23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 365 -<br />

D Überprüfung der „Proportionalitätsannahme“<br />

Auch wenn das Cox-Modell aufgrund seiner unspezifizierten Funktion ein äußerst<br />

vielseitiges und robustes Analyseinstrument ist, basiert es dennoch – wie <strong>im</strong><br />

übrigen auch andere <strong>Übergang</strong>sraten-Modelle – auf der Annahme sich proportional<br />

zueinander verändernder <strong>Übergang</strong>sraten („Proportionalitätsannahme“). Ist<br />

diese Proportionalitätsannahme verletzt, ergeben sich dadurch best<strong>im</strong>mte Auswirkungen<br />

auf das zu schätzende Modell bzw. die Interpretation der Schätzergebnisse.<br />

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gültigkeit der Proportionalitätsannahme<br />

<strong>im</strong> jeweils zu schätzenden Modell zu überprüfen (BLOSSFELD/HAMERLE/MAYER<br />

1986: 86ff; BLOSSFELD/ROHWER 2002: 240ff). Obwohl die einschlägige Fachliteratur<br />

die Durchführung eines Proportionalitäts-Tests empfiehlt, zeigt sich jedoch<br />

in der Forschungspraxis, dass ein solcher Test eher <strong>zur</strong> Ausnahme denn <strong>zur</strong> Regel<br />

gehört. So hat BERNARDI (2001) die Veröffentlichungen in drei führenden inter-<br />

nationalen soziologischen Fachzeitschriften (American Sociological Review,<br />

American Journal of Sociology und European Sociological Review) über einen<br />

Zeitraum von 10 Jahren ausgewertet und festgestellt, dass „only 10% of studies<br />

that have employed proportional rate models (n = 70) report that a test of the<br />

proportionality assumption has been made“ (BERNARDI 2001: 248).<br />

<strong>Die</strong>ser Befund ist umso verwunderlicher, da es eine ganze Reihe unterschiedlicher<br />

Testverfahren <strong>zur</strong> Überprüfung der Proportionalitätsangabe gibt (vgl. dazu<br />

BLOSSFELD/HAMERLE/MAYER 1986: 86ff; HOSMER/LEMESHOW 1999: 206ff;<br />

BLOSSFELD/ROHWER 2002: 240ff; CLEVES/GOULD/GUTIERREZ 2002: 157ff). Ein<br />

„weiches“ Testverfahren besteht bspw. darin, für zwei best<strong>im</strong>mte Variablen-<br />

Ausprägungen getrennte, sogenannte „Baseline Überlebensraten“ zu schätzen und<br />

grafisch (das heißt „mit bloßem Auge“) zu überprüfen, ob die Funktionen <strong>im</strong><br />

Beobachtungszeitraum parallel <strong>im</strong> Koordinatensystem verlaufen. Demgegenüber<br />

ist die Überprüfung der Proportionalitätsannahme basierend auf einer linearen,<br />

untersuchungszeitbezogenen Regression sogenannter „Schoenfeld Residuen“ ein<br />

eher „hartes“ Testverfahren (GRAMBSCH/THERNEAU 1994). Mittels der linearen<br />

Regressionsschätzung wird überprüft, ob die Schoenfeldresiduen zeitvariabel<br />

sind, d.h., ob die Steigung der Regressionsgeraden signifikant von ‚0‘ abweicht<br />

(vgl. dazu auch HOSMER/LEMESHOW 1999: Kapitel 6).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!