren
ausgerichtet, wie die Semmel. Diese Teige sollen gut dehnbar
sein, aber es soll auch viel Kraft zum Dehnen benötigt werden,
damit die Teige nicht auseinanderrinnen. Teige aus italienischen
Mehlen sind meist sehr dehnbar, es wird aber weniger Kraft benötigt,
um diese zu dehnen. Damit sie der Pizzaiolo geschickt durch
die Luft fliegen lassen kann ....
Aber natürlich gibt es in Österreich erstklassige Pizza-Mehle, die aus
der italienischen Spezialität den perfekten Genuss machen.
Der Belag
Natürlich nur erstklassige Tomaten, am
besten die besten der Welt, nämlich die
vom Vesuv: San Marzano. Als Käse bitte
keinen Gouda, auch keinen „Pizzakäse“,
sondern immer nur Mozzarella.
Und dann bitte keinen aus Kuhmilch,
der schmeckt nach nichts, sondern den
vom Büffel. Gibt’s mittlerweile auch in
Bio-Qualität, dann werden die Büffel
auch anständig gehalten. Besonders toll
ist auch eine Burrata (eine kugelförmige
Sonderform des Mozzarellas), die man im
Ganzen auf der Mitte der Pizza platziert
(wenn sie aus dem Ofen kommt). Wenn
man die Kugel ansticht, läuft das cremige
Innere über die Pizza. Spannend ist auch
die kalabrische Zutat Nduja, eine scharfe
Fleischpastenspezialität. Oder Pizza mit
italienischen Würsten (Salsiccia).
Was meiner Meinung nach NICHT
auf eine Pizza gehört, egal, ob vera oder
nicht: Ananas, Gemüseparika, Hühnchen,
Mais. Aber die Geschmäcker sind
halt verschieden.
Spezial-Mehl für Pizza
Nach dem Vorbild des italienischen Originals, ist das Haberfellner Spezialmehl
für Pizza ein Topprodukt für Spezialisten, denn es wird aus
ausgesuchten Weizensorten hergestellt, welche die notwendigen Qualitätsanforderungen
zur Herstellung von Pizzateigen erfüllen. Durch die
Auswahl und Vermischung von speziellen „Passagenmehlen“ im Vermahlungsprozess
wird erreicht, dass sich der Pizzateig sehr leicht ausdehnen
lässt und sich nicht gleich wieder zusammenzieht.
Das richtige Rezept
Voraussetzung für die Herstellung eines guten Pizzateiges ist das richtige
Pizzarezept! Dieses finden Sie natürlich auf der Rückseite der 1 kg-
Verpackung, wobei auch 5 kg und 25 kg-Einheiten angeboten werden.
Achten Sie auf hochwertige Zutaten! Neben dem Pizzamehl Spezial aus
dem Hause Haberfellner, ist und bleibt frische Hefe am geeignetsten.
Etwas Olivenöl oder Milch machen den Teig geschmeidig. Um ein optimales
Ergebnis zu erzielen, muss der Teig mind. zwei Stunden Zeit zum
Rasten haben. So entsteht eine flache Pizza mit der luftig-krossen Kruste,
die wir uns auf einer Pizza wünschen. Für den Belag sind der Fantasie
keine Grenzen gesetzt, wichtig ist nur, dass die Pizza kurz und mit großer
Hitze – am besten am Pizzastein oder im Holzofen – gebacken wird.
„Buon appetito!“
www.muehle.at
Foto: Haberfellner
38 PIZZA & PASTA
6-7/2021
Ofenfrische
Pizza
Wenn es mediterran sein soll,
dann darf eine Pizza nicht
fehlen. Resch&Frisch bietet als
Backwarenhersteller neben klassischem
Gebäck und Brot auch
ein breites Sortiment an pikanten
Snackprodukten, wie sieben verschiedene
Pizzasorten sowie drei
Pizza-Eck-Snacks für den schnellen
Hunger. Mit dieser breiten Auswahl
an Tiefkühlpizzen für die
Gastronomie ist die richtige Pizza
immer griffbereit und können zudem
mit ein paar Handgriffen individuell
aufgepeppt werden. Schnell
und einfach im Resch&Frisch Gastro-Pizzaofen
fertig backen und
servieren.
Österreichischer Mozzarella
und Edamer sowie Salami, Schinken
und Speck sorgen für den Belag
und der nach traditioneller
Handwerkskunst gefertigte Teig
entfaltet nach einem Reifeprozesse
von bis zu 18 Stunden sein volles
Aroma und sorgt so auch für
einen besonders knusprigen Pizzaboden.
Anregungen für die individuelle
Pizza finden Gastronomen
unter
www.resch-frisch.com/blog/
kategorie/gastronomie
Foto: Resch&Frisch
Nudeltraum leicht gemacht
Beim Zubereiten von Pizza und Pasta
darf man eines nicht vergessen:
den passenden Käse. Die Erlebnis Sennerei
Zillertal präsentiert hierfür die zart
schmelzenden und würzigen Käsesorten
Reibkäse-Sackerl oder das Scheibensortiment.
Ein besonders leichtes,
aber leckeres Rezept, das in 30 Minuten
genießfertig ist, sind die„Zillertaler Schliachtanudeln“.
Zutaten
6 Handvoll Bandnudeln
1 Ziegerkugel
1/8 Liter Schlagobers
Sennereibutter
› Graukäse
Zubereitung
Die Nudeln in einen Topf gegeben und
mit Salzwasser aufgießen, bis sie bedeckt
sind. Je nach gewünschter Intensität die
entsprechende Menge Zieger reiben und
dazugegeben. Unter Rühren acht Minuten
köcheln lassen. Dann wird der zerbröselte
Graukäse beigemengt - auch hier
Frisches aus dem Ofen
Wie frisch aus dem Holzofen präsentieren
sich die Pizzen von Haubis.
Die Premium-Pizza Margherita ist durch
die lange Teigreife knusprig, locker und
saftig. Durch die bewusst pure Belegung
mit Tomaten, Mozzarella und Gewürzen
kann die Premium-Pizza Margherita jederzeit
weiter verfeinert werden. Die
anderen Pizza-Spezialitäten von Haubis
überzeugen durch die sommertaugliche
Kombination.
Sie sind sorgsam produziert, schnell
gebacken serviert. Von der klassischen
Haubis Pizza Margherita bis hin zur
rustikal belegten Haubis Bauernpizza,
oder vom Pizzaboden zum selber Belegen
bis hin zu handlichen Pizzaschifferln,
die einfach in einer Serviette gereicht
werden. Zusätzlich bietet Haubis
eine breite Auswahl an unbelegten Pizzaböden,
mit und ohne Pulpe. Die Vielzahl
an Formen und Größen ist gezielt
richtet sich die Menge nach gewünschter
Intensität. Kurz vor dem Anrichten werden
Schlagobers und ein paar Flocken
Sennereibutter daruntergemischt. Mit
etwas Schnittlauch bestreuen und mit
grünem Salat servieren.
www.erlebnissennerei-zillertal.at
auf unterschiedlichen Einsatzgebiete
ausgerichtet.
www.haubis.at
Foto: Erlebnis Sennerei Zillertal
Foto: Haubis
Das Original
von haberfellner
erhältlich in 1 kg,
5 kg und 25 kg einheiten
folgen sie uns!
wissenswertes über unsere mühle finden sie auf www.muehle.at
40 PIZZA & PASTA
6-7/2021
Disco-Fieber auf italienisch
ETHNO
FOOD
Wer authentisch-italienisches Streetfood sucht, wird seit kurzem in Wien bei einem Ableger
einer etablierten Pizzeria fündig.
Von Clemens Kriegelstein
V. l.: Verena Piontek und Hedwig Zinöcker.
Fotos: Sarah-Maria Kölbl
Die Pizza-Welle in Wien ist weiter im
Rollen. Seit vielen Jahren schon eröffnet
inzwischen gefühlt alle paar
Wochen die neueste „ganz echte“ neapolitanische
Pizzeria mit authentischen Zutaten,
süditalienischen Pizzaioli, Pizza-
Gütesiegel, etc. Eine der ersten, die schon
2013 auf diesen Zug aufgesprungen sind,
ist die „Disco Volante“ im 6. Bezirk, die
von den beiden Unternehmerinnen Hedwig
Zinöcker und Verena Piontek geführt
wird. Und das Geschäft hat sich in den
vergangenen Jahren so gut entwickelt,
dass die zwei Gastronominnen – Pandemie-Lockdown
hin oder her – im März
dieses Jahres ein kleines Imbisslokal im
4. Bezirk übernommen haben und daraus
einen Ableger des Stammlokals namens
„Pronto Volante“ gemacht haben.
Mit gerade mal acht Sitzplätzen im Inneren
und einem kleinen Schanigarten vor
der Türe (ab Ende Juni) setzt man hier in
erster Linie auf authentisch-süditalienische
Take-away-Gerichte, an vorderster
Front natürlich Pizza, aber auch Fritta
(eine Art frittierte Calzone, also zusammengeklappte
Pizza), Frittatina (frittierte
Pasta-Bällchen) oder Arancini (gefüllte,
frittierte Reisbällchen). So viel zum oft
zitierten Irrglauben, dass die italienische
Küche eine leichte wäre ...
Dabei legt man aber Wert darauf, bei
allen Rezepten authentisch italienisch
zu bleiben. Frittierte Schokoriegel oder
ähnliches US-Trashfood kommt hier also
nicht in die Küche!
Großer Durst nach der
Wiedereröffnung
Den Glauben daran, dass es mit der Gastronomie
nach Corona wieder bergauf
geht und dass Pizza & Co. weiterhin auf
der kulinarischen Wunschliste der Wiener
ganz weit oben stehen werden, haben
die beiden Betreiberinnen jedenfalls
nicht verloren, „jedenfalls hoffen wir, mit
dem doch speziellen Angebotsmix aus
Take-Away und italienischem Streetfood,
das es sonst nicht an jeder Ecke
gibt, eine Nische mit der Pronto Volante
gefunden zu haben“, erklärt Verena Piontek
gegenüber GASTRO. Und die ersten
Wochen nach dem Lockdown-Ende haben
ihr Recht gegeben. Der neue Standort
muss sich zwar noch in der Umgebung
herumsprechen, aber alleine mit
der Eröffnung des Schanigartens Ende
Juni werde man schon optisch präsenter
sein. Und im Stammhaus, der Disco Volante,
war der Kundenansturm von Anfang
an wieder sehr erfreulich. Das Lustige
daran: „Die Leute hatten vor allem
bei den Getränken offensichtlich einiges
aufzuholen. An manchen Abenden hatten
die Kollegen an der Bar mehr zu tun
als am Pizzaofen“, lacht Piontek. „Jetzt
hoffen wir natürlich alle, dass es das mit
den Lockdowns tatsächlich war und dass
auch die restlichen Beschränkungen wie
der 1-Meter-Sicherheitsabstand oder die
Maskenpflicht bald fallen. Vor allem die
ist ja für die Kellner bei der Kommunikation
mit dem Gast, beim Schmähführen,
hinderlich, auch wenn wir ja schon froh
sind, dass wir von den FFP2-Masken wieder
weg sind.“
disco-volante.at
pronto-volante.at
6-7/2021 ADVERTORIAL
41
Buon Appetito
Sommer, Sonne und köstliche italienische
Spezialitäten. Wer sich gedanklich
schon auf die Urlaubszeit einstimmen
möchte, ist mit einem kulinarischen
Abstecher in die italienische Küche bestens
beraten.
Der Start ins italienische Menü erfolgt
über Vorspeisen, Antipasti und Salat.
Ein gutes Dressing sorgt für besten Geschmack
und für das italienische Feeling
bieten sich der Wiberg Chianti-Weinessig
aus dem Wein edler toskanischer
Trauben sowie der Aceto Balsamico di
Modena g.g.A. mit charakteristischer bitter-süßer
Note an. Auch die Kombination
von Tomaten-Essig und Basilikum-Öl
schmeckt einfach herrlich.
Flüssiges Gold
Was wäre die mediterrane Küche ohne
Oliven-Öl? Für das Wiberg BIO Native
Oliven-Öl Extra Sizilien werden die Oliven
von Hand geerntet und selektiert
und das Öl passt zu Salaten über Nudelgerichte
bis hin zu Pizza für die ganze italienische
Genuss-Palette.
Fotos: FRUTAROM Savory Solutions
Schmackhafte Pizza & Pasta
Schnelle und authentische Pasta gelingt
mit Wiberg Italia Style spielend einfach.
Die Gewürzzubereitung schmeckt fruchtig
nach Tomate, nach Kapern sowie
nach Chili und Knoblauch. Neben Nudelgerichten
lassen sich damit auch Pizza,
Saucen, Salate und Aufstriche perfekt
abschmecken. Die Wiberg Pizza Gewürzmischung
mit Origanum, Basilikum, Rosmarin
und Thymian verleiht dem italienischen
Klassiker Raffinesse und den
Geschmack mediterraner Kräuter. Auch
Origanum, Basilikum oder Wiberg Italienische
Kräuter – mit Origanum, Thymian,
Basilikum und Salbei in ausgewogener
Zusammensetzung – schenken
kräftigen Geschmack für mediterrane
Speisen. Tipp: Wer es gerne pikant mag,
setzt mit dem WIBERG Chili-Öl würzige
Akzente.
www.wiberg.eu
Mediterrane Tomaten-Ricotta-Tarte mit Rucola und Pinienkernpesto
Zutaten für den Teig der Tarte:
300g Mehl
100g Butter
› 2 Eier
› 50ml Natives Olivenöl von
Wiberg
› 1g Wiberg Ursalz Mediterran
› Wiberg Trennfett
Zutaten für die Tarte:
300g Ricotta
100g Crème fraîche
2 Eier
30g geriebenen Parmesan
› 300g halbierte Kirschtomaten.
› Italienische Kräuter
gefriergetrocknet von Wiberg
› Wiberg Ursalz Mediterran Bio
› Tomatenmark getrocknet
› Der Tomatenessig und das Öl
mit Basilikum-Extrakt
Zubereitung Teig:
Alle Zutaten außer das Trennfett zu einem glatten Teig verarbeiten
und in den Kühlschrank stellen. Anschließend ausrollen und die mit
Trennfett besprühten Formen damit auslegen.
Zubereitung Tarte:
Die Ricotta wird mit der Crème fraîche und den Eiern glattgerührt.
Parmesan zugeben und mit Italienischen Kräutern Italia, Ursalz Mediterran,
Tomatenflocken, Tomaten-Essig sowie Basilikum-Öl abschmecken.
In die vorbereiteten Formen ¾ hoch einfüllen und mit den
Kirschtomaten belegen. Im vorgeheizten Backrohr bei 175 °C Heißluft
etwa 30 Minuten backen.
Für das Pininenkernpesto sind 20g geriebener Parmesan und 30g
schwarze, gehackte Oliven zu besorgen. Außerdem
werden 90g der geschälten Wiberg
Pinienkerne, 10g des Tomatenmarks, die
Italian Style Würzmischung und 100ml des
Nativen Olivenöls von Wiberg genötigt. Die
Pinienkerne werden geröstet und gehackt,
anschließend mit Parmesan, Tomatenflocken,
Salat Italian, Oliven sowie dem Oliven-
Öl verrührt. Abschließend kann die Tarte mit
Rucola garniert werden.
42 PIZZA & PASTA
6-7/2021
Richtig gute Pasta
ETHNO
FOOD
Man kann Spaghetti für 50 Cent das halbe Kilo kaufen – oder für 5 Euro aufwärts. Sind
Letztere wirklich besser? Warum es auch bei Spaghetti (und anderer Pasta) auf die Qualität
ankommt – und woran man diese erkennt
Von Thomas Askan Vierich
Foto: Nitr / Adobe Stock
Info
Was man in der Pastaproduktion falsch machen kann:
› Feiner Grieß lässt sich leichter verarbeiten, wirkt sich aber negativ
auf die Bissfestigkeit aus.
› Der Teig wird nicht lange genug geknetet und mit zu warmen
Wasser angesetzt.
› Wird die Pasta zu schnell und zu heiß getrocknet, wird sie spröde.
› Wird der Nudelteig durch teflonbeschichtete Schablonen gepresst
oder kommen Matritzen aus Messing oder Bronze zum Einsatz?
Nur Letztere verleihen der Pasta die gewünschte raue Oberfläche.
Pasta wurde (wenn nicht in China),
dann auf Sizilien erfunden – vermutlich
von Arabern. Pasta wird
aus Hartweizengrieß hergestellt.
Dafür herrschten auf Sizilien ideale klimatische
Bedingungen: viel Sonne und
viel Wind, um den Teig zu trocknen. Übrigens
wurde Pasta damals noch richtig
weich gekocht, „al dente“, also bissfest,
hat sich erst im 17. Jahrhundert eingebürgert.
Der erste industrielle Produzent
von Pasta secco war De Cecco aus den
Abruzzen 1886. 1910 begann in Parma
Barilla seine Produktion. Beide Hersteller
erzeugen noch heute Qualitäsprodukte.
Eine gute Pasta soll viel Soße aufnehmen,
aber nicht matschen, das heißt
auch nach dem Kochen al dente bleiben.
Wenn minderwertiger Hartweißengries
verwendet wird, kann die Pasta nicht al
dente werden. Hochwertiger Hartweizen
hat besonders gute Gluten-Eigenschaften:
Die langen Stränge des Klebereiweißes
halten die Stärkepartikel im Netzwerk
des Teigs zusammen. Kleben darf
gekochte Pasta nur an der Oberfläche,
damit sie die Soße aufnimmt.
Im rohen Zustrand erkennt man
hochwertige Pasta an ihrer schönen gelben
Farbe. Sie sollten fein nach Weizen
duften. Und nicht schon in der Packung
brechen. Wenn man sie bricht, sollen sie
das ohnen zu splittern tun, also nicht zu
spröde sein.
6-7/2021
PIZZA & PASTA 43
Gekochte Pasta sollte schon pur ohne
Soße schmecken und angenehm duften.
Das Kochwasser sollte sich nicht allzu
trübe färben. Gekochte Pasta sollte die
Soße möglichst gut aufnehmen – deshalb
ist Pasta mit einer etwas raueren
Oberfläche besonders gut. Pasta immer
sofort servieren, Stehenlassen ist keine
gute Idee, dann verklebt sie. Ob das in
der Gastronomie beliebte Weiterkochen
von vorgekochter Pasta eine gute Idee
ist, wage ich aus oben genannten Gründen
anzuzweifeln. Auch wenn es praktisch
ist.
Warum muss eine Tomatensauce
lange köcheln?
Wegen der Glutaminsäure. Das ist eine
protogene Aminosäure, die praktisch in
jedem Protein (Eiweiß) vorkommt. Oft
sind die Glutamine in Lebensmitteln
(zum Beispiel Tomaten) gebunden. Beim
Kochen (auch beim Reifen!) werden viele
dieser Proteine zerlegt, also „hydrolisiert“.
Dabei bilden sich Proteinbruchstücke
und freie Glutaminsäuren, die für den
herzhaften Geschmack sorgen. In saurer
Umgebung läuft dieser Vorgang noch
besser ab. Gut, dass Tomaten eine Menge
Säure von sich aus mitbringen. Ein
Schuss Wein erhöht den Säuregehalt in
der Soße. Übrigens enthalten Tomaten
Rezepte
Ausgefallene Pastarezepte
› Orechiette mit Broccoli: Üblicher Sofrito aus Öl, Zwiebeln und
Knoblauch. Dann Sardellenfilets dazugeben und vorgekochte
Broccoliröschen. Am Ende viel schwarzen Pfeffer und Parmesan
(gerne auch mit Peccorino).
› Al Aroma: Im Sofrito frische Kräuter (Thymian, Oregano, Rosmarin)
kurz anrösten, Tomaten dazugeben, ausführlich köcheln lassen
und am Ende viel Schlagobers dazugeben.
› Al Tonno: Zwiebeln (am besten Trofana) kurz dünsten,
Cocktailtomaten im Ganzen und eventuell ein paar Kapern dazu
geben und möglichst hochwertigen Thunfisch aus der Dose.
Tomaten sollen nur leicht zerfallen. Würzen mit Rosmarin, Thymian
oder auch Bohnenkraut. Scharf wird es mit Chillis. KEIN Parmesan,
verträgt sich nicht mit dem Fisch.
› Al olio, aber richtig: Möglichst frischen Knoblauch in Scheiben
schneiden, ganz kurz in viel gutem Olivenöl anrösten (dürfen
nicht dunkel werden!), Chilliflocken oder frische Chillischoten
dazugeben, kurz dünsten. Frischen Petersil drüberstreuen und
Parmesan.
› Mit Fisolen: Übliche Tomatensauce zubereiten und mit
blanchierten, kleingeschnittenen Fisolen verfeinern, bissfest
kochen.
von sich aus schon sehr viele freie Glutaminsäuren.
Deshalb schmecken sie auch
ungekocht schon sehr gut. Und besonders
gut, wenn man ihnen durch Trocknen
das Wasser entzieht, dann konzentriert
sich der Geschmack.Außerdem
karamellisieren die in den Tomaten enthaltenen
Zucker beim Kochen.
Produktneuerungen aus Tirol
Die Gastro-Spezialisten von Recheis aus Tirol haben
die Rezepturen des Tiefkühlsortiments „Feinster
Genuss“ für die Profiküche weiter verbessert. Die
Teigwaren im Sortiment sind nun mit verbesserter Rezeptur
und neuem Verpackungsdesign auf dem Markt
erhältlich. Recheis Gastronomiekunden können ihren
Gästen, bei einfacher und schneller Zubereitung, ein
besonderes Genusserlebnis bieten. Gelingsicher in
nur drei Minuten und mit einem letzten kulinarischen
Schliff aus der Küche schmecken „Recheis Feinster
Genuss“ wie hausgemacht – das überzeugt auch anspruchsvolle
Gäste. Die Kreation von Produkten mit
hohem Füllanteil, spannenden Formen und garantierte
Flexibilität bei der Zubereitung waren für die Entwickler
für die Neuerungen besonders wichtig. Das
große Sortiment mit vier verschiedenen Formen und
zehn Füllungen lässt sich mit verschiedensten Saucen
abwechslungsreich kombinieren.
www.recheis.at
Foto: Recheis
44 PIZZA & PASTA
6-7/2021
tipp aus der praxis
Basilikum – die
vielseitige Diva
DAS Kraut der italienischen
Küche: Kein Pesto
alla genovese, keine Insalata
caprese ohne Basilikum.
Aber mittlerweile
sind bei uns auch die asiatischen
Varianten populär
geworden. Aromatisch
unterscheiden sich die
verschiedenen Sorten
erheblich, weil sich auch
Thomas Askan
Vierich, Autor des
Buches Aroma. Die
Kunst des Würzens.
ISBN 978-3-7471-0423-1
Foto: Ida Rosen
die Zusammensetzung der in ihnen enthaltenden
ätherischen Öle unterscheidet. Diese
wiederum sind der Grund dafür, warum man
Basilikum nicht mitkochen sollte: Weil sie sich
dann sofort verflüchtigen.
Trotzdem haben alle Basilikumsorten – Basilikum
genovese (das klassische mediterrane),
Thai-Basilikum, das indische Tulsi – drei
aromatische Gemeinsamkeiten: die blumige,
eukalyptusartige Frische des Linalools, die
aromatisch-anisartige Süße des Estragols und
der grüne, grasige Blattgeruch vom (Z)-Hex-3-
enal. Der Geschmack von Basilikum
ist leicht bitter und süß gleichzeitig
– und auch noch etwas scharf. Diese
Kombi macht es so unwiderstehlich
in vielen kalten Gerichten wie
der berühmten Caprese. Es verträgt
sich auch optimal mit Olivenöl und anderen
Fetten (Kokosnussmilch!), weil sich darin die
Aromen lösen können. Man sollte Basilikum
nur vorsichtig waschen, weil auch da schon
die Aromen verloren gehen können. Aus dem
gleichen Grund verträgt Basilikum keine
Quetschungen, man kann es auch nicht einfrieren.
Es gibt auch Zimt- und Zitronenbasilikum.
Getrocknetes Basilikum kann zum Schluss
ganz kurz mitgekocht werden.
Kombinationen mit anderen Gewürzen und
Kräutern sind eher schwierig, sie würden nur
das feine Aromenspiel des Solisten Basilikum
überdecken.
Würzen Sie mal ein Hendl mit einer Kräuterbutter
aus gehacktem Basilikum, Knoblauch
und geriebener Zitronenschale, vermischt mit
Semmelbröseln: vor dem Braten unter die
Haut schieben!
Würzige Verfeinerung
Die Käsemacher präsentierten
ein besonderes
Neuprodukt
– den „Granitbeisser
– Der Mediterrane“.
Der Würzkäse eignet
sich speziell zum Reiben,
Raspeln und Hobeln.
Der Hartkäse ist
mindestens drei Monate
gereift. Mit einer
Panade aus Tomaten
und Basilikum, eignet
er sich vor allem zum
Verfeinern von Gerichten
wie Pasta, Risotto,
Aufläufen oder gedämpftem Gemüse. Auf warme Gerichte
gehobelt, wird er sofort cremig und gibt jeder Speise
den letzten Schliff. Der Granitbeißer ist für die Käsemacher
die Waldviertler Antwort auf den italienischen Parmesan. Den
Granitbeisser gibt es in zwei weiteren Sorten, „Der Orientalische“
und „Der Pfeffrige“.
www.kaesemacher.at
Geschmack ohne
Schnickschnack
Barilla stellt eine neue Produktlinie
vor, die gänzlich
ohne den Zusatz von Konservierungsstoffen
auskommt
und inhaltlich mit Premium-
Zutaten besticht. „Vero Gusto“
heißt die neue Premium
Linie der Pasta-Saucen von
Barilla. Zwei neue Premium
Sughi mit typisch italienischen
Zutaten, ohne Zusatz
von Zucker, ohne Konservierungsstoffe
und ohne Geschmacksverstärker
– hier
werden auch wahre Gourmets
angesprochen.
Qualitativ hochwertig schmecken die Neuheiten doch wie
selbst gemacht, jedoch mit weniger Aufwand. Mit den Geschmacksrichtungen
Pomodori, Datterini con Basilico Genovese
DOP und Peperoni & Peperoncino Calabrese zieht authentischer,
italienischer Geschmack in die sommerlichen Küchen
ein und vermitteln ein Gefühl wie am Meer.
www.barilla.com
Foto: Barilla Foto: Die Käsemacher
6-7/2021
PIZZA & PASTA 45
Foto: Edna
Pizza als Teigkugel
Der Spezialist für Tiefkühlbackwaren
Edna bringt mit einer besonderen
Form von Pizza einen Hauch Italien
auf den Teller. Mit der praktischen
Pizzateigkugel gelingen schmackhafte
Pizzen, und das ganz simpel und im
Handumdrehen. Die Kugel wird einfach
Elektrischer Pizza-Holzofen:
Pizza wie in Napoli
Seit 1946 entwickelt und baut Moretti
Forni professionelle Pizzaöfen, heute
kann der Neapolis 510°C präsentiert werden,
der leistungsstärkste Elektroofen
der Welt. Mithilfe der Geräts kann authentische,
neapolitanische Pizza hergestellt
werden. Der Neapolis-Ofen verkörpert
die jahrhundertelange Expertise und
manuelle Fähigkeiten, die die neapolitanische
Pizza zu dem gemacht haben was
sie ist: ein weltbekannter Lifestyle- und
Food-Botschafter. Für den Ofen werden
die besten Materialien verwendet und intelligente
Lösungen zur Begrenzung des
Stromverbrauchs integriert, um die Umwelt
zu respektieren. Neapolis ist mit einer
intelligenten Software ausgestattet,
die den Stromverbrauch auf nur 6,5
kW/h (Neapolis 6) und 6,8 kW/h (Neapolis9)
begrenzt.
Die Dämmstoffe, Vintage-Edelstahl-
Finish, eine Öffnung aus schwerem Gusseisen,
schwarzer Stahlhaube, Backdeck
aus Biscotto-Ton und optimierte Heizelemente
erklären, warum Neapolis ein
unvergleichlicher Ofen ist. Mit 510°C
wurde die höchste Temperatur erreicht,
die jemals in einem
Elektro-Pizzaofen gemessen wurde –
die neapolitanische Pizza wird in weniger
als einer Minute gebacken.
www.mayway.eu
aufgetaut, ausgerollt und nach Herzenslust
individuell belegt. Der Pizzateig wird
dann beim Backen sowohl knusprig als
auch aromatisch. Die Pizzateigkugel ist
leicht zu portionieren und eignet sich
auch deshalb für die selbstständige Weiterverarbeitung.
Ein besonderer und aktuell
sehr gefragter Vorteil: Auch vegane
Pizzen lassen sich mit dem Hefeteig aus
rein pflanzlichen Inhaltsstoffen zubereiten.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt,
dem mediterranen Pizza-Genuss
wie aus Italien steht nichts mehr im Weg.
www.edna.at
Foto: Mayway
46 PIZZA & PASTA
6-7/2021
Tomate oder Paradeiser?
Wie jemand die köstliche Frucht nennt, ist ihm selbst überlassen. Egal, ob Tomaten oder
Paradeiser, die Früchte sind der Österreicher liebstes Gemüse, mit einem Pro-Kopf-Verbrauch
von etwa 30 Kilogramm.
Text & Fotos: Andrea Jungwirth
Doch nur im Sommer finden sich
im Gemüseregal hauptsächlich
österreichische Tomaten, und
immer mehr Raritäten sind gefragt.
Tomaten sind nicht mehr einfach
nur rund und rot, es gibt sie beinahe in
allen möglichen Formen und Farbkombinationen.
Doch wenn es um verarbeitete
Tomatenprodukte wie Ketchup
oder Sugo geht, ist hauptsächlich Importware
enthalten. Wer glaubt, dass
Italien zu den größten Produzenten gehört,
der irrt, denn China ist der größte
Tomatenerzeuger und so landet manches
Konzentrat aus dem fernöstlichen
Land im Ketchup.
Was darf es sein?
Wer sich mit Tomaten intensiver beschäftigt,
der wird unweigerlich in ihren
Bann gezogen. Die bunte Sortenvielfalt
fasziniert und reizt zum Ausprobieren.
Denn mit über 20.000 Sorten besitzt die
Tomate einen unerschöpflichen Genpool,
den es zu bewahren gilt. Vor allem
Biobauern kümmern sich um den Erhalt
alter Sorten und bringen die eine oder
andere schmackhafte Rarität auf den
Markt. Viele Sorten sind sehr gut an
das jeweilige Klima ihres Herkunftslandes
angepasst und auch resistent gegen
Krankheiten. Der schlimmste Feind der
Tomate ist in unseren Breiten die Krautoder
Braunfäule. Einige alte, teils vergessene
Sorten sind dagegen resistent.
Die „paradeisischen“ Früchte können
von ganz winzig klein, wie Ribisel, oder
bis zu 600 g schwer, wie die Ochsenherz,
werden. Farblich ist fast alles möglich. Die
Früchte reifen rot, gelb, orange, weiß, grün,
blau, bräunlich oder zweifärbig gestreift.
Die Pflanzen bringen auch die unterschiedlichsten
Formen hervor. Länglich,
rund, oval, gerillt oder etwas unsymmetrisch.
Von den geschmacklichen Unterschieden
muss man erst gar nicht reden.
Tomaten in der Küche
Tomatenliebhaber kommen mit einer
einzigen Sorte in der Küche nicht aus.
Nicht jede Frucht eignet sich für jedes
Gericht. Für Saucen gibt es eigene Saucentomaten,
die zu einem besonders
cremigen Ergebnis führen. Beim Roh-
Essen kommen die geschmacklichen
Unterschiede der Früchte am besten
zum Tragen. Für milde fruchtige Genüsse
hat die „Pfirsichtomate“ viel zu bieten,
für ein einmalig ausgewogenes Tomatenaroma
die „black and red boar“.
Das Aroma von Tomaten kann an Äpfel,
Zitronen, Pilze wie Champignons, Pfirsiche
oder auch Grapefruits erinnern.
Ausprobieren lohnt sich, um die eigene
Lieblingstomate zu finden.
Sonnenliebhaber
Die Tomate ist eine Sonnenanbeterin,
je mehr Licht sie bekommt und je reifer
sie geerntet wird, desto mehr gesunde
Inhaltsstoffe stecken in ihr. Vor
allem das Lycopin, der Farbstoff der
Frucht, hat es in sich. Egal, ob rot oder
gelb, Lycopin macht etwa 90 Prozent
des gesamten Carotinoidgehalts aus
6-7/2021 PIZZA & PASTA
47
und ist besonders in der Tomatenschale
zu finden. Es schützt die Körperzellen
vor freien Radikalen und kann sogar
helfen, Krebs vorzubeugen. Aus Tomatengerichten,
in den die Früchte erhitzt
werden, kann das Lycopin noch besser
aufgenommen werden. Tomatensuppe,
-sauce oder auch -ketchup sind daher
besonders gesund. Tomaten von Stauden,
die im Freiland langsam wachsen,
wie es auch im Bioland vorkommt, sind
besonders reich an Lycopin.
In punkto Lagerung ist die „Paradeis“ allerdings
eine Diva, denn sie ist druckempfindlich
und mag es nicht zu kalt.
Ein über 13 Grad warmer Ort lässt die
Früchte nachreifen und ihr volles Aroma
entwickeln. Außerdem sollten Paradeiser
gesondert gelagert werden,
denn sie geben Ethylen ab, das zum Alterungsprozess
anderer Obst- und Gemüsesorten
beiträgt.
Gärtnerphilosophie rund
um die „Paradeis“
Reif von der Staude gepflückt,
schmeckt sie am besten. Doch
beim Anbau scheiden sich die
Geister. Pflegen und hegen die
einen ihre Tomatenpflanzen,
gießen und düngen sie viel,
geizen die Triebe regelmäßig
aus und binden die Pflanzen schön gerade
auf Tomatenstangen oder Schnüren
auf, so kultivieren andere Tomatenfans
ihre Stauden ganz anders. An das
Vorbild des burgenländischen Tomatengurus
und Biobauers Erich Stecovics
angelehnt, der die Frucht liebevoll „Paradeis“
nennt, gießen diese Gärtner ihre
Pflanzen nicht, geizen sie auch nicht aus
und binden die Stauden auch nicht auf.
Sie lassen die Pflanzen, die im Frühsommer
mit reichlich Stroh gemulcht werden,
am Boden liegen und ernten einfach
die reifen Früchte. Der Ernteerfolg
in warmen Gebieten, wie Burgenland,
Wien oder Steiermark, gibt diesen Produzenten
Recht. Wer die Tomatenpflanze
von Anfang an wenig gießt und nach
dem Auspflanzen – nach den Eisheiligen
– das Gießen einstellt, bekommt
starke Pflanzen, die Wurzeln bis in eine
Tiefe von 1,7 Meter und eine Wurzellänge
von etlichen Metern erreichen können.
Die Pflanze sucht sich den Weg
zum Wasser. Eine Methode für „faule“
Gärtner, denen der Geschmack
am Herzen liegt, denn Stauden,
die nicht oder kaum
gegossen werden,
bilden ein
besseres Aroma
aus.
Tomatentürmchen mit Käse
Zutaten für 8 Stück:
› 6 – 8 Tomaten
› 300 g Ziegenfrischkäse (in
Scheiben)
› 50 g Pecorino gerieben
› 50 g Walnüsse oder
Pinienkerne
› frische Kräuter wie Basilikum,
Thymian oder Petersilie
› Salz und Pfeffer
› Olivenöl zum Beträufeln
1. Tomaten in nicht zu dünne Scheiben schneiden, den Boden und die
Kappen zur Seite legen und für ein Sugo oder eine Sauce verwenden.
2. Ziegenfrischkäse in gleich dicke und gleich große Scheiben wie die
Tomaten schneiden.
3. Den Boden einer Auflaufform mit Olivenöl beträufeln und mit gehackten
Kräutern bestreuen.
4. Kleine Türmchen schichten. Mit einer Scheibe Tomate beginnen, ein
Scheibe Ziegenfrischkäse darauf, etwas, Salz,
Pfeffer und gehackte Kräuter folgen. Nach 3
Schichten Tomaten und 2 Schichten Käse,
die Türmchen in die Auflaufform setzen. Mit
frisch geriebenem Pecorino, gehackten Nüssen
und Kräutern bestreuen. Etwas Olivenöl
darüber träufeln und die Türmchen bei 200
Grad Celsius knapp 5 Minuten überbacken.
5. Die Türmchen mit gerösteten Baguettescheiben
und Salat servieren.
48 PIZZA & PASTA
6-7/2021
ETHNO
FOOD
Pasta,
Pasta e
Pasta!
Egal, ob italienische
Pasta oder chinesische
Nudeltaschen, Teigwaren
haben auf der ganzen Welt
eine lange Tradition.
Text & Fotos: Andrea Jungwirth
Für uns Europäer ist die Pasta aber
italienisch, da unser Nachbarland
eine ganz besondere Beziehung
zur Nudel hat und viele Rezepte
und Variationen kennt. Die Herkunft
der Nudel ist aber nicht eindeutig geklärt.
Forscher fanden in China die bisher ältesten
Überreste von etwa 4000 Jahre alten
Teigwaren. Somit ist die Nudel wahrscheinlich
eine chinesische Erfindung,
die Italiener werden es verkraften.
Nudeln – international mit
italienischem Flair
Nudeln sind wahrscheinlich deshalb so
beliebt, weil sie so abwechslungsreich
sind und einfach gut schmecken. Aus
Mehl, Wasser, Salz und eventuell Eiern
ist schnell ein Teig bereitet, aus dem die
unterschiedlichsten Formen und Gerichte
gezaubert werden können. Die Asiaten
verwenden gerne Reismehl für Reisnudeln
oder Mungobohnenstärke für Glasnudeln.
