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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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lungen zwischen den Inhalten unterschiedlicher Vertragsformen zu rechnen, die<br />

ein und derselbe Betrieb <strong>zur</strong> Allokation von Arbeitskraft nutzt (vgl. nochmals<br />

Abbildung 6 auf S. 96). So hat bspw. eine betriebsexterne liefervertragliche Vereinbarung<br />

über die Just-in-t<strong>im</strong>e-Zulieferung Auswirkungen auf die temporäre<br />

Flexibilität der abhängig Beschäftigten <strong>im</strong> Betrieb, die die pünktliche Weiterverarbeitung<br />

der gelieferten Vorprodukte gewährleisten müssen (KALLEBERG 2001).<br />

Versteht man die Flexibilität der betrieblichen Arbeitskräfteallokation in diesem<br />

Sinne als einen zweistufigen Prozess wird klar: Nicht nur der inkonsequente<br />

Begriffsapparat, der bislang die Mehrd<strong>im</strong>ensionalität betrieblicher Flexibilitätsmöglichkeiten<br />

nur ungenügend erfasst, behindert eine aufeinander bezogene<br />

Debatte um die betrieblichen Handlungsspielräume bei der Arbeitskräfteallokation.<br />

Darüber hinaus beziehen sich auch die empirischen Fragestellungen oder aber<br />

populäre arbeitsmarktpolitische Argumentationen häufig entweder ausschließlich<br />

auf externe oder aber interne Flexibilisierungsstrategien, ohne dabei jedoch die<br />

Interdependenzen zwischen der Vertragswahl sowie zwischen unterschiedlichen<br />

Flexibilisierungsparametern als erklärenden Faktor hinreichend zu beachten:<br />

„Instead of treating work arrangements as ‚there to be studied‘, it requires that we<br />

take these institutions more seriously [...]“ (SHERER 1996: 117f; vgl. auch<br />

KALLEBERG 2001).<br />

1.5.5 Aktive und passive Flexibilität: Interdependenz zwischen betrieblicher<br />

und haushaltlicher Arbeitsflexibilität<br />

Bislang lag das Hauptaugenmerk auf den betrieblichen Flexibilitätsmöglichkeiten<br />

der Arbeitskräfteallokation. Es konnte gezeigt werden, dass die Flexibilität der<br />

Arbeitsnachfrage nicht nur ein mehrd<strong>im</strong>ensionaler Prozess ist, sondern auch<br />

innerhalb von Betrieben Interdependenzen zwischen Entscheidungen bestehen,<br />

die auf unterschiedlichen Ebenen zunächst getrennt voneinander getroffen werden<br />

müssen und die Auswirkungen auf die Arbeitskräfteallokation haben. Des weiteren<br />

ist aber zu bedenken, dass die Flexibilität der Arbeitsnachfrage in engem<br />

Zusammenhang mit der Flexibilität <strong>des</strong> Arbeitsangebots steht. <strong>Die</strong> betriebliche<br />

Flexibilität der Arbeitskräfteallokation wird nicht alleine aktiv durch den jeweiligen<br />

Betrieb unter der Voraussetzung allgemeingültiger Rahmenbedingungen<br />

gefällt. Denn inwieweit Flexibilisierungsstrategien tatsächlich umgesetzt werden<br />

können, hängt außerdem in entscheidendem Maße von der Anpassungsfähigkeit<br />

bzw. dem Anpassungswillen der Arbeitsanbieter ab. Umgekehrt ist die Anpas-

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