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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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schlechtsspezifischen Unterschiede der <strong>Übergang</strong>srate, die folglich nichtproportional<br />

zueinander verlaufen.<br />

(b) Wahrscheinlichkeits- oder Zeiteffekt?<br />

Beispiel 1 und Beispiel 2 in Tabelle 20 sind nicht nur idealtypische Beispiele <strong>zur</strong><br />

Überprüfung der Proportionalitätsannahme mittels eines CPE-Modells. Letztendlich<br />

führt diese Überprüfung zu der eigentlich entscheidenden Frage, wie denn die<br />

ermittelten Hazard Ratios zu interpretieren sind. In beiden Beispielen liegt der<br />

Wert <strong>im</strong> gesamten Cox-Modell bei 1,500 – auch wenn sich hinter diesen beiden<br />

Kennwerten offensichtlich ganz unterschiedliche Prozesse verbergen.<br />

Insbesondere mit Blick auf Beispiel 1 ist nicht schwer zu verstehen, dass streng<br />

genommen nur bei einer Erfüllung der Proportionalitätsannahme die ermittelten<br />

Hazard Ratios eines gesamten Cox-Modells als allgemeine <strong>Übergang</strong>swahrscheinlichkeit<br />

(„overall probability“) interpretiert werden dürfen. Da jedoch in der<br />

„sozialen Realität“ (die wir mittels Daten abzubilden versuchen) wohl kaum ein<br />

vollkommen proportionaler Verlauf zweier <strong>Übergang</strong>sratenfunktionen vorstellbar<br />

ist, sollte ein Proportionalitätstest kein Selbstzweck sein, sondern möglichst einen<br />

verbesserten Einblick in die zu untersuchenden Prozesse ermöglichen. Daher sind<br />

die Schätzungen von Cox-Modellen nicht zu verwerfen, wenn sie nicht (opt<strong>im</strong>al)<br />

die Proportionalitätsannahme erfüllen. <strong>Die</strong>s ist durch die Schätzung von CPE-<br />

Modellen in Kombination mit der Berechnung von Baseline Überlebensraten<br />

möglich.<br />

<strong>Die</strong> Baseline Überlebensrate am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums (tmax) gibt an,<br />

wieviel Prozent der Risikomenge <strong>des</strong> Ausgangszeitpunktes t0 bis zum Zeitpunkt<br />

tmax „überlebt“ haben. 134 In Beispiel 1 in Tabelle 20 weisen Männer eine Überle-<br />

bensrate von 0,600 und Frauen eine Überlebensrate von 0,300 am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums<br />

auf. Kombiniert man nun diese Information mit dem Ergebnis<br />

der CPE-Modelle, die keinen Einfluss der Untersuchungszeit auf die <strong>Übergang</strong>srate<br />

dokumentieren, wird klar, dass die Hazard Ratio <strong>im</strong> Gesamtmodell als<br />

reiner Wahrscheinlichkeitseffekt wirkt und zwangsläufig alleine für die unterschiedlichen<br />

Überlebensraten verantwortlich ist.<br />

134 Anders als „einfache“ Überlebensraten (vgl. Kapitel 3) ist die Baseline Überlebensrate als<br />

Überlebensrate für die Referenzgruppe <strong>im</strong> Cox-Modell zu interpretieren.

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