Auch Eierteigwaren und Teigtaschen
sind äußerst beliebt. Japanische
Sopanudeln bestehen aus Buchweizenmehl,
griechische oder italienische Nudeln
werden dagegen hauptsächlich aus
Hartweizen hergestellt. Jedoch kaum ein
Land hat so viele Nudelformen und -variationen
wie Italien. Und sogar im Land
der Pasta setzen sich, wie bei uns, immer
mehr Vollkornvarianten durch, und Pasta
aus Getreideraritäten wie Dinkel oder
Emmer ist gefragt. Namhafte Pastahersteller,
auch in Italien, setzen vermehrt
auf Bio und bauen zur klassischen Linie
eine Bioschiene auf.
Mehlsorten mit einem hohen Roheiweiß-
und Glutengehalt sind besonders
gut für die Pastaherstellung geeignet,
denn sie sorgen für eine gute Bindung
im Nudelteig. Emmer, eine alte Getreidesorte,
die mit dem Hartweizen verwandt
ist, ist somit ideal, ebenso wie Kamut.
Bei Getreidesorten, die eher weniger
Gluten enthalten, wie Dinkel etwa, kann
der Nudelteig bröselig werden. Getreidesorten
ohne Gluten wie Buchweizen oder
Hirse, werden daher mit Weizenmehlen
gemischt oder eventuell Ei zur Bindung
verwendet. Doch sind, wie beim Brot,
die Rezepturen für Nudeln, die nicht aus
Hartweizenhergestellt werden, nicht eins
zu eins austauschbar. Jedes Getreide verhält
sich anders. Alle erwähnten Getreideraritäten
haben eines gemeinsam: sie
sind beliebte Nischen im Biolandbau, da
sie geringe Ansprüche an den Boden stellen
und meist weniger anfällig für Pflanzenkrankheiten
und Schädlingsbefall
sind.
Nudeln richtig kochen
Hauptsache „al dente“, so liebt der Italiener
seine Pasta. Damit hat er recht, denn
es gibt nichts Schlimmeres, als zerkochte
Nudeln. Beim Kochen braucht die Nudel
viel Platz. Auf etwa 100 g Nudeln rechnet
man ungefähr ein Liter Wasser zum Kochen,
das ordentlich gesalzen wird. Nun
die Nudeln so lange kochen, wie auf der
Packung steht, besser jedoch sogar eine
Minute kürzer und regelmäßig probieren,
um den optimalen Zeitpunkt nicht zu
verpassen. Die Pasta gart nämlich noch
nach, bis sie auf dem Teller serviert wird.
Frisch gemachte Nudeln brauchen etwa
zwei bis fünf Minuten.
Ob Öl ins Kochwasser kommt, darüber
scheiden sich die Geister. In Itali-
6-7/2021 PIZZA & PASTA
49
en wird diese „deutsche und österreichische“
Sitte eher belächelt. Es funktioniert
auf jeden Fall tadellos ohne Öl im
Kochwasser. Was die Nudel jedoch nicht
liebt, ist der Kälteschock nach dem Kochen.
Das sogenannte „Abschrecken“
verhindert nämlich, dass die Sauce gut
auf der Nudel haftet. Nur wer die Nudeln
kalt verwenden möchte, oder sie erst
später zubereitet, sollte sie mit kaltem
Wasser abspülen. Am besten ist es jedoch,
die Pasta immer frisch zu kochen,
und sofort mit der Sauce zu vermischen.
Gedreht, geriffelt oder in
Muschelform
Pasta gibt es in den unterschiedlichsten
Formen und Größen. Es gibt jedoch
keine Regeln, welche Nudel zu welcher
Sauce am besten passt, sondern eher
gut gemeinte Ratschläge. Je rauer und
je größer die Oberfläche der Pasta ist,
desto besser bleibt die Sauce daran haften,
daher verwendet man für ein herzhaftes
Wildragout besser breite Bandnudeln,
Trofie oder Rigatoni als dünne
Spaghetti.
In Italien sind bestimmte ausgefallene
Nudelformen eher regional beschränkt
und manche Kombination von
info
Kleine Nudelkunde:
Canelloni: Große hohle Nudeln zum Füllen
› Agnolotti: Handgeformte Nudeltaschen aus der Toskana, dem
Piemont und der Lombardei
Bucatini: Röhrennudeln – wie Spaghetti mit einem kleinen Loch
› Conchiglie: Muschelförmige Nudeln
Farfalle: Schmetterlingsartig geformte Nudeln
› Fettuccini: Lange Bandnudeln, meist in kleinen „Nestern“
angeboten
› Fusilli: Spiralennudeln, die je nach Region sehr unterschiedlich
sein können
› Linguine: Schmale Bandnudeln
Pappardelle: Breite Bandnudeln
Orechiette: Ähnelt kleinen „Öhrchen“, vor allem in Apulien
› Rigatoni: Kurze, gerippte Röhrennudeln
Nudel und Sauce unterliegt Traditionen,
an denen gerne eisern festgehalten
wird. Dazu kommt noch, dass im Norden,
wo mehr mit Butter gekocht wird,
gerne Bandnudeln gegessen werden, im
Süden des Landes, im Reich des Olivenöls,
eher Spaghetti oder Linguine. Farfalle
mit Muscheln oder Spaghetti mit
Ragu sind aber im ganzen Land undenkbar!
Daran erkennt man auch den Touristen,
und auch außerhalb der Grenzen
Italiens wird die Verwendung der Pastaformen
eher ungezwungen gesehen.
Erlaubt ist, was schmeckt. Jedoch passen
zu Spaghetti oder Linguini am besten
einfache Tomatensauce, Muscheln
oder Pesto, zu Tagliatelle Saucen mit
Schlagobers oder Fleisch. Die klassische
Penne zu Saucen mit Gemüse oder viel
Käse und die gedrehten Fusilli machen
die beste Figur im Nudelsalat oder harmonieren
mit glatten Saucen.
Sommerliche Pasta mit Muscheln
Zutaten für 4 Personen:
› 500 g Spaghetti
› 1 kg geputzte Miesmuscheln
in der Schale (frisch oder
tiefgekühlt)
1 Zwiebel
1 Karotte
1 halbe Fenchelknolle
2 Tomaten
4 Knoblauchzehen
1 Stück Chili
› 100 ml Weißwein, z.B. Riesling
› 1 Esslöffel konzentriertes
Tomatenmark
› etwas Zitronensaft
› frische Kräuter wie Basilikum,
Petersilie und Fenchelgrün
› Olivenöl zum Anrösten und
Verfeinern
1. Zwiebel, Karotte, Fenchel und
Knoblauch sehr klein würfeln. Das
Gemüse in einem großen Topf in
Olivenöl anschwitzen, eine Stück
Chili dazugeben und das Gemüse
glasig dünsten.
2. Paradeiser klein würfeln und das
Tomatenmark zum Gemüse in den
Topf geben und alles gut vermischen.
3. Die Muscheln und die Tomatenwürfel
dazugeben und alles gut vermischen.
Nun mit Wein aufgießen
und die Muscheln zugedeckt etwa 3
Minuten dämpfen.
4. In der Zwischenzeit die Nudeln al dente kochen.
5. Muschelsud abschmecken, mit den frisch gehackten Kräutern und
Zitronensaft verfeinern.
6. Die Muscheln mit den Nudeln vermischen, noch etwas Olivenöl dazugeben
und servieren.
50 SOMMERDESSERT
6-7/2021
Süßer Sommertraum
in Schichten
6-7/2021 SOMMERDESSERT
51
Ingrid Aigner (r.) verarbeitet rund 200 kg
Marillen im Jahr. Madeleine Rieder (l.) ist
für die Betriebsleitung zuständig.
Fotos: Michael Reidinger
Die Torten aus Ingrid Aigners
Backstube sind Fixpunkt bei den
Familienfeiern in Poysdorf.
Kaum jemand weiß, dass im Weinviertel das größte Marillen-Anbaugebiet Österreichs liegt.
Es liegt also auf der Hand, dass Konditoren mit dieser Frucht dort sehr viel experimentieren.
Von Petra Pachler
Das Eisenhuthaus in Poysdorf ist
ein sehenswerter Renaissancehof
mit Wurzeln aus dem 13. Jahrhundert
und gilt als ältestes Haus im
Ort. Nach einer umfassenden Sanierung
am Anfang dieses Jahrhunderts durch
die Familie Rieder beherbergt es heute
ein Hotel, ein Café und – eine Konditorei.
Und genau dort, in der Backstube von
Konditormeisterin Ingrid Aigner, entstehen
viele süße Köstlichkeiten, bei denen
in den Sommermonaten die Marille der
Star ist.
Rezepte von der Oma
„Traditionelle Backkunst“ nennt es die
Konditormeisterin und setzt von der
Topfengolatsche über das Eisenhutkipferl
bis hin zu ausgefallenen Tortenkreationen
auf alte Rezepte ihrer Oma. Und
weil alt in diesem Fall auch früher bedeutet,
wo nur mit regionalen Produkten gearbeitet
werden konnte, sind diese auch
die Hauptakteure bei Ingrid Aigners Kreationen.
Im Weinviertel wird traditionell
viel mit Germ gemacht, ein Stritzel in unterschiedlichen
Varianten liegt also immer
in der Mehlspeisenvitrine und auch
das Gebäck wird selbst gemacht.
Schichtweiser Früchtetraum
Aber kommt der Sommer, kommt auch
die Marille, und zwar in großer Menge. Sie
BIO Früchte
eingekocht in Osttirol !
NEU
www.fruechtekueche.at
52 SOMMERDESSERT
6-7/2021
ist eigentlich der heimliche Obststar im
Weinviertel: Auf rund 325 Hektar werden
die Früchte angebaut und gerade in Poysdorf
stehen die Marillenbäume dicht an
dicht. Für Ingrid Aigner ist das Grund genug,
bei ihren Marillenkreationen nicht
bei Klassikern wie Kuchen, Knödel oder
Strudel stehen zu bleiben, sondern auch
ein bisschen zu experimentieren. Dann
füllt sie zum Beispiel die Marille ins Glas
und entstanden ist das sommerliche
Schicht-Dessert aus dem Eisenhuthaus,
für das es so bekannt ist. Jeweils schichtweise
mit Joghurt oder Topfen werden
die Sommerfrüchte in Gläser gefüllt und
bei Aigners Marillendessert kommt dann
noch ein luftiges Schokomousse dazu.
Die Marillen kommen direkt aus der
Obstbaumschule von Dominik und Robert
Schreiber aus Poysdorf, die beide absolute
Experten auf dem Gebiet der Marille
sind. Durch die große Sortenvielfalt
ihrer 30.000 Bäume versorgen sie das Eisenhuthaus
von Mitte Juni bis Ende August
mit frischen, vollreifen Marillen direkt
vom Baum. Ob Bio im Eisenhuthaus
ein Thema ist, wollen wir wissen: „Natürlich
arbeiten wir mitunter auch mit Bioprodukten“,
so die Konditormeisterin,
„aber es ist nicht unbedingt ein Muss in
der Backstube!“
Ingrid Aigner konzentriert sich mit
ihren beiden Lehrlingen Marion und Michelle
da lieber auf regionale und saisonale
süße Köstlichkeiten. Und eines ist
für Ingrid Aigner sowieso klar: „Das Geheimnis
aus meiner Backstube sind die
alten Rezepte meiner Großmutter mit
den Rohstoffen vor unserer Haustüre und
die Liebe am Backen.“
www.eisenhuthaus.com
Foto: Michael Reidinger
Weinviertler Marille im Glas
Zutaten:
Marillenpüree:
250g Weinviertler Marillen
100g Zucker
Schokomousse:
500g Schlagobers
140g dunkle Kuvertüre
Joghurtcreme:
250g Naturjoghurt
250g Mascarpone
150g Zucker
500g Schlagobers
› 1P. Vanillezucker
1. Am Vortag für die Schokomousse das Schlagobers mit der Kuvertüre
aufkochen und über Nacht kühl stellen. Am nächsten Tag cremig aufschlagen.
2. Marillen waschen, entsteinen, vierteln und kurz mit dem Zucker aufkochen
lassen. Die Marillen etwas mit einer Gabel zerdrücken.
3. Joghurt mit Mascarpone, Zucker und Vanillezucker glattrühren und
das aufgeschlagene Obers vorsichtig unterheben.
4. Nun abwechselnd in das Glas schichten, mit Creme abschließen und
mit frischen Marillen, Schokoraspeln
und Minzblättern
dekorieren.
5. Bis zum Servieren im Kühlschrank
aufbewahren.
Tipps der Konditormeisterin
Ingrid
Die dunkle Kuvertüre kann
auch durch Milchkuvertüre
oder weiße Kuvertüre ersetzt
werden und wer’s mit Schuss
mag, fügt dem Marillenpüree
noch Marillenlikör oder Marillenschnaps
hinzu!
Foto: Eisenhuthaus
6-7/2021 SOMMERDESSERT
53
Waffeln im Trend
Internationale Patisserie-
Trends liegen der Firma
Eipro dieses Jahr besonders
am Herzen. Es soll
auch zuhause durch die
exotischsten Urlaubsländer
geschlemmt werden
können. Die Eifix Frischen
Teige sind die ideale Basis,
vielfältige Dessert-Ideen
umzusetzen. Die Teige für Waffeln, Pancakes und Kaiserschmarrn
werden nach traditionellen Rezepturen hergestellt,
sind bereits fertig vorbereitet, pasteurisiert und sicher in Tetra
Pak abgefüllt. Messen, abwiegen, verrühren und die Ruhezeiten
für die Teige entfallen also. Für Toppings ist dieses Jahr Vanille
ein wichtiger Geschmacksträger – genauso wie Citrus, Ingwer
und Kurkuma. Weniger süß, mehr fruchtig und gern nussig
lautet die Devise. Optisch rückt die französische Patisserie
in den Fokus: fein und edel präsentierter Schicht-Genuss; z.B.
mit Waffeln. Aus Japan kommen Gegensätze wie „süß trifft auf
salzig“ oder biolumineszierende Algen als Topping ins Spiel.
www.eipro.de
Foto: SPRINGER photography_
Das passende Dessert
Der Sommer ist da! Die Temperaturen
steigen und endlich
können sich Gäste wieder
bei einem ausgiebigen Besuch
im Restaurant verwöhnen lassen.
Und was gibt es Schöneres
als ein tolles Dessert für den
krönenden Abschluss eines
köstlichen Menüs?
Carte D’Or bietet Gastronomen
und bewussten Genießern ein besonderes Geschmackserlebnis:
Nicht nur mit den neuen Eissorten wie u. a. Schoko
Waldfrucht, Sorbet Apfel (vegan) und Marc de Champagne
Trüffel und Klassikern wie Bourbon-Vanille, sondern auch
mit innovativen Dessertvariationen aus Eis, Creme und Gebackenem.
Sie sind exakt kalkulierbar und in Minutenschnelle
hergestellt.
Wie wäre es beispielsweise mit dem Sommerhit Pfirsich
Melba (Bild)? Die Kombination aus Crêpes Suzzet, Bourbon-
Vanille, Pfirsich, Grand Marnier und warmem Himbeerschaum
lässt die Gäste von lauen Sommerabenden im Süden träumen.
www.unileverfoodsolutions.at
Foto: Unilever
Dessertkompetenz
AUS EINER HAND
54 SOMMERDESSERT
6-7/2021
Fruchtige
Eisbecher
Besonders beim Dekorieren
von Eisbechern kann bei Gästen
gepunktet werden. Die Senna
Schlagcreme mit ihrer luftigen
Konsistenz und dem feinen Geschmack
ist sehr gefragt. Hergestellt
aus pflanzlichen Fetten ist
sie für alle Sahneautomaten geeignet.
Selbstgemachtes Eis ist zudem
nicht nur ein Muss im Sommer,
sondern auch ein echter Umsatzbringer.
Eine Basis dafür bieten die
Margarinen Senna Creme, Rio-
H und Senna Creme Zero Palm –
wie der Name sagt, ohne Palmöl.
Die Verarbeitung hochwertiger
Rohstoffe und die Produkteigenschaften
machen diese Margarinen
ideal zur Herstellung von
Eiscreme – auch für vegane Köstlichkeiten.
Den letzten Schliff erhält
die hausgemachte Eiskreation
mit den Dessertsaucen von Senna.
Die eigens entwickelten Rezepturen
mit ausgewählten Rohstoffen
machen die Dessertsauce zum i-
Tüpfelchen. Dazu sind sie gut dosierbar,
einfach in der Handhabung
und servierfertig in vielen
Geschmacksrichtungen erhältlich.
www.senna.at
Foto: Senna
Köstlicher Röster
Ein Croissant, das eine Klasse für sich
sein will, ist das Schoko-Safrancroissant
von Haubis. Die Füllung besteht aus
feiner Schokolade von Zotter, aromatisch
begleitet wird sie von Safran aus der Wachauer
Safran Manufaktur. Umhüllt
ist das sommerliche Gebäck mit zartknusprigem
Plunderteig von Haubis. Die
Zusammenarbeit mit dem steirischen
Chocolatier Josef Zotter und Haubis ist
in jeder Beziehung nachhaltig. Seit mehr
als einem Jahrzehnt bezieht der Traditionsbäcker
erstklassigen Bio-Nougat aus
dem Familienunternehmen in Riegersburg.
Der Safranbauern Bernhard Kaar
sorgt für die ungewöhnliche Zutat. Seine
bio-zertifizierte Wachauer Safran Manufaktur
hat das wertvollste Gewürz der
Welt nach Niederösterreich zurückgeholt.
www.haubis.at
Ob Joghurt, Eis oder Fruchtspiegel –
die Premiumfrucht-Röster der Tiroler
Früchteküche sind die Basis für viele
süße Nachspeisen. Erhältlich mit
Zwetschke, Marille, Weichsel, Hollerbeer
oder Waldbeer, haben alle einen Fruchtanteil
von 90 Prozent gemeinsam. Die
Produkte sind einfach zu verwenden
und natürlich-fruchtig im Geschmack.
Besonders einfach gelingt damit die beliebte
Eisvariation des Frozen Joghurt:
Joghurt oder Sauerrahm werden hierfür
mit dem Röster gemischt und in eine
Eismaschine gefüllt. Nach einer knappen
Stunde ist ein wunderbar fruchtiges Eis
fertig. Alternativ kann auch das Heidelbeer-
oder Preiselbeerkompott dafür verwendet
werden. Klassisch ist der Einsatz
als Beilage zu Kaiserschmarrn oder Topfennockerl.
Durch den hohen Fruchtanteil
sind die Röster aber auch eine hervorragende
Basis für Fruchtspiegel. Und in
Kombination mit einer Isi-Obersflasche
entsteht in Kürze eine hochfruchtige
Espuma. In allen Varianten wird mit den
Premiumfrucht-Röstern die Dessertvielfalt
auf der Speisekarte vielseitiger, fruchtiger
und vor allem sommerlicher.
www.fruechtekueche.at
Schokocroissant mit Safran
Foto: Sonja Priller
Foto: Früchteküche
6-7/2021 SOMMERDESSERT
55
Vegane Erfrischung
Foto: Metro
Foto: Kröswang
Mama-Mia
Optisch ein absolutes Meisterwerk der
Patisserie-Kunst. Toscanella ist eine
Blätterteigspezialität mit Patisseriecreme,
kandierten Orangenschalenstückchen
und kleinen gefüllten Profiteroles.
Verziert mit Schokolade und Staubzucker
lässt dieses italienische Dessert
wirklich gar keine Wünsche offen. Der
Sommer und mit ihm der Geschmack
nach Erfrischung und Leichtigkeit kann
kommen.
www.kroeswang.at
Vegan liegt in Trend – und das besonders
bei süßen Abkühlungen wie Eis.
Metro achtet bei der Produktrange immer
darauf, neue Trends für die Gastronomie
aufzuspüren. Bei den Sommersüßwaren
finden sich deshalb vegane Eis-Neuheiten
für die Gastronomie
in den Geschmacksrichtungen
Schoko-Minze,
Stracciatella, Mango, Schokolade
und Erdbeere. Praktisch in der
Zubereitung und zum Anrichten sind der
Himbeer-Haselnuss-Kuchen, der Apfel-
Nuss-Kuchen oder auch der Bananen
Kranz aus dem Metro Tiefkühlbereich.
Unter der Eigenmarke Metro Chef
bietet der Großhändler hochwertige
Lebensmittel in bedarfsgerechten
Packungsgrößen.
Bei der
Entwicklung
wurde
eng mit Gastronomieprofis
zusammengearbeitet,
denn
es gilt viele wichtige
Komponenten wie
Lagerung zu berücksichtigen.
Auch die Nachhaltigkeit
ist ein wichtiges
Thema, außerdem dreht sich
alles um den Geschmack – es
soll schmecken.
www.metro.at
Foto:Weinbergmaier
Sommerliche
Knödel
Der Mehlspeisenspezialist Toni
Kaiser hat auch im Knödelbereich
für viele Geschmäcker etwas
im Angebot und das Knödel-Sortiment
ist Cook & Chill geeignet.
Bei diesem Verfahren werden die
warmen Speisenkomponenten
herkömmlich zubereitet und gegart,
dann aber innerhalb von 90
Minuten auf eine Temperatur unter
3° Celsius gekühlt. So können
die gekühlten Knödel einige Tage
lang ohne Qualitätsverlust gelagert
werden. Ideal für den Einsatz
in der Großküche können die
Speisen einfach in der Mikrowelle
aufgewärmt werden. Die Knödel
zeichnen sich durch einen lockerflaumigen
Teig aus und neben dem
Marillen-Topfen Strudel, dem Apfel-
und Topfenstrudel sowie den
Topfenknödeln sind auch fruchtige
Knödel im Sortiment vertreten.
Süße Knödel haben in Österreich
Tradition und neben den
klassischen Marillenknödeln sind
auch Zwetschkenknödel gebröselt,
gefüllt mit ganzen Zwetschken
und die Erdbeer-Fruchtknödel
mit Fruchtfülle und Erdbeerstückchen
im Angebot.
www.weinbergmaier.at
Seite 56 bis Seite 77
Cold Drinks
Bier
Überschäumender Genuss:
Klar ist Bier ein klassischer
Durstlöscher im Sommer.
Doch die „Hopfenkaltschale“
kann mehr – etwa als Basis
für erfrischende Longdrinks
oder Cocktails dienen. Denn
Bier kann man nicht nur mit
Limonaden zu einem Radler
mixen.
Seite 58
Sommerdrinks
Prickelnde Erfrischungen:
Parallel zu den Temperaturen
steigt auch der Durst der
Gäste, dem man nicht nur
mit althergebrachten Rezepten
beikommen kann. Denn
neben kreativen Mixrezepten
sind dieses Jahr auch Infusionen,
Shrubs oder Switchels
angesagt.
Seite 62
Gin
Gib dem Leben einen Gin:
Der Gin-Hype hält uns nun
schon seit einigen Jahren in
Atem und ein Ende scheint
nicht in Sicht. Kein Wunder
bei der Vielfalt an möglichen
Aromen durch den
Einsatz unterschiedichster
Botanicals.
Seite 70
6-7/2021
AKTUELL & ANGESAGT 57
Johannes Schmuckenschlager
(Präsident Österreichischer
Weinbauverband), Susanne Ertler-Staggl
(Projektleitung ÖWM) und Chris Yorke
(Geschäftsführung ÖWM) bei der
Präsentation (v. l.) der Riedenkarten.
Foto: ÖWM / Anna Stöcher
Österreichs Weinatlas wird digital
Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) präsentiert mit „riedenkarten.at“ die Herkünfte
des österreichischen Weins samt Rieden (Einzellagen) auf einen Blick.
Wo kommt der österreichische
Wein in meinem Glas her? Die
Antwort auf diese Frage findet
man auf riedenkarten.at nun einfach
und präzise. Alle gesetzlich festgelegten
Weinherkünfte Österreichs
sind dort auf einer interaktiven Karte
zusammengefasst: Vom Weinbauland
Österreich über 27 Weinbaugebiete und
458 Weinbaugemeinden bis hin zu Österreichs
mehr als 4.300 Einzellagen –
„Rieden“ genannt.
Zu allen Herkunftsebenen bietet riedenkarten.at
Erklärungen und Informationen;
dabei steigt der Detailgrad, je kleiner
die Herkunft wird. Jede Riede enthält
beispielsweise Informationen zu
Weinbaufläche, Seehöhe, Hangneigung,
Ausrichtung, Durchschnittstemperatur
und Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer
– zentrale Parameter für die
Qualität und geschmackliche Prägung eines
Weins. Die steirischen Rieden werden
aktuell noch gesetzlich verankert
und sollen Ende des Jahres auf der Plattform
integriert werden. Riedenkarten.at
soll laufend anhand der neuesten weingesetzlichen
Entwicklungen aktualisiert
werden.
Herzstück für das
Herkunftsmarketing
Johannes Schmuckenschlager, Präsident
des Österreichischen Weinbauverbands,
freut sich über das neue Tool: „Die neuen
Riedenkarten – digital und gedruckt –
sind ein absolutes Herzstück für das Herkunftsmarketing
des österreichischen
Weins. Unsere Winzer haben damit eine
hervorragende Möglichkeit, die Herkunft
und Geschichte ihrer großartigen Weine
zu erzählen – am Heimmarkt und rund
um den Globus. Ein Meilenstein für das
Weinbauland Österreich!“ Und ÖWM-
Geschäftsführer Chris Yorke sieht ebenso
große Vorteile: „Unser Ziel war es von
Anfang an, unseren Winzern mit den
neuen Riedenkarten das beste Werkzeug
in die Hand zu geben, um ihre Vermarktung
voranzutreiben: Egal, ob beim Ab-
Hof-Verkauf, bei Verkostungen oder im
Export. Aber auch Händler, Sommeliers
und Journalisten aus aller Welt können
jetzt so tief in das Weinland Österreich
eintauchen wie nie zuvor. Damit sind wir
international Vorreiter!“
riedenkarten.at
58 BIER
6-7/2021
Schäumende
Erfrischungen
Bio-Bier immer beliebter
Bei Lebensmitteln ist Bio seit vielen Jahren ein großer Trend in Österreich. Es gibt praktisch kaum ein
Produkt, das es nicht auch in Bio-Qualität zu kaufen gibt – egal ob Gemüse, Fleisch, Milchprodukte oder
Gewürze. Im Getränkebereich, etwa beim Bier, ist das Angebot derzeit dagegen noch überschaubar, auch
wen der Zug in den vergangenen Jahren sukzessive an Fahrt aufgenommen hat. Zumindest die großen
Brauereien bieten alle das eine oder andere Bier in Bio-Qualität an. So hat etwa Ottakringer neben dem
Märzenbier „Bio Pur“ mit dem Bio-Zwickl erst vor wenigen Wochen ein neues helles Zwickl im Fass und in
der Flasche in Bio-Qualität auf den Markt gebracht.
info
Auch bei Stiegl setzt man mit dem „Paracelsus“ schon länger auf ein Bio-Zwickl, wer ein Bio-Bier aus dem
Waldviertel sucht wird bei der zu Zwettler gehörigen Bierwerkstatt Weitra mit dem Spezialbier „Hadmar“
fündig und die Brau Union hat vor allem „Schladminger“ als Bio-Marke positioniert.
6-7/2021 BIER
59
Spannende sommerliche Biermischgetränke lassen sich auch abseits des Radlers
kreieren.
Von Clemens Kriegelstein
Foto: aamulya / Adobe Stock
Radler in all seinen
Varianten – Zitrus,
Limette, Holunder,
alkoholfrei
etc. ist sicher das
bekannteste Biermischgetränk,
dessen Absatz
sich über die Jahre auf
hohem Niveau eingependelt
hat. Inzwischen
hat sich der Markt etwas
beruhigt, aber wer
etwa zehn Jahre zurückdenkt,
wird sich erinnern,
dass damals kaum eine
Fruchtsaft-Variante ungeschoren
davonkam und von
irgendeiner Brauerei mit Bier
vermählt wurde – nicht immer
mit Erfolg.
Bier+
Doch Bier lässt sich – auch
wenn die Gralshüter des Reinheitsgebotes
jetzt laut aufschreien – auch
anderweitig mischen. Rund um Berlin
wird etwa gerne eine „Berliner Weisse
mit Schuss“ getrunken, also ein säuerliches,
obergäriges Weissbier mit einem
Schuss Himbeer- oder Waldmeistersirup
– aufgrund seines geringen Alkoholgehalts
(meist zwischen 2,5 und
4 % vol.) und dem erfrischenden Geschmack,
den es den zugesetzten Milchsäurebakterien
verdankt, übrigens auch
ein ideales Sommergetränk.
Lange Historie der Biercocktails
Mit Bier lassen sich jedoch auch echte
Longdrinks oder Cocktails mixen, und
das nicht erst seit kurzem. Im Gegenteil:
Während Hochprozentiges früher
meist pur getrunken wurde und Cocktails
erst in den 1920er-Jahren im Zuge
der Prohibition populär wurden (der
oft schwarzgebrannte Fusel wurde oft
erst durch die Zugabe von Fruchtsäften
oder Limonaden genießbar), wird
der „Black Velvet“, ein Cocktail aus 50%
Guinness-Bier und 50% Sekt, etwa bereits
1861 erwähnt. Kreiert wurde er anlässlich
des Todes von Prinz Albert von
Sachsen-Coburg und Gotha, dem Ehemann
der britischen Königin Victoria.
Die schwarze Farbe des Cocktails sollte
wohl an ein getragenes Trauerband
erinnern.
Zu den weiteren Klassikern zählt
hier Campari mit Pilsbier aufgespritzt,
oder ein „Aperale“, das ist Aperol, der
mit Pale Ale aufgespritzt wird, wodurch
die fruchtigen Noten des Aperol nochmal
verstärkt werden. Oder wie wäre es
mit einer Abwandlung des klassischen
Eiskaffees? Eine Kugel Vanilleeis in ein
Glas geben und mit Double Chocolate
Stout auffüllen.
Bier-Cocktails besser nicht
schütteln …
Wer sich jetzt selbst an Biercocktails
versuchen möchte, für den hat die Brau
Union ein paar Tipps parat:
› Welches Bier kommt ins Glas?
Geschmackliche und optische Ausgewogenheit
sind gefragt – hell zu hell,
dunkel zu dunkel.
› Es gelten dieselben Prinzipien wie
beim Foodpairing: Die ausgeprägteste
Facette des Bieres ausmachen
und dann mit passenden Spirituosen/
Zutaten ergänzen. Fruchtiges Weizen
zu Fruchtigem.
› Märzen- und Lagerbiere gehören
zu den neutralsten Sorten und sind
für die ersten simplen Mixversuche
besonders geeignet. Bestes Beispiel
ist der beliebteste Biercocktail Österreichs:
der Radler.
› Nicht schütteln! Außer ihr seid heiß
darauf den Wischmopp zu aktivieren.
Sollte bloßes Rühren nicht ausreichen:
Zuerst alle übrigen Zutaten mixen und
dann erst mit Bier aufgießen.
› Lasst lieber die Finger von cremigen
Likören. Gemischt mit Bier neigen
diese zur Flockenbildung. Sieht nicht
schön aus und der Cocktail sollte
optisch schon etwas hermachen.
Wie immer bei ungewöhnlichen oder
neuen Angeboten ist auch bei Biercocktails
natürlich die persönliche Beratung
im Lokal gefragt. Selbstläufer sind solche
Kreationen nur selten, sie brauchen
Marketing-Unterstützung. Aber wer
sich mit dem Thema auseinandersetzt,
der darf sich im Gegenzug über zufriedene
Gäste freuen, deren Horizont man
gerade erweitern konnte.
info
Cocktails und Longdrinks mit Bier
Bismarck: Ein großes Sektglas zur Hälfte mit nicht zu süßem dunklem Bier füllen und mit Sekt oder
Champagner aufgießen (Variante des Black Velvet).
Caibierinha: Man verwendet alle klassischen Zutaten, also Limetten, Rohrzucker und Cachaça und spritzt
zum Schluss mit einem „Witbier“, einem belgischen Weizenbier auf. (Auch ein „Wojito“, ein Weizen-Mojito,
lässt sich auf diese Art herstellen.)
Churchill: Ein halbes Messglas Campari in ein elegantes Bierglas geben und mit Pils aufgießen.
Fruity Melon: Wassermelone in einem Standmixer pürieren, abseihen und den Melonensaft in
einem Glas mit hellem Bier auffüllen.
Wisa Gloria: In ein elegantes Bierglas gibt man einen Barlöffel Grenadine und füllt
mit hellem Lagerbier auf.
60 BIER
6-7/2021
tipp aus der praxis
Conrad Seidls
Bierwelt
Einfach ein Bier
Bevor das Match anfängt, bestellen
wir uns ein Bier. Was
darf‘s denn sein? Auf Fußballplätzen
und in Stadien hat
man ohnehin kaum eine Auswahl.
Aber in einem Bierlokal,
erst recht in einer Sportsbar,
da kann man ja wählen. Unter
anderem deshalb geht man
mit Freunden und Gleichgesinnten
ja hin. Wirklich? Oder
bestellt man mit Gleichgesinnten
nicht ohnehin Runde
um Runde vom selben Fass.
Wahrscheinlich schon. Sagen
wir es offen: Wer mit
Freunden Fußball schauen
geht, der fragt nicht lange,
ob es vielleicht ein „Pumpkin
Peach Ale“ gibt, wie Weltmarktführer
AB-Invbev im
Jahr 2015 gespottet hat. Unter
Sportsfreunden trinkt man
bevorzugt ein erfrischendes,
weich schmeckendes Bier mit
wenig Nachgeschmack. Ist ja
irgendwie verständlich: Wenn
das Match beginnt, wollen wir
uns ja eher auf den Sport konzentrieren.
Wer allzu intensiv
darüber nachdenkt, nach
welcher exotischen Frucht
das Bier in seinem Glas wohl
duftet – und dies womöglich
auch noch ganz dringend diskutieren
möchte – verpasst
womöglich das nächste Tor.
Conrad Seidl
Ihr „Bierpapst“
Conrad.Seidl@gmx.at
Foto: Medianet-Hartl
Bio-Bier aus dem Ländle
In Vorarlberg spielt die Getreideart Gerste
aufgrund der Topografie und des Klimas
eine eher untergeordnete Rolle.
Doch diesen Herausforderungen haben
sich sieben innovative Bio-Bauern gestellt.
Aufgrund der Initiative der zur
Brau Union gehörigen Brauerei Fohrenburg,
die ein echtes Vorarlberger Bio-Bier
auf den Markt bringen wollte, wurde der
Stein ins Rollen gebracht.
Das Ergebnis dieser Initiative heißt
„Fohrenburger Braumeister Hofbier“ und
ist somit das Erste seiner Art und ein Prosit
auf das Ländle. Denn diese Bierspezialität
wird zu 100% mit bester Bio-
Braugerste von Vorarlberger Bauernhöfen
eingebraut. Als untergäriges, helles
und naturbelassenes Vollbier mit einer
Stammwürze von 11,8° und einem Alkoholgehalt
von 4,8% vol. bietet es durch
eine milde, weiche Hopfenbittere begleitet
von fruchtigen Hopfenaromen.
www.fohrenburger.at
Weitra entdeckt die dunkle
Seite des Bieres
Die zum Unternehmensverbund der
Privatbrauerei Zwettl gehörige Bierwerkstatt
Weitra präsentiert eine neue
Bierspezialität: „Das Schwarze“ ist ein untergäriges
Spezialbier, das hauptsächlich
in Gastronomiebetrieben sowie bei Veranstaltungen
ausgeschenkt werden soll.
„Wir haben in Vorfreude auf das 700-Jahr
Jubiläum Weitras als älteste Braustadt
Österreichs dieses tiefschwarze Bier
mit viel Liebe kreiert und eingebraut“, so
Brauereichef Mag. Karl Schwarz.
Der Neuzugang im Sortiment der
Waldviertler Brauerei wartet mit einem
Aromen-Potpourri auf und duftet nach
röstfrischem Kaffee und Bitterschokolade.
Dezente Hopfennoten verleihen
ihm seine „blonde Seele“. Mit 11,8 Grad
Stammwürze und 4,8% Vol. Alkohol gehört
dieses österreichische Schwarzbier
zur Kategorie der Vollbiere. Erhältlich ist
es in einer 0,33 Liter Glas-Pfandflasche.
„Das Schwarze“ aus Weitra zeigt sich
in einem tiefschwarzen Ton und passt
ausgezeichnet zu Geräuchertem, zu saftigen
und zarten Beef Ribs vom Grill oder
auch zu Muscheln“ charakterisiert Braumeister
Heinz Wasner das neue Bier.
www.bierwerkstatt.at
Foto: Privatbrauerei Zwettl
6-7/2021 BIER
Rosamunde: Bier, nicht Pilcher
Rosamunde“ lautet der klangvolle
Name des neuen Stiegl-Hausbieres.
Es präsentiert sich in Rosarot als spritzigfruchtige
Berliner Style Himbeer Weisse.
