23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 88 -<br />

man eine statische Sichtweise – wie <strong>im</strong> folgenden Abschnitt – verlässt, die Anpassungsfähigkeit<br />

beider Marktseiten (sprich: ihre „Flexibilität“) interdependent sind<br />

und durch ausgehandelte Arbeitsverträge in entscheidender Weise best<strong>im</strong>mt werden.<br />

<strong>Die</strong>se Anpassungsfähigkeit wird vor allem dadurch gewährleistet, dass es<br />

sich hierbei i. d. R. um relationale Arbeitsverträge handelt. <strong>Die</strong> Existenz relationaler<br />

Verträge ist ein entscheidender Faktor, der die Flexibilität <strong>des</strong> Arbeitskräfteeinsatzes<br />

sowohl der Arbeitsanbieter als auch der Arbeitsnachfrager fördert wenn<br />

nicht sogar erst real möglich macht.<br />

1.5 Diskussion <strong>des</strong> Flexibilitätsbegriffs<br />

1.5.1 Was ist „Flexibilität“?<br />

<strong>Die</strong> Diskussion über die <strong>im</strong> Laufe der Zeit für die einzelnen Akteure zunehmenden<br />

Flexibilitätsanforderungen bzw. -zumutungen spielt seit min<strong>des</strong>tens 20 Jahren<br />

mehr oder weniger in allen Bereichen der Gesellschaftswissenschaften eine wich-<br />

tige Rolle. So ist die „Flexibilität <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong>“ auch ein ständiges Thema<br />

in der Auseinandersetzung um Zustand und Zukunft (nicht nur) <strong>des</strong> deutschen<br />

<strong>Arbeitsmarktes</strong>. Verursacht durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat dieses<br />

Thema in den letzten Jahren weiteren Auftrieb erhalten. Zentrale Bedeutung<br />

kommt in diesem Zusammenhang der Flexibilität der Arbeitsnachfrage (sprich:<br />

der Betriebe) zu. Dabei ist von Interesse, wie die Allokation von Arbeitskraft in<br />

einem durch verschärften internationalen Wettbewerb und durch den <strong>Übergang</strong><br />

von der Industrie- in eine <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft gekennzeichneten Wirt-<br />

schaftssystem bewältigt wird bzw. bewältigt werden kann. <strong>Die</strong> meisten Beiträge<br />

zu dieser Flexibilisierungsdebatte kranken jedoch an einer inkonsequenten<br />

und/oder oberflächlichen Verwendung <strong>des</strong> Begriffs „Flexibilität“, die auf verschiedene<br />

Ursachen <strong>zur</strong>ückzuführen ist.<br />

Erstens wird <strong>im</strong>mer wieder versucht, die „Flexibilität <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong>“ an der<br />

Höhe der monatlichen Arbeitslosenzahlen bzw. Arbeitslosenquote festzumachen.<br />

Jedoch lässt sich bspw. allein aus dem Vergleich von Arbeitslosenzahlen zu best<strong>im</strong>mten<br />

Stichtagen nichts über die Anpassungsfähigkeit <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong><br />

aussagen. Denn logischer Weise kann es sich bei „Flexibilität“ nur um einen<br />

Begriff <strong>zur</strong> Beschreibung dynamischer Prozesse handeln. In statischer Perspektive<br />

sind die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt gesetzt. Ob die Arbeitsmarktakteure

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!