23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 371 -<br />

In Beispiel 2 offenbaren Männer und Frauen am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums<br />

keine unterschiedlichen Überlebensraten. Sowohl 50 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse<br />

von Männern als auch 50 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse<br />

von Frauen haben bis zum Zeitpunkt tmax „überlebt“. Gleichzeitig zeigt uns<br />

die Gesamtschätzung jedoch eine für Frauen erhöhte Hazard Ratio und bei diesem<br />

Beispiel liegt somit auf der Hand, dass die Hazard Ratio hier nicht als Wahrscheinlichkeitseffekt<br />

zu interpretieren ist sonder allein durch <strong>im</strong> Zeitverlauf sich<br />

unterschiedlich entwickelnde Verläufe bedingt ist (was sich dann ja auch <strong>im</strong> CPE-<br />

Modell zeigt).<br />

Allerdings hat man es bei „realen“ Untersuchungen eigentlich <strong>im</strong>mer mit Ergebnissen<br />

zu tun, die eben nicht eindeutig als Wahrscheinlichkeitseffekt oder eindeutig<br />

als Zeiteffekt (und damit zusammenhängend auch nicht eindeutig als „proportional“)<br />

identifiziert werden können. <strong>Die</strong> „realen“ Prozesse sind mehr oder weniger<br />

sowohl durch allgemeine zeitkonstante Wahrscheinlichkeitsunterschiede als<br />

auch gleichzeitig durch spezifische Zeiteffekte determiniert. <strong>Die</strong>ser Umstand wird<br />

durch die Beispiele 3 bis 5 in Tabelle 20 verdeutlicht.<br />

Auch wenn sich in Beispiel 3 weder das Signifikanzniveau noch die Wirkungs-<br />

richtung der untersuchten Variable ändert, so zeigen doch die abnehmenden geschlechtsspezifischen<br />

Unterschiede der Hazard Ratios in den drei Perioden, dass<br />

sich das <strong>Übergang</strong>srisiko von Männern und Frauen nicht proportional verhält. Der<br />

Unterschied der Baseline Überlebensraten am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums<br />

(0,550 vs. 0,450) ist somit als ein Resultat eines parallel auftretenden Zeit- und<br />

Wahrscheinlichkeitseffekts zu verstehen. Beispiel 4 und Beispiel 5 sind andere<br />

Variationen <strong>zur</strong> Verdeutlichung dieses Phänomens. So ist in Beispiel 4 in der<br />

dritten Periode eine Richtungsänderung <strong>des</strong> Zusammenhang zu erkennen (Hazard<br />

Ratio in Periode 1 und 2 jeweils größer 1 und in Periode 3 kleiner 1). Auch wenn<br />

hier die Baseline Hazard Rate am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraum identisch mit<br />

den Ergebnissen in Beispiel 3 sind, so ist der geschlechtsspezifische Unterschied,<br />

der sich in der gesamten Hazard Ratio von 1,500 ausdrückt, mehr als Zeit- denn<br />

als allgemeiner Wahrscheinlichkeitseffekt zu interpretieren. Noch deutlicher wird<br />

dies durch Beispiel 5, bei dem die gesamte Hazard Ratio von 1,500 in erster Linie<br />

auf einem Zeiteffekt in der ersten Periode beruht; in Periode 2 und Periode 3 sind<br />

die Ergebnisse nicht signifikant. <strong>Die</strong> fiktiven Beispiele in Tabelle 20 machen<br />

deutlich, „that the researchers should be more cautious when interpreting the

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!