Die Neuauflage der beliebten Bierspezialität
aus der Salzburger Privatbrauerei
besticht optisch durch seine Farbe und
geschmacklich durch die feine zitrusartige
Säure, die typisch für diesen Bierstil
ist. Abgerundet durch die Beigabe
von Himbeeren, bietet es ein erfrischendes
Geschmackserlebnis, speziell in den
Sommermonaten. Die neue Bio-Bierspezialität
eignet sich als Aperitif sowie als
Speisenbegleiter – etwa zu leichten Salaten
und Frischkäse oder zu Süßem wie
Zitronensorbet oder Mehlspeisen. Erhältlich
von Juli bis August, in der 0,75-Liter-Einwegflasche
sowie frisch gezapft
vom Fass in der Gastronomie.
www.stiegl.at
Geschüttelt, nicht gerührt
Zusammen mit dem professionellen
Barkeeper Nic Shanker sorgt die
Brauerei Warsteiner für neue Rezepte
auf Bierbasis: Der Gründer des Cocktail-
Catering-Unternehmens Starkeepers
erfindet mit „Brewers Eldorado“ einen
fruchtig-würzigen Biercocktail mit internationalem
Flair. Als Basis verwendet
der TV-Barmann Warsteiners bernsteinfarbene
Bierspezialität „Brewers
Gold“. Nic Shanker beschreibt seine Eigenkreation
wie folgt: „Wir begeben uns
auf eine Zeitreise in die Vergangenheit,
in der ganz Amerika im Goldrausch war.
Das rare Gold wurde gegen luxuriöse Gewürze
und exotische Früchte, wie Curry,
Safran und Mangos eingetauscht. All diese
Kostbarkeiten vereine ich im ‚Brewers
Eldorado‘.“
Zutaten:
- 4 cl Scotch Whiskey
- 1,5 cl Pimms
- 2 Barlöffel Aprikosenmarmelade
- 2,5 cl Limettensaft
- 5 cl Mangosaft
› - 8 cl Warsteiner Brewers Gold
Zubereitung:
Eine Coupette (ähnlich dem Martiniglas)
am Rand mit Limette abreiben und
in Currypulver tunken. Alle Zutaten, außer
das Bier, in einen Shaker geben und
kräftig schütteln. Dann in eine vorgekühlte
Coupette abseihen. Anschließend
mit dem Brewers Gold aufgießen. Dekoriert
wird mit Safran und als Snack passen
dazu ein paar Chilinüsse.
www.warsteiner.de
Foto: Grapos
Der perfekte Radler
ist ein frisch
gezapfter Radler
Biermischgetränke sind auf
dem Vormarsch und hier
ist Vielfalt ein Muss. Früher
war ein Radler mit Zitronenlimo
aufgespritzt. Heute ist
bei Sportlern ein Radler mit
Wasser oder Soda, bei der
Damenwelt ein Radler mit
Himbeerlimo oder Holunder
beliebt. In der Szenegastronomie
wird Bier gerne mit
einem Energydrink gemixt.
Generell bietet sich auch
beim Radler als beste Option
der Offenausschank aus
der Schankanlage an. Weil
wie beim Bier gilt auch bei
der Limo: FRISCH GEZAPFT
IST EINFACH BESSER.
Als Grundregel gilt: Nach
der Bonierung wird zuerst
die Limo und erst dann das
Bier gezapft. Bier ist schwerer
als Limo und nur so wird
der Schaum perfekt und
fällt nicht zusammen.
Mit der Schankanlage bedeutet
es Knopfdrücken
und das Glas schräg halten,
dann das Bier zapfen und
servieren. Das schafft jeder!
Und damit der Radler besonders
prickelnd und der
Schaum perfekt wird, denken
Sie daran: Immer das
Glas schräg halten!
KR Wolfgang Zmugg, Geschäftsführer
von Grapos
befasst sich seit 45 Jahren
mit allen Fragen rund um den
professionellen Getränkeausschank.
Mit 150 verschiedenen
Sirupen in acht Produktlinien
bietet Grapos die breiteste
Palette von Postmix-Sirupen
mit einer Vielzahl von Schankgeräten.
www.grapos.com
61
tipp aus der praxis
62 SOMMERDRINKS
6-7/2021
Thomas Stölting vom Hilton Vienna Park setzt diesen Sommer
speziell auf Mixgetränke mit hausgemachten Infusionen.
Foto: Hilton Vienna Park
Prickelnder
Genuss
Je heißer es im Sommer wird, desto größer
auch der Durst bei den Gästen. Eine Nachfrage,
die man nicht nur mit Klassikern bedienen
kann.
Von Clemens Kriegelstein
Wenn die Temperaturen steigen
und die Schatten kürzer werden,
bevorzugen die meisten
Gäste leichte, spritzige, durstlöschende
Getränke mit tendenziell weniger
Alkohol. Aperol Spritz oder „Hugo“
sind die Klassiker, aber auch leichte
Fruchtbowlen werden immer gerne genommen.
Der G‘spritzte hat hierzulande zwar
immer Saison, aber bei 30 Grad aufwärts
bestellen viele Gäste gerne einen
Sommerspritzer – dessen Deckungsbeitrag
auch nicht zu verachten sein
soll. Aber auch (leichte, fruchtige) Weine
werden im Sommer zunehmend gerne
getrunken: „Der Sommer des Rosé ist
angekommen. Ob Wein oder Sekt, Rosé
von lokalen Winzern schickt sich an einer
DER Renner der Saison zu werden“,
weiß etwa Thomas Stölting, Bar General-
Manager im Hilton Vienna Park. Gerne
genommen wird nach seiner Erfahrung
vor allem in den Abendstunden eine erfrischende
Mischung aus Wermut&Tonic,
die gegenüber dem klassischen Gin-
Tonic weniger Alkohol beinhaltet.
Vom Barkeeper verschriebene
Infusion
Generell seien sommerliche Mixgetränke
hoch im Kurs in den Wiener Hilton-
Bars, wobei Stölting die neu interpretierten
Cocktails mit hausgemachten
Infusionen hervorhebt: “Ob Clarified
Pina Colada, Ritual Strawperol – das ist
eine Aperol Spritz Variante mit hausgemachter
Aperol-Erdbeer Infusion – oder
unsere mittlerweile stadtbekannte Vermouth
Experience; es ist für jeden Geschmack
etwas dabei.”
Nicht vergessen dürfe man laut Stölting
auf alkoholfreie Drinks, die sich immer
mehr im Kommen befänden: „Gäste
ernähren sich immer bewusster und
hierzu zählt immer mehr der Alkoholverzicht,
bzw. noch wichtiger, der Verzicht
auf zuckerhaltige Softdrinks. Daher
bieten wir unseren Gästen hochwertige
alkoholfreie Drinks, die nicht
nur als alkoholfreie Cocktailalternative
zählen, sondern ein Drink für jeden
Anlass sind.“
AF-Drinks im Trend
Vor wenigen Wochen erst hat im neuen
Flagship-Store von Interspar in der Wie-
6-7/2021 SOMMERDRINKS
63
ner City das Restaurant „Mezzanin“ eröffnet.
Aber auch hier ist das Angebot
schon ganz auf Sommer getrimmt und
man will leichte und farbefrohe Aperitifs,
wie den Mirtillo Spritz sowie Gingerino
Spritz anbieten. Klassiker wie
Hugo und Aperol Spritz seien nach wie
vor sehr stark nachgefragt und aus der
Barkarte nicht wegzudenken, erklärt
ein Sprecher auf GASTRO-Anfrage. „Im
Trend sind aber auch alkoholfreie Alternativen
– von regionalem Bier bis
hin zum alkoholfreien Gin. Gerade lokale
Fruchtsäfte wie jene vom Weinhof
Preiß werden im Sommer im Mezzanin
für Virgin Cocktails verwendet.“
Dass alkoholfreie Erfrischungen speziell
unter Tags und bei hohen Temperaturen
auch abseits von Limonaden,
Fruchtsäften oder Mineralwasser immer
stärker gefragt sind, hat dabei neue
Getränkekategorien entstehen lassen,
spannende Alternativen, die sich in ihrer
Geschmackskomplexität nicht hinter
Weinen oder Cocktails zu verstecken
brauchen.
Säure trifft Süße
Ein aktuelles Trend-Getränk heißt
„Shrub“ – und man ist geneigt, „Gesundheit“
zu erwidern. Tatsächlich ist „Shrub“
Foto: goir / Adobe Stock
(ein altes arabisches Wort, das so viel
wie „trinken“ bedeutet) ein traditioneller
Name für essiggesäuerten Fruchtsirup,
der aus den drei Grundsubstanzen
Essig, Zucker und Früchten besteht. (In
Großbritannien kennt man unter dem
Namen auch alkoholische Drinks aus
Prickelt
im Mund
und im Kopf.
Bleib offen!
Jetzt NEU!
Kola
natürlich
anders
Servier deinen Gästen
Prickeln mit Hopfenlimonade:
Alkoholfrei, weniger süß und ganz ohne
künstliche Zusätze – so erfrischt nur HOPS!
64 SOMMERDRINKS
6-7/2021
Frosé
Foto: Hilton Vienna Park
Purple Pearl
Foto: Interspar-Helge Kirchberger
Clarified
Pina
Colada
Foto: Hilton
Vienna Park
Cucumber Sour
Foto: Hilton Vienna Park
Ritual Strawperol
Foto: Hilton Vienna Park
Zitrusfrüchten, Zucker und Spirituosen.)
In den USA kamen alkoholfreie Shrubs
dann im Zuge der Abstinenzlerbewegung
und Prohibitionszeit stark in Mode. Ursprünglich
war das Einlegen von Früchten
in Essig eine beliebte Methode des
Haltbarmachens vor dem Aufkommen
der Kühlschränke. Mit Zucker und Wasser
vermischt waren diese Getränke vor
allem beliebte Erfrischungen im Sommer.
Shrubrezepte gibt es etwa so viele wie es
Köche gibt, hier hat jeder seine persönlichen
Vorstellungen von Frucht- und
Essigart oder Zuckermenge. Prinzipiell
werden Früchte kleingeschnitten oder
püriert und mit Zucker und Essig angesetzt.
Danach wird die Flüssigkeit abgeseiht
und der entstandene Sirup etwa mit
(Soda-)Wasser verdünnt. Konkrete Tipps
liefert das Internet zuhauf.
Das Spannende an diesem Produkt ist
außerdem seine Vielseitigkeit: Im Sommer
kalt als Durstlöscher, im Winter
kann man Shrub mit einer Scheibe Ingwer
darin heiß wie einen Tee trinken.
Und wenn man einen Schwarztee bestellt
ersetzen ein paar Spritzer Shrub
Zucker und Zitrone gleichzeitig – denn
Zucker ist im Shrub ohnehin vorhanden
und die Säure kommt dann eben vom
Essig. Und: Shrubs lassen sich durch ihre
unterschiedlichen Rezepturen sogar als
Getränkebegleitung bei mehrgängigen
Menüs einsetzen. Denn immer mehr
Leute suchen auch zu einem guten Essen
alkoholfreie Alternativen, die nicht
süß und keine Kalorienbomben sind,
aber trotzdem mit einem spannenden
Eigengeschmack aufwarten können.
„Heumacherpunsch“
Ein weiteres Trendgetränk nennt sich
„Switchel“ und ist im Grunde genommen
eine erfrischende Mischung aus
Ingwer, Apfelessig, Zitronensaft, Honig
oder Ahornsirup und Wasser. Switchels
stammen ursprünglich aus der Karibik
und wurden in den amerikanischen Kolonien
ein beliebtes Sommergetränk. Im
19. Jahrhundert schließlich konsumierten
auch durstige amerikanische Bauern
zur Erntezeit gerne einen Krug Switchel,
daher auch der Spitzname „Heumacherpunsch“.
Grundrezept: Ingwer schälen
und in dünne Scheiben schneiden, Wasser
aufkochen, Ingwer zugeben und kurz
mitkochen. Vom Herd nehmen und rund
20 Minuten ziehen lassen. Essig, Zitronensaft
und Honig oder Ahornsirup in
eine Flasche geben und über Nacht kalt
stellen. Mit Eiswürfeln, Zitronenscheibe
und Minze servieren.
Ebenso wie Shrubs sind auch Switchels
durch ihr Süß-Säure-Spiel und ihre unterschiedlichen
Zubereitungsmöglichkeiten
vielseitige Getränke, egal ob pur
oder als Basis für Mixgetränke. Und: Man
weiß selbst, woher die verwendeten Zutaten
kommen, wer also etwa Wert auf
Bio-Qualität bei seinem Angebot legt,
kann hier problemlos auch selbstgemachte
Bio-Durstlöscher anbieten.
6-7/2021 SOMMERDRINKS
65
Kreative Sommerdrinks
Purple Pearl: 3 cl Reisetbauer Organic Gin Black Current, 2 cl Blue Gin, 2 cl Zuckersirup, 1,5 cl Zitronensaft,
mit Sodawasser aufspritzen und mit frischen, schwarzen Johannisbeeren garnieren. (Quelle: Spar)
Frosé: 10cl Fräulein Rosé Wein, 2cl Wermutlich Weiß, 2 Barspoons Waldbeerenmarmelade, 1 Esslöffel gefrorene
Waldbeeren. Alle Zutaten im Barmixer mit Crushed Ice cremig mixen und mit einem Minzzweig und
einer Erdbeere dekorieren.
Clarified Pina Colada (für 700ml): 250ml Plantation Pineapple Rum, 135ml Kokoswasser, 15ml Zuckersirup,
90ml frischer Ananassaft, 60ml frischer Limettensaft, 150ml frische Vollmilch. Alles in einem großen
Behälter mixen, über Nacht verschlossen im Kühlschrank ziehen lassen und am nächsten Tag mit einem
Kaffeefilter das Milcheiweiß ausfiltern. Mit Eiswürfeln und einem Ananas-Himbeer-Spieß im Highball Glas
servieren.
Ritual Strawperol: 6cl hausgemachte Erdbeer-Aperol Infusion, 1 Barspoon Balsamico Essig, 9cl Rosé Sekt,
3cl Sodawasser, 1cl Limettensaft. Alles in ein großes Weinglas geben und mit Eiswürfeln auffüllen. Ein Basilikumzweig
als Dekoration.
Rezepte
Cucumber Sour: 4 Scheiben Gurken, 2 Oreganozweige, 4,5cl Limettensaft, 2,5cl Agavendicksaft, eine Prise
Salz. Die Gurken mit dem Oregano im Shaker zerdrücken und die restlichen Zutaten mit Eis hinzugeben. 15
Sekunden shaken und in ein Tumbler Glas mit frischem Eis abseihen. Mit einer Scheibe Gurke, Himbeere
und einem Oreganozweig garnieren. (Quelle jeweils Hilton)
Trink Pink
Dieser Sommer wird pink! Zu
verdanken ist das dem österreichischen
Fruchtsaftproduzenten
Pago und der Limited Edition
„Drachenfrucht-Pink Guave“ für
die heimische Gastronomie. Die
geschmackvolle Komposition ist
vor allem mit der auffällig pinken
Farbe ein Hingucker. Cocktails und
andere Mixgetränke sorgen damit
für sommerliche Urlaubsgefühle
am Tisch. Zu dem Geschmack der
beiden fruchtigen Exoten gesellt
sich das Aroma von reifen Äpfeln
und die Frische von Zitronen.
Wie alle Fruchtsäfte von Pago
wird auch die Sorte Drachenfrucht-Pink
Guave mit einem
Fruchtgehalt von 40 Prozent und
wertvollen Vitaminen ohne künstliche
Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe
in Österreich produziert.
www.pago.at
Rezeptideen
Tropical Sangria
Zutaten:
10cl Lillet Rosé
40cl Pago Drachenfrucht-Pink Guave
25cl Rotwein
› 15cl Soda oder Limonade
Alle Zutaten in einem Krug mit viel
Eis gut verrühren. Mit frischen Beeren,
Trauben, Zitrusfrüchten und Minze
garnieren.
Kiss of the Dragon (mit oder ohne
Alkohol)
Zutaten:
4cl Dunkler Rum – optional
1cl Mandel-Sirup
1cl Vanille-Sirup
1,5cl Pago Zitronensaft
13cl Pago Drachenfrucht-Pink Guave
› 0,5cl Mango Essig (Wiberg)
Alle Zutaten kräftig auf Eis schütteln, in
ein Cocktailglas einschenken und mit Minzezweig, Zitronenschale und
Cocktail-Schirmchen garnieren.
Fotos: Pago
66 SOMMERDRINKS
6-7/2021
Foto: Brauhaus Gusswerk
Ein Kracherl wie
früher
Braumeister Reini Barta vom
Brauhaus Gusswerk, bekannt
und erfolgreich mit seinen preisgekrönten
Bio-Bierkreationen,
hat jüngst mit Bio-GuLi eine österreichische
Limo aus natürlichen
Zutaten geschaffen, ganz ohne
zugesetzte Süßstoffe und Konservierungsstoffe
- eben ein Kracherl
„wie früher“!
Speziell für seine Tochter wollte
er ein Genuss-Getränk mit wenig
Zucker und ohne Koffein kreieren,
welches höchsten Qualitätskriterien,
u.a. „SIPCAN“ entspricht – und
daher sogar in Schulen, Krankenhäusern
und Gemeinschaftsverpflegungen
verkauft werden darf.
Und die Tochter war angeblich begeistert.
Erhältlich ist das Kracherl
in vier Geschmacksrichtungen:
› Bio-GuLi Orangen-Mango Limo:
Klassik trifft Exotik
› Bio-GuLi Zitronen-Limetten
Limo: mit spritzig erfrischender
Zitro-Lemone.
› Bio-GuLi Cola Limo: koffeinfrei,
mit natürlicher Zitronensäure
und natürlichem Limetten-Minz
Aroma
› Bio-GuLi Cola Mix Orange: koffeinfrei,
Cola mit feiner Orange
abgerundet
Alle GuLi‘s sind zertifiziert vegan
und glutenfrei und erhältlich
in der 0,5 Liter Mehrweg Flasche.
www.brauhaus-gusswerk.at
Savoir-vivre in
Österreich
Lillet ist ein französischer Klassiker aus speziellen Weinen,
Mazeraten von Zitrusfrüchten sowie einer Spur
Chinin. In diesem Sommer sollte Lillet jedenfalls auf keiner
Getränkekarte fehlen, ist man bei Importeur Pernod
Ricard überzeugt. Neben Drink-Klassikern wie „Lillet Vive“
oder „Lillet Berry“ soll Lillet im Sommer 2021 mit den neuen
Drinks „Lillet Pink Tonic“ und „Lillet Tropical“ die Gäste überzeugen.
Ersterer wird mit dem neuen Fever Tree Raspberry & Rhubarb
Tonic verfeinert, letzerer mit Mango-Limonade. Je nach Mixtur
entfaltet Lillet seinen speziellen Charakter und lädt neben den
traditionellen Rezepten dazu ein, je nach Geschmack immer neu
„erfunden“ zu werden. Alle Rezepte zum Nachmixen gibt es unter:
www.pernod-ricard.at oder
www.lillet.at
Sommer-Fieber
Bekannt für Tonics und Mixer launcht
der britische Getränkehersteller Fever-
Tree pünktlich zum Sommerbeginn mit
der „Sicilian Lemonade“ und „Mediterranean
Orange“ zwei spritzige Limonaden,
die für zitrusfrische Aromen sorgen: Die
von Hand gepressten Zitronen aus Sizilien
machen die „Sicilian Lemonade“ zur
fruchtigen Erfrischung; die Sorte „Mediterranean
Orange“ besticht mit dem bittersüßen,
aromatischen Geschmack, der
von den spanischen Orangen, gemixt
mit Zitrone und Grapefruit, stammt. Fever-Tree
will mit den neuen Limonaden
Foto: Lillet
eine Lücke für qualitätsbewusste Genießer
füllen, die eine geschmacksreiche
Alternative zum Feierabend-Drink,
zum Aperitif oder zur Erfrischung tagsüber
suchen.
Fever-Tree lag es besonders am Herzen,
eine aromatische Limonade ohne
künstliche Inhaltsstoffe zu kreieren. Die
neue Limonaden-Kreation enthält dabei
auch noch vergleichsweise wenig Kalorien.
Die „Sicilian Lemonade“ hat 35 kcal
pro 100 ml und die Sorte „Mediterranen
Orange“ sogar nur 28 kcal pro 100 ml.
www.fever-tree.com
Foto: Fever-Tree
6-7/2021 SOMMERDRINKS
Sommerliche Erfrischungen
Die Sonne scheint, die Temperaturen
steigen und die Gastronomie öffnet
wieder. Der ausschlaggebende Entspannungsfaktor
dabei: ein erfrischender
Sommerdrink. Bei der richtigen Auswahl
müssen Gäste sich nicht nur auf
das eine Trendgetränk beschränken. Mit
den Sommerdrinks 2021 feiert auch das
Handelshaus Wedl den Sommer. Etwa
Aperol Spritz: Vor 20 Jahren noch ein eingestaubter
Likör, ist die feurig orange Mischung
mittlerweile nicht mehr aus den
Bars wegzudenken und weckt weltweit
Sommergefühle. Wer sich etwas weiter
aus seiner Komfortzone wagt, greift zum
französischen Weinaperitif Lillet. Das In-
Getränk aus Bordeaux überrascht mit seiner
Wandelbarkeit. „Die minimalistische
Kombination des Lillet Vive macht ihn zu
einem absoluten Sommerdrink. Das Gegenspiel
aus vollmundig, fruchtigem Lillet-Aroma
und herbem Tonic-Geschmack
empfiehlt sich für eine kleine Auszeit im
Gastgarten“, weiß Alfred Walch, Sommelier
der Vinothek Innsbruck.
Wer Härteres bevorzugt, landet vielleicht
bei einem Negroni: Dieser Drink
67
wurde in den 20er Jahren in Italien kreiert
und erlebt aktuell seine Renaissance.
Die bitter-süße Komposition aus Gin,
Campari und Wermuth passt hervorragend
zu salzigen Snacks und gutem Essen.
Mit Soda gestreckt wird daraus ein
Americano.
www.wedl.com
Foto: Handelshaus Wedl
Diesen Sommer: wellwasser® VITAL
Während eine Mineralwasserflasche
durchschnittlich 460 Kilometer
Transportweg zurücklegt, wird wellwasser®
still und perlend direkt im Gastronomiebetrieb
produziert. Die Wellwasser
Filterstation filtert, belebt und entkeimt
das lokale Leitungswasser. Dadurch entsteht
ein Premiumwasser, rein und frisch,
welches mittels Karbonator und Schankanlage
still oder perlend gezapft wird -
wellwasser® ist „hausgemacht“. Bieten
Sie Ihren Gästen ein gesundes, regionales
und nachhaltiges Getränk an: wellwasser®
still und perlend mit Früchten,
Beeren und Kräutern der Saison sowie
selbstgemachten Sirupen. Begeistern Sie
Ihre Gäste mit Ihrer Kreativität. Durch
das Wellwasser-Konzept entfällt die gesamte
Flaschenlogistik wie Transport,
Einlagerung, Kühlung, Leergut, Pfandabrechnung
und Rücktransport. Das Wellwasser-Konzept
wurde beim Energy
Globe Austria als eines der besten Umweltprojekte
Österreichs ausgezeichnet.
Mit dem Markengetränk wellwasser®
profitieren der Gast, die Umwelt und Regionalität
wird gelebt.
www.wellwasser.at
Foto:Günther Egger
68 SOMMERDRINKS
6-7/2021
Mediterranes
Urlaubsfeeling
mit Weinen aus
der Provence
Lavendelfelder, Olivenbäume,
Sonnenschein und mediterranes
Flair – das ist la Provence! Die
Region im Süden Frankreichs gehört
nicht nur zu den atemberaubendsten
Landschaften Europas,
sondern gilt auch als wahres Weinparadies
und ist obendrein der Ursprung
der französischen Weinkultur.
Kaum eine andere Weinregion
erfreut sich so großer Beliebtheit
wie die romantische Provence, die
vor allem für herrlichen Roséwein
bekannt ist. Geliebt sowohl von
Touristen als auch von Einheimischen
macht dieser rund drei Viertel
der dortigen Weinproduktion
aus.
Wein & Co bietet in seinem Angebot
auch ausgesuchte Provence-
Weine, die die Vielfalt der sonnigen
Region Frankreichs abbilden
und in den Shops sowie online unter
www.weinco.at erhältlich sind.
Der Sommer wird spritzig
Das Summer-Feeling hat in Österreichs
Gastronomie wieder eingesetzt.
Doch auch wenn der Abstecher an
Italiens Küsten noch nicht ganz so nahe
ist, können sich italophile Genießer das
Dolce Vita schon auf der Zunge zergehen
lassen. Der traditionsreiche Luxardo Limoncello
wird heuer mit einem klassischen
Prosecco als erfrischender „Limoncello
Spritz“ getrunken. Das sommerliche
Aroma der frischen, süß-sauren Sorrento-Zitronen
und ein unterschwelliger
Hauch von weißem Pfeffer heben die frische
Note des Getränks hervor. Trotz seines
Facettenreichtums ist er im Abgang
weich und fruchtig. Seinen Geschmack
verdankt Luxardo Limoncello der Rezeptur
des gleichnamigen Familienunternehmens,
die seit 1905 unverändert
ist. Ein Thymianzweig, ein Bitter Lemon
Fruchtsaftspezialist Rauch bringt das
Richtige, um den Sommer zu genießen:
Die limitierte Edition „Summer 2021“.
Wassermelone, Passionsfrucht und Limette
zelebrieren die Sommergefühle
und sollen die Lebenslust wecken. Dabei
eignet sich der neue Drink auch ideal
zum Mixen.
und Eiswürfel machen den neuen Sommerdrink
perfekt. Als Mix mit Zitronenlimonade,
Eistee oder Tonic Water verspricht
Luxardo Limoncello außerdem
auch alkoholreduzierten Genuss.
luxardo.it und kattus-borco.at
Rauchiger Sommergenuss
Foto: Luxardo
Fotos: WEIN & CO
Summer 2021 Sprizz
10cl Rauch Summer 2021, 3-4cl Aperol,
10cl Prosecco auf Würfeleis rühren, in
ein Weinglas geben und mit Orangenstücken,
Melonenkugel und einem Minzzweig
garnieren. Tipp: Pimp your Drink
mit 1-1,5cl Hibiskussirup und 1-1,5cl frischem
Limettensaft
Sundowner
7cl Rauch Summer 2021, 3-4cl Vodka,
1,5-2cl Zitronensaft auf Würfeleis rühren.
Das Glas mit Eis und Ingwerlimonade
auffüllen. Zitronenscheiben im Glas
verteilen, Thymian & Essblüte on top.
Garnitur: 2-3 Zitronenscheiben, Thymianzweig
& Essblüte, Gurkenscheiben sorgen
für einen zusätzlichen Frischekick .
www.rauch.cc
Foto: Rauch
6-7/2021 SOMMERDRINKS
69
Fotos: Grapos
Grapos bietet BIO von A wie Apfel
bis Z wie Zitrone
Alles BIO, nachhaltig und möglichst auch noch vegan. Das ist der Wunsch vieler Gäste im
Sommer 2021.
Denn bei aller Euphorie des „Sommers
wie früher“ hat sich doch einiges
verändert. Das Ernährungsbewusstsein
ist ebenso gestiegen, wie
die Forderung nach Klimaschutzmaßnahmen,
dass aber der Genuss dabei
nicht zu kurz kommen darf, ist dabei
selbstverständlich.
Postmixprofi Grapos bietet mehr
als 100 nachhaltige Sirupaufbereitungen,
die den ökologischen Fußabdruck
verkleinern und die meisten davon sind
auch noch vegan.
In jeder Produktlinie finden sich
zertifizierte BIO-Produkte, die über die
Schankanlage frisch gezapft in perfekter
Qualität an den Tisch gelangen.
BIO Eistee für heiße Sommertage
Neu ist heuer der BIO-Eistee Pfirsich –
selbstverständlich wie alle anderen Sorten
mit echtem Tee hergestellt und biozertifiziert.
Im Sommer wie früher müssen natürlich
auch klassische Limonaden auf
der Getränkekarte stehen. Wenn die in
nachhaltiger Bioqualität sind, treffen sie
auch noch den Zeitgeist.
Neben den vier Klassikern Bio-Cola,
Bio-Orangenlimo, Bio-Zitronenlimo
und Bio-Kräuterlimo, ergänzt eine Bio-
Holunderlimo das Grapos Bio-Limo-
Sortiment.
Der Umwelt zuliebe
Alle fünf BIO-Limos sind als Postmix-
Sirupe in umweltfreundlichen Bagin-Boxen
à 5 kg erhältlich und für alle
bestehenden Schankomat–Ausschankgeräte
geeignet.
Es sind auch eigens gebrandete Zapfgeräte
verfügbar, die schon aus der Ferne
darauf hinweisen, dass hier ausschließlich
BIO-Qualität gezapft wird.
Durch den „Perfect Bubbles“ Postmixhahn,
ein Patent von Schankomat,
sind die Limonaden im Offenausschank
mindestens so prickelnd wie die aus der
Portionsflasche – und die feinen Perlen
bleiben auch länger im Glas.
Nachhaltig mit „Brooklyn –
Homemade Style“
Auch die beliebte Brooklyn Produktilinie
bietet unterschiedliche Sirupe in
Bio-Qualität und natürlich, wie alle Getränke
dieser Linie, über die passende
Schankanlage individuell als stilles
oder prickelndes Getränk zu zapfen. Der
passende Aufputz in Form von Kräutern,
Obst oder Gemüsespalten findet Platz
in den Designschalen und Ablagekörben
des Brooklynschankgeräts. Dieses gibt
es auch als mobiles Stand-alone Gerät
für die derzeit beliebten Outdoor Veranstaltungen.
Kontakt:
www.grapos.com
70 GIN
6-7/2021
Dem Leben
Gekommen um zu bleiben: Der Gin-Hype hält jetzt schon seit einigen Jahren an – und ein
Ende ist noch nicht wirklich in Sicht.
Von Clemens Kriegelstein
Es gab mal eine Zeit, da konnte man
beim Kellner ein Gin-Tonic ordern
und gut wars. Seit einiger Zeit sollte
man es bei dieser Bestellung
nicht eilig haben, zu groß sind die Auswahlmöglichkeiten
(Welcher Gin, welches
Tonic, mit oder ohne Gurke, Zitrone,
Eis, etc.?) in vielen Lokalen geworden. Die
Wacholderspirituose war plötzlich buchstäblich
in aller Munde. Und analog zur
Craftbierwelle explodierte auch beim Gin
plötzlich die verfügbare Produktvielfalt.
Denn im Gegensatz zu anderen Standard-Spirituosen
wie Rum, Whisky oder
Wodka, wird Gin eben nicht bloß aus einer
Grundsubstanz gewonnen. Wacholderbeeren
müssen zwar enthalten sein
und sollten geschmacklich (zumindest
beim klassischen London Dry Gin) im
Vordergrund stehen, doch aromatisieren
lässt sich Gin mit diversen Produkten,
von Früchten und Samen über Kräuter
und Gewürze bis hin zu Rinden oder
Wurzeln. Entsprechend vielfältig im Geschmack
sind die Ergebnisse, die heutzutage
erhältlich sind. Spätestens wenn
dann der Wacholder-Geschmack gegen-
info
Dry Martini Cocktail
Neben Gin-Tonic gilt der Dry Martini Cocktail als DER Klassiker unter den Gin-Drinks. Standardmäßig
mit 6cl Gin und 1cl Wermut. Beides in ein Glas mit Eiswürfeln geben, 30 Sekunden rühren, Flüssigkeit
in ein vorgekühltes Martiniglas ohne die Eiswürfel abseihen, mit einer Olive garnieren. Wobei das Gin-
Wermut-Verhältnis je nach Vorliebe variieren kann. Der ebenso begnadete Schriftsteller wie Trinker
Ernest Hemingway hat etwa gerne einen „Montgomery“ mit einem Teil Wermut und gleich 15 Teilen
Gin getrunken, benannt nach dem englischen General, der angeblich den Feind am liebsten nur bei
einer 15:1-Übermacht bekämpft hat. Bei manchen „extra-dry“-Bestellungen soll es sogar genügen „nur
den Schatten einer Wermutflasche auf das Mixglas fallen zu lassen“… Winston Chruchill schließlich
wird das Zitat zugeschrieben „Der trockenste Martini ist eine Flasche guten Gins, die mal neben einer
Wermutflasche gestanden ist.“
6-7/2021 GIN
71
einen Gin geben
über den „Botanicals“ genannten Aromen völlig
in den Hintergrund tritt, spricht man von
einem „New Western Style Gin“.
Auf hohem Niveau eingependelt
Gerald Alexander Gsöls betreibt in Wien die
Bar „Das Torberg“ und hat sich dort u.a. mit
einem Angebot von über 700 verschiedenen
Sorten in der Bar und gut 500 im angeschlossenen
Geschäft ganz dem Gin verschrieben.
Für ihn „köchelt das Thema noch so dahin,
aber es geht nicht mehr hinauf “, sprich: Angebot
und Nachfrage nach Gin hätten sich
auf sehr hohem Niveau eingependelt.
Bei den Kunden würde die Beliebtheit
bestimmter Gins-Typen je nach Jahreszeit
schwanken. Jetzt im Sommer wären etwa eher
fruchtige Gins befragt, also z.B. ein „Le Gin“
mit einem ausgeprägten Apfelaroma. Generell
würden nach Gsöls Einschätzung neue Gin-
Sorten eher ins Fruchtige tendieren, „weil die
Leute was erleben wollen. Der Gast will einen
Gin trinken und sich nachher wie ein Sommelier
fühlen.
Und beim Gin ist es ja leicht: Wenn ich ihm
sag, was drinnen ist, schmeckt er’s auch.“ Dass
die Wacholdernote bei den New Western-Gins
eher in den Hintergrund tritt, sei ein Trend der
Zeit. Gsöls: „Man muss sich mit neuen Sorten
halt irgendwie abheben. Das klassische Segment
ist ja schon besetzt. Es gibt schon 30 bekannte
Gins mit typischer Wacholdernote, da
brauch ich nicht den 31. machen.“
Nicht ohne mein Tonic
Was den Gin auch noch so speziell macht, ist
die Tatsache, dass diese Spirituose kaum pur
getrunken (keine zwei Prozent etwa im „Torberg“),
eigentlich fast ausschließlich in Kombination
mit Tonic geordert wird – auch die
hochwertigen Sorten. (Wer einen Single-Malt
mit Cola bestellt wird dagegen zumindest eine
sehr hochgezogene Augenbraue des Barkeepers
ernten.) Im Gegenteil, erklärt Gsöls, würden
die neuen Gins speziell für das Mixen mit
Tonic kreiert: „Das ist seine Endbestimmung.
Wenn er das nicht kann, floppt er am Markt.“
Natürlich müsse man dann aufpassen, dass das
Angebot nicht ausartet. Wenn man sich nicht
auf das Thema Gin spezialisiert, komme man
mit vier bis sechs Sorten ganz gut durch und
auch bei den Tonics gäbe es Sorten, die eine Art
„Universal-Mixer“ seien, also zu den meisten
Gins gut passen würden, etwa „Thomas Henry“
oder „Fever Tree“. „Andere Marken wie ‚Gin
Mare‘ oder ‚Tribute‘ bringen gleich auch ein spezielles
Tonic mit auf den Markt, das dann perfekt
zum eigenen Gin passt“, erzählt der Gin-
Profi weiter. Abschließender Tipp Gsöls: Besser
ein kleineres Angebot an Gins und Tonics, über
das man dafür Bescheid weiß, als eine zu große
Auswahl, die keiner im Griff hat.
info
Gin-Genuss geht auch bio
Die Anzahl der Botanicals in manchen Gins wird zunehmend unüberschaubar,
deren Herkunft bisweilen ebenso. Doch selbst bei hochprozentigen
Genüssen muss man inzwischen nicht mehr auf biologische Qualität
verzichten. Starbrenner Hans Reisetbauer etwa brennt seit gut 15 Jahren
Premium-Gin und nun bekommt seine „Blue Gin“-Familie mit dem neuen
Organic-Gin Zuwachs in Bio-Qualität. „Biologischer Genuss aus regionaler
Produktion mit einem unvergleichlichen Geschmack: Das ist unsere Herangehensweise
an die ressourcenschonende Herstellung des neuen ‚Blue Gin
Organic‘, der sich im neuen Grün präsentiert“, so Hans Reisetbauer.
„Blue Gin Organic“, mit einem Alkoholanteil von 43 Prozent, glänzt dabei
durch einen merkbaren Anteil an Reisetbauer-Bio-Apfelbrand mit einem
markanten Finish. Zu diesem Abgang gesellt sich ein Duftbouquet aus
kräftigen Wacholderbeeren, grünen Apfelnoten und dezenten Zitrusblüten.
Vertrieben wird der Reisetbauer „Blue Gin Organic“ durch Kattus-Borco.
Nähere Info: kattus-borco.at oder bluegin.cc
72 GIN
6-7/2021
Der Premium-
Gin-Experte
Seit 1926 ist Morandell Partner
der Gastronomie. Viele der internationalen
Premium Spirituosen
Brands im Sortiment werden
direkt importiert und exklusiv in
Österreich vertrieben. Neben Klassikern
wie Rum oder Vodka, darf
natürlich die feine Auswahl an Premium-Gins
von internationalen
und auch nationalen Destillerien
nicht fehlen. Eine kleine Auswahl:
Canaïma: Eine exotische Mischung
von handverlesenen Botanicals
aus dem Amazonas, Venezuela
und traditionellen Gin
Botanicals. Benannt nach dem
gleichnamigen Nationalpark, ist
dieser Small Batch Gin fruchtig,
tropisch und geprägt von erfrischenden
Zitrusnoten.
Gin Mare: Mediterraner
Charme mit Thymian aus der Türkei,
Rosmarin aus Griechenland,
Basilikum aus Italien und grünen
Arbequina-Oliven aus Spanien.
Ferdinand’s: Wenn sich im
Saartal alte Traditionen mit neuen
Ideen treffen und dabei noch
die Riesling-Traube, involviert ist,
kann das nur eines bedeuten: hier
entsteht der einzigartige Ferdinand’s
Saar Dry Gin.
