Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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- 315 - 5 Arbeitsmarktmobilität und Beschäftigungsstabilität: gestern – heute – in Zukunft Für die weit überwiegende Mehrzahl der Menschen ist Erwerbsarbeit nach wie vor die wesentliche Einkommensquelle und hat außerdem eine wichtige sinnstiftende und sozialintegrative Bedeutung. Die Erwerbsbeteiligung determiniert in erheblichem Maße das Selbstwertgefühl sowie die Chancen sozialer Partizipation und ist somit gleichzeitig sowohl Indikator als auch Vorbedingung für die individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Des Weiteren ist Arbeitskraft ein knappes Gut, das von den Betrieben effizient bei der Produktion von Gütern und Diensten eingesetzt werden muss. Daher kommt auch aus Sicht der Arbeitgeber der Frage nach den Nutzungsmöglichkeiten von Humankapitalressourcen eine Schlüsselrolle zu. Und nicht zuletzt wird das staatliche Handeln in entscheidender Weise durch die Entwicklung des Arbeitsmarktes beeinflusst, sei es durch die finanzielle Bedeutung, die bspw. das Einkommensteueraufkommen oder aber die Beitragseinnahmen der sozialen Sicherungssysteme für die finanzielle Ausstat- tung der öffentlichen Haushalte besitzt, sei es durch die inhaltliche Bedeutung bezüglich bildungs- oder aber sozialpolitischer Fragestellungen, die eng mit der Arbeitsmarktentwicklung verknüpft sind. Daher ist die Frage nach der Mobilität von Arbeitnehmern sowie der Dauerhaftigkeit von Beschäftigungsverhältnissen von zentraler Relevanz nicht nur innerhalb der engeren Auseinandersetzung um die „Zukunft der Arbeit“, sondern auch im weiteren Kontext einer gesamtgesell- schaftlichen Entwicklung. Abschnitt 5.1 fasst die wesentlichen Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit zu- sammen, indem dort auf die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung einerseits und der empirischen Realität des westdeutschen Arbeitsmarktgeschehens andererseits eingegangen wird. Die Frage nach der Entwicklung des Arbeitsmarktgeschehens hat in der jüngeren Vergangenheit besondere Aufmerksamkeit erhalten, da sich in den zurückliegenden zwei, drei Jahrzehnten unbestreitbar fundamentale Veränderungen auf vielen gesellschaftlich relevanten Feldern vollzogen haben, die in aller Kürze mit den drei Schlagworten „Globalisierung“, „Individualisierung“ und „Tertiarisierung“ skizziert werden können. Daran anknüpfend hat ein einflussreicher Teil der deutschen wie insgesamt auch der europäischen Soziologie eine charakteristische Argumentationsweise entwickelt, die

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