23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 340 -<br />

duale System der Berufsausbildung hat sich als geradezu ultrastabil erwiesen. Es<br />

hat nicht nur die Ausbildung für die Industrie integriert, sondern auch den sektoralen<br />

Wandel zu den <strong>Die</strong>nstleistungen verarbeitet. Fast zwei Drittel aller Auszubildenden<br />

sind inzwischen <strong>im</strong> <strong>Die</strong>nstleistungssektor tätig“ (MAYER 2000: 394).<br />

Zwar kann eine gewisse Trägheit <strong>des</strong> Dualen Systems gegenüber neu entstehenden<br />

Ausbildungsanforderungen nicht geleugnet werden, jedoch ist dabei die Frage,<br />

ob die Vorteile eines solchermaßen regulierten Ausbildungssystems die mutmaßlichen<br />

Nachteile dieser Trägheit nicht aufwiegen, zumal die Anpassungsfähigkeit<br />

<strong>des</strong> Systems der Dualen Berufsausbildung oftmals unterschätzt wird.<br />

„Kaum beachtet von der Öffentlichkeit haben sich die Sozialpartner darauf geeinigt,<br />

die Neuordnungsverfahren, die früher teilweise bis zu zehn Jahre in Anspruch<br />

nahmen, zu beschleunigen; für die Modernisierung bestehender Berufsbilder<br />

wurde ein Zeitrahmen von einem Jahr gesetzt und für Neuentwicklungen von<br />

Berufen zwei Jahre [...]. Seit 1996 wurden mit bislang ungewohntem Elan 33 neue<br />

Berufe entwickelt und 109 alte modernisiert bzw. erweitert. Das Tempo der Neuordnung<br />

konnte damit gegenüber den Jahren zuvor um mehr als 150 Prozent<br />

gesteigert werden“ (BOSCH 2001b: 21). Außerdem ist zu bedenken, dass eine<br />

gewisse Trägheit sogar ein Vorteil sein kann, der kurzfristige Fehlsteuerungen<br />

verhindert, die ansonsten aufgrund von falschen Erwartungen über die Qualität<br />

und Quantität der zukünftigen Arbeitskräftenachfrage entstehen könnten, wie<br />

nicht zuletzt der rasante Aufstieg und der min<strong>des</strong>tens ebenso rasante Fall <strong>des</strong><br />

„Neuen Marktes“ gezeigt hat. <strong>Die</strong> <strong>im</strong> internationalen Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit<br />

in Deutschland verdeutlicht zudem, dass mit dem Dualen Ausbildungssystem<br />

ein relativ reibungsloser <strong>Übergang</strong> von der Schule in Ausbildung<br />

und dann von der Ausbildung in den Beruf bewältigt werden kann.<br />

Aber nicht nur aus empirischer Sicht kann weder von einem Bedeutungsverlust<br />

der beruflichen Ausbildung <strong>im</strong> Allgemeinen bzw. <strong>des</strong> Dualen Systems <strong>im</strong> Speziellen<br />

gesprochen werden. Auch <strong>im</strong> Hinblick auf zu erwartende Entwicklungen<br />

scheinen die deutschen Bildungsinstitutionen generell zukunftsfähig zu sein.<br />

Erstens kann zunehmend lebenslange Weiterbildung nur dann erfolgreich sein,<br />

wenn bereits ein Wissensfundament besteht, auf das das neu zu Lernende aufbauen<br />

kann. Hier wird eine qualifizierte Erstausbildung ihre Bedeutung beibehalten<br />

bzw. sogar noch an Bedeutung gewinnen. Zweitens senkt ein einheitliches Ausbildungssystem<br />

die Transaktionskosten bei der Neubesetzung von vakanten Ar-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!