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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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zu investieren, da sie davon ausgehen können, dass sich die Amortisationszeiten<br />

für diese Investitionen erhöhen, wodurch dann wiederum eine weitere Stabilisierung<br />

der Betriebsbindungen begünstig wird. Eine solche Stabilisierungsspirale ist<br />

insbesondere für eine durch hohe Produktivität und Produktqualität gekennzeichnete<br />

Wirtschaft wie Deutschland zu erwarten. Dementsprechend haben sich die<br />

deutschen Betriebe bereits in der Vergangenheit gegen eine verstärkte „Hire-and-<br />

Fire-Politik“ und für eine verstärkte interne Flexibilisierung <strong>zur</strong> Bewältigung <strong>des</strong><br />

gestiegenen bzw. veränderten Anpassungsdrucks entschieden. Selbst wenn das<br />

Qualifikationsniveau bzw. die Qualifikationsanforderungen an Beschäftigte in<br />

Zukunft konstant bleiben würde, wäre daher insgesamt mit einer Fortsetzung<br />

dieser „Stabilisierungsspirale“ zu rechnen. In einer solchen Situation fungiert<br />

dann eine zukünftige weitere Steigerung <strong>des</strong> Qualifikationsniveaus bzw. der<br />

Qualifikationsanforderungen als Katalysator innerhalb dieses Stabilisierungspro-<br />

zesses.<br />

Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass sowohl „harte“ Fach- als auch „weiche“<br />

Sozialkompetenzen bei der Produktion von Gütern und <strong>Die</strong>nstleistung wichtiger<br />

werden (DOSTAL/REINBERG 1999), zumal dann, wenn man von einer wechselsei-<br />

tigen Abhängigkeit zwischen Fach- und Sozialkompetenzen ausgeht: „Sozialkompetenz<br />

entwickelt sich [...] nicht losgelöst von fachlichen Kenntnissen, son-<br />

dern steht in einem engen Zusammenhang mit diesen. Wer fachlich kompetent ist,<br />

kann tendenziell auch souveräner mit unterschiedlichen Situationen oder Erwartungen<br />

umgehen“ (WEINKOPF 2002: 50). Wenn aber Fach- und Sozialkompetenzen<br />

<strong>im</strong>mer wichtiger werden, erhöht diese Entwicklung die betriebliche Nachfrage<br />

nach dauerhaft Beschäftigten. Während die oben beschriebene demographische<br />

Entwicklung zu einer quantitativen Arbeitskräfteknappheit führt, resultiert aus<br />

dem Bedeutungsgewinn von Qualifikation demnach zusätzlich eine qualitative<br />

Arbeitskräfteknappheit. Zwar können Betriebe mit verstärkten Qualifizierungsbemühungen<br />

auf diese Verknappung bspw. durch betriebliche Aus- und Weiterbildung<br />

reagieren, jedoch wird dies nur lukrativ sein, wenn die geschulte Arbeitskraft<br />

möglichst langfristig an den Betrieb gebunden werden kann. Auch der Tertiarisierungstrend<br />

wird hier eher unterstützend <strong>im</strong> Hinblick auf zunehmend stabile<br />

Betriebsbindungen wirken, denn durch den wachsenden direkten (persönlichen)<br />

Kontakt zwischen Arbeitnehmer auf der einen und Kunden auf der anderen Seite<br />

wird der Mitarbeiter für die Betriebe schwerer ersetzbar.

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