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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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cherung, als Steuerlast <strong>zur</strong> Finanzierung von Gefängnissen, als Kosten für private<br />

Sicherheitsdienste oder aber als Gewinnverluste durch „mangelnde Konsumbereitschaft“<br />

– werden am Ende auch von den Betrieben zu tragen sein. Nachhaltiger<br />

Umgang mit Humanressourcen steht folglich nicht nur wegen der zu erwartenden<br />

demographischen Entwicklung auf der Agenda. Sowohl für die Arbeitsanbieter als<br />

auch in wachsendem Maße für die Arbeitsnachfrager ist eine entscheidende Frage,<br />

wie die möglichst dauerhafte Verwertbarkeit von Arbeitskraft gesichert werden<br />

kann, wenn einerseits grundlegende Basisqualifikationen wichtiger werden und<br />

gleichzeitig der Wissensbestand quantitativ zun<strong>im</strong>mt und damit gleichzeitig eine<br />

schnelle „Veralterung“ bereits erlangten „Wissens“ einhergeht.<br />

Wenn es um die Vermittlung von Basiswissen und Basisqualifikationen für möglichst<br />

breite Bevölkerungsteile geht, ist nach wie vor in erster Linie das staatlich<br />

finanzierte Bildungssystem gefragt, das neben Schulen und Universitäten auch die<br />

institutionelle Kinderbetreuung umfasst. Nicht zuletzt die <strong>im</strong> internationalen<br />

Schulleistungsvergleich PISA aufgezeigten Defizite machen deutlich, dass in<br />

Deutschland in diesem Bereich ein wesentlicher Nachholbedarf besteht (SMOLKA<br />

2002). Auch die in jüngerer Zeit wachsende Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss<br />

(STATISTISCHES BUNDESAMT 2002) macht die Notwendigkeit verstärkter<br />

Anstrengungen gerade <strong>im</strong> Bereich der Pr<strong>im</strong>ärbildung besonders deutlich. Dabei<br />

darf es allerdings nicht allein um die Vermittlung von „Allgemeinbildung“ gehen,<br />

sondern wichtig scheint hier insbesondere in Bezug auf das Ziel <strong>des</strong> „lebenslan-<br />

gen Lernens“ zu sein, dass Kinder und Jugendliche überhaupt lernen, wie man<br />

lernt. Und schließlich muss gerade in diesem Bereich die Finanzierungsbasis<br />

durch ein ausreichend hohes und sozial gerecht verteiltes Steueraufkommen gesi-<br />

chert werden.<br />

Auch wenn der Anteil der Beschäftigten mit akademischer Ausbildung in den<br />

vergangenen 20 Jahren gestiegen ist und wohl auch noch weiter anwachsen wird,<br />

darf nicht verkannt werden, dass in Deutschland insbesondere der betrieblichen<br />

Berufsausbildung nach wie vor eine überragende Bedeutung zukommt (BOSCH<br />

2001b). In der Vergangenheit wurde vor allem <strong>im</strong> Zusammenhang mit der „Entberuflichungs-These“<br />

dem dualen Ausbildungssystem in Deutschland wiederholt<br />

das Totenglöckchen geläutet (GEIßLER 1991; KERN/SABEL 1994;<br />

BAETHGE/BATRHGE-KINSKY 1998), ohne dass sich jedoch ein dramatischer Bedeutungsverlust<br />

bislang empirisch hätte nachweisen lassen: „Insbesondere das

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