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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Männern und Frauen in Zukunft ändern wird. Auf jeden Fall wird aber die private<br />

Haushaltsproduktion verkompliziert. Daher wird neben dem Bereich der Kinderbetreuung<br />

auch dem Aufbau einer verbesserten institutionellen Pflege- und<br />

Betreuungsinfrastruktur für ältere und kranke Menschen eine entscheidende Bedeutung<br />

auch für das Arbeitsmarktgeschehen zukommen.<br />

5.3 Regulierung <strong>des</strong> anhaltenden <strong>Restrukturierung</strong>sprozesses:<br />

Politische Konsequenzen<br />

Das Szenario vom „Turbo-Arbeitsmarkt“ ist nicht nur für den <strong>Übergang</strong> von der<br />

Industrie- in die <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft nicht haltbar, sondern ist erst recht für<br />

eine fortgeschrittene <strong>Die</strong>nstleistungsökonomie wenig plausibel. Geht man <strong>des</strong><br />

Weiteren davon aus, dass spätestens ab 2010 aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung eine deutliche Arbeitskräfteverknappung eintreten wird, bedeutet<br />

dies, dass auch in Zukunft die Etablierung eines „Turbo-<strong>Arbeitsmarktes</strong>“ in<br />

Deutschland nicht zu erwarten ist. <strong>Die</strong>s wird umso wahrscheinlicher, je wichtiger<br />

es für Betriebe werden wird, qualifizierte Mitarbeiter zu halten, sei es, weil insgesamt<br />

das Arbeitsangebot rückläufig ist, sei es, weil die tertiäre Logik der Produktion<br />

den Stellenwert der Bindung zwischen Kunde und Beschäftigten vergrößert<br />

und den Austausch <strong>des</strong> Letzteren erschwert (man könnte auch sagen: verteuert).<br />

Überdies ist mit einer stabilisierenden Wirkung der wachsenden Erwerbsbeteili-<br />

gung von Frauen zu rechnen, da die Koordination von Erwerbs- und Eigenarbeit<br />

tendenziell verkompliziert und dadurch Arbeitsmarktmobilität erschwert wird.<br />

Gleichzeitig werden sich jedoch auch die Beschäftigungschancen einer Vielzahl<br />

von Arbeitsanbietern verbessern. <strong>Die</strong>se erhöhte Marktmacht wird das Gegenge-<br />

wicht zu den Bindungsbemühungen der Arbeitgeber darstellen und für mehr<br />

Mobilität sorgen. Jedoch besteht die Gefahr, dass es in einer solchen Konstellation<br />

zu einem ruinösen Wettbewerb zwischen Unternehmen um knappe Arbeitskräfte<br />

kommen könnte. Fataler Weise würde ein solcher ruinöser Wettbewerb durch ein<br />

zunehmend privatisiertes und auf „Eigenverantwortung“ setzen<strong>des</strong> Sozialsystem<br />

begünstigt. Im Kampf um Beschäftigte wird dann nämlich die soziale Zusatzversorgung<br />

von Seiten <strong>des</strong> Betriebes ein wichtiger Faktor bei der Rekrutierung und<br />

dauerhaften Bindung von Arbeitskräften sein. <strong>Die</strong> Gefahr besteht, dass Arbeitgeber<br />

aufgrund eines verschärften Personalwettbewerbs unter dem kurzfristigen<br />

Rekrutierungsdruck sich dafür entscheiden werden, ein wenig kalkulierbares

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