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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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begrenzt informierten Subjekt aus, da die Informationsbeschaffung mit Kosten<br />

verbunden ist, <strong>zur</strong> Informationsbeschaffung Zeit aufgewendet werden muss und<br />

die Individuen nur begrenzt fähig sind „mit Daten umzugehen und Pläne zu formulieren“<br />

(RICHTER/FURUBOTN 1999: 487): „[B]ounded rationality [...] refers to<br />

neurophysiological l<strong>im</strong>its on the one hand and language l<strong>im</strong>its on the other“<br />

(WILLIAMSON/WACHTER/HARRIS 1975: 258).<br />

Unter den Bedingungen „Opportunismus“ und „begrenzte Rationalität“ entstehen<br />

bei jedem Tausch(versuch) zusätzliche Kosten, die unter dem Begriff „Transaktionskosten“<br />

zusammengefasst werden. „<strong>Die</strong> Inanspruchnahme <strong>des</strong> Marktes ist mit<br />

best<strong>im</strong>mten Aufwendungen verbunden, die man als Transaktionskosten bezeichnet.<br />

Sie umfassen jene Kosten, die mit jeder Austauschbeziehung, insbesondere<br />

mit dem Abschluß von Verträgen, verbunden sind“ (FRITSCH/WEIN/EWERS 1996:<br />

6). 9 Transaktionskosten können dabei zu unterschiedlichen Zeitpunkten einer ökonomischen<br />

Transaktion entstehen (ex-ante und ex-post Transaktionskosten); unter<br />

ex-ante Transaktionskosten werden dabei die Kosten verstanden, die bei der Vertragsanbahnung<br />

und Aushandlung entstehen, während unter ex-post Transaktionskosten<br />

Überwachungs- und Durchsetzungskosten von Verträgen <strong>im</strong> nachhinein<br />

subsumiert werden (WILLIAMSON 1990). So entstehen Arbeitgebern ex-ante<br />

Transaktionskosten durch die Veröffentlichung von Stellenanzeigen oder aber das<br />

Auswahlverfahren, um geeignete Bewerber „herauszufiltern“. Ein Beispiel für expost<br />

Transaktionskosten sind die u. U. anfallenden Anwaltskosten, wenn ein<br />

Arbeitnehmer nach einer Kündigung seine Rechte mit juristischer Hilfe durchsetzen<br />

möchte. <strong>Die</strong> (relative) Höhe der Transaktionskosten lässt sich dabei durch<br />

eine Analyse der drei Transaktionskostend<strong>im</strong>ensionen (1) Unsicherheit bzw.<br />

Unkenntnis, (2) Faktorspezifität und (3) Häufigkeit best<strong>im</strong>men (WILLIAMSON<br />

1990). 10<br />

9 Häufig werden Transaktionskosten auch als „Reibungsverluste“ (vgl. bspw. WILLIAMSON<br />

1990) <strong>des</strong> Marktgeschehens beschrieben. Eine umfassendere Definitionen <strong>des</strong> Transaktionskostenbegriffs<br />

findet sich in RICHTER/FURUBOTN (1999: 49).<br />

10 Im Folgenden wird dem Begriffsapparat der Neuen Institutionenökonomie der Vorzug gegeben;<br />

es finden sich aber auch in der soziologischen Literatur Begriffe, die die Einschränkung<br />

<strong>des</strong> neoklassischen Modells der Vollständigen Konkurrenz ganz ähnlich beschreiben. Bspw.<br />

sei hier auf den Begriff der „Interaktionshäufigkeit“ oder aber der „Interaktionsdichte“ bei OPP<br />

(1987: 290f) verwiesen, der <strong>im</strong> Grunde die beiden Transaktionskostend<strong>im</strong>ensionen „Häufigkeit“<br />

und „Faktorspezifität“ erfasst.

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