Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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- 366 - D.1 Das Cox-Modell mit periodenspezifischen Effekten Zwar stellt die für die folgenden Schätzungen verwendete Statistiksoftware STATA komfortabler Weise eine Berechnungsroutine eines auf Schoenfeld Residuen basierenden Proportionalitätstests zur Verfügung (vgl. STATA 2001: 296ff; CLEVES/GOULD/GUTIERREZ 2002: 160ff), jedoch ist dieses „harte“ Testverfahren aus einem technischen und aus einem methodischen Grund für die hier vorliegende Analyse nicht geeignet. Der technische Grund liegt darin, dass bei einem solchen Test für jede unabhängige (Dummy-)Variable eine (beim globalen Test) bzw. zwei (bei separaten Tests für jede Variable) neue Residualvariable(n) generiert werden muss bzw. müssen. Dies würde praktische eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Datenmenge zur Folge haben und die vorhandene EDV- Infrastruktur vollständig überfordern. Der methodische Grund für die Ablehnung des residualen Testverfahrens besteht in der besonders großen Fallzahl in der IAB-Beschäftigtenstichprobe. Auch für die lineare Regressionsschätzung der Schoenfeld Residuen gilt, dass „bei großen Stichproben die Teststatistiken [versagen], weil aufgrund der hohen Fallzahlen alle Statistiken signifikant sind, seien die getesteten Unterschiede auch noch so klein“ (ANDREß/HAGENAARS/KÜHNEL 1997: 52). Somit ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass bei Anwendung eines solchen „harten“ Testverfahrens ausschließlich nicht-proportionale Risiken im Cox-Modell identifiziert werden würden. Aus diesem Grund war es notwendig, ein geeignetes Testverfahren zu nutzen, dass einerseits über die grobe grafische Überprüfung hinausgeht, andererseits aber einen genügend großen Flexibilitätsspielraum bei der Schätzung der Cox-Modelle ermöglicht. Ein solches Verfahren wird von BERNARDI (2001) vorgeschlagen, der die Proportionalitätsannahme mittels der Schätzung sogenannter „Periodeneffek- te“ in Kombination mit einer Analyse der Baseline Überlebensrate am Ende des Untersuchungszeitraums überprüft. Der Hauptgedanke hierbei liegt darin, dass bei proportionalen Risiken die Einflüsse einzelner Kovariaten zeitunabhängig sein müssen. Um diese Zeitunabhängigkeit zu überprüfen, werden Interaktionsvariablen zwischen den eigentlichen erklärenden Variablen und der Prozesszeit gebildet und deren Einfluss in separaten Cox-Modellen überprüft (vgl. dazu auch ANDREß 1992: 257f; BLOSSFELD/ROHWER 2002: 242f). In unserem Fall wird die Analysezeit von drei Jahren in drei einjährige Perioden aufgeteilt. Um die Proportionalitätsannahme bspw. für die Variable SEX (‚0‘ =

- 367 - Mann; ‚1‘ = Frau) zu überprüfen, werden drei Interaktionsvariablen (PH1SEX, PH2SEX, PH3SEX) neu gebildet. PH1SEX erhält bei solchen Spells den Wert ‚1‘, die zu weiblichen Stichprobenmitgliedern gehören und die außerdem im ersten Untersuchungszeitraum (0 < t

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D.1 Das Cox-Modell mit periodenspezifischen Effekten<br />

Zwar stellt die für die folgenden Schätzungen verwendete Statistiksoftware<br />

STATA komfortabler Weise eine Berechnungsroutine eines auf Schoenfeld Residuen<br />

basierenden Proportionalitätstests <strong>zur</strong> Verfügung (vgl. STATA 2001: 296ff;<br />

CLEVES/GOULD/GUTIERREZ 2002: 160ff), jedoch ist dieses „harte“ Testverfahren<br />

aus einem technischen und aus einem methodischen Grund für die hier vorliegende<br />

Analyse nicht geeignet. Der technische Grund liegt darin, dass bei einem solchen<br />

Test für jede unabhängige (Dummy-)Variable eine (be<strong>im</strong> globalen Test)<br />

bzw. zwei (bei separaten Tests für jede Variable) neue Residualvariable(n) generiert<br />

werden muss bzw. müssen. <strong>Die</strong>s würde praktische eine Verdoppelung bis<br />

Verdreifachung der Datenmenge <strong>zur</strong> Folge haben und die vorhandene EDV-<br />

Infrastruktur vollständig überfordern. Der methodische Grund für die Ablehnung<br />

<strong>des</strong> residualen Testverfahrens besteht in der besonders großen Fallzahl in der<br />

IAB-Beschäftigtenstichprobe. Auch für die lineare Regressionsschätzung der<br />

Schoenfeld Residuen gilt, dass „bei großen Stichproben die Teststatistiken [versagen],<br />

weil aufgrund der hohen Fallzahlen alle Statistiken signifikant sind, seien<br />

die getesteten Unterschiede auch noch so klein“ (ANDREß/HAGENAARS/KÜHNEL<br />

1997: 52). Somit ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass bei Anwendung eines<br />

solchen „harten“ Testverfahrens ausschließlich nicht-proportionale Risiken <strong>im</strong><br />

Cox-Modell identifiziert werden würden.<br />

Aus diesem Grund war es notwendig, ein geeignetes Testverfahren zu nutzen,<br />

dass einerseits über die grobe grafische Überprüfung hinausgeht, andererseits aber<br />

einen genügend großen Flexibilitätsspielraum bei der Schätzung der Cox-Modelle<br />

ermöglicht. Ein solches Verfahren wird von BERNARDI (2001) vorgeschlagen, der<br />

die Proportionalitätsannahme mittels der Schätzung sogenannter „Periodeneffek-<br />

te“ in Kombination mit einer Analyse der Baseline Überlebensrate am Ende <strong>des</strong><br />

Untersuchungszeitraums überprüft. Der Hauptgedanke hierbei liegt darin, dass bei<br />

proportionalen Risiken die Einflüsse einzelner Kovariaten zeitunabhängig sein<br />

müssen. Um diese Zeitunabhängigkeit zu überprüfen, werden Interaktionsvariablen<br />

zwischen den eigentlichen erklärenden Variablen und der Prozesszeit gebildet<br />

und deren Einfluss in separaten Cox-Modellen überprüft (vgl. dazu auch ANDREß<br />

1992: 257f; BLOSSFELD/ROHWER 2002: 242f).<br />

In unserem Fall wird die Analysezeit von drei Jahren in drei einjährige Perioden<br />

aufgeteilt. Um die Proportionalitätsannahme bspw. für die Variable SEX (‚0‘ =

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