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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Gradmesser für Arbeitsmarktchancen denn -risiken interpretiert, deuten auch diese<br />

überraschend konstanten Ergebnisse bei sich gleichzeitig erhöhenden Arbeitslosigkeitsrisiken<br />

auf eine Spaltung innerhalb der Gruppe der Ungelernten hin.<br />

<strong>Die</strong>ser doppelten Polarisierung <strong>im</strong> Verhältnis der Arbeitsmarktchancen und<br />

-risiken zwischen Ungelernten und besser Qualifizierten einerseits und innerhalb<br />

der Gruppe der Geringqualifizierten andererseits steht eine moderate Angleichung<br />

der Hazard Ratios von Akademikern und Beschäftigten mit Berufsausbildung<br />

gegenüber. Tendenziell weisen Akademiker bei Kontrolle anderer sozioökonomischer<br />

Einflussfaktoren – entgegen den <strong>des</strong>kriptiven Schätzungen von<br />

Überlebensraten in Abschnitt 3.3.3.2 – alles in allem eher eine geringere Beschäftigungsstabilität<br />

als die Referenzgruppe auf. Zumin<strong>des</strong>t in den 1990er Jahren<br />

zeigen die Akademiker bei den bereits bestehenden Beschäftigungsverhältnissen<br />

ein signifikant höheres allgemeines <strong>Übergang</strong>srisiko als die Arbeitnehmer mit<br />

beruflicher Ausbildung. Hinter diesem Gesamtzusammenhang verbirgt sich jedoch<br />

ein differenziertes Bild. Konzentriert man sich auf die Gruppe der neu be-<br />

gonnen Jobs, so gibt es keinen statistisch nachweisbaren Unterschied zwischen<br />

Hochschulabsolventen und Personen mit einer beruflichen Ausbildung. Lediglich<br />

bei den direkten Betriebswechseln hat es in den 1980er Jahren hier ein höheres<br />

<strong>Übergang</strong>srisiko für Akademiker gegeben, dass sich jedoch in den 1990er Jahren<br />

nicht mehr nachweisen lässt. Etwas anders sehen die Ergebnisse bei den Jobs aus,<br />

die bereits zwischen ein und zwei Jahren existieren. Im Gegensatz zu den neu<br />

begonnenen Beschäftigungsverhältnissen lassen sich hier erst in den 1990er Jahren<br />

verstärkte Betriebswechsel der Hochschulabsolventen nachweisen. <strong>Die</strong>se<br />

Ergebnisse sind zusammengenommen ein Ausdruck für eine generelle Stabilisie-<br />

rungstendenz der Beschäftigungsverhältnisse von Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss.<br />

Zwar offenbaren Akademiker gegenüber den anderen ausgebildeten<br />

Untersuchungspersonen sowohl in den 1980er als auch in den 1990er Jahren eine<br />

größere Betriebswechselrisiko, jedoch erfolgt das Verlassen <strong>des</strong> Betriebs <strong>im</strong><br />

Vergleich der beiden Analyseperioden nun zu einem späteren Zeitpunkt. Akademiker<br />

verbleiben in den 1990er Jahren tendenziell länger <strong>im</strong> Betrieb als zehn<br />

Jahre zuvor. 116<br />

116 Gerade in diesem Punkt lohnt ein Blick auf die Ergebnisse der CPE-Modelle (vor allem<br />

Tabelle 32 und Tabelle 37 sowie Tabelle 42 und Tabelle 47 <strong>im</strong> Anhang). <strong>Die</strong> Hazard Rations<br />

der Akademiker sind nicht als generelles Risiko zu interpretieren, sondern die signifikanten<br />

Unterschiede <strong>im</strong> Cox-Modell resultiere insbesondere aus einem Zeiteffekt, da vor allem in den

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