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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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beitsstellen. Ein qualitativ hochwertiges und standardisiertes System insbesondere<br />

der Berufsausbildung ist daher für die Betriebe ein wesentliches Element, um die<br />

Gefahr kostenträchtiger Fehlbesetzungen zu min<strong>im</strong>ieren. <strong>Die</strong>s wird insgesamt in<br />

dem Maß an Bedeutung gewinnen, in dem „Jedermannsarbeitsplätze“ zukünftig<br />

weiter wegfallen werden. Parallel wird sicherlich in Zukunft der Weiterbildung<br />

eine entscheidende Rolle zukommen. Durch den demographisch verursachten<br />

Rückgang der Zahl der Arbeitsanbieter bei gleichzeitiger Alterung <strong>des</strong> Erwerbspersonenpotentials<br />

sowie <strong>des</strong> Bedeutungszuwachses und Wandlungsgeschwindigkeit<br />

von „Wissen“ werden die Betriebe kaum um die Verbesserung ihrer Weiterbildungsbemühungen<br />

herum kommen. <strong>Die</strong>s gilt zumal dann, wenn selbst eine<br />

deutliche Zunahme der Zuwanderung die demographischen Probleme auf dem<br />

Arbeitmarkt allein nicht wird lösen können und darüber hinaus eine Einigung über<br />

eine vorausschauende Einwanderungspolitik in Deutschland momentan nicht zu<br />

erkennen ist.<br />

Daher ist darüber zu diskutieren, welche Anreize von politischer Seite gesetzt<br />

werden können, um Fortbildungsinvestitionen zu forcieren. Hier scheint insbesondere<br />

bei den kleineren Betrieben ein erheblicher Nachholbedarf zu bestehen<br />

(LEBER 2002), den es gerade aufgrund <strong>des</strong> Bedeutungsgewinns kleinbetrieblicher<br />

Beschäftigung verstärkt zu beachten gilt. Qualifizierungsanreize sind dabei nicht<br />

nur unmittelbar durch finanzielle Zuwendungen, sondern auch mittelbar durch<br />

Arbeitsmarkt- aber auch Produktmarktregulierungen möglich, bspw. indem Qua-<br />

litäts- und Sicherheitsstandards ebenso wie eine geänderte Vergabepraxis bei<br />

öffentlichen Aufträgen die Qualifizierungs- und Weiterbildungsanstrengungen auf<br />

betrieblicher Seite st<strong>im</strong>ulieren können (BOSCH 2002: 695). Hinzu kommt die<br />

Notwendigkeit einer verstärkten und dabei möglichst „passgenaue“ Qualifizierung<br />

von Arbeitslosen, die – <strong>im</strong> Zusammenspiel mit anderen Faktoren – eine Schlüsselrolle<br />

bei der verbesserten und beschleunigten Vermittlung einn<strong>im</strong>mt. Erste Ansätze<br />

in dieser Richtung finden sich folgerichtig auch in dem <strong>im</strong> Januar 2002 in Kraft<br />

getretenen „Job-AQTIV-Gesetz“, bei dem insbesondere der Präventionsgedanke<br />

leitend gewesen ist (GIB 2002). Ungeachtet der möglichen realen Umsetzungsschwierigkeiten<br />

ist bspw. das Instrument <strong>des</strong> „Profilings“ eine Möglichkeit, Risikopotentiale<br />

bei neuen Arbeitslosen bzw. bei von Arbeitslosigkeit Bedrohten<br />

abzuschätzen und das nachgelagerte Vorgehen (bspw. direkte Vermittlung auf den<br />

ersten Arbeitsmarkt, spezielle Qualifizierungsmaßnahmen, vorgeschaltete Sucht-

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