Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...
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- 330 - wicklung von Beschäftigungsstabilität bedeuten wird? Bei der Beantwortung dieser Frage ist von entscheidender Bedeutung, die Einflüsse der absehbaren Veränderungen der Rahmenbedingungen abzuschätzen, in die die Arbeitsmarktakteure eingebettet sind. Hier sind insbesondere die zu erwartende demographische Entwicklung, die zukünftig weiter wachsende Bedeutung von Qualifikation und Wissen sowie die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen und damit zusammenhängend die veränderte Arbeitsteilung im privaten Haushalt zu nennen. Von diesen Entwicklungen sind qualitative ebenso wie quantitative Veränderungen sowohl des Arbeitsangebots als auch der Arbeitsnachfrage gleichzeitig zu erwarten. 5.2.1 Beschäftigungsstabilität und demographische Entwicklung Zwischen den 1970er und den 1990er Jahren war die demographische Entwicklung in Deutschland – wie in anderen Industrieländern auch – insgesamt durch einen zunehmenden gesamtgesellschaftlichen Alterungstrend bestimmt, der durch langfristig sinkende bzw. auf niedrigem Niveau verbleibende Geburtenraten bei gleichzeitig zunehmender Lebenserwartung verursacht worden ist. Ungeachtet der vielen Unwägbarkeiten, die demographische Vorhersagen äußerst schwierig machen (EGGEN 2002; BRETZ 2001), ist dennoch anzunehmen, dass diese Entwicklung zumindest in den kommenden zwei Jahrzehnten weiter anhalten wird. Und unabhängig von unterschiedlichen Szenarien, die von einer moderat erhöhten Geburtenrate, von verstärkter Zuwanderung und/oder von einer realen Erhöhung der Lebensarbeitszeit durch zukünftig zu verkürzende Ausbildungszeiten und durch hinauszuzögernden Renteneintritt ausgehen, wird es dennoch möglicher- weise bereits in den nächsten 10 Jahren, verstärkt dann jedoch nach 2010, zu einem stetig zunehmenden Arbeitskräftemangel in Deutschland kommen. So prognostiziert bspw. HOF (2001: 24ff) „bei rein demographischer Orientierung“ einen Rückgang des Arbeitskräfteangebots zwischen 2000 und 2010 von 1,8 Millionen und zwischen 2010 und 2030 von weiteren 10 Millionen Personen. Selbst wenn man einen anhaltenden Trend zur verstärkten Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie ein relativ hohes Wanderungssaldo unterstellt, könnte nach „dem Jahr 2010 [...] der Rückgang des Arbeitskräfteangebots auch durch Migration nicht mehr aufgefangen werden“ (HOF 2001: 30; siehe auch FUCHS 1997;
- 331 - FUCHS/SCHNUR/ZIKA 2000; vgl. insgesamt auch die Prognosen in STATISTISCHES BUNDESAMT 2000). Was aber bedeutet die zu erwartende Arbeitskräfteknappheit bspw. für die Beschäftigungsstabilität in Zukunft? Entgegen den in letzter Zeit wieder verstärkt artikulierten Bedenken der Arbeitgeber, sie würden einmal eingestellte Arbeitnehmer viel zu schlecht wieder los, werden sich die Argumente in wenigen Jahren völlig umkehren. Arbeitgeber werden sich verstärkt darum bemühen, ihre Beschäftigten zu halten, um so das zahlenmäßig knappere und zusätzlich wertvoller werdende Humankapital als Produktionsressource zu sichern. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass auch die Arbeitsmarktmobilität sinken muss, denn wie bspw. die konjunkturellen Schwankungen der Fluktuationsraten in Abschnitt 3.2.1 gezeigt haben, wächst die Arbeitsmarktmobilität vor allem dann, wenn sich die Beschäftigungsoptionen für Arbeitsanbieter verbessern. Zukünftig könnte sich daher die Arbeitskräfteknappheit gerade in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs als besonders fatal für die Betriebe erweisen, da so die Gefahr eines ruinösen Wettbewerbs um knappe Arbeitskräfte besteht. In einer solchen Situation wird es für Betriebe überlebenswichtig sein, sich gegen das Abwerben von Personal zu schützen, so dass eine arbeitgeberseitige Initiative zur Stärkung kollektiv verbindlicher gesetzlicher und/oder tariflicher Vereinbarungen (bspw. über Schutz vor vorzeitiger arbeitnehmerseitiger Kündigung oder aber Festlegung von Höchstlöhnen) durchaus vorstellbar ist. 5.2.2 Beschäftigungsstabilität und zukünftige Bedeutung von Qualifikation und Wissen Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur Dienstleistungsgesell- schaft hat insbesondere die Beschäftigungsverhältnisse qualifizierter Arbeitnehmer stabilisiert. Es ist durchaus denkbar, dass allein aufgrund eines solchen Stabilisierungsimpulses eine Aufwärtsspirale in Gang gesetzt wird, in deren Verlauf die Dauerhaftigkeit von Beschäftigungsverhältnissen – gesamtgesellschaftlich betrachtet – weiter anwachsen wird. Selbst wenn man den Einfluss von Weiterbildungsanstrengungen außer acht ließe, vergrößern längere Betriebszugehörigkeitsdauern zunächst allein durch die im Zeitverlauf zunehmende Betriebserfahrung „aus sich heraus“ das betriebsspezifische Humankapital. Gleichzeitig werden durch eine Beschäftigungsstabilisierung sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber Anreize gesetzt, weiter (stärker) in betriebsspezifisches Humankapital
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sowohl <strong>des</strong> Arbeitsangebots als auch der Arbeitsnachfrage gleichzeitig zu<br />
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Zwischen den 1970er und den 1990er Jahren war die demographische Entwicklung<br />
in Deutschland – wie in anderen Industrieländern auch – insgesamt durch<br />
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Und unabhängig von unterschiedlichen Szenarien, die von einer moderat erhöhten<br />
Geburtenrate, von verstärkter Zuwanderung und/oder von einer realen Erhöhung<br />
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weise bereits in den nächsten 10 Jahren, verstärkt dann jedoch nach 2010, zu<br />
einem stetig zunehmenden Arbeitskräftemangel in Deutschland kommen. So<br />
prognostiziert bspw. HOF (2001: 24ff) „bei rein demographischer Orientierung“<br />
einen Rückgang <strong>des</strong> Arbeitskräfteangebots zwischen 2000 und 2010 von 1,8<br />
Millionen und zwischen 2010 und 2030 von weiteren 10 Millionen Personen.<br />
Selbst wenn man einen anhaltenden Trend <strong>zur</strong> verstärkten Erwerbsbeteiligung von<br />
Frauen sowie ein relativ hohes Wanderungssaldo unterstellt, könnte nach „dem<br />
Jahr 2010 [...] der Rückgang <strong>des</strong> Arbeitskräfteangebots auch durch Migration<br />
nicht mehr aufgefangen werden“ (HOF 2001: 30; siehe auch FUCHS 1997;