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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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den. Statt <strong>des</strong>sen stehen sich Angleichungs- und Polarisierungsprozesse gleichzeitig<br />

gegenüber. Was empirisch zu beobachten ist, ist folglich keine Entstrukturierung,<br />

sondern vielmehr eine <strong>Restrukturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong>. <strong>Die</strong>sen <strong>Restrukturierung</strong>sprozess<br />

gilt es <strong>im</strong> Folgenden näher zu betrachten.<br />

5.1.2 <strong>Restrukturierung</strong> statt Entstrukturierung<br />

Unbestreitbar haben sich zwischen den 1970er und 1990er Jahren fundamentale<br />

gesellschaftliche, politische, ökonomische oder aber technische Veränderungen<br />

vollzogen. Globalisierungs-, Individualisierungs- und Tertiarisierungstendenzen<br />

haben in der Tat in entscheidender Weise auf die in diese gewandelten Rahmenbedingungen<br />

eingebetteten Arbeitsmarktakteure eingewirkt. Somit ist es nicht<br />

verwunderlich, dass sich diese gesamtgesellschaftlichen Veränderungen mehr<br />

oder weniger eindeutig in den hier vorgelegten empirischen Ergebnisse widerspiegeln.<br />

Dabei zeigt sich, dass diese Veränderungen nicht nur mit rein quantitativen<br />

Anteilsverschiebungen verknüpft gewesen sind, sondern sich auch qualitative<br />

Veränderungen in Form gewandelter Beschäftigungschancen und -risiken für die<br />

Arbeitsmarktakteure vollzogen haben. <strong>Die</strong>se <strong>Restrukturierung</strong>seffekte sind jedoch<br />

vollkommen anders als die <strong>im</strong>plizit in der „Entstrukturierungsthese“ enthaltenen<br />

Erwartungen. Kennzeichnend für diesen <strong>Restrukturierung</strong>sprozess ist eine paral-<br />

lel verlaufende Polarisierung und Nivellierung von Beschäftigungschancen und -<br />

risiken, die zumin<strong>des</strong>t auf Seiten der Arbeitsanbieter „Gewinner“ und „Verlierer“<br />

produzieren.<br />

Polarisierungstendenzen sind insbesondere an beiden Enden der Altersskala<br />

auszumachen. Gegenüber den anderen Altersgruppen vergrößert sich das gene-<br />

relle <strong>Übergang</strong>srisiko von jüngeren und älteren Arbeitnehmern gleichermaßen. Im<br />

Detail verbirgt sich jedoch hinter dieser Polarisierung zum einen vermutlich eine<br />

fortschreitende Bildungsexpansion, die sich hier in Form eines verstärkten temporären<br />

Arbeitsmarktrückzugs jüngerer Arbeitnehmer offenbart hat. Zum anderen<br />

dokumentieren die vergrößerten Langzeitarbeitslosigkeitsrisiken älterer Beschäftigter<br />

den durch verstärkte Nutzung sogenannter „Vorruhestandsregelungen“<br />

verursachten Paradigmenwechsel be<strong>im</strong> <strong>Übergang</strong> in den Ruhestand.<br />

Des Weiteren ist <strong>im</strong> Vergleich der 1980er mit den 1990er Jahren eine wachsende<br />

Polarisierung insbesondere bei der Analyse <strong>des</strong> Einflusses von Qualifikation und<br />

<strong>zur</strong>ückliegender Arbeitslosigkeitserfahrung auszumachen. So erhöht sich bspw.

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