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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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von Haushaltsproduktion durch Marktarbeitszeit deutlich verbessert. <strong>Die</strong> Entwicklung<br />

großer Märkte für standardisierbare Güter mit stark arbeitsteiliger Produktion<br />

sowie technischer Fortschritt haben einerseits zu sinkenden Güterpreisen<br />

und andererseits zu steigenden Löhnen geführt. <strong>Die</strong>s löst Substitutionseffekte<br />

zugunsten von Marktarbeit aus, indem eine bislang zeitintensive Haushaltsproduktion<br />

durch eine kapitalintensive Haushaltstechnologie ersetzt wird. Der verstärkte<br />

Einsatz von konsumreifen Marktgütern sowie komfortablen Haushaltsgeräten,<br />

die die Haushaltsproduktion stark vereinfachen, so daß hierzu kaum mehr<br />

spezifische Kenntnisse notwendig sind, reduzieren Hausarbeit in vielen Bereichen<br />

auf eine ‚individuelle Endmontage von industriell gefertigten Zwischenprodukten‘.<br />

Unter solchen Bedingungen ist es dann effizient, die Zeit verstärkt <strong>zur</strong> Einkommenserzielung<br />

zu verwenden, da dadurch ein wesentlich höherer Gesamtoutput<br />

erzielt werden kann“ (OTT 1998: 70).<br />

Für den privaten Haushalt stellt sich folglich ein ähnliches „make-or-buy“-<br />

Problem wie für den Betrieb. Wenn ein Haushalt entschieden hat, einen be-<br />

st<strong>im</strong>mten <strong>Die</strong>nst bzw. ein best<strong>im</strong>mtes Gut nicht selbst intern zu erstellen, sondern<br />

gegen Geld bei einem haushaltsfremden Anbieter einzukaufen, ist damit gleich-<br />

zeitig die Entscheidung gefallen, Arbeitskraft auf dem Erwerbsarbeitsmarkt anzubieten,<br />

um Lohneinkommen zu erwirtschaften. Ähnlich der Arbeitsnachfrageent-<br />

scheidung ist auch diese Arbeitsangebotsentscheidung mehrd<strong>im</strong>ensional, da parallel<br />

sechs verschiedene Bereiche <strong>des</strong> Arbeitsangebots spezifiziert werden müs-<br />

sen. <strong>Die</strong> dabei vom Haushalt <strong>im</strong> einzelnen zu beantwortenden Fragen sind in<br />

Tabelle 3 dargestellt. In statischer Perspektive sind dabei sowohl Quantität, Qualität<br />

sowie der Ertrag <strong>des</strong> Arbeitsangebots eines Haushalts gesetzt. Um dies wie-<br />

derum anhand eines einfachen Beispiels zu verdeutlichen, sei ein Haushalt angenommen,<br />

der ein Konsumniveau K in t erzielt. <strong>Die</strong>ser Haushalt muss für die Periode<br />

t (unter gegebenem Kapital- und Bodeneinsatz) folgende Fragen beantworten:<br />

a) Wie viele Haushaltsmitglieder bieten (abhängige) Erwerbsarbeit an (Numerische<br />

D<strong>im</strong>ension)?<br />

b) Wann bieten die einzelnen Haushaltsmitglieder Erwerbsarbeit an (Zeitliche<br />

D<strong>im</strong>ension)?<br />

c) Wo bieten die einzelnen Haushaltsmitglieder Erwerbsarbeit an (Räumliche<br />

D<strong>im</strong>ension)?<br />

d) Welche Art der Tätigkeiten bieten die Haushaltsmitglieder auf dem Arbeitsmarkt<br />

an und welches Haushaltsmitglied bietet welche Tätigkeit(en) auf dem<br />

Arbeitsmarkt an (Funktionale D<strong>im</strong>ension)?

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