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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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das Arbeitslosigkeitsrisiko von Ungelernten sowie von Beschäftigten mit <strong>zur</strong>ückliegenden<br />

Langzeit- und/oder Mehrfacharbeitslosigkeitserfahrungen. Zusätzlich<br />

deutet sich eine interne zweite Polarisierung innerhalb der ohnehin benachteiligten<br />

Gruppen an. <strong>Die</strong> Ergebnisse legen bspw. nahe, dass sich die Beschäftigungsrisiken<br />

von Ungelernten nicht generell verschlechtern, sondern, dass sich innerhalb<br />

dieser Gruppe <strong>im</strong> Zeitverlauf eine Spaltung vollzieht. Ein (kleiner?) Teil der<br />

insgesamt deutlich schrumpfenden Gruppe der Ungelernten bleibt auch in der<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft „marktfähig“ während ein (großer?) Teil der Ungelernten<br />

sich mit wachsenden Arbeitslosigkeitsrisiken und vor allem mit enorm<br />

vergrößerten Schwierigkeiten <strong>des</strong> Wiedereintritts in Beschäftigung konfrontiert<br />

sieht. Bemerkenswert ist, dass Arbeitnehmer mit (insbesondere mehrfacher) Arbeitslosigkeitserfahrung<br />

auch nach mehreren Jahren der Beschäftigung ein deutlicher<br />

erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko <strong>im</strong> Vergleich zu Beschäftigten ohne Ar-<br />

beitslosigkeitserfahrung aufweisen. Mit anderen Worten: Selbst wenn Arbeitslose<br />

die erste Hürde einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch genommen ha-<br />

ben, dann sogar die zweite Hürde überwinden und sich <strong>im</strong> Auswahlverfahren<br />

gegen andere engere Bewerber durchsetzen, die vakante Stelle erhalten und<br />

schließlich sogar die dritte Hürde einer mehrmonatigen Probezeit bewältigen,<br />

haben sie dennoch auch nach mehrjähriger Beschäftigung weiterhin ein deutlich<br />

erhöhtes Risiko, erneut arbeitslos zu werden. <strong>Die</strong>ser Langzeiteffekt gewinnt <strong>im</strong><br />

Zeitverlauf insbesondere für die Gruppe der Mehrfach- bzw. Langzeitarbeitslosen<br />

an Bedeutung. Ein solcher Befund könnte einerseits darauf <strong>zur</strong>ückzuführen sein,<br />

dass verstärkt „weiche“ Kriterien für den Arbeitsmarkterfolg wichtig geworden<br />

sind, die sich durch Schlagwörter wie „individuelle Beschäftigungsfähigkeit“ oder<br />

„Employability“ zusammenfassend charakterisieren lassen. Ebenso denkbar ist die<br />

Verschärfung einer arbeitgeberseitigen Selektion, die benachteiligte Arbeitnehmer<br />

von vornherein weniger dauerhaften Arbeitsplätzen zuordnet. Beide Phänomene<br />

können gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig verstärken. Neben der aus<br />

sozialpolitischer Sicht problematischen „Ausgliederung“ älterer Arbeitnehmer<br />

über eine Phase der „Vorruhestandsarbeitslosigkeit“ liegt hier jenseits der allgemeinen<br />

konjunkturellen Schwierigkeiten offenbar das fundamentale Hauptproblem<br />

<strong>des</strong> deutschen <strong>Arbeitsmarktes</strong>.<br />

Demgegenüber ist die deutliche Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen mit<br />

einer Nivellierung geschlechtsspezifischer Unterschiede bezüglich Beschäfti-

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