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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Zwischenebene zwischen der ‚untersten‘ Mikroebene der Akteure und der Makroebene<br />

der übergreifenden sozialen Strukturen“ (ESSER 1999b: 19). Jedoch sollte<br />

schon an dieser Stelle eine Konkretisierung <strong>des</strong> hier verwendeten und <strong>im</strong> weiteren<br />

Verlauf zentralen „Einbettungs-Begriffs“ erfolgen, der <strong>im</strong> Widerspruch <strong>zur</strong> Begriffsverwendung<br />

bspw. bei GRANOVETTER (1985) steht. GRANOVETTER (1985)<br />

verwendet einen eher als horizontal zu bezeichnenden Einbettungs-Begriff, nach<br />

dem ein „Wirtschaftssystem“ nur eingebettet in und beeinflusst durch soziale<br />

Netzwerke vorstellbar ist: „Actors do not behave or decide as atoms outside a<br />

social context, nor do they adhert slavishly to a script written for them by the<br />

particular intersections of social categroies that they happen to occupy. Their<br />

attampts at purposive action are instead embedded in concrete, ongoing systems<br />

of social relations“ (GRANOVETTER 1985: 487). Auch wenn Granovetter mit Vehemenz<br />

für einen anderen Einbettungsbegriff als bspw. den von Esser verwendeten<br />

eintritt, besteht nur ein scheinbarer Widerspruch zwischen den beiden Begriffsverwendungen.<br />

Während der Einbettungsbegriff der Rational Choice Theorie<br />

auf Institutionen abzielt, bezieht sich Granovetter auf das Problem der Organisation.<br />

Doch eine Unterscheidung zwischen diesen beiden ist dringend notwendig.<br />

Mit anderen Worten: „Was begrifflich genau zu trennen ist, sind Spielregeln und<br />

Spieler“ (NORTH 1992: 5). Institutionen sind in diesem Fall die „Spielregeln“,<br />

nach denen die Interaktionen zwischen den einzelnen Akteuren ablaufen (sollen);<br />

wie jedoch die einzelnen Akteure mit diesen Regeln verfahren, ob und – wenn ja<br />

– welche sie befolgen oder nicht und ob sie soziale Netzwerke mit anderen<br />

„Spielern“ bilden, um <strong>im</strong> Rahmen der bestehenden Regeln ihr „Spielergebnis“ zu<br />

verbessern, ist eine andere Frage. Daher wird folgende Begriffsdefinition vorge-<br />

schlagen:<br />

• „Einbettung“ bezeichnet die vertikale Verknüpfung von institutionellen Ebenen,<br />

die sich aufgrund ihrer unterschiedlich hohen/niedrigen Zeitveränderlichkeit<br />

unterscheiden (vgl. dazu insbesondere Abschnitt 1.6); in diesem Sinn bezieht<br />

sich Einbettung auf die subjektive Deutung der Situation durch die Akteure<br />

und entspricht daher dem Beziehungstyp 1 in Abbildung 1.<br />

• „Einbindung“ bezeichnet die horizontale Verknüpfung einzelner Akteure<br />

innerhalb von Organisationen und Netzwerken und bezieht sich somit auf die<br />

Logik der Selektion zwischen verschiedenen Handlungsalternativen (Bezie-

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