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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Jahrzehnte sinnvoll zu verknüpfen. Gerade die in Kapitel 1 geleistete Auseinandersetzung<br />

mit dem „Flexibilitäts-Begriff“ (Abschnitt 1.5) sollte gezeigt haben,<br />

wie wichtig es ist, die Bedeutung individuell handelnder Arbeitsmarktakteure zu<br />

berücksichtigen, gleichzeitig jedoch die Beschränkung <strong>des</strong> individuellen Handelns<br />

einerseits durch die Interaktion mit anderen Akteuren und andererseits durch die<br />

Einbettung in übergeordnete zeitveränderliche Rahmenbedingungen zu erkennen.<br />

So gelingt es bspw., den Untersuchungsgegenstand „Beschäftigungsstabilität“ als<br />

ein multid<strong>im</strong>ensionales Phänomen zu begreifen und zu erklären. Das Fehlen einer<br />

handlungszentrierten sozialwissenschaftlichen Arbeitsmarkttheorie macht sich<br />

nicht nur innerhalb der <strong>im</strong> engeren Sinne als „soziologisch“ zu verstehenden<br />

Debatte um den „entstrukturierten Turbo-Arbeitsmarkt“ bemerkbar. Eine fehlende<br />

interdisziplinäre Theorie führt außerdem dazu, dass den neoklassisch ausgerichteten<br />

Ökonomen relativ kampflos das Feld der Arbeitsmarkt-Mikrotheorie über-<br />

lassen wird.<br />

Wesentliches Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die prominente Beschleuni-<br />

gungs- sowie Entstrukturierungs-These empirisch zu überprüfen. Im Zusammenhang<br />

mit der weitgehenden Zurückweisung dieser Hypothesen wurde dabei deutlich,<br />

dass noch eine Reihe offener theoretischer wie empirischer Forschungsfragen<br />

in Zukunft zu klären sein werden, bis ein besseres Verständnis für das komplexe<br />

Arbeitsmarktgeschehen erreicht sein wird. Eine Erklärung <strong>des</strong> sich abzeichnenden<br />

<strong>Restrukturierung</strong>sprozesses kann daher bislang auch nur in ersten Ansätzen erfol-<br />

gen. Dabei scheint wesentlich, dass man die gleichzeitig auftretenden quantitativen<br />

ebenso wie die qualitativen Veränderungen sowohl <strong>des</strong> Arbeitsangebots als<br />

auch der Arbeitsnachfrage gemeinsam heranzieht, um den <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> <strong>Übergang</strong>s<br />

<strong>zur</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft vollzogenen Wandel begreifen zu können. Im<br />

Laufe der vorausgegangenen Kapitel sind <strong>im</strong>mer wieder Erklärungsansätze für die<br />

beobachteten Phänomene entwickelt worden, die hier nochmals kompakt aus<br />

Sicht einer veränderten Arbeitsnachfrage und eines veränderten Arbeitsangebots<br />

zusammengefasst werden sollen:<br />

Veränderte Arbeitsnachfrage<br />

<strong>Die</strong> Segmentationstheorie verweist darauf, dass ein Betrieb für unterschiedliche<br />

Belegschaftsteile auch unterschiedliche Flexibilisierungsstrategien anwenden<br />

kann. In Bereichen, wo eher „Jedermannsarbeitsplätze“ angesiedelt sind, wird

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