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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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zientesten ist bzw. innerhalb <strong>des</strong> gewählten subjektiven Rahmens am effizientesten<br />

zu sein scheint. „[D]ie begrenzten Ressourcen <strong>des</strong> Menschen erlauben es<br />

nicht, auf jede Umgebungsänderung sofort ‚max<strong>im</strong>ierend‘ [<strong>im</strong> Sinne von objektiv<br />

max<strong>im</strong>ierend; M. E.] zu reagieren. Habits und Frames sind [...] Vereinfachungen<br />

von Situationen, die der vernünftige Akteur [<strong>im</strong> Sinne von subjektiver Vernunft;<br />

M. E.] nicht mit der kleinsten Situationsschwankung aufgibt. [...] Es ist viel vernünftiger,<br />

Verhaltens- und Prioritätsänderungen erst dann zu erwägen, wenn diese<br />

Veränderungen in der Umwelt deutlich, anhaltend und stabil sind, als alles gleichzeitig<br />

zu wollen, zu versuchen oder be<strong>im</strong> geringsten Anlaß eine neue Alternative<br />

auszuprobieren“ (ESSER 1990: 244).<br />

1.2.4 ‚Bringing exchange back in‘<br />

Das menschliche Handeln ist an der Produktion größtmöglichen individuellen<br />

Nutzens orientiert. ESSER (1999b: 92) bringt den Begriff <strong>des</strong> Nutzens dabei auf<br />

die einfache Formel: „Das Erlebnis <strong>des</strong> zuträglichen inneren Funktionierens <strong>des</strong><br />

Organismus durch den Organismus selbst sei als Nutzen bezeichnet“. Unter Berücksichtigung<br />

<strong>des</strong> bereits oben angesprochenen Dritt-Personen-Kriteriums kann<br />

Nutzen schlussendlich nur aus Reproduktion (d.h. Nicht-Produktion oder Konsum)<br />

entstehen. <strong>Die</strong> Motivation für jedwe<strong>des</strong> produktive Handeln liegt folglich<br />

am Ende <strong>im</strong>mer in der Max<strong>im</strong>ierung <strong>des</strong> Konsums (Konsum verstanden als nicht<br />

auf Dritte übertragbare und daher nicht-produktive Tätigkeit oder Zeitverwendung).<br />

Der Mensch ist in der „realen“ Welt – anders als <strong>im</strong> Schlaraffenland –<br />

jedoch damit konfrontiert, Nutzen erst durch Handeln zu produzieren<br />

(LINDENBERG 1989). Daher kann Nutzen jedoch kaum ‚aus sich heraus‘ entstehen.<br />

Notwendigerweise ist die Erzielung von Nutzen mit produktivem Handeln verbunden,<br />

da das Ziel der Reproduktion nur schrittweise über die Produktion von<br />

(„indirekten“ und „pr<strong>im</strong>ären“) „Zwischengütern“ (bspw. die Erzielung von Geldeinkommen<br />

oder das Erlangen von Reputation) erreicht werden kann (vgl. ESSER<br />

1999b: 84ff). <strong>Die</strong> Produktion solcher „Zwischengüter“ ist jedoch nicht allein an<br />

der Produktion <strong>des</strong> Nutzens sondern notgedrungen an der Knappheit notwendiger<br />

Ressourcen ausgerichtet. Folglich müssen die Individuen zwischen alternativen<br />

Verwendungen knapper Ressourcen wählen. <strong>Die</strong>se Wahl ist allerdings kein objektives<br />

Vergleichen sondern eine durch die Definition der Situation (und dadurch<br />

eingebettet in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen) subjektive, situations-

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