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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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1.4.3 Der Arbeitsvertrag als Bindeglied zwischen Haushalts- und Betriebsproduktion<br />

Bevor ein konkreter Vertrag geschlossen wird, müssen sich die Arbeitsmarktakteure<br />

zunächst einmal über ihre eigenen „Ausgangsforderungen“ klar werden, was<br />

<strong>im</strong> Endeffekt eine Konkretisierung der sechs Angebots- bzw. Nachfrageparameter<br />

(vgl. Tabelle 2 und Tabelle 3) bedeutet. Für den Arbeitsanbieter stellen sich bspw.<br />

folgende Fragen: Soll etwa eine Voll- oder Teilzeitbeschäftigung aufgenommen<br />

werden, um Erwerbseinkommen zu erzielen? Welche Wegestrecke ist bis zum<br />

Arbeitsort zu tolerieren? Welche Tätigkeiten werden angeboten? Wie hoch ist der<br />

„Anspruchslohn“, der min<strong>des</strong>tens für die Tätigkeit zu zahlen ist? Ähnliche Entscheidungen<br />

sind auf der Arbeitsnachfrageseite zu fällen: Gesetzt den Fall, eine<br />

Aufgabe soll innerhalb <strong>des</strong> Betriebes erledigt werden: Wie viele Arbeitnehmer<br />

sind zu rekrutieren? Welche Arbeitsaufgaben sind von den Arbeitnehmern zu<br />

lösen? Wo soll produziert werden? Welcher max<strong>im</strong>ale Lohn ist für die einzelnen<br />

Arbeitsaufgaben zu bezahlen?<br />

<strong>Die</strong> differenzierte Betrachtung sowohl <strong>des</strong> Arbeitsangebots als auch der Arbeitsnachfrage<br />

macht deutlich, dass selbst unter statischen Gesichtspunkten der Ausgleich<br />

zwischen Angebot und Nachfrage keinesfalls allein über die Lohnhöhe<br />

erfolgt, sondern dass alle der jeweils sechs D<strong>im</strong>ensionen in ein Gleichgewicht<br />

gebracht werden müssen. „Viewing labor market exchange in terms of contracts<br />

represents an interesting and novel methodological departure from conventional<br />

models in which market wage rates decentralize <strong>im</strong>personal and unilateral labor<br />

demand decision by firms on the one hand and labor supply decisions by workers<br />

on the other. In contrast, contracts are inherently bilateral negotiations between<br />

partners that are disciplined by external opportunities, making analysis of the<br />

labor market more akin to the marriage market than to the bourse. Contract markets<br />

are supported by frictions and specifity of employment relationships that tend<br />

to insulate contracting parties from short-run external shocks and which take<br />

current wage rates ‚out of competition‘ in allocating labor resources.“ (ROSEN<br />

1985: 1145). In diesem Sinn ist der Arbeitsvertrag als ein ausgehandelter Kompromiss<br />

zwischen den Anforderungen <strong>des</strong> Betriebes und <strong>des</strong> privaten Haushalts zu<br />

verstehen. Der Arbeitsvertrag konkretisiert folglich für beide Marktseiten die<br />

Quantität und Qualität sowie den Preis bzw. den Ertrag der geleisteten – sprich<br />

der realisierten – Arbeit. Der Arbeitsvertrag ist somit in dieser statischen Sicht-

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