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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Güter. 5 Entscheidend für die Markträumung ist hier allein die Funktionsfähigkeit<br />

<strong>des</strong> Preismechanismus. Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt bspw. in Form<br />

von Arbeitslosigkeit oder aber Fachkräftemangel sind so ganz leicht durch eine<br />

Störung <strong>des</strong> Preismechanismus zu erklären; würde der Preismechanismus funktionieren,<br />

gäbe es automatisch ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Auf<br />

einem solchen Arbeitsmarkt sorge der Wettbewerb zwischen den einzelnen Wirtschaftsakteuren<br />

– entsprechend der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie – für eine<br />

effiziente Allokation und eine leistungsgerechte, paretoopt<strong>im</strong>ale Distribution6 .<br />

Demnach sorgt der Preismechanismus für die effiziente Allokation <strong>des</strong> Gutes<br />

„Arbeit“, da sich die Arbeitsmarktakteure als reine Mengenanpasser verhalten.<br />

Dabei ist für die Funktionsweise <strong>des</strong> Preismechanismus die Annahme Vollständiger<br />

Konkurrenz entscheidend (vgl. allgemein <strong>zur</strong> „Vollständigen Konkurrenz“<br />

FRITSCH/WEIN/EWERS 1996: 16ff). Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies u. a. (vgl.<br />

SESSELMEIER/BLAUERMEL 1997: 47f),<br />

• dass keine Wettbewerbs- oder Zutrittsbeschränkungen existieren,<br />

• dass das Arbeitsangebot homogen ist,<br />

• dass die Arbeitsmarktakteure vollkommen informiert sind und Informationsbeschaffung<br />

unendlich schnell und kostenlos erfolgt und<br />

• dass die Arbeitsmarktakteure vollkommen mobil sind.<br />

<strong>Die</strong>se unrealistischen Grundannahmen sollen hier gar nicht kritisiert werden; es<br />

liegt auf der Hand, dass Informationen eben nicht unendlich schnell und kostenlos<br />

für alle Markteilnehmer zugänglich sind oder aber, dass das Arbeitsangebot eben<br />

nicht homogen ist. Bedeutsamer ist vielmehr, dass der neoklassische Marktbegriff<br />

die Allokation von Arbeitskraft auf den Preismechanismus reduziert, ja der Markt<br />

5 Nach ROTHSCHILD (1988) ergäben sich auch in der neoklassischen Theorie Unterschiede<br />

zwischen Güter- und Arbeitsmarkt. So stifte die „gekaufte“ bzw. „verkaufte“ Arbeitskraft für<br />

den Arbeitgeber bzw. den Arbeitnehmer lediglich einen mittelbaren Nutzen entweder über den<br />

Absatz der durch die gekaufte Arbeit erstellten Güter oder aber durch den Kauf von Gütern<br />

mittels <strong>des</strong> durch Arbeit verdienten Lohnes. Darüber hinaus müsse eine Steigerung <strong>des</strong> Reallohns<br />

nicht automatisch mit einer Steigerung <strong>des</strong> individuelle Arbeitsangebotes einhergehen,<br />

„da die knapper werdende Freizeit ein Gegengewicht bildet“ (S. 15). Zu bedenken ist dabei allerdings,<br />

dass auch auf dem Gütermarkt Nutzen häufig mittelbaren Charakter hat (bspw. be<strong>im</strong><br />

Kauf von Investitionsgütern) und auch Substitutionseffekte auftreten (man denke an das bekannte<br />

„Butter-Margarine-Beispiel“).<br />

6 „Das Pareto-Kriterium besagt, daß ein Zustand dann opt<strong>im</strong>al sei, wenn kein Individuum mehr<br />

besser gestellt werden kann, ohne die Nutzenposition eines anderen Individuums zu verschlechtern.<br />

[...] Veränderungen [werden] nur dann akzeptiert [...], wenn das Nutzenniveau je<strong>des</strong><br />

beteiligten Individuums zumin<strong>des</strong>t erhalten bleibt“ (FRITSCH/WEIN/EWERS 1996: 15f; vgl.<br />

auch VARIAN 1989: 291f).

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