Elephant Gin: Er kombiniert
ausgewählte afrikanische handverlesene
Botanicals. Floral, fruchtig
und pikant.
www.morandell.com
Fotos: Morandell
Es kommt auch manch
Gutes aus Ibiza
Ibiza ist ja in den letzten Jahren zumindest
in Österreich ein wenig in Verruf
geraten … Doch vor allem kulinarisch
hat die Baleareninsel Einiges zu bieten
– etwa einen Gin: LAW - The Gin of Ibiza
steht für einen eleganten London Dry
Gin von Premium-Qualität. Sein klares,
ausgewogenes Aroma ist von der mediterranen
Natur Ibizas inspiriert. In seiner
Rezeptur vereinen sich die Gewürznoten
eines traditionellen Gins mit handverlesenen
Botanicals der kleinen Baleareninsel.
Bester Wacholder, grüner Kardamom,
Koriandersamen, Iriswurzel und
die aromatische Spanische Gurke verbinden
sich mit jenen Botanicals, die als
Gin-Aromen nicht nur überraschen, sondern
ebenso als typische Erzeugnisse Ibizas
bekannt sind.
Vertrieben wird diese Spirituose – neben
anderen Gins wie Crafter’s oder Martin
Miller’s – von der Destillerie Bauer in
Graz.
www.bauerspirits.at
East meets West
Dass man in Japan hervorragende Spirituosen
brennen kann, wissen Whisky-Liebhaber
schon lange. Doch auch
Gin können die Japaner. Seit wenigen
Jahren etwa wird hier in der Stadt Akashi
der „135° East Gin“ destilliert, wobei sich
der Name auf den 135. östlichen Längengrad
bezieht, an dem Akashi liegt.
Durch die Kombination von traditionell
japanischen Aromen wie Junmai
Sake mit den klassischen Botanicals
eines London Dry Gin,
hat Master Distiller & Blender
der Kaikyo Destillerie, Kimio
Yonezawa, einen innovativen
einzigartigen Stil kreiert. Durch
die Methode der Vakuum-Destillation,
die häufig bei der Herstellung
von Luxusparfums verwendet
wird, gewinnt er feinere
Destillate als normalerweise
in der Spirituosenwelt zum Einsatz kommen
für seinen 135° East Gin.
Die Spirituose bietet ein kraftvolles,
florales Aroma mit dem Duft von Zitrusfrüchten.
Sie liefert eine seidige, ausgeglichene
Textur am Gaumen, eine Kombination
aus Zitrus-, Bitter- und floralen
Noten. Der Sansho Pfeffer bringt ein wärmendes,
pfeffrig-würziges Finish.
www.spiritsandco.at
Foto: Spirits and Co
Foto: Bauerspirits
74 GIN
6-7/2021
Orientalische Gin-Aromen
für das Abendland
Gin ist vielseitig und lässt mit seiner
Vielzahl an Botanicals auch arabische
oder asiatische Aromen zu.
Etwa beim „Opihr Spices of the Orient
Gin“. Er wird mit einer Auswahl an
exotischen Botanicals hergestellt, darunter
Kubebenbeeren aus Indonesien,
schwarzer Pfeffer aus Indien und Koriander
aus Marokko. Gebrannt wird der
Gin in der ältesten Brennerei Englands,
in der seit 1761 traditionell Qualitäts-
Gin nach der gleichen London Dry Gin
Methode destilliert wird.
Die Opihr European Edition vereint
dagegen Myrrhe und die ausgeprägte
aromatische Bitterkeit der Cascarillarinde.
Ein herzhaft gewürzter London
Dry Gin mit ausgewogenen Bitternoten,
der sich perfekt mit süßem Wermut
und Campari mischt, um einen gewürzten
Twist eines klassischen Negroni-Cocktails
zu kreieren.
Opihr Arabian Edition wiederum ist
ein intensiver, von Zitrusfrüchten und
Gewürzen geprägter Gin mit konzentrierten
Zitronennoten. Inspiriert von
iranischen schwarzen Zitronen oder
„Loomi“ (eigentlich sonnengetrocknete
Limetten), die
den Chutneys und
Eintöpfen des
Nahen Ostens
einen einzigartigen,
würzigen
Geschmack
verleihen.
Die kräftigen
Aromen der
persischen
schwarzen Zitronen
werden
durch die
pikanten Zitrusaromen
der
Timut-Paprika
noch verstärkt,
was den Arabian Edition
zu einem gut ausbalancierten
London Dry Gin macht.
Die Opihr Far East Edition wiederum
verschiebt die Grenzen des gewürzten
Gins noch weiter und fügt ein authentisches
Element hinzu, das nur in
der asiatischen Küche zu finden ist: Szechuan-Paprika
(die Samenschalen der
Foto: Opihr
chinesischen Esche), der traditionell in
Grundnahrungsgerichten wie Hot Pots
verwendet wird und die Hauptzutat im
Five Spice ist. Ein unverkennbar kräftiger,
intensiver und reich gewürzter London
Dry Gin mit fernöstlichen Aromen.
www.opihr.com
Hendrick’s greift nach dem
Mond
Hendrick’s präsentierte jüngst eine
streng limitierte Abfüllung namens
Hendrick’s Lunar Gin, die Master Distiller
Lesley Gracie aus ausgewählten
Botanicals ihrer „Wunderkammer“ im
Hendrick’s Gin Palace zauberte. „Hendrick’s
Lunar Gin vermittelt die Wärme
mancher Botanicals, als ob man von einer
Abendstimmung mollig warm umhüllt
würde. Dazu kommt das intensive
Aroma nachtduftender Pflanzen, begleitet
von einer erfrischenden Zitrusnote
im Hintergrund. Nicht hell wie die
Mittagssonne, sondern ruhig, kühl und
subtil. Wie gesagt, es ist ein Gefühl. Der
Nachthimmel hat etwas Magisches an
sich und diese Erfahrung mit den Menschen
zu teilen, die einem am nächsten
sind, ist etwas Besonderes“, beschreibt
Gracie den neuen Gin ziemlich poetisch.
Die Flasche des Hendrick’s Lunar
Gin zeigt zwar die charakteristische
Hendrick’s-Form, die an viktorianische
Apothekergefäße erinnert, überrascht
aber mit ihrer Farbgebung, einem eleganten
Tiefblau, das den Nachthimmel
widerspiegeln soll.
www.hendricksgin.com
76 GIN
6-7/2021
Foto:Altonaer Spirituosen Manufaktur
Der Süden, destilliert im Norden
Heimat
Hamburg,
Sehnsuchtsort Portugal.
In der kleinen
Altonaer Spirituosen
Manufaktur
schlagen zwei Herzen:
ein bodenständig-hamburgisches
und ein melancholisch-portugiesisches.
Denn hier
wird Gin Sul destilliert.
Der Hamburger
Gin aus der typisch weißen Tonflasche
gilt mittlerweile als einer der Klassiker
der Craft-Spirituosen-Bewegung. Geboren
wurde die Idee zu Gin Sul fast
3.000 Kilometer weiter südlich („sul“ ist
übrigens portugieisch für Süden), am
westlichen Rand Europas, an der rauen
Atlantikküste Costa Vicentina in Portugal.
Hier, in dem ehemaligen Hippie-
Dorf Odeceixe zwischen dem Alentejo
und der Algarve wachsen auf den Atlantikklippen
die Lackzistrosen für Gin
Sul. Neben Bio-Wacholderbeeren sind
es vor allem die prallen, unbehandelten
Zitronen aus den Gärten der Algarve,
die Gin Sul helfen, die Geschmäcke
und Düfte des Südens einzufangen. Sehr
langsam und in kleinen Batches destilliert
das junge Team um Gründer Stephan
Garbe ihren Gin Sul. Dieser wird
dann in die typisch weißen Tonflaschen
abgefüllt, die eine HADAG-Hafenfähre
ziert, eines der sog. Typschiffe, die über
Jahrzehnte das Bild des Hamburger Hafens
prägten.
www.gin-sul.de
Der (Granat)Apfel fällt nicht weit vom Gin
Sankt Margarethen im Burgenland ist
der Geburtsort von Casastos Spirits.
In der Opernfestspielgemeinde im Osten
Österreichs hat der erst 19-jährige
Paul Schuster die Idee gehabt, einen
Gin zu kreieren, der sowohl natürlichfruchtig
als auch spektakulär und vor
allem qualitativ ist. Gesagt, getan - und
so machte sich Schuster auf die Suche
nach dieser einmaligen Verbindung, bis
ihm schlussendlich der Granatapfel in
die Hände fiel.
Der Entstehungsprozess war alles
andere als einfach. Bis zur endgültigen
Rezeptur wurde viel Zeit, Engagement,
Frust und Erfahrung investiert. Ziel war
es den exotischen, fruchtig-süßen Geschmack
der Granatapfelkerne mit den
klassischen „Botanicals“ wie Wacholderbeeren
und Koriander zu vereinen.
Bei der Herstellung ist vor allem folgendes
wichtig: Qualität und Exklusivität.
Feinste Wacholderbeeren aus Kroatien,
frische Kräuter und Früchte aus Österreich
sowie biologische, hochwertige
Granatäpfel sollen dem Gin seinen individuellen
Geschmack verleihen.
Josef Schuster in seinem Element.
Eine Prise Zucker zur Abrundung
Eine weitere Besonderheit ist die eigenartige
Bezeichnung des Gins – „Old Tom
Gin“. Im 18.Jahundert wurde Gin in derartigen
Riesenmengen konsumiert, dass
die Arbeiterklasse in Großbritannien
beinahe lahmgelegt wurde. Die Regierung
reagierte daraufhin mit strengen
Regeln, so dass die Gin-Herstellung in
den Untergrund wanderte. Durch aufgezeichnete
schwarze Kater – engl. old
tomcats – an den Wänden von Bars
und Kneipen wussten die Leute dennoch,
wo Gin erhältlich war. Das einzigartige
an dieser Art des klassischen
Gins ist die minimale Zugabe von Zucker
nach dem Brennvorgang. Dadurch
schmeckt der Gin vollmundig, leicht
süßlich und besonders rund. Neben
Qualität und Geschmack fehlte Schuster
noch ein weiteres Highlight. Für ihn
ist Gin außergewöhnlich und besonders
und das wollte er auch visuell wiedergeben.
Durch Zugabe einer speziellen asiatischen
Blüte, der Schmetterlingserbse,
verfärbt sich sein fruchtiger Gin in ein
angenehmes Blau. Beim Mischen, beispielsweise
mit Tonic, ändert sich die
Farbe wie durch Magie in pink. Dieser
Effekt macht den Gin zu einem Hingucker
in jeder Bar, Disco oder auf jeder
Party.
www.casastos.com
Fotos: Casastos Spirits
6-7/2021
GIN 77
Die Jury-Gewinner.
Fotos: Etivera
Wer kreiert das schönste
Gin-Etikett?
Zum „hochprozentigen“ Thema „Gin“
veranstaltete der Verpackungs- und
Etikettenspezialist Etivera aus St. Margarethen
an der Raab mit dem „Etivera
European Label Award“ einen Gestaltungswettbewerb
unter angehenden
Grafik-Designern aus dem In- und Ausland.
Die Resonanz war überraschend
hoch, nicht zuletzt deshalb, weil dieser
europaweit einzigartige Award Jungdesignern
neben attraktiven Geldpreisen
auch die Gelegenheit bot, schon während
der Ausbildung in der Wirtschaft Fuß zu
fassen. Ausgewählte Schulen, Fachhochschulen
und Lehrgänge für Grafik Design
im In- und Ausland wurden eingeladen,
ihre Entwürfe abzugeben. Die Aufgabe
bestand darin, für ein exklusives Spirituosengebinde
ein ansprechendes Etikett zu
gestalten. Als Vorgabe für die Etikettengestaltung
galt nur eine Regel: Auffallen!
Das Destillat sollte mit einem originellen
Design optisch ansprechend in Szene gesetzt
werden, damit die Flasche im Regal
und hinter der Bar ins Auge sticht, rasch
erkennbar ist.
Über 300 Bewerbungen
Mit 322 Einsendungen übertraf die Zahl
der Einreichungen alle Erwartungen und
auch die Qualität der Arbeiten war so
hoch, dass die Auswahl extrem schwer
Die Publikums-Gewinner.
So sehen
Sieger aus.
fiel. Die Kür der Sieger erfolgte dabei
zweifach: Einmal durch eine siebenköpfige
Fachjury und einmal per Publikumsvoting.
Gewinner Juryauswahl:
› Gold: De Jong Zsuzsanna – MOME
Budapest
› Silber: Kathrin Rothbauer – die Graphische
Wien
› Bronze: Kántor Katalin – MOME Budapest
Gewinner Publikumsvoting:
› Gold: Melisa Huskanovic – die Graphische
Wien
› Silber: Nicole-Sophie Prinz HTL1 –
Linz
› Bronze: Hanna Fuchs – HTBLVA Ortwein
Graz
www.etivera.at
https://europeanlabelaward.etivera.com/
MORANDELL INTERNATIONAL GMBH
Wörgler Boden 13-15 | A–6300 Wörgl | Tel.: +43 50 220
wein@morandell.com | www.morandell.com
@MORANDELL.INTERNATIONAL
EXKLUSIV IMPORTIERT
EXKLU SIV IM PO RTIERT
Seite 78 bis Seite 91
Hot Drinks
Kaffee
Die Rösterin: Masterbarista, Brewmaster, Kaffeerösterin
und Buchautorin: Bei Johanna Wechselberger
dreht sich alles um Kaffee. Die Kaffee-Expertin
im Portrait über hochwertige Bohnen,
Kaffee-Trends und die häufigsten Fehler bei der
Zubereitung.
Seite 80
Tee
Trendgetränk Teecocktail: Alle möglichen
Alkoholika bis hin zu Bier werden gerne zum
Mixen verwendet, Fruchtsäfte sowieso, in
jüngster Zeit auch gerne Kaffee. Aber Tee?
Warum eigentlich nicht? Vor allem im Sommer
eine tolle Erfrischung.
Seite 90
6-7/2021 AKTUELL
79
Foto: Lavazza
Nachhaltig und fruchtig
Lavazza relauncht seine professionelle
¡Tierra! Range für das österreichische
Ho.Re.Ca. Segment unter dem Namen
La Reserva de ¡Tierra! – perfekt für Kaffeespezialisten
aus der Gastronomie und
Kaffeeliebhaber. Die Qualitätsblends stehen
für besten, italienischen Caffè-Genuss
und sind gleichzeitig mit internationalen
Nachhaltigkeitsprojekten der
Fondazione Lavazza verknüpft. Die neue
Kaffeevielfalt von La Reserva de ¡Tierra!
umfasst unter anderem den La Reserva
de ¡Tierra! COLOMBIA – ein 100 Prozent
Arabica-Filterkaffee aus nachhaltigem
Anbau, der sich neben der klassischen
Zubereitung als Heißgetränk auch für
die Zubereitungsmethode als Cold Brew
Coffee für Coffeetails bestens eignet.
Der La Reserva de ¡Tierra! COLOMBIA
überzeugt mit fruchtigem Geschmack
und ausgewogenem Körper sowie einer
kraftvollen Süße, die typisch ist für gewaschene
Arabica-Bohnen aus Kolumbien.
Die Kaffeebohnen werden sorgfältig ausgewählt,
besonders aufbereitet und anschließend
sanft und langsam geröstet.
Noten von Grapefruit, roten Früchten,
Bergamotte und Honig runden den perfekten
Genussmoment ab.
www.lavazza.at
Durchstarter in der
Pandemie
Wir halten, was wir versprechen!“ Das ist, laut Rafael
Schärf, Gründer von Da Salzburger, das Geheimnis
seines Erfolges. Denn Corona zwang zwar einige Marken
in die Knie, aber der regionale Kaffeehersteller Da Salzburger
heizte seinen (Röst)ofen merklich an und konnte so im
letzten Jahr 20 neue Partner gewinnen. „Wenn Du in Krisenzeiten
einen kühlen Kopf bewahrst und nicht nur für
Familie und Mitarbeiter, sondern auch für Deine Kunden
da bist, spricht sich das herum. Besonders in der Gastronomiebranche“,
so Rafael Schärf.
„Als regionales Unternehmen stellen wir individuelle
Produktlösungen vor kalkulierte Verkaufstabellen.
Die persönliche Nähe zum Kunden ist der entscheidende
Faktor.“ Das Team setzte darum auf persönlichen Austausch
mit jedem einzelnen Gastronomiekunden, um individuelle
Lösungen ausarbeiten zu können. Unter den
namhaften Neuzugängen zählen das Hotel & Gasthof
Grünauerhof in Wals oder die frischgebackene Cafeteria
Coolinarik mit urbanem Cityflair ebenso wie die aufstrebenden
Salzburger Patisserie Baltram.
„Mit Da Salzburger positionieren wir uns natürlich
seit Markengründung in der Salzburger Region mit Produktqualität,
schonender Herstellung sowie nachhaltigem
Vision Statement. Entscheidend für den starken Zuwachs
ist aus unserer Sicht, ein ganz einfacher Faktor:
wir halten halt, was wir versprechen.“ so Rafael Schärf.
www.dasalzburger.at
Foto: Da Salzburger
80 KAFFEE
6-7/2021
Die
Rösterin
Masterbarista, Brewmaster,
Kaffeerösterin und
Buchautorin: Bei Johanna
Wechselberger dreht sich
alles um Kaffee. Die Kaffee-
Expertin über hochwertige
Bohnen, Kaffee-Trends und
die häufigsten Fehler bei der
Zubereitung. Von Katrin Schedler
Ich bin 1997 als Nichtkaffeetrinkerin
da reingerutscht. Über Karamel-Latte-
Macchiatos habe ich mich an den Kaffee
Geschmack gewöhnt“, schmunzelt
Johanna Wechselberger über das Herantasten
an die spannende Thematik „Kaffee“.
Dass das nur der Anfang war, stand
für sie schnell fest: „Bald stand ein Vollautomat
daheim, der genauso schnell
durch eine Siebträgermaschine wieder
abgelöst wurde. Nicht zufrieden mit der
Performance des Geräts wollte ich ‚mehr‘.
Da die Siebträger nicht billig waren, ich
aber ein Werkzeugfreak bin, der früher
die eigenen Motorräder repariert hat,
habe ich mir kaputte Gastromaschinen
gekauft und selbst mit neuen Ersatzteilen
wieder hergerichtet. Zwei der Maschinen
info
Die Rösterin e.U.
Johanna Wechselberger
Floridsdorfer Hauptstr. 31/5
1210 Wien
Tel.: +43 650 6399360
Mail: frag@dieroesterin.at
www.dieroesterin.at
arbeiteten später in meinem ersten Lokal
am Naschmarkt.“ Johanna Wechselberger
ist das, was man eine Macherin nennen
kann.
„Mich fasziniert, dass es nie langweilig
wird“, so die Kaffee-Expertin. Langeweile
kommt bei ihr sicher nicht so schnell
auf, denn neben ihrer Tätigkeit als Coffee
Coach in ihrer „Vienna School of Coffee“,
röstet sie in der eigenen Spezialitäten-Kaffeerösterei
„Die Rösterin“ hochwertigsten
Kaffee und reist als Jurorin um
die Welt. Bücher über das Rösten schreibt
Johanna ebenfalls und besucht die Kaffeebauern,
von denen sie ausschließlich
Premium Qualitäten bezieht, gerne
auch persönlich. „Vom Lokal zu Kaffeereisen,
Kaffee-Meisterschaften über
Workshops, Kurse, eigene Kaffeeschule,
Bücher bis zum selbst Kaffeerösten verlief
mein Werdegang zum Masterbarista,
Brewmaster und Kaffeerösterin. Ab
und zu unterrichten, alle paar Tage frischen
Kaffee rösten, 1-3 Mal im Jahr als
Juror auf Kaffeeplantagen oder zu Meisterschaften,
zwischendurch als Barista
auf Kongressen oder anderen Events arbeiten
– nichts davon möchte ich missen.
Und dann noch die große Community -
ich kenne so viele Kollegen weltweit, man
trifft überall jemanden den man kennt.
Einfach schön“, kommt Johanna Wechselberger
ins Schwärmen. Die Begeisterung
für Kaffee gibt „die Rösterin“ gerne
auch weiter. Bei einem Personal Training
können Privatpersonen, Gastronomen,
Röster, Barista etc. alles über das Thema
erfahren und erfragen. „Egal, ob in meiner
Vienna School of Coffee oder wie gerade
über Zoom mit einer lieben deutschen
Kundin oder vor Ort in einem Lokal: Alle
ist möglich“, so der Coffee Coach.
Guter Kaffee darf was kosten
In ihrer Rösterei in Stockerau arbeitet
Johanna Wechselberger mit speziellen
handgebauten Röstmaschinen. Jede Sorte
wird dabei einzeln geröstet, dass dabei
nur die besten Rohkaffees verwendet
werden, ist selbstverständlich. Nach
welchen Kriterien die Bohnen ausgesucht
werden? Die Qualität muss passen,
also eine gute Sortierung ohne Defekte.
Ursprungsland und Farmer spielen
ebenfalls eine Rolle und dann kommt es
noch auf den Geschmack an. Da soll was
dabei sein, das sich für Filterkaffee und
Espresso eignet und experimentierfreu-
6-7/2021 KAFFEE
81
Fotos: Dominique Hammer Photography
Beste Qualität von der Ernte bis
zur Zubereitung.
dige Trinker sollen ebenso auf ihre Kosten
kommen wie die, die keine Fruchtnoten
wollen. Neben der Verarbeitungsart
(natural, honey, washed, anaerob fermentiert
etc.) schaut der Profi auch auf
den Preis. „Insofern, dass der Farmer gut
bezahlt wurde, also wo geht ‚direkt trade‘.
Zum Teil importiere ich sogar selbst“,
so die Kaffee-Aficionada. Qualitativ und
geschmacklich herausragende Kaffees
kosten im Einkauf schon ziemlich viel.
„Um 25 € das Kilo bekommt man passable
Gastro-Kaffees, wenn sie der Röster
nicht verbannt oder zu Tode gebacken
hat, aber die echt besonderen
Sorten fangen bei 40 € das Kilo an und
gehen rauf bis 60 €/kg. Manche Sorten
kosten noch viel mehr. Das ist wie mit
Whiskey oder Rum“, weiss Wechselberger.
Doch der beste, mit Sorgfalt geröstete
Kaffee bringt nichts, wenn dieser
falsch zubereitet wird. Viele Fehler,
die bei der Kaffeezubereitung passieren,
können vermieden werden. Johanna
Wechselberger dazu: „Billige Maschinen
ohne Temperaturkontrolle,
ungeschultes Personal und ungereinigte
Maschinen wirken sich ebenso negativ
auf die Qualität aus wie billige Kaffees
mit Defekten. Falsche Verlängerte,
Haltbarmilch - 5x aufgeheizt, verkrustete
Dampfstäbe, Geschirrtücher über die
Maschine legen, überhaupt keine Ahnung
von Original-Rezepten haben z. B.
von Cappuccino, Melange, Verlängerter
etc., zu wenig Kaffeepulver im Siebträger,
zu kurze Durchläufe, falsche Tassengrößen
für diverse Rezepte, ergonomisch
falscher Aufbau der Kaffeebar, Kaffee
wird über Nacht im Mahlwerk gelassen,
Dosieren und Tampen sehe ich fast
überall falsch, Verpackungen offen stehen
lassen – die Liste an Fehlern bei der
Zubereitung ist lange. Daher ein Aufruf
an Gastronomen: Schult euer Personal!
Oder engagiert jemanden, der euer Personal
im Betrieb ständig schult und stellt
nicht Leute an die Kaffeemaschine, die
gar keinen Kaffee trinken oder machen
wollen. Kaffee ist kein Fertigprodukt! So
info
Profi-Tipps von Johanna Wechselberger
wie ein Koch aus den Zutaten was Gutes
oder Schlechtes macht, können nur
1-2 falsche Handgriffe einen guten Kaffe
ungenießbar machen. Der Kunde sagt
es nicht und trinkt das nächste Mal etwas
anderes, wenn er trotzdem wieder
kommt.“ Und da die Marge bei Kaffee
eine hohe ist, wirkt sich ein zurückgehender
Kaffeeverkauf am Ende negativ
auf den Umsatz aus. Das kann jedoch
ganz einfach vermieden werden – mit
dem Fokus auf Qualität.
Kaffee-Trends: Flatwhite: Das Original war ein Filterkaffee mit Milch
(Neuseeland, Australien), später über London zu uns gekommen
eine Latte Tasse mit doppeltem Espresso drin und viel Latte Milch.
Heute wird er immer kleiner, oft nur mehr in der Cappuccinotasse
serviert (entspricht einem Piccolo). NitroBrew: Kaltgebrühter Filterkaffee
mit Stickstoff angesetzt, kommt kalt aus dem Zapfhahn,
schäumt und ist sehr kräftig.
Tassen weg vom Kopi Luwak! Es wird Zeit, dass die Tierquälerei ein
Ende hat und niemand mehr den Kaffe kauft. Nur wenige Kilos werden
wirklich „gefunden“, der Rest ist entweder Fälschung oder aus
schlechter Zwangstierhaltung.
Kaffee ist ein „Obst“, eine kirschenartige Frucht. Daher können je
nach Verarbeitungsart Fruchtnoten vorkommen, die den Kaffee
interessant und lebendig machen. Das Gegenteil von erdigem, hantigen,
brandigem Kaffee, den zwar viele gewohnt sind, aber sich ob
der Bitterkeit Milch und Zucker reintun. Nicht so dunkel geröstete
Kaffees sind oft süßer und brauchen daher gar keinen Zucker.
82 KAFFEE
6-7/2021
tipp aus der praxis
Caffè ist nicht
Kaffee
Wenn jemand einen Cappuccino
bestellt, dann will er
keine Melange. Italienischer
Caffè hat eine andere Rezeptur
in der Zubereitung sowie
bei der Röstung als österreichische
Kaffeespezialitäten.
Röstungen für italienische
Caffé-Spezialitäten sind in
der Regel dunkler geröstet.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen,
dass 100 % Arabica
kein Zeichen für eine ideale
Espresso-Eignung ist. Eher
im Gegenteil. 100 % Arabica
ist ein (Marketing)Mythos, der
in den letzten 20 Jahren kreiert
wurde. Die typische italienische
Espresso-Mischung
enthält auch hochqualitative
Robusta Bohnen.
Die Rezeptur einer Melange
entspricht einem 1:1 Kaffee-
Milch-Verhältnis plus Milchschaumhaube.
Also ein etwas
längerer kleiner Kaffee
(ca. 40 ml) plus ca. 40 ml heißer
Milch und weißen Milchschaum
oben drauf. Der Cappuccino
besteht aus nur 25
bis 30 ml Espresso und 50 – 60
ml Milch-Schaum-Gemisch,
das so eingegossen wird, dass
mit der Crema des Espressos
eine Zeichnung aus braunem
Rand und weißer Milchcreme
in der Mitte entsteht.
Profis verwenden daher unterschiedliche
Bohnen, Röstungen
und Mahlgrade für die
jeweiligen Spezialitäten. Das
setzt natürlich Fingerspitzengefühl
in allen Bereichen voraus.
Franz Grünwald
Master Barista
Diplom Kaffeesommelier
www.franzgruenwald.com
Foto: Grünwald
Nachhaltig To-Go
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Tchibo Coffee Service setzt auf Nachhaltigkeit
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Gutes getan werden. Das neue Fairtrade-Kaffeesortiment
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ergänzt nämlich das Bio- und Fairtrade-zertifiziertes
Kaffeesortiment Melitta
La Tazza Verde. Die Mondo Blu Sorten
Espresso, Café Crème und Röstkaffee
haben einen ausgeglichenen Anteil von
je 50 Prozent feinster Bohnen der Coffea-Arabica
und der Coffea-Canephora
(Robusta). Sie zeichnen sich durch ihr
besonders volles Aroma aus und verfügen
über ausgeprägte Noten von Haselnuss,
Limette und roter Johannisbeere.
Die ausgewogene Mischung überzeugt
mit einem weichen, besonders fruchtigen
und dennoch eleganten Geschmack.
Die Textur zeichnet sich durch ihre samtige
Weichheit aus. Das unabhängig verliehene
Fairtrade-Siegel gibt Kaffeegenießern
die Gewissheit, dass die internationalen
Standards für fairen Handel erfüllt
sind – einem Genuss ohne Gewissensbisse
steht so nichts mehr im Weg.
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84 KAFFEE
6-7/2021
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CultCaffè
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Gastronomie
mit erstklassigem
Kaffee. Private
Kaffeeliebhaber
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Fairtrade-Kaffeemischungen
bisher direkt in der Rösterei beziehen,
jetzt sind zwei der Kaffeekompositionen
auch in umweltfreundlichen
Kartonverpackung
erhältlich, die ohne Kunststoffund
Aluverbundmaterial auskommt.
Die Bohnen dieser Sorten
Rainbow und Amarillo stammen
zu 100 Prozent aus biologischem
Anbau und werden ab sofort in recycelbare
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Aluminiumlegierung
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• Einfach sauber dank Tropf-Stopp und Entkalkungsanzeige
• TÜV Rheinland- und CE-zertifiziert
Zuverlässiger Kaffee
Espressolutions importierte 2006 die
erste La Marzocco-Maschine nach Österreich.
Über die Jahre begann sich der
Kaffeemarkt nach und nach zu verändern
und weiterzuentwickeln. Dasselbe
passierte auch bei Espressolutions – mit
der neuen Nachfrage und den spannenden
Anforderungen des Marktes wurde
auch das Unternehmen transformiert.
Top-Kaffeekultur mit entsprechendem
Equipment wurde in österreichischen
Gastronomiebetrieben genauso wie im
Privatbereich immer mehr zu einem erstrebenswerten
Standard. Parallel wurden
in dieser Zeit die Geschäftsfelder
von Espressolutions weiterentwickelt
und aus Espressolutions, dem damaligen
Importeur, wurde ein One-Stop-
Service-Anbieter. Die einzige Ausnahme
betrifft das Kaffeerösten. Das umfassende
Wissen über Technik und die Liebe
zum Detail der Kaffeemaschinen stehen
nach wie vor im Vordergrund. Im Laufe
der Jahre war es möglich, Dienstleistungen
zu integrieren, um ein umfassender
Partner in Bezug auf Kaffee und der zugehörigen
Technik zu werden. Der Markt
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niedrige Betriebslautstärke ist ein weiterer
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86 KAFFEE
6-7/2021
Kaffee aus dem Automaten?
Das ist nichts Neues.
Ganze Kaffeebohnen in Barista-Qualität aus dem Automaten jedoch schon! Seit April
dieses Jahres bietet die Innsbrucker Kaffeerösterei „coffeekult“ österreichweit erstmals
Kaffeebohnen höchster Qualität im Automatenverkauf an.
Automaten-Kaffee hat sich seinen Platz
im Qualitätssortiment endgültig erobert.
Fotos: coffeekult OG
Am „coffeekult“-Standort Innrain,
gegenüber der Ottoburg, können
die direkt in Innsbruck und frisch
gerösteten Rohkaffeebohnen des mehrfachen
nationalen und internationalen
Barista Meisters Cem Korkmaz bezogen
werden – einfach und unkompliziert
aus Verkaufsautomaten im „coffeekult
Self Service Store“.
Zündende Idee in der Pandemie
Keinen Stillstand, sondern mit neuen
Ideen und Vertriebswegen aus der Krise
gehen, das war gleich zu Beginn der
Corona-Pandemie die Devise von Cem
Korkmaz, dem Gründer und Inhaber von
„coffeekult“. Aufgrund von Lockdowns
und Kontaktbeschränkungen ist beim
Barista Meister Korkmaz sehr schnell
die Idee der Kaffee-Verkaufsautomaten
gewachsen und das hat er auch zügig
umgesetzt: in nur knapp 2 Wochen
wurde der „coffeekult“-Standort Altstadt,
gegenüber der Ottoburg, komplett
umgestaltet.
Weltweite Kaffeekompetenz
aus Automaten
Beste Qualität auch im Automatenverkauf,
das stellte sich gleich zu Beginn als
größte Herausforderung dar, sowohl für
den Pionier in der Automatenherstellung,
dem deutschen Unternehmen
„Sielaff “, als auch für den hoch dekorierten
Barista Meister Cem Korkmaz.
Es musste sowohl Verkauf und Lagerung
des sensiblen Lebensmittels Kaffee
im Automaten gewährleistet sein
als auch die persönlichen und hohen
Ansprüche des Barista-Meistern an ein
Kaffeegetränk aus Automaten.
„Die Erwartungen unserer Kundinnen
und Kunden sind hoch, ich wollte
daher nicht nur das Beste aus meinen
Kaffeeröstungen holen, sondern und
auch aus den Automaten“, so Korkmaz.
Hier zeigte sich die richtige Wahl des
Automatenherstellers als entscheidender
Vorteil: Bereits 1887 erhielt die deutsche
Firma „Sielaff “ vom Kaiserlichen
Patentamt die Patentschrift für einen
„Selbstthätigen Verkaufsapparat“, diese
Erfahrung von mehr als 130 Jahren
hat Maßstäbe gesetzt: Eine ausgefeilte
Technik, von Grammatur-Einstellung
bis zur Telemetrie, machten die „Sielaff
“-Verkaufsautomaten auch für den
Kaffeeprofi zur wahren Spielwiese.
An die 100 Probeverkostungen waren
für die Feinkalibrierung des Kaffees
vor Ort notwendig, um den Kundinnen
und Kunden auch das gewohnte Geschmackserlebnis
bieten zu können,
so wie von „coffeekult“ gewohnt und
erwartet. Durch die Möglichkeit der
grammgenauen Kaffeewahl und Einstellung
des Mahlgrades, konnte der Barista
auch verschiedenen Kaffeebohnensorten,
passend zum jeweiligen Getränk,
auswählbar machen: eine eher helle und
fruchtige Röstung für den klassischen
Verlängerten, für Espressi und die mit
Milch verfeinerten Getränke eine dünklere
und starke Röstung.
Zudem wird bei jedem Getränk mehr
Kaffeemehl portioniert, als in der Branche
üblich: „Da wird oft an der falschen
6-7/2021
KAFFEE 87
Seite gespart! Hier erhalten wir dann
zwar weniger Kaffee pro Kilogramm,
können so jedoch das beste Ergebnis in
jeder Tasse Kaffee erzielen“, zeigt sich
Cem Korkmaz überzeugt.
Neben den lokal gerösteten Bohnen
kommt auch ausschließlich Tiroler
Frischmilch zum Einsatz, was im
Automatenverkauf sehr unüblich ist,
da meist mit industriellem Milchpulver
gearbeitet wird. „Natürlich ist das
alles nicht mit dem von Hand zubereiteten
Kaffee eines Baristas
vergleichbar, aber es ist
eine bisher noch nie dagewesenen
Qualität des Automatenkaffees
möglich“,
so Korkmaz!
Es versteht sich von
selbst, dass der Meister -
über das Kaffeegetränk hinaus
- weiterdenkt: Kaffeebohnen
werden nur im
Ganzen und mit frischestem
Röstdatum im Automaten
platziert, der die Produkte
bis zum Kauf steril
und luftdicht verwahrt. Das garantiert
eine durchwegs hohe Qualität und Frische.
Und beim Kaffeeautomaten selbst
wurden die Reinigungsintervalle angepasst,
damit mehrmals am Tag die Leitungen
mit Frischmilch und Wasser gespült
werden und natürlich schaut der
Barista Meister selbst täglich persönlich
vor Ort vorbei!
Kaffee-Kunst trifft bildende Kunst
Schmuddelige Kaffeeautomaten im kleinen
Kämmerchen, das war
gestern. Im „coffeekult Self
Service Store“ werden Kaffee
und Automaten in ansprechendem
Ambiente
präsentiert. Umrahmt von
einem Kunstwerk des Tiroler
Künstlers Lukas Goller,
wird den Kundinnen und
Kunden die Welt des Kaffees
auch bildlich näher gebracht
und schmackhaft gemacht.
Lukas Goller, der seit
Jahren auf renommierten
und internationalen Kunstmessen
vertreten ist, bringt eindrucksvoll
- rund um die „Sielaff “-Automaten
platziert - die Passion von „coffeekult“
bildlich auf die Wand:
Erlesener Rohkaffee aus aller Welt,
der schonend und mit viel Expertise und
Liebe in Tirol trommel-geröstet wird.
Der neu gestaltete „coffeekult Self
Service Store“ lädt 7 Tage die Woche,
zwischen 5 Uhr Früh und 22 Uhr
Abends zum Automaten-Kaffeekonsum
ein, egal ob lokal geröstete Bohnen aus
Meisterhand, oder frisch zubereitete
Kaffeegetränke.
Kontakt:
coffeekult OG
Cem Korkmaz | Austrian Barista Champion
. Barista Trainer
Tschamlerstrasse 10
6020 Innsbruck
Web www.coffeekult.com
Web www.cemkorkmaz.at
Automaten von:
Sielaff Austria GmbH
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88 KAFFEE
6-7/2021
Fairer Bio Kaffee
Nachhaltiger Konsum, hohe Qualitätsstandards
und innovative
Kreationen sind bereits seit Jahren
das vorrangige Thema rund
um den Kaffeemarkt – auch im
Gastronomiebereich. Vor allem
die jungen Kaffeetrinker:innen
achten vermehrt auf die Herkunft
und die Verarbeitung der Bohnen.
Diese Aspekte unterstreicht
J. Hornig insbesondere durch die
Produkte Röstmeister Direct Trade,
Röstmeister Bio Fairtrade und
Röstmeister Triest Bio Fairtrade
im Sortiment der Gastronomie-
Linie. Für den Röstmeister Direct
Trade bezieht J. Hornig ausschließlich
ArabicaKaffeebohnen
aus dem direkten Handel und garantiert
somit ein stabiles Preisverhältnis
zwischen Rösterei und
Farmern. Die dafür verwendeten
Bohnen stammen aus den besten
Anbaugebieten Südamerikas und
garantieren höchste Kaffeequalität
zu fairen Bedingungen. Der
Röstmeister Bio Fairtrade und der
Röstmeister Triest Bio Fairtrade
sind mit einem Bio- und Fairtrade-Gütesiegel
zertifiziert.
www.jhornig.com
Foto: J. Hornig
Gastro in Vorarlberg:
Der Genuss ist zurück
Es wird gelacht, mit den Gläsern angestoßen und zusammen
gegessen. Wirft man einen Blick in die Räumlichkeiten der
Vorarlberger Gastrobetriebe zeigt sich ein vertrautes Bild.
Text & Foto: Katrin Schedler
Und das, anders als in den anderen
Bundesländern, schon seit dem 15.
März 2021. Gut zwei Monate lang
war das Ländle österreichweit das einzige
Bundesland, das Gastronomiebetrieben
die Öffnung erlaubte und das kam
nicht nur bei den Wirtinnen und Wirten
gut an, sondern auch bei den Gästen, die
schon sehnlichst darauf gewartet haben
wieder ins Lieblingslokal zu gehen.
Die „Modellregion Vorarlberg“ galt als
Vorreiter- und Vorzeigeprojekt, in der
sich schnell so etwas wie eine Testkultur
entwickelte. Denn der Gasthausbesuch
war und ist nach wie vor nur unter
strengen Auflagen möglich. Doch wie
schon zu Beginn der Öffnung, schreckt
das die Besucher nicht ab. Am ersten
Tag der Gastro-Öffnung (15.3.) sperrten
im Ländle lediglich 30 Prozent der Betriebe
auf. Einige Gastgeber wollte abwarten
und hielten sich zurück, doch innerhalb
der ersten Wochen waren es in
den Ballungsräumen schon 75 Prozent
der Betriebe, die öffneten. Mittlerweile
ist das Einkehren in fast allen Gastrobetrieben
(exklusive Nachtgastronomie)
wieder möglich, was auch auf die
Lockerung der Zutrittsregelungen zurückzuführen
ist. Vor allem jetzt bei
den sommerlichen Temperaturen sind
die Gastgärten meist bis auf den letzten
Platz besetzt. Doch aufgrund der derzeitigen
Regelungen darf nur eine gewissen
Anzahl an Gästen bewirtet werden. Mit
dem Wegfall der Corona-Sperrstunde,
Abstandsregelungen und Beschränkungen
an Tischen (geplant ab 1. Juli) hoffen
die Gastronomen auf mehr Gäste. Auch
wenn die Situation längst nicht als „normal“
bezeichnet werden kann, sind die
Leute über die „neue Freiheit“ und offenen
Gasthäuser, Kaffeehäuser und Co.
dankbar. Jede Minute (aktuell noch bis
zur gesetzlich festgelegten Sperrstunde)
wird ausgekostet und viele Gäste schätzen
das Essen und vor allem den Kaffee
wieder ganz besonders. Und auch
die Arbeit der Gastronomen viel mehr
als vielleicht vor der Corona-Krise. Das
kann auch gerne so bleiben, denn ohne
unsere Gastronomie müssten wir auf
viele Genüsse verzichten. Vielen Dank
an dieser Stelle an alle Gastgeber, Kellner,
Köche und sämtliche Mitarbeiter im
Hotel- und Gastgewerbe.
6-7/2021
KAFFEE 89
Premium-Qualität
nachhaltig genießen
Segafredo präsentiert in seiner nachhaltigen
Produktpalette feine Kaffees
wie den Bio-Caffè Organic. Die Bohnen
der Mischung aus Arabica- und Robusta-Bohnen
werden in verschiedenen
Ländern wie Honduras, Indien, Peru und
Uganda biologisch angebaut und geerntet.
Seinen feinen Geschmack nach Karamell
und sein reiches Aroma verdankt
der Organic den Robusta-Bohnen und
der längeren, intensiveren Röstung. Er
ist mit dem EU-Bio Logo und dem Rainforest
Alliance Siegel prämiert. Der neue
zertifizierte Segafredo Zanetti Climate
besteht vollständig aus besten Arabica-Bohnen
von Rainforest Alliance geprüften
Farmen in Brasilien, Kolumbien,
Nicaragua und Guatemala. Die mittlere
Röstung bringt gutes Aroma, eine fruchtige
Süße und den Geschmack von gerösteten
Nüssen zum Vorschein. Auch
die holländische Marke Tiktak gehört zur
Massimo Zanetti Beverage Group und die
hier angebotenen Kaffee-Spezialitäten
Julius Meinl war einer der ersten
Kaffeeröster in Österreich,
der Bio-Fair Trade Kaffee
für die Gastronomie im Portfolio
hatte. Cafè Expert Bio-Fairtrade
ist eine Mischung aus
100% Arabica-Bohnen aus
peruanischen und honduranischen
Hochland-Farmen. Heute verfügt
Julius Meinl über ein Bio-Fairtrade
Angebot für jeden Bedarf. 2018 wurde
außerdem das Projekt „Colombian Heritage“2018
Julius Meinl im Hochland Kolumbiens
ins Leben gerufen. Erstes Ziel
war es, gemeinsam mit rund 50 Farmern
die Kaffeequalität und damit den Ertrag
zu steigern. Das ist mit eine Voraussetzung,
dass die Jugend im Kaffeeanbau
ihre Zukunft sieht und nicht in die Ballungsgebiete
abwandert. Nur so kann die
sind in Österreich exklusiv für die gehobene
Gastronomie und Hotellerie erhältlich.
Der Organica Dark Roast von Tiktak
ist ein Bio-Caffè aus einer Mischung
aus Arabica- und Robusta-Bohnen und
erhält feinen Geschmack durch die längere
und intensivere Röstung.
www.segafredo.at
Fair in der Gastronomie
(c) SegafredoZanettiAustria
Foto: Meinl
Erhaltung der traditionsreichen Anbauflächen
auch in Zukunft gesichert werden.
Für das Zimmerservice in der der Hotellerie
ist „Genuss mit gutem Gewissen“
ebenso ein Thema. Vor allem was die beliebten
Kapselmaschinen am Zimmer
betrifft. Hier hat Julius Meinl mit seinen
biologisch abbaubaren Nespresso® kompatiblen
INSPRESSO Kapseln in Bio und
Fairtrade Qualität, die richtige Antwort.
www.juliusmeinl.com
Foto: Jura
Jura erhält Auszeichnung
für
Produktdesign
Seit mittlerweile 60 Jahren gibt es
den Red Dot Design Award. Aktuell
werden Preise in den Kategorien
Produktdesign, Kommunikationsdesign
und Designkonzept
vergeben. Besonders achtet die
50-köpfige Jury dabei auf Funktionalität,
Innovationsgrad, Form und
Langlebigkeit, aber auch Benutzerfreundlichkeit.
Unter einer Rekordzahl
an Einreichungen aus über 60
Ländern konnte die E8 Piano White
von Jura die Jury in diesem Jahr
überzeugen und den Award in der
Kategorie Produktdesign gewinnen.
„Über die vergangenen Jahrzehnte
hat der Red Dot Design
Award zunehmend an Bedeutung
im Bereich des Produktdesigns
gewonnen. Der Gewinn des
Awards und die damit verbundene,
gute Bewertung durch die erfahrene
Jury, spricht für die Leidenschaft
und die klare Formsprache,
die wir bei Jura in die Entwicklung
all unserer Produkte stecken und
ihnen einen besonderen Ausdruck
verleiht – ob es sich dabei um Kaffeevollautomaten
für die Hotellerie
und Gastronomie handelt oder
wie im Falle der E8 um Produkte
für den Haushalt“, sagt Annette
Göbel, Leitung Verkaufsförderung
Jura Österreich.
www.jura.com
90 TEE
6-7/2021
Bio-Tees auf dem
Vormarsch
Auf dem kürzlich stattgefundenen
ÖHV Kongress in Linz,
lag der Fokus auf der bei uns
Anfang Mai eingeführte 100
Prozent Produktlinie, die positiven
Rückmeldungen der
Hoteliers waren durchwegs
positiv.
Das Ronnefeldt Produkt Sortiment
ist zu 100 Prozent Bio,
alle Zutaten sind aus biologischem
Anbau, alle Tees werden
vegan hergestellt und
sind biologisch abbaubar. Zudem
trägt die gesamte Linie
das eco-friendly, Ethical Tea
Partnership, childaid network,
nasa corporation, TÜV Austria,
FSC recycled sowie OK compost
Zertifikate.
Ronnefeldt bietet ein breites
Angebot an losen und vorportionierten
Bio-Tees. Nicht zu
vernachlässigen sind für die
kommende Saison auch die
drei Sorten Bio Iced Selection:
Grüntee, Schwarztee sowie
Früchtetee, allesamt in Bio-
Qualität: Frisch aufgebrüht
und zu 100 Prozent nachhaltig
verpackt.
Übrigens, das Motto des ÖHV
Kongresses lautete „Alles
bleibt anders“! Dem ist nichts
hinzuzufügen.
Trendgetränk Teecocktail
Alle möglichen Alkoholika bis hin zu Bier werden gerne zum
Mixen verwendet, Fruchtsäfte sowieso, in jüngster Zeit auch
gerne Kaffee. Aber Tee? Warum eigentlich nicht?
Tee ist ein wärmendes Getränk an langen
Herbst- und Winterabenden?
Denken zwar viele, doch wenn dem
so wäre, müsste es etwa im arabischen
Raum, wo viel Tee getrunken wird und
kalte Winter eher nicht das große Problem
sind, ziemlich viele Missverständnisse
geben. Im Gegenteil ist Tee aber sogar
ein sehr erfrischendes Getränk, das man
etwa auch kalt genießen kann oder mit
dem sich auch herrliche Cocktails mixen
lassen. Warum also nicht mal ein klassisches
Gin-Tonic mit einem Waldfrüchte-
Teebeutel verfeinern?
Teeproduzent Avoury etwa hat sich ebenfalls dem Thema Tee-
Cocktails verschrieben und empfiehlt speziell für den Sommer
folgende alkoholfreie Rezepte:
Foto: Avoury
tipp aus der praxis
Teehaus Ronnefeldt
Anka Kleebinder
Teefachberaterin
Österreich
akleebinder@ronnefeldt.de
www.ronnefeldt.com
Foto: Ronnefeldt
Erfrischend alkoholfrei
Dreamy Melon:
Zutaten: 180 ml Easy Dreamer (Kombination aus Fenchel, Baldrian
und Melisse), 30 g Honigmelone, 40 ml Apfelsaft (klar), 1 Zweig Thymian
Zubereitung: Tee frisch zubereiten, Honigmelone in kleine Stücke
schneiden und in den Tee geben, Tee abkühlen lassen und anschließend
mit Apfelsaft auffüllen. Anschließend den Dreamy Melon
mit einem Thymianzweig garnieren.
Juicy Flower:
Zutaten: 180 ml Fresh Elderflower (Blütentee mit Zitronennote), 8 g
Rohrzucker, 40 ml Apfelsaft (klar), 1/2 Zitrone, 2,5 g flüssiger Vanilleextrakt
(1/2 TL)
Zubereitung: Tee frisch zubereiten. Zucker hinzugeben und im
Kühlschrank kalt stellen. Apfel-und Zitronensaft hinzugeben. Zum
Schluss noch einen Spritzer Vanilleextrakt dazugeben. Garniere den
Juicy Flower mit einer Zitronenscheibe, einem Thymianzweig oder
Thymianblüten.
6-7/2021
TEE 91
Kalte Tee-Erfrischung
Bio-Kennzeichnung:
Ein langer Weg
Foto: Meßmer
Bio-Produkte gibt es immer mehr,
doch die wenigsten wissen über die
Geschichte der Kennzeichnung Bescheid.
Das Teehaus Ronnefeldt hat
selbst ein großes Bio-Sortiment im Angebot
und wirft einen Blick zurück ins
Jahr 1992 – damals traten erstmals europaweit
gültige Kontrollvorschriften
für ökologische Betriebe, Verarbeitungsund
Handelsunternehmen in Kraft. Die
aktuell gültige Fassung und das EU-Bio-
Logo als Deklarationsvorschrift wurde
2010 europaweit eingeführt. Das Logo
besteht aus einem stilisierten Blatt auf
grünem Grund und ist somit gut erkennbar.
Definiert wurden alle Begriffe, die
auch für Ronnefeldt als Teehersteller
verbindlich sind und beim Konsumenten
für Klarheit sorgen. Es dürfen keine
Lebensmittelbestrahlung, keine künstlichen
oder chemisch-synthetischen Mittel
verwendet werden, außerdem dürfen
die Pflanzen nicht gentechnisch verändert
werden. Bei einem Teegarten wird
Anlässlich der warmen Jahreszeit erweitert
Meßmer sein Kaltaufguss-
Sortiment. Ob für sportliche Aktivitäten,
einfach unterwegs oder für die
Arbeit: Die „Cold Tea“-Range bringt frische
Abwechslung in die Wasserflasche.
Die praktischen Pyramidenbeutel kommen
ohne Etikett und Faden aus – sie
können also direkt in der Wasserflasche
aufgegossen werden. Mit wenig Aufwand
ist eine kalorien- und zuckerfreie
Erfrischung für unterwegs zubereitet. Zu
den neuen Sorten gehört „Eiskaffee Vanilla“,
eine aufregende Kombination von
Schwarztee mit dem Geschmack von
Kaffee aus echten Kaffeebohnen, abgerundet
mit einer süßlichen Vanillenote.
„Himbeere-Zitrone“ und „Eistee Pfirsich“
sind die zwei weiteren Newcomer
der Saison und ab sofort im gut sortierten
Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Zur
Einführung der drei neuen Sorten überrascht
Meßmer mit einem Geschenk: Zu
drei Packungen gibt es eine Trinkflasche
für unterwegs gratis dazu.
www.messmer.at
hier mit einer Umstellphase von etwa
drei Jahren gerechnet, bis der biologische
Anbau umgesetzt werden kann.
Es wird händisch gejätet und die Erde
mit natürlichem Dünger versehen. 2022
tritt die neue EU-Öko-Verordnung in
Kraft, auf die Bio-Branche kommen damit
zahlreiche Änderungen zu. Für die
Teebranche werden sich die Vorschriften
zum Einsatz von Aromen ändern.
www.ronnefeldt.com
Foto: Ronnefeldt
Foto: Teekanne
Urbaner Tee
Tee geht auch modern – aus
kontrolliert biologischem Anbau,
nachhaltig, hochwertig und
zu dem vegan. All das vereint
die neue Gastronomie-Teemarke
„5 Cups and some leaves“. Diese
neue Out-of-Home Marke von
Teekanne ist für die moderne Hotellerie
und Gastronomie gedacht.
Das Sortiment vereint 12 Teekompositionen
mit kreativen Teemischungen
in hundertprozentiger
Bioqualität. Vom Bio-Früchtetee
„Sunny‘s Berry Mint“ mit minziger
Frische, über den Bio-Gewürztee
auf Chai-Basis „Choc’n’Chai“,
bis hin zu „8.20 Train to Assam“ –
ein vollmundig-aromatischer Bio-
Schwarztee mit malziger Note.
Die Teekreationen sind liebevolle
designt und nachhaltig verpackt.
Faltschachteln und Teebeutelhüllen
sind FSC-zertifiziert und können
im Altpapier entsorgt werden
können. Die Pyramidenbeutel sind
ebenfalls aus biologisch abbaubarem
Material.
www.teekanne.at
Seite 92 bis Seite 109
Non-Food
Küchentechnik
Hans Dampf in allen Gassen: Der Kombidämpfer
zählt bei den Küchengeräten zurecht zu den
Allroundern – mit ihm lassen sich Speisen rasch,
rationell und vor allem gleichzeitig zubereiten.
GASTRO hat die Vorteile der Multifunktionstools
genauer unter die Lupe genommen.
Seite 94
GV*
Kulinarische Kaliber in der Kompanie-Küche:
Auch in Friedenszeiten wollen Soldatenbäuche
gut gefüllt sein. GASTRO hat sich angesehen,
wie die Verköstigung unseres Bundesheeres
funktioniert, was es zu essen gibt und worauf
bei der Truppenverpflegung geachtet wird.
Seite 98
* Gemeinschaftsverpflegung
Hygiene
Bitte nicht berühren: Mehr denn je hat Corona
dazu geführt, dass Gäste vor allem bei Urinalen,
Wasserhähnen und Handtrocknern berührungslose
Systeme bevorzugen. Doch abseits der
Hygiene haben solche Systeme noch weitere
Vorteile.
Seite 102
Tischkultur
Mediterranes Lebensgefühl auf dem Tisch:
Länder wie Italien, Spanien oder Griechenland
sind speziell im Sommer seit jeher
Sehnsuchtsorte für viele Leute. Doch dieses
„mediterrane“ Lebensgefühl lässt sich auch
einfangen und auf heimische Tische und
Lokale transferieren.
Seite 106
Mit wallender, blonder Mähne kämpft Hannes Jaenicke als Superheld „THOR“ gegen die
Pyrolyse seines Widersachers „LOKO“ an – der satirische Spot nimmt die Plastiklobby aufs
Korn und stellt dabei ihre Greenwashingverfahren beim Kunststoffrecycling bloß. Copyright:
| ED12-01G |
Foto:Werner und Mertz
6-7/2021
AKTUELL 93
Thor für kreislauffähige
Reinigung
Intransparente Versprechen vieler Unternehmen sowie fragwürdige
Zertifizierungen und ständig neue „umweltschonende“
Verfahren lassen schnell den Überblick verlieren,
was wirklich nachhaltig ist. Ein Superheld im ersten Viralspot
der Werner und Mertz Professional mit dem berühmten
Umweltaktivisten und Schauspieler Hannes Jaenicke in
der Hauptrolle soll hier Klarheit bringen. Als „Thor“ – bewaffnet
mit kreislauffähigen Reinigungsmitteln der Marke Green
Care Professional – stellt er die Greenwashing-Aktionen vieler
Großkonzerne bloß. Jaenicke spielt eine professionelle Reinigungskraft
namens THORsten. Gemeinsam mit seinem Kollegen
Günther (Patrik Baboumian) möchte er seiner Arbeit
gerne umweltschonend nachgehen.
Doch es gibt ein Problem: Der fiese Firmenchef Dr. LOKus
schwört auf chemisch-aggressive Putzmittel und die beiden
Kollegen müssen klein beigeben. Als THORsten geistesabwesend
aus einer Flasche mit giftigem Putzmittel trinken möchte,
schlägt Günther ihn zu seiner Rettung k.o. In seiner Traumwelt
wird THORsten zu THOR und aus dem fiesen Firmenchef
Dr. LOKus wird sein ewiger Widersacher LOKO. LOKO
ruft das goldene Zeitalter des Plastiks aus und steht an der Spitze
der Organisation „Arroganz gegen Plastikmüll“. Die Mitglieder
– allesamt Vasallen der Öl-Industrie – haben sich für ihr
Greenwashing etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Das Wunder
der Pyrolyse“.
„Pyrolyse ist die Idee, Plastik in seine petrochemischen
Grund-Bestandteile zu zerlegen und dann mit Hilfe von frischem
Öl wieder zu Plastik zu verarbeiten. Das wird uns dann
verkauft als Recycling und das ist kompletter Quatsch. Weil,
echtes Recycling läuft natürlich ohne den Einsatz von frischem
Öl“, erklärt Hannes Jaenicke. Das lässt sich THOR natürlich
nicht gefallen – mit magischen Reinigungsmitteln der Werner
& Mertz-Marken verwandelt er die schmierigen Öl-Lobbyisten
samt LOKO zu recyclingfähigen Plastikverpackungen.
www.werner-mertz.at
Einfach ins System integriert:
transparentes Energiedaten-
Management mit
PC-based Control
Strom
Wärme,
Gas
Wasser Luftdruck Temperatur Condition
Monitoring
www.beckhoff.com/energiedaten-management
Zur Unterstützung kostenoptimierender Energiemanagement-Systeme
bietet Beckhoff mit PC-based Control die Möglichkeit, Energiedaten über
ein vollständig in die Standardsteuerung integriertes Monitoring-System zu
überwachen, zu messen und zu analysieren. Spezifische I/O-Komponenten
erlauben die hochpräzise und transparente Erfassung sämtlicher Energiedaten
eines Unternehmens – von der Verwaltung bis hin zu jedem Aktor in
jeder einzelnen Produktionsstätte. Die Aufbereitung und Analyse der Daten
erfolgt über die Steuerungssoftware TwinCAT. Einsparpotenziale können
so vollumfänglich ausgeschöpft und die Basis für die DIN EN ISO 50001
hergestellt werden.
94 KÜCHENTECHNIK
6-7/2021
Foto: Palux
Hans Dampf in allen Gassen
Der Kombidämpfer zählt bei den Küchengeräten zurecht zu den Allroundern – mit ihm lassen
sich Speisen rasch, rationell und vor allem gleichzeitig zubereiten.
Von Stefan Köstenbauer
Wenn Speisen schnell zubereitet
werden sollen, braucht
es ausreichend Wärmeleistung,
die das zu kochende
Gut rasch durcherhitzt und damit auf
den gewünschten Garpunkt kocht. Allerdings
lässt die zugeführte Hitze auch
den natürlichen Wassergehalt jedes Lebensmittels
sinken – nachdem sich die
verflüchtigende Flüssigkeit im Gargut
kaum ersetzen lässt, muss der Abtrocknung
von außen entgegen gewirkt
werden. Im klassischen Backofen erfolgt
das durch das oftmalige Begießen
von Braten & Co. Das fördert zwar den
Nostalgieeffekt in der Küche, ist aber
vom Aufwand außerhalb der eigenen
vier Wände weder kalkulatorisch noch
vom Zeitaufwand unterzubringen. Wie
bringt man also einen Heißluftherd
dazu, diese Arbeit quasi automatisch
zu übernehmen? Man kombiniert ihn
mit einem Dampfgarer inklusive Programmsteuerung
und hat damit den
Kombidämpfer erfunden.
Dieser beherrscht vor allem eines in
wahrer Perfektion – nämlich die Regelung
von Temperatur und Luftfeuchte
über einen extrem weiten Bereich,
wodurch das Klima im Garraum beliebig
gesteuert werden kann. Die kurzen
Garzeiten werden vor allem durch zwei
Faktoren erreicht: Die hohen Umluftgeschwindigkeiten
und die zusätzliche
Hitze des zugeführte Dampfs. Letzterer
kondensiert während der Zubereitung
auf dem Gargut und sorgt so für eine
schonende Zubereitung, bei der Vitamine
und geschmacksgebende Aromen
weitgehend erhalten werden.
Eine weitere Besonderheit dieser Geräte
liegt am Umstand, dass sich durch
das spezielle Klima im Garraum Gerüche
nicht auf andere Speisen übertragen
– damit können verschiedene Gerichte
zeitgleich zubereitet werden. Und
überhaupt sind dem rationellen Zubereiten
von Speisen mit einem Kombidämpfer
kaum Grenzen gesetzt. Fleisch
und Fisch lassen sich genau so zubereiten
wie Pasta, Gemüse, Backwaren, Beilagen
und Desserts. Kein Wunder also,
dass sich diese praktischen Geräte überall
dort finden, wo täglich frisch ausgekocht
wird. Ob Fleischerfachgeschäften
mit Imbissverkauf, Heuriger und
Buschenschank oder Gastronomiebetrieb
– Kombidämpfer sind in fast jeder
professionell geführten Küche zu finden.
Die wahre Arbeitserleichterung liegt in
6-7/2021 KÜCHENTECHNIK
95
der Steuerung der Koch- und Bratprozesse
durch die hinterlegten Programme,
d.h. die vorbereiteten Speisen werden
auf Knopfdruck zubereitet womit
dem Küchenpersonal mehr Zeit für das
Wesentliche bleibt. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, dass diese Geräte auch panierte
Speisen in Perfektion zubereiten
können. Das für den Backprozess notwenige
Öl wird aufgesprüht, die Speisen
enthalten so wesentlich weniger
Fett und die gewünschte Bräunungsstufe
kann punktgenau definiert werden.
Damit entfällt der aufwändige Betrieb
eines Fritters – mit den Ersparnissen
für Energiekosten, Frittierfett,
Abluftbehandlung, Reinigung etc. rechnet
sich die Investition in einen Kombidämpfer
noch schneller.
Auf Vorrat gekocht
Speisen mit langen Garzeiten wie niedertemperaturgegartes
Fleisch und große
Bratenstücke lassen sich über Nacht
zubereiten. Und das ohne, dass der Garprozess
überwacht werden muss. Die
fertigen Braten können am Vormittag
portioniert und zu Mittag oder abends
ohne viel Aufwand auf den Teller gebracht
werden.
Doch nicht nur Fleisch und Gemüse
können im Kombidämpfer perfekt erwärmt
werden, auch Beilagen wie Reis
oder gekochtes Getreide, Hülsenfrüchte
oder Nudeln verlieren durch den Erwärmungsprozess
nichts an Qualität.
Die Zubereitung von Nudelgerichten
erfolgt im Kombidämpfer übrigens weit
rationeller als am Herd. Die Teigwaren
werden zusammen mit dem Kochwasser
und der fertigen Sauce in die GN-Behälter
gefüllt, den Rest erledigt die Programmautomatik
– Pasta al dente zu
kochen ist also keine Hexerei mehr und
zerkochte Nudeln sollten eigentlich der
Vergangenheit angehören.
Die wahre Stärke der Kombidämpfer
liegt einfach in der Fähigkeit, fertig
zubereitete Speisen ohne Qualitätsverlust
wieder zu erwärmen – Cook & Chill
lässt sich (soweit die Kühlkapazitäten
vorhanden sind) somit in jeder Küche
einfach realisieren. Die zubereiteten
Speisen werden gekühlt und in Behältern
gelagert bzw. fertig auf Tellern
angerichtet. Diese können auf eigenen
Kühlhorden weiter gelagert werden.
Für das Finish kommen sie zum Erhitzen
wieder in den Kombidämpfer, Saucen
werden extra erwärmt und aufgetragen.
Ausstattungsmerkmale
Typische Ausstattungsmerkmale für den
Gastrobereich sind ein integriertes Fettabscheidesystem
ohne Sammelbehälter,
herausnehmbare Einhänggestelle, programmierbare
Lüftergeschwindigkeiten
und jede Menge eingespeicherte Programme.
Aus der Anzahl der Einschübe
ergibt sich die maximale Beladungsmenge
des Konvektomaten – je nach verwendetem
GN-Behälter sind bis zu 12 Einschübe
standardmäßig lieferbar.
info
Kombidämpfer verfügen über drei Betriebsarten:
› Beim Dämpfen werden die Speisen unter wasserdampfgesättigter
Verhältnissen bei 100 °C gegart, der wählbare Temperaturbereich
beginnt jedoch schon bei 30°C und reicht bis 130 °C. Damit
können bei dieser Betriebsart auch Gerichte nach dem Sous Vide
Verfahren hergestellt werden.
› Im reinen Heißluftbetrieb ohne Dampfzufuhr erfolgt die
Speisenzubereitung wie im klassischen Konvektomaten, die
Temperaturspanne reicht von 30 bis maximal 300°C
› Die Kombination der beiden Betriebsarten arbeitet
Geräteabhängig ebenfalls zwischen 30°C und 300°C
Andere kochen
nur mit Wasser.
Wasserfilter der PURITY Steam Reihe
für Ihre Küche
BRITA gefiltertes Wasser schützt Maschinen vor Kalkablagerungen.
So laufen voreingestellte Programme
einwandfrei und die Qualität der Speisen ist immer top.
Der Umwelt zuliebe:
KartuschenRecycling
seit 1992.
www.brita.at
96 KÜCHENTECHNIK
6-7/2021
Dream-Team in
der Küche
Um in der Küche Platz und Zeit zu
sparen verbindet Palux seinen
vielseitigen Druck-Steamer mit
dem leistungsstarken Kombidämpfer
Touch ’n‘ Steam SL. Gemeinsam
entsteht das Palux SteamTeam,
die kleinste vollwertige Küche
der Welt. Der Palux Druck-Steamer
und der Kombidämpfer Touch
’n‘ Steam SL bringen im Palux SteamTeam
ihre besten Eigenschaften
zur Geltung. Dank seiner geringen
Größe eignet sich das SteamTeam
besonders für Gastronomiebetriebe
mit wenig Platz in der Küche.
Köche arbeiten mit den Teamplayern
schnell und vorausschauend. Es
kann parallel mit beiden Geräten
gekocht werden. Sollte ein Gericht
im laufenden Betrieb ausgegangen
sein, ist es mit dem kompakten Geräte-Doppel
rasch nachproduziert.
Beide Komponenten sind mit der
intuitiven Palux Touch Technologie
ausgestattet und lassen sich
einheitlich und simpel bedienen.
„Parallel Speisen zuzubereiten ist
mit dem Palux SteamTeam besonders
leicht. Köche sparen durch die
Gerätekombination Zeit und können
die Abläufe in der Küche noch
besser koordinieren. Deswegen ist
das SteamTeam ein Dream-Team
für die Gemeinschaftsverpflegung,
das Vorbereiten von Buffets und
das Kochen à la carte“, so Torsten
Hehner, Mitglied des Vorstands der
Palux AG.
www.palux.at
Vernetzte Heißluftdämpfer
Der neue Heißluftdämpfer von Electrolux
Professional der Reihe SkyLine
kann sich mit einem Kühlgerät, Schockkühler
oder Schockfroster von Electrolux
Professional, vernetzen. Dafür sorgt
die Komponente SkyDuo, die beide Geräte
verbindet und den Kühlprozess auf
den Kochprozess abstimmt. Für Köche
in Hotel- und Großküchen steht damit
ein optimales Duo für das Cook&Chill-
Verfahren zur Verfügung. Er ist mit der
4-Sterne „Ergocert“-Zertifizierung ausgezeichnet.
Ein weiteres Highlight der
SkyLine-Reihe ist das Luftleitsystem
OptiFlow. Damit wird eine einheitliche
Wärmeverteilung und eine gleichmäßige
Garung der Speisen sichergestellt.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen
ist die schnelle Selbstreinigungstechnologie
SkyClean für die Heißluftdämpfer,
die serienmäßig in alle Skyline Heißluftdämpfer
integriert ist.
www.electroluxprofessional.com
Für höchsten Koch-Genuss
Was haben knackiges Gemüse und
perfekt gegarte Speisen mit Wasser
zu tun? Sehr viel. Denn von der Wasserqualität
hängt es ab, ob die Kombidämpfer
optimal arbeiten. Speziell für
Kombidämpfer hat BRITA die Produktreihe
PURITY Steam entwickelt. In unterschiedlichen
Größen und dank durchdachtem
Design finden die Filter selbst in
der kleinsten Küche Platz. Die über den
gesamten Lebenszyklus konstante Filtrationsleistung
der Wasserfilter sorgt für
eine gleichbleibende Zusammensetzung
des Wassers und damit für dauerhaft beste
Ergebnisse und konstanten Maschinenschutz.
Eine professionelle Wasseraufbereitung
mit BRITA Filtern ist daher
bestes Risikomanagement.
Mit diesen Filtern gelingen köstliche
Speisen. Profis schützen ihre Kombidämpfer
und können sich über Spitzenqualität
freuen.
Foto: Electrolux
Fotos: Brita
Foto: Palux
Das zweite Leben der BRITA
Filterkartuschen
Was schon in den achtziger Jahren mit
der Rücknahme verbrauchter Filter begann,
mündete 1992 in einem professionellen
Recyclingprogramm. Damit war
BRITA der erste Anbieter in der Branche,
der auf Umweltschutz durch Recycling
gesetzt hat.
Professional Filter sind besonders gut
recyclingfähig. Mit wiederverwertbaren
Anteilen von bis zu 85 % pro Kartusche
werden unnötige Müllberge vermieden
und unsere Umwelt geschont.
www.brita.at, www.professional.brita.at
6-7/2021 KÜCHENTECHNIK
97
Vielfach ausgezeichneter Joker
Schon 1998 hat Eloma Mut bewiesen,
als mit dem Joker der erste kompakte
Kombidämpfer überhaupt in den weltweiten
Markt eingeführt wurde. Diese
Kompetenz hat das bayrische Unternehmen
seitdem weiterentwickelt und
hat in 2020 mit der Einführung des neuen
Joker die Tradition in die Moderne
übertragen. Geblieben ist die Breite von
52 cm, die Zuverlässigkeit, Qualität und
Bedienerfreundlichkeit. Dies wird ergänzt
durch Modularität, Design, Flexibilität
und Kapazität als die vier grundlegenden
Merkmale des neuen Joker.
Eloma gibt keinen Standard vor, sondern
bietet modulare Auswahlmöglichkeiten
in der Konfiguration. Der Kunde
entscheidet, was benötigt wird. Je nach
Küchenkonzept eignen sich manchmal
zwei Kompaktgeräte mit den erforderlichen
Funktionalitäten
besser als ein vollausgestattetes
Tischgerät.
Im Sinne der Modularität
ist es Kundenentscheidung,
wie groß
das Gerät sein soll. Alles
ist möglich und richtet
sich nach dem vorhandenen
Platz im Laden.
Die bewährte MT-Technologie
ermöglicht Kochen
und Backen mit
System in einem Gerät
und sorgt auch bei der
neuen Kompaktklasse für Multifunktionalität
und ist um einige Funktionen
und Betriebsarten erweitert worden.
Der Joker hat außerdem eine Reihe von
Auszeichnungen abgeräumt: „Innovation
des Jahres“ im Rahmen des Wettbewerbs
„Die schönsten Bars und Restaurants“,
Kitchen Innovations Award, iF
Design Award und Energy Star.
www.eloma.com
Foto: Eloma
Mehr Leistung und Qualität
Foto: Mayway
Mit dem neuen Masterchef von Mayway
fallen Sorgen, ob die Garparameter
korrekt sind, weg. Die gesamte innovative
Technologie steht Hintergrund
und unterstützt bei komplexen Garvorgängen.
Mit einfachen, manuellen Befehlen
kann gekocht und programmiert
werden, ohne auf die Präzision der digitalen
Steuerung zu verzichten. Das Gerät
ist robust und durch Fortschritt ausgezeichnet,
verfügt über traditionelle
Ansätze und ist reich an Inhalten. Außerdem
gibt es Sicherheit und sorgt für
Effizienz.
Der Masterchef erzielt ideale Garergebnisse
beim Grillen, Frittieren, Braten,
Kochen und vieles mehr. Die Geschwindigkeit,
Qualität und Gleichmäßigkeit der
Garergebnisse überraschen, diese funktionieren
nämlich selbst bei voller Beladung.
Es gibt 95 automatische Programme,
dank der Programmierung bearbeitet
der Kombidämpfer vollkommen
eigenständig die verschiedenen Garphasen
und unterschiedlichen Garparameter.
Für eine gleichbleibend hervorragende
Zubereitung verfügt das Gerät über
eine automatische und manuelle Steuerung
der Garvorgänge. Der Masterchef
ist mit 95 automatischen Garprogrammen,
die bereits gespeichert sind, ausgestattet.
Zusätzlich können vom Nutzer
bis zu 99 Garprogramme programmiert
und gespeichert sowie mit einem
Namen und einem Symbol versehen werden.
Jedes Garprogramm kann aus bis zu
9 aufeinander folgenden Zyklen bestehen.
Der leistungsstarke Dampferzeuger
ermöglicht eine bisher unerreichte Gargeschwindigkeit.
In nur sieben Minuten
ist etwa eine Beladung mit Brokkoli im
Combimodus fertig gegart.
24 Hähnchen am Spieß sind in 30
Minuten fertig. Mit einer Leistung bis zu
plus 20 Prozent, im Vergleich zum Vorgängermodell,
werden auch bei voller
Beladung schnellere und stets perfekte
Garvorgänge garantiert. Der Masterchef
sorgt dank neuer Energieabgabesysteme
für Energieeinsparungen von bis zu
16 Prozent im Vergleich zu den Vorgängermodellen.
Das VCS - Vapor Cleaning System ist
das automatische Reinigungssystem, das
dank eines innovativen Verdampfungssystems
des Reinigers deutliche Reduktion
des Verbrauchs um bis zu 30 Prozent
im Vergleich zum Vorgängermodell
garantiert.
www.mayway.eu
98 GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG
6-7/2021
Fotos: Bundesheer
Kulinarische Kaliber in
Auch in Friedenszeiten wollen Soldatenbäuche gut gefüllt sein. In der Vega-Payer-Weyprecht
Kaserne befindet sich daher die Zentralküche, von der aus alle Wiener Kasernen und
Heeresämter beliefert werden.
Von Clemens Kriegelstein
Eine kurze, unrepräsentative Umfrage
im Bekanntenkreis des
Autors ergab: Die durchwegs
Jahrzehnte zurückliegende Bundesheerzeit
brachte sowohl Licht als
auch Schatten mit sich, wobei die Verpflegung
in der Regeln zu den Lichtquellen
des Grundwehrdienstes gezählt
wurde. Der eine oder andere soll
auch prompt mit ein paar Kilo mehr auf
den Rippen abgerüstet haben, was zumindest
nicht gegen die kulinarischen
Möglichkeiten des Österreichischen
Bundesheeres auch abseits der Gulaschkanone
spricht.
Dafür, dass die Verpflegung der
rund 2000 - 2500 Wiener Soldaten
und Vertragsbediensteten bis heute
nicht schlechter geworden ist, sorgt
u.a. Mag. Georg Frisch in seiner Funktion
als Ernährungswissenschafter und
damit oberster Leiter der Zentralküche
in der Vega-Payer-Weyprecht Kaserne,
die zwölf Außenstellen – Kasernen
und Heeresämter – in Wien täglich mit
einem warmen Mittagessen versorgt.
Zwar bekommen etwa die Soldaten in
den Kasernen täglich auch ein durchaus
umfangreiches Frühstücksbuffet (Wurst,
Käse, Marmeladen, Aufstriche, Gebäck,
Müsli, Tee, Kaffee, etc. Frisch: „Ich würde
das etwa mit dem Angebot eines Mittelklassehotels
vergleichen.“) und ein
(häufig warmes) Abendessen, diese werden
aber in der Regel vor Ort vorbereitet.
Frisch: „Wir arbeiten hier im Cookand-Chill-Verfahren.
Die Speisen werden
jeweils an einem Tag gekocht, am
nächsten Tag angeliefert und am übernächsten
Tag gegessen. Wochenenden
oder Feiertage werden dabei eingearbeitet.
Bei einer Haltbarkeit der Speisen
von zumindest sieben Tagen, kein Problem.
Eine Aufschnittplatte mit Wurst
und Käse fürs Frühstück oder ein Paar
Würstel oder einen warmen Leberkäse
fürs Abendessen hier umzupacken würde
dagegen keinen Sinn machen.“ Ebenfalls
vor Ort zubereitet werden auch die
meisten Suppen. Frisch: „Sind wir ehrlich:
Die Rindssuppe wird bei uns nicht
mit Knochen angesetzt und eine Convenience-Suppe
im großen Stil quer durch
Wien zu führen, bringt auch nix.“
Essen wird den Truppen
nachgeschickt
Dabei ist man in der Küche auch für
Sonderaufgaben gerüstet. Ein Minimum
an Vorlaufzeit vorausgesetzt („Wenn ein
Kommandant seine Truppe am gleichen
Tag mit einer Feldübung überrascht,
kanns schon mal eng werden“, so
6-7/2021
GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG
99
Fotos: Bundesheer
Foto: Gottlieber
Mag. Georg Frisch (oben) ist für die
ausgewogene Ernährung der Wiener
Soldaten und Heeresbediensteten
verantwortlich.
der Kompanie-Küche
Frisch.), wird das Essen auch zur Übung
nachgeschickt. Und selbst die Versorgung
von Truppen im Auslandseinsatz
wird hier koordiniert und übernommen,
falls im Zielland Zweifel an der Verfügbarkeit
oder Qualität der Lebensmittel
bestehen.
Für den reibungslosen Betrieb in der
Küche ist der Leiter der Zentralküche,
ein gelernter Koch und Heeresangehöriger,
verantwortlich, außerdem ein Einkäufer
und ein Mann, der für die Verteilung
der zubereiteten Speisen und
sonstigen Lebensmittel – von der Butter
bis zum Kaffee – sorgt. Zwei weitere
Mitarbeiter sind im Lager tätig und
vier Schichtführer organisieren den
Kochbetrieb, unterstützt von etlichen
Grundwehrdienern, die für diverse Reinigungs-
und Hilfsarbeiten eingesetzt
werden. Zwiebelschneiden oder Kartoffelschälen
etwa? Frisch: „Nein, solche
Arbeiten sind dank das des großflächigen
Einsatzes von Convenienceprodukten
bei uns kaum mehr ein Thema.“ Für
das Kochen selbst werden die Grundwehrdiener
dabei kaum eingesetzt, außer
es handelt sich um ausgebildete Köche,
aber das käme leider nur sehr selten
vor, wie Frisch bedauert.
Zeitige Tagwache
Wenig überraschend, dass die Arbeit in
einer Großküche eher nicht für Langschläfer
geeignet ist. Ab 5 Uhr in der
Früh beginnt es mit der Warenanlieferung,
im Anschluss geht es auch schon
mit dem Kochen los. Die Speisen werden
dann gekühlt, in Einheiten von
mehreren Portionen kalt verpackt und
bis zur Auslieferung am nächsten Tag
gelagert. Der Vorteil: Dienstschluss ist
dafür schon gegen Mittag, bis zum Zapfenstreich
hat man also noch jede Menge
(Frei-)Zeit zur Verfügung.
Die Zutaten kommen von unterschiedlichen
Lieferanten und werden
von der Bundesbeschaffung GmbH organisiert.
Dazu werden alle rund 3000
benötigten Produkte in etwa 20 Warenkörben
– von Milchprodukten über
Obst und Gemüse bis zu Fleisch – ausgeschrieben.
Mit den Bestbietern werden
dann mehrjährige Verträge geschlossen,
einerseits um Kontinuität zu
sichern und andererseits, weil manche
Lieferanten etwa spezielle Zertifizierungen
benötigen und dieser Aufwand auch
abgegolten sein will.
Die Kalkulation ist indes ein Cent-
Geschäft: 2,40 Euro darf die Mittagsverpflegung
pro Kopf im Schnitt kosten,
sechs Euro sind für alle drei täglichen
Mahlzeiten einkalkuliert. Für extravagante
Zutaten bleibt hier also wenig
Spielraum. Soldaten werden dabei kostenlos
verpflegt, Vertragsbedienstete
zahlen eines Essenszuschuss, der etwa
mit drei Euro pro Mittagessen sogar geringfügig
über den Selbstkosten liegt.
Drei Menüs zur Wahl
Zur Auswahl stehen üblicherweise drei
Menüs: Einmal klassische Hausmannskost,
ein kohlenhydratreiches Angebot
etwa für Sportler oder andere Heeresangehörige,
die sich viel bewegen
und außerdem noch ein Alternativgericht.
Das kann z.B. eine Pizza oder ein
Milchrahmstrudel sein. Eines der drei
Menüs muss dabei für Muslime oder Ju-
100 GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG
6-7/2021
Fotos: Bundesheer
den geeignet sein (also vor allem ohne
Schweinefleisch und Alkohol), wobei
man sich hier aber nicht an „halal“ oder
„koscher“ orientiert. Wenn jemand indes
so strenggläubig ist und mit den bereitgestellten
Gerichten nichts anfangen
kann, bekommt derjenige ein Ersatzgeld,
mit dem er sich selbst verpflegen
kann. Zusätzlich zum Hauptgang gibt
es jeden Tag eine Suppe oder Vorspeise
und passende Beilagen. Auch Obst, Gemüse
und Salat stehen immer zur Verfügung.
Dass die Ernährung also stets
allen ernährungsphysiologischen Kriterien
entspricht ist u.a. auch Frischs
Job. Angerichtet wird jeweils in Buffetform,
hungrig muss also niemand bleiben,
wer will kann hier täglich All-youcan-eat-Völlern.
Das Essen ist dabei für alle Dienstgrade
gleich. Generäle bekommen die gleiche
Kost wie Grundwehrdiener, an den
meisten Standorten sogar in den gleichen
Räumlichkeiten. Die Zeit der elitären
Offizierscasinos ist mehr oder weniger
vorbei, auch wenn diese Umstellung
vielleicht nicht bei allen hohen Dienstgraden
auf Gegenliebe gestoßen ist.
Für das Klima kämpfen
Wer sich vegetarisch oder gar vegan ernähren
möchte, hat es indes beim Militär
noch schwer und muss sich mit dem
behelfen, was zur Auswahl steht. Allerdings
wird sich das vegetarische Angebot
künftig wohl breiter aufstellen.
Denn neuestes Projekt, an dem Frisch
derzeit arbeitet ist ein „klimagerechtes
Essen“: Demnächst soll es an einem
Tag der Woche ein komplett fleischloses
Essensangebot geben (Frisch: „Weil
wenn das Alternativ-Menü ein Schnitzel
ist, wird der Absatz vom fleischlosen
Klimateller wahrscheinlich überschaubar
sein…“) und auch die anderen Menükomponenten
sollen im Hinblick auf
ihren Klima-Fußabdruck optimiert werden.
Mittelfristig soll dann so ein „Klimateller“
dann auch täglich im Angebot
sein.
Natürlich ist Frisch bewusst, dass
sich die Küche mit dieser Umstellung
nicht nur Freunde machen wird, aber
dieser Klimaaspekt bei der Verpflegung
steht im Regierungsprogramm und gehört
entsprechend umgesetzt. Befehl ist
Befehl, um im örtlichen Jargon zu bleiben.
Am wenigsten Widerstand erwartet
sich Frisch interessanterweise bei
den Grundwehrdienern: „Das sind junge
Leute, die mit dem Thema Umwelt und
Klima in der Schule aufgewachsen sind.
Probleme befürchte ich eher bei den älteren
Vertragsbediensteten, die auf einmal
ihren gewohnten Schweinsbraten
vermissen.“ Bis zum Gleichschritt beim
ökologischen Essenfassen wird es also
auch beim Bundesheer noch eine Weile
dauern…
6-7/2021 KÜCHENTECHNIK
Schnell und zuverlässig
Für viele Vorteile im betrieblichen Alltag
sorgen die Heißluftdämpfer von
Hobart. Sowohl der Hobart Combi als
auch der Combi-plus verfügt über ein intuitives
Glass-Touch-Panel, so dass sich
die Steuerung für alle Bediener sehr einfach
gestaltet. Über die FastPAD-Steuerung
lassen sich Back- und Garprozesse
mit Bild abspeichern. Das führt
zu stets gleichbleibenden Ergebnissen
– unabhängig davon, wer den Dämpfer
bedient. Über 80 verschiedene Rezepte
sind beim COMBI-plus bereits hinterlegt,
es lassen sich weitere 200 persönliche
Rezepte speichern. Hinzu kommt,
dass sich die Heißluftdämpfer ganz von
alleine reinigen, sogar ohne manuelles
Ausspritzen. Das bedeutet vollautomatische
Reinigung auf Knopfdruck – und
das in nur 51 Minuten, auch bei sehr starker
Verschmutzung. Markus Bau, Direktor
im Food Service hält hierzu fest: „Um
flexibel und schnell arbeiten zu können,
sind intelligente und intuitive technische
Systeme für die Gastronomie, Bäckereien
und Metzgereien unverzichtbar. Die
Heißluftdämpfer unserer Produktlinien
Combi und Combi-plus arbeiten schnell,
Ein Mehr an Benutzerfreundlichkeit
ist für die Gastronomie und den Einzelhandel
ein immer aktuelles Thema.
Schließlich geht es darum, Mitarbeiter
vor Gefahren zu schützen und Abläufe
im Betrieb zu optimieren. Dabei möchte
Rational seine Kunden noch besser
unterstützen und bietet für alle 1/1 GN
Tischgeräte der Linie SelfCookingCenter
und iCombi ab sofort Auszugschienen
an, die nachrüstbar sind. Damit
können die Geräte einfacher beladen
und vor allem heiße Gargüter gefahrenloser
entnommen werden. Bei der
Zubereitung von Lebensmitteln an der
heißen Theke ist der Platz oft begrenzt.
Das heiße Blech kann im Rational Combi-Dämpfer
gelassen, und über die Auszugsschiene
nur bei Bedarf herausgezogen
und wieder zurückgeschoben
Markus Bau, Direktor Food-Service.
Foto: Michael Bode
zuverlässig und verfügen über die geeignete
Ausstattung, die ein Profiteam in
der Küche benötigt, um Speisen schnell
und in hoher Qualität zuzubereiten. Zusätzlich
verfügen unsere Geräte über sehr
schnelle und effiziente Selbstreinigungsprogramme,
die durch einen geschlossenen
Kreislauf nur sehr wenig Wasser
benötigen. Für dieses automatische Reinigungssystem
bietet Hobart neuerdings
spezifische Reinigungsmittel an. Durch
die speziell entwickelte Formel sind auch
eingebrannte Koch- und Backrückstände
kein Problem mehr.“
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Sicher & benutzerfreundlich
werden. Die leicht laufenden Auszugsschienen
sind einfach zu installieren
und wieder auszubauen, um sie etwa
problemlos zu reinigen. Die Schienen
sind bis zu 10 kg belastbar.
www.rational-online.com
Foto: Rational
Foto: Biljana Bili Wechsler Photography
101
Schmaler
Combi-Steamer
Mit nur 55cm Breite gehören die
Salvis Combi-Steamer CucinaEVO
T-Modelle zu den schmalsten
professionellen Combi-Steamern
auf dem Markt. Überzeugend
sind die kinderleichte Touch-Steuerung
das Sicherheitskonzept und
die vollautomatische Reinigung.
Die Touch-Steuerung ist einfach
und verständlich aufgebaut – die
Symbole sind selbsterklärend.
Die Grundfunktionen mit Dampf,
Heissluft und Combi-Dampf und
Vitalisieren in der Steuerungsvariante
„Easy“ eignen sich für die
einfache Aufbereitungsküche mit
vorproduzierten Gerichten nach
dem Prinzp des cook&chill. Auch
einfache Gerichte lassen sich individuell
frisch zubereiten. Die
Steuerungsvariante „Pro“ mit vorprogrammierten
Rezepten deckt
auch höhere Ansprüche für selber
zubereitete Gerichte ab. Die
vielen erprobten Kochprogramme
erleichtern durch die Kombi-Kochen
Funktion die richtige Zuordnung
bei mehreren Komponenten,
die gleichzeitig produziert werden
sollen. Die clevere Einbaulösung
der Combi-Steamer Salvis CucinaEVO
in den Grössen 623T, 611T
und 1011T integriert sich perfekt
mit seinem eleganten Design in
bestehende oder neu gebaute Küchen
im kommunalen Bereich, wie
Kindergärten und Schulen oder
Wohnküchen in Seniorenheimen.
www.salvis.ch
102 BAD & SANITÄR
6-7/2021
Foto: Geberit
Bitte nicht berühren
Mehr denn je hat Corona dazu geführt, dass Gäste vor allem bei Urinalen, Wasserhähnen und
Handtrocknern berührungslose Systeme bevorzugen.
Von Clemens Kriegelstein
Es ist eine alte Weisheit, dass man
sich bei einem Gang aufs WC am
schnellsten davon überzeugen
kann, wie es um den generellen
Hygienestandard in einem Gastgewerbebetrieb
aussieht. Wer hier Nachlässigkeiten
an den Tag legt, wird es vermutlich
auch in anderen Bereichen mit der
Hygiene nicht ganz so genau nehmen.
Umgekehrt sind attraktiv eingerichtete,
topgepflegte und funktionsfähige Sanitäranlagen
die beste Visitenkarte für den
Betreiber.
Wen beschleicht nicht bisweilen auf
öffentlichen Toiletten ein mulmiges Gefühl,
wenn Türgriffe, Handtuchspender,
Wasserhähne oder Ähnliches per direkter
Berührung verwendet werden müssen.
Und zu den Bedenken wegen herkömmlicher
Verschmutzungen und
Bakterien ist seit rund eineinhalb Jahren
noch die Furcht vor einer Schmierinfektion
mit Coronaviren dazugekommen.
Schließlich ist die Gefahr der Keimübertragung
überall dort am größten,
wo Handkontakte stattfinden. „An den
Waschanlagen reduzieren berührungslose
Armaturen und Seifenspender das
Übertragungsrisiko ebenso wie Spender
für Einweg-Papierhandtücher“, erklärt
dazu etwa Josef Zach, Produktmanager
Installations- und Spülsysteme bei
der Firma Geberit. Auch die Spülung der
Toilette und der Urinale sollte ohne manuelle
Betätigung auslösbar sein. Automatische
Türöffner erleichtern den Zutritt
und verhindern die Übertragung von
Krankheitserregern über Türgriffe.
Deutlich reduzierter
Wasserverbrauch
Ein weiterer Vorteil im (halb-)öffentlichen
Bereich: Weil nach dem Händewaschen
oder während des Einseifens der
Wasserfluss automatisch stoppt, verringert
sich auch der Wasserverbrauch und
mutwillig herbeigeführte Überschwemmungen
werden ebenfalls verhindert.
Außerdem sind berührungslose Armaturen
auch leichter zu reinigen, da der Gast
sie nicht mit schmutzigen oder eingeseiften
Händen berührt. Nicht zuletzt empfinden
viele Leute solche Systeme durch
ihre reduzierte und cleane Optik als cool
und modern.
Wichtig ist dabei, solche berührungslosen
Systeme schon bei der Planung zu
berücksichtigen, da sie einen separaten
6-7/2021
BAD & SANITÄR 103
Gemeinsam
können wir dazu
beitragen die
Ausbreitung von
COVID-19 zu
verhindern.
Fotos: Geberit
Bei Urinalen schon lange Standard kommen
berührungslose Wasserspülungen
bei WCs auch immer mehr in Mode.
Stromanschluss erfordern. Zach: „Vorwand-Installationssysteme
bilden eine
gute Basis für die Installation berührungsloser
Komponenten. So sind beispielsweise
die WC-Montageelemente
standardmäßig für die Installation eines
Stromanschlusses vorbereitet. Der modulare
Aufbau ermöglicht, dass berührungslose
Spüllösungen in der Regel auch
nachträglich eingebaut werden können.“
Wenige Nachteile gegenüber
vielen Vorteilen
Doch natürlich gibt es bei dem System
auch Nachteile: So ist etwa die Einstellung
der Wassertemperatur nicht so einfach
möglich wie bei einer herkömmlichen
Mischbatterie. Und nicht ganz
verschweigen darf man auch, dass sensorgesteuerte
Armaturen, Toilettenspülungen
oder Handtrockner bei defektem
Sensor oder falscher Einstellung
eine gewisse Frustration beim Gast auslösen
können. Denn dass man vor dem
Waschbecken steht und Handbewegungen
macht wie ein Dirigent beim Donauwalzer,
um den Wasserstrahl endlich zu
aktivieren, hat vermutlich auch schon jeder
mal selbst erlebt.
Foto: Villeroy & Boch
Auch stille Örtchen
funktionieren berührungslos
Und was bei Wasserhähnen recht ist, ist
bei Toilettenspülungen nur billig: Moderne
berührungslose Spülsysteme (z. B. das
ViConnect A200 von Villeroy & Boch)
können nicht nur durch eine einfache
Handbewegung in der Nähe des Sensors
ausgelöst werden, sie spülen auch selbstständig,
wenn der Nutzer es vergisst
oder die Spülung nicht auslösen kann.
Das trägt doppelt zu mehr Hygiene bei:
Die Betätigungsplatte muss vom Nutzer
nicht mehr direkt angefasst werden, um
eine Spülung auszulösen Wird eine Toilette
selten genutzt – etwa bei Leerstand
oder falls der Nutzer die Spülung vergisst
– sorgt ein Timer für eine automatische,
regelmäßige Spülung und verhindert so
effektiv eine Bakterienbildung.
Eine automatische Spülmengenerkennung
in solchen Systemen sorgt außerdem
für mehr Nachhaltigkeit und
Wirtschaftlichkeit. Wird das WC im
Stehen genutzt, spült das WC, sobald
der Nutzer sich entfernt, mit einer kleinen
Wassermenge. Wird das WC im Sitzen
genutzt, entscheidet die Nutzungsdauer.
So wird effektiv vermieden, dass
fälschlicherweise eine zu hohe Spülmenge
gewählt und damit mehr Wasser als
notwendig genutzt wird.
Wobei gute Systeme auch ein Backup
haben sollten: Bei Stromausfall, oder
wenn Nutzer gelernte Bedienvorgänge
anwenden möchten, kann dabei auch
eine Taste rein mechanisch genutzt und
manuell betätigt werden.
SAUBERKEIT
AUF DIE
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KÖNNEN.
ECOLAB GMBH
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Desinfektion
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104 BAD & HYGIENE
6-7/2021
Häufige
Handhygiene
unterstützen
Diversey ist es ein großes Anliegen,
eine sichere und effiziente
Handhygiene während den täglichen
Arbeitsabläufen zu ermöglichen.
Das Sortiment beinhaltet
Seifen, Desinfektionsmittel
und Hautpflegeprodukte, welche
alle in den manuellen Spender
sowie in den Hybridspender
eingesetzt werden können.
Die Produkte sind auf individuelle
Bedürfnisse abstimmbar und
wurden entwickelt, um Hautreizungen,
auch bei häufiger Anwendung,
zu minimieren. Dies
fördert die regelmäßige Handhygiene
und hilft Infektionen vorzubeugen.
Der Spender kann in
Toiletten, öffentlichen Bereichen
oder an der Desinfektionssäule
im Eingangsbereich montiert
werden. Um einen ununterbrochenen
Betrieb zu gewährleisten,
schaltet der patentierte Hybridspender
automatisch von
„kontaktloser“ auf „manuelle“
Dosierung um, sobald der Batteriestand
nicht mehr ausreichend
ist. In den Spender kann
beispielsweise der alkoholfreien
Sure Instant Hand Sanitizer
eingelegt werden, eine 100 prozentige
natürliche, alkoholfreie
Handdesinfektion. Damit auch
der Sanitärbereich gut gepflegt
und hygienisch rein ist, empfehlen
die Diversey Experten TASKI
Sani 4in1, ein kombinierter Sanitärreiniger
mit hervorragenden
Entkalkungseigenschaften,
integrierter Geruchsvernichtung
und Desinfektionskomponenten.
Für strahlend weiße Fugen im Sanitärbereich
ist der Fugenreiniger
Room Care R11 ideal, denn dieser
muss nur mit der Fugenbürste
aufgetragen werden um die Fugen
mühelos zu reinigen, zu bleichen
oder von schlechten Gerüchen
zu befreien.
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Miettextilien mit Sinn
Schon im Jahr 2019 nahm Salesianer
gemeinsam mit Rogner Bad Blumau
eine Vorreiterrolle ein – eine nachhaltige
Sortimentslinie wurde entwickelt.
Rogner Bad Blumau ist ein Leben in Einklang
mit der Natur und einen nachhaltigen
Umgang mit Ressourcen wichtig.
Daher war es für das bekannte Hotel naheliegend
sämtliche Bettwäsche der Hotelzimmer
mit Bio Fairtrade Baumwolle
auszustatten. Die verwendete Bio Fairtrade
Baumwolle wird von Kleinbauern
auf ökologisch bewirtschafteten Feldern
in Indien angebaut. Sie ist frei von genmanipuliertem
Saatgut und wird ohne
gefährliche Pestizide hergestellt. Die von
Salesianer bereitgestellte Bettwäsche ist
gleichzeitig gelebte Verantwortung für
Mensch und Natur. Dank der Fairtrade-Zertifizierung
wird vielen indischen
So killt man Keime bei der
Sanitärreinigung
Kleinbauern und ihren Familien ein besseres
Leben ermöglicht – denn der faire
Handel sichert ein stabiles und höheres
Einkommen und führt durch Schulungen
und Qualitätssicherung zu einer verbesserten
Lebens- und Arbeitssituation der
Menschen vor Ort.
www.salesianer.com
Foto: hollu
Gerade in sensiblen Bereichen wie Toiletten,
Umkleiden oder Wellnessanlagen
kann man mit erstklassiger Hygiene
das Vertrauen Ihrer Gäste stärken.
Dreifache Sicherheit bietet hier der Sanitärreiniger
hollueco San Top, der dank
hohem Kalklösevermögen effektiv reinigt
und dabei Materialien und die Umwelt
schont. hollueco San Top enthält
ein Biotensid, das aus pflanzlichem Öl
gewonnen und komplett biotechnologisch
hergestellt wird. Die Neuentwicklung
von hollu gewährleistet eine
schonende Anwendung auf allen säurebeständigen
Oberflächen wie Armaturen,
Waschbecken, Wand- & Bodenbelägen,
Kunststoffen oder Edelstahl.
Eine Vergleichsstudie der Med-Uni
Innsbruck belegt, dass die Vortränk-Methode
mit Tuchwechsel Kreuzkontamination
vermeidet. Da alle Textilien für
die Oberflächen- und Bodenreinigung
bereits in der korrekten Dosierung vorgetränkt
und farblich gekennzeichnet
sind, kommen je Raum und Anwendungsbereich
stets die richtigen Tücher
und Wischbezüge zum Einsatz. Dieser
ständige Textilwechsel verhindert, dass
Keime, Viren und Bakterien verschleppt
werden. Auch online bestellbar:
www.hollu.shop
Foto: Salesianer
6-7/2021 BAD & HYGIENE
105
Vertrauen = Sicherheit = Sauberkeit
Sauberkeit und Hygiene treten nun
in Pandemiezeiten vermehrt ins Bewusstsein.
Die Hygienespezialisten von
Ecolab beraten und unterstützen Gastgewerbebetriebe
bei der Etablierung individueller
Hygienekonzepte mit zertifizierten
Produkten, persönlichem Service,
Wartung der Dosiersysteme, Hygieneplänen
und Mitarbeiterschulungen. Im Zuge
der Corona-Pandemie hat das Unternehmen
eigens für die unterschiedlichen
Branchen spezielle Hilfsmittel, Unterlagen
und Trainings zur Vorbereitung auf
die Wiedereröffnung sowie danach über
seine Webseite zur Verfügung gestellt:
Ein webbasiertes Programm unterstützt
die Betriebsverantwortlichen zudem
dabei, Hygieneanforderungen zu erfüllen.
EcoChexx ermöglicht:
› Prozessorientierte Risikoanalysen identifizieren
Gefahren und kritische Punkte
› Individuelle, bebilderte und farbcodierte
Reinigungspläne und Anwendungskarten
helfen bei der Umsetzung
› Ein Planungsmodul für Personalschulung
inklusive Dokumentation bietet
Screenshot: https://ecochexx-net.com
die Möglichkeit zur statistischen Auswertung
› Individuelle Checklisten sorgen für die
Überwachung und Dokumentation
www.ecolab.com/coronavirus
Spülen ohne Kompromisse
Foto: Winterhalter
Spülspezialist Winterhalter stellt
die neuen Haubenspülmaschinen
der PT-Serie vor. Sie sind für höchste
Anforderungen und maximale Wirtschaftlichkeit
ausgelegt. Mit der neuen
Haubenautomatik lässt sich die Maschine
zudem ohne Kraftaufwand öffnen
und schließen. Die neue PT, die
in drei Maschinengrößen angeboten
wird, kann über Software-Einstellungen
dem Spülgut und dem Verschmutzungsgrad
angepasst werden. Mit einem
leistungsfähigen Spülsystem und
einem durchdachten Hygiene-Konzept
verspricht Winterhalter erstklassige
Spülergebnisse, selbst wenn die Verschmutzungen
noch so hartnäckig sind.
Die neuen S-förmigen Spülfelder garantieren
eine flächendeckende Verteilung
des Wassers und das Vierfach-Filtrationssystem
gewährleistet kontinuierlich
sauberes Spülwasser. Durch die variable
Wasserdruckregulierung VarioPower
kann der Spüldruck exakt auf das jeweilige
Spülgut und seinen Verschmutzungsgrad
eingestellt werden. Die
serienmäßig integrierte Abwasserwärmerückgewinnung
EnergyLight nutzt
die Energie des Abwassers zum Aufheizen
des kalten Zulaufwassers. Der optional
erhältliche Abluftwärmetauscher
EnergyPlus nutzt zusätzlich die Energie
des warmen Wasserdampfs im Innern
der Maschine, um das kalte Zulaufwasser
vorzuwärmen. Damit werden bis zu
15 Prozent Energiekosten eingespart.
Außerdem entweicht beim Öffnen der
Maschine so deutlich weniger Wasserdampf,
was das Klima in der Spülküche
deutlich verbessert.
www.winterhalter.at
106 TISCHKULTUR
6-7/2021
Foto: Foxys_forest_manufacture
Mediterranes Lebensgefühl
auf dem Tisch
Es ist endlich Sommer und die warmen Temperaturen – sowie die offene Gastronomie –
laden dazu ein die eigenen vier Wände zu verlassen und einen Hauch von Urlaubsfeeling
zu erhaschen. Wer an Sommer, Sonne, Liegestühle, kühle Drinks, traumhaft schöne Küsten,
reichhaltige Küche oder Genuss im Freien denkt, dem fällt schnell einmal das Wort
„mediterran“ ein.
Von Katrin Schedler
Doch was versteht man eigentlich
darunter? „Mediterran“ wird
gerne als Synonym für beinahe
alles verwendet, das als typisch
für den Bereich des Mittelmeeres
gilt. Das kann für Essen und Trinken genauso
gelten wie für warmes Klima oder
Mobiliar und Einrichtung. Ist vom mediterranen
Klima die Rede, so sind heiße
Sommer und Winter mit geringer Kühle
gemeint, ein angenehmes warmes Klima
eben. Die mediterrane Küche, die für
viele unter eine gesunde Ernährungsweise
fällt und vielfältiger kaum sein könnte,
zeichnet sich durch frisches Gemüse
und Obst, viel Meeresfrüchte und Fisch,
Fleischsorten wie Ziege, Schaf oder Geflügel,
Reis, die unterschiedlichsten wohlduftendsten
Kräuter, Olivenöl, Wein und
natürlich Nudeln wie auch Pizza aus. Der
kulinarische Lebensstil ist geprägt von
Frische und einer gewissen Leichtigkeit.
Wenn es um die Kulinarik geht, sind jedoch
auch Unterscheidungen nötig, da
der Mittelmeer-Raum nicht nur ein Land,
sondern verschiedenste Länder umfasst.
Und demnach unterscheidet sich die italienische
Küche sehr wohl von der französischen,
die griechische von der spanischen
Küche und so weiter – auch wenn
sie alle als „mediterran“ bezeichnet werden.
Jede Region, jedes Dorf hat seine
Besonderheiten, aber dass Genuss zelebriert
werden muss, darin sind sich alle
einig.
Das süße Nichtstun
In Österreich haben wir zwar kein Meer,
allerdings eine Vielzahl an malerischen
Plätzen direkt am Wasser. Vom Westen
bis in den Osten finden wir zahlreiche
kleinere und größere Seen und Teiche,
an dessen Ufern es sich gut aushalten
lässt, besonders wenn es die Möglichkeit
gibt sich kulinarisch verwöhnen zu
lassen. Auch wundervolle Gastgärten
im Grünen oder innerstädtische Lokale
können – mit der passenden Einrichtung
und Speise- sowie Getränkekarte
– dieses mediterrane Lebensgefühl wecken
und Gäste für eine gewisse Zeit
vom Alltagsstress befreien und an der
entspannten Gelassenheit teilhaben
lassen. „Il dolce far niente“ - das süße
Nichtstun – kann so schön köstlich sein.
Viele Speisen aus der mediterranen Küche
sind längst bei uns angekommen
und manche Köche versuchen die traditionellen
Rezepte nicht 1:1 zu übernehmen,
sondern sie mit heimischen
6-7/2021 TISCHKULTUR
107
Zutaten zu kochen. Das macht durchaus
Sinn, wenn man bedenkt, dass wir
hierzulande aus dem Vollen schöpfen
können was hochwertige Lebensmittel
anbelangt. Regionales kann, richtig
kombiniert, genauso mediterran zubereitet
werden. Es muss also nicht immer
alles importiert werden und wenn
doch, dann sollte auch hier auf Qualität
geachtet werden. Kleinproduzenten
vor Massenproduktion und wissen
wo‘s herkommt, das gilt bei regionalen
Produkten genauso wie bei Importiertem.
Mediterranes Lebensgefühl ja, aber
nicht um jeden Preis.
Von rustikal bis elegant
Nicht selten kommen im Mittelmeer-
Raum mehrere Familienmitglieder sowie
Freunde zusammen und genießen
gemeinsam das gute Essen und Trinken.
Auch in Restaurants sind größere Tische
keine Seltenheit, damit auch alle Personen
Platz finden. Und das Essen natürlich,
das gerne in Schüsseln und Platten
angerichtet und auf den Tisch platziert
wird, so dass sich jeder selbst das nehmen
kann was und soviel er oder sie
möchte. Die köstlichen Speisen wollen
also auch ansprechend präsentiert und
serviert werden – Möglichkeiten dazu
gibt es zur Genüge. Beim Geschirr ist es
wie beim Essen: Je nach Land und Region
kann es Besonderheiten bei Formen, verwendetem
Material und Farben geben. Es
kann rustikal, edel, bunt, schlicht oder
handbemalt sein. Das Gesamtbild sollte
stimmig sein, besonders wenn hierzulande
ein mediterranes Gefühl aufkommen
soll.
Handbemalte Keramik
Mediterrane Motive wie Olivenbäume,
reife Zitronen, Weinreben und sonstige
Abbilder der Pflanzen- und Tierwelt aus
dem Süden sind Hingucker auf dem Geschirr.
Weißem Keramik wird durch ein
gestempeltes Motiv Leben eingehaucht
und bringt das mediterrane Lebensgefühl
auf den Tisch. Wer Unikate schätze, der
greift zu handgefertigten Exemplaren, die
z.B. durch „wet painting“ einen einzigartigen
Farbverlauf erhalten. Keine Sorge:
Trotz Handarbeit sind die meisten Produkte
spülmaschinenfest, mikrowellengeeignet
und ofenfest.
Sommerlich bunt & Aquafarben
versus Schlichtheit
Der Sommer ist bunt und hell, also wieso
auch nicht das Geschirr dementsprechend
anpassen? Bunte Teller sind ein
Blickfang auf dem Tisch und spiegeln
die typisch mediterrane Lebensfreude
wider. Neben Rot- und Gelbtönen sind
auch Kobaltblau, Kupfergrün oder Manganviolett
typische Farben.
Sie möchte es lieber schlicht? Auch
Geschirr mit stilvollen Farben vereint
mit einer Portion Landhausfeeling
kann eine Bühne für mediterranes Essen
sein. Egal, ob auf einem rustikalen
Holztisch oder auf weißen Leinentischtüchern
– Handwerkskunst, die rustikal
und gleichzeitig stilvoll ist, ist zeitlos.
Erdige und sanfte Farbtöne passen
sowohl für ein entspanntes Frühstück
als auch für ein ausgiebiges Mittagessen
oder Dinner im Gastgarten oder der
Terrasse. Charmante Unregelmäßigkeiten
in Tellern, Schüsseln oder Platten,
die durch das Formen und Färben von
Hand entstehen, machen dabei jedes
Geschirrstück zum Unikat.
Fotos: Rist
Vom Tischtuch zum Tischset
oder Tisch ohne?
Jeder Gang auf einem vom Küchenchef
ausgesuchten Spezialteller. Seit
neuestens alles in Bowls – die Farben
werden gemischt. Beim Porzellan ist der
Trend nach wie vor zur Farbe, aber softer
kombinierbar mit einer zweiten Farbe
auch oft mit weiß. Die Gäste möchten
Verschiedenes probieren, das lässt
sich besonders schön auf Porzellan-
Platten mit diversen Schälchen präsentieren.
Bestecke werden in allen Farben gewünscht:
von Kupfer über matten Silber
bis hin zu schwarz oder rose gold. Die
Gläser werden immer dünner, feiner und
mundgeblasen oder dickwandig mit gepresstem
Schliff. Das Wasserglas muss
farbig sein und auch die Wasserkaraffe
darf am Tisch nicht fehlen.
Auch Holz ist nach wie vor gefragt,
ob in Kistchenform für Brot oder als
Speisenpräsentationsteller mit bedrucktem
Papier.
www.rist.at
108 TISCHKULTUR
6-7/2021
Kraft durch
Einfachheit
Die Linie Scope von Bauscher besticht
durch ihre entschiedene
Einfachheit. Das minimalistische
Design der Bowls entspricht dabei
der traditionellen Urform. Diese
angenehme Schlichtheit variiert
Scope mit einer großen Bandbreite
an pur-weißen und zart-farbig
glasierten Produkten. Markante
Statements platzieren Porzellanteile
mit einem neuartigen, fein
strukturierten Stäbchenrelief. Die
unterschiedliche Wirkung macht
Scope interessant für ein breites
Spektrum an Gastro-Styles. Das
fein gezeichnete Relief nimmt die
ganze Fläche der Teller und Platten
ein. So wird für das Arrangieren
der Speisen eine Ebene mit
einem ruhigen Rhythmus geschaffen.
Durch die Kombination von
Platten, Tellern und Bowls in den
Farbglasuren Glow Gray und Glow
Sea entstehen Harmonien in sanften
Pastelltönen. Durch die dunklere
Farbnuance in den vertieften
Reliefstäbchen wirkt die Struktur
besonders prägnant. Das großzügige
Design der Coupteller lässt der
Kreativität der Köche freien Raum.
www.bauscher.de
scope
HORECA
Individuelle Tafel
Individualität und Vielfalt
heißt der Trend zum Thema
Tischgedeck. Speisen, die
auf Porzellan serviert werden,
wirken edel und hochwertig.
Sieht man dem Porzellan
an, dass es durch viele
Jahre Erfahrung in der Handwerkskunst
entstanden ist
und aus wertvollen Materialien
besteht sowie dass ein
individueller Gedanke dahinter
steckt, so bekommen auch
die darauf servierten Gerichte das „gewisse
Etwas“. All das trifft auf die Porzellanserie
Luca Mosaic von Bonna zu, mit
der jede gedeckter Tisch zum Hingucker
wird. Das aufregende Mosaikmuster basiert
auf den Formen und Farben der Serien
Luca Ocean und Luca Salomon. In
dieser Kombination kommt der Tisch optimal
zur Geltung, es lassen sich individuelle
Gerichte stilsicher und harmonisch
präsentieren. Das Rechberger Geschirr-
Quartier vereint sowohl diese als auch
viele weitere Trend-Produkte.
www.rechberger.at
Kulturerbe auf dem Tisch
Das Handwerk der Geschirrherstellung
in Gmunden besteht seit 1492. Dabei
ist die Region besonders für ein spezielles
Design bekannt: Das „Grüngeflammte“.
Das „Geflammte“ wird hierbei mit einer
besonderen Technik, dem sogenannten
„Flammen“, dekoriert. Es wird mit Hilfe
eines Farbstrahls die Farbe in Bögen und
Schlingen auf die weiße
Keramik aufgetragen. Diese traditionelle
Handwerkstechnik – „Flammen
von Keramik“ - wurde 2021 sogar ins
Verzeichnis des immaterielle Kulturerbes
in Österreich aufgenommen. Somit
hält man mit einem Teller aus der
Gmundner Keramik Manufaktur im Design
„Geflammt“ auch ein wahres Kulturgut
aus Österreich in seinen Händen.
Neben dem klassischen Design
„Geflammt“ werden in der Manufaktur
in Gmunden viele weitere Designs liebevoll
in Handarbeit gefertigt. Interessierte
können auf Anfrage Sonderanfertigungen
beauftragen und ein ganz
persönliches Stück erwerben. Ob Initialen,
das eigene Logo oder der gesamte
Name des Betriebs – den Möglichkeiten
sind beinahe keine Grenzen gesetzt.
Alle Produkte aus der Manufaktur sind
außerdem geschirrspül- und mikrowellengeeignet.
www.gmundner.at
Foto: Jesper Rais
Foto: Gmundner Keramik
6-7/2021 TISCHKULTUR
109
Fotos: WMF
Mix and Match
WMF präsentiert zweierlei für den
Tisch: Die Porzellankollektion Synergy
und das Style Lights Lifestyle-Sortiment.
Hierdurch sollen alle Konzepte
der Gastronomie und Hotellerie abgedeckt
werden – sowohl zeitgemäß als
auch zukunftsweisend sollen die unterschiedlichsten
Restaurantstile abgeholt
werden. Die 42 Teile umfassende Porzellankollektion
und die Akzente setzenden
Trendartikel sorgen für immer wieder frische
Interpretationen und maximale Kreativität
bei der Präsentation der Speisen –
das macht nämlich einen großen Teil des
Erlebnisses beim Essen gehen aus. Synergy
bietet alle Elemente für die moderne
Gastronomie und Hotellerie. Die umfassende
Basic-Collection wird ergänzt
durch besondere Signature-Items. Diese
Eyecatcher ermöglichen eine Kombination
aus außergewöhnlich kreativen Ensembles.
Abgerundet wird der gedeckte
Tisch mit Artikeln aus dem Style Lights
Lifestyle-Sortiment, die eine individuelle
Note für unterschiedlichste Restaurantkonzepte
garantieren. Mit einem Materialmix
aus Keramik, Glas, samtweich geölten
Walnuss- und Eschenhölzer, Marmor
oder Gusseisen gibt Style Lights dem Porzellan
Synergy noch mehr individuelle
Momente. Beim Dinner oder am Buffet,
ganz nach dem Mix-and-Match Prinzip.
www.wmf.com
Wollen Sie
regelmäßig erhalten?
Ja, ich möchte die ABO-Aktion von GASTRO zum Preis von € 55,– inkl. MWSt. (für 10 Ausgaben jährlich) in Anspruch nehmen*.
Name....................................................................................................................................................................................................................................................................................................
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Unterschrift........................................................................................................................................................................................................................................................................................
Postweg: Gersthoferstraße 87/1, 1180 Wien
Fax: 01/479 84 30-16
E-Mail: abo@gastroverlag.at
Web: www.gastroverlag.at/gastro-magazin-abonieren/211
*Das Abo verlängert sich jeweils um ein Jahr (10 Ausgaben), wenn es nicht bis spätestens Juli 2022 schriftlich gekündigt wird.
✁
Hotel
Seite 110 bis Seite 128
Tourismus &
Hotellerie
Tourismus
Tourismus: Wesentlich für den Erfolg im Destinationsmanagement
wird das Zusammenspiel
zwischen Einheimischen und Gästen sein, größere
Regionen arbeiten bereits an Konzepten
dafür. Das Miteinander wird das entscheidende
Element sein.
Seite 112
Hotellerie
Hotellerie: Eindeutige Positionierung und diese
dann auch entsprechend zu kommunizieren
ist das wesentliche Asset für Hoteliers. Sag dem
Gast, wer Du bist – und lebe es dann auch. Wir
zeigen Konzepte, wie erfolgreiche Hotellerie
funktioniert.
Seite 120
6-7/2021
TOURISMUS 111
„Weltweit einzigartiger Mix“
Seit 1. Juni repräsentiert Lisa Weddig als neue Geschäftsführerin der Österreich Werbung
unser Land auf touristischer Ebene. Für GASTRO hat sie einen kleinen Einblick aus ihrer Sicht
zum Tourismusland Österreich gegeben.
GASTRO: Frau Weddig, Ihr Blick als
Tourismusprofi auf Österreich als
Tourismusland?
Lisa Weddig: Österreich ist eine Destination
mit einer außerordentlichen
Vielfalt. Die Natur – Berge, Seen Wälder,
die Städte, das kulturelle Erbe, die
Kulinarik, der gewinnende Charme der
Gastgeber … dieser Mix ist weltweit einzigartig.
Österreich ist als vergleichsweise
kleines Land touristisch erfolgreich,
auf Basis internationaler Ankünfte liegen
wir weltweit auf Platz zwölf. An diese
Erfolge wollen wir möglichst schnell
wieder anknüpfen. Wobei die wichtige
Kennzahl nicht die Nächtigungen sind,
sondern die Wertschöpfung.
Lisa Weddig ist die neue Geschäftsführerin der Österreich Werbung.
Foto: JohnRossGroup
Wie würden Sie sich als Person in wenigen
Sätzen beschreiben?
Norddeutsche von der Ostseeküste
mit Verwandtschaft in und einer tiefen
Beziehung zu Österreich. Seit ich zwölf
Jahre alt bin, komme ich jedes Jahr zum
Skifahren nach Österreich. Auch sonst
bin ich sportlich und beruflich würde
ich mich beschreiben als zahlengetrieben,
experimentierfreudig, sehr offen
gegenüber Neuerungen.
Welche Impulse braucht der österreichische
Tourismus vorrangig, um
wieder in Schwung zu kommen?
Wichtig war, die Betriebe mit den
Hilfsprogrammen über den Winter zu
bringen. Dann ging es darum, mit den
Öffnungen die Voraussetzungen für den
Restart zu schaffen. Die Österreich Werbung
unterstützt den Restart mit mehreren
Kampagnen auf unseren potenzialstärksten
Herkunftsmärkten wie z. B.
Deutschland oder Niederlande. Wir informieren
unsere Gäste weltweit über
die Sicherheitsmaßnahmen in Österreich
– übrigens mit Abstand der meistgeklickte
Bereich auf unseren Websites
seit Monaten.
info
Wo liegt Ihrer Meinung nach derzeit
das größte Potenzial für den heimischen
Tourismus?
Das größte Potenzial liegt sicher
auch heuer wieder in den erdgebundenen
Nahmärkten, aber auch in der
Rückkehr der ersten Fernmärkte. Österreich
gilt traditionell als sehr sicheres
Urlaubsland und das ist in diesem
Sommer ein besonderes Asset.
Wie die Pandemie das Reiseverhalten verändert hat, zeigte sich
beim ÖHV Kongress: 2020 konnten neue Zielgruppen, zum Beispiel
Jüngere oder mehr Österreicher, erreicht werden. Die Gästezufriedenheit
dieser „geborgten Gäste“ ist hoch, aber nicht so
hoch wie bei den Stammgästen.
In Bezug auf die Urlaubsarten hat sich gezeigt, dass im Sommer
vor allem die Themen Natur und Bewegung gezogen haben.
Die Nächtigungsstatistiken zeigen, dass vor allem der Urlaub an
den österreichischen Seen boomte. Urlauber, die eigentlich ein
anderes Reiseziel auf dem Plan hatten (eher in südliche Gefilde,
eher Sun & Beach, Badeurlaub, …) haben ihr Pendant zum klassischen
Reiseziel in Österreich gefunden. Neue Gästegruppen
haben erfahren können, wie attraktiv ein Urlaub in Österreich ist
und dass Österreich eine faszinierende Kombination hat (Baden
+ Aktivitäten + Kulinarik + hohe Qualität der Betriebe und Infrastruktur).
Die stabilen Zufriedenheitswerte vor allem auch bei
deutschen Urlaubern gibt Grund zur Hoffnung, dass der Effekt
längerfristig positiv wirken kann.
112 TOURISMUS
6-7/2021
Foto: Michael-Groessinger
Auf geht’s!
Das Motto des Bundesministeriums
für Tourismus ist eindeutig: Los geht’s
Richtung Sommertourismus mit neuen
Ideen und Erfahrungen aus dem Vorjahr.
Was wird heuer anders? Die Richtungen
stehen mit Natur, Menschen und Kulinarik
auf jeden Fall schon fest.
Von Petra Pachler
Was braucht der (Sommer)Tourismus,
um erfolgreich zu sein?
Was hat sich seit der Pandemie
verändert und wie muss
der Markt darauf reagieren? Diese und
viele andere Fragen zum touristisch verwöhnten,
und jetzt stark gebeutelten,
Reiseland Österreich stehen seit Wochen
im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen.
Egal, ob es nun die Österreichischen
Tourismustagen sind oder der
Österreichische Hotelkongress ist, eines
hat sich deutlich gezeigt: Es geht nur miteinander!
Gemeinsame Strategien statt
Einzellösungen sind gefragt und werden
im Destinationsmanagement zum Erfolg
führen. Ein globaler Markt lässt gar
nichts anderes zu.
Gemeinsam heißt aber es aber nicht
nur für die Protagonisten, sondern auch
für Einheimische und Gäste. Denn was
es braucht, ist ein gedeihliches Miteinander
zwischen Bevölkerung und Touristen.
Damit das gelingt, muss die einheimische
Bevölkerung in die Konzepte eingebunden
werden, denn nur so werden sie von
diesen auch mitgetragen. Und im Idealfall
fungieren Einheimische dann als Storyteller
für ihre Region.
Es geht um Begegnungen!
„In der Krise ist ein neues WIR-Gefühl
entstanden“, so Thomas Reisenzahn von
Prodinger Tourismus. „Quasi als Gegentrend
zum Social distance und der Tourismus
kann da eine verbindende Rolle
einnehmen. Ein neuer Schwerpunkt auf
Familie, Gemeinschaft und Zusammenhalt
hat sich entwickelt und wird künftig
die touristischen Werbelinien prägen“, so
der Tourismusprofi. „Wir müssen in unseren
Botschaften die humane Komponente
verstärken!“
Das zeigt sich bereits in den aktuellen
Marketingkonzepten, die ganz stark
auf Menschen fokussieren. Bei den Hotelneubauten
laufen Chalets und Appartements
allen anderen Wohnformen den
Rang ab. Familienzeit im Urlaub braucht
Raum.
Zitat
„Kooperation und Kommunikation
zwischen
den Tourismusregionen
wird wesentlich werden!“
Matthias Schattleitner, BÖTM Präsident
und Geschäftsführer von Schladming
Dachstein Tourismus
Lebensraum Management
Das Gesamtkunstwerk Tourismus ist ein
Produkt aus vielen Parametern und ihn in
die regionale Wertschöpfungskette einzubinden,
ein Gebot der Stunde. Denn
nicht allen ist bewusst, wer und was
hier aller dranhängt. Jene, die im Vordergrund
der Wertschöpfungskette stehen
wie Gastronomen oder Hoteliers werden
gesehen. Aber der kleine Bäcker vor Ort,
der sich kein neues Regal leisten kann,
wenn er keine Semmeln verkauft, wird
oft vergessen.
Matthias Schattleitner, BÖTM Präsident
und Geschäftsführer von Schladming
Dachstein Tourismus, sieht hier die
Regionen in der Verantwortung: Denn sie
sind direkt am Produkt, am Gast, am Bürger
und bei den Betrieben. Erst ein Zusammenspiel
all dieser Protagonisten
macht den Erfolg möglich. „Durch die
Krise haben wir gesehen, was alles am
Tourismus hängt“, so Schattleitner. Und
damit, wie wichtig er für das Funktionieren
des wirtschaftlichen Kreislaufes ist.
Nicht umsonst wird bei künftigen Marketing-Strategien
der Regionen neben einer
starken Marke – sprich USP – das Lebensraum
Management ein wesentliches
Asset werden.
Foto: Steiermark Tourismus / Bernhard Loder
6-7/2021
TOURISMUS 113
Der Sommer auf dem Teller in der
Steiermark (unten).
Foto:PeakMotionFilms_PaulDeubler
Gut essen?
bio
Foto: Steiermark Tourismus_Stephanie Renner
Dann fahren wir nach Österreich!
Von Petra Pachler
Laut Bundesministerin Köstinger
soll Österreich als DIE Kulinarik
Destination Europas positioniert
werden. Das ist auch im Plan „T“,
Masterplan Tourismus aus dem Jahre
2019 verankert und gefördert wird dies
stark über das Netzwerk Kulinarik, das
die kulinarischen Handwerker, aus Bauern,
Gastronomen und Manufakteure,
zusammenbringt.
Alle Zahlen sprechen für diese Ausrichtung:
Essen und Trinken sowie regionale
Lebensmittel werden für die Gäste
immer wichtiger. Laut „World Food Travel
Association“ (2020) sind 53 Prozent
der Reisenden allein wegen der Kulinarik
unterwegs. 72 Prozent machen ihre
Destinations-Entscheidung vom kulinarischen
Angebot abhängig. Diese
Kulinarik-Reisenden tragen besonders
stark zur touristischen Wertschöpfung
bei, denn, diese „Food Traveller“ tätigen
um 24 Prozent höhere Tagesausgaben
als der durchschnittliche Gast und verplanen
rund ein Viertel des Urlaubsbudgets
für Essen und Trinken.
Hungrig auf echt!
Im Sog dieser Vorgabe entwickeln die
einzelnen Bundesländer unterschiedliche
Konzepte für die Umsetzung dieses
Kulinarik-Schwerpunktes. So hat
info
sich Oberösterreich Tourismus in der
Landes-Tourismusstrategie 2022 zum
Ziel gesetzt, unter Einbindung möglichst
vieler Akteure ein unverwechselbares
Kulinarik-Profil zu entwickeln.
Eine breite Allianz aus Tourismus, Landwirtschaft,
Handel, Gewerbe, Produzenten,
Gastronomie und Hotellerie sorgen
für die entsprechende Kompetenz. Die
Ohne BIO geht gar nichts!
Im Mühlviertel arbeiten die Mitgliedsbetriebe der „Bio-Region“ in
Kooperation mit den regionalen Tourismusverbänden daran, die
Entstehung von Bio-Produkten für die Gäste erlebbar zu machen
und so das Verständnis für natürliche Kreisläufe zu schaffen. Die
Initiative Mühlviertler Hochgenuss vernetzt Gastronomie, Hotellerie
und derzeit mehr als 70 regionale Produzenten. Die Österreichische
Bergkräuter-Genossenschaft im Mühlviertler Hirschbach lebt eine
starke regionale Ausrichtung und die Erhaltung der biologischen
Wertigkeit.
114 TOURISMUS
6-7/2021
Foto: OberoesterreichTourismusGmbHRobert Maybach
info
Beispiele regionaler
Initiativen in OÖ
› das Netzwerk der
Bierpartner insbesondere
im Inn- und Mühlviertel
› „Schmecktakuläres Almtal“
› „Wie´s Innviertel schmeckt“
› „- die österreichweite
„Alpinae Culinar“, die
Bauern, Produzenten,
Wirtshaus, Gastronomie
und Menschen zur
Genusskultur im Alpenraum
zusammenbringt.
Strategiepartner bekennen sich im „kulinarischen
Manifest“ zur branchenübergreifenden,
interdisziplinären Zusammenarbeit.
Tourismusverbände, bäuerliche und
gewerbliche Produzenten und Betriebe
sind von der Produktenwicklung bis zur
Kommunikation eng eingebunden. Eine
Kooperation mit dem Netzwerk Kulinarik
Österreich schafft auch hier Sichtbarkeit.
Hungrig auf echt!
Oberösterreich hat für diese Ausrichtung
eine sehr gute Basis: 350 Betriebe
sind mit dem AMA Genuss Region Siegel
ausgezeichnet, 1.400 gewerbliche Lebensmittelproduzenten
sorgen als Veredler
landwirtschaftlicher Ur-Produkte
dafür, dass diese in genussvoller Form auf
den Teller kommen. In den von Argrar-
Landesrat Max Hiegelsberger initiierten
Strategieprozess Zukunft Landwirtschaft
sind mehr als 1.500 Bauern eingebunden.
Das Genussland Oberösterreich hat in
den letzten 17 Jahren mit seiner Vermarktungsinitiative
regionaler Kulinarik und
hunderter Genussland-Partner aus den
Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelgewerbe
und Gastronomie hier gute
Vorarbeit geleistet.
Mit 70 Mitgliedern sind die Kulti-
Wirte, die das typisch oberösterreichische
Wirtshaus leben, die größte Kulinarik-Kooperation
in Oberösterreich. Wie
fast überall dominiert auch hier die Regionalität
das Genuss-Geschehen. Nicht
von ungefähr, denn auch 60 Prozent der
Einheimischen wollen mehr über regionale
Speisen erfahren.
Aber erst die Menschen hinter diesen
begehrten Produkten schaffen den authentischen
Bezug zum Ursprung und
sorgen für das Erlebnis mit bleibender
Erinnerung. So soll nach dem Besuch im
Wirtshaus auch ein Besuch beim Lederhosenmacher
zum selbstverständlichen
Urlaubserlebnis werden.
www.oberoesterreich.at
Eine ausgeklügelte Kulinarik-Strategie
ist aber nur so effizient und erfolgreich,
wie sie im touristischen Alltag auch
gelebt wird, so Robert Seeber, Obmann
der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Die Strategien müssen also sowohl
bei Gastgebern und Produzenten
als auch bei den Gästen eine Identifikation
schaffen.
3 Länder, 3 Sprachen, 1 Küche
Grenzregionen profitieren ganz grundsätzlich
von den Nachbarn und Kärnten,
mit seiner Lage im Dreiländer-Eck nützt
diesen Vorteil schon lange mit zahlreichen
Kooperationen mit den Nachbarn
Italien und Slowenien. Eine davon ist die
Alpe-Adria-Kulinarik, die „Das Beste aus
drei Welten“ auf den Teller bringt und dabei
sowohl völlig Unterschiedliches präsentiert
als auch im Grundmodus gleiche
Gerichte, die landestypisch und damit
völlig anders, interpretiert werden. Höhenpunkt
sind die Tage der Alpen-Adria-Küche,
die traditionell im September
in Klagenfurt stattfinden und die regionale
Identität über die Landesgrenzen
hinausträgt. Die Erfahrungen kreativer
Köche sollen sich dabei gegenseitig beflügeln
und Neues entstehen lassen und
wieder einmal sind es auch hier die verlässlichen
Produzenten, die die Basis für
das Gelingen der Küche sind.
www.visitklagenfurt.at, www.kaernten.at
Haubenküche auf der Alm
In Schladming setzt man zur Stärkung
des kulinarischen Profils schon seit einigen
Jahren auf die „Almkulinarik by Richard
Rauch“. Der 4-Haubenkoch kreiert
dabei für die 15 Hütten je in eigenes Gericht,
das dann vom jeweiligen Küchenchef
originalgetreu gekocht wird. Authentische
lokale Gerichte sollen dabei
mit der Kunst einer Haubenküche kombiniert
werden, regionale Produkte, die zum
Teil sogar von den Wirtsleuten selbst hergestellt
werden, stehen dabei im Mittelpunkt.
www.schladming-dachstein.at/de
Auf den Spuren des Genusses
Im Salzburgerland ist es die Via Culinaria,
die seit 203 auf mittlerweile 10 Genusswegen
zu 330 Genussadressen
führt. Die Routen sind nach kulinarischen
Themen angelegt und der „Genussweg
für Bio-Genießer“ greift damit
ein Thema auf, bei dem das Salzburger-
Land schon früh eine Vorreiterrolle eingenommen
hat. Nirgendwo sonst in Europa
gibt es so viele Bio-Landwirte und
-Produzenten wie hier. Knapp 60 Prozent
der landwirtschaftlichen Nutzflächen
werden biologisch bewirtschaftet
und mit der Angebotsgruppe „BioParadies
SalzburgerLand“, die Hotels, Restaurants
und Bauernhöfe bündelt, ist für
6-7/2021
TOURISMUS 115
Zitat
„Essen und Trinken stillt Hunger
und Durst. Gutes Essen und Trinken
stillt auch unsere Sehnsucht. Nach
Erlebnissen, an deren guten Geschmack
wir uns erinnern“
Mag. Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des
Oberösterreich Tourismus.
Foto: SalzburgerLand Tourismus-Michael Groessinger
den Gast klar erkennbar, was ihn erwartet.
Noch relativ jung ist das Projekt der
Alpinen Küche, das von Salzburgerland
Tourismus ins Leben gerufen wurde, um
das kulinarische Erbe im Alpenraum zu
erhalten. Doch dazu mehr in der nächsten
Ausgabe.
www.salzburgerland.com
Vernetzung, Kooperation, Regionalität:
Die Strategien ähneln einander verblüffend.,
was aber nicht überrascht, denn
Foto: Oberösterreich Tourismus/Florian Voggeneder
den echten, unverfälschten Geschmack
einer Region zu erkosten, wird immer
mehr zum Leitmotiv im Tourismus. Wie
hoch dieses Thema in der Prioritätenliste
angesiedelt ist, lässt sich allein daran
erkennen, dass Österreich eines der wenigen
Länder ist, in dem Tourismus und
Landwirtschaft politisch in einer Hand
liegen. Was aber nur logisch ist, denn eines
ist bei allen Konzepten ident: Die Vernetzung
zwischen Landwirtschaft und
Tourismus ist das entscheidende Element
in der Gästeansprache und die Regionalität
dabei die Hauptdarstellerin.
Hinsichtlich der Positionierung als
Kulinarikdestination sieht Schattleitner
die Mitarbeiter im Fokus: „Denn die Produkte
haben wir, die Betriebe und die Unternehmer
auch. Aber wir brauchen auch
die Köche!“
Gutes Mitarbeiter-Recruiting wird
also immer wichtiger und kann mit gezielten
Angeboten für eine Life-Balance
künftiger Mitarbeiter erfolgreich sein.
Slow Food in Kärnten erleben
Was vor einigen Jahren mit der weltweit
ersten Slow Food Travel Destination
im Gail- und Lesachtal begann,
wird für ganz Kärnten zum Aushängeschild.
Slow Food Kärnten ist ein Zusammenschluss
von Partnern, die sich
der gesunden Esskultur verschrieben
haben und neue Wege hinsichtlich
nachhaltigem Genuss beschreiten
möchten. Regionale Produkte, kombiniert
mit der handwerklichen Herstellung
qualitativ guter Lebensmittel, und
deren kreative Veredelung stehen dabei
im Mittelpunkt.
Slow Food Reisen
Slow Food rückt heimische Produzenten,
kulinarische Erlebnisse und die Vielfalt
in den Regionen in den Mittelpunkt.
Das lässt sich in der weltweit ersten Slow
Food Travel Region vom Gail- und Lesachtal
bis zum Weissensee bei Workshops
erleben: Brot backen, Kräuter entdecken
oder den Wald verkosten. Auch in
der zweiten Slow Food Travel Region Lavanttal
geht es zu den Produzenten.
www.kaernten.at/kulinarik
In den zehn weltweit ersten Slow
Food Villages werden die Besucher zu
kleinen bäuerlichen Nahrungsmittelproduzenten
eingeladen, die nach den
Slow Food Prinzipien herstellen. Die
Slow Food-Gemeinschaften kümmern
sich auch um die Weitergabe des Wissens.
Der aktuelle und kostenlose Slow
Food Kärnten Guide 2021 listet die ausgezeichneten
Betriebe und Kärntner
Slow Food Initiativen auf.
www.kaernten.at/slowfoodguide
www.kaernten.at
Foto: Kärnten Werbun
info
Foto: FlorianBucar@BiohotelDaberer
Das Slow Food Prinzip:
Gut, sauber, fair
› Gut steht für frische und
gesunde Esskultur.
› Sauber steht für die
nachhaltige Erzeugung von
Lebensmitteln.
› Fair steht für faire
Bedingungen, faire Preise
und soziale Gerechtigkeit.
116 TOURISMUS
6-7/2021
Foto: SLT/Michael-Groessinger
Foto: Salzburgerland
Miteinand‘ geht’s besser!
Der Mensch im Mittelpunkt des Urlaubsgeschehen und damit auch in der Werbestrategie.
Gemeinsame Projekte bei Gästen und Gastgebern, Einheimische als Storyteller. Biedermeier
trifft Sommerfrische sozusagen.
Von Petra Pachler
Wer bin ich? Diese Frage sollten
sich, laut Reisenzahn, Geschäftsführer
von Prodinger
Tourismusberatung, die Verantwortlichen
als Erstes stellen. Denn
nur wenn ich weiß, wo meine Stärken
als Destination liegen, kann ich ein entsprechendes
Angebot schnüren. Schauen,
was man in der Region hat und dann
gezielt den richtigen Gast ansprechen
– und nicht umgekehrt. Also nicht auf
jene Gästegruppe schielen, die das meiste
Geld hat und dann ein Angebot kreieren.
Die Gäste merken, dass es nicht authentisch
ist und der Erfolg bleibt aus.
Die Steiermark schmeckt gut und
tut gut!“
Dass die Kulinarik der Gästemagnet
schlechthin ist, weiß die Steiermark
schon lange und dass Menschen gute
Werbeträger sind, auch. Sie spielt dabei
auf einem vielfältigen Klavier und
die PR-Strategie Strategie für die 7.000
steirischen Touristiker bis 2025 lautet:
Die Steiermark schmeckt gut und tut
gut! „Der Werbeslogan muss dem Gast
zeigen, was ihn erwartet, denn aus der
Begehrlichkeit soll schließlich eine Buchung
entstehen“, so Erich Neuhold, Geschäftsführer
von Steiermark Tourismus.
Dafür wurden mit den „Adaptiv-Pragmatischen“
und den „Liberal Intellektuellen“
zwei gesellschaftliche Leitmilieus definiert,
die spezielle Urlaubsinhalte und
eine spezielle Ansprache auf verschiedenen
Kanälen brauchen. Sie stehen auch
stellvertretend für die Bürgerliche Mitte,
dem klassischen Steiermark Gast. Um
sie greifbarer zu machen, heißen sie in
der Kampagne „die Neumaiers“ und „die
Eschenbachs“, denn je konkreter die Vorstellung,
desto konkreter kann die Ansprache
erfolgen.
www.steiermarktourismus.com
Zwei Menschen unterwegs
Auch NÖ setzt in seiner Werbestrategie
für den Sommer auf die persönliche
Ansprache und Testimonials: Zwei
Zitat
„Der Werbeslogan
muss dem Gast
zeigen, was ihn
erwartet.“
Erich Neuhold, Geschäftsführer
von Steiermark
Tourismus
Menschen sind in Niederösterreich unterwegs:
Einer als Gast, einer zuhause. Einer
künstlerisch unterwegs, einer handwerklich,
einer im Garten, einer im Web.
Sie wandern, biken, entspannen und erzählen
einander. Und sie entdecken neue
Lieblingsplätze in Niederösterreich.
www.niederoesterreich.at/treffensichzwei
Emotionalität & Flexibilität
Fast alles ist heute digital möglich, aber
essen und dabei die Atmosphäre zu spüren
– in der Region genauso, wie im Gasthaus
– das geht nicht. Menschen sind
also der bestimmende Faktor im Tourismus,
sie sind die Botschafter der Region.
Sie mit ins Boot aller touristischer Entscheidungen
zu holen und ihr Verständnis
für Konzepte zu wecken, wird über
den Erfolg entscheiden. Denn sie ma-
Foto: Steiermark Tourismus
6-7/2021
TOURISMUS 117
Foto: 3 Steiermark Tourismus _ Bernhard Bergmann
chen die Region erlebbar, aber nur dann,
wenn sie die Entwicklungen und Entscheidungen
mittragen.
Voneinander profitieren
Gemeinsam ist alles leichter. Nach Jahren
der gegenseitigen Konkurrenz ist
das auch im Tourismus angekommen.
Gut funktionierende Kooperationen
machen vor, wie es gehen kann. Wie
etwa die Vereinigung der Kleinen Historischen
Städte mit derzeit 17 Mitgliedern
die seit 1994 existiert. Man fährt
Steiermark Tourismus
setzt in ihrer Werbebotschaft
ganz stark auf
Familien.
grundsätzlich ein gemeinsames Marketing
und stellt dieses dann immer wieder
auf ein spezielles Thema auf. Das
Gemeinsame kommt in Form von Begegnungen
mit Einheimischen in der
Gastronomie oder in den Handwerksbetrieben
zum Tragen, wo die Gäste
den Produzenten über die Schulter
schauen.
www.khs.info
Das Fazit für die Verantwortlichen
muss also lauten: Gemeinsame Strategien
statt Einzellösungen.
info
Was wird Destinationen
langfristig erfolgreich
machen?
Für Prof. Mag. Peter Zellmann,
Leiter beim Institut
für Freizeit- und Tourismusforschung
ist es ganz klar der
Mensch: „Personenbezogene
Dienstleistung wird über den
Erfolg entscheiden. Und im
Tourismus ganz besonders.
Die Digitalisierung nützen,
um mehr Zeit für den Gast zu
haben und nicht, um Mitarbeiter
zu sparen!“
Foto: Institut für Freizeit- und Tourismusforschung
Bleib daham!
Der Österreicher soll im Land bleiben! Und der „geborgte Gast“ aus dem Sommer 2020 soll
zum Stammgast werden.
Von Petra Pachler
Um ihm das schmackhaft zu machen,
müssen Anreize geschaffen
werden. Zum einen versucht
man, dem einheimischen Sommergast
des Vorjahres Themen zu bieten,
die er in „normalen“ Sommern im
Ausland sucht. Erfolgreich waren dabei
Angebote aus Natur, Wasser und Familie.
Diese Gäste konnten den Wegfall der
ausländischen Touristen zum Teil – abhängig
von der Region – sogar überkompensieren.
(WIFO Studie). Zudem wird
Österreich als sicheres und verantwortungsvolles
Gastgeberland wahrgenommen,
was ein wesentlicher Faktor ist.
Denn Sicherheit dominiert laut Reisenzahn
das Urlaubsgeschehen. Wer hier
nachvollziehbare Strategien vorweisen
kann, hat gewonnen.
Die Destinationen versuchen aber
auch gezielt, die Einheimischen anzusprechen.
Ein exemplarisches Erfolgsmodell
dafür ist die neue – personalisierte
- Experience Card von Wien Tourismus,
die sich explizit an Wiener richtet
und für nur 25,00 ein ganzes Jahr lang
Erlebnistouren und Ermäßigungen bietet.
Noch vor einigen Monaten wäre so
eine Karte in Wien undenkbar gewesen.
Quo vadis, Tourismus?
Wie war das doch geich mit den Zahlen?
Tja, automatisches Wachstum ist
vorerst einmal beendet, aber die Krise
hat auch zu Umdenkprozessen geführt,
die sich schon in einzelnen Strategien
zeigt. Die Ferienhotellerie ist im August
bereits zu 70 Prozent ausgebaucht.
Aber „a gmahde Wiesn“ ist diese Branche
trotz vieler Wiesen im Land trotzdem
nicht.
Es braucht klare Konzepte, um touristisch
nicht nur wieder durchzustarten,
sondern um langfristig auf der Erfolgsschiene
zu bleiben. Die Frage lautet:
Was hat die Pandemie wie verändert
und wie müssen Destinationsmanager
und Gastgeber in allen Unterkunftskategorien
darauf reagieren?
Eines steht fest: Ohne klarer Positionierung
nützen die besten Konzepte
118 TOURISMUS
6-7/2021
Fotos: SLT/Michael-Groessinger
nichts, aber genau daran arbeitet man
gezielt. Auch die Zusammenlegung von
– meist kleineren – Tourismusvereinen
für ein gebündeltes Marketing ist ein
Weg, wie es derzeit in der Steiermark der
Fall ist. Hier werden aus 96 nunmehr 11
Tourismusdestinationen. Die Natur als
Grundlage allen Tourismus ist unbestritten,
und weil Österreich diesbezüglich
klar im Vorteil ist, ist unsere Ausgangsposition
eigentlich gar nicht so schlecht
und die Chancen für einen langanhaltenden
Tourismus-Flow ziemlich gut.
„Was macht Ihre Tourismusdestination
künftig noch stärker?“
Diese Frage müssen sich Touristiker gerade
jetzt stellen. Die Krise hat fast alles
im Tourismus verändert, von der Gästeansprache
bis hin zu Marketingkonzepten.
Die wichtigste Botschaft, die
Schattleitner aus der Krise mitnimmt
ist deshalb auch die Notwendigkeit der
Flexibilität. Aus der Situation der vergangenen
Monate entstanden, wird sie
im touristischen Tagesgeschehen künftig
über den Erfolg mitbestimmen. „Für
einige Entwicklungen wurde die Krise
zum fast dramatischen Beschleuniger,
wie zum Beispiel die Besucherstromanalysen“,
so Martin Schobert von Saint Elmos
Tourismusberatung. Das Land Bayern
finanziert hierzu sogar ein eigenes
Forschungsprojekt mit einem stattlichen
Jahresbudget. Ebenso hat die Besucherstromlenkung
großen Auftrieb erhalten
mit dem Ziel der Planung einer perfekten
Customer Journey des Gastes. A1 und
BÖTM schreiben sogar einen gemeinsamen
Preis für Pilotprojekte in diesem Bereich
aus.
Martin Schobert sieht die Nachfrage
des Inlandsgastes sogar bis 2023 steigen,
was für Destinationen zwei Rückschlüsse
erlaubt: Erstens ist eine ehrliche Nahmarkt-Strategie
notwendig und die muss
zweitens auch abseits der großen Tourismuszentren
erfolgen.
Und was macht nun eine Destination
stärker? „Einen Lebensraum für Mitarbeiter
und Gäste zu schaffen“, so die Erkenntnis
bei den ÖTT. Das deckt sich mit
der Visitor Economy Strategie aus Wien,
einer Zukunftsvision für eine gedeihliche
und nachhaltige Entwicklung der Destination
selbst, im Einklang mit Besuchern
und Bewohnern.
Transparenz in allen Bereichen ist
wesentlich, es muss für den Gast sichtbar
und erkennbar sein. Hinsichtlich Kulinarik
machen dies einige Leitbetriebe in
der Gastronomie schon perfekt vor: Sie
kaufen oft bei einem bestimmten Bauern
ein, der dann mit einem Bild auf ihrer
Karte prangt. „Regionalität als Trend
erkennen“, ist laut BM Köstinger, wesentlich
für den gesamten Tourismus.
Für den langfristigen Erfolg sind eine
enge Abstimmung mit dem Mitbewerber
im eigenen Land genauso notwendig, wie
das Verständnis für das Gesamtprojekt
Tourismus. Ein gesunder Wettbewerb
muss bleiben, aber mit Dumpingpreisen
der Nachbarregion noch zwei Gäste abzuluchsen,
soll der Vergangenheit angehören.
Nach der Öffnung am 19. Mai gingen
die Buchungen in die Höhe - die Österreicher
sitzen auf gepackten Koffern – sie
abzuholen, ist nun Aufgabe der Touristiker.
6-7/2021
ADVERTORIAL 119
Bildrechte: BERNER Ladenbau/Philip Kistner
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120 HOTELLERIE
6-7/2021
Schau, wer Du bist
Positionierung ist alles! Die Botschaft erfahrener Beratungsunternehmen für Hoteliers
Der USP, um sich vom Mitbewerber
Ein „Skihotel“ allein zu sein, reicht
schon lange nicht mehr“, so Thomas
Reisenzahn von Prodinger
Tourismus. Die Gäste erwarten ein
exaktes Profil, unter dem sie sich etwas
vorstellen können. Hier müssen Auftritt,
Ausstattung, Angebot und Kulinarik bestens
aufeinander abgestimmt werden und
wer neu baut, sollte das Bauvorhaben von
Beginn an unter das Motto der Hotelausrichtung
zu stellen. Prodinger Tourismus
hat dafür ein Konzept mit fünf Schritten
als Grundlage für den Bau konzipiert, bei
welchem der Architekt erst danach eingebunden
wird. Was laut Prodinger leider oft
passiert und das Gesamtkonzept deutlich
dann verwässert.
Kürzlich wurde
das Juffing Hotel
& Spa für sein
ökologisches
Engagement mit
der Gold-Trophy
des European
Green Award 2021
ausgezeichnet.
Foto: Rainer Hofmann
Neben der Standortwahl, die nicht
immer eine Wahl ist, sind es derzeit drei
Foto: Naturhotel Waldklause
Natur & Nachhaltigkeit
Irene Auer, Initiatorin und Eigentümerin
des 5-Sterne Hotels-„Naturhotel
Waldklause“ im Ötztal, ist mit
ihrem Familienbetrieb Pionier in Sachen
Nachhaltigkeit. Ende 2004 als
erstes, wirklich konsequentes Naturhotel
in Österreich eröffnet, gilt es bis
heute als Vorbild.
Die Idee zur „Waldklause“ entstand
buchstäblich mitten im Wald“, so die
Gastgeberin. Wir besaßen ein Waldgrundstück
und wollten dort ein Niedrigenergiehaus
in konsequent einstofflicher
Bauweise aus Holz realisieren.
Den Begriff „Naturhotel“ haben
eigentlich wir damals ins Leben gerufen,
denn ein Hotel durch und durch
aus 100 Prozent Naturholz – das gab
es damals in Österreich noch nicht.
Sicherheitshalber wurde daher erst
einmal ein Musterhaus fabriziert und
dabei festgestellt, dass der Schall ein
Riesenproblem war. Gelöst wurde es
mit den separaten Zellen, also der entkoppelten
Zimmer-Verbindungen – da
hat dann plötzlich alles funktioniert“.
Die Zimmer bestehen aus heimischem
Holz, das bei abnehmendem
Mond geschlagen und ohne Leim, nur
mit getrockneten Holzdübeln verbunden
wurde. Jedes Zimmer steht quasi
separat isoliert im Verbund und der
Schallschutz aus Schafwolle und Kork
bettet jeden Raum wie in einen Kokon.
Der Materialmix aus Holz, Glas und
Stein – geradlinig, ohne Schnörkel und
Lederhosen-Optik –brachte Design-
Preise und wurde zum Vorbild in der
Branche. Was damals Neuland war,
wird heute bei Neubauten im Alpenraum
oft als Blaupause genützt. „Durch
die leimfreie Massivholz-Bauweise haben
wir erheblich geringere Energiekosten,
wir haben höchst selten die
Heizung in den Gästezimmern angeschaltet.
Holz ist eben von Natur aus
phänomenal regulierend“, so die Gastgeberin.
Zum Thema Nachhaltigkeit
wird Irene Auer sehr deutlich: „Die inflationäre
Bezeichnung ,Naturhotel‘ sollte
selbstredend eine echte, konsequente
Nachhaltigkeit im Betrieb bedeuten.“
www.waldklause.at/de/naturhotel/
6-7/2021
HOTELLERIE 121
und was Du kannst
ist eindeutig: Wer zurück möchte auf die Erfolgsspur, muss sich eindeutig positionieren.
abzuheben, wird entscheidend sein. Von Petra Pachler
Trends, die den Hotelsektor beschäftigen
werden: Natur & Nachhaltigkeit, die
Hand in Hand gehen, das Thema Mensch
(im Mittelpunkt), das sich stark im Bedarf
großzügiger Wohneinheiten zeigt – was
mit der mit der wachsenden Zahl an Appartements
und Chalets gut abgedeckt
wird - und dann noch Kulinarik & Landwirtschaft,
die unter dem Überbegriff regional
firmieren.
Natur & Nachhaltigkeit
Angesprochen auf den Trend in der Hotellerie,
nennt Thomas Reisenzahn als Erstes
die Nachhaltigkeit inklusive der Natur.
Denn diese Ausrichtung bedient sowohl
den wachsenden Umweltgedanken als
auch das Bedürfnis der Gäste nach Freiheit
– und zwar in der Natur. (Der bei Prodinger
in Arbeit befindliche Trendreport
zum Thema Nachhaltigkeit unterstreicht
die Relevanz dieses Themas.)
Naturnähe ist aber auch jene Richtung,
die bei der Adaptierung bestehender
Hotels am häufigsten zu beobachten ist:
„Man holt Natur und Landschaft mittels
großer Glasflächen ins Haus, die Betten
stehen neuerdings mit Blick in die Landschaft
und ganz grundsätzlich kommen
vermehrt Naturmaterialen zum Einsatz,
die sich auch bestens für ein Storytelling
eignen“, so Reisenzahn. Ein bisschen
in Richtung alpin und heimatverbunden
also.
Ein erfolgreiches Hotel braucht ein
Konzept, ein Alleinstellungsmerkmal und
eine klare Ausrichtung. Wohin diese geht,
ist vorrangig vom Standort abhängig, aber
sich vom Mitbewerber abzuheben, ist das
Wesentliche.
Im Folgenden stellen wir einige Konzepte
vor, die derzeit den Hotelmarkt
dominieren und zeigen anhand von Referenzbeispielen,
wo und warum es gut
funktioniert.
Der Mensch im Mittelpunt oder stay alone
Die Familie hat neue Bedeutung
gewonnen, sie ist zum Mittelpunkt
geworden. Paradigmenwechsel
nennt das Prodinger und einer,
der uns noch lange begleiten wird.
Klarerweise schlägt sich das auch im
Urlaubsverhalten nieder und eine
Konsequenz daraus ist der Bedarf
nach einem größeren Platzangebot.
Bestens zu finden ist dieser in Chalets
und Appartements, die derzeit
auch aus hygienischer Sicht und abstandsmäßig
perfekt sind. Der Urlaub
findet in abgeschiedener Form statt
und man ist als Familie oder gleichgesinnte
Gruppe unter sich. Oft ist das
für Familien die einzige Möglichkeit,
ihre Familienzeit, die im durchgetakteten
Alltag oft zu kurz kommt, in ruhiger
Atmosphäre gemeinsam nachzuholen.
Luxuschalets in Wagrain
Acht exklusive Chalets im alpinen Baustil
stehen locker verstreut und bilden
Chalet im Prechtlgut.
in Wagrain das Bergdorf Prechtlgut.
Holz, Loden, Leinen, Altholz und natürlicher
Lehmputz bestimmen die
Ausstattung, wer will, kann selbst kochen
– oder es bleiben und sich die gewünschten
Leckerbissen ins Chalet liefern
lassen. Ausreichend Platz und ein
Umfeld mit Angeboten für den Familienurlaub:
Mit dem Wanderbus zum
Jägersee oder mit dem Bike auf die Almen
des Kleinarltales. Wichtig ist die
gemeinsame Zeit – und Platz.
www.prechtlgut.at
Auch die Fuchsegg Eco Lodge in
Vorarlberg hat genau dieses Prinzip
umgesetzt und da sie auch auf Nachhaltigkeit
und das Regionale in allen
Bereichen schauen, machen sie so
ziemlich alles richtig (siehe Seite 122).
Foto: bergdorf_prechtlgut.
122 HOTELLERIE
6-7/2021
Wenn weniger zu mehr wird!
Fotos: Fuchsegg_www.guenterstandl.de
GREEN
FUTURE
Der Bregenzerwald ist bekannt für seine Architektur und seine intakte Landschaft.
Naheliegend also, dass ein Hotel-Neubau in dieses Umfeld passen muss.
Von Petra Pachler
Carmen Can, Inhaberin und Gastgeberin
in der neuen Fuchsegg Eco Lodge
in Egg in Vorarlberg, hat diesen Gedanken
zu hundert Prozent umgesetzt.
Holz in und um das Haus prägen das Gesamtgebilde,
vor allem aber viel Raum.
Denn das war es, was Carmen Can für
ihre Gäste wollte.
Die aus Hard stammende Vorarlbergerin
hat das Hotelbusiness als völlige
Quereinsteigerin für sich entdeckt. Gemeinsam
mit ihrem Vater, der schon Erfahrung
mit Ferienhäusern hat, erwarb
sie vor wenigen Jahren den 10.000 m2
großen Grund in Egg. Weit mehr Zimmer
hätte der Grund vertragen, als die
drei Wohnhäuser mit 26 Wohneinheiten
und vier Chalets, die jetzt dort stehen. Es
hätten auch nicht alle verstanden, dass
bei dieser Größenordnung Schluss war,
so Can. Doch Can ging von ihrem Motto
„Wenn weniger zu mehr wird!“ nicht ab
und die Landschaft blieb Hauptdarsteller.
Aus der Natur, in der Natur
Die Fuchsegg Eco Lodge ist auf nachhaltige
Prinzipien aufgebaut: Eine Photovoltaik-Anlage
und ein Hackschnitzelwerk
sorgen für die Energie, für die Gäste
steht eine E-Ladestation zur Verfügung
und das gesamte Konstruktionsholz des
Mischbaus stammt aus dem umliegenden
Fichtenwald. Die bald 19 Mitarbeiter
kommen aus der Region und dass
sich die Kulinarik ebenfalls an den heimischen
Angeboten ausrichtet, ist selbstverständlich.
So viel Umweltverträglichkeit ruft eigentlich
nach dem Umweltzeichen und
daran wird auch gearbeitet. Dass es bislang
noch nicht so weit ist, liegt weniger
an den Vorgaben, als an der mangelnden
Zeit. Die Formulare sind da, die Ordner
liegen bereit, so Can.
Begegnung erwünscht
Auch wenn derzeit der richtige Abstand
das große Thema ist, so wird im Fuchsegg
trotzdem auf Begegnung gesetzt.
Dafür wurde auf die obligate unterirdische
Verbindung von Wohnhäusern mit
dem Restaurant und dem Saunahaus
verzichtet. Vielmehr sollen die Gäste
beim Hinüberspazieren spüren, ob es
gerade schneit oder die Sonne scheint.
Und eben die Begegnung mit den Einheimischen
soll aktiv gefördert werden,
wenn diese auf dem Weg zum Restaurant
sind. Denn der obere Teil des Restaurants
ist dann ohnehin wieder den
Hotelgästen vorbehalten. Das Fuchsegg
ermöglicht gemeinsame Zeit für Familie
und auch Freunde und den nötigen
Raum.
Vater und Tochter betreiben das Hotel
und was macht eigentlich der Mann?
Der ist außerhalb des Betriebes tätig, unterstützt
aber die Inhaberin im Controlling.
Was in Anbetracht einer Hotel-Eröffnung
in Pandemiezeiten nicht das
Schlechteste ist.
www.fuchsegg.at
6-7/2021
HOTELLERIE 123
ÖHV-Präsidentin
Michalea
Reitterer:
„Herausfordernder
wird es
natürlich in den
Städten.“
Foto: ÖHV
Online-Kanäle
werden wichtiger
ÖHV-Präsidentin Michalea Reitterer im
Gespräch.
Von Petra Pachler
Der ÖHV Kongress stand diesmal ganz im Zeichen der heurigen
Sommersaison und Erfahrungen, die aus der Krise
gewonnen wurden und Teile des Marketings verändern.
GASTRO bat ÖHV-Präsidentin Michalea Reitterer um
ein Statement zu zwei entscheidenden Fragen gebeten, die das
Hotelgeschehen länger beschäftigen werden.
GASTRO: Frau Reitterer, hat sich die Gästeansprache in
der Krise verändert?
Michaela Reitterer: Ja, zum Teil sogar sehr stark. Online-
Kanäle wie Facebook oder Instagram sind noch wichtiger geworden,
um mit den Gästen in Kontakt zu bleiben bzw. haben
im Kommunikations- und Marketing-Mix eine zentralere Rolle
eingenommen. Die Häuser, die es in den letzten Jahren geschafft
haben, sich online eine eigene Community aufzubauen,
haben jetzt die Früchte der Arbeit ernten können.
Was sollten Hoteliers machen, um gut über den Sommer
zu kommen?
In den klassischen Ferienregionen deutet alles darauf hin,
dass es einen ähnlich guten Sommer wie schon im letzten Jahr
geben wird. Herausfordernder wird es natürlich in den Städten.
Hier wird Kreativität gefragt sein, um den Gästen gute und
interessante Packages schüren zu können bzw. sein Hotel unterschiedlich
zu bespielen, z.B. als Bühne für Auftritte oder als
Galerie. Man wird sich von der breiten grauen Masse abheben
müssen. More of the same ist diesen Sommer noch mehr out
als sonst.
Kolumne
Das Eigenkapital gilt als heiliger Gral für
Hotelinnovationen
Beim diesjährigen ÖHV-Hotelierkongress in
Linz wurde der Branche vor Augen geführt,
wie wichtig es ist, das Eigenkapital in der
Zukunft zu stärken! In einer ÖHV-Mitgliederbefragung
wurde erhoben, dass die Eigenkapitalquote
2020 im Schnitt um 8% zurückgegangen
ist und sich diese in den nächsten
Monaten weiter verschlechtern wird (eine
echte „Long Covid“-Herausforderung für die
Unternehmen). Weiters ist nicht abzusehen,
wie lange es dauern wird, bis es wieder eine
Planungs- und Betriebsführungssicherheit für
Tourismusbetriebe gibt. Gleichzeitig stehen
die Hotelbetriebe aber unter Zugzwang, Gästebedürfnisse
und Wettbewerbsvorteile durch
Investitionen abzusichern.
Als Gradmesser für Investitionen dient die
Eigenkapitalquote, daher muss die Quote in
diesen unsicheren Zeiten dringend angehoben
werden.
Eine Möglichkeit der Eigenkapitalstärkung
wäre es, die Bilanzen der Hotelbetriebe auf
den aktuellen Stand zu bringen. Aufgrund
der Tatsache, dass in den Bilanzen Buchwerte
dargestellt werden, entspricht diese Darstellung
oft nicht den tatsächlichen Verhältnissen.
Ganz besonders dann nicht, wenn die Betriebe
schon lange in Familienbesitz sind.
Die Möglichkeit einer Aufwertung auf den
Verkehrswert der Liegenschaften, die sowohl
steuerlich als auch unternehmensrechtlich
wirksam ist, sollte unbedingt eingeführt werden.
Durch eine solche Bewertung von Grund
und Gebäude mit den Verkehrswerten ließen
sich „richtigere“ Werte in den Jahresabschlüssen
darstellen.
Thomas Reisenzahn,
akademisch geprüfter
Tourismuskaufmann,
Betriebsökonom, durchlief in
seiner Laufbahn alle Bereiche
des Hotelgewerbes. Er war als
Generalsekretär der Österreichischen
Hoteliervereinigung
(ÖHV) tätig und ist derzeit
Geschäftsführer und
Gesellschafter in der Prodinger
Beratungsgruppe.
Foto: Prodinger Beratungsgruppe
124 HOTELLERIE
6-7/2021
Und wo stehen nun erfolgreiche Hotels?
Mix at use , meint Thomas Reisenzahn
und genau dorthin
geht noch ein Trend, dem man
Beachtung schenken muss: Hotel und
Gewerbe wachsen zusammen! Wie
sein Hotel aussieht, hat der Hotelier
in der Hand.
Den Standort kann er sich nicht
immer aussuchen, aber wenn doch,
dann passiert das immer öfter dort,
wo schon ein Business ist oder gerade
entsteht. Immer häufiger suchen Hotels
die Nähe zu Business-Standorten,
wie das aktuell bei „Jo & Joe“ der Fall
ist, das demnächst bei IKEA am Wiener
Westbahnhof einzieht. Oft sind es sogenannte
„Open Houses“, wie bei Jo &
Joe“, die eine bunte Mischung aus Hotelgästen
und Einheimischen zum Ziel
hat. Auch die junge, urbane Zielgruppe
soll mit Gemeinschaftsräumen wie
Küchen oder Partyräumen angesprochen
werden.
work & relax
Dass sich die veränderte Arbeitswelt
mit dem Verschmelzen von Arbeitsund
Freizeitwelt auch in der Hotellerie
niederschlägt, zeigt sich beim eben erst
eröffneten Hotel Zoku. Dieses Home-
Office-Hybrid, dessen Name auf die
japanische Bedeutung von Familie zurückgeht,
zielt auf Gäste mit längeren
Aufenthalten ab und will die Dienstleistungen
eines Hotels mit dem sozialen
Treiben eines pulsierenden Stadtviertels
verbinden. Das Wiener Zoku,
zwischen der Messe Wien und dem
Prater gelegen ist das dritte Haus der
Gruppe und möchte einen Treffpunkt
Reisende und Einheimische schaffen.
Was der Tourismus schon länger erfolgreich
zelebriert, nämlich Einheimische
in Form von Geschichtenerzählern
in die Konzepte einzubinden,
macht die Hotellerie nun nach. Zwanglose
Treffen, um sich innerhalb einer
internationalen Community zu vernetzen,
entspricht dem Zeitgeist. Das
Zoku bietet Social Spaces, die für Coworking,
Essen und Meetings, aber
auch für ein geselliges Beisammensein
bestens geeignet sind. Arbeit und Freizeit
gehen hier tatsächlich nahtlos ineinander
über.
https://livezoku.com/vienna/
Stadthotellerie mit Low Budget
Der Städtetourismus hat mit besonders
großen Herausforderungen zu
kämpfen, der Trend hin zu Low Budget
Hotels kommt gerade richtig.
Wer Stadturlaub macht, ist viel unterwegs
und möchte daher komfortabel,
aber günstig wohnen. Luxus ist
nicht notwendig, weil keine Zeit dafür
bleibt. Erfunden hat diese Schiene
die Motel One Gruppe, die für ihr Konzept
mehrfach ausgezeichnet wurde.
74 Hotels in zehn Ländern geben der
Idee recht. Die Kombination aus hochwertiger
Ausstattung, schönem Design
und guten innerstädtischen Standorten
mit einem attraktiven Preis ist ein
Erfolgsprojekt. Das 2000 gegründete
Unternehmen mit Sitz in München erwirtschaftete
im Jahr 2019 einen Umsatz
von 562 Millionen Euro bei einer
durchschnittlichen Auslastung von
77 Prozent. In Österreich betreibt Motel
One im Joint Venture mit der Verkehrsbüro
Group aktuell sieben Hotels.
www.motel-one.com
Was es mit dem Trend der Best
Ager und damit verbunden mit dem
boomenden Gesundheitstourismus
und seinen Entwicklungen auf sich
hat, widmen wir uns in der kommenden
Ausgabe.
Foto:Ewout Huibers Photography & Concrete
Im Hotel Zoku verschmelzen Arbeit und Freizeit (li.).
Motel One Staastoper: So luxuriös kann Low Budget sein (r.).
Foto: Motel One
6-7/2021
HOTELLERIE 125
Farm to table = regional
Natur pur also, und das hört selbstredend
nicht bei der Konzeption
auf. Die Kulinarik wird immer
mehr zum Buchungsfaktor – wie auch
in den aktuellen Strategien der Landestourismusverbände
zu sehen ist – und
damit ist Natur, sprich Regionalität in
der Küche, schon fast ein Muss. Wer
dies dann auch deutlich kommuniziert,
am besten mit der Angabe der Produzenten,
hat eindeutig die Nase vorne.
Bestens umgesetzt hat diese Schiene
das Hotel Forsthofgut in Leogang, das
seine Lebensmittel aus einem Umkreis
von maximal 50 Kilometer bezieht und
diese Strategie mittels Booklet transparent
kommuniziert. Die Kulinarik,
vorwiegend aus der eigenen Landwirtschaft,
fährt drei Schienen, alle mit der
Natur im Mittelpunkt: Alpin, Heimatliebe
R 50, die den 50 Kilometer Radius
definiert und vegan. Die Kombination
aus Landwirtschaft und Hotellerie ist
in Familienbetrieben nicht neu. In den
Fokus rückt sie aber erst jetzt mit dem
gestiegenen Interesse an der Herkunft
der Produkte. Man zeigt, was man hat
und die Landwirtschaft ist ein Garant
für Qualität und Frische.
www.forsthofgut.at
Die Kuh sorgt für die
Einnahmen
Das gleiche Prinzip wird im Farm Resort
Geislerhof im Zillertal umgesetzt:
Hier stehen die Luxuschalets direkt
am Bauernhof, der heute noch von
der Milchwirtschaft lebt. 16 Milchkühe,
Ziegen und Hühner liefern Fleisch,
Milch und Eier für das Restaurant Erbhof
und den Frühstückskorb, der täglich
ins Chalet geliefert wird – ebenso
wie die „Do it yourself-Kochpakete“.
Der Geislerhof bedient damit gleich
zwei der aktuellen Schienen, nämlich
die Produkte vom eigenen Hof und
das – hier autofreie - Chalet, das in
Zeiten, wo Abstand das wichtigsten
Element ist, einen Höhenflug hinlegt.
Zudem bieten bieten sie eben auch
den nötigen Platz für die Familienzeit.
www.farmresort.at
Natur pur also in allen Bereichen:
Die Produkte aus dem Umfeld landen
auf dem Teller, auf der Haut und im
Spa. Wer sie hat, setzt sie gezielt ein
und das zeigt auch das nächste Konzept.
Denn perfektioniert hat diese Linie
die Heiltherme Bad Waltersdorf
mit der TSM, der Traditionell Steirischen
Medizin“®, die in den letzten
15 Jahren sukzessive erweitert wurde.
Die spezifischen Produkte und Kräuter
der Region wie Kürbis und Apfel
werden zu Bädern, Wickel und Massagen
verarbeitet und die Heilwirkung
des Specksteins aus dem nahen
Rabenwald ist seit Jahrhunderten
evident. Kombiniert mit dem Heilwissen
von Paracelsus und Hildegard von
Bingen und dem Heilwasser der Therme
ergibt das ein ganzes Gesundheitsbündel
für die Gäste. Alle Produkte für
die TSM® müssen aus der Nachbarschaft
stammen und das gilt auch für
die TSM®Kulinarik.
www.heiltherme.at
Im Farmresort wird der Frühstückskorb
geliefert.
Foto: Heiltherme Bad Waltersdorf
Foto: mood photography – by Jan Hanser.
Welches Konzept führt zum Erfolg?
Eine Pauschalaussage zur künftigen
Geschäftsentwicklung von Hotels
kann nicht getroffen werden“,
so Martin Schaffer von mrp Hotels. Zu
viele Faktoren spielen hier mit, aber eine
eindeutige Positionierung ist auf jeden
Fall notwendig. Auch attraktive Stornoregelungen
sind in der aktuellen Situation
kein Goodie mehr, sondern ein Muss.
„Betriebswirtschaftlich sind sie allerdings
der Super-Gau“, so Martin Schobert
von Saint Elmos Tourismusberatung.
Darum herumkommen wird wohl
trotzdem niemand.
Operativ muss die Hotellerie enorme
Flexibilität aufweisen und eine schlankere
Kostenstruktur bei auslastungsschwachen
Phasen einführen. Stadthotels
sollten auch mit weniger Personal
funktionieren können und gegebenenfalls
Teile des Hotels geschlossen halten
oder anderer Nutzung zuführen.
Die Conclusio des ÖHV-Kongresses:
Die Ferienhotellerie darf sich auf einen
guten Sommer freuen. Dem gegenüber
steht aber ein Umsatzverlust durch die
Corona-Krise von durchschnittlich 3,3
Mio. € pro Betrieb. Das muss erst einmal
aufgeholt werden. Die gute Nachricht
ist, dass 45 % der Arbeitgeber neue
Mitarbeiter aufnehmen und 50 % auch
Lehrlinge: „Der Arbeitsmarktturbo Tourismus
ist wieder zurück im Rennen“,
freut sich Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär
der Österreichischen Hoteliervereinigung.
126 TOURISMUS & HOTELLERIE
6-7/2021
Die passende Weiterbildung für
jeden Karriereschritt!
Wann ist ein guter Zeitpunkt für eine berufsbegleitende Weiterbildung? Viele Expertinnen
und Experten sagen, in der Krise, denn danach braucht es Innovationen und neue Ideen
- und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese in den Unternehmen
umsetzen.
Gerade den Tourismus hat es in dieser
Pandemie sehr gebeutelt. Jetzt
springt die Branche wieder an und
steht vor einer Menge an Herausforderungen.
Der Ruf nach qualifizierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern wird
laut. An der WU Executive Academy hat
man das Krisenjahr für einen Innovations-
und Digitalisierungsschub mit vielen
neuen innovativen Lernformaten genutzt.
Diese Formate werden in Zukunft
gemeinsam mit der Lehre am Campus
WU eingesetzt.
Weiterbildung parallel
zur beruflichen Karriere
Von der Fachkarriere ins Management
und weiter zur Führungskompetenz –
ein berufsbegleitendes Studium an der
WU Executive Academy ist jetzt noch attraktiver,
kann es doch mit einem Master
abgeschlossen werden. Mit dem neuen
akademischen Grad zum Professional
Master ist es jetzt möglich, von der Fachausbildung
in einem Universitätslehrgang,
über die Managementausbildung
im Diplom BetriebswirtIn bis hin zu den
Führungskompetenzen im Professional
Master in Leadership & Unternehmensführung
einen umfassenden Weiterbildungspfad
zu beschreiten.
„Gerade in kleinbetrieblichen Strukturen
sind Generalisten mit Überblick
und breitem Wissen gefragt. Diese Perspektive
hat auch unser Universitätslehrgang
Tourismus- & Event management,
kompakt, praxisbezogen und speziell
auf die Anforderungen der Branche zugeschnitten“,
erklärt Lehr gangs leiter
Ass.Prof. Dr. Dieter Scharitzer. Das Programm
deckt die ganze Bandbreite touristischer
Geschäftsfel der ab: Vom Management
in Touris mus betrieben über
info
Event- und Des ti na tionsmanagement,
bis hin zu Fi nan zierung und Vermarktung
von Geschäftsideen beleuchten ineinandergreifende
Konzepte und betriebswirtschaftliche
Aspekte verschiedene Bereiche
der Tourismus- und Eventbranche.
Digitale Transformation, Globalisierung
und disruptive Veränderungen
führen zu einer nie dagewesenen Komplexität.
Der Uni-Lehrgang vermittelt das
nötige Fachwissen und die Management-Tools,
um agil und fit auf diese
Herausforderungen reagieren zu können.
UNIVERSITÄTSLEHRGANG TOURISMUS- &
EVENTMANAGEMENT
Start: Oktober 2021 • Dauer: 3 Semester • berufsbegleitend
Freitag nachmittags, Samstag, ca. alle 14 Tage
Zugangsvoraussetzungen: Matura und/oder Berufserfahrung
Kosten: Euro 2.700,- pro Semester
Upgrade-Möglichkeiten: Management-Studium Diplom
BetriebswirtIn • Professional Master Leadership &
Unternehmensführung
www.tourismuslehrgang.at
Fotos: Jürgen Angel
6-7/2021
TOURISMUS & HOTELLERIE 127
Neues Café mit spannendem
Lichtkonzept
Das neue Restaurant X’avers
im bayrischen Bad Füssing
bietet Gästen bietet Kulinarik
vom Feinsten. Etwa 110 Sitzplätze
im großen Gastraum
des X’avers bieten einen Ausblick
in den Park und weitere
35 Gäste finden im Clubraum
Platz, dazu kommt
noch ein attraktiver, großteils
wettergeschützter Außenbereich.
Der Hauptraum
ist in unterschiedlich gestaltete
Zonen gegliedert und vermittelt
trotz seiner Größe Gemütlichkeit. Dank
kräftiger Farben der Bezugsstoffe können
die Gäste neben den kulinarischen
Genüssen im X’avers auch optisch Energie
und Lebensfreude tanken. Das Lichtkonzept
ermöglicht je nach Tageszeit
unterschiedliche Stimmungen, die großen,
runden Beleuchtungs-Skulpturen
kommen durch die außergewöhnliche
Gemeinsam zum optimalen Mitarbeiter-Outfit“
lautet die Devise bei Pfister
Hotelbekleidung. In enger Zusammenarbeit
mit Betriebsleitungen wird ein optimales
und individuelles Bekleidungskonzept
erstellt – oft entstehen nämlich erst
im Gespräch Bilder von Wünschen und
Vorstellungen. Die können dann gemeinsam
mit den Bekleidungsexperten konkretisiert
und umgesetzt werden. Produkte
und Kunden zusammenzuführen
ist die Hauptaufgabe der geschulten Mitarbeiter
von Pfister. Durch die kompetente
Beratung können Gäste mit optimalen
Mitarbeiter-Outfits begeistert werden. Es
kann jederzeit ein unverbindlicher Beratungs-
und Präsentationstermin ausgemacht
werden.
www.pfister-hotelbekleidung.at
Raumhöhe besonders gut zur Geltung.
Ein Indoor-Wasserfall repräsentiert das
Element Wasser, das in Bad Füssing natürlich
keinesfalls fehlen darf. Mit der innenarchitektonischen
Konzeption und
Planung des X’avers sowie mit der Ausschreibung
der gesamten Inneneinrichtung
wurde von der Familie Zeiler Koll
Gastro Konzept beauftragt.
www.koll.co.at
Individuelle
Mitarbeitereinkleidung
Foto: Koll
Foto: bild[ART]isten
Foto: Yuri Arcurs
Fernseherlebnis
– auch im Hotel
Im eigenen Heim sind bereits viele
Menschen mit zahlreichen
TV-Kanälen oder auch Streaming-Plattformen
ausgestattet.
Hotel-Kunden sind an ein qualitativ
hochwertiges Fernseherlebnis
zu Hause gewöhnt und erwarten
dieses auch, wenn sie in Hotels
übernachten. Gemäß einer Sky-
Befragung von Hotelgästen finden
39 Prozent der Befragten dabei
Premium-Kanäle im Zimmer
wichtig. Insbesondere legen jüngere
Menschen Wert darauf. Das
gilt vor allem, wenn sie einen längeren
Aufenthalt planen. Gerade
in Corona-Zeiten kommt einem
reichhaltigen Live-Sport Angebot
im Hotelzimmer eine noch größere
Bedeutung zu, da sich Gäste bevorzugt
auf dem Hotelzimmer und
nicht in der Bar aufhalten, um beispielsweise
Bundesliga-Spiele anzuschauen.
Daher ist das Sport-
Angebot von Sky mit exklusiven
Inhalten wie der Bundesliga, der
2. Bundesliga, der Premier League
oder auch der Formel 1 eine sinnvolle
Ergänzung im Hotelzimmer,
die viele Gäste begrüßen.
www.sky.at
128 TOURISMUS & HOTELLERIE
6-7/2021
Gemütliches
LED-Licht
Markisen bieten neben Sonnenschutz
auch am Abend Gemütlichkeit.
In späten Stunden kann
es, trotz Hitze tagsüber, schnell
kühl werden. Die restliche Wärme
des Tages wird im Tuch von Markisen
gespeichert, so können im
Gastgarten noch viele komfortable
Stunden genossen werden. Für
einen weiteren gemütlichen Touch
sorgen warme Akzentlichter, Markilux
bietet vier Modelle mit einem
neuen LED-Lichtsystem in
den Gelenkarmen. Licht lässt uns
länger aktiv sein – ob zuhause oder
auf einer Terrasse im Biergarten,
Restaurant und Café. Die Markisenmodelle
1300, 1600, 1700 und
1710 sind nun mit einer LED-Line
in den Gelenkarmen verfügbar. Das
Licht setzt das Markisentuch damit
in Szene. Die LED-Line ist seitlich
in den Gelenkarmen untergebracht.
So strahlt das Licht nach
unten und beleuchtet das Tuch indirekt,
was eine besondere Lichtstimmung
erzeugt. Je nachdem
wie intensiv dieser Effekt sein soll,
lässt sich das Licht auch manuell
oder per Funksender dimmen. Das
LED-System ist in einem Silikonprofil
platziert, dadurch kann besonders
viel Licht gezielt gerichtet
reflektiert werden. Stromzufuhr
erhalten die LEDs, die sich wenn
notwendig wechseln lassen, über
Elektroleitungen – inklusive Kabelschutz.
Die Leitungen verlaufen
fast unsichtbar in den Markisenarmen
und sorgen für ansprechende
Akzente an der Hauswand. Damit
eignet sie das System nicht nur für
das private Heim, sondern vor allem
für die Gastronomie.
www.markilux-project.com
Foto: Markilux
Problemlos bargeldlos
Bargeldloses Zahlen ist in der Gastronomie
gang und gäbe – die Transaktion
soll für den Gastronom, aber auch
für den Gast einfach sein. Das Concardis
Mobile A920 ist ein Kassenterminal mit
extra großem Farb-Display, das nicht
umsonst an aktuelle Smartphones erinnert:
Auf diesem smarten Terminal können
Android-Apps aufgespielt und verwendet
werden. So beispielsweise eine
App, die ein komplettes Kassensystem
GoBD-konform abbilden kann. Es muss
lediglich ein Gerät genutzt werden, um
die Bestellung aufzunehmen, Bar, per
Karte oder per Paypal zu kassieren oder
Rechnungen zu splitten. Die Technik
ist dabei ebenso intuitiv zu bedienen
wie das eigene Smartphone, bald stehen
mehrere Apps zur Verfügung. Außerdem
enthält das Mobile A920 eine
praktische Trinkgeldfunktion: Der Gast
wählt aus, wie viel Trinkgeld er geben
möchte und der Betrag wird automatisch
auf der Rechnung ausgewiesen.
www.concardis.com
Gemütliche Terrassenmöbel
Mit ihren einfachen Linien und brillanten,
klaren Farben sind die Stühle
und Sessel von Nardi ideal für gesellige
Momente im Freien. Sie strahlen
sowohl Fröhlichkeit als auch Bequemlichkeit
aus und passen zu allen Tischen
der Kollektion. Alle Nardi Stühle
aus dem Dublino Sortiment bestehen
aus hochwertigem und glasfaserverstärktem
Polypropylen. Das ist ein besonders
widerstandsfähiges Material,
wodurch sie für jedes Umfeld geeignet
sind – vom Garten in der Stadt bis zur
Terrasse am Meer. Egal, ob rechteckig,
rund, quadratisch oder oval, ob verlängerbar
oder nicht, ob aus Polypropylen,
Kunstharz und Aluminium: Die Nardi-
Tischkollektion wurde für den Outdoor-
Bereich in Hotellerie und Gastronomie
designt. Die schlichten und linearen Tische
können bei Dublino mit den Stühlen
der Kollektion kombiniert werden
und sind farblich abgestimmt oder in
lebhaften Kontrastfarben auszuwählen,
ganz nach optischem Belieben.
www.dublino-moebel.com
Foto: Concardis
Foto: Dublino
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PERSONELLES 129
Foto: Astoria Resort Seefeld Foto:Martin Steiger
Foto: Vöslauer
Neue Geschäftsführung bei
Coca-Cola Österreich
Der 45-jährige gebürtige Italiener Fabio Andrea Cella
trägt seit Anfang Juni in der Position des Franchise
Country Managers die Verantwortung
der Coca-Cola Österreich
GmbH. Cella will den Fokus auf die
Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsagenden
des Unternehmens
und auf Innovationen in diesem Bereich
legen. Cella weist mehr als 20
Jahre Erfahrung in führenden Konsumgüterunternehmen
vor und war
zuletzt als Geschäftsführer von Danone
Österreich, Schweiz und Slowenien
tätig.
Astoria Seefeld eröffnet mit
neuem Direktor
Vor kurzem eröffnete das Astoria Resort Seefeld nach
sieben Monaten Pause mit Anton Gustav Birnbaum
(40) als neuem General Manager. Mit
Birnbaum zieht ein passionierter wie
kreativer Gastgeber und Hotelprofi
ins Fünf-Sterne-Superior Resort ein,
der eine spannende Karriere vorweisen
kann. Diese führte ihn zuletzt –
von 2016 bis 2020 – an die Alster, wo
er das Le Méridien Hamburg mit rund
160 Mitarbeitern leitete.
Neuer Key Account Manager
Gastronomie bei Vöslauer
Mario Matusch heißt der neuer Key
Account Manager des Gastronomie-Teams
Österreich bei Vöslauer. Der
39-jährige Niederösterreicher bringt für
seine neuen Aufgaben Know-how und
Erfahrung u. a. von seinen vorherigen
Tätigkeiten für Kattus-Borco mit. In seiner
Funktion übernimmt Matusch die
strategische Verantwortung für den Bereich
Getränkefachgroßhandel und die
Leitung des Gebietsverkaufs-Teams in
Österreich.
Neuer kaufmännischer Geschäftsführer
bei Ottakringer
Mit Harald Mayer bekommt die Ottakringer Brauerei
einen neuen kaufmännischen Geschäftsführer. Der
43-jährige Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien
bringt langjährige Erfahrung im Marketing und Vertriebsbereich
mit in seine neue Funktion. Alfred Hudler,
Vorstandsvorsitzender der Ottakringer Getränke
AG: „Harald Mayer ist für uns die perfekte Ergänzung
der Brauerei-Geschäftsführung. Zusammen mit Tobias
Frank auf der technischen Seite soll er neue Impulse ins
Unternehmen bringen.“
Tobias Frank (l.)
und Harald Mayer.
Foto: Monika Fellner/Ottakringer Getränke AG
Neuer Geschäftsführer
bei Top Spirit
Mag. Walter Wallner, langjähriger Geschäftsführer der
Schlumberger Vertriebstochter Top Spirit, geht mit
Ende Juni 2021 in den Ruhestand. Er übergibt das Amt
und seine Agenden an Dr. Eugen Lamprecht. Lamprecht
ist ausgebildeter Wirtschaftsanwalt und arbeitete in der
Top-Gastronomie, ehe er 2017 bei Schlumberger als Key
Account Manager für Wein seine Laufbahn im Unternehmen
startete. Mit 1. Juli 2021 bildet er gemeinsam mit
Co-Geschäftsführer Florian Czink die neue Führungsspitze
von Top Spirit.
Staffelübergabe bei Top Spirit: Walter Wallner (l.)
übergibt an Eugen Lamprecht.
Fotos: Ecolab
130 VORSCHAU & IMPRESSUM
6-7/2021
Das erwartet Sie in der nächsten Ausgabe:
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26. 7. 9. 8.
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aller Art. Erklärung über die grundlegende Richtung: Unabhängiges Magazin für die öster reichische Gastronomie und Hotellerie.
› Verlagspostamt: 1180 Wien, Postgebühr bar bezahlt. Teilweiser oder gesamter Nachdruck bedarf der Zustimmung des Verlags.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Kommentare
geben die persönliche Meinung des Autors wieder und müssen nicht mit der Meinung der Redaktion überein stimmen
› Druckauflage im Jahr 2021: 30.550 › Verbreitete Auflage im Jahr 2021: 30.400
Alle verwendeten geschlechtsspezifischen Formulierungen meinen
die weibliche und die männliche Form.
Food Getränke Nonfood
• vegetarisch & vegan
• Regionalität & Nachhaltigkeit
• Food Trends 2. HJ 2021
• Convenience-Hausmannskost
• Nahost-Küche
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• Cocktails & Longdrinks
• Fruchtsaft & Sirup
• Kaffee & Tee
• Siebträger-Maschinen
Fokus: Partner der Gastronomie und Hotellerie
Button-Legende
In jeder Ausgabe des GASTRO-Magazins finden sich Buttons bei manchen Geschichten. Sie sollen auf folgende Inhalte hinweisen:
GREEN
FUTURE
Stories, die unter
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KULTUR
Portraits, welche die
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Verbreitete Auflage 20.135
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• Wellness- &
Spakonzepte
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• Küchentechnik
• Ambiente & Tischkultur
• Personalsuche
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