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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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mern <strong>im</strong> produzierenden Gewerbe i. d. R. erhöhte Betriebswechselchancen und<br />

ein verringertes Arbeitslosigkeitsrisiko. Zweitens entwickeln sich die Beschäftigungsrisiken<br />

für Arbeitnehmer <strong>im</strong> Bereich der „politischen Transaktionsdienstleistungen“<br />

<strong>im</strong> Zeitverlauf gegen den Trend in den meisten anderen <strong>Die</strong>nstleistungsbranchen.<br />

So n<strong>im</strong>mt bspw. bei den Jobs, die in der Gruppe der „politischen<br />

Transaktionsdienstleistungen“ neu begonnen werden, das (Langzeit-)Arbeitslosigkeitsrisiko<br />

deutlich zu. Hierbei ergibt sich aus den empirischen<br />

Befunden eine mögliche Erklärung für die Diskrepanz zwischen öffentlicher<br />

Krisenwahrnehmung bzw. subjektiv wachsendem Unsicherheitsgefühl einerseits<br />

und der objektiv, empirisch beobachtbaren konstanten oder sogar zunehmenden<br />

Beschäftigungsstabilität andererseits. Geht man davon aus, dass vor allem in der<br />

Branche der „politischen Transaktionsdienstleitungen“ Menschen beschäftigt<br />

sind, die man als „Meinungsmultiplikatoren“ charakterisieren kann (bspw. Jour-<br />

nalisten, Gewerkschaftsfunktionäre etc.), so scheint es, als ob diese „Multiplikatoren“<br />

in ihrem direkten Umfeld tatsächlich zunehmende Beschäftigungsinstabilität<br />

und erhöhte Fluktuation wahrnehmen können (GOTTSCHALL 1999; HAAK/SCHMID<br />

2001; ERLINGHAGEN/KNUTH 2003). Daher ist durchaus vorstellbar, dass dieser<br />

Personenkreis diese subjektiven Erfahrungen möglicherweise verallgemeinern, so<br />

dass in der Öffentlichkeit durchaus der Eindruck eines insgesamt beschleunigten<br />

Arbeitsmarktgeschehens entstehen kann.<br />

4.5.2.8 Zusammenfassung der wesentlichen Schätzergebnisse<br />

<strong>Die</strong> multivariaten <strong>Übergang</strong>sratenmodelle haben keine generelle Nivellierung von<br />

Beschäftigungschancen und -risiken nachweisen können, weshalb Hypothese 5<br />

<strong>zur</strong>ückgewiesen werden muss. Zwar lassen sich auf der einen Seite in einzelnen<br />

Bereichen deutliche Angleichungsprozesse nachweisen, denen jedoch auf der<br />

anderen Seite deutliche Polarisierungstendenzen gegenüber stehen:<br />

• Trotz nach wie vor bestehender geschlechtsspezifischer Unterschiede hat<br />

zwischen den 1980er und 1990er Jahren tendenziell eine Angleichung der Beschäftigungschancen<br />

und -risiken von Männern und Frauen stattgefunden.<br />

• Bei der altersspezifischen Analyse offenbart sich eine Art zweifache Polari-<br />

sierung, wobei die Negativfolgen für die Individuen nicht überschätzt werden<br />

dürfen. Einerseits finden wir eine erhöhte Mobilität von jungen Arbeitnehmern,<br />

die aber wohl <strong>im</strong> Wesentlichen durch vermehrte nahtlose Betriebs-

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