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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Hauptverantwortung für die Haus- und Erziehungsarbeit überlässt. <strong>Die</strong>se Beharrlichkeit<br />

<strong>des</strong> konservativen Familienbil<strong>des</strong> in Deutschland hat nicht nur mit beständigen<br />

Traditionen zu tun, die sich nur ganz allmählich verändern (GERSHUNY<br />

1996), sondern hängt vor allem mit den wohlfahrtsstaatlichen Institutionen zusammen,<br />

in die die deutschen Arbeitsmarktakteure eingebettet sind<br />

(BLOSSFELD/DROBNIC 2001a; DINGELDEY 2001), wobei sich auch diese durch<br />

einen eher allmählichen Wandel auszeichnen. Nicht nur die weiter wachsende<br />

Bedeutung von Bildung und Qualifikation, sondern vor allem der sich abzeichnende<br />

Arbeitskräftemangel wird allerdings in absehbarer Zeit zu Veränderungen<br />

gerade dieser institutionellen Rahmenbedingungen in Deutschland führen (müssen).<br />

Der quantitativ wie qualitativ zu verbessernden institutionellen Kinderbetreuung<br />

kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Aber selbst wenn einmal tatsächlich<br />

eine gute und verlässliche flächendeckende Bereitstellung von Kinderbetreu-<br />

ungsmöglichkeiten erreicht werden sollte und dadurch ein Teil möglicher Mobilitätsauswirkungen<br />

auf das empfindliche Produktionsarrangement der privaten<br />

Haushalte abgemildert werden könnte, besteht innerhalb der privaten Haushalte<br />

dann nach wie vor bzw. sogar verstärkt die Problematik, zwei mehr und mehr<br />

gleichberechtigte Karrieren zu vereinbaren. Insgesamt ist daher mit einer erwerbsverlaufsstabilisierenden<br />

Wirkung verstärkter Gleichberechtigung zu rech-<br />

nen. <strong>Die</strong>s ist insbesondere in Zukunft für Deutschland zu erwarten, da trotz wachsender<br />

formaler Qualifikation der Frauen und zunehmender Erwerbsbeteiligung<br />

die traditionellen Rollenverteilungen bislang noch relativ stabil geblieben sind<br />

und daher die haushaltsinterne Koordination von Karrieren noch nicht die Bedeutung<br />

wie in anderen Ländern besitzt (BLOSSFELD/DROBNIC 2001b;<br />

BLOSSFELD/DROBNIC/ROHWER 2001), hier jedoch mit einem Nachholprozess zu<br />

rechnen ist.<br />

Ist die Betreuung von Kindern ein „traditionelles“ Problem, wird aufgrund der<br />

erhöhten Lebenserwartung in Zukunft außerdem die Betreuung und Versorgung<br />

älterer Familienangehöriger an Bedeutung gewinnen<br />

(SCHNEIDER/DROBNIC/BLOSSFELD 2001). Beträgt der Anteil der über 80jährigen<br />

an der deutschen Bevölkerung heute rund 4 Prozent, so gehen Schätzungen davon<br />

aus, dass sich dieser Anteil in 50 Jahren auf etwa 15 Prozent erhöht haben wird<br />

(EGGEN 2002: 255). Bislang ist die Frage offen, wie sich unter dem Einfluss einer<br />

größeren Zahl pflegebedürftiger alter Menschen die Erwerbsbeteiligung